Ricardo Tubbs: Die große Biografie


Christine

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226. WEITERE INFORMATIONEN ÜBER RAYDas Läuten des Telefons riss Rico aus seinen Gedanken. Am anderen Ende war Stan, der ihm erzählte, was er und Calvin bei Izzy erfahren hatten.., meinte Rico."Als Izzy das Haus verließ saß ich tatsächlich schon bei Stan im Wagen", erinnert sich Rico. "Er machte sich auf den Weg zum Hafen, wo er mit dem Behälter unter dem Arm von Boot zu Boot rannte. Wir hätten ihn uns natürlich schnappen, Calvin den Kühlbehälter zurückgeben und uns wieder unseren richtigen Aufgaben zuwenden können. Wir wollten aber herausfinden, wer da noch seine Finger im Spiel hatte.Plötzlich tauchte ein Wagen auf. Ein paar Typen zerrten und schubsten Izzy hinein. Ich konnte mir allerdings noch das Kennzeichen merken: QDU 189.Stan und mir ging der Fall allmählich gewaltig auf die Nerven. Es war beinah lächerlich, dass Vice jetzt dafür verantwortlich war gestohlenen Bullensamen zurückzuholen, egal, ob der Bulle, von dem es stammte, einen oder zwei Meter groß gewesen war.Sonny erging es ähnlich, obwohl ich glaubte, dass er auch ein bisschen eifersüchtig auf Calvin war. Der Cowboy war ein echter Kavalier, der mit Gina und Trudy flirtete und ihnen gelbe Rosen mitbrachte. Den Damen gefiel es. Es schien mir sogar, als himmelte Gina ihn an. Ich glaube, das missfiel Sonny und nur deshalb wollte er Calvins Akte anfordern, sofern es eine gab."Stan kam zu Rico an den Schreibtisch. , erklärte er. .Rico begleitete ihn, ebenso Calvin. Sie waren nicht erstaunt darüber, dass Izzy seine Tür nicht abgeschlossen hatte., meinte Stan grinsend.Rico und Calvin blieben draußen, nur für den Fall, das Izzy schneller auftauchte als erwartet, was aber nicht geschah.Danach machten sie es sich im Van emütlich und warteten.Rico erinnert sich: "Es dauerte beinah zwei Stunden, bis Izzy die Straße entlang kam. Eilig verschwand er in seiner Wohnung und dann hörten wie ihn telefonieren. Er trieb den Preis bis 275.000 Dollar. Calvin war frustriert, aber es gelang Izzy tatsächlich einen Deal auf die Beine zu stellen.Uns hätte natürlich klar sein müssen, dass dennoch nichts nach Plan verlaufen würde. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film.Izzy spielte darin den glücklosen Helden, der den Deal seines Lebens durchziehen wollte, Edison war der Mann des Gesetzes - oder was auch immer -, der das zu verhindern versuchte, und Rojas, der Kubaner, war der Bösewicht, der Izzy zuvor entführt hatte und nun das Geld und den Bullensamen an sich bringen wollte.Am Ende war jedenfalls beides verschwunden!"Rico, Calvin und Stan fuhren zum OCB. Auf dem Weg dorthin entdeckte Rico erneut seinen Cousin, der neben dem BMW stand und sich wild gestikulierend mit einem Mann unterhielt.Rico sagte nichts, aber er verspürte immer dringlicher den Wunsch herauszufinden, woher Ray das Geld für diesen Wagen hatte.Er prägte sich das Kennzeichen ein, das genau zu seinem Cousin passte: RGT 107 - Raymond Geoffrey Tubbs, geboren am 10. Juli.Im Büro hörte er nur mit halbem Ohr zu, als Sonny allen erzählte, in welchen Bundesstaaten man Chuck Tisdale, der sich auch Clyde T. Rose, oder, wie in Miami, Calvin Tubble nannte, bereits wegen Betrügereien angeklagt hatte.Rico rief die Zulassungsstelle an, um nach dem Halter des BMW mit dem Kennzechen RGT 107 zu fragen. Sein Name lautete tatsächlich Raymond Tubbs, aber die Adresse war nicht dort, wo Rico erwartet hatte.IM NÄCHSTEN KAPITEL: AUF DER SUCHE NACH DER WAHRHEIT
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227. AUF DER SUCHE NACH DER WAHRHEIT, hatte Ray gesagt, als Rico ihn fragte, was er den jetzt machte.Rico fasste einen Entschluss. .Sonny sah ihn an, sagte aber nichts., sagte Rico, als er aufstand, um zu Castillos Büro zu gehen.Wenig später verließ Rico das OCB. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war Mittag. Natürlich stellte er sich die Frage, ob er Ray überhaupt antraf.Während er zu seinem Wagen eilte, überschlug er im Kopf die erbeuteten Summen der Banküberfälle. Auch das hatte Ray gesagt.Rico startete den Motor und machte sich auf den Weg. Der BMW hatte Ray eine hübsche Summe gekostet und das Appartement war sicher auch nicht billig.Warum aber mietete Ray sich ein teures Appartement und kaufte ein neues Auto, wenn er ohnehin plante, nach Montego Bay zurückzukehren?Wollte er das wirklich? Oder hatte er das nur gesagt, um Rico in Sicherheit zu wiegen?Rico verstand Ray nicht. Sein Cousin musste doch damit rechnen erwischt zu werden und im Gefängnis zu landen.Rico gesteht: "Mir schwirrte der Kopf. Ich sorgte mich um Ray, war aber gleichzeitig wütend auf ihn. Ich fragte mich, warum er nicht zu mir gekommen war, aber ich wusste es nicht. Ich vermutete lediglich, dass er nach unserem Streit zu stolz gewesen war, um mich um Hilfe zu bitten. Ich wusste aber auch, dass ich meinen Job machen musste, wenn ich herausfand, dass mein Cousin der Bankräuber und Mörder von Chuck Hammond, dem Bankangestellten, war.Unterwegs war ich oft abgelenkt. Ich dachte an die Zeit, als wir Jungs waren und an meine Ferien im PARADISE VIEW. Ray und ich hatten immer eine Menge Spaß zusammen und die Mädels waren nicht sicher vor uns... oder wir vor ihnen?Ich konnte und wolltemir nicht vorstellen, dass mein Cousin zwei Banken überfallen und einen Menschen getötet hatte."Rays Appartement lag in einer besseren Wohngegend mit neuen Häusern, gepflegten Grünstreifen und schmalen, scharf abgestochenen Blumenbeeten.Die Fahrzeuge auf den Parkplätzen zeigten deutlich, dass die, die es sich leisten konnten, hier zu wohnen, einen höheren Lebensstandard pflegten.ich mir vermutlich nciht mal eine Abstellkammer leisten>, murmelte Rico. Seine Stimme würde er jedenfalls bekommen.Im Funkgrät knisterte es immer wieder, während der Radiomoderator mit Pierce sprach.Dann aber lenkte die Stimme aus dem Funkgerät Rico ab. Er hörte nur: Der Name der Bnk und die Adresse rauschten im ersten Moment an ihm vorbei.Ray war nicht zu Hause und jemand hatte gerade eine Bank überfallen., fluchte Rico, als er den Motor anließ. Er erkundigte sich noch mal nach der Adresse der Bank, während er bereits mit quietschenden Reifen losfuhr.Per Telefon holte er weitere Informationen ein., sagt eine Frau am anderen Ende der Leitung. Den Namen seiner Kollegin hatte Rico in seiner Aufregung nicht verstanden. .Rico bedankte sich und legte auf. Bei seinem Tempo zu telefonieren und mit den Gedanken woanders zu sein grenzte fast an Selbstmord.Er dachte nur immer wieder: < Nicht Ray! Lass es nicht Ray sein!>IM NÄCHSTEN KAPITEL: TOD EINES BANKRÄUBERS
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228. TOD EINES BANKRÄUBERSWährend Rico wie ein Verrückter über den Expressway zurück in die Stadt jagte, dachte er an die Unterschiede zwischen diesem und den beiden anderen Banküberfällen. Beide ereigneten sich früh am Morgen, als sich kaum Kunden in der Bank aufhielten. Der Täter war hineingestürmt und nach wenigen Minuten mit der Beute geflohen.Rico war sicher, dass er nur geschossen hatte, weil Chuck Hammond den Helden spielen wollte. Das war eine Erklärung, keine Entschuldigung.Bei diesem Überfall hier war es anders. Er fand zur Mittagszeit statt und der Räuber war nicht geflohen!kann nichtRay sein>, flüsterte Rico. darf es einfach nicht sein!>Vor der Bank standen etliche Polizeifahrzeuge, als Rico ankam. In sicherer Entfernung wartete Neugierige darauf zu erfahren, wie es weiterging.Rico zeigte seine Dienstmarke, um durch die Absperrung zu gelangen, den Blick immer wieder auf das Bankgebäude richtend..Rics fragenden Blick bemerkend fügte er hinzu: .Rico starrte zum Eingang der Bank hinüber, wo alles still blieb. Butcher nahm wieder das Megaphon hoch, das er hatte sinken lassen, als Rico sich zu ihm gesellte., forderte er. Er legte das Megaphon auf die Motorhaube seines Wagens, griff nach dem Satellitentelefon und gab eine Nummer ein, die er von einem Zettel ablas., entgegnete Butcher.Fünf Mal ertönte das Freizeichen, ehe sich eine zittrige Frauenstimme meldete.., erklärte Butcher freundlich.Ricos Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt. Er wagte kaum zu atmen., entgegnete Lucy. Ihre Stimme kippte.Rico hörte deutlich, dass sie bald durchdrehte. Vermutlich hielt ihr der Gangster seine Waffe an den Kopf.So ein Dreckskerl!bitte...!>Dann war die Leitung tot.Rico holte einmal tief Luft, den Blick fest auf den Eingang der Bank gerichtet. War Ray da drinnen?Wie zum Teufel sollte er sich Gewissheit verschaffen, wenn der Gangster nicht mit ihnen redete?, knurrte Butcher.Rico starrte weiterhin das Bankgebäude an. Wenn er nur irgendwie an den Gangster herankommen könnte! Wenn er mit ihm reden könnte!Er hörte Butcher über Funk Anweisungen geben, das gewünschte Fahrzeug herbei zu schaffen. Gleichzeitig forderte er zwei Scharfschützen an, die er auf dem Dach des der Bank gegenüberliegenden Gebäudes postieren wollte., versprach Butcher, als er das Funkgerät weglegte.Eine viertel Stunde später hielt ein Porsche vor der Bank. Ein Polizist stieg aus, öffnete die Beifahrertür und kam herüber. Er nickte Rico und Butcher zu., erklärte er, der Bank den Rücken zuwendend.Die Polizisten verließen den Platz vor dem Gebäude, blieben aber über Funk mit den Scharfschützen Dave und Ben in Verbindung. Ricos Nervosität wuchs, während er den Worten lauschte, die aus dem Funkgerät drangen., sagte Dave, ehe ein saftiger Fluch folgte. , fluchte Butcher. , entgegnete Butcher.Rico rannte zu seinem Caddy. Er stellte das Funkgerät auf Kanal sieben und lauschte, während er durch die Straßen jagte.Rico erinnert sich: "Der Porsche raste durch die Stadt, war aber zu weit von mir entfernt, als dass ich wirklich alles mitbekam. Ich hörte nur, was über das Funkgerät kam. Der Porsche wechselte permanent die Richtung und wegen der erzwungenen, waghalsigen Fahrweise des Fahrers kam es immer wieder zu Unfällen, die auf beiden Straßenseiten zu Behinderungen führten.Plötzlich sah ich den Porsche und seine Verfolger vor mir. Von allen Seiten kamen die Polizeifahrzeuge auf den Porsche zu und zwangen ihn anzuhalten."Rico parkte den Caddy, sprang heraus und zog seine Waffe. Er hörte Schüsse, das helle Klirren von zerberstenden Glasscheiben undd das letzte, gequälte Aufheulen einer getroffenen, sterbenden Polizeisirene.Immer wieder Deckung suchend näherte er sich dem Ort des Geschehens. Er sah die Kollegen, die hinter den Einsatzfahrzeugen oder auch den Wagen der Zivilisten, die am Straßenrand parkten,in Deckung gegangen waren und von dort aus feuerten., hörte Rico Butcher brüllen., schrie der Gangster.Es schien, als bliebe Ricos Herz stehen. Der schweiß brach ihm aus. , flüsterte er, sich mit der freien Hand über die Stirn wischend.Er suchte einen Weg zu Lieutenant Butcher hinüber, wobei er Acht geben musste, um nicht in die Schusslinie zu geraten., sagte er. In diesem Moment sprang Ray aus seiner Deckung und feuerte mehrere Schüse ab. Die Polizisten erwiderten das Feuer., schrie Rico, aber sein entsetzter Aufschrei ging in den Schüssen unter.Dann kehrte plötzlich Ruhe ein. Rico sah Ray am Boden liegen. Er rannte zu ihm, während einige Polizisten sich um den leicht verletzten Joe kümmerte.Ray blutete aus zwei Bauchwunden. Andere Schüsse hatten ihm lediglich die Haut aufgerissen.Neben ihm kniend zog Rico dem Cousin die Sturmmaske vom Gesicht. Ray sah ihn an., bat Rico., brachte Ray mühsam hervor. Seine blutige Hand griff nach Ricos Arm. .Paradise View wiederaufzubauen>.Vorsichtig nahm Rico den schwer verletzten Cousin in den Arm. Er hörte die Sirenen des nahenden Rettungswagens, aber er wusste, dass die Hilfe für Ray zu spät kam., sagte Ray, ehe er für immer die Augen schloss.IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN NETTER ZUG
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229. EIN NETTER ZUG, gestand er., sagte Castillo nur.Lieutetnant Butcher kam auf sie zu. Sein Blick wanderte zwischen Rico und Castillo hin und her, blieb dann aber an Rico hängen.Ich denke, es gibt noch eine Menge Fragen zu beantworten, Detective Tubbs>, meinte er.Rico nickte. .Rico erinnert sich: "Castillo und ich fuhren zu Nick´s Coffee Shop und tranken einen Kaffee. Ich erzählte ihm, was ich wusste, und er hörte zu, ohne mich auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Dann erst meinte er, dass man mir jetzt viele Fragen stellen würde und auch ich sicher viele Fragen hätte.Ich musste eine lange Befragung über mich ergehen lassen. Die Dienstaufsicht wollte alles über mein Verhältnis zu meinem Cousin wissen. Ich sagte ihnen, dass er bei mir gewohnt hatte, aber nach einem Streit ausgezogen war.Sie fragten, ob Ray irgendwann mal krumme Sachen gemacht hatte, ob er Freunde mit nach Hause gebracht hatte oder ob ich ab und zu Unterlagen mit nach Hause nahm, in die Ray Einblick genommen haben könnte und ob ich etwas geahnt hatte.Nachdem ich ihnen den ungefähren Zeitraum genannt hatte, in dem Ray bei mir wohnte, begannen sie damit alle Fälle zu zerpflücken, an denen ich in diesem Zeitraum gearbeitet hatte. Dabei hatte ich ihnen versichert, dass ich während Rays Aufenthalt in meinem Appartement keine Unterlagen mit nach Hause genommen hatte. Das tat ich ohnehin selten. Ich blieb lieber länger im Büro, um die Dinge dort zu bearbeiten."Rico began eigene Nachforschungen wegen Ray anzustellen. Castillo ließ ihm viel freie Hand in dieser Sache, wofür Rico ihm sehr dankbar wr. Er musste einfach so gut wie möglich alle Lücken füllen und alle Fragen beantworten, um wieder Ruhe zu finden.Er fand heraus, dass Ray den Besitz seiner Eltern stückweise verkauft hatte, um seine Weltreise zu finanzieren. Seine Reiseroute ließ sich anhand der Stempel in seinem Reisepass weitestgehend nachvollziehen.Allerdings gab es auch Lücken, die nicht geschlossen werden konnten, vor allem, während Rays Aufenthalten in Fernost und Latein - Amerika. Dennoch beruhigte es Rico, dass in Rays Wohnung keine Hinweise darauf gefunden wurden, dass er irgendwas mit Drogen zu tun hatte.Rico erzählt: "Zur gleichen Zeit standen die Gouverneurswahlen an. Die Kandidaten strahlten seit Wochen von unzähligen Plakaten und waren Gäste in den verschiedensten Radio - und Fernsehshows, um so viele Sympathiepunkte wie möglich zu sammeln.Einige der Radiointerviews hatte ich verfolgt, während ich Ray nachspionierte. Deshalb wusste ich, dass mir Tom Pierce am sympathischsten war. Was er sagte, klang für mich einfach vernünftig.Und dann kam die Sache mit dem Bordellzug. Wir wussten seit einem Jahr, dass dieser Zug auf den Gleisen unterwegs war, aber bis dato gab es keinen Grund etwas zu unternehmen.Nun aber sagte Sonny, Vice hätte einen Tipp bekommen, dass es lohenswert wäre, sich den Zug am 17. mal anzusehen. Das taten wir... und fanden Tom Pierce mit heruntergelassenen Hosen!Die Angelegenheit wirbelte eine Menge Staub auf. Pierce schimpfte öffentlich lautstark über die Einmischung in seine Privatsphäre, sein Gegenkandidat triumphierte natürlich und uns warf man vor, wir hätten Pierce absichtlich bloßgestellt.Wir fragten uns allerdings von wem der anonyme Tipp gestammt haben könnte, der Pierce nun vielleicht die Niederlage einbrachte.Die Antwort war so einfach wie schmutzig: Pierce´ eigener Wahlhelfer Larry Blum hatte Gelder von Pierce´ Gegenkandidat Cowen erhalten und dafür PIerce in eine Falle gelockt.Politik ist wirklich ein sehr dreckiges Geschäft!"Eine Woche nach der Geschichte mit Tom Pierce hatte Rico auf dem Heimweg das Gefühl, jemand folgte ihm. Der Blick in den Rückspiegel zeigte jedoch nichts besonderes, abgesehen von etlichen Fahrzeugen, die die gleiche Straße benutzten., sagte er zu sich selbst.Dennoch hob er immer wieder den Blick zum Innenspiegel. Der weiße Mustang hinter ihm bog nach rechts ab, der Jeep dahinter blinkte an der nächsten Kreuzung rechts, zwei andere Fahrzeuge ordneten sich links ein.Alles ganz normal.Rico stellte seinen Caddy auf dem Parkplatzplatz ab, der zur Appartementanlage am Sunset Drive gehörte, in der er wohnte. Sich immer wieder umblickend ging er zur Eingangstür.Hatte er den Jeep, der da drüben parkte, nicht eben schon mal gesehen?Er senkte grinsend den Kopf. Auch in Miami fuhren etliche dieser Fahrzeuge herum, obwohl viele natürlich schickere Autos bevorzugten.Vielleicht arbeitete er doch schon zu lange in diesem Job. Er fing schon an Gefahren zu sehen, wo keine waren.An der Eingangstür wandte er sich dennoch um. Rico kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung erkennen zu können, wer hinter dem Steuer des Jeeps saß. Der Wagen stand jedoch zu weit entfernt und die Sonne leider im falschen Winkel.Als Rico wenig später aus einem Fenster seines Appartements blickte stellte er fest, dass der Wagen fort war. Er musste wirklich aufpassen, dass er sich nicht in irgendwas hineinsteigerte. Verfolgungswahn konnte sehr gefährlich werden.Nachdem er geduscht und etwas gegessen hatte beschloss er, noch für eine Stunde oder zwei auszugehen. Er wusste, dass Sonny den Abend mit Caitlin verbringen wollte, die noch für wenige Tage in der Stadt weilte. Deshalb rief er Stan an. Der Freund bedauerte jedoch ebenfalls., sagte er., wünschte Rico und legte auf. Er seufzte. .Rico ging zu Tom´s Bar hinüber, aber an der Tür hing ein Schild: AUS FAMILIÄREN GRÜNDE BLEIBT DIE BAR DIESE WOCHE GESCHLOSSEN., murmelte Rico, ehe er weiterzog.Er amüsierte sich in einem anderen Club, kehrte erst ggen zwei Uhr morgens zurück... und fluchte fürchterlich, als ihn nur zwei stunden, nachdem er zu Bett ging, das Klingeln des Telefons weckte.
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230. FRUSTRATIONEN"Man hatte eine Nutte und ihre Zuhälter erschossen aufgefunden. (81 - Bombengeschäft) Das Mädchen, Cinder, war zwar gerade erst 20 Jahre alt, hatte aber bereits 11 Vorstrafen wegen Kuppelei und Prostitution", erzählt Rico. "Wir fanden schnell heraus, warum man sie tötete.Shane Dubois, Cinders Zuhälter, hatte eine Wohnung gegenüber von Cinders "Arbeitsplatz" gemietet. Von dort beobachtete er sie und fotografierte die Fahrzeuge, in die sie einstieg, um anschließend den Halter zu ermitteln und zu erpressen.In der Wohnung fanden wir alle Beweise dafür, dass es sich so verhielt. Der letzte Freier, bei dem sie die Masche anwandten, löste das Problem auf seine Weise."Rico fuhr mit Sonny zum Büro. Ab und zu blickte er verstohlen in den Außenspiegel, um herauszufinden, ob jemand sie verfolgte, aber ihm fiel kein spezielles Fahrzeug auf. Niemand klebte an ihrem Heck.Einbildung, Tubbs, dachte er. Alles Einbildung!Rico schnappte sich vier der vermerkten Kennzeichen, um die Halter zu überprüfen. Beim letzten Wagen, einem schwarzen Maserati, wurde er fündig.Rico erinnert sich: "Es handelte sich um einen Leihwagen und der Name des Mannes, der ihn gemietet hatte, lautete Ernesto Guerrera. Leider wohnte er in einer Villa, die der Chilenischen Botschaft gehörte. So lange er da drin war, konnten wir ihn also nicht schnappen.", seufzte Sonny..Rico schwieg und starrte aus dem Fenster. Nach wie vor schwankte er, ob Sonny und Caitlinn glücklich werden konnten, aber nie im Leben würde er das aussprechen.Als Rico zur Eingangstür des Appartementhauses ging, bemerkte er erneut einen Jeep, der am Straßenrand parkte. Da es jedoch bereits dunkelte, vermochte er nicht zu sagen, ob jemand in dem Fahrzeug saß oder nicht. Er konnte nicht mal mit Sicherheit sagen, ob es sich um das gleiche Auto handelte... und das Kennzeichen erkannte er auf diese Entfernung auch nicht.Rico erinnert sich an den Fall: "Am nächsten Morgen erwischten wir Guerrera zwar, aber wir mussten den Commander der Policia Nationale in Chile laufen lassen, weil Brady von der Drogenfahndung auftauchte. Er sagte, Guerrera hielte sich auf Einladung des Justizministeriums in Miami auf.Sonny reagierte wütend und ließ einige Kommentare vom Stapel. Ich verstand ihn nur zu gut, denn Guerrera wurde schließlich des Doppelmordes verdächigt. Ich befürchtete nur, die Sache könnte eskalieren. Schließlich kannte ich meinen Freund Sonny. Am Ende hielt dann das Justizministerium seine Hände komplett um Guerrera und wir konnten ihn nicht belangen.Um das zu verhindern mischte ich mich ein und erreichte, dass Brody uns gnädigerweise gestattete, Guerrera am nächsten Morgen in seinem Büro zu befragen.", gesand Sonny auf dem Weg ins OCB. .Rico schnaubte. .Vor sich sah er wieder jene Szene, mit der für ihn das Leben in Miami begann: Das Flugzeug mit Orlando Calderone darin entschwebte in die Nacht!Hinter ihnen tauchte ein schwarzer Jeep auf. Rico entdeckte ihn im Außenspiegel, als Sonny in eine Rechtskurve fuhr. Automatisch drehte er sich um.Mörder!Sonny und ich glaubten nicht einen Moment daran, dass Ramon Selbstmord begangen hatte. Er musste nur sein Leben opfern, um Guerrera zu schützen.Wir kamen schließlich dahinter, dass es um Waffenschmuggel ging. Nachdem die Techniker einen Teil der Störgeräusche herausfilterten, hörte Sonny, dass Guerrera großes Interesse an Splitterbomben bekundete. Außerdem fiel der Name Styles. Er besaß einen Laden für Armeebestände.Bei genauerer Überprüfung stellte sich heraus, dass Styles mal mit Brody zusammengearbeitet und dass die Beiden vor einer Woche miteinander telefoniert hatten.Wenig später erfuhren wir, dass Splitterbomben aus einem Waffenlager der Army gesohlen worden waren.Als wir Brody mit all diesen informationen konfrontierten, willigte er ein mit uns zusammenzuarbeiten. Er verriet uns von welchem Flughafen aus Guerera mit einem Wasserflugzeug nach Chile zurückkehren wollte.Wir planten schnell, aber sorgfältig. Dennoch gelang es Guerrera, eine Frau als Geisel zu nehmen. Sie musste den Koffer mit den Splitterbomben tragen, während er, die Waffe auf den Koffer gerichtet, die Geisel zum Flugzeug dirigierte.Ich folgte ihnen, Guerrera fest im Blick, meine Waffe auf ihn gerichtet. Es war fast wie damals, als ich Calderone gestelt und meine Waffe auf seinen Kopf gerichtet hatte.Du wirst mich nicht erschießen! Das ist gegen das Gesetz! , hatte Calderone gesagt und gelacht.Als ich jetzt Guerrera anstarrte, schienen seine amüsiert zuckenden Mundwinkel genau das gleiche zu sagen.Und er behielt recht. Ich schoss nicht, um das Leben der Geisel nicht zu gefährden. Dennoch entkam Guerrera nicht. Das Flugzeug war noch nicht aufgetankt und im Tank befand sich gerade genug Sprit, um aufzusteigen und wieder zu wassern.Guerrera stahl anschließend das Boot eines hilfsbereiten Anglers, den er erschoss. Das alles erfuhr ich aber erst später. Ich sah vom Ufer aus nur, wie das Flugzeug hinter einer Insel sank, um zu wassern.Sonny gab über Funk Bescheid, dass er die Verfolgung aufnahm... und dann hörte ich den Knall einer Explosion! Eine riesige, pechschwarze Rauchwolke stieg in den Himmel."Rico dachte an Sonny! Hoffentlich war er nicht zu nah an Guerrera dran gewesen. Er schnappte sich das Funkgerät., rief er. .Und Rico atmete erleichtert auf.
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231. IM RESERVAT Teil 1von Rico Tubbs"Castillo fragte Sonny auf seine typische, wortkarge Art, ob alles OK war. Als Sonny ja sagte, schickte er uns für den Abend nach Hause.Wir fuhren zum Boot, saßen an Deck und redeten ein bisschen. Guerrera hatte den Piloten erschossen, die Geisel schwer verletzt. Ob sie überlebte, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand sagen.Die nächste Überraschung wartete jedoch bereits am nächsten Morgen bei der Besprechung auf uns.Während wir uns mit Guerrera herumschlugen, war Castillo nicht untätig geblieben. Schließlich gab es mehr als einen Gangster in Miami, dem Vice das Handwerk legen musste.An diesem Mittwochmorgen erzählte Castillo uns von einem Mann namens Acosta, der gerade gut im Drogengeschäft Fuß gefasst hatte. Allerdings handelte er im Auftrag von jemandem namens Levec und den wollte Castillo natürlich unbedingt erwischen. Da Acosta wie auch sein Boss as sehr misstrauisch gegenüber Gringos galten, beschloss Castillo, diess Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen. (82 - INDIANERKRIEG) Er hatte sogar schon Kontakt zu Acosta und Levec aufgenommen und der erste Deal sollte in drei Tagen über die Bühne gehen.An diesem Mittwochnachmittag traf er sich mit Levec und Castillo bestand darauf wrklich allein zu gehen. Nicht mal ein Mikro ließ er sich anlegen und wir sollten nicht ind er Nähe sein. Nur über Funk hielten wir Verbindung, bis Castillo mit seinem Wagen fast den Treffpunkt erreicht hatte. In dem Moment wusste ich noch nicht, dass nicht er, sondern ich einen Großteil des Auftrags zu erledigen haben würde.Sie setzten das Treffen für den Probedeal für den Abend an. Das Ganze sollte im Stadion über die Bühne gehen, wo es für den Helicopter eine Landemöglichkeit gab. Auch da wollte Castillo uns nicht in der Nähe haben. Die Sache ging jedoch schief.Wir warteten im Büro auf seinen Anruf, dass alles OK war. Stattdessen sagte er uns, dass sie von Indianern überfallen und das Kokain gestohlen wurde. Es hatte auf Seite der Dealer wie auch auf indianischer Seite einige Tote gegeben, aber er selbst war OK.Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass einer der Toten von der indianischen Seite zu einer Sondereinheit gehörte. Bei ihm fand man ein Emblem, das jedoch niemand zuordnen konnte. Ich sollte deshalb mit dem Kollegen Payne, einem Sergeant, sprechen. Er war Seminole, ein sehr netter Kerl und er sagte, das Emblem gehöre zu den Miccosucee. Payne glaubte aber nicht, dass die Miccosucee etwas mit Drogenschmuggel zu tun hatten, weil sie an der alten Weltordnung hingen, die so etwas nicht zuließ.Castillo schickte mich dennoch hinaus in die Sümpfe, um bei den Miccosucee zu recherchieren. Ich gab mich als Cooper aus, der seine Doktorarbeit über die Indianer schreiben wollte. Häuptling Jumper, der mir sehr offen und ehrlich erschien, schlug vor, dass ich mich mit Becky Wells unterhalten sollte, da sie nicht nur das indianische Leben, sondern auch das in meiner Welt kannte.Becky war hübsch, klug und schlagfertig... und sie entsprach meinem Typ. Wir hielten etwas Small - Talk ab und sie sagte erstaunt, Häuptling Jumper hätte ihr einen Akademiker angekündigt. Anscheinend entsprach ich nciht gnz ihrer Vorstellung. Ich fand jedoch schon immer, dass man ein Buch nciht mach seinem Einband beuteilen sollte.Becky liebte das Land ihrer Vorväter. Sie erzählte mir begeistert davon und zeigte mir einige Schönheiten seiner Natur. Es war sehr interessant die Sümpfe aus ihrer Sicht zu sehen und nicht aus der des von Moskitos geplagten Großstädters.Sie nahm mich natürlich auch mit zu einer Alligatoren - Show. Ich hatte davon gehört, aber noch nie eine besucht. Ich fand es sehr beeindruckend, aber mindestens ebenso interessant war, dass Joe Dan, Häuptling Jumpers Sohn, mich die ganze Zeit sehr misstrauisch beobachtete.Später aß ich mit Becky und lauschte ihren begeisterten Erzählungen. Ich mochte sie sehr und bedauerte, dass ich ihr nicht die Wahrheit über mich und meinen Besuch im Resrvat erzählen durfte.Sie schilderte mir alles in so leuchtenden Farben, dass es mir schwer fiel zu glauben, dass jemand aus diesem noch stark naturverbundenen Volk, das an die alten Werte glaubte und die Traditionen wachzuhalten versuchte, mit Kokain handelte. Es passte nicht zusammen. Das sagte ich auch, als im OCB auf einer Liste der Name Joe Dan auftauchte.Nach eienr grandiosen, rasanten Fahrt per Boot durch die Everglades am nächsten Tag, bei der ich schon geglaubt hatte Becky wirklich nähergekommen zu sein, warf sie mir plötzlich in ruhigem, freundlichen Ton vor, ich wäre nicht der erste Akademiker, der versuchte die Indianer zu benutzen, um an Forschungsgelder heranzukommen. Ich bestritt, dass es mir darum ging und sie wollte meinen wahren Grund wissen.Solche Momente sind nie ganz ohne. Du bist zwar innerlich darauf vorberitet, dass dir jemand so eine Frage stellt oder dass deine Tarnung auffliegen könnte, aber du kannst dich nciht auf die Situation selbst vorbereiten.In diesem Fall war ich froh, dass Joe Dan unser Gespräch mitanhörte, sich einklinkte und ich mit ihm eine Diskussion über die Ungerechtigkeiten bei der Behandlung des "farbigen" Vokes führen konnte.Als ich Joe Dan sagte, ich wollte sein Volk kennen lernen, lachte er mich aus und meinte, wo er lebte, hielte ich es ohne meinen Caddy nicht eine Stunde aus. Ich provozierte ihn und sagte, er solle es ausprobieren. Ich hoffte vielleicht der Lösung des Falls näher zu kommen, wenn ich den Indianern näher kam. Bis dahin hatte ich nämlich nur den touristischen Teil kennen gelernt.Und Joe Dan war einverstanden...IM NÄCHSTEN KAPITEL: IM RESERVAT, TEIL 2
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232. IM RESERVAT TEIL 2von Rico Tubbs"Mit einem Boot fuhren wir in die Everglades hinaus und Joe Dan zeigte mir, wo er wohnte. Es handelte sich um eine sehr einfache Hütte ohne jeglichen Komfort und fernab der Zivilisation.Ich stimmte ihm insgeheim zu, denn so hätte ich wirklich nicht leben können. Ich gab mich cool und natürlich war ich ehrlich interessiert an seiner Art zu leben. Für mich war es unvorstellbar, dass jemand, der die moderne Lebensweise mit all ihren Annehmlichkeiten kannte, freiwillig wie vor 100 oder 200 Jahren lebte.Er fragte mich grinsend: "Und, Cooper? Könnten Sie so leben?"Ich antwortet: "Es wäre auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig."Offensichtlich gefiel ihm meine Antwort, denn etwa eine Stunde nach unserer Rückkehr ins Dorf kam er zu mir und meinte, ich könnte ihn und seine Freunde jetzt in die Sümpfe begleiten, wenn ich wollte. Ich sollte mich aber darauf einrichten, dass es bis zum Abend dauern könnte.Mir blieb keine Zeit, um Castillo oder Crockett zu sagen, das ich für eine Weile unerreichbar sein würde, denn wir brachen sofort auf.Wenig später wusste ich dann genau, dass Joe Dan und seine Freunde für den Überfall im Stadion verantwortlich waren. Gemeinsam holten wir das Kokain aus dem Versteck, einem abgedeckten Boot, das unweit von Joe Dans Hütte vertäut unter Zweigen verborgen lag.Wir fuhren hinaus in die Sümpfe und ich musste tatenlos zusehen, wie sie den ganzen Stoff ins Wasser kippten.Danach unterhielten sie sich darüber, dass sie dem weißen Mann nun den nächsten Schlag versetzen würden. Das machte mich hellhörig, aber meine Fragen blieben unbeantwortet. Joe Dan meinte nur, ich würde nun sehen, wie sie mit diesen Dealern und ihrem Teufelszeug umgingen.In meinem Magen breitete sich ein sehr mulmiges Gefühl aus. Während wir den Standort wechselten, dachte ich permanent darüber nach, was ich tun konnte, falls Castillo wirklich mit von der Partie war, aber es gab nichts, was ich tun konnte. Nicht, ohne meine Tarnung aufzugeben. Das aber hätte Castillo nicht gewollt.Ich hockte mit den Indianern im Gestrüpp und sah die Boote kommen. Deutlich erkannte ich meinen ahnungslosen Boss.Als einer von Joe Dans Freunden die Waffe anlegte, schloss ich die Augen. Ich konnte nur hoffen und beten, dass er nicht auf Castillos Boot zielte.Ich hörte den Schuss, riss de Augen auf und sah erleichtert, dass Castillo floh.Auf dem Rückweg hörte ich aus Joe Dans Anspielungen heraus, dass er irgendwas plante, aber leider blieb er sehr vage in seinen Andeutungen. Ich fragte ihn nicht, weil ich nciht durch zu große Neugierde sein Misstrauen erwecken wollte.Abends fuhr ich ins OCB. Ich erzählte von dem Kokain, dass Joe Dan und seine Freunde entsorgten, von der Attacke, die Castillo zum Glück überlebte, und davon, dass Joe Dan weitere Dinge plante.Trudy recherchierte und fand heraus, dass Joe Dan zwei Mal den Silver Star Orden in Bronze erhalten hatte, bei Grenada verwundet und nach einem sechsmonaigen Lazarettaufenthalt nach § 8 entlassen wurde.Castillo wollte deshalb, dass ich ins Reservat zurückkehrte, um hrauszufinden, was Joe Dan plante.Als ich am nächsten Vormittag dorthin kam, hielten die Indianer gerade eine Versammlung ab. Da ich den Anfang verpasst hatte, wusste ich nicht genau, warum diese Besprechung stattfand.Huptling Jumper hielt einen Vortrag über den Alkoholmissbrauch, Kindesmisshandlungen und die Säuglingssterblichkeit in der Vergangenheit und er pries, um wie viel besser es ihnen ging, seit sie Gelder von gewissen Stellen erhielten. Dafür, so meinte er, müssten sie eben Deals auf ihrem Land erlauben.Es klang, als ob er es war, der mit Levec, so hieß der Kerl, an den Castillo herankommen wollte, Geschäfte machte.Joe Dan wurde wütend, schrie seinen Vater an und verließ die Versammlung. Ich folgte ihm und fragte ihn, was er plante. er sagte, er wolle die Dealer auf seine Weise erledigen. Ich bemühte mich, ihn auszubremsen, denn einer der Dealer, die er erledigen wollte, war schließlich mein Boss. Es gelang mir aber nicht.Deshalb rief ich Castillo an, um ihn zu warnen und erfuhr, dass Levec Acosta umgebracht hatte.Während sie weg war, kamen mir jedoch Zweifel an Joe Dans Aufrichtigkeit. Woher wusste er von dem Deal im Stadion und von der Verabredung der Dealer in den Sümpfen, wenn nicht von einem der Dealer selbst? Und konnte er der Versuchung, durch das weiße Pulver reich zu werden, wirklich widerstehen?Ich lief zu dem Boot, mit dem wir hinausgefahren waren, um das Kokain zu vernichten. Etwas davon befand sich immer noch im Boot. - Es war Mehl!Was ich brauchte, waren jedoch handfeste Beweise. Das Mehl allein reichte nicht. Er hätte behauptet, dass jemand das Kokain stahl und er, als Laie, nicht erkennen konnte, dass sich nur Mehl in den Beuteln befand.Ich erzählte Becky, dass ich zufällig hinter Joe Dans üble Täuschung mit dem Kokain gekommen war. In der Hoffnung, etwas erreichen zu können, bat ich Becky ins Häuptlingslager zu gehen und mit Joe Dan zu reden. Vielleicht konnte sie ihn zur Vernunft bringen, damit er von der Selbstjustiz absah.Dass ich Polizist war, verschwieg ich allerdings.Becky kam jedoch nicht dazu mit Joe Dan zu reden. Als sie zum Haus des Häuptlings kam war es, wie sie mir später erzählte, leer, aber alles deutete auf einen Kampf hin. Die Vermutung, die Gegner des Häuptlings könnten Jumper entführt haben, lag nah.Becky erwähnte jedoch, dass Joe Dan ebenfalls fort wäre.Als wir zum Haus des Häuptlings kamen, war Joe Dan jedoch wieder da. Für einen Mann, der gerade festgestellt hatte, dass jemand seinen Vater entführte, verhielt er sich, meiner Meinung nach, zu cool.Joe Dan behauptete, dass Levec hinter der Entführung steckte. Die Indianer suchten ihre Waffen zusammen, wobei ich fand, dass sie für ein naturverbundenes Volk verdammt viel High - Tech - Zeug besaßen.Wir fuhren zur Villa von Levec, doch schon auf dem Weg dorthin kamen mir Zweifel an Joe Dans Theorie. Er hatte Levec zu schnell den Schwarzen Peter zugeschoben.Meine Zweifel bestätigten sich, denn als Joe Dan und seine Jungs fertig waren lagen zwar Levec und seine Leute tot am Boden, aber von Jumper fanden wir keine Spur.Ich konfrontierte Joe Dan mit der Tatsache, dass ich von dem Schwindel mit dem Mehl wusste, und ich gestand, dass mein Name nicht Cooper war. Mehr verriet ich aber nicht.Ich weiß nicht, was Joe Dan getan hätte, wäre Castillo nicht aufgetaucht. So aber machte er sich aus dem Staub.Ich fuhr mit den Kollegen ins OCB, wo ich erfuhr, dass der "Naturbursche" Joe Dan neben der einfachen Hütte im Dschungel auch eines der Nobelappartements im Bayshore Tower in Boca Raton bewohnte.Castillo vermutete, dass Joe Dan seinen Vater dort gefangen hielt und so war es auch.Joe Dan hatte das Kokain beiseite geschafft und seinen Vater entführt. Sein Plan war, den alten Mann gefesselt und gknebelt in der Wohnung zurückzulassen. Da seiner Meinung nach niemand von dem Appartement wusste, hätte es Wochen, vielleicht sogar Monate gedauert, bis jemand Jumpers Leiche gefunden hätte.In den Knast wollte Joe Da nicht, denn er wusste, was ihn dort erwartet hätte. Deshalb rannte er auf den Balkon hinaus und stürzte sich über das Geländer in die Tiefe.Ich dachte an Becky. Von Castillo wusste ich, dass er versuchte mich anzurufen, als ich mit den Indianern auf dem Weg zu Levec war. Becky nahm den Anruf entgegen und erfuhr, dass ich Polizist war.Ich hatte gehofft, es ihr selbst sagen zu können und dass aus uns beiden mehr wurde.Deshalb fuhr ich am nächsten Tag erneut ins Reservat..."
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  • 3 weeks later...
233. GESPRÄCH MIT BECKYRico wünschte sich, dass Becky verstand, warum er ihr nicht von Anfang an die Wahrheit sagen konnte. Von Castillo wusste er, dass dieser Becky über seinen wahren Beruf aufklärte, während Rico mit Joe Dan und den Indianern auf dem Weg zu Levec war.Castillo hatte versucht, Rico auf dem Autotelefon anzurufen, aber Becky nahm das Gespräch an. So erfuhr Becky, wer Rico wirklich war und Castillo brachte in Erfahrung, wo Rico sich aufhielt.Auf dem Weg zum Reserat fragte Rico sich mal wieder, warum er die Frauen, die er mochte, immer anlügen und enttäuschen musste. Meistens hatten die FRauen, in die er sich verliebte, irgendwas mit einem Auftrag zu tun und wenn nicht... er dachte an Amber, für die er bereit gewesen wäre Miami zu verlassen... und dann verlor er sie auf andee Weise.Ganz kurz schoss sogar Valerie Gordon durch seinen Kopf. Es hatte Zeiten gegeben, da hielt er sie für die ideale Partnerin, aber Valerie enttäuschte ihn mehr als einmal.Im Reservat war es recht ruhig an diesem Morgen. Rico eilte zu Beckys Haus und klopfte. Sie öffnete schnell, fast, als hätte sie ihn erwartet., wünschte Rico. , sagte sie, als sie auf einen cremefarbenen Sessel wies. Auf dem gleichfarbigen Sofa lagen brombeerfarbene Kissen. Zwischen diesen Kissen ließ Becky sich nieder., gestand Rico ehrlich.<Ich nenne es mangelndes Vertrauen, Ricardo... oder ist der Name auch falsch?> Becky klang ruhig, aber Rico hörte die Enttäuschung aus ihrer Stimme heraus.ist mein Name. Ricardo... Rico Tubbs, nicht Cooper. In menem Job darf man nicht vertrauensselig sein. Ich war wegen eines Falls im Reservat. Woher sollte ich wissen, wem ich vertrauen kann? Wer auf meiner Seite steht? Ich darf meine Arbeit nicht wegen persönlichen Empfindungen gefährden, verstehst du?>Becky schlug das rechte Bein über und verschränkte die Arme vor der Brust. ., wagte Rico einen Vorstoß. .Rico hörte zu und nickte dann. .Beck lächelte und entknotete endlich ihre Arme und Beine. , urmelte Rico, nicht ahnend, dass dieser Mörder ihm und Sonny noch einiges Kopfzerbrechen bereiten würde.
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  • 3 weeks later...
234. EINE SCHWIERIGE ENTSCHEIDUNGAls Rico ins Büro kam sagte Castillo:.Rico eilte neben Castillo her, stellte aber keine Fragen, weil er wusste, dass Castillo sie ihm jetzt nicht beantwortete. Schließlich hätte es bedeutet, alles später ein weiteres Mal für alle anderen erklären zu müssen.Rico erinnert sich: "In den vergangenen Monaten hatte ein Drogenring versucht, die Macht in Miami an sich zu reißen. Es wurde vermutet, dass etliche einflussreiche Geschäftsleute ihre Finger im Spiel hatten, die ihre Beziehungen spielen ließen, um den Stoff ins Land zu bekommen. Darunter sollten Leute wie Fuente, der Besitzer einer bekannten Importfirma für kolumbianische Kunst sein, der erfolgreiche Geschäftsmann Palmo und ein Mann namens Delgado, der mit Fahrgeschäften und Schießbuden reich geworden war.Ein Informant, von dem wir weder wussten, wie er hieß noch wie er aussah, verschaffte uns die Möglichkeit als Kaufinteressenten an Palmo heranzukommen. Der Informant selbst wollte sich erst zu erkennen geben, wenn wir wirklich an Palmo dran waren. Das Erkennungszeichen war die Frage: "Regnet es eigentlich jeden Tag in Miami?"Alles kam jedoch anders als geplant. Palmo nötigte Sonny und mich seine Gäste zu sein, um den "Anwalt" Burnett und den Vizepräsidenten der großen Kanzlei Cooper kennen zu lernen. ( 83 - DER PUPPENMÖRDER)Obwohl es in der Villa alles gab, was "Mann" so brauchte, wurde wir nach und nach ungeduldig. Palmo kam nie auf das Geschäft zu sprechen, unser Informant gab sich nicht zu erkennen und der sogenannte Puppenmörder fand weitere Opfer, während wir uns langweilten und in der Villa festhingen.Der Mörder pumpte seine Opfer mit Koks voll, vergewaltigte und ermordete sie.Die Atmosphäre in der Villa nahm an Gereiztheit zu. Palmo war besorgt wegen der Morde und wütend, weil man drei seiner Nachtclubs geschlossen und seinen Rennstall wegen irgendwas unter Quarantäne gestellt hatte.Nach einem scheinbar beunruhigenden Telefonat mit Fuente und Castillos plötzlichem Auftauchen in der Villa rief Palmo eine Versammlung seiner Geschäftspartner ein und erklärte, sie alle sollten ihre Geschäfte auf Eis legen, bis der Puppenmörder gefasst war. Wir teilten uns in Gruppen auf und fuhren herum. Unsere Begleitung war Cyrus, Palmos Bodyguard. Er und ich mochten uns eigentlich überhaupt nicht, aber ich riss mich zusammen, denn ich wollte keinen Streit. Ich hoffte, dass wir brauchbare Informationen erhielten, dass irgendeine Gruppe den Mörder fing, ihn der Polizei übergab, und das wir endlich unseren Job erledigen konnten.Alles kam jedoch anders. Über Benny, einen Kerl, der wegen Kindesmissbrauch gesessen hatte, kamen wir an Captain Josh. Benny erzählte nämlich, dass einer von Captain Joshs Saufkumpanen im Park eine Beobachtung gemacht hatte.Captain Josh arbeitete im Obdachlosenasyl. Er verriet uns, dass der, den sie "Der Prophet" nannten, oft im Vergnügungspark übernachtete. Dort hatte er seine Beobachtung gemacht. Da der Propht an diesem Abed nicht im Asyl war, fuhren Cyrus, Sonny und ich zum Park. Wir hofften, den Prophet dort zu finden, aber dann entdeckte ich eine von Delgados Schießbuden. Dort konnte man genau solche Puppen gewinnen, wie sie der Mörder seinen Opfern in die Arme legte.Ich machte Sonny und Cyrus darauf aufmerksam und wir gingen hin. Delgados Angestellter Rickman zeigte sich jedoch anfangs wenig kooperativ. Ich sah Sonny an, dass sein Geduldsfaden sich dem Ende zuneigte. Wir waren beide genervt, weil wir seit Tagen in Palmos Villa herumhingen und unsere Zeit verschwendeten.Nachdem Sonny Rickman drohte, ihn zu erschießen gestand dieser, dass die Puppen dem Kokainschmuggel dienten und regelmäßig von Delgado abgeholt wurden. Die Puppe, die er tags zuvor mitnahm, war allerdings leer gewesen, aber wahrscheinlich handelte es sich um die Puppe, die das letzte Opfer im Arm hielt.Es dauerte nicht lange, bis Delgado auftauchte. Er folgte zwei Mädchen, die er sehr interessiert musterte. Als Cyrus auf ihn zumarschierte und ihn provozierend fragte, welche ihm denn besser gefiel, floh Delgado.Wir folgten ihm quer über den Jahrmarkt und als es uns gelang ihn zu stoppen führte er in zwei verschiedenen Stimmlagen - seiner normalen und einer piepsigen Kleinmädchenstimme - eine Unterhaltung mit sich selbst. Der Mann war hochgradig schizophren und gehörte meiner Meinung nach in eine Anstalt.", knurrte Cyrus, nachdem sie Delgado zum Wagen gebracht hatten.Rico und Sonny hielten Delgado fest, der betreten auf den Boden starrte., erklärte Cyrus nach dem Telefonat. .Das mulmige Gefühl, das Rico augenblicklich beschlich, hielt während der ganzen Fahrt an. Mit halbem Ohr hört er, dass Sonny Cyrus klarzumachen versuchte, dass dies der falsche Weg war, aber Cyrus antwortete nur: .Rico erzählt: "Im Club versuchte Sonny alles, um Palmo davon zu überzeugen, dass Delgado ein kranker Mann war, der nicht nach normalen Maßstäben verurteilt werden konnte.Ich ahnte, was kam, ehe Palmo es aussprach. Seiner Meinung nach war Sonny Anwalt und was lag näher, als dass er Delgados Verteidigung übernahm?Ich war sehr besorgt. Natürlich gehört Gesetzeskunde zur Ausbildung eines Polizisten, aber für eine Strafverteidigung reichte das nicht aus.Sonny durfte dann zu seinem "Klienten", während ich draußen bleiben musste. Die Atmosphäre war mit Wut und Empörung aufgeladen. Schließlich hatten Delgados Taten für viel Wirbel gesorgt und lenkten die Aufmerksamkeit der Polizei auf dieses Drogenkartell.Ungeduldig erwartete ich Sonnys Rückkehr. Ich befürchtete, unsere Tarnung könnte auffliegen und ich wünschte mir, wir hätten genügend Zeit gehabt, damit er mir seine Vorgehensweise bei dem "Prozess" schildern konnte. Die Zeit reichte aber gerade aus, damit er mir verraten konnte, dass Delgado unser Kontaktmann war. Er bat mich, nach einem Telefon zu suchen und Castillo zu informieren, während er in der "Verhandlung" versuchte Delgados Hals zu retten.Ich lief im Club herum und fragte mich, wie es wohl in der "Gerichtsverhandlung" zugehen mochte. Schließlich fand ich tatsächlich ein Telefon. Ich glaube, dass mich die Gedanken an das, was dort hinter verschlossenen Türen geschah, so sehr ablenkte, dass ich jegliche Vorsicht außer Acht ließ.Ich rief im Büro an, ohne mich auch nur einmal zu vergewissern, dass ich wirklich allein war. Deshalb entging mir, dass Cyrus sich mir näherte. Ich konnte Trudy, die den Hörer abgenommen hatte, weil Castillo nicht im Büro war, gerade noch sagen, wo wir uns befanden, als Cyrus mich angriff.Er besaß Kräfte wie ein Stier und ich konnte fast nichts tun, als er mich zu dem Lager schleppte, in dem die Utensilien füür die Bowlingbahn und den Billardraum aufbewahrt wurden. Meine Schläge steckte Cyrus völlig ungerührt weg.Als er mich im Lager losließ, griff ich nach der erstbesten "Waffe" - einem Queue - und schlug einfach zu. Er oder ich, um etwas anderes ging es nicht.Cyrus taumelte rückwärts gegen einen Stromkasten, beschädigte ihn bei der Wucht des Aufpralls... und starb durch einen Stromschlag."Rico eilte kurz zu Cyrus, der leblos am Boden lag, und tastete nach dem Puls, den er nicht mehr fand. Dann kehrte er besorgt zum "Gerichtssaal" zurück. Kurz bevor er die Tür erreichte, ertönte drinnen das dumpfe Geräusch eines Aufpralls. Als er die Tür aufriss, lagen Palmo und Delgado tot am Boden... Palmo zuunterst, Delgado quer darüber.Hinter Rico tauchten Castillo und etliche Polizisten auf, die an ihm vorbeidrängten.
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  • 4 weeks later...
235. MEDIENGIERAuf dem Weg zur St. Vitus, wo sie noch was zusammen trinken wollten, erzählte Sonny Rico von der Gerichtsverhandlung., gestand Sonny., antwortete Rico.Sonny ließ im Hintergrund den Fernseher laufen, während er wenig später mit Rico zusammensaß. Es hatte angefangen zu nieseln und sie hatten sich unter Deck zurückgezogen.Rico hörte immer mit einem halben Ohr auf das, was im Fernseher lief. Als er den Namen Alan Beaks hörte, stand er auf und drehte die Lautstärke höher..Dann lauschten sie dem Interview mit dem Moderator einer Nachmittagsshow, in der Beaks in der kommenden Woche auftreten sollte., entfuhr es Rico, als der Moderator meinte, die Tat sein gesühnt und es wäre an der Zeit, dass das Opfer die Tat ebenfalls vergab, damit alle zur Normalität zurückkehren könnten.Rico schnaubte. .Rico erinnert sich: "Trudy flippte tatsächlich fast aus. Sie bekam von Castillo die Genehmigung, sich um Ellen zu kümmern, bis der Rummel, sprich die Show, vorbei war, denn das Gericht hatte die einstweilige Verfügung aufgehoben, damit Beaks und Ellen Mason gemeinsam in der Show auftreten konnten. Dort wollte Beaks sich öffentlich für seine Tat entschuldigen. (84 - DIE RACHE IST MEIN)Ellen weigerte sich jedoch in die Show zu gehen. Trudy sagte, sie wolle Beaks Entschuldigung nicht annehmen. Zum einen mache sie die Tat nicht ungeschehen und zum anderen glaubte sie nicht daran, dass er es ehlich meinte.Am Morgen nach der Show zog Castillo Trudy von dem Fall ab. Sie war sehr erbost darüber, aber Tatsache ist ZITAT: 6:12 Wir können unsere Sympathien äußern, aber wir müssen unser Leben davon trennen.Sonny und ich arbeiteten zu der Zeit eigentlich an dem Fall von Matt Marten, einem Dealer und mutmaßlichen Mörder mit Verbindungen zu einer größeren japanischen Verbrecherorganisation. Der Fall rutschte jedoch an die zweite Stelle, als wir bei einer nachmittäglichen Pause in Nick´s Coffee - Shop einen Bericht über die Medienbelagerung von Ellen Masons Haus sahen. Es sah aus wie ein halbes Volksfest. Was fehlte, war der Auftritt irgendeiner Band.Wir rasten ins Büro, wo Gina uns auf unsere Frage nach Trudy erklärte, diese hätte einen Arzttermin. Im gleichen Moment sagte der Fernsehmoderator, vor 15 Minuten wäre eine unbekannte Frau ins Haus gegangen. Da wussten wir, wo Trudy war.Castillo kochte vor Wut... und Trudy kochte ebenfalls, als wir bei Ellen ankamen. Sie attackierte gerade die Reporter, Fernsehteams und Beaks, der ebenfalls aufgetaucht war, weil er unbedingt mit Ellen reden wollte."Rico half Sonny die tobende Trudy ins Haus zu zerren, wo er sie festhielt, damit sie nicht wieder hinausrannte, während Sonny einen kleinen Wutanfall bekam.so nah an einer Suspendierung dran!> Trudy versuchte sich aus Ricos Umklammerung zu befreien. <Jeder von euch hätte an meiner Stelle ebenso gehandelt. Es ist unser Job, Opfer wie Ellen zu schützen!>, widersprach Rico ruhig. Er merkte, dass Trudy sich allmählich entspannte. .Er blickte zu Sonny hinüber und dieser nickte zustimmend.Rico erzählt: "Wir fuhren zur Staatsanwältin Ms. Finley, die uns erklärte, Beaks wäre rehabilitiert und wenn man ihm verböte, sich bei seinem Opfer zu entschuldigen, gäbe man zu, dass man bei vorzeitigen Entlassungen von Straftätern zuweilen eine gewisse Gefahr auf die Gesellschaft losließ.Ich hielt Beaks für eine Gefahr. Meiner Meinung nach hoffte er durch diese Entschuldigung lediglich, wieder in den Schoss seiner reichen Familie aufgenommen zu werden.Abends wollten Gina und ich Trudy einen Besuch abstatten. Wir dachten, Ablenkung könnte nicht schaden. Sie war aber nicht zu Hause, sondern bei Ellen, die immer noch davon überzeugt war, dass Beaks da draußen herumschlich. Sie war zynisch und meinte, jetzt würde sie zum dritten Mal vergewaltigt: Erst von Beaks, dann vom Gericht und jetzt von den Medien."Rico fuhr nach Hause, aber die Geschichte ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Er konnte sein Leben eben nicht immer von der Sympathie für das Opfer trennen und den Fall im Büro zrücklassen, wenn er die Tür hinter sich schloss.Schließlich machte er sich auf den Weg ins OCB, wo er auf Sonny traf, der gerade den Bericht zum Fall Marten von den japanischen Kollegen erhalten hatte.Rico hoffte, der Freund könnte ihm sagen, was in diesem Fall richtig war, aber als er ihn fragte, wie Sonny reagieren würde, wenn Caitlin an Ellens Stelle wäre, blieb Sonny ihm die Antwort schuldig.Er verließ das OCB, fuhr ziellos herum, parkte schließlich den Wagen und spazierte bei Sonnenaufgang am Strand entlang. Rico wusste, dass er als Polizist seine emotionale Seite außen vor lassen musste. Es gab Gesetze und Bestimmungen, an die er sich zu halten hatte... und doch...!Er war nicht nur Polizist, sondern auch ein Mensch und er verachtete das Medienspektakel, diese Gier, das Opfer erneut an die Öffentlichkeit zu zerren und dort zu zerreißen. Wer gab ihnen das Recht Ellen das anzutun?Als Rico gegen neun ins Büro fuhr stnd sein Entschluss fest.
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  • 2 weeks later...
236. LETZTER AUSWEGRico erzählt: "Ich wollte Sonny sagen, dass ich bereit war, Trudy zu unterstützen, denn was Beaks anbelangte, stimmte ich ihr vollkommen zu. Viele Vergewaltiger genießen ja vor allem die Macht, die sie über das Opfer haben, und dessen Angst. Beaks tat nichts anderes. Er ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er die Öffentlichkeit benutzte: Ellens Panik und Entsetzen eingefangen von den Kameras verschiedener Fernsehsender.Ich kam jedoch nicht dazu mit Sonny zu reden, denn Castillo teilte uns mit, dass jemand einen Mordanschlag auf Beaks verübt hatte. Er lebte, aber es gab keine Täterbeschreibung.Trudy erklärte daraufhin, Ellen hätte in einem Söldnermagazin einige Annoncen angestrichen, in denen eindeutige Dienste angeboten wurden. Sie konnte sich aber nicht vorstellen, dass Ellen wirklich einen Killer aneheuert hatte.Dennoch wies Castillo Gina und Stan an, Beaks zu überwachen.Ich sollte mit Ellen spechen, die zurzeit sicher einer schwazen Person mehr Vertrauen entegenbrachte als einer weißen.Aber sie schenkte auch mir kein Vertrauen. Natürlich behauptete sie, sie könnte niemanden umbringen, aber das stand ja auch garnicht zur Debatte. Es ging darum, ob sie so weit gehen würde, jemanden anzuheuer, der den Job für sie erledigte. Darauf ging sie jedoch nicht ein. Schließlich blieb mir keine andere Wahl, als ins OCB zurückzukehren. Ich war nicht schlauer als zuvor.". Riso sank auf seinen Schreibtischstuhl. .Sonny nickte. <Falls sie jemanden angeheuert hat>.Rico beugte sich halb über seinen Schreibtisch. sie könnte niemanden umbringen. Ich versuche zwar objektiv zu sein, aber ich könnte mir vorstellen, das sie einen Killer angeheuert hat. Beaks und die Medien drängen sie in eine Ecke, aus der sie so nicht mehr herauskommt>.Sonny nickte erneut. .American Mercendary Magazin. Der Redaktuer, Mr. Fitzgerald, war nicht erfreut und noch weniger kooperativ, denn weder die Söldner, noch die Leser würden ihm weiterhin vertrauen, wenn er der Polizei vertrauliche Unterlagen überließ. Erst, als ich ihm damit drohte, dass wir ihn wegen Beihilfe drankriegen würden, falls es dem Killer, den Ellen Mason anheuerte, gelänge Beaks zu töten, gab er klein bei.Natürlich wären wir damit vor Gericht nicht durchgekommen und der Mann wusste das auch. Sonny erklärte ihm allerdings, dass es uns sehr viel Spaß bereiten würde, es zumindest zu versuchen.Auf Ärger und Unannehmlichkeiten verspürte Mr. Fitzgerald offensichtlich keine Lust. Jedenfalls gab er uns die Listen.Mir war nie klar, wie viele ehemalige Söldner ihre Dienste als Auftragskiller anboten. Ich rief im Büro an, weil ich hoffte, einer der Kollegen könnte die Namen mit unserer Datenbank abgleichen, aber weder Gina, noch Trudy oder Stan waren im Büro.Die ersten drei Männer trafen wir nicht zu Hause an. Dafür erwischte ich endlich Stan im Büro. Er sagte, Beaks wäre zu Ellen in en Kindergarten gefahren, wo sie ihn mit einer Schere attackierte. Es wäre aber noch mal gut gegangen.Ich gab ihm die Namen auf unserer Liste und er versprach, sie zu prüfen.", las Rico den Namen des nächsten Kandidaten.An der Edison Senior Highschool bog Sonny rechts ab. , murmelte er, als er am Haupteingang der Schule vorbeifuhr, deren signalroter Turm ins Auge fiel. Ein großes Schild, das auf dem Turm angebracht war, wis darauf hin, dss dies das Zuhause der Red Raiders war.Rico ließ den Blick schweifen auf der Suche nach der nächsten Abzweigung. . Sie erreichten das Straßenschild und Sonny meinte grinsend: Die Häuser in diser schmalen, von vielen Bäumen gesäumten Straße, waren sehr farbenfroh. Der Anstrich zeigte die ganze Palette vom schlichten beige über bonbonrosa bis hin zu leuchtendem kiwigrün.Das Haus, das sie suchten, besaß einen zartgelben Anstrich und stand etwas zurückgesetzt. Sie hätten die Hausnummer beinah wegen eines hohen Strauches, der dicht am Haus wuchs, übersehen.Adam Fields war jedoch nicht zu Hause.Am Nachbarhaus bewegte sich zwar die Gardine, aber als Rico und Sonny dort klopften, blieb die Tür geschlossen., meinte Rico seufzend, als sie zum Testarossa zurückkehrten. .Sie stiegen ein und Rico schnappte sich den Zettel mit den Namen. , las er.Sonny rief Switek an, um zu hören, was er über Heidge hatte.Rico erzählt: "Heidge hatte vier Jahre in Vietnam gedient und wurde danach bereits zwei Mal festgenommen. Wir fuhren zu seiner Adresse, 624 South Park, aber auch Heidge war ausgeflogen. Die Putzfrau vermutete, dass Heidge zum Schießstand gefahren war.Dort hielt er sich allerdings auch schon nicht mehr auf. Der nicht besonders helle wirkende Kerl, den wir fragten, meinte, Heidge hätte mit einem Zielfernrohr geübt, wäre aber vor wenigen Minuten gegangen.Das ließ den Schluss zu, dass er beim zweiten Versuch nicht mehr so nah an Beaks herangehen wollte. Von einem entfernteren Platz aus zu schießen und anschließend zu vrschwinden war viel sicherer.Ich rief Castillo an und schilderte kurz, was wir herausgefunden hatten. Er beorderte uns zurück ins Büro und sagte, er würde sich um alles weitere kümmern, aber Sonny und ich waren viel näher an Beaks´ Wohnung dran.Dann meldete sich Trudy, um zu fragen, ob es Neuigkeiten gab. Ich hätte vielleicht nichts sagen sollen, aber dann wäre Sonny heute nicht mehr am Leben. So erklärte ich ihr in wenigen Worten, dass Heidge Beaks töten wollte und wir auf dem Weg zu Beaks´ Appartement waren.Als wir das Haus erreichten, rannten wir nach oben zu Beaks´ Wohnung. Kurz, bevor wir die Tür erreichten, splitterte drinnen Glas und als wir hineinstürmten, fanden wir Beaks tot in einem Sessel sitzend.Sonny nahm durch das Fenster die Verfolgung auf, während ich über die Treppe rannte. Im Hausflur begegneten mir Stan und Gina, die mir mitteilten, Trudy wäre zur Rückseite des Hauses gelaufen, aber als wir dort ankamen, war schon alles vorbei.Trudy hatte Heidge erschossen. Der Killer ließ eine Waffe fallen, damit Sonny glauben sollte, er wollte sich ergeben, aber er besaß noch eine zweite Waffe. Als Trudy, die gerade um die Hausecke bog, das sah, schoss sie."Rico tröstete Trudy, während er Castillo aus seinem Wagen steigen sah: ernst, mit leicht zusammengeknifffenen Lippen und einem kleinen, zornigen Funkeln in den dunklen Augen.Wortlos ging er ins Haus., meinte Rico.Dort fand er auf seinem Scheibtisch eine Mitteilung, in der stand, dass seine Anwesenheit bei der Besprechung um 14 Uhr dringend erfoderlich wäre. Auch die anderen fanden solch ein Schreiben.Rico erinnert sich: "Wir saßen alle pünktlich im Besprechungsraum ud fragten uns, worum es gehen mochte. Dann kam Castillo. Er setzte sich nicht, wie sonst üblich, ans Kopfende, sondern blieb in der Tür stehen. Mit wenigen, ruhigen Worten, wie es seiner Art entsprach, rügte er unser Verhalten im Fall Beaks. Er meinte, wenn wir unfähig wären unsere Gefühle zurückzustecken, sollten wir ihm bis abends unsere Versetzungsgesuche auf den Schreibtisch legen. Damit hatte keiner von uns gerechnet."will das abschließen!>, sagte Trudy und stand auf.Die anderen folgtn ihr und sie fuhren mit zwei Wagen zu Ellen. Si sprachen sie auf den Söldner an, aber Ellen bestritt, diesen Namen je gehört zu haben. Rico war klar, dass sie keine zufriedenstellende Antwort erhalten würden. Deshalb verließen sie schließlich das Haus.hat Heidge angeheuert und kommt davon!>, knurrte Rico, als er zu Sonny in den Wagen stieg., entgegnete Sonny. >Fahren wir ins Büro!>
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  • 2 weeks later...
237. NOCHMAL GLÜCK GEHABTRico erzählt: "Wir warteten im Büro auf Gina, Trudy und Stan. Trudy berichtete aufgeregt, aber auch verständnislos, dass Ellen in ihrem Beisein erneut einen Anruf erhalten hatte, in dem jemand sagte, sie hätte die Entschuldigung annehmen sollen. Angeblich handelte es sich um die gleiche Stimme... Beaks´ Stimme, was aber unmöglich sein konnte, denn ich hatte seine Leiche mit dem großen Loch in der Schläfe gesehen.Trudy dachte in diesem Moment tatsächlich darüber nach, ihr Versetzungsgesuch einzureichen, um sich von anderer Stelle aus erneut um Ellen kümmern zu können.. Es gelang uns jedoch sie davon zu überzeugen, dass sie es sich nicht zur Lebensaufgabe machen konnte Ellen Mason zu beaufsichtigen.Geschlossen marschierten wir danach zu Castillo, um ihm mitzuteilen, dass wir Vice keinesfalls verlassen wollten. Er hörte uns zu, nickte, und gab uns den nächsten Auftrag.", erklärte Castillo. ., meinte Rico zuversichtlich und fügte hinzu: Sie das Gold, wir besorgen uns einen Termin mit Gonzales>.Rico erinnert sich: "Den Termin mit Gonzales zu bekommen war viel einfacher als erwartet. Gonzales war scharf darauf mit reichen Amerikanern Geschäfte zu machen. Er zögerte keinen Moment sich mit mir zu verabreden, nachdem es uns gelungen war, ihn und seine Leute ausfindig zu machen.Gonzales beorderte mich abends zu einem Boot, das am Fluss ankerte. Ich war verkabelt und Sonny und Stan sollten mich überwachen.Die Gegend, die der Dealer gewählt hatte, gehörte nicht gerade zu den Sahnehäubchen der Stadt. ( 85 - IM UNTERGRUND) Hier trafen sich die Obdachlosen, wärmten sich an Feuern in Blechtonnen und ließen die Fuselflaschen kreisen.Mit einem Koffer Gold marschierte ich zum Boot. Ich fühlte mich sehr unwohl, denn Gonzales´ Leute beobachteten jeden meiner Schritte, als ich an ihnen vorbei ging. Ich dachte sogar kurz: Wenn sie mich jetzt abknallen,über Bord werfen und mit dem Boot abhauen, haben sie gute Chancen zu entkommen.Aber nichts geschah.Gonzales war ein typischer Panamese. Die Klunker, die er trug, wogen sicherlich ebenso viel wie das Gold in meinem Koffer, und in seinen Augen funkelte die Gier nach mehr Gold.Alles lief nach Plan... bis plötzlich Kollegen zugriffen, von denen ich nciht gewusst hatte, dass sie da waren. Ok, Jungs, dachte ich. Sch***** gelaufen. Das gibt einen dicken Abriss für euch!Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Angst. Die kam einen Atemzug später, als mir klar wurde, dass hier irgendwas nicht stimmte.Polizisten feuerten nicht, wenn die Gangster sich ergaben. Diese schon!Ich konnte mich nur durch einen beherzten Sprung ins Wasser retten.Als sie weg waren hangelte ich mich an Land. Ich war immer noch verwirrt und verstand nicht, was hier gerade passiert war.Da sah ich sie! Eine schwarze Frau! Eine Obdachlose! Sie stand da und blickte zu mir herüber.Sie hatte alles mitangesehen, aber dann lenkte Sonny mich ab, der angerannt kam und wissen wollte, ob ich OK war.Als ich wieder dorthin sah, wo die Frau gestanden hatte, war sie fort.", entgegnete Rico. Kollegentauchten plötzlich auf und feuerten, obwohl wir uns ergaben!>Sie gingen über den Steg. Stan kam ihnen entgegen, keuchend wie eine altersschwache Dampflok., antwortete Rico., erklärte Stan, und nachdem er sah, wie Sonny Rico kurz skeptisch musterte, bot er an: .Den Zusatz, <... damit du Sonnys Polster nicht versaust> , schluckte er runter, aber die Freunde verstanden, was er meinte. Rico nickte.Rico erinnert sich: "Ich dachte in der Nacht sehr häufig daran, wie die Kollegen auftauchten und Gonzales das Hirn aus dem Schädel feuerten, und an diese Frau, eine Obdachlose, die alles mitangesehen hatte.Ich hätte sie finden müssen, um ihre Zeugenaussage zu bekommen, denn die Kollegen hatten absolut gesetzeswidrig gehandelt.Einen bestimmten Obdachloser in einer Stadt wie Miami zu finden ist jedoch ähnlich wie die Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.Bei der Besprechung am nächsten Morgen erzählte Castillo, dass es sich bei den Polizisten um Kollegen eines Sondereinsatzkommandos gehandelt habe, das geschaffen wurde, um Ordnung in die Gegend zu bringen. - Indem sie Leutet töteten, die bereit waren sich zu ergeben? - Das fand ich merkwürdig.Wenig später tauchte Lieutenant Arturo Dominguez auf, der Leiter dieses SEK South Beach. Er bestritt, dass es sich bei diesen Typen um seine Jungs gehandelt hätte. Als Beweis führte er die Registriernummer der sichergestellten Handschellen an, die aus einem drei Monate zurückliegenden Raub im Depot des Quartiermeisters stammten. Dabei stahlen die Täter neben Jacken und Mützen auch M16 Maschinengewehre nebst Munition.Ich war weiterhin davon überzeugt, dass es sich um Polizisten handelte und Sonny teilte meine Meinung. Auch die Information, dass ein Deal stattfand und wann und wo die Sache steigen sollte, konnte nur aus Polizeikreisen gekommen sein. Da es von uns niemand gewesen war, musste wohl einer von Dominguez´ Leuten dahiterstecken, auch wenn er davon natürlich nichts wissen wollte.Seiner Meinung nach waren Mitglieder einer rivalisierenden Gang die Täter. Dagegen sprach aber eindeutig, dass der ganze Schmuck, den die Panamesen getragen hatten, verschwunden war.Handelte es sich bei den Tätern also doch um Polizisten?IM NÄCHSTEN KAPITEL: EINE JAMIAKANISCHE ÜBERRASCHUNG
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  • 2 weeks later...
238. EINE JAMAIKANISCHE ÜBERRASCHUNGRico und Sonny fuhren zum Polizeilager und ließen sich den Einbruch schildern. Die Einbrecher hatten die Alarmanlage überbrückt, eine Fensterscheibe mit einem Glasschneider herausgeschnitten und dann nur vier Waffen nebst Munition gestohlen.Kaum hatten Rico und Sonny das Lager verlassen, erreichte sie Stans Anruf. Man hatte gerade Alfreo Mujega einen jungen Dealer, tot aus dem Miami River gefischt.Am Fundort der Leiche sah Rico die schwarze Obdachlose erneut. Er verfolgte sie durch den José Marti Park und holte sie schließlich ein, um festzustellen, dass sie eine Polizistin war. Ihr Name lautete Montana Stone und sie arbeitete für das South Beach Spezialkommando.RICO ÜBER MONTANA:"Sie war eine sehr engagierte, selbsbewusste Frau. Als ich sie kennen lernte, arbeitete sie seit zwei Monaten im Untergrund, suchte sich ihre Kleidung im Müll zusammen und lebte, wie sie selbst es ausdrückte, in einer Kiste. Die Obdachlosen, in deren Mitte sie lebte, waren ihr sehr ans Herz gewachsen.Auf mich machte es etwas den Eindruck, als blickte sie auf mich, der ich teure Anzüge trug und in einem Caddy herumfuhr, herab.Montana strahlte Stolz, Trotz und Kampfgeist aus und das fand ich anfangs bewundernswert. Doch je weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr wuchs meine Überzeugung, dass sie weit mehr über diese vier Kerle wusste, die diese Überfälle verübten.Doch auch ihr Boss Dominguez geriet in unser Fadenkreuz. Wenn du feststellst, dass ein Lieutenant, der 42.000$ pro Jahr verdient, auf einer Luxusjacht residiert, dann wirft das Fragen auf. Und wenn du erfährst, dass zufälligerweise vier seiner neuen Detectives ein Jugendstrafregister haben, das länger ist als dein Arm, wirft das weitere Fragen auf. Ich hatte das Gefühl, dass Dominuguez da irgendwie mit drin hing, auch wenn er uns wegen der Jacht nur genervt erklärte, er habe reich geheiratet.Als wir ihn auf seinen Wunsch hin in seinem Büro aufsuchten erfuhren wir, dass es zuvor bereits sechs ähnliche Morde gegeben hatte. Dieser Fall hier, so behauptete er, wäre allerdings der erste mit Polizeibeteiligung. Er meinte tatsächlich, ich sollte einfach nur froh sein, dass ich heil as der Sache rausgekommen war, aber das wollte ich nicht. Diese Kerle hatten versucht mir mit ihren Waffen ein Tattoo auf die Brust zu malen. Ich wollte sie und die Hintermänner hinter Gittern sehen.Im Laufe des Gesprächs kam außerdem heraus, dass Montana Stone, ein leitender Officer und zuständig für Spezialkommandos, wie fünf weitere Beamte und natürlich auch Dominguez selbst, Zugang zu den Unterlagen der Ermittlungen hatte, bei denen die Bande später zuschlug."Den Abend verbrachte Rico bei Sonny auf der St. Vitus, aber als Sonny Rico zu später Stunde nach Hause bringen wollte, erhielt diesr einen Anruf von Castillo. Jemand hatte die Dominguez ermordet.Rico fuhr mit Sonny zur Jacht, wo nichts auf einen Gegenwehr des Ehepaares hindeutete.Als sie die nunmehr sieben Morde später im Büro miteinander verglichen fanden sie heraus, dass Montana bei sechs Morden in unmittelbarer Nähe gewesen war. Rico wollte denoch nicht glauben, dass sie etwas damit zu tun haben könnte, obwohl die Vermutung, dass sie Schmiere gestanden hatte, sehr nah lag.Rico erzählt: "Ich wollte es unbedingt herausfinden und fuhr zu ihr, aber Montana ließ mit keinem Wimpernschlag erkennen, dass sie irgendwas wusste. Sie hatte allerdings 50 Zeugen, die bestätigen konnten, dass sie zur Tatzeit im Obdachlosenasyl gwesen war.Dennoch änderte sich allmählich einiges in meiner Einstellung zu ihr. Ich bewunderte immer noch, dass sie es schaffte, auf diese Weise im Untergrund zu arbeiten, aber ich gelangte nun doch immer mehr zu der Überzeugung, dass sie tiefer im Schlamassel hing, als es nach außen erkennbar war."Rico fuhr nach Hause. Als er auf das Haus zuging, dessen Eingang nachts stets hell erleuchtet war, fiel ihm ein Mädchen auf, das neben der Haustür auf dem Boden saß, neben sich einen prall gefüllten Rucksack.Sie blickte auf, als er näher kam, musterte ihn kurz und sprang auf. Rico betrachtete das Mädchen, das er zwischen 16 und 20 schätzte... nicht seine bevorzugte Altersklasse. Sie kam ihm auch in keinster Weise bekannt vor.Rico hielt für einen Moment den Atem an. Ray war Vater geworden, noch ehe er die Highschool abschloss. Rico erinnerte sich gut daran, welche Aufregung die Schwangerschaft von Rays Freundin damals in der Familie auslöste. Sein eigener Vater nahm ihn daraufhin zur Seite, um ihm noch einmal eindringlich, aber verlegen stotternd, ins Gewissen zu reden.Ray und Mary hatten sogar geheiratet, jedoch keine weiteren Kinder bekomme, und sich vor einigen Jahren getrennt.Rico hatte Mary und Yolanda seit sicherlich sieben oder acht Jahren nicht gesehen. Er musterte das Mädchen, aber da er sich schon immer damit schwer tat die Ähnlichkeiten von Kindern irgendwelchen Familienmitgliedern zuzuordnen, versuchte er es erst gar nicht., entgegnete Yolanda. Die Tür war offen. Yolanda schnappte sich ihren Rucksack und folgte Rico ins Haus.., antwortete Yolanda. .Der Aufzug hielt und die Türen öffneten sich mit einem schabenden Geräusch. Rico und Yolanda gingen den beleuchteten Gang entlang., sagte Rico automatisch, fischte den Schlüssel aus der Tasche und schloss die Appartementtür auf. Ihm war klar, dass er Yolanda nicht auf der Straße stehen lassen konnte, aber ein Teenager war eigentlich das Letzte, was er gerade gebrauchen konnte.Yolanda ließ den Rucksack neben der Garderobe auf den Boden plumpsen. , entgegnete sie, sah sich um und fügte hinzu: . Es fiel ihm schwer die Worte auszusprechen. .Yolanda schluckte. Sie brauchte einen Moment, um die Nachricht zu verdauen. Dann aber zuckte sie die Achseln. .In Ricos Magen krampfte sich etwas zusammen. Es war lange her, aber diesen Satz hatte schon mal jemand gesagt... Jackie McSeidan... und dann endete es in einer Katastrophe.IM NÄCHSTEN KAPITEL: MONTANA´S ENDE
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  • 2 weeks later...
239. ERTAPPT!Nachdem sie etwas gegessen hatten, machte Yolanda es sich vor dem Fernseher gemütlich, während Rico nicht zur Ruhe kam. Er dachte an Montana und das leck im Department., sagte er schließlich. .Yolanda nickte nur, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen.Es gefiel Rico nicht, dieses Mädchen allein in seinem Appartement zu lassen, den obwohl sie die Tochter seines Cousins Ray war, kannte er sie nicht wirklich.Rico erzählt: "Zuerst aber hatte die Sache mit Montana Vorrang. das heißt, ich war immer noch nciht davon überzeugt, dass sie dahintersteckte, sondern nur, dass es jemand aus Domniguez´ Department war. Ein Gefühl riet mir dorthin zu fahren, denn wer auch immer dahintersteckte, er konnte sich seine Informationen nur nachts besorgen.. und dann erwischte ich Montana.Ich verhaftete sie, machte dem Kollegen Bloom aber sofort klar, dass ich bei der Vernehmung dabei sein wollte.Ich verstand einfach nicht, was sie dazu getrieben hatte.Sie erzählte, dass sie damals mit einem jungen Kollegen, Colon, Streife fuhr. Ich erinnerte mich daran, dass dieser Colon zu den vier Polizisten mit einem Jugendstrafregister gehörten.Sie hielten irgendwann einen Ferrari an, der ein kaputtes Rücklicht hatte. Bei genauerer Untersuchung fanden sie 4 kg Kokain, die zwar in Montanas Bericht genau so Erwähnung fanden, von denen aber nur 2 kg bei den Beweisen zu finden waren.Als Montana Colon darauf ansprach lachte er sie aus. Der Kerl hatte an alles gedacht und sogar Geld auf Montanas Konto eingezahlt, um sie mit reinziehen zu können, wenn sie nicht mitspielte.Colon und seine Freunde, die ebenfalls für Dominguez´ Truppe arbeiteten, überfielen und töteten Kleindealer, bis Colon die Idee hatte, dass Montana ihnen Informationen aus vertraulichen Akten besorgen könnte.Von da an erbeuteten die Gangster 200 - 300.000 Dollar pro Überfall, von denen Montana 20% erhielt, abr sie hatte dennoch keine Münze übrig gehabt, um Dominguez zu warnen. Ihre einzige Angst hatte darin bestanden, dass die Gangster sie belasten und so ins Gefängnis bringen könnten.Obwohl meine Achtung vor ihr längst gegen null tendierte wollte ich nicht, dass sie ins Gefängnis kam. Dort hätte sie als Polizistin nicht die gringste Überlebenschance gehabt.Montana erklärte sich zu einem deal bereit... unter einer Bedingung. Sie wollte mir etwas zeigen und mir dann sagen, was sie wollte.Da der Morgen inzwischen heraufgezogen war stiegen wir in einen Polizeiwagen. Montana dirigierte den Fahre zum Obdachlosenasyl. Ich war zuerst ziemlich wütend, weil ich das Gefühl hate, sie wollte uns alle hinhalten. dann aber erklärte sie mir, sie habe das Geld aus den Deals benutzt, um das Grundstück und einiges andere wie Bettzeug und Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Sie hatte sich bemüht, den Menschen, die dort lebten, eine notdürftige Versorgung zu ermöglichen.Der Rest ihres Beuteanteils steckte in einem Treuhandfond, der, das war ihre Bedingung, unantastbar bleiben sollte, egal, was mit ihr geschah.Ich versprach es ihr."Obwohl Rico inzwischen hundemüde war, fuhr er zuerst ins OCB. Castillo war bereits dort. Er unterbreitete ihm den Vorschlag, den er sich überlegt hatte und bei dem Montana mitspielen wollte.Colon sollte erfahren, dass der Verdacht wegen Dominguez´ Ermordung auf ihn fiel. Das machte ihn sicher nervös, denn er saß auf einer Menge Stoff.Rico wollte deshalb als potenzieller Großabnehmer aus New York auftreten. Er fand, dass es so, wie er es geplant hatte, die beste Möglichkeit war, um die Bande dingfest zu machen.Schließlich gab Castillo nach, schickte Rico aber erst mal nach Hause. Montana musste ja zuerst mit Colon reden, um ihm en Käufer aus New York schmackhaft zu machen, und Stan wollte eine getürkte Überwachungsakte anlegen, damit Montana auf der sicheren Seite war.Rico freute sich auf eine Dusche und auf sein Bett, aber er hatte etwas vergessen...IM NÄCHSTEN KAPITEL: "... UND GIB MIR GEDULD!"
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  • 4 weeks later...
240. "...UND GIB MIR GEDULD!"Die Musik dröhnte ihm bereits entgegen, als er aus dem Aufzug stieg. Der Boden schien unter seinen Füßen zu zittern und vor seiner Tür standen einige vor Wut bebende Nachbarn.Rico sah bereits von fern, dass der Mann, der ihm gegenüber wohnte, mit der Faust gegen seine Tür hämmerte. Als er die kleine Gruppe aus vier Leuten erreichte brüllte der Nachbar von gegenüber gerade: Rico schob sich zwischen den Nachbarn durch. Dann schloss er die Tür auf und verschwand im Inneren.Die Lautstärke war hier drinnen beinah unerträglich. Qualm füllte die Luft. Rico hustete und seine Augen begannen zu tränen. Alles war verdunkelt und nur einige Lampen, denen Yolanda mit Tüchern einen farbigen Tuch verliehen hatte, spendeten etwas Licht.Rico kam sich vor wie in einer Bar. Fast erwartete er tanzende Paare im Wohn - und Schlafzimmer und trinkende Gäste an der Küchentheke vorzufinden. Er fand jedoch nur Yolanda auf seinem Sofa.Das Dessertsch#lchen, das sie zum Aschenbecher umfunktioniert hatte, quoll schon fast über und auf dem Glastisch, der mit Asche beschmutzt und voller Ränder und Flecken war, stand eine Whiskyflasche, in der sich kaum mehr als eine Pfütze befand. Die Verpackungen einer bekannten Fast - Food Kette lagen auf dem hellen Teppich, wo Ketchup, Majonnaiseflecken, Fleisch und Brotkrümel ihm verdeutlichten, was Yolanda gegessen hatte. Die Flecken bekam er wahrscheinlich nie weider raus.Mit wenigen Schritten erreichte Rico die Musikanlage und AC/DC verstummten mit einem Schlag.Yolanda, die mit nach hinten gelegtem Kopf und geschlossenen Augen auf dem Sofa gesessen hatte, schoss in die Höhe. Mit dümmlichem, glasigen Blick sah sie Rico an., nuschelte sie. .darfst noch gar keinen Alkohol trinken!>Automatisch begann Rico aufzuräumen. , schimpfte er, während er den Aschenbecher, die lasche und Yolanda´s Glas in die Küche trug. Dort kippte er den Alkohol sofort ins Spülbecken.Hinter ihm tauchte Yolanda auf. Er sah sie kurz an und bemerkte, dass sie sich an der Theke festhalten musste, um nicht umzufallen.., nuschelte Yolanda.Rico kehrte ins Wohnzimmer zurück, um den Müll vom Boden aufzuheben und den Tisch abzuwischen. Er kochte vor Wut.Yolanda war ihrem verstorbenen Vater wirklich sehr ähnlich.Rico dachte an seine Auseinandersetzungen mit Ray. Ihm schwante, dass ihm möglicherweise, zumindest in manchen Dingen, ähnliches mit Yolanda bevorstand. Darauf hatte er nun wirklich keine Lust., meinte Yolanda, als sie an ihm vorbeiwankte und sich auf das blaue Sofa fallen ließ, in dessen Stoff Rico auf einen Blick drei Brandlöcher entdeckte. Er wusste genau, dass sie nicht dort gewesen waren, als er die Wohnung verließ.deinen Müll entsorgen will>, schimpfte Rico.Yolanda machte es sich auf dem Sofa bequem. , grummelte sie.Rico brachte den Müll weg. Als er zurückkam, war Yolanda eingeschlafen.Rico erzählt: "Nachdem alles wieder einigermaßen ordentlich aussah ging ich auch zu Bett. Ich war ziemlich wütend und fragte mich, was ich mir da wohl angetan hatte. Vermutlich war Yolandas Verhalten der Grund, warum sie sich mit ihrer Mutter gestritten und schließlich Jamaika verlassen hatte. Mir stand jedoch auch nicht der Sinn danach mich mit Yolanda herumzuschlagen. Ich musste mich wirklich auf wichtigere Dinge konzentrieren.Als ich einige Stunden später erwachte war Yolanda fort und ich stellte im letzten Moment - die Tür war schon fast ins Schloss gefallen - fest, dass sie den Wohnungs - und Haustürschlüssel von meinem Schlüsselbund entfernt hatte. Ich holte die Ersatzschlüssel aus der Schublade des Sideboards im Wohnzimmer und fuhr ins Büro.Das Team war bereits vollständig versammelt und Montana wurde gerade verkabelt. Sie äußerte Skepsis, befürchtete, Colon könnte die Sache durchschauen, aber keiner von uns glaubte, dass man sie durchsuchte.Wir verabredeten, dass Montana, sollte es brenzlig werden, das Wort "unten" in einen Satz einbauen sollte. Sie wollte auch eine Waffe haben, denn sie kannte Colon gut genug, um zu wissen, dass er die Falle witterte, wenn Montana unbewaffnet auftauchte.Castillo schien im ersten Moment unschlüssig zu sein, aber ich vertraute Montana. Sie hatte einen Fehler begangen und war durch den trick eines miesen Tpen erpressbar geworden, aber in meinen Augen war sie kein schlechter Mensch.Ich sagte, ich könnte Verstärkung gut gebrauchen und schließlich stimmte Castillo zu, dass Montana eine Waffe bekam.Wir fuhren zum Lagerhaus. Montana wirkte schrecklich nervös. Das bemerkte auch Colon. Ich befürchtete einen Moment lang, dass ich Montana falsch eingeschätzt hatte, aber sie war sehr schlagfertig und zerstreute Colon´s Zweifel.Colon zeigte mir den Stoff - über 100 kg. Wir wollten gerade verhandeln, als einer der Polizisten hereinkam, der Sonny und mich in Dominguez´ Büro gesehen hatte.Meine Deckung flog auf und ich blickte plötzlich in die Mündungen etlicher Waffen. Das war wieder eine dieser beängstienden Situationen, auf die einen niemand vorbereiten kann. Man spürt das Adrenalin, das plötzlich kiloweise ausgeschüttet wird und wie sich jeder Muskel fast bis zum zerreißen spannt. Die Wahrnehmung verschärft sich, während das Hirn in Sekundenschnelle alle Möglichkeiten durchgeht, die sich einem bieten, um das eigene Leben zu retten.Colon zweifelte an Montana´s Loyalität und ich zweifelte, ob wir beide heil aus dieser Situation herauskamen. Ich sah die Entschlossenheit in den Augen der Gangster. Sie hatten ohnehin nichts zu verlieren.Dann aber brach Stan mit dem Van durch die Tür. De Gangster feuerten. Ich brachten mich in Sicherheit und sah Montana von dort aus zusammenbrechen. Kugeln surrten um mich herum, weitere Kollegen tauchten auf...Ich suchte einen Weg zu Montana, aber es war zu spät. Sie starb in meinen Armen."
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  • 3 weeks later...
241. NACH MONTANA´S TOD, erwiderte er leise. und endlich ließ er Montana langsam auf den Boden sinken, ehe er aufstand.Später fuhr er ins Büro und dachte daran, dass Montana es nicht verdient gehabt hatte schon zu sterben, und an sein Versprechen. Gleich am nächsten Morgen, wenn die Ämter öffneten, wollte er sich danach erkundigen, was er tun musste, um Montanas Wunsch zu erfüllen.Rico saß vor einer gefüllten Kaffeetasse und einem leeren Blatt, auf das er eigentlich seinen Bericht schreiben musste.wieder einmal ein Kollege die Grenze überschritten hat>.Rico schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Kaffee, ehe er fortfuhr: ., seufzte Stan. ., brummte Rico, ehe er sich endgültig auf den Bericht konzentrierte.Yolanda war noch nicht zurück, als Rico endlich gegen Mitternacht nach Hause kam. Er fragte sich zwar, wie damals bei Ray, wohin sie gegangen sein mochte und woher sie das Geld hatte, um jede Nacht auszugehen, aber dann schob er den Gedanken wieder weg. Er würde ihr sowieso sagen, dass sie nur vorübergehend bleiben konnte. Mit ihr würde er sich nicht so lange herumärgern wie mit Ray.Rico machte sich etwas zu essen und zappte eine Weile duch das Fernsehprogramm. In den Nachrichten kam ein Bericht über die Polizeiaktion, bei der drei Dealer und eine ehemalige Polizistin starben und über 100 kg Kokain sichergestellt werden konnten.Wenigstens hatten sie Montana nicht als Kriminelle bezeichnet.Rico erzählt: "In den nächsten Tagen sah ich Yolanda kaum und wenn, dann schlief sie, weil sie spät bzw. früh nach Hause gekommen war. Ich kam also nicht dazu mit ihr darüber zu reden, wie sie sich ihre weitere Zukunft vorstellte.Außerdem hatte ich alle Hände voll damit zu tun mich mit den Behörden auseinanderzusetzen, um Montanas letzten Wunsch zu erfüllen, und natürlich lagen etliche Fälle auf meinem Schreibtisch, die auf ihre Bearbeitung warteten.Die Behörden stellten sich sehr quer. Das Geld in dem Fond stammte schließlich aus illegalen Geschäften und am liebsten hätte der Staat es einkassiert. Schließlich aber gelang es mir den Herrschaften klar zu machen, dass das Geld in jeden Fall der Allgemeinheit... Teilen davon... zugute kam. Sie bestanden aber darauf, dass es für irgendetwas bestimmtes verwendet werden musste und nicht in dem Fond verbleiben musste. So kam ich auf die Idee einen Trailer zu kaufen, der zu MONTANA´S SUPPENKÜCHE umgebaut wurde."Am Tag, als die Suppenküche eingeweiht wurde traf Rico morgens tatsächlich auf Yolanda, die gerade kam als er gehen wollte., sagte Rico statt einer Begrüßung.Yolanda verdrehte genervt die Augen und stöhnte auf. ich bin wütend, weil meine Wohnung kein Hotel ist, du sie aber als solches benutzt>, entgegnete Rico. Yolanda verschwand einfach im Bad, schloss die Tür ab und schaltete demonstativ das Radio an.Wütend kniff Rico die Lippen aufeinander. r musste etwas unternehmen! Leider fehlte ihm aber jetzt die Zeit dazu. Er hatte die halbe Nacht damit zugebracht mit einigen Leuten alles für die Einweihung der Suppenküche vorzubereiten. Irgendwie hatte er nämlich das Gefühl, Montana das schuldig zu sein. Erst gegen vier kam er heim, um einige Stunden zu schlafen.Sonny holte ihn ab und sie fuhren gemeinsam zur Einweihung, denn gleich danach mussten sie ins Büro, weil castillo, wie sehr häufig, mal wieder eien dringenden Auftrag hatte.Rico erzählt: "Castillo erwartete uns bereits alle im Besprechungsraum. Kurz und knapp, wie es seiner Art ensprach, erklärt er, es wäre ein Hinweis eingegangen, dass Will Cook, ein Nudelhersteller, an Drogen - und Geldwäschegeschäften beteiligt sin sollte. Dem Gerücht sollten wir nachgehen. Wir ahnten nicht, dass wir auf diesem Weg einem alten Bekannten wiederbegegen würden."IM NÄCHSTEN KAPITEL: SPANNUNGEN
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  • 3 weeks later...
242. SPANNUNGENRico erinnert sich: "Während wir noch darüber nachdachten, wie wir am einfachsten und unauffälligsten an Cook herankamen, fiel Trudy ein, was sie im Wartezimmer ihres Zahnarztes in einer Klatschzeitung gelesen hatte. Cook hatte sich eine Villa gekauft, die zuvor irgendeinem Promi gehörte, der auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Nach einigen Umbauarbeiten plante er nun auch etliche innenarchitektonische Veränderungen, ehe er sein Domizil im großen Stil einweihen wollte.", schlug Gina vor und Castillo nickte. , ordnete er an.Rico erzählt: "Wir beobachteten Cook, konnten aber nichts auffälliges finden. Aus Erfahrung wussten wir jedoch, dass gerade die unauffälligsten Typen den meisten Dreck am Stecken hatten.Gina, die sich Gina Torriano nannte, schien jedenfalls in ihrem "Job" aufzugehen. Sie schleppte kiloweise Material über die vrschiedensten Einrichtungsstile ins Büro, verbrachte eine Menge Zeit in Cooks Villa, und als sie frtig war, lud Cook sie natürlich zu seiner Einweihungsparty ein. (86 - BLUT UND ROSENSonny und ich saßen im strategisch günstig geparkten Wagen und beobachteten das ganze Szenario." Mit einer wegwerfenden Handbewegung fügt er hinzu: "Kennt man eine Party, kennt man alle. Wir waren deshalb auf einen sehr langweiligen Abend eingestellt, aber dann tauchte Frank Mosca auf. Damit hatten wir nicht gerechnet.Es war Monate her, dass wir vergeblich versucht hatten Mosca ins Gefängnis zu bringen. Er hatte bestochen, wer sich bestechen ließ, eingeschüchtert, wer unbestechlich war, und unseren wichtigsten Zeugen ließ er töten......und nun beoachtete Sonny, wie er mit Gina Small -Talk betrieb."hat unser Nudelhersteller Dreck am Stecken>, sagte Sonny grimmig. nie mit Leuten ab, die ihm nicht irgendwie nützlich sein können. Ich muss Gina warnen!>, widersprach Rico. .Nachdem Gina die Party verlassen hatte ud nach Hause gefahren war brachte Sonny Rico zum Sunset Drive. Mit einem Blick sah Rico, dass in seinem Appartement Licht brannte. Er war zwar hundemüde, aber wenn dies sein Chance war ein ernstes Wort mit Yolanda zu reden, dann wollte er sie nutzen.Die Musik spilete - mal wieder - viel zu laut, weshalb Rico´s Nachbar die Tür aufriss, noch bevor Rico seine Tür erreichte., grüßte Rico.Der Nachbar - er bewohnte erst seit kurzem das Appartement rechts von Rico, schnaubte. , versprach Rico.Am liebsten hätte er dem Kerl gesagt, dass er vermutlich von ihnen beiden am meisten arbeitete, aber er hatte erstens keine Lust auf eine Diskussion und zweitens wollte er diesem Fremden nicht auf die Nase binden, dass er Polizist war.Rico wandte sich ab, schloss eine Tür auf und hinter sich wieder zu. Die Musik war laut, aber nicht so dröhnend wie beim ersten Mal. Es roch nach Qualm, aber er stand nicht in einer Qualmwand, was daran lag, dass Yolanda ein Fenster geöffnet hatte.Sie selbst lag schlafend auf der Couch.Rico schaltete die Musik aus. Yolanda zu wecken hatte vermutlich wenig Sinn. Deshalb versuchte er es gar nicht erst. Er trank ein Glas Saft, nahm eine Dusche und fiel ins Bett.Vier Stunden blieben, bis der Wecker klingelte.Rico erinnert sich: "Als Sonny mich morgens abholte wirkte er besorgt und ich vermutete, dass er noch weniger geschlafen hatte als ich. Seine Besorgnis wuchs weiter, als Gina bei der Besprechung erklärte, sie hätte Mosca am Haken, allerdings keine Beweise dafür, dass Cook sein Geld nicht mit Pasta, sondern mit Drogen verdiente.Da wir uns um Cook kümmern sollten, fuhren wir zu seiner Fabrik. Cook wusste, dass wir Polizisten waen. Deshalb konnten wir offen sein, aber ohne Gerichtsbeschluss wollte er uns anfänglich keinen Einblick in seine Unterlagen gewähren. Dazu war er erst bereit, als wir ihm drohten, dass er dran wäre, wenn wir Mosca nicht kriegen.Je nähr der Abend rückte, desto besorgter wurde Sonny, denn Gina hatte eine Verabredung mit Mosca. Ich versuchte weiter ihn damit zu beruhigen, dass Gina eine erfahrene Polizistin war, aber es gelang mir nicht ganz ihn zu überzeugen."Als Rico nach Hause kam, fand er einen Brief der Hausverwaltung im Briefkasten. Die anderen Mieter hatten sich über den Lärm beschwert, der häufig aus seiner Wohnung drang. Man legte ihm nahe das Ärgernis zu beseitigen, da man sich gezwungen sähe, ihm bei weiteren Verstößen gegen Punkt 7 der Hausordnung die Kündigung zu überreichen.Das Ärgernis war aber, wie meistens, nicht da, als Rico in die Wohnung kam. Fast - Food Verpackungen auf der Küchentheke zeigten ihm, was sie gegessen hatte, und das doppelte Besteck wies darauf hin, dass sie nicht allein gewesen war. Es wurde wirklich Zeit etwas zu unternehmen, aber wie sollte er das bewerkstelligen, wenn er sie entweder nur schlafend oder gar nicht antraf. Rico ließ uf jeden Fall schon mal demonstrativ den Brief der Hausverwaltung auf der Theke liegen. Lesen konnte sie ja sicher!Am nächsten Morgen lag der Brief der Hausverwaltung noch so auf der Theke wie Rico ihn abends platzierte, und Yolanda schnarchte leise auf dem Sofa.Rico hatte keine Ahnung, wann sie sih hereingeschlichen hatte. Er versuchte sie zu wecken, weil er genau wusste, dass er sie abends wieder nicht antraf, aber es war unmöglich. Yolanda knurrte nur unwillig, zog sich das Kissen über den Kopf, und als er es ihr wegnehmen wollte, schlug sie nach ihm.Schließlich schrieb Rico auf einen großen Zettel: WIR MÜSSEN REDEN! 20:00h!Rico erzählt: "Schon, als ich in Sonny´s Wagen stieg spürte ich seine innere Anspannung, aber wir redeten nicht darüber, weil er es nicht wollte. Im Büro versuchte Sonny dann Gina wegen ihres Dates mit Mosca auszuhorchen, aber darüber wollte sie wiederum nicht reden... und ich war immer wieder abgelenkt durch die Frage: Wie werde ich den kleinen Satansbraten los?Natürlich hätte ich sie einfach vor die Tür setzen können, aber Yolanda war gerade 18 geworden und aus einem jamaikanischen Provinznest in die Stadt gekommen. Warf ich sie raus, landete sie unweigerlich erst auf der Straße und dann wegen Prostitution im Gefängnis.Sonny und ich beschlossen, noch mal ein ernstes Wort mit Cook zu reden. Auf dem Weg zu Cooks Villa blieben wir beide wortkarg, weil jeder seinen Gedanken nachhing, aber keiner von uns fand Antworten auf seine Fragen.Cooks Wagen stand vor dem Haus, seine Tür war offen. So etwas war immer verdächtig. Mit gezogenen Waffen schlichen wir hinein und sahen uns um, aber nichts deutete auf einen Kampf hin. Cook selbst fanden wir schließlich mit durchschnittener Kehle in einem Pool - Sessel auf dem Wasser treibend.Nachdem unsere Kollegen eintrafen, kehrten wir ins Büro zurück, wo uns bereits die Herrschaften von der Staatsanwaltschaft erwartetetn. Sie wollten, dass wir mit einem Insider zusammenarbeitetn, der von ihrer Seite kam, damit sie Mosca erwischen konnten. Die Staatsanwältin war heiß darauf, Mosca vor Gericht zu stellen, denn einmal war er ihr ja bereits durch die Lappen gegangen.Castillo aber konnte ihr klar machen, dass bereits jemand von uns an Mosca dran war.", fragte Sonny, als sie, wie üblich viel später als fünf Uhr, im Testarossa durch die Stadt fuhren.Rico blickte auf seine Armbanduhr. Es war fat halb acht. ., knurrte Rico. ., wünschte Sonny, als sie am Sunset Drive ankamen. Rico bedankte sich brummig, wünschte Sonny einen schönen Abend und stieg aus.IM NÄCHSTEN KAPITEL: WIE ES WEITERGING
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  • 3 weeks later...
243. WIE ES WEITERGINGRico blickte nach oben. Kein Licht brannte. Ein schlechtes Zeichen!Er fuhr mit dem Aufzug nach oben in die 8. Etage. Als er den Aufzug verließ, umfing ihn Stille. Nur seine Schritte hallten auf dem Steinboden.<Vielleicht schläft sie>, dachte er, obwohl er nicht wirklich daran glaubte. Nicht um diese Uhrzeit.Rico schloss die Tür auf. Sie htte den Brief der Hausverwaltung also doch gelesen.Rico blickte in den Kühlschrank, aber der war quasi leer und deshalb beschloss er auswärts essen zu gehen. Spontan fuhr er zum Jachthafen. Vielleicht hatte Sonny ja Lust ihm Gesellschaft zu leisten, aber Crockett war nicht da.Rico fuhr zu einem chinesischen Restaurant, besorgte sich dann aber doch nur vegetarische Frühlingsrollen und kehrte nach Hause zurück. Er dachte an Gina, die heute Abend mit Mosca verabredet war, und er fragte sich, ob Crockett nicht zu Hause war, weil er Gina überwachen wollte.Dann aber schob er den Gedanken fort. Natürlich war Sonny besorgt wegen Gina. Sie alle kannten Mosca und wussten, wozu der Kerl fähig war, aber Gina war kein Grünschnabel. Sie wusste, was sie tat.Vielleicht aber hatte Sonnys Besorgnis auch damit zu tun, dass er immer noch nicht wusste, wie er wirklich zu Gina stand. Das hatte er während der letzten Jahre anscheinend nicht herausfinden können.Zwar war er mit Caitlin verheiratet, aber was für eine Ehe führten die Beiden denn? Sie telefonierten regelmäßig miteinander und wenn Caitlin sich während ihrer Tournee zufällig an einem Ort aufhielt, den man binnen 2 - 3 Stunden mit dem Flugzeug erreichen konnte, gönnte Sonny sich ein freies Wochenende, um sie zu besuchen.Ricos Gedanken wanderten zu Yolanda, während er die Verpackung seines Abendessens entsorgte. Anscheinend hatte sie schon genug Leute kennen gelernt, um sich abends nicht zu Hause langweilen zu müssen. Allerdings stelle sich ihm immer noch die Frage, womit sie ihre Abende finanzierte.Automatisch ging er herum und sah nach den Dingen, die man versetzen könnte: Die goldene Taschenuhr seines Großvaters, die Eheringe seiner Eltern, der Diamantring, den sein Vater seiner Mutter zum 40. Hochzeitstag schenkte, das Medaillon mit den Fotos seiner Großeltern und die Münzsammlung seines Vaters waren jedoch noch da, ebenso wie die geschmiedete Uhr in Eulenform, die auf Ricos Schrank im Wohnzimmer stand. Seine Mutter hatte Eulen geliebt, weshalb sie diese Uhr eigens für sie anfertigen ließen.Zumindest stahl Yolanda nicht. <Sie bestiehlt mich nicht, korrigierte Rico sich selbst in Gedanken.Rico erinnert sich: "Bei der Besprechung am nächsten Morgen berichtete Gina von all den sehr persönlichen Dingen, die Mosca ihr erzählt hatte. Auch über seine Bankgeschäfte hatte er geplaudert, was sehr untypisch war. Gina erklärte jedoch, er wäre so redselig gewesen, weil er zu viel getrunken hatte. Sie war auch davon überzeugt, dass Mosca Cook wegen irgendwelcher Geldwäschegeschäften töten ließ.Ich beobachtete Sonny mehr als Gina, denn Crockett war schon während der Fahrt ins Büro sehr mürrisch gewesen. Da spürte ich bereits seine innere Anspannung, die im Büro noch weiter zunahm.Castillo fragte Gina wann Mosca ihr all diese Dinge anvertraute, aber sie schwieg und senkte den Blck. Man konnte die Anspannung im Besprechungsraum beinah greifen. Es war klar, warum Gina die Antwort schuldig blieb.Sonny wirkte enttäuscht, obwohl auch er in der Vergangenheit kein Waisenkind gewesen war und kein Recht hatte, Gina zu verurteilen. Wir alle hatte schon den Fehler begangen, uns mit der falschen Person einzulassen.Sonny schien diese Sache jedoch persönlich zu nehmen. Ich vermutete, dass es damit zusammenhing, dass Mosca für den Tod von Sonny´s Freund verantwortlich war und er Gina verübelte, dass sie sich ausgerechnet mit diesem Kerl einließ."Den Rest des Tages verbrachten beide damit Ginas Informationen zu überprüfen, um das Netz um Mosca dieses Mal so eng zusammenzuziehen, dass er nicht wieder durch irgendwelche Maschen schlüpfen konnte.Schweigend brachte Sonny Rico nach Dienstschluss nach Hause.wann sie die Zeit dazu finden würde>, erwidere Sonny und er klang leicht frustriert.Rico nickte nur. , meinte er und stieg aus.IM NÄCHSTEN KAPITEL: TOD IN DER NUDELFABRIK
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244.TOD IN DER NUDELFABRIKRico erzählt: "Ich hatte es mir nach dem Abendessen gerade gemütlich gemacht, als Sonny anrief und aufgeregt erklärte, auf Gina und Mosca wäre geschossen worden, als sie ein Restaurant verließen. Er wäre bereits auf dem Weg zu mir, um mich abzuholen und ich sollte schon mal vor die Tür kommen.Als ich rauskam, stand Sonny schon vor dem Haus. Wir fuhren zu dem Restaurant, wo unsere Kollegen standen, aber auch ein Rettungswagen parkte. Sonny wollte sofort zu Gina gehen und er ließ sich nicht davon überzeugen, dass es besser war auf Abstand zu bleiben. Ich hatte Angst, Mosca könnte durch Blicke zwischen den Beidne eine Verbindung sehen.Während Sonny zum Rettungswagen ging, redete ich mit einem Kollegen, der mir berichtete, dass das Feuer aus einem Wagen heraus auf Mosca und seine Begleiterin eröffnet worden war. Der Mitarbeiter eines Restaurants war dabei von Schüssen tödlich verletzt worden.Als Sonny zurückkam, war er wütend auf Mosca, aber beruhigt, weil es Gina so weit gut ging. Sonny war mehr denn je davon überzeugt,dass Mosca Cook getötet hatte und entschlossen, den Kerl so schnell wie möglich dingfest zu machen.Da wir nichts mehr tun konnten, beschlossen wir, noch was zusammen trinken zu gehen, ehe Sonny mich nach Mitternacht nach Hause brachte.Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Staatsanwältin zu Ross und brachten in zum Verhör ins Präsidium, aber er bestritt den Mord an Cook. Er behauptete, dass Mosca es aus Gier getan hatte, um Cook aus dem Geschäft zu bringen. Dann ließ Ross durchblicken, dass er wusste, dass die Frau an Moscas Seite eine Polizistin war und dass Mosca auch kein Idiot war. Was heißen sollte, dass auch er es zumindest ahnte."Rico sah Sonny an ud er wusste dass sie beide das gleiche dachten. Im Laufschritt verließen sie den Verhörraum., fluchte Sonny mehrmals, während er neben Rico zum Testarossa stürmte.kein Idiot ist heißt das nicht, dass er Gina wirklich enttarnt hat. Gina macht diesen Job schließlich nicht erst seit gestern>., brummte Sonny, als er den Motor startete., meinte Rico, als sie sich der Gegend näherten, in der Mosca wohnte. .Sonny griff zum Telefon und rief Castillo an, um ihm zu sagen, dass Mosca Gina enttarnt hätte und sie in fünf Minuten dessen Haus erreichten. Seine Wortwahl machte Rico klar, das Sonny weniger optimistisch war als er.Rico erinnert sich: "Mosca und Gina waren fort. Nur der Bodyguard war im Haus. Nachdem Sonny und ich ihn freundlich überredeten gestand er, dass sein Boss mit Gina zu Cooks Fabrik gefahen war.Wir rasten dorthin und ich rief von unterwegs Castillo an, um ihn über den neuesten Stand der Dinge zu informieren.Als wir in die Fabrikhalle schlichen hörten wir ziemlich bald Ginas Stimme. Wir waren erleichtert, dass sie noch lebte.Mit einem vorsichtigen Blick in den Raum stellten wir fest, dass Gina in einem gewissen Abstand zu Mosca stand. Trotzdem gelang es Mosca sie als Schutzschild vor sich zu zerren, als wir in den Raum stürmten, ehe er schließlich floh.Ich sah nach Gina, aber sie war um Glück unverletzt. Ich gab ihr eine Waffe und folgte dann Mosca durch die Halle zu einem Lastenaufzug, mit dem er gerade nach oben fuhr.Sonny benutzte ebenfalls den Aufzug, was nicht ganz ungefährlich war, da er für Mosca eine ziemlich gute Zielscheibe abgab. Ich beschloss, die Treppe zu nehmen, die zum Lager hinaufführte. Von dort gab es ja ebenfalls einen Weg zum Aufzug. Gina benutzte die Treppe in der Halle... und von dort erschoss sie Mosca, noch ehe ich die Tür zur Plattform, die zu dem Aufzug gehörte, richtig öffnen konnte."
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  • 2 weeks later...
245. WIE RICO DEN ANSCHLAG AUF SONNY ERLEBTE Teil 1VON RICO TUBBS"Sonny wirkte missmutig, als er mich am nächsten Morgen abholte. Als ich ihn fragte, welche Laus ihm über die Leber gelaufen wäre, antwortete er, er wäre genervt. Caitlin hatte ihm abends am Telefon berichtet, ihre Tournee wäre so erfolgreich, dass sie verlängert und ausgeweitet werden sollte. Was das genau bedeutete hatte sie ihm aber nicht sagen können, da sie schon wieder in Eile gewesen war. Für Sonny hieß das allerdings, dass er sie weiterhin nur sporadisch sah.Wie üblich war Castillo bereits im Büro, als wir dort ankamen. Wir gingen in den Besprechungsraum und er berichtete in knappen Worten von dem Drogenkrieg zwischen einer kolumbianischen und einer puertoricanischen Gang, bei dem es schon etliche Tote gegeben hatte. Solche Dinge duldete Castillo nicht in seiner Stadt und deshalb wollte er sie von der Straße haben.Die Hauptaggressoren in dieser Geschichte waren die Kolumbianer, die offensichtlich versuchten, die Puertoricaner aus ihrem angestammten Territorium zu vertreiben. Der Anführer der Kolumbianer war ein Kerl namens Lorca Mendez. Es gab nicht viele Informationen über ihn, aber die wenigen besagten, dass er hochgradig gefährlich war, sich oft nicht an Absprachen hielt und versuchte an das Geld zu kommen, ohne die Drogen zu liefern. Die Gerüchte besagten, dass mehrere der Toten, die Mendez´s Weg pflasterten, aus genau diesem Grund sterben mussten.Für uns hieß das extrem vorsichtig vorzugehen.Bei manchen dieser bei uns als Newcomer gehandelten Dealer war es schwierig Kontakt aufzunehen. Sie brachten bereits eine Menge Erfahrungen aus ihrem Land mit und gingen bei uns erst mal vorsichtig zu Werke.Andere wiederum fühlten sich gerade auf Grund dieser Erfahrungen sehr sicher oder glaubten arrogant, sie wären schlauer als wir, weil sie ja so erfolgreich und bisher der Polizei durchs Netz gegangen waren.Lorca Mendez gehörte allem Anschein nach zur letzten Gruppe. Es stellte nicht das gerIngste Problem dar mit ihm Kontakt aufzunehmen. Nur der Vorschlag des Treffpunkts gefiel uns nicht, aber letztendlich fanden wir für dieses Problem eine Lösung und so machten Sonny und ich uns an einem AbeNd im Dezember auf den Weg. ( 87 - EINE KUGEL FÜR CROCKETT)Unsere Kollegen waren bereits am Treffpunkt postiert und warteten nur auf Sonnys Stichwort zum zuschlagen. Dennoch hatte ich ein äußerst mulmiges Gefühl bei der Sache. Manch einer würde im Nachhinein behaupten, es wäre eine Vorahnung gewesen, aber das denke ich nicht. Ich hatte nur einfach schon mit vielen miesen Typen zu tun gehabt und wusste, dass trotz unserer Vorsicht und aller Erfahrung vieles schiefgehen konnte.Mendez und zwei seiner Leute erwarteten uns, hatten aber ganz offensichtlich die Drogen nicht dabei. Nach allem, was ich gehört hatt, bedeutete das höchste Vorsicht.Wir lieferten uns ein kurzes Wortduell, dann tauchten aus der Dunkelheit plötzlich drei weitere Kolumbianer auf. Sie fühlten sich im Vorteil, bis unsere Kollegen sich zeigten und ihre Waffeb auf die Gangster richteten.Die Kolumbianer eröffnten sofort das Feuer und wir suchten schnellstmöglichst Deckung. Fünf Kolumbianer starben im Kugelhagel, aber Mendez floh.Wir folgten ihm zur Straße, wo er in einen wartenden Wagen sprang, der unweit des Testarossas stand.Wir folgten ihm quer durch die Stadt zu einem Gebäude an den Bahnschienen. Als sie in das Gebäude flohen, sahen wir, dass es sich bei der Person, die den Wagen gefahren hatte, um eine Frau handelte. Für einen Moment sah ich auch ihr Gesicht.Mendez und seine Freundin flohen eine Treppe hinauf auf ein Dach. Sonny und ich versuchten ebenfalls dorthin zu gelangen, wurden jedoch von oben beschossen. Dann meinte Sonny, er wollte nach einem Hinterausgang suchen und diesen sichern, während ich bleiben sollte, wo ich gerade war.Ich war angespannt und lauschte in alle Richtungen. Man konnte schließlich nie wissen, ob nicht irgendwelche harmlosen Nachtschwärmer auftauchten und in die Schusslinie gerieten.Auf dem Dach redeten Lorca Mendez und seine Freundin miteinander. Ich schlich vorsichtig die Stufen hinauf... und dann entdeckte ich Sonny, der von der anderen Seite eine Treppe hinauf gekommen war.Er wartete nicht, bis ich oben angekommen war, sondern wollte die Beiden allein stellen. Ich vermutete, dass Mendez seine Waffe auf Sonny richtete, konnte es aber aus meiner Position nicht sehen. Ich hörte lediglich einen Schuss, im nächsten Moment ein Geräusch, wie es entsteht, wenn man Metall über einen steinernen Untergrund wegschiebt, und Sonnys Stimme, die der Frau befahl zu verschwinden.Endlich erreichte ich das Dach. Im gleichen Moment schnappte die Frau sich Mendez´ Waffe, entsicherte sie und richtete sie auf Sonny. Sie rief etwas, das klang wie, dies wäre für Lorca, und dann ertönte ein Schuss.Ich sah, wie Sonny nach hinten katapultiert und über das Geländer geschleudert wurde. Darunter liefen etliche Schienen entlang und in der Ferne entdeckte ich die Lichter eines nahenden Zuges.In dem Moment war mir alles egal. Ich schenkte der Frau keine Beachtung, sondern rannte zum Geländer. Sonny war zum Glück nicht auf den Schienen gelandet, was zu weiteren schweren Verletzungen hätte führen können, sondern dazwischen, aber leider waren es genau die Gleise, auf denen der Zug heranrollte.Ich sprang über das Geländer, rannte zu ihm, riss ihn hoch und zerrte ihn zur Seite. Gerade, als ich ihn in die Arme genommen hatte rauschte der Zug vorbei. Ich aber sah nur diesen großen, roten Fleck auf Sonnys Brust, seine Bewusstlosigkeit und dass er nur ganz schwach atmete.Ich legte ihn ab und rannte zum Testarossa. Nur am Rande fiel mir auf, dass der Wagen von Mendez´ Freundin verschwunden war. Über das Autotelefon holte ich Hilfe, ehe ich zu meinem Freund zurückkehrte.Sonny rührte sich nicht. Er atmete nur sporadisch und ich konnte fühlen, wie sich der Pulsschalg unter meinem tastenden Fingern verringerte. Ich fürchtete, meinen Freund dort draußen an den Gleisen zu verlieren. Ich dachte an Graham Masterson, den ich damals, 1972, ebenfalls in den Armen gehalten und im Hinterhof einer Bank verloren hatte (Kapitel: An einem Tag im Oktober 1972).Immer wieder blickte ich auf die Uhr. Ich weiß, dass es nur sieben Minuten dauerte, bis der Hubschrauber kam, aber mir erschien es wie sieben Stunden.Schließlich aber kam der Helicopter. Ich stand da und sah zu, wie Sonny versorgt und hineingeschoben wurde. Ich bestand darauf mitzufliegen und ich erinnere mich noch genau daran, wie ich, die Augen nur auf Sonny gerichtet, zuhörte, was die Sanitäter sagten. Sonnys Puls war inzwischen auf 35 Schläge pro Minute abgesackt, der Blutdruck betrug nur noch 80/60 und die Atemfrequenz war auf 26 herabgesunken.Ich wusste, es war lebensbedrohlich."IM NÄCHSTEN KAPITEL: DER ANSCHLAG AUF SONNY TEIL 2
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  • 1 month later...
246. DER ANSCHLAG AUF SONNY TEIL 2Rico erzählt: "Es hatte in der Zeit, seit Sonny und ich uns kennen lernten, viele gefährliche Situationen gegeben und wir hatten uns mehr als einmal gefragt, ob wir heil aus der Sache herauskommen würden, aber nichts war vergleichbar mit dem, was nach dem Schuss auf Sonny in mir vorging.Ich hörte, was im Hubschrauber gesprochen wurde und auch, wenn ich kein Mediziner war, wusste ich genau, dass seine Chancen schlecht standen. Ich betete und mir fiel auf, dass ich das schon langen nicht mehr getan hatte.Als der Hubschrauber auf dem Dach des Krankenhauses zur Landung ansetzte, sah ich, dass Castillo und Stan bereits dort warteten. Ich berichtete ihnen kurz, dass der Gangster Mendez selbst gewesen war und dass dessen Freundin auf Sonny geschossen hatte. Stan machte sich sofort auf den Weg, um alles für die Fahndung in die Wege zu leiten.Die Zeit nach der Ankunft im Krankenhaus schlich nur so dahin. Der Arzt hatte mich nach der Waffe gefragt, mit der auf Sonny geschossen worden war, und ich antworte ihm, es wäre eine 38er Halbautomaik gewesen.Tatsache war, dass seine Dienstmarke Sonny, zumindest fürs erste, das Leben gerettet hatte, aber der Blutdruck war weiterhin im Keller und er musste natürlich operiert werden. In seinem Zustand keine leichte Sache.Gina und Trudy rauschten geschockt herein, um sich Informationen über Sonnys Gesundheitszustand zu holen, aber dann verließen sie erst mal wieder zusammen mit Castillo die Klinik, um ihren Job zu erledigen, während ich zurückblieb.Ich konnte nicht weggehen. Nicht, solange ich nicht sicher wusste, dass Sonny überleben würde. Ich lief hin und her und überhäufte mich selbst mit Vorwürfen.Als sie Sonny ins Zimmer brachten stand ich an seinem Bett und dachte an die Nacht, in der Raphael starb. Auch damals verbrachte ich Stunden im Krankenhaus, während die Ärzte, letztendlich vergebens, versucht hatten das Leben meines Bruders zu retten. Ich wollte das nicht noch einmal erleben. Wollte nicht in das mitleidige Gesicht eines Arztes blicken, während er mir mitteilte, sie hätten alles versucht, aber es täte ihnen leid...Castillo kam immer wieder vorbei. Er sagte, das Team würde alles versuchen, um Mendez´ Freundin zu finden und auch, um Caitlin zu finden, aber sie wussten nicht, wo sie sich gerade aufhielt.Dazu kam, dass der Arzt uns erzählte, sie hätten die Kugel bei der ersten OP nicht entfernen können, da sie zu nah an der Wirbelsäule steckte. Sie versuchten zwar den Neurochirurgen in Atlanta zu erreichen, aber er konnte eine Qurschnittlähmunf nach der OP nicht ausschließen. Deshalb riet er uns, die Ehefrau so schnell wie möglich zu informieren.Ich blieb die Nacht über im Krankenhaus, genau wie Gina und Trudy. Ich lief herum, trank viel zu viel schwarzen Kaffee und sah hinaus in den strömenden Regen.Ich erinnerte mich an den ungewöhnlichen Beginn meiner Freundschaft zu Sonny. Ich war nach Miami gekommen, um Calderone zu finden und es war mir gelungen, ein Treffen mit Dealern zu arrangieren, die mich näher an Raphaels Mörder heranbringen sollten. Stattdessen geriet ich in eine Polizeifalle, klaute ein Boot... und lernte Sonny kennen.Plötzlich gab es Alarm! Sonnys Herz hatte aufgehört zu schlagen und er musste sofort operiert werden. Ich stand an der Tür zum OP und beobachtete durch das Fenster jede Bewegung, auch wenn ich nichts hätte tun können, egal, was da drinnen passierte.Von Gina und Trudy erfuhr ich dann, dass Caitlin irgendwo in Europa auf Tournee war. Ich erinnerte mich mit einem Mal daran, dass Sonny kürzlich ziemlich sauer gewesen war, weil Caitlin ihm erzählt hatte, dass die Tournee ausgeweitet wurde. Von Europa hatte er allerdings nichts gesagt.Mir wurde jedoch plötzlich klar, dss ich genug davon hatte tatenlos herumzustehen und auf irgendwelche Wunder zu warten. Ich hing mich ans Telefon. Unter der Büronummer von Caitlins Agenten sprang natürlich nur der Anrufbeantworter an, aber zumindest verriet mir die freundliche Stimme eine Nummer, die ich in dringenden Fällen erreichen konnte. Die wählte ich und erklärte dem Agenten, dass dies mehr als ein dringender Fall war, denn Sonnys Leben hing schließlich an einem seidenen Faden. Er versprach, Caitlin unverzüglich zu informieren.Dann tauchte Stan auf und zeigte mir das Foto einer Frau und ich bestätigte ihm, dass sie auf Sonny geschossen hatte. Ihr Name: Angelina "Angel" Montepina. Sie war die 18 jährige Tochter eines reichen Kolumbianers mit eigenem Flugzeug. Deshalb bestand die Gefahr, dass Papi seinen Flieger schickte, um Töchterchens Allerwertesten zu retten. Stan bot sofort an, sich um die Flughäfen zu kümmern.Die Nachrichten des Arztes waren weniger gut. Sie hatten die Blutung stoppen,aber nicht die Kugel entfernen können, die gewandert war und sich nun noch näher an der Wirbelsäule befand.Ich blieb im Wartebereich, legte mich auf die Couch, schlief ab und zu ein und träumte. Dann schreckte ich wieder hoch, um erneut einzudösen, bis Trudy mir sagte, wir dürften ihn jetzt besuchen.Es war ein schrecklicher Anblick ihn unter diesen Schläuchen und Verbänden zu sehen und zu wissen, dass man überhaut nichts tun konnte, um an diesem Zustand irgendwas zu ändern.Ich wartete weiter, hoffte, dachte an früher, an die verschiedenen Dinge, die wir miteinander erlebt hatten. Mein Magen schmerzte schon vom vielen Kaffee, mit dem ich mich einigermaßen auf den Beinen hielt.Wieder rief ich Caitlins Agenten an, der mir versicherte, er habe eine Nachricht für Caitlin hinterlassen. Später war ich mir, ehrlich gesagt, nicht mehr ganz sicher, ob das stimmte. Wahrscheinlich hätte Caitlin die Tournee unterbrochen, um nach Miami zu kommen. Es hätte bedeutet Konzerte nachholen oder ausfallen lassen zu müssen. Sie hätten den Besuchern das Geld für die Karten zrückzahlen müssen, finanzielle Einbußen, die man sicher gern vermeiden wollte.Man mag sich jetzt fragen, wieso Caitlin nicht selbst merkte, dass etwas nicht stimmte, aber die Antwort darauf ist ganz einfach: Zwar hatten Sonny und Caitlin verabredet jeden zweiten Abend miteinander zu telefonieren, aber das klappte nicht immer. Sonny sagte später, dass Caitlin stets zweimal zu unterschiedlichen Zeiten vesuchte ihn zu erreichen und dann aufgab. So war es verabredet.Irgendwann hielt es mich jedoch nicht mehr im Krankenhaus. Ich hängte mich an die Untersuchungen und fand Angels Adresse heraus. Natürlich war der Vogel ausgeflogen. Man sah deutlich, dass sie in großer Eile gepackt hatte. Ich machte mich auf den Weg zu einem Privaflughafen, darauf hoffend, dass meine Eingebung mich nicht trog und ich nicht zu spät kam.Unterwegs dachte ich an Sonnys und meine Reise nach Cartagena und an die vielen anderen Fälle, bei denen es brenzlig geworden war. Wir hatten so viel zusammen durchgestanden... es durfte nicht zu Ende sein.Ich sah das Privatflugzeug, als es sich gerade im Landeanflug befand, und beeilte mich. Ich war mir sicher, dass es sich um Montepinas Flugzeug handelte. Genau so war es! Der Wagen, der Angel zum Flieger bringen sollte, stoppte gerade unweit des Flugfeldes.Ich zerrte sie heraus, verhaftete sie und bracht die zeternde und vor sih hinschimpfende Frau zum UNtersuchungsgefängnis. Sie glaubte tatsächlich, der Einfluss ihres Vaters wäre groß genug, um sie vor einer Anklage wegen versuchten Mordes an einem Polizeibeamten zu bewahren. Der Richter belehrte sie jedoch eines besseren.Zum Glück hatte ich keine Ahnung, dass Sonny inzwischen beinah gestorben wäre, aber dass diese dramatische Entwicklung letztendlich dafür verantwortlich war, das die Ärzte die Kugel ohne bleibenden Schaden herausoperieren konnten.Als ich endlich vollkommen übermüdet wieder im Krankenhaus ankam, weil alles bereits vorbei und Sonny wachte gerade aus der Narkose auf. Nur Caitlin hatte sich immer noch nicht gemeldet."
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