Ricardo Tubbs: Die große Biografie


Christine

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36. ...AUS DEM DSCHUNGEL"Die Guerillas hatten sich im Dorf versammelt und hielten die Waffen im Anschlag," fährt Rico fort."Wir hatten keine andere Wahl, als mitten durch die Reihen der grimmig - entschlossen aussehenden Männer zu gehen. Ich hatte keine Ahnung, woher sie gekommen waren, aber die Zahl der bewaffneten Männer hatte sich nahezu verdreifacht. Die ganze Luft schien vor Spannung zu knistern. Wir marschierten ohne en Wort zwischen den Männern durch und wagten nicht mal sie anzusehen. Vieleicht hätten sie das bereits als Provokation betrachtet und geschossen.Erneut kamen wir an der weinenden Frau vorbei und an den Männern, die bei unserer Ankunft auf dem Boden knieten. Jetzt lagen sie tot auf dem Bauch, die Hände nach wie vor gefesselt. Mir schoss durch den Kopf: Ein falsches Wort und sie verpassen mir auch ´ne Kugel! Auf den übel zugerichteten Leichen saßen Myriaden von Fliegen, deren aufgeregtes Brummen mir Übelkeit verursachte. Ich atmete langsam durch meinen leicht geöffneten Mund. Für die Guerillas waren wir die verachtungswürdigen, reichen Städter, die keine Ahnung vom Gesetz des Dschungels hatten. Vielleicht erschossen sie uns also, weil einer von uns sich übergeben musste. Das durfte ich nicht riskieren. Bis zum Jeep waren es vom Dorf aus ungefähr 500 Meter. Die längsten 500 Meter meine Lebens. Ich atmete auf, als die Guerillas zurückblieben.Henry murmelte, sie würden uns misstrauen. Uns weitaus mehr als ihm, der er zumindest den Slang dieser Leute verstand und sprach.Ich sagte: Was für ein Glück für dich. Dann erschießen sie dich wohl ganz zum Schluss oder vielleicht auch gar nicht. Sozusagen als Freudndschaftsbeweis. Letztes hätte den Vorteil, das wenigstens einer unserem Boss und unseren Freunden verraten kann, was aus uns geworden ist. Ehe Henry antworten konnte, bellte hinter uns jemand Befehle auf spanisch. Henry brüllte, wir sollten loslaufen, aber das war eigentlich überflüssig, denn Sonny und ich wären auf jeden Fall gerannt.Ich versuchte mein Gesicht vor den Ästen zu schützen, die weit auf den Pfad ragten. Sie rissen mir die Arme auf, etliche Haare ließ ich ebenfalls und sie verhakten sich in meinen Klamotten. Ich stolperte über Wurzeln, knickte um, als ich plötzlich in ein Loch trat, aber ich ignorierte den Schmerz in meinem Knöchel. Wenn es um dein Leben geht, sind solche Sachen nebensächlich. Schüsse peitschten. Einige pfiffen verdammt dicht an meinem Kopf vorbei und rissen Späne aus den Stämmen der Bäume. Einer dieser Schüsse hätte mich mit Sicherheit erwischt, denn die Kugel surrte über mich weg, als ich in dieses Loch getreten war und deshalb etwas nach vorne kippte. Dann erreichten wir den Jeep und sprangen hinein. Henry ließ den Motor an und knallte den Rückwärtsgang rein. Er fragte kurz, ob wir okay waren und wir sagten ja. Der Wagen schoss rückwärts davon, denn eine Möglichkeit zum wenden gab es hier nicht. Sonny, Henry und ich mussten oft die Köpfe einziehen, weil die Äste so tief hingen und mehr als einmal zeigte uns ein hässliches Geräusch, dass der Jeep irgendwo entlangschrammte. An einer breiteren Stelle riss Henry den Jeep herum. Dann schoss der Wagen vorwärts weiter durch den Dschungel. Hinter uns hörten wir Motorengeräusche, Stimmen und Schüsse, die aber endlich zurückblieben.Sonny wollte wissen, wieso die plötzlich ihre Meinung geändert und es doch auf unser Leben abgesehen hatten.Henry meinte, der Gefangene hätte mir eine Information gegeben, die diese Leute glauben ließ, wir gehörten zur gegenerischen Seite. Zumindest hörte er das aus dem Befehl heraus, aber alles, was der Mann gesagt hatte, war: Crosso Jesus. Henry meinte, die Guerillas glaubten, dass Crosso Jesus der Name des Ortes war, an dem sich die Leute der Revilla - Organisation treffen wollten. Henry sagte, er wüsste, dass das Unsinn war, aber möglicheirweise ging es eigentlich nur darum, den Städtern, die zweien ihrer Leute eins auf die Nase gehauen hatten, ein Loch in den Pelz zu schießen.Er riet uns während unseres Aufenthalts in Kolumbien stets gut überlegen,was wir sagten und was wir taten. Ich sagte: Lange kann dieser Aufenthalt nicht mehr dauern, denn du sagtest doch, die Lieferung würde bei Sonnenaufgang erfolgen.Henry bestätigte das.Dann bleibt uns nicht mehr viel Zeit für die Stadtbesichtigung, scherzte ich, aber Henry ging nicht darauf ein. Er wirkte immer noch sehr angespannt. Er sagte, wir sollten im Hotel auf ihn warten und riet uns etwas zu essen, weil die Zeit bis zu seiner Party morgen Abend in Miami doch etwas zu lang wäre. Ich wunderte mich darüber, dass er eine Party in Miami schmeißen wollte, zumal ich geglaubt hatte, Sonny und ich würden allein zurückkehren. Henry lachte und sagte: mein Bett steige oder in eins, das in einer fremden Stadt, in einem fremden Land steht oder ob ich vielleicht in einem Sarg lande. Ihr seid also herzlich zu meiner Party eingeladen. Bringt ein paar hübsche Mädels mit. Ich wette, davon gibt es einige bei Vicce>.Sonny und ich verstanden ziemlich gut, weshalb Henry aussteigen wollte, auch wenn unser Hauptbetätigungsfeld nur Miami war. Henry setzte uns am Hotel ab und wir beschlossen etwas zu essen. Sonny wählte den von Henry empfohlenen Fleischtopf Sancocho paisa, ich nahm den Ensalada verde - den grünen Salat - und Pan Con Ajo - frisch gebackenes, knuspriges Brot mit Knoblauch. Ein gemütliches Essen war es nicht, weil wir ständig damit rechneten, dass die Kerle aus dem Dschungel uns irgendwelche Helfershelfer auf den Hals schickten.Als Henry auftauchte und meinte wir sollten packen, weil unser Flug in 30 Minuten ginge, waren Sonny und ich sehr erleichtert, aber Henry blieb während der Fahrt zu dem kleinen Flugplatz sehr wachsam. Zwei Mal entschied er sich spontan abzubiegen. Mir blieb jedes Mal fast das Herz stehen, weil er Fahrzeuge ausbremste, deren Fahrer er beschimpfte, obwohl sie im Recht waren, und er zwang Fußgänger zurückzuspringen. Eine Frau mit einem Kleinkind auf dem Arm umfuhr er so haarscharf, dass ich die winzigen Härchen eines Damenbarts auf ihrer Oberlippe sehen konnte. Die Ärmste war wie erstarrt, aber da waren wir auch schon vorbei. Endlich erreichten wir den Flugplatz und als wir auf unseren Plätzen saßen, und die Maschine den Boden verlassen hatte, schloss ich müde und erleichtert die Augen. Ich konnte Schlaf jetzt wirklich gut gebauchen. Außerdem hatte ich das Gefühl es könnte eine verdammt lange Nacht werden."IM NÄCHSTEN KAPITEL: VOR DEM FLUG NACH NEW YORK
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37. VOR DEM FLUG NACH NEW YORKEs war Abend, als die Maschine in Miami landete. Rico und Sonny fuhren ins Departement, um die mehr als mageren Informationen weiterzureichen. Nachdem Sonny die Vermutung äußerte, dass das Kreuz Jesu und die sogenannte Christuskreuzung, die in den Glades lag, was zum Plan der Revillas passte, identisch sein könnten, beschlossen Castillo und der Leiter der Drogenfahndung, Ed Waters, dort Posten zu beziehen. Castillo beorderte das Team zusammen, umriss kurz den Plan. Nach einem weiteren Telefonat mit Ed Waters wurde festgelegt, ab drei Uhr morgens in den Glades auf die Revillas zu warten. Pünktlich fuhren sie los, entdeckten das einsame, auf dem Wasser liegende panamesische Lastenflugzeug. Die Überprüfung ergab, dass der Stoff darin war, aber sie mussten ihn zusammn mit den Revillas erwischen. Rico fühlte die Anspannung, die ihn vor solchen Aufträgen immer befiel. Seine Wachsamkeit erhöhte sich, er hörte jedes Geräusch. Hin und wieder, wenn der Mond zwischen den Wolken hervorkam, sah er die Schatten der Kollegen in den Büschen.Rico seufzte. <Ein Gutes hat es,dass die Revillas ihre Lieferung vor Sonnenaufgang abholen>, sagte er.. Sie warteten. Stunde um Stunde verging. Rico spürte, dass Sonny immer genervter wurde, denn die ersten Vögel stimmten bereits ihr Morgenlied an.ZITAT: ( 23b) 7:05SONNY: Vietnam, Kambodscha, Kolumbien, Puerto Rico, Bahamas, Everglades. Wetten, ich hab schon in mehr Schlammgewühlt als Elvis?RICO: Mann, du musst auch das Positive sehen. Aus dir hat immerhin noch niemand versucht Schuhe zu machen.Noch nicht! Plötzlich hörten sie Motorengeräusche, die sich schnell näherten. Dann kamen die Revillas, um das Kokain aus dem Flugzeug zu holen. Von dem Moment an ging alles sehr schnell. Kaum gab sich die Polizei zu erkennen, eröffneten die Revillas und ihre Leute das Feuer, bis jemand den Flugzeugtank erwischte und die Explosion die Dunkelheit erhellte. "Ich war total erledigt, als ich endlich nach Hause kam," erinnert sich Rico. "Das Rauschgift war sichergestellt worden, Überlebende hatten wir keine gefunden. Wir waren noch kurz ins Büro gefahren, denn Castillo wollte unseren Bericht über Bogota. In solchen Dingen war er sehr penibel. Wir hatten die Wahl es sofort zu erledigen oder am Nachmittag nach ein paar Stunden Schlaf. Wir entschieden uns für sofort. Gegen acht war ich dann zu Hause. Mein Anrufbeantworter blinkte. Als ich auf den Knopf drückte, hörte ich Tante Catherines Stimme. Onkel Joseph hate einen Schlaganfall erlitten und es ging ihm nicht besonders gut. Ich wählte sofort ihre Nummer, aber sie nahm nicht ab." Rico versuchte es erneut, nachdem er am Nachmittag aufgestanden war, aber Tante Catherine war nicht zu Hause. Deshalb rief er seine Mutter an, um zu erfahren, dass es im Augenblick nichts Neues gab. Unverändert war auf jeden Fall nichts Schlechtes und ließ Raum für Hoffnung. Rico machte sich fertig, zappte durch die verschiedenen Fernsehprogramme und aß etwas Obst. Dann wurde es Zeit zu gehen. Sonny holte ihn ab und sie fuhren zu Henrys Appartement, wo Trudy, Stan und Larry warteten. Stan und Larry hatten noch eine kleine Diskussion mit dem Portier der Appartement - Anlage wegen des Aufbaus des Ungezieferwagens, der in der Bespannung der Eigangsüberdachung hing, Trudy meinte, Gina wäre schon auf der Party. Ihr war die Diskussion zu dumm gewesen. "Trudy sah echt zum anbeißen aus," erinnert sich Rico. "Vielleicht hätte an dem Abend was aus uns werden können, aber dann fing die Ballerei an."Rico und Sonny traten die Tür von Henrys Appartement ein und fanden das absolute Chaos vor. Henry und einige andere waren tot, Gina lag schwer verletzt am Boden.Auch Rico und Sonny mussten sich gegen die Schützen verteidigen, die Rico als Kolumbianer identifizierte. Während Sonny sich anschließend um Gina kümmerte, eilte Rico von einem Gast zum anderen und tastete nach dem Puls, immer in der Hoffnung weitere Überlebende zu finden, aber als mit jaulendem Martinshorn der Rettungswagen für Gina vor dem Haus anhielt wusste Rico, dass niemand sonst überlebt hatte. "Ich musste daran denken, wie Henry erst vor wenigen Stunden in Bogota erklärte, er wollte jetzt kürzer treten. Nun war er tot," sagt Rico. "In solchen Momenten stand ich schon da und fragte mich warum ich diesen Job machte und dann wurde mir extrem bewusst, dass ich durchaus der Nächste sein konnte, über dem man den Reißverschluss des Leichensacks schloss. Trotzdem wollte ich nie etwas anderes sein als Polizist." , erklärte Trudy mit ernster Miene, als Rico und Sonny aus dem Haus kamen. Dann fuhr sie in ihrem Wagen voraus. Rico und Sonny folgten im Daytona, Stan und Larry bildeten den Schluss in ihrem Ungezieferwagen. , versuchte Rico den Freund aufzumuntern. Er wusste, wie viel Gina seinem Partner bedeutete.., antwortete Rico. . Castillo und Ed Waters warteten bereits. Castillo hatte Stan zum OP geschickt, damit er dort das Ergebnis der Operation abwarten sollte. Rico und Sonny erzählten noch einmal, was sie vorgefunden hatten, Larry bestätigte, dass kein Kolumbianer durch den Haupteingang marschiert war. Zumindest hatte er niemanden gesehen. Ed Waters berichtete dann, dass seine Mitarbeiter ziemlich große Probleme mit den Kolumbianern hatten. Irgendjemand hatte, wahrscheinlich gegen ein nettes Sümmchen, die Namen der Drogenfahnder preisgegeben. Außer Henry Drummond waren auch zwei Agenten in New York ermordet worden. Von seinen Leuten konnte Ed deshalb niemanden einsetzen, aber er wollte zwei Vice - Polizisten, getarnt als Lieferanten, nach New York schicken, um die Revillas auszuschalten. "Von einem einzigen Besuch bei meiner Mutter zu ihrem 65. Geburtstag und meinem Aufenthalt dort nach Valeries Hilferuf abgesehen war ich nicht mehr in New York gewesen," erinnert sich Rico. "Irgendwie war es immer noch meine Stadt. Ich war dort aufgewachsen, verband mit vielen Ecken eine Menge Erinnerungen. - Und Valerie war dort. Ich weiß, es wäre ratsamer gewesen sie zu vergessen, nachdem sie mir nur auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte, um mir zu sagen, sie käme nicht zu mir nach Miami. Aber ich konnte sie nicht vergessen. Ebenso wenig wie ich Angelina Madeira je vergessen konnte. Der Gedanke, Valerie in New York wiederzusehen, gefiel mir sehr gut. Außerdem hatte ich Sonny vor einiger Zeit versprochen ihm New York zu zeigen. Das konnte ich jetzt alles miteinander verbinden." Inzwischen graute der Morgen und Stan tauchte auf, um zu berichten, dass Gina die Operation überstanden hatte, ihr Zustand aber weiterhin kritisch war., ordnete Castillo an, nachdem der Plan für New York stand. . Sonny fuhr Rico nach Hause. den Mann, der uns unsere Empfehlung für New York geben kann>.. Rico fragte nicht weiter. Er kannte Sonny und wusste, dass er früh genug den Rest erfuhr. Außerdem wollte Rico jetzt so schnell wie möglich in seine Wohnung. Er sprintete die Treppe hinauf, öffnete die Wohnungstür und ließ sie achtlos hinter sich ins Schloss fallen. Dann wählte er Valeries Nummer... IM NÄCHSTEN KAPITEL: ÄNGSTE UND VORFREUDE
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38. ÄNGSTE UND VORFREUDESie ging nicht ran. Vielleicht hatte sie Dienst und war schon weg. Er sprach auf den Anrufbeantworter und nahm sich vor Val zu sagen, dass sie darauf schwer zu verstehen war.Kurz dachte er daran seine Mutter anzurufen, aber dann ließ er es. Wenn sie wusste, dass er in New York war, erwartete sie, dass er sie besuchte. Im Moment aber konnte Rico natürlich nicht versprechen, dass er Zeit für private Besuche bekommen würde. Sein Anruf bei Val hingegen war auch dienstlicher Natur. Vielleicht ergab sich mit ihrer Hilfe ein wichtiger Kontakt. Er packte seine Tasche, sah auf die Uhr. Sonny kam erst in einigen Stunden. Rico legte sich etwas hin, konnte aber nicht richtig schlafen. Immer wieder wachte er auf, bis er genug hatte und aufstand. Er beschloss zur Kirche zu gehen. Das hatte er schon viel zu lange nicht mehr getan. Die alte Glenda war da. Sie saß still in der ersten Bank. Als sie ihn sah, lächelte sie und nickte. Rico erwiderte den Gruß. Er zündete eine Kerze an und sprach ein Gebet für seinen Onkel und für Gina. Dann setzte er sich einen Moment zu Glenda., sagte Glenda., antwortete Rico.Glenda nickte. .Rico dachte nach und meinte dann: . Er war kurz davor ihr von Onkel Joseph´s Erkrankung und Gina´s Verletzung zu erzählen, aber er tat es nicht.Glenda lächelte. Sie sind mal wieder auf der Überholspur und dabei alle anderen abzuhängen>.Rico lachte, tätschelte die Hand der alten Frau und stand auf. .Er wünscht ihr noch einen schönen Tag und ging. Er beschloss, nicht auf Sonny zu warten, sondern zur St. Vitus Dance zu fahren. Als er dort ankam, telefonierte Sonny. . Er legte auf. .sofort zu Newton Blake>. Sie nahmen das Cigaretteboat, um zu der Jacht zu fahren, auf der Newton Blake residierte. Unterwegs erzählte Sonny Rico, was er über Blake wusste, denn Rico hatte noch nie von dem Mann gehört: < Geldadel, hat seine Finger in allen "Pulvergeschäften", ist aber zu schlau, um sich mit dem Stoff erwischen zu lassen>. "An Bord stieg eine Riesenparty und da rannten verdammt viele hübsche Mädchen herum," erzählt Rico. "Aber wir hatten natürlich keine Zeit für´s Vergnügen. Blake war ein langhaariger Mann, der ein wenig indianisch wirkte und sich seines Einflusses und seiner Macht bewusst war. Er war cool und leicht überheblich. Wir erzählten ihm, wir hätten die 600 Pfund, die die Polizei in den Glades nicht hatte sicherstellen können, und suchten nun Abnehmer. Natürlich nicht in Miami. Das war uns angeblich zu heiß. Blake verwies uns an seinen Cousin Jimmy Borges in New York. Genau das, was wir wollten." Rico und Sonny kehrten zur St. Vitus Dance zurück und riefen Castillo an. Dann fuhren sie zum Flughafen. Da noch etwas Zeit blieb, versuchte Rico erneut Valerie zu Hause anzurufen. Die Nummer ihrer Dienststelle hatte er nicht. Sie war allerdings auch jetzt nicht zu Hause. Er hörte nur die kurze, undeutliche Ansage, sie wäre nicht zu Hause, aber er könnte nch dem Piepton eine Nachricht hinterlassen.. Er wartete einen Moment. Vielleicht war sie ja doch da und nahm nun ab, wo sie wusste, wer am anderen Ende war, aber nichts geschah. Enttäuscht legte er auf., behaupteteRico. Schließlich wurde ihr Flug aufgerufen und dann waren sie auf dem Weg nach New York. Rico dachte an Valerie. Sie hätte ihn wenigstens kurz anrufen und eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen können. War das zuviel verlangt? - Eigentlich nicht!Er wollte jetzt nicht kleinlich sein, aber als sie ihn angerufen hatte, hatte er alles stehen und liegen lassen, um sofort zu ihr nach New York zu fliegen. Valerie rief ihn nicht mal zurück. Als sie in New York landeten, war Rico fest davon überzeugt, dass Valerie einfach nicht dazu gekomen war ihn anzurufen. Vielleicht hatte sie auch beruflich viel um die Ohren. Schließlich arbeitet sie bei der Mordkommission. Castillo hatte Zimmer in einem Mittelklasse - Hotel und einen Mietwagen reservieren lassen. Dennoch gingen sie zu Fuß zum Polizeipräsidium. Rico sah sich um. Diese Stadt mit ihren glänzenden Hochhausfassaden, der hektischen Betriebsamkeit und ihren typischen gelben Taxen nahm ihn immer wieder gefangen. New York besaß eine Ausstrahlung, die seiner Meinung nach keine andere Stadt hatte. ZITAT: (23c) 18:36RICO: Miami mag das Paradies sein, aber hier blickst du in das Herz der Zivilisation. Sie drehten sich nach den hübschen Frauen um, alberten herum - fast wie normale Touristen - und betrachteten sich die skurrilen Gestalten, die in dieser Stadt reichlich vertreten waren. Auch im Präsidium sahen sie solch einen Typen: blau angemalt, fast nackt und wirres Zeug hinausschreiend. Während Sonny mit Lieutenant Barnes diskutierte, weil dieser keine Lust hatte den "Babysitter für zwei Cowboys aus Miami" zu spielen, hatte Rico sich die Nummer der Mordkommission geben lassen. Er rief dort an und fragte nach Valerie, aber sie war nicht da. Er hinterließ seinen Namen, ehe er und Sonny sich aufmachten, um Jimmy zu suchen. Newton Blake hatte ihnen mehrere Orte genannt, an denen Jimmy eventuell anzutreffen war. Rico kannte die Orte, aber an diesem Abend schien Jimmy wie vom Erdboden verschluckt. - Genau wie Valerie. Drei Mal versuchte er sie anzurufen, erhielt aber bei der Mordkommission immer die gleiche Antwort. ., antwortete Rico. Er nahm den Mietwagen und machte sich auf den Weg. Er war wirklich gespannt, was sie zu sagen hatte und ahnte nicht, welche Überraschung ihm bevorstand.IM NÄCHSTEN KAPITEL: ÜBERRASCHUNGEN IN NEW YORK
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39. ÜBERRASCHUNGEN IN NEW YORKEr hatte das Glück einen Parkplatz nah am Haus zu finden. Er stieg aus, ging etwa dreißig Meter die Straße entlang und blickte, die Hände in den Hosentaschen vergraben, an der Hausfassade hinauf. Valerie wohnte in der zweiten Etage und er sah Licht hinter ihren Fenstern. Sie war also zu Hause. Er zögerte einen Moment, fragte sich, ob sie möglicherweise nicht zurückgerufen hatte, weill es jemand anderen in ihrem Leben gab. Dann aber gab er sich einen Ruck. Er wollte es wissen, hier und jetzt! Er überquerte die Straße. Gerade verließ ein Mann das Haus. Rico nutzte den günstigen Moment, um ins Haus zu schlüpfen. So konnte Valerie ihn wenigstens nicht über die Sprechanlage abwimmeln, sondern musste ihm in die Augen sehen. Aber vielleicht freute sie sich ja ihn zu sehen. Vielleicht gab es auf all seine Fragen plausible Antworten. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend stieg er die Treppe hinauf und läutete an der Wohnungstür. Es dauerte nur einen Moment, bis die Tür geöffnet wurde, aber vor ihm stand nicht Valerie, sondern eine weiße Frau mit dunkelblonden, schulterlangen, glatten Haaren und veilchenblauen Augen. Sie war schlank, mit einer üppigen Oberweite ausgestattet, trug einen Hauch von Nichts in zartem Blau und war ebenso überrascht wie Rico. Sie riss die Augen auf und warf dann die Tür so fest zu, das das Holz knirschte. Rico atmete zwei Mal tief ein und aus, ehe er klopfte und leise rief: .Er wartete, sah sich nach einem Namensschild um, aber da war keins. Unten an der Klingel neben dem Eingang stand bestimmt ihr Name, aber er hatte ja nicht geklingelt. Er hörte, wie geräuschvoll die Kette vorgeschoben wurde, ehe sich die Tür erneut öffnete. Sie trug jetzt einen pfirsichfarbenen Bademantel. , sagte sie. wohnte -hier. Wir hatten uns lange nicht gesehen und ich dachte, ich hätte sie treffen können, wo ich gerade in New York zu tun habe. Wissen Sie, wann Valerie ausgezogen ist?>, fragte Rico., bedauerte die Frau, deren Namen Rico immer noch nicht kannte., sagte Rico und ging. Er fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Sie war schon vor acht Monaten ausgezogen und hatte es ihm nicht erzählt. Wahrscheinlich dachte sie, dass es ihn nach der telefonischen Abfuhr nicht mehr interessierte. Aber vielleicht hatte sie auch einfach gar nichts gedacht. So ein Umzug machte schließlich eine Menge Arbeit und der Job forderte auch einiges an Aufmerksamkeit. Vermutlich war sie wirklich zu beschäftigt gewesen. Es erklärte allerdings nicht, warum sie keinerlei Reaktionen auf die Nachrichten zeigte, die er bei der Mordkommission hinterlassen hatte. Allerdings wusste er jetzt, wieso sie ihn nicht erwartet hatte. Sehr nachdenklich kehrte Rico ins Hotel zurück. Er marschierte in die Bar, wo Sonny über einem der Drinks saß, die er sich genehmigen wollte. Erstaunt blickte er Rico an, sah dann auf seine Armbanduhr. Sehr witzig>, knurrte Rico und bestellte einen Manhattan Medium. Er schwieg, bis das Getränk kam. Dnn nahm er einen Schluck, ehe er erklärte: . Er hob sein Glas. .Sonny hob ebenfalls sein Glas. Ihm war klar, dass Rico nciht über die Sache reden wollte. Nach dem Frühstück suchten sie weiter nach Jimmy, Rico versuchte erneut Valerie zu erreichen. Er konnte und wollte nicht glauben, dass sie ihn absichtlich nicht angerufen hatte. Dann tauchte Jimmy auf. Rico bendete seinen Anruf bei der Mordkommission und sie folgten Jimmy, der in einer Coffee - Bar frühstückte und völlig desinteressiert schien, bis Sonny ihm verriet sie hätten die Bullen beklaut. ZITAT: (23d) 23:51SONNY: ...mit besten Empfehlungen des Polizeihauses von Miami. Als JImmy erklärte, er müsste ein paar Anrufe tätigen und würde sie abends um zehn im CLUB DELIRIOUS treffen, wusste Rico, dass der Rest des Tages ihm gehörte. Sonny wollte sich ein bisschen umsehen, Rco fuhr nach Queens. Seine Mutter war nicht da und so setzte er sich auf die oberste der fünf Außenstufen, die zur Haustür führten, und wartete. Er hätte sie doch anrufen sollen. Seine Mutter war nicht der Typ Mensch, der zu Hause herumsaß. Wahrscheinlich war ihr ganzer Tag angefüllt mit irgendwelchen Terminen, sodass sie erst abends zurückkam. Rico dachte nach: Was wäre, wenn er wieder in New York arbeitete? Rico versuchte es sich vorzustellen. Vor mehr als einem Jahr war er Calderone gefolgt. Vielleicht konnte er ja jetzt zurück. Aber wollte er das auch? Zehn Minuten später bog Lilly Tubbs´ Wagen in die Einfahrt der Garage. Lilly sprang heraus, Rico eilte zu ihr und umarmte seine Mutter, die er seit ihrem Geburtstag nicht mehr gesehen hatte.Rico sah seiner Mutter sehr ähnlich, während Raphael ein Ebenbild des Vaters gewesen war. , sagte sie und fischte nun zwei Enkaufstüten aus dem Wagen, die sie Rico in die Arme drückte., gestand Rico. .Für einen Moment huschte Enttäuschung über ihr Gesicht. . Die Enttäuschung verschwand. unbedingt zum Mittagessen bleiben>. Dan saß Rico in der gemütlichen Wohnküche und lauschte dem Geplapper seiner Mutter, die so viel zu erzählen hatte, dass sie gar nicht wusste, wo sie anfangen sollte. Onkel Joseph fühlte sich besser, auch wenn er natürlich nie wieder der Alte sein würde, sagte sie.Rico dachte an Gina. Er hoffte, dass es auch ihr bald besser ging.Lilly wollte wissen, ob er eine Ahnung hatte wie lange er in New York blieb, aber die Frage konnte Rico ebenso wenig beantworten wie die Frage, ob er noch einmal vorbei kam. Erst am Nachmittag kehrte Rico ins Hotel zurück. Sonny war noch nicht da. Rico rief erneut bei der Mordkommission an, fragte nach Valerie und hinterließ eine Nachricht.Irgendwann trudelte Sony ein. , stöhnte er. . Abends fuhren sie zum CLUB DELIRIOUS. Jimmy stand am Eingang und warete bereits auf sie. Als sie den überfüllten Club betraten, sah Rico sich um. Er war früher oft mit seinen Freundinnen und ab und zu auch mit Raphael hergekommen, später dann auch mit Valerie. Sie hatten hier einige Nächte durchtanzt. Vielleicht traf er ja jemanden, den er kannte. - Und dann sah er Valerie! Sie saß mit einem Mann namens Frank Secco an einem Tisch zu dem Jimmy sie gebracht hatte, um sie mit Frank bekannt zu machen. Rico starrte Valerie an. Auch sie stutzte, fing sich wieder und streckte die Nase in ihr Glas. War der Kerl ihr neuer Freund? War sie dienstlich hier? Rief sie deswegen nicht zurück? Rico beschloss vorsichtig zu sein. Wenn dies Valeries Job war, war es besser, wenn Frank glaubte, sie würden einander nicht kennen.Rico bemühte sich Frank für das Kokain zu interessieren, aber der wollte nciht so richtig anbeißen und bat Rico nur, er solle doch mal mit Valerie tanzen. "Ich wollte so viele Informationen bekommen wie möglich," erzählt Rico. "Mein letzter Stand war, dass sie bei der Mordkommission arbeitete, aber dort war sie wohl schon nicht mehr, als ich zuletzt bei ihr gewesen war, denn sie sagte, sie würde für diese Abteilung arbeiten, seit sie nicht mehr bei der Bewährungshilfe tätig war. Davon hatte ich überhaupt nichts gewusst. Frank, so sagte sie, war Lieutenant in der Dante - Organisation, die ihre Finger in allen nur denkbaren kriminellen Sachen hätten. Val war Franks Begleitung. Sie gehörte zu denen, die die Organisation infiltrieren und überführen sollten. - Es war so schön bei ihr zu sein. Sie im Arm zu halten. Ihr Parfüm zu riechen. Ich hatte sie mehr vermisst, als ich mir bis dahin eingestanden hatte. Als ich es ihr sagte erwiderte sie zwar, sie hätte mich auch vermisst, aber sie wandte sich gleichzeitig ab. Zum Glück wollte Frank gehen, sagte aber Val solle ruhig bleiben. Da Sonny beschloss, sich allein umzusehen, hatte ich Valerie für mich und ich war fest entschlossen, die Zeit zu nutzen." IM NÄCHSTEN KAPITEL: NACHT IN NEW YORK
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40. NACHT IN NEW YORKRico und Valerie blieben auf ihren Plätzen sitzen, während Sonny sich zur Theke durchkämpfte.... Endlich sah sie ihn an, wirkte etwas genervt. Untergrund, Rico! Da bleibt keine Zeit für einen freundschaftlichen Anruf in Miami und der Umzug war eine notwendige Maßnahme wegen des Jobs>.Rico merkte, dass Valerie sich aufzuregen begann, aber das Letzte, was er jetzt wollte, war Streit. nur eine Frage, Val>, warf Rico ein. Seine Hand streichelte sanft über ihren Rücken und er versuchte sie zu küssen. Valerie wich aus, murmelte, sie könnte nicht. Dann ließ sie Rico auf der Tanzfläche stehen. Nachdenklich folgte er ihr, als sie sich einen Weg zum Ausgang bahnte. Dort holte er sie endlich ein und rief: Sie entfernen sich von der Menschentraube am Eingang des Clubs, um zu vermeiden, dass jemand sie belauschte., sagte Valerie wütend, als Rico sie am Arm fasste und ansah.mein Leben, mein Job. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, ebenso wenig wie du mir. - Ich möchte nach Hause>. Rico sah ein, dass sie ihm nicht mehr sagen oder zugestehen würde. In punkto Hartnäckigkeit stand sie ihm in nichts nach., sagte er., wehrte Valerie ab, aber er vermutete, dass sie ihm nur nicht sagen wollte wo sie jetzt wohnte., beharrte Rico und Valerie gab seufzend nach. Rico ging mit ihr zum Wagen und sie nannte ihm als Adresse Gramercy House Nummer 235. Dort wohnte sie also jetzt. Er fuhr los, griff nach ihrer Hand, aber sie wehrte ab. jetzt jedenfalls>.., sagte Valerie. Es klang wie auswendig gelernt..Nein!>, drängte Rico. einen Gedanken daran verschwendet, dass alles ganz anders kommen könnte.Aber war Frank Secco wirklich nur Teil ihres Jobs? Rico wählte ihre Nummer. Er wollte nur noch mal mit ihr reden, aber sie nahm nicht ab. Rico sprach auf ihren Anrufbeantworter. Sie hörte ihn bestimmt, reagierte aber auch jetzt nicht.Er schlief schlecht und fuhr am Morgen wieder zum Gramercy House. Franks protzige Limousine parkte davor. Wann war der Mann gekommen? Hatte Valerie ihn deshalb abgewimmelt? Weil sie Frank erwartete? Rico wartete fast eine Stunde, ehe er sie sah. Gemeinsam mit Frank verließ sie das Haus, begleitete ihn zum Wagen und verabschiedete ihn derart überschwänglich, dass Rico an ihrer Aussage, Frank wäre nur Teil des Jobs, zu zweifeln begann.Strahlend eilte sie die Straße entlang, drehte sich sogar um, weil sie Frank noch einmal zuwinken wollte. Auf Rico machte sie eher einen sehr verliebten Eindruck. Nachdenklich kehrte er ins Hotel zurück, wo er auf Sonny traf, der ziemlich missmutig wirkte, aber nicht über den Grund reden wollte. Sie frühstückten, trafen sich anschließend mit Jimmy, der ihnen erklärte, alle fürchteten die Revillas. Deswegen würde niemand den Koks kaufen. Trotzdem ließ er sich überreden mit ihnen nach einem Käufer zu suchen.Nach einer stundenlangen, erfolglosen Herumkurverei warf Jimmy allerdings das Handtuch. Auch er hatte Angst vor den Revillas und keine Lust sich umbringen zu lassen. Kaum war er weg, rauschten die Kollegen von der New Yorker Polizei heran und knallten Rico und Snny gegen die Wand. Lieutenant Barnes war auch dabei und es gefiel ihm ziemlich gut die Cowboys aus Miami wegen ihres bisherigen Misserfolgs herunterputzen zu können.Die Behandlung machte Rico wütend. Schließlich waren sie ebenfalls Polizisten und das Letzte, was er leiden konnte, war angebrüllt zu werden. Zum Glück gewann Sonny schnell seine Ruhe wieder und hielt Rico von eventuellen Handgreiflichkeiten ab. Im erste Moment, als sie den davonbrausenden Polizeiwagen nachsahen, war Rico stinksauer, aber dann machte Sonny ihm klar, dass sie sich von niemandem von ihrem Fall abbringen ließen. ZITAT: (23e) 42:48SONNY: Wenn der Lieferant nicht liefern kann...RICO: ...fangen Revillas Kunden zu zittern an. In einem Café bestellten sie Kaffee und Croissants, um in Ruhe ihr weiteres Vorgehen zu besprechen., gestand Sonny. Er erzählte von Margret, die er im DELIRIOUS kennen lernte und mit der er in ihre Wohnung ging, um am Morgen festzustellen, dass Margret sich seine Waffe genommen hatte und abgehauen war. , überlegte Rico laut.Sonny nickte. ., schlug Rico vor. Sie machten sich auf den Weg. Zwei Mal hielt Rico an einer Telefonzelle und wählte Valeries Nummer, aber sie ging nicht ran. JImmy fanden sie an der Bar im Club DELIRIOUS, aber er erklärte Rico und Sonny samt ihrem Plan für verrückt. ( 24 - Auf dem Kriegspfad, Teil2)Erst als Rico ihm einen höheren Anteil bot und die Revillas sie mit blauen Bohnen eindeckten, rückte Jimmy mit Informationen über die nächste Lieferung der Revillas heraus, die abends um zehn irgendwo in Jackson Heights ankam. , sagte Sonny, als er mit Rico die Bar verließ. muss nach Margret suchen. Treffen wir uns um neun?>Rico nickte. ., beschloss Sonny. IM NÄCHSTEN KAPITEL: WEITERE ENTTÄUSCHUNGEN FÜR RICO
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41. WEITERE ENTTÄUSCHUNGEN FÜR RICORico fuhr zum Gramercy House, nachdem er im Hotel nach Nachrichten für ihn gefragt hatte, es aber keine gab. Valerie hatte keinen seiner fünf Anrufe, drei gestern Abend, zwei heute, beantwortet, was eigentlich auch eine Antwort war. So einfach aber wollte Rico nicht aufgeben. Er musste mit ihr reden. Rico kam gleichzeitig mit Franks Limousine an. Er fluchte leise, fand dann zum Glück direkt dem Haus gegenüber einen Parkplatz und beschloss zu warten. Die Limousine fuhr davon; ein Zeichen dafür, dass Frank länger zu bleiben gedachte. Es war noch früh und Rico hatte Zeit. Er saß im Wagen, starrte zum Eingang des Hauses hinüber und dachte trotz Vals Zurückweisungen über eine Rückkehr in die Stadt nach, in der er aufgewachsen war. Castillo würde ihm vermutlich hervorragende Referenzen geben, mit denen es kein Problem sein dürfte wieder bei der New Yorker Polizei anzufangen. Er könnte sich ein Appartement in Brooklyn suchen. Vielleicht kam dann auch die Sache zwischen ihm und Valerie wieder ins Lot.Und wenn nicht?Valerie erschien ihm sehr verändert. Er war sich nicht sicher, ob das nur mit dem Auftrag zusammenhing. Alles war irgendwie verwirrend. Endlich sah er die Limousine kommen und dann verließ Frank das Haus. Als er weg war, eilte Rico hinein und klopfte an Vals Tür. Sie trug ein Seidennachthemd mit einem passenden Morgenmantel. Wütend fragte er sie, ob sie nicht mehr wüsste, wie man telefoniert. "Wir stritten," erinnert sich Rico. "Sie sagte erneut, sie würde im Untergrund arbeiten und hätte keine Zeit für irgendwelche gesellschaftlichen Kontakte. Sex mit einem Verdächtigen gehörte jedoch eigentlich nie zur Polizeiarbeit, aber ihre Bekleidung und das zerwühlte Bett ließen aber genau darauf schließen. Ich musste an die Verabschiedungsszene denken, die ich morgens beobachtet hatte. Ein Wort gab das andere. Ich warf ihr vor eine Sexnummer abzuziehen und dass sie nicht offen zu mir war. Darum ging es doch im Grunde genommen. Val war nicht mal offen zu sich selbst. Ich sagte ihr, dass selbst Diane niemandem etwas vorgemacht hatte, als sie mit einem Freier tief drin steckte. - Ich schätze, die Ohrfeige, die sie mir verabreichte, hatte ich verdient, aber ich hatte es ganz sicher nicht verdient mir anhören zu müssen, wie gut Frank zu ihr war und das ich Verständnis haben müsste." Valerie warf Rico raus. Etwa eine halbe Stunde saß er im Wagen, dachte nach. Dann aber beschloss er, sich den wichtigen Dingen zuzuwenden. Er besorgte sich einige Zutaten für einen explosiven Cocktail, den sie am Abend dort zurücklassen wollten, wo der Bote den Stoff für die Revillas deponierte. Sozusagen die Visitenkarte der "Miami Cowboys". Dann fuhr er ins Hotel und während er an dem Cocktail arbeitet, dachte er nach. Noch immer stand seine eventuelle Rückkehr nach New York im Raum. Er lebte wirklich gern in Miami, aber auch New York war nach wie vor seine Heimat. Hier waren seine Wurzeln.Valerie hatte gesagt, sie würde gegen Frank vorgehen, sobald sie die Anweisung dazu bekam. - Und dann? Wie viel empfand Valerie noch für ihn? Konnte es überhaupt eine gemeinsame Zukunft geben? Irgendwann tauchte Sonny auf. Er roch nach Alkohol, aber er hatte seine Waffe zurückbekommen. Sie redeten über den Plan für diesen Abend. Da sie vermuteten, dass die Lieferung über das Wasser kam, bezogen sie dort Posten. Und dann fragte Sonny Rico unvermittelt, ob er in New York bleiben wollte. "Ich hatte es gespürt," gesteht Sonny. "Eigentlich hatte ich das Gefühl schon in Miami. Als die Rede davon war, dass zwei von uns nach New York fliegen sollten, sah ich sein Gesicht aufleuchten. Rico war für mich immer ein offenes Buch und natürlich darf man nicht vergessen, dass er aus New York kam. Dies war seine Stadt. Als wir durch die Straßen eilten,sah und hörte ich seine Begeisterung und sie wuchs, je länger wir dort waren. Seine Mutter lebte in New York und Valerie. Rico gestand mir, er hätte über viels nachgedacht, aber er ging nicht genauer darauf ein. Außerdem kam in dem Moment der Lieferant." Wenig später folgten si dem Lieferant bis zu einem Lagerhaus, wo sie, kaum, dass der Mann verschwunden war, die Drogen stahlen und Ricos Bombe deponierten, die genau so explodierte, wie Rico es sich vorgestellt hatte., freute sich Rico., meinte Sonny. Er sah zu Rico hinüber. die wieder>. Nach einer ruhigen Nacht fand Rico am nächsten Morgen einen kleinen Artikel über die Explosion des Lagerhauses in der NEW YORK TIMES. Sonny schlug sich inzwischen am Telefon mit einem Kerl von der Polizei herum, der sie zu einem Treffpunkt beorderte. , erklärte Sonny unterwegs. Genau so war es. Commander Rene tobte herum wie Rumpelstilzchen und es war ihm vollkommen egal, dass Rico ihm erklärte, er und Sonny verstünden mehr von Typen wie der Revillas. Außerdem hätten sie am nächsten Abend um zehn eine Verabredung mit den Revillas, brauchten fünf Kilo Koks und jede Menge Unterstützung. Commander Rene meinte nur, sie wären draußen und Lieutenant Barnes grinste schadenfroh., schlug Rico vor. Dessen Tür stand offen, aber anscheinend war niemand zu Hause. Rico ging in der Wohnung herum, die eher einem bunten Kinderparadies glich, während Sonny ein paar Mal nach Jimmy rief. Dann sagte er: "Tubbs!", und im gleichen Moment hagelte es blaue Bohnen. Rico brachte sich in Sicherheit, feuerte zurück. Er zählte drei Angreifer, dann nur noch zwei, aber wirklich sicher war er nicht. Klar war nur, dass Jimmy tot war - er saß mit einer Kugel im Kopf im Aufzug - und dass sie schnellstens hier raus mussten.Während sie den Flur entlang rannten kamen sie darauf, dass diese Kerle, die jetzt hinter ihnen her waren, nur zu Secco gehören konnten. Vor dem Haus trennten sie sich. Rico rannte die Straße entlang und hoffte, dass seine Verfolger nicht versehentlich irgendwelche Passanten erschossen. Auf jeden Fall ließen sie nicht locker und waren hinter ihm, bis ein LKW auftauchte und ihm die Chance gab, geduckt hinter dem Heck eines Wagens auf seine Verfolger zu warten.Die Zwei, die ihm nachgelaufen waren, trennten sich. Einer ging rechts, der andere links an dem LKW vorbei. Rico erwischte sie nacheinander und stellte fest: (24a) 19:43 "Mir ist das zu aufregend!" Er traf Sonny im Hotel und beide waren froh, dass der andere unverletzt geblieben war., gestand Sonny., stimmte Rico zu. .Ich habe eine Verabredung mit Margret. Wir sehen uns>. Rico machte sich auf den Weg zu Valerie. Er war sich sicher, dass sie etwas wusste und allmählich fragte er sich, welches Spiel sie spielte. Jedenfalls spielte irgendjemand mit seinem Leben und das konnte er überhaupt nicht leiden. Es wurde Zeit offen zu reden. IM NÄCHSTEN KAPITEL: WIE RICO DIE SACHE SAH
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Da der Dezember ja der Monat der Überraschungen ist (z. B. Adventskalender)habe ich mir gedacht, dass ich in diesem Monat immer zwei Kapitel hintereinander einposten könnte. Oder ist das zuviel?

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42. WIE RICO DIE SACHE SAH:"Ich wollte endlich Klarheit, wollte wissen, welches Spiel sie spielte und wo sie stand. Ich stürmte ziemlich aufgebracht ins Gramercy House und hämmerte in der ersten Etage gegen die Tür. Als sie öffnete, trug sie wieder nur dieses Negligé und den seidenen Morgenmantel. Wie eine Nutte! Ich war mir sicher, dass ihr Kerl in der Wohnung war, denn sie ließ mich nicht rein. Es schien ihr nicht einmal etwas auszumachen, dass Frank versucht hatte Sonny und mich umbringen zu lassen. Ich wollte Antworten, wollte wissen, warum Frank uns tot sehen wollte. Warum war er hinter uns her? Aber Val behauptete nichts zu wissen und riet mir nur nach Miami zurückzukehren. Das war nicht die Valerie, die ich 1983 auf der Weihnachtsfeier kennen lernte und in die ich mich Hals über Kopf verliebte, die ich in Miami über den Tod der Schwester wegtröstete und die mich so sehr um Hilfe bat, nachdem die Flut unbezahlter Rechnungen über sie hereinbrach. Plötzlich war Frank da. Stand bewaffnet in der Tür. Ich weiß nicht, ob Valerie mich zur Seite riss, damit Frank mich nicht erschoss, oder damit ich nicht auf ihn schießen konnte. Ich riss mich los, folgte Frank in die Wohnung und tötete ihn in Notwehr. Um vielleicht Antworten auf einige Fragen zu bekommen durchsuchte ich seine Taschen.Valerie stand nur da, war entsetzt, weil nun alles aufgeflogen war. Kurz schoss mir tatsächlich die Frage durch den Kopf, ob es ihr lieber gewesen wäre Frank hätte mich getötet. Bevor wir Jimmys Leiche entdeckt hatten, war Sonny und mir klar gewesen, dass hier etwas nicht stimmte. Wir wollten den Kollegen von der New Yorker Drogenfahndung die Revillas auf einem Silbertablett servieren und sie wollten sie nicht. Commander Rene wollte sie nicht und dann versuchte Valerie mir zu erzählen, dass ihre Abteilung seit zwei oder drei Jahren an Secco dran war, aber immer noch nicht genug Beweise für eine Anklage zusammen hatte.Valerie behauptete nur ihren Job zu machen und glaubte wirklich, was sie da sagte. Ich fragte mich, wann sie diese unsichtbaren Scheuklappen aufgesetzt hatte. ZITAT: (24b) 21:35RICO: Mach mal die Augen auf! Es gibt keine Opfer, nur Freiwillige! Ich fand ein Notizbuch mit etlichen Namen darin und während ich es interessiert durchblätterte, sah ich plötzlich die Waffe, die Val auf mich richtete. Seccos Waffe. Sie empfahl mir mit Sonnys Freundin Margret zu reden. Ich sah nur die Waffe, diese wütende Entschlossenheit in ihren Augen und ihre Haltung.Valerie richtete eine Waffe auf mich!- Ich konnte es nicht glauben! Ich hätte mein Leben für sie gegeben und sie schien bereit zu sein mich zu töten! Ich verließ die Wohnung, fuhr zum Hotel. Es hatte inzwischen angefangen zu regnen. Genau das richtige Wetter für meine Stimmung. Tausend Dinge schossen durch meinen Kopf. Hätte sie geschossen? War sie wirklich so weit gesunken? Was wollte ich? Bleiben? ZUrückgehen nach Miami? Was hatte es mit Margret auf sich? Wer war sie? Welche Rolle spielte sie?Und immer wieder die Frage: Hätte Val geschossen? Sonny war nicht im Hotel. Ich zog mich um, bestellte mir was zu essen beim Zimmerservice und versuchte weiter Ordnung in das Chaos meiner Gedanken zu bringen. Dann rief Sonny an. Er wollte wissen, was ich herausgefunden hatte. Ich sagte ihm, ich hätte schlechte Nachrichen bezüglich seiner Freundin Margret. Er kam sofort ins Hotel, denn Margret hatte ihn versetzt. Er zog sich ebenfalls um und ich erzählte ihm, was passiert war. In Seccos Notizbuch stand Margrets Telefonnummer. Sonny rief an, aber sie war nicht da. Wir beschlossen, Margret am nächsten Morgen zu überraschen. Ich hatte Margret bis dahin nicht kennen gelernt und war gespannt auf die Dame. Als erstes fiel mir auf, dass ihre geschmackvoll eingerichtet Wohnung in einer recht teuren Gegend lag. Man musste verdammt gut verdienen, um sich dort eine Wohnung leisten zu können. Dann erklärte ich der coolen Blondine, ihr Name wäre im Notizbuch des inzwischen sehr toten Frank Secco aufgetaucht. Es war, als hätte jemand auf einen Schalter gedrückt. Sie sank theatralisch ins Polster ihrer Couch, rang um Fassung und schien kurz vor einem Tränenausbruch zu sein. Sie klang, als hätte sie Bauchschmerzen, machte einen auf Mitleid. - Zumindest kam es mir so vor, aber vielleicht sah ich die Dinge auch nur wegen meinen eigenen negativen Erlebnissen so zynisch. Sie hatte doch nur Informationen gesammelt und keine Ahnung, wer ihr Boss war. Für mich klang das unglaubwürdig. Das,was sie da abzog, war wie eine schlechte Show, für die man ihr die Goldene Himbeere hätte verleihen können. Von ihr bekamen wir schließlich die Visitenkarte des Bankers Johnston. Der Kerl sah aus wie ein Geier und war verdammt gut über Sonnys und meine Finanzen informiert. Er war mir zwar unsympathisch, aber sein Vortrag über die Finanzlage unseres Landes und unserer lateinamerikanischer Brüder interessierte mich schon. Man spürte, wie stolz er auf sein Land war. ZITAT: (24c) 30:24MR. JOHNSTON: Wenn wir niesen, bekommen alle einen Schnupfen. Wir wussten, dass der Kerl Dreck am Stecken hatte, konnten es aber nicht beweisen. Er blieb sehr ruhig und freundlich, wie der nette Onkel von nebenan, obwohl Sonny ungehalten wurde. Er machte uns klar, dass wir das große, hübsche Boot, auf dem wir alle als Passagiere mitfuhren, sicherlich nicht zum kentern bringen wollten. Ich fragte: ZITAT: (24d) 31:40Ach ja, wie läuft denn so was? Diskreter Anruf bei einem ehemaligen Kommilitonen von einer Elite - Uni? Ein weng Druck ausüben und zwei Polizisten aus Florida werden bei einem Großeinsatz zu Blechenten auf einem Schießstand. - Ohne Rückendeckung, versteht sich. Meine Überlegung hat ihm wohl nciht so besonders gut gefallen, vieleicht, weil sie der Wahrheit zu nahe kam. Er warf uns raus und wir konnten nichts anderes tun, als brav zu verschwinden. Wir aßen zu Mittag, redeten über Johnston, über Margret und unsere Vorgehensweise, wenn wir abends die Revillas trafen. Darüber, was ich tun würde, nachdem alles vorbei war, redeten wir nicht. Dies war der letzte Tag in New York und vielleicht unser letzter Tag als Partner. Abends fuhren wir zum Treffpunkt. Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, was ich tun wollte. Einiges sprach dafür zu bleiben. Ich liebte New York mit seiner Skurilität und Atmosphäre, aber anderes sprach dafür nach Miami zurückzukehren. All meine Freunde lebten dort. Das Leben war anders in Miami. Im Sonnenschein - Staat. Die Hektik war weniger ausgeprägt und vieles lockerer. Die Entscheidung war alles andere als leicht. Die Revillas waren zu sechst, aber wir vermuteten, dass sich zwei weitere Männer irgendwo versteckten. Alles schien nach dem üblichen Schema zu laufen, bis plötzlich Valerie auftauchte. Ich hatte keine Ahnung, woher sie kam und ich verstehe bis heute nicht wie sie es schaffte, die Schießerei mit den Revillas unverletzt zu überstehen, denn sie stand völlig ohne Deckung da und feuerte. Ich schoss mir den Weg zu ihr frei, beruhigte sie, als es vorbei war. Sie bat mich bei ihr zu bleiben und es gab nichts, was ich lieber tun wollte. ich brachte sie nach Hause und blieb bis zum Morgen. Valerie schlief irgendwann zufrieden in meinen Armen ein, während ich sehr ernsthaft daran dachte für immer zurückzukehren. Ich wog das Für und Wider ab. In New York waren Valerie und meine Mutter, aber die Kollegen waren weniger herzlich und Sonny und ich hatten zu spüren bekommen, dass wir nicht willkommen waren. Sicher würde ich auch Sonny und die anderen Kollegen von Vice vermissen und vermutlich sogar die tropische Sonne Floridas. Außerdem fragte ich mich, ob ich wirklich mit Valerie würde leben können, nachdem, was in den vergangenen Tagen passiert war. Über diesen Gedanken schlief ich ein und erwachte, weil mir der Duft von frischem Kaffee in die Nase stieg. Ich ging in die Küche. Als wir an dem kleinen Tisch saßen gestand Valerie, dass auch sie über vieles nachgedacht hatte und über anderes nachdenken müsste. Es wäre jetzt sicher am besten, wenn sie eine Weile allein leben würde, sagte sie.Das war der Moment, in dem ich dachte: Was mache ich eigentlich hier?Die Antwort war: Ich war auf dem besten Weg mich zum Affen zu machen! Ich verließ Valerie fast fluchtartig, nahm ein Taxi zum Hotel. Ich wies den Fahrer an zu warten. Dann warf ich all meine Sachen in die Tasche und ließ mich zum Flughafen bringen.Miami, ich komme!" IM NÄCHSTEN KAPITEL: HEIMKEHR
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43. HEIMKEHRRico musste sich ziemlich beeilen, um den Flug nicht zu verpassen. Er hoffte nur, dass er nicht in einen der üblichen, morgentlichen Verkehrsstaus geriet, aber er hatte Glück. Als er auf Sonny traf, sah er auch die Freude in den Augen des Freundes aufblitzen. , meinte Sonny, als sie sich im Flugzeug anschnallten., bestätigte Rico.Sehr viel unbeständiger. Im Winter gibt es sogar Schnee>.Sonny grinste. .Auch Rico grinste. nicht verboten>., meinte Sonny und Rico stimmte zu: .dies wäre Miami. Dort wüsste man ohne Programmheft nicht mal, wer die Spieler sind., erklärte Rico.Sonny sah ihn so verdattert an, dass Rico erst mal lachen musste, ehe er den Freund an damals erinnerte. Über Valerie wollte er nicht reden. Sonny verstand ihn, ohne dass Rico es ihm erklären musste. Valerie gehörte für ihn nun endgültig der Vergangenheit an. In Miami schlug Rico die Luft entgegen wie ein heißer Fön. Dennoch war er froh wieder hier zu sein. Er verabredete mit Sonny, dass sie zuerst ihre Sachen wegbringen und dann gemeinsam ins Büro fahren würden. Bestimmt freuten sich die Kollegen, dass sie wieder da waren, aber sie wurden enttäuscht. Larry war so in Eile, dass er sie beinah umrannte, Stan telefonierte und auch Trudy hatte kaum einen Blick für sie übrig.Statt derHand reichte Castillo Rico nur einige Unterlagen und meinte, er hätte beschlossen, Newton Blade wieder überwachen zu lassen und Rico sollte dafür sorgen, dass er alle wichtigen Unterlagen bis fünf auf dem Schreibtisch hatte. Jetzt war es zwei. ZITAT: (24e) 40:04RICO: Schön, so viel Anerkennung zu finden, wenn man sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Dann aber sah er Gina, die aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Er war sehr froh, dass es ihr besser ging, auch wenn sie einige Wochen lang nicht arbeiten durfte.Rico machte sich daran die gewünschten Unterlagen über Blade zusammenzustellen. Schließlich blieben ihm nur drei Stunden und einen Bericht über die Ereignisse in New York wollte Castillo ebenfalls haben. Larry eilte herein, wühlte auf seinem Schreibtisch herum und brachte Rico einen Zettel mit einer Adresse darauf. .Larry erklärte: .Rico strahlte. . Er wählte die Nummer auf dem Zettel und hatte nach wenigen Minuten einen Besichtigungstermin für sechs Uhr.Zufrieden arbeitete er weiter, holte sich zwischendurch einen Kaffee und schaffte es tatsächlich um zehn Minuten vor fünf alles auf Castillos Schreibtisch abzulegen. Eine Stunde später stieg er vor der Appartement - Anlage aus dem Wagen. Hier zu wohnen würde ihm schon gefallen. Von hier aus gelangte er schnell ins Departement, aber auch zu seiner Kirche und Tom´s Bar war es nicht weit. Die Maklerin kam zu spät. Wäre sie wenigstens jung und hübsch gewesen, hätte er sich leichter damit getan ihr zu verzeihen, aber sie war nichts von all dem. Sie mochte etwa so alt wie seine Mutter sein, grauhaarig und ein wenig rundlich. Sie strahlte Seriösität aus und blickte ihn aus wasserblauen Augen offen an, als sie sich für die Verspätung entschuldigte. , erklärte sie, um lächelnd hinzuzufügen: . Während sie mit dem Aufzug in die 8. Etage hinauffuhren erzählte sie stichpunktartig einiges über das Appartement, wollte dann aber auch ein paar Dinge über Rico wissen. Als sie den Gang entlang zur Tür der Eckwohnung gingen sagte Rico, er wäre Polizist. Das schien fast so gut wie "Sesam - öffne dich!" zu sein..Rico dachte nach, aber auf Anhieb konnte er mit dem Namen nichts anfangen. Also schüttelte er den Kopf und sagte: . Sie ließ Rico in das Appartement. Während er sich umsah, stellte er alle möglichen Fragen, die die Maklerin tatsächlich so ausführlich wie möglich beantwortete. Eine weitere Stunde später waren sie sich einig. Rico konnte einziehen, wann er wollte. Nach der Besichtigung fuhr er zur Kirche, aber dort war außer ihm niemand. Sein nächster Weg führte zu Tom, der Gläser polierte. , antwortete Rico. .Rico nickte. .Er blieb bis gegen zehn. Die Bar füllte sich, aber Rico fühlte sich zu müde, um länger zu bleiben und er hatte keine Lust jemanden aufzureißen. Drei Tage später bezog er die neue Wohnung. Trudy bot ihm an ihm zu zeigen, wo er Möbel für einen anständigen Preis bekam und Stan und Larry boten ihm an, die Sachen im Ungezieferwagen zu transportieren.Rico rief seine Mutter an, um ihr seine neue Telefonnummer zu geben und erfuhr, dass Onkel Joseph sich wieder ziemlich gut fühlte. Körperlich war er zwar etwas gehandicapt, aber zuversichtlich, dass es noch besser wurde. Am kommenden Wochenende gab es Rico eine kleine Einweihungsparty. Sonny brachte eine hübsche Brünette mit, die Amy hieß und Sonny bereits gegen elf überredete zu gehen. Alle anderen traten erst gegen zwei Uhr den Heimweg an.Rico räumte auf, obwohl er ziemlich erledigt war. Doch ehe er fertig wurde, klingelte ds Telefon und er wusste, es würde vermutlich eine lange Nacht werden. IM NÄCHSTEN KAPITEL: WER TÖTET POLIZISTEN?
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44. WER TÖTET POLIZISTEN?Castillo hatte Rico nach South Beach beordert, wo ihn das Blinklichtspektakel einiger Polizei - und Rettungsfahrzeuge empfing. Der Rettungswagen machte sich allerdings schon für die Abfahrt bereit. Für die Sanitäter gab es hier offensichtlich nichts zu tun.Die Türen eines Polizeiwagens standen offen, Castillo, der gerade das Innere inspiziert hatte, wandte sich um und kam herüber. (25 - Schmutzige Hände)Rico stand da und betrachtete sich das Szenario, ehe er sich zu Trudy gesellte, die nun erklärte, die Kollegen hätten sich über Code sieben abgemeldet, weil sie wohl das ewig gleiche Essen satt hatten. Sie tippte auf organisiertes Verbrechen, aber Castillo meinte, es wäre wohl eher organisierte Sekte. Rico ging zu dem Polizeiwagen und blickte hinein. Die beiden Kollegen waren erschossen worden. Ihre erstarrten Blicke wirkten selbst im Tod erstaunt, als hätten sie nicht mit dem, was passierte, gerechnet. Am Innenspiegel hing etwas, das ein wenig wie ein Windspiel oder ein indianischer Traumfänger aussah, auf dem Armaturenbrett stand neben einer schwarz - weißen Kerze eine Karte mit einer durchstochenen Zunge und einer durchstochenen Hand darauf.Rico musste Castillo zustimmen. Das alles deutete eindeutig auf eine Sekte hin. Erneut sah er die beiden getöteten Kollegen an, aber er kannte sie nicht. Als er ein Auto kommen hörte glaubte er, es wäre Sonny, aber es handelte sich um die Kollegen Blakeney und Sullivan, die Rico flüchtig kannte, und die sich fürchterlich aufregten. Blakeney schwor sogar Rache; eine Reaktion, die Rico absolut nicht nachvollziehen konnte. Er verstand Blakeneys Wut über den Mord an den Kollegen, aber nicht dessen Unbeherrschtheit. Während Blakeney und Sullivan davonfuhren gesellte Rico sich zu Castillo und Trudy. Er erkundigte sich, ob er das Richtige dachte und sein Boss bestätigte seine Vermutung. Bei dem Täter - oder den Tätern - handelte es sich um Angehörige der Santeria - Sekte. .Trudy verzog kurz das Gesicht, als wollte sie sagen: Das gibt Ärger. Rico nickte. Er vermutete, dass Sonny entweder mit zu Amy gefahren war, was er sich nicht vorstellen konnte, das Telefon ausgeschaltet hatte, was er für unwahrscheinlich hielt, oder das Klingeln nicht gehört hatte, was der Wahrheit wohl am nächsten kam. , gestand Trudy, als sie schließlich mit Rico dorthin ging, wo sie beide ihre Fahrzeuge geparkt hatten., sagte Rico und sah nach Osten, wo bereits die ersten Streifen des neuen Tages heraufzogen. .Rico runzelte die Stirn. und vergrub sich hinter der Zeitung, die er mitgebracht hatte. Zehn Minuten später tauchte Larry auf, beugte sich nach einem freundlichen Morgengruß über Stans Schulter und wies auf einen Artikel. , sagte er.Rico, der am Schreibtisch saß und sich gerade in einem Buch über die Santeria - Sekte schlau machte, blickte auf. , knurrte Stan. . Larry hatte seine Tasse gefüllt. Er schob die Kanne zurück auf die Warmhalteplatte. Dann nickte er. .. In diesem Moment stürmte Sonny herein wie ein wütender Stier, raste durch das Büro, verschwand in Castillos Büro und knallte die Tür zu. Dann brüllte er los.Rico wollte sich gerade einen Kaffee holen, aber das vergaß er glatt, lehnte sich stattdessen gegen den Schreibtisch und lauschte dem Wutausbruch seines Partners. Gina, die gerade hereinkam, gesellte sich zu ihm. Stan grinste. Er war auf einmal hellwach. . Einen Moment später schoss Sonny aus Castillos Büro. Rico folgte ihm nach draußen. auch einen Besuch abstattete. Rivera, sagt Izzy, könnte eventuell in den Polizistenmorden drin hängen>, erklärt Sonny und fügte hinzu: .Sonny schwang sich auf den Beifahrersitz des Cadillac und tippte sich auf die Brust, als wollte er sich erstechen. nicht - mit - mir!>, meinte Rico. , erklärte Castillo. . Rico und Sonny machten sich auf den Weg ins Büro. Sonny regte sich wieder darüber auf, dass man ihm den Daytona weggenommen hatte, Rico hörte zu. Dann sah er sie! Es war wie eine Wederholung dessen, was er schon einmal erlebt hatte. Sie stand bei Nick an der Theke des Coffee - Shop und plauderte. Hektisch suchte Rico nach einem Parkplatz. Er fand einen, lenkte den Cadillac so schnell hinein, dass es Sonny glatt die Sprache verschlug und sprang aus dem Wagen. Dieses Mal würde er sie erwischen! IM NÄCHSTEN KAPITEL: WIEDER ENTKOMMEN!
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45. WIRDER ENTKOMMEN!Dieses Mal war er weiter weg als beim letzten Mal. Er rannte die Straße entlang, rempelte einen Mann an, der hinter ihm herrief:< He, können Sie nicht aufpassen?> Aber dazu hatte er gerade keine Zeit. Er reckte den Hals, sah, dass sie nicht mehr an der Theke stand. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Wie beim letzten Mal flitzte er bis zur Ecke, sah nach rechts und nach links auf der Suche nach der Frau im türkisfarbenen Minirock und gelber Bluse. Aber sie war weg. Er marschierte zu Nick. ..Nick nickte. Mir reicht das passende Kleingeld>. Rico kehrte zum Cadillac zurück, Sonny musterte ihn verwundert. . Natürlich konnte Rico Sonny auch jetzt nicht die Wahrheit über Jeannie erzählen. Deshalb startete er erst den Wagen und erklärte dann: ., sagte Sonny nur. Rico fädelte sich in den Verkehr ein und fragte: . Castillo war schon im Büro und teilte ihnen mit, dass Shatta, die Priesterin, sie um zwei Uhr erwartete."Shatta war beeindruckend. Vornehm," erinnert sich Rico. "Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber wir saßen in einem Wohnzimmer, dass sich eigentlich kaum vom Wohnzimmer irgendeiner anderen Person unterschied. Sonny meinte dann auch, er hätte noch nie von einer Priesterin gehört, die so lebt und ich fragte mich, was für einen Wagen sie wohl fuhr. Da kam sie die Treppe herunter, antwortete, sie würde einen Kombi fahren und Castillo erklärte, sie würde an der Kunsthochschule von Florida lehren. Sie trug weiße Kleidung, ein Turban verdeckte ihr Haar, das sicher schon weiß war. Sie sah sich die Dinge an, die von dem Täter im Polizeiwagen zurückgelassen worden waren. Der Täter, so sagte sie, fühlte sich bedroht und diese Gegenstände dienten dazu, dem Geist des Opfers das gleiche anzutun, was die Kugeln dem Körper zufügten. Er hielt die Opfer nicht für Männer des Gesetzes.Dass Sonny den Kult für Hokupokus hielt merkte ich, als wir gingen und er meinte, er hätte sie fragen sollen, ob er den Daytona zurückbekommt." Rico überprüfte die Kreditwürdigkeit der beiden Opfer und der Verdacht der Korruption erhärtete sich. Vor fünf Monaten begannen beide alle Rechnungen und Schulden zu bezahlen. Er hatte wieder die Stimme der Maklerin im Ohr. . Einer inneren Eingebung folgend ließ er sich Informatioen über die beiden Polizisten geben, die sich am Tatort so fürchterlich aufregten: David Blakeney und T. Sullivan. Auch sie hatten seit einiger Zeit mehr Geld als sonst zur Verfügung. Sonny saß am Schreibtisch und telefonierte, als Rico zurückkam. Nachdem Sonny den Hörer auflegte, erzählte Rico ihm,was er herausgefunden hatte. Daraufhin meinte Sonny, er wüsste evenuell, wo Blakeney und Sullivan zu finden wären. Sie fuhren zu einer Bar, die auch Rico kannte, aber weniger häufig besuchte als Tom´s Bar. Es war ziemlich voll, aber er sah einige Kollegen an einem Tisch in der Ecke sitzen. Blakeney und Sullivan waren auch dabei. Eine hübsche Blondine, die manchmal Informationen lieferte, sprach sie an und wollte tanzen. "In solchen Momenten redete Sonny sich gern mit seiner Knieverletzung heraus, die seine Laufbahn als Football - Spieler beendete. In Wirklichkeit hasste er es zu tanzen," verrät Rico. "Get it on war allerdings nicht gerade das ideale Lied zum tanzen, aber lange dauerte der Tanz sowieso nicht. Ich behielt Sonny die ganze Zeit im Auge. Er quatschte die Kollegen an und nur einen Augenblick später war eine wüste Schlägerei im Gange. Das waren Momente, in denen ich dachte, dass Sonny unbedingt lernen musste sein Temperament zu zügeln. Mir taten anschließend auf jeden Fall mal wieder diverse Stellen meines Gesichts weh." Rico brachte Sonny zur St. Vitus Dance, besorgte sich dann in der Ultramont Hall etwas zu essen und machte sich auf den Heimweg. Er schaltete eine Kassette mit Country - Musik an und stellte beim Blick in den Rückspiegel fest, dass er von einem Polizeiwagen verfolgt wurde. Was wollten die Kollegen? Weshalb fuhren sie hinter ihm her? Schließlich hatte er genug. Er hielt an und stieg aus. Der Polizeiwagen fuhr langsam an ihm vorbei und er erkannte Blakeney und Sullivan. Er brüllte sie an, sie hätten in dieser Gegend nichts zu suchen. Sie grinsten ihn an. Es sah aus, als wollten sie ihn einschüchtern. Sonny hatte bereits behauptet, diese Typen hätten etwas zu verbergen und ihr jetziges Verhalten bestätigte das. Rico fuhr nach Hause. Er aß das vegetarische Sandwich und zappte sich durch verschiedene Fernsehprogramme. In den Nachrichten war natürlich ein Bericht über die Polizistenmorde in South Beach und er sah sich selbst von hinten neben der offenen Tür des Polizeiwagens stehen, während Blakeney gerade Rache schwor. Rico seufzte. Solche Ausraster warfen ein tolles Bild auf die Polizei von Miami.Schließlich schaltete er den Fernseher aus, duschte und fiel todmüde ins Bett. Als er und Sonny am nächsten Morgen ins Büro rauschten berief Castilo sofort eine Besprechung ein. Dann erklärte Castillo, man habe herausgefunden, dass Blakeney und Sullivan ebenfalls korrupt seien, aber darum würde sich die Dienstaufsicht kümmern. Er selbst hätte sich auf Shattas Vermittlung hin mit einem Santeria - Priester getroffen, der ihm den Namen des Polizistenmörders genannt hatte: Davio. "Wir wollten uns sofort auf den Weg machen, aber Castillo hielt Sonny noch einen Moment zurück, um ihm mitzuteilen, er bekäme den Dytona zurück. So begeistert hatte ich Sonny lange nicht erlebt," erzählt Rico.Wir fuhren zu Davios Haus und warteten. Castillo hatte angeordnet ihn erst zu schnappen, wenn er sein Haus verließ, aber alles kam ganz anders als geplant. Plötzlich schoss Blakeney in seinem Jeep heran. Er raste auf Davios Haus zu und beide Seiten eröffneten das Feuer. Ich sah, wie sich Blakeneys Wagen überschlug, gegen einen Baum krachte. Wir alle konnten kaum glauben, dass Blakeney am Leben war, aber er wankte tatsächlich blutüberströmt aus dem zerbeulten Fahrzeug, brach dann auf dem Rasen zusammen. Bei ihm fanden wir Santeria - Kram, der Schlimmes vermuten ließ. Blakeney starb, noch ehe der Rettngswagen eintraf. Er hatte wieder und wieder eine Adresse gemurmelt, wo wir seinen Partner Sullivan und dessen Frau fanden, gefesselt und mit Genickschüssen hingerichtet.Aber mein Partner bekam am gleichen Tag seinen Ferrari zurück und wurde wieder ein erträglicher Mensch." Sonny lud Rico zum angeln ein, nachdem er sich seinen Wagen zurückgeholt hatte. Rico erklärte, er müsste noch mal kurz ins Büro, käme dann in etwa einer Stunde zum Boot."Ich hätte wissen müssen, dass es ein Fehler war nach Feierabend und vor einem freien Wochenende noch mal ins Departement zu fahren," meinte Rico. IM NÄCHSTEN KAPITEL: LAUTER GESPENSTER
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46. LAUTER GESPENSTER....Eigentlich hatte Rico nur sein Portemonnaie holen wollen, das er am Morgen in der obersten Schublade seines Schreibtisches verstaut hatte. Darin lag auch Angelinas Foto, das er herausnahm und betrachtete.Wo mochte sie sein? Ob sie manchmal an ihn dachte? Da tauchte Castillo in seiner Bürotür auf. , sagte er und kam mit einer Akte herüber. .Er reichte Rico die Akte.Rico unterdrückte einen Seufzer und fragte: .Rico blätterte die Akte durch, die auch ein Foto von Manuel enthielt und dachte: So viel zu unserem Angelausflug. Er holte sein Portemonnaie aus der Schublade, warf einen letzten Blick auf Angelinas Foto und fuhr zu Sonny, um ihn über den neuen Auftrag zu informieren. Sonny reichte Rico ein Bier, während er zuhörte, verdrehte dann die Augen. , gestand Rico.Sonny seufzte und legte die Beine hoch. .die will Castillo erwischen>, sagte Rico.war einer und die Herren Constanza und Pinchada gehören auch dazu>., meinte Rico nur. Sonny blickte zu Elvis hinüber, der auf seiner Lieblingsdecke lag und die Abendsonne genoss. Onkel Rico dringend noch mal ins Büro fahren musste. Sag danke zu Onkel Rico>. Aber Elvis schwieg. Sie tranken ihr Bier aus, kurvten anschließend in der Stadt herum auf der Suche nach Manuel Scates. Sie fragten verschiedene Leute nach ihm, aber niemand hatte ihn gesehen. Schließlich trennten sie sich, verabredeten sich aber für zehn Uhr am nächsten Morgen. Die Suche früher zu beginnen wäre ziemlich sinnlos gewesen, denn die meisten Dealer krochen erst spät aus den Federn. Rico besorgte sich etwas zu essen und fuhr nach Hause. Während er aß, blätterte er in der Tageszeitung vom Vortag herum. Er fand den Artikel über den fürchterlichen Unfall in Havanna, bei dem sieben amerikanische Touristen ums Leben gekommen waren: Eine vierköpfige Familie aus Chicago und drei Freunde, die angeblich aus Atlanta stammten. , murmelte er. .Dann aber blätterte er weiter zur Sportseite und vergaß Lebrizzi, der wahrscheinlich die Schuld an Al Lombards Tod trug. Beweisen konnten sie das leider nicht. Am nächsten Morgen fuhr Rico zu dem Coffee - Shop, wo er nun schon zwei Mal beinah Jeannie erwischt hätte, und besorgte sich bei Nick zwei Kaffee und Croissants. Er fragte Nick, ob er die hübsche Frau von neulich noch mal gesehen hätte, aber Nick verneinte. Rico fuhr zu Sonny. Nach einem Frühstück an Deck suchten sie weiter nach Manuel, aber er schien wie vom Erdboden verschwunden. Sonny verzweifelte fast. , vermutete Rico. In diesem Moment tauchte Manuel auf. Auf Rollerscates rauschte er um die Ecke, einen unaufälligen Rucksack auf dem Rücken. Er kurvte geschickt um Passanten herum, grinste die Mädchen an, die dem Jungen in den engsitzenden Shorts ziemlich interessierte Blicke zuwarfen.(26 - Gespensterjagd)Da es an diesem Samstagmorgen ziemlich voll war, verloren sie Manuel ab und zu aus den Augen, fanden ihn aber immer wieder. , schimpfte Rico. , behauptete Sonny. Als Manuel wenig später bei einigen Typen anhielt, die ganz offensichtlich seine Kunden waren, schoss Rico einige Fotos. Sonny blickte sich erneut um. Er wirkte irgendwie beunruhigt und fragte Rico dann, ob er glaubte, dass sie es merken würden, wenn jemand sie beobachtete, aber noch ehe Rico sich die Frage richtig durch den Kopf hatte gehen lassen, verwarf Sonny sie wieder. Sie schnappten sich Manuel, mussen ihn aber wieder laufen lassen, weil sich in seinem Rucksack nicht ein Krümel Stoff befand. Frustriert kehrten sie zum Daytona zurück und wieder erwischte Rico den Freund dabei, wie er sich ständig umblickte. , überlegte Sonny, als sie in den Wagen stiegen.könnte er uns gesehen haben>, stimmte Rico zu. .Sonny nickte. zuletzt aus den Augen verloren. Wir können Scates dann zwar nicht mehr mit dem Koks in Verbindung bringen, aber ein paar Leute ärgern>., lachte Rico, aber zwei Stunden später gaben sie die Suche auf und beschlossen, was essen zu gehen. Gerade, als sie sich an einem Tisch auf der Terrasse eines Restaurants niedergelassen und ihre Getränke bestellt hatten, ertönte ein Entzückensschrei. Rico drehte sich um und sah eine Frau heranstürmen, die ihm irgendwie bekannt vorkam. IM NÄCHSTEN KAPITEL: ...UND LAUTER VERRÜCKTE
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47. ...UND LAUTER VERRÜCKTEIhre Haut war sonnengebräunt, das kastanienbraune Haar leuchtete. Sie trug himmmelblaue Hot Pants und ein hummerfarbenes Top.Im ersten Moment dachte Rico, sie meinte vielleicht jemand anders, aber sie sah ihn an, strahlte und rief: Sie sind Teddy Perkins!>Sie plumpste auf den Stuhl zu seiner rechten. Sonny, der Rico gegenüber saß, schmunzelte. <Ich vergesse niemals einen Namen oder ein Gesicht>. Sie reichte Sonny die Hand. . Rico erinnerte sich. Sie arbeitete an der Rezeption des Motels, in dem er abstieg, als er damals nach Miami kam, getarnt als Teddy Prentis, nicht Perkins. An jedem Tag, den er in diesem Motel gewohnt hatte, machte sie ihm versteckte Angebote. Sie stand auf ihn, aber er nicht auf sie. , sagte er langsam.Emily sah ihn an. Sie sind Teddy. Da bin ich mir ganz sicher. Ich vergesse niemals...>, unterbrach Rico sie. , murmelte Emily und starrte ihn an. . Dann stand sie auf. . Dann eilte sie davon.Rico sah Sony an. Prentis>. Der Kellner brachte die Getränke und die Speisekarte. Sonny sah an Rico vorbei, dorthin, wo Emily stand und ab und zu nachdenklich herüber blickte. . Dann drückte sie dem verdutzten Rico einen Kuss auf die Wange und verschwand., meinte Rico kopfschüttelnd. Nach dem Essen fuhren sie ins Departement, wo sie mit Castillo ins Besprechungszimmer gingen, um über den erfolglosen Morgen zu reden."Während wir redeten, schneite ein Mann in einem schmutzigen Hawaii - Hemd herein und legte ein paar Fotos auf den Tisch," erinnert sich Rico. "Er hatte Sonny und mich fotografiert und es stellte sich heraus, dass er der pensionierte Vice - Detective Hank Weldon war. Auf mich wirkte Weldon hektisch, irgendwie flippig. Er wusste, das wir Freddy Constanza erwischen wollten, auch wenn ich keine Ahnung hatte woher er das wusste. Dann meinte er, im Grunde genommen würden wir aber nach Tony Accaro suchen. Ich hatte eindeutig das Gefühl, dass Weldon einen Dachschaden hat." Gina besorgte einige alte Fotos von Accaro, Constanza und deren Geschäftspartner Pinchada und ein Video, das vom Februar 1979 stammte.Damals wurde Accaro freigesprochen, weil, glaube ich, etwas mit den Beweismitteln nicht in Ordnung gewesen war. Wir sahen, wie er vor dem Gerichtsgebäude in einen schwarzen Wagen stieg und verschwand. Danach verlor sich seine Spur. ZITAT: (26a) 9:00RICO: Vielleicht ging er auf eine lange Reise.SONNY: Die Längste "Sonny hielt Hank nur für einen Verrückten, der uns von den richtigen Fällen abhielt, aber ich war mir da nicht so sicher," gesteht Rico. "Hank war mit Sicherheit ein bisschen verrückt, aber er wusste so viele Dinge, die mich in Erstaunen versetzten. Gina besorgte uns dann seine Akte (26b/ 10:17: Im Aktenschrank fand ich sie gleich hinter Wahnsinn) Wir fanden heraus, dass Weldons Partner damals Marty Lang gewesen war. Er war inzwischen ein hohes Tier beim FBI. Sonny und ich beschlossen ihn am nächsten Tag aufzusuchen, denn für diesen Abend sollten wir uns von Hank durch die Stadt führen lassen. Um es kurz zu machen: Wir rannten überall herum, sahen Ray Pinchada, aber nicht Freddy Constanza und erst recht nicht Tony Accaro. Als wir ungeduldig wurden, rückte Hank mit der Neuigkeit heraus, dass Constanza am nächsten Mittag um eins im OCEAN CLUB essen würde." Rico fuhr nach Hause, aber obwohl er müde war, fand er keinen Schlaf. Weldon wäre ein guter Polizist gwesen, stand in den Akten zu lesen. Elf Jahre arbeitete er für Vice, ehe er aus dem Dienst ausschied. Was aber geschah dann? Rico wachte immer wieder auf, dachte über Hank nach und Accaro, der einfach verschwunden war. Genau wie Al Lombard, von dem sie nur den ausgebrannten Wagen gefunden hatten. Von Marty Lang erfuhren sie am nächsten Tag, dass Hank erst Krankenurlaub bekam, ehe er aus dem Dienst ausschied und mehrere Jahre in der Psychiatrie verbrachte. Er hatte drei Jahre gebraucht, um die Anklage gegen Accaro aufzubauen, die dann wegen eines Formfehlers fallen gelassen wurde. Danach rastete Hank vollkommen aus. Seine Frau Lorraine ließ sich scheiden und zog unter einem anderen Namen in eine fremde Stadt. Lang war davon überzeugt, dass Hank von Accaro besessen war und vermutlich immer noch glaubte, dass der Mann lebte. lebenden Verbrecher in aller Ruhe ihren Geschäften nachgehen können>, motzte Sonny auf dem Weg von Langs Büro hinaus auf die Straße, wo Hank sie erwartete. Rico erinnert sich: "Hank lud uns ein mit in sein Appartement zu kommen, wo er einen Computer stehen hatte, den er Lorraine nannte. Er benahm sich wie ein kleines Kind, aber als ich eine CD nehmen wollte, wurde er wütend. Ich dachte mir deshalb, dass darauf etwas besonderes sein musste. Deswegen steckte ich sie heimlich ein, als Hank und Sonny den Raum verließen. Wir wollten zum OCEAN CLUB, um zu sehen, ob Constanza wirklich kam. Es war absolut verrückt. Weldon war verrückt, aber was er sagte, traf immer ein. Er sagte, Constanza würde erschossen und genau so kam es. Wir verhafteten ihn daraufhin und er behauptete, er hätte von seinem Zellengenossen von einem großen Drogengeschäft erfahren. Castillo glaubte Hank und ordnete eine Überwachung des angeblichen Übergabeortes an. Das Geschäft fand tatsächlich statt und wir erwischten Pinchada, aber Accaro war nicht dort." Nach Feierabend beschloss Rico auf einen Sprung bei Tom vorbei zu gehen. Er war schon lange nicht mehr dort gewesen und vielleicht ergab sich ja eine nette Bekanntschaft, ein kleiner Flirt...Als er bereits halb aus der Tür heraus war, läutete sein Telefon. Er zögerte einen Moment, beschloss dann aber den Anruf anzunehmen. Es war Castillo, der ihm sagte er solle mit Sonny zu Hanks Appartement fahren. Hank hatte Castillo angerufen und sehr verwirrt geklungen. Hank war jedoch nicht zu Hause. Er hatte den Computer vollkommen zerstört und war abgehauen. Rico und Sonny fuhren ins Departement und dachten darüber nach, wohin Hank gegangen sein könnte. Dann rief Hank an, beorderte sie zur 114 South Waters. Er behauptete, er hätte Accaro bei sich. , antwortete Sonny. , gab Rico zu bedenken., meinte Sonny, als sie 114 South Waters erreichten., murmelte Rico, als sie das Haus betraten. Hank war wirklich dort und auch Accaro, wie sich herausstellte, nachdem Hank mit einer Axt ein Loch in die Wand geschlagen hatte. Dahinter saß Accaros Leiche mit der Zeitung von damals in der Hand. "Castillo kam mit Lang dorthin," erzählt Rico. "Lang gestand, dass er die ganzen Jahre von dem Grab wusste, weil er Hank geholfen hatte die Mauer zu bauen. Hank war sein Partner und Lang hatte es als seine Pflicht betrachtete ihm zu helfen. Ich fragte mich, ob ich so etwas auch für Sonny tun würde. Wie weit würde ich gehen? Ich wusste es nicht, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich Sonny helfen würde einen Mord zu vertuschen. Ebenso wenig wie er mir." IM NÄCHSTEN KAPITEL: VON EINEM GESCHÄFT, DAS ANDERS VERLIEF
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48. VON EIEM GESCHÄFT, DASS ANDERS VERLIEFDen Abend verbrachte Rico gemeinsam mit Sonny auf dessen Boot. Sie tranken was zusammen, redeten noch mal über Hank Weldon und diesen Fall. Nach so einem Erlebnis konnte keiner von beiden, bildlich gesehen, die Tür schließen und die Ereignisse draußen lassen. Weldon war ein guter Polizist gewesen, der wirklich alles gegeben hate. Sogar seinen Verstand. , meinte Rico und sah zum wolkenverhangenen Himmel hinauf. , warf Sonny ein. auch gehört>., beharrte Rico.Sonny beugte sich zu Rico hinüber. ein Wort zu dem Kerl von der Zentralen Buchhaltung, Tubbs!>, drohte er. noch mal zu beschlagnahmen und dann würde er ihn schnell verhökern, damit ich ihn mir nicht zurückholen kann!>Ricos Grinsen war so breit wie der gute, alte Mississippi bei Hochwasser. , antwortete Sonny. Es war nach Mitternacht, als Rico nach Hause fuhr, aber es war alles andere als still in der Stadt. Eine Menge Leute bevölkerten die Gehsteige auf dem Weg zu einer Bar, einem Club oder irgendeiner Party. Am nächsten Morgen fand Rico wie erwartet die Akte Ernesto La Rosa auf seinem Schreibtisch. Der Kolumbianer besaß einen Club in Miami, der, so vermutete Vice zumindest, als Umschlagplatz für Drogen und als "Waschmaschine" diente. Bevor Hank Weldon auftauchte und alles durcheinander brachte, hatte Rico schon einmal über einen Kerl namens Woddy Kontakt zu Ernesto La Rosa aufgenommen. , sagte plötzlich Castillo neben ihm. Rico fuhr zusammen., antwortete Rico. . "Castillo konnte sich anschleichen wie eine Katze," erinnert sich Rico. "Ich denke, diese Lautlosigkeit stammt noch aus seiner Zeit in Thailand, aber man bekam schon einen gehörigen Schrecken, wenn er plötzlich neben einem stand." Obwohl La Rosa begierig auf das Geschäft gewesen war, benötigte Rico drei Tage, um wieder an ihn heranzukommen. Freund Woddy wimmelte Rico immer wieder ab, sagte, La Rosa wäre nicht da oder beschäftigt. Rico vermutete, dss der Mann ihn auf diese Weise dazu bringen wollte einen höheren Preis zu akzeptieren. Schließlich hatte Rico genug und fauchte mit jamaikanischem Akzent in den Hörer: vielleicht sogar einen besseren Preis. Ist Ihr Boss interessiert, oder nicht?> Sonny saß Rico gegenüber und sah ihn fragend n. Rico zuckte die Achseln und verdrehte leicht verzweifelt die Augen. Dann aber grinste er und entspannte sich sichtlich. , sagte er. .Er legte auf und seufzte. Der Rest des Tages verging mit Vorbereitungen. Trudy würde als Prostituierte getarnt mit Sonny, ihrem Freier, zusammenarbeiten, Gina bezog gemeinsam mit Zito Posten in der Nähe des Clubeingangs. Rico, der mit Switek zusammenarbeiten sollte, wurde verkabelt. (27 - Schock) "Switek und ich machten uns schließlich auf den Weg und lächelten uns aufmunternd an," erinnert sich Rico. "Egal, wie lange du den Job machst, es ist nie nur Routine. Ein paar Unsicherheitsfaktoren bleiben immer. Schließlich weißt du nie, was der Andere sagen oder tun wird. E spielt eigentlich keine Rolle, wie sehr du versuchst alles zu planen, es wird immer anders ablaufen als vorgesehen." Rico und Stan betraten den Club, in dem eine Menge los war. Woddy, den Rico bereits einmal getroffen hatte, kurz bevor Weldon auf der Bildfläche erschien, stellte sich Switek in den Weg. Nur Rico dürfte nach hinten ghen, wo das Büro lag, sagte er."Damit fing es schon an," sagt Rico. "Das war so nicht geplant, ebenso wenig wie der Rest." Rico marschierte allein nach hinten, wo ein Kerl, den er nicht kannte, telefonierte, ihm dann aber plötzlich eie Knarre unter die Nase hielt und ins Büro dirigierte. Dort wartete ein langhaariger Kerl, der den gefesselten und geknebelten Ernesto und den Stoff bewachte. "Ich hatte bereits vor der Tür entschieden, mich auf keine Diskussion einzulassen," erklärt Rico. "Diese Kerle hätten mich eiskalt abgeknallt. Also legte ich mich, wie befohlen, auf den Boden und sie machten sich mit dem Geld und dem Stoff davon. Sie konnten ja nicht wissen, dass die Polizei längst da war." Kurz nachdem die Männer davonrannten, stürmte Rico durch den Club zu Switek, der nichts Böses ahnend an der Theke mit Woddy plauderte. Gemeinsam rannten sie auf die Straße, wo Gina und Zito den langhaarigen Kerl bereits erwischt hatten. Der Andere, der bei Ricos Ankunft telefonierte, raste davon. An seinem Heck klebten Sonny und Trudy im Daytona.DerLanghaarige starrte Rico an, während die Handschellen klickten und Zito ihm die Rechte vorlas. nie einfach damit klarzukommen, dass du jemanden töten musstest." Die gute Nachricht war: Rico und Switek waren nicht aufgeflogen und konnten einen neuen Termin mit La Rosa verabreden.Für diesen Abend war Ricos Dienst beendet und er wollte Trudy eigentlich fragen, ob sie Lust hätte mit ihm ein Glas zu trinken und ein bisschen zu reden. Da stellte Gina bereits die gleiche Frage, aber Trudy wollte allein sein. Rico beschloss deshalb nach Hause zu fahren, überlegte dann aber zu Tom zu gehen. Er war zu aufgedreht, um einschlafen zu können. Vielleicht fand er ja nette Gesellschaft. Kurz bevor er die Bar erreichte, begann es fürchterlich zu regnen. Mit gesenktem Kopf hastete Rico weiter, stürmte in die Bar - und stieß mit jemandem zusammen. Dann blickte er in dunkelbraune Augen, die ihn aus einem ovalen Gesicht ansahen. Die Haare trug sie an diesem Abend offen. Vor ihm stand Charlene. IM NÄCHSTEN KAPITEL: WIRD DOCH NOCH WAS AUS RICO UND CHARLENE?
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49. CHARLENEdas nenne ich eine Überraschung>, sagte Charlene., stimmte Rico zu. Regentropfen rannen aus seinen Haaren über sein Gesicht. Er wischte sie weg. , gestand er dann, während er mit Charlene zur Theke ging. Tom mixte bereits einen Mojito, hielt dann erst den Daumen, dann anschließend Daumen und Zeigefinger hoch, um zu fragen, ob er einen oder zwei mixen sollte. Dabei grinste er wie ein Honigkuchenpferd. Rico zeigte ihm zwei Finger, während er Charlene fragte: dich treffe>. Sie ließen sich an der kurzen Seite der L - förmigenTheke nieder und Rico hob sein Glas, um ihr zuzuprosten. heute Abend überredet hat hierher zu kommen>.Sie tranken einen Schluck, dann fragte Rico: . , mischte sich Tom ein, der gerade mit einem feuchten Tuch an ihrer Seite die Theke abwischte. .wieder weg...!>, sagte Rico eindringlich. Tom verstand den Wink. Er grinste und wandte sich ab. Aus den Lautsprechern drangen die ersten Klänge von "One more night". Für Rico klang es fast wie eine Prophezeiung. muss ich gehen, aber ich hoffe, dass er es nicht tut>. Gegen zwei verließen sie die Bar und rannten durch den Regen zu Ricos Appartement. Sie alberten im Treppenhaus herum und küssten sich auf jedem Treppenabsatz. Kaum fiel die Wohnugstür ins Schloss, begann Charlene ungeduldig Ricos Hemd aufzuknöpfen und während sie sich langsam zum Schlafzimmer bewegten, blieb ein Kleidungsstück nach dem anderen zurück. Später lagen sie nebeneinander ud lauschten dem Prasseln des Regens. Charlene streichelte spielerisch über die Haare auf Ricos Brust und seufzte: . . Dann gab sie ihm einen Kuss und fügte hinzu: .ich will>, bekannte Rico ohne lange nachzudenken. sehr wichtig, Charlene>.Charlene seufzte erneut. .Sie stand auf, zog sich an und verließ nach einem letzten Kuss die Wohnung. Rico lag da, starrte die Decke an und lauschte weiter dem Regen, der einschläfernd auf ihn wirke. In seinem Unterbewusstsein mahnte eine Stimme, dass es besser wäre aufzustehen. Im Osten zog nämlich bereits der neue Tag herauf und er hatte eine Menge Arbeit auf seinem Schreibtisch liegen. Rico hörte jedoch nicht auf diese Stimme und schlief ein. IM NÄCHSTEN KAPITEL: VON ERNESTO, DAVID UND ADONIS
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50. VON ERNESTO, DAVID UND ADONISAls Rico erwachte, stand die Sonne ziemlich hoch. Es regnete nicht mehr, aber hier und da bedeckten Wolken den Himmel. Rico blickte auf den Wecker neben dem Bett, ehe er entsetzt in die Höhe fuhr. Mittag war längst vorbei! Das war ihm noch nie passiert! Er sprang auf, rannte ins Bad. Zehn Minuten später war er auf dem Weg ins Büro. Sonny war nicht da, aber als Rico gerade seine Kaffeetasse gefüllt hatte, tauchte Castillo auf. Er musterte Rico wortlos., gestand Rico. ., sagte Castillo knapp, ehe er wieder in seinem Büro verschwand. Rico versuchte Ernesto anzurufen, aber weder er noch sein Freund Woddy gingen ran. Die Herren brauchten nach dem Überfall anscheinend Erholung. Deshalb wandte Rico sich dem Papierkram zu, der auf seinem Schreibtisch lag. Irgendwann rauschte Sonny herein. Da er nichts wegen Ricos Verspätung sagte, vermutete dieser, dass Sonny heute nicht viel Zeit im Büro verbracht hatte. Rico hängte sich erneut ans Telefon und endlich, kurz vor Dienstschluss, erreichte er Woddy. , sagte Rico im breiten, jamaikanischen Dialekt, ich habe Kunden, die auf die Ware warten>.Woddy klang nervös. .kein Geschäft machen?> Rico tat, als interessierte ihn das herzlich wenig. , versicherte Woddy eilig. .nicht mehr wissen, bekommen 120 000 Scheinchen einen anderen Besitzer als Ernesto>. Dann legte er auf. wirklich alles richtig gemacht hat>. Sonny schnaubte. Er sitzt ja den ganzen Tag in seinem klimatisierten Büro!>, antwortete Rico. immer am besten, was alle anderen falsch machen>.. Sonny blickte auf die Uhr. ., meinte Sonny, wünschte ihm einen schönen Abend und ging. Rico ging eine Stunde später. Auf dem Heimweg dachte er an Charlene aus Houston. Er vermutete, dass sie verheiratet war. Deshalb gab sie nichts von sich preis. Sie wollte und konnte ihr Leben nicht aufgeben, hatte sie gesagt. Vielleicht gehörte sie ja zu den Leuten, die sich einredeten, dass ihre Ehe so gut funktionierte, weil sie ab ud zu fremdgingen. Der Kick machte es angeblich wieder aufregend.Vielleicht aber hieß sie überhaupt nicht Charlene und kam auch nicht aus Houston und wahrscheinlich war es am besten, sie zu vergessen. Am nächsten Morgen war Rico pünktlich im Büro. Er hatte sich bei Nick im Coffee - Shop Frühstück und aus dem Automat eine Zeitung besorgt. Er überflog einige Artikel über die lokale Politik und fand einen kleinen Artikel über den Dealer, der auf der Flucht von einer Polizistin erschossen wurde. Eine halbseitige Anzeige machte ihn darauf aufmerksam, dass Morty Prize, "einer der größten Komiker" zurück nach Miami gekommen wäre und am Samstagabend um acht seine erste Vorstellung im SHELBOURNE gäbe. Rico blätterte weiter zu den Sportseiten. Wen interessierte schon Morty Prize?Als er sich gerade senen Unterlagen zugewandt hatte, kamen Sonny, Gina und Trudy herein und baten Rico in den Besprechungsraum zu kommen. Dort erzählte Trudy, das sie sich vorgestern Nacht mit ihrem ehemaligen Freund David getroffen hatte, weil sie nach der Schießerei nicht allein sein wollte.Gestern Abend nahm David sie mit auf eine Party, wo Trudy auf einen Dealer namens Adonis traf. "Trudy sagte, Adonis wäre ein Freund von David und David wiederum war Trudy sehr wichtig," erzählt Rico. "Sie konnte einem wirklich leid tun. Schließlich musste sie ja immer noch damit klarkommen, dass sie einen Menschen erschossen hatte und nun kam dazu, dass der Mann, der ihr etwas bedeutete, mit Dealern befreundet war. Ich schlug vor, dass wir erst mal rausfinden sollten, ob David wirklich mit in der Sache drin hing, ob es Informationen über diesen Adonis gab und ob diese Partys tatsächlich der Verteilung des Stoffs diente, wie Trudy vermutete.Sie beschrieb Adonis und die Orte, von denen sie wusste, dass er dort zu finden war. Ich entdeckte ihn tatsächlich." Rico folgte Adonis abends durch die Stadt. Adonis hielt drei Mal an, verschwand jedes Mal in einem Haus und kehrte Minuten später mit unzufriedener Miene zurück. Rico machte sich Notizen und schoss Fotos. Schließlich hielt Adonis vor einer Villa und Rico hörte, wie er sich mit zwei Männern stritt, die ihm vorwarfen, das er unpünktlich zahlte. Sie verschwanden im Haus und Rico wartete, bis Adonis mit sehr wütender Miene wieder auftauchte, um nach Hause zu fahren. Rico fühlte Erleichterung darüber, dass er sich nicht mit David getroffen hatte. Das würde Trudy freuen. Die kleine Lampe an seinem Anrufbeantworter blinkte, als er nach Mitternacht nach Hause kam. Eine Sekunde lang dachte er tatsächlich, es wäre vielleicht Charlene, aber dann fiel ihm ein, dass sie weder seinen vollständigen Namen ( er stand weder unten an der Klingel, noch an der Tür) noch seine Nummer kannte.Als er den Knopf drückte, hörte er die Stimme seiner Mutter. Er hatte sich seit Wochen nicht mehr bei ihr gemeldet. Sie wollte auch nur mal hören, wie es ihm ging und ihm sagen, dass Onkel Joseph sich leidlich gut fühlte. (Was auch immer das bedeutete). Rico beschloss, sie gleich am nächsten Tag anzurufen. Am besten bevor er ins Büro fuhr, denn man wusste nie, was einen im Departement erwartete. Doch als er am Morgen die New Yorker Telefonnummer wählte, nahm seine Mutter nicht ab. Rico fuhr ins Departement und bearbeitete den Computer. "David war sauber," berichtete er. "Das war für Trudy eine große Erleichterung, aber ich konnte Adonis mit einem Kolumbianer namens Ramon Lopez De Hoys, einem mehr als üblen Typen, in Verbindung bringen. Für uns wäre es natürlich toll gewesen, wenn Adonis den Kerl verraten hätte, aber der ganze Fall brachte Trudy wegen David in eine neue Zwickmühle. Sie sagte, David würde denken, dass sie ihn nur benutzt hätte, um an De Hoys heranzukommen. Ich verstand ihre Bedenken gut. Menschen zu benutzen hat mir immer widerstrebt. Am Schlimmsten ist es natürlich, wenn sich Menschen, die dir etwas bedeuten, ausgenutzt fühlen. Ich sagte ihr, wir würden nach einem anderen Weg suchen, um an Adonis und De Hoys heranzukommen. Das aber wollte Trudy nicht. Deshalb entwarfen wir einen Plan. Trudy sollte sich an Adonis wenden und ihm sagen, sie brauchte drei Kilo Koks für einen Freund - Sonny - dessen Quelle versiegt wäre.Ich wartete dann später vor dem Haus von De Hoys, denn dorthin würde Adonis komen, um die Ware zu holen." Rico saß in seinem Wagen und behielt das Haus im Auge. Der lokale Radiosender, der leise im Hintergrund lief, machte Werbung für Morty Prize, der in drei Tagen im SHELBOURNE auftrat.Dann kam Adonis und wieder gab es eine Riesendiskussion, weil er nur die Hälfte des Geldes aufbrachte, das er für dei Kilo benötigte.Adonis wirkte alles andere als zufrieden, als er die Villa verließ und in einen Club fuhr. Rico folgte ihm und beobachtete, wie er mit verschiedenen Leuten redete, die aber alle die Köpfe schüttelten. Es hieß wahrscheinlich: Kein Kredit für Adonis.Das brachte den Dealer, der am nächsten Abend das Geschäft mit Trudy in dem Club, in dem David und seine Band spielten, abwickeln wollte, in ziemlich große Bedrängnis. Wieder war es nach Mitternacht, als Rico sein Appartement betrat und ihm fiel ein, dass er wieder nicht mit seiner Mutter telefoniert hatte. Leider wollte Lilly Tubbs keinen Anrufbeantworter haben.immer andere fragen, ob sie mir helfen>, hatte sie erklärt, als Rico ihr bei seinem letzten Besuch in New York vorschlug einen Anrufbeantworter zu kaufen. Dann hatte sie schmunzelnd gefragt: du jedesmal aus Miami kommen, wenn ich mal wieder an dem Gerät herumgefummelt habe? Das wäre natürlich eine Möglichkeit dich häufiger zu sehen>., hatte Rico lachend geantwortet und damit war das Thema Anrufbeantworter beendet.IM NÄCHSTEN KAPITEL: JEDE MENGE SAND
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51. JEDE MENGE SANDDer nächste Morgen fing damit an, dass Rico einen Riesenumweg fahren musste, weil seine Seite der Schnellstraße wegen eines umgestürzten Lastwagens komplett gesperrt war. Rico kam deshalb glatt zwanzig Minuten zu spät ins Departement. Kaffee war auch schon keiner mehr da, aber es dampfte fröhlich aus Sonnys, Trudys, Ginas und Stans Tassen.,meinte Larry, der mit der mit Wasser gefüllten Kanne zurückkam und sich an der Kaffeemaschine zu schaffen machte.du eigentlich so spät?>, wollte Sonny wissen und musterte Rico erstaunt., knurrte Rico. ., mischte sch Trudy ein. .ich Vegetarier>, sagte Rico. <Meinetwegen muss niemand Hühner durch die Gegend transportieren>.Um zehn rief er Woddy an, der ihm einen Treffpunkt außerhalb der Stadt nannte. Rico versuchte ihm einen anderen Treffpunkt vorzuschlagen, denn dort, wo Woddy und Ernesto das Geschäft abwickeln wollten, gab es nichts außer Sand. Woddy ließ sich jedoch auf keine Diskussion ein. , erklärte er. .Sie lieber dafür, das wir nicht wieder gestört werden!>, fauchte Rico. Dann legte er auf. er von seinem Schreibtisch aus die Tür im Auge hatte, hatte er Castillo natürlich kommen sehen., antwortete Sonny.Castillo nickte. . Er blickte zu Trudy hinüber, diese meinte: < Ich schaffe das schon, keine Sorge>.Schließlich verließen Sonny, Trudy, Gina, Larry und Castillo das Büro, um mit einigen anderen Polizisten in den Sandhügeln Posten zu beziehen. Rico und Stan blieben zurück. Sie prüften noch mal ihre Waffen, dann das Geld. Sie verglichen ihre Uhren und machten sich pünktlich auf den Weg.Immer noch bedeckten Wolken den Himmel und am Treffpunkt wirbelte der Wind den Sand auf. Von den Kollegen, die sich irgendwo in den Sandhügeln verbargen, war nicht ein Zipfelchen zu sehen. Von Ernesto und Woddy aber auch nicht., meinte Stan um fünf nach zwei., sagte Rico in diesem Moment.Woddy und Ernesto waren allein, was Rico ungewöhnlich fand. - Beunruhigend passte besser. Versteckt hinter seiner Sonnenbrille ließ er den Blick schweifen. Plötzlich brüllte jemand: Im gleichen Augenblick zogen Rico und Stan ihre Waffen, ebenso Woddy und Ernesto. Rico ließ sich genau im richtigen Moment fallen und feuerte. Er rollte sich herum, sprang auf, um sich einige Schritte entfernt erneut fallen zu lassen. So bewegte er sich Richtung Auto, während um ihn herum die Kugeln den Sand aufspritzen ließen.Dann war es auch schon vorbei. Woddy und Ernesto lagen tot am Boden, aus den Hügeln eilte Sonny herbei, gefolgt von den anderen.Rico stand auf und klopfte sich ab. Er sah zu Stan hinüber, der das Gleiche machte. jetzt habe ich den Sand wirklich überall>., erzählte Sonny. .Sie kehrten ins Departement zurück und sorgten dafür, dass sie den Sand los wurden. Inzwischen hatte Trudy eine Ladung Pizza bestellt, die sie verspeisten, während sie noch einmal den Plan für den Abend durchgingen.Er verlief fast wie vorgesehen, wenn man davon absah, dass Adonis Sonny gestrecktes Kokain ins Gesicht schleuderte ( er hatte das Geld für drei Kilo ja nicht zusammen bekommen) und behauptete, Lopez De Hoys nicht zu kennen, als Rico ihn nach dem Kolumbianer fragte."Obwohl unser Freund Adonis trotzdem ein guer Fang war, war Trudy enttäuscht," sagt Rico. "Sie hatte alles aufs Spiel gesetzt in der Hoffnung auf den ganz großen Fang. Als David und die anderen Mitglieder der Band auftauchten, verließen Sonny und ich den Club. Was Trudy mit David zu besprechen hatte, ging uns nichts an, aber ich weiß, das sie sich danach nicht mehr mit ihm traf."IM NÄCHSTEN KAPITEL: TOD EINES KOMIKERS
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52. TOD EINES KOMIKERSAm Sonntagmorgen drückte Gina Rico eine Akte in die Hand und sagte: .wir damit zu tun?>, fragte Rico, um grinsend hinzuzufügen: der ist ein Fall für uns>..Sonny hatte einige Dinge mit seiner Ex - Frau regeln müssen und war vorgestern nach Atlanta geflogen.Rico vertiefte sich in die Unterlagen, bis sein Telefon klingelte und Castillo ihn ins SHELBOURNE beorderte. Jemand hatte den Komiker Morty Prize ermordet. Die Putzfrau hatte ihn gerade gefunden. (28 - Das Kainsmal)Rico fuhr hin und musste plötzlich daran denken, dass er vor wenigen Tagen noch gedacht hatte, Morty Prize wäre ihm egal. Nun musste er sich für den Mann interessieren. Allerdings war ihm nicht ganz klar, was Vice mit dem Mord an einem Komiker zu tun hatte."Jemand hatte Prize mit einem Steakmesser erstochen," erinnert sich Rico. "Als ich dort ankam, wurde gerade der Leichensack geschlossen, aber die Blutflecken auf dem Boden zeigten, wo Prize gelegen hatte. Wenig später kam auch Sonny, obwohl er eigentlich erst morgen aus Atlanta zurückkommen wollte. Seine Bemerkung über das Fischen machte mir aber klar, dass er vermutlich mit dem einen Flugzeug nach Atlanta und mit dem nächsten zurückgekommen war. Demnach war das Gespräch mit Caroline wohl nicht so gut gelaufen.Genau wie ich wunderte er sich darüber, was Vice mit Prize zu tun hatte. Castillo erklärte uns, Prize wäre eng mit den Besitzern des SHELBOURNE, Tony Cannata und Frank Dos, befreundet. Beide gerieten bereits häufiger mit dem Gesetz in Konflikt und standen auch auf der Liste von Vice. Aber Castillo glaubte nicht, dass Cannata und Dos etwas mit dem Tod des Komikers zu tun hatten."Auf dem Flur trafen Rico und Sonny auf Gina, die Annie, Noogie Lamonts Ehefrau, bei sich hatte. Annie hatte gesehen, wie die junge Kellnerin Dorothy Baines mit Morty zu dessen Suite ging. Annie sagte, Dorothy hätte ein Baby, aber Annie wollte nicht verraten, wo Dorothy wohnte.Falls sie es getan hat>, gab Sonny zu bedenken. könnte Mortys Suite auch verlassen haben, als er noch lebte>.., knurrte Sonny. .Aber für Rico klang es nicht so. Dennoch fragte er nicht weiter. Wenn Sonny reden wollte, würde er es schon tun.Getrennt fuhren sie ins Departement. Rico dachte über Dorothy nach. Hatte sie Morty Prize getötet? Und wenn ja, warum hatte sie es getan? Annie hatte gesagt, Dorothy wäre eine junge Mutter. Was war also passiert?Wer kam sonst noch infrage? Vielleicht doch Dos oder Cannata? Castillo hatte gesagt, beide wären schon mit dem Gestz in Konflikt geraten. Wusste Morty etwas über eine neue Straftat und musste deshalb sterben?Im Büro versuchte Rico Informationen über Morty Prize zu bekommen, aber der Mann war anscheinend sauber. Dann kam Gina und berichtete, Dorothy hätte am vergangenen Abend ihren Job im SHELBOURNE verloren. Als Adresse hatte sie bei der Einstellung ein Motel gegenüber dem Flughafen angegben.Sofort machte Rico sich zusammen mit Sonny auf den Weg.Mutter, Morty Prize ermordet hat>, sagte Rico unterwegs. ..Sonny warf Rico einen Seitenblick zu und grinste. nie kommen, dass du mich jagst, mein Freund. Nein, mein alter Freund Robet Cann ist Vater eines Jungen geworden und hat mich gebeten Pate zu werden>., sagte Rico aufrichtig erfreut.Sie erreichten das schäbige, billige Motel, dessen "Eingangshalle" schon so trostlos und heruntergekommen aussah, dass beide sich am liebsten auf dem Absatz umgedreht hätten. Es war düster, der Teppich ausgetreten und der Tresen war voller Kratzer und Flecken. Von den sechs Lampen brannten nur drei und in der Luft vermischten sich viele unangenehme Gerüche miteinander. Weder Rico noch Sonny mochten darüber nachdenken, was das im Einzelnen war.Hinter dem Tresen saß eine korpulente Frau mit einem Bulldoggengesicht und verfolgte irgendeine Serie., sagte Sonny, aber es klang nicht wie eine Frage, sondern wie ein Befehl.. Die Frau wandte nicht mal den Kopf.Rico und Sonny eilten die Treppe hinauf. Jemand hatte Dorothys Tür eingetreten und ehe sie sich versahen flogen ihnen Kugeln um die Ohren.Rico suchte erst Deckung neben der Tür, beschloss dann, runter auf die Straße zu rennen, um die Täter ort zu empfangen. Er sprang die Stufen hinab, fegte durch die Eingangshalle., rief die Frau hinter dem Tresen, aber da war Rico schon draußen. Er blickte sich schnell um, dann rannte er die Straße entlang auf die andere Seie des Gebäudes. Die Typen, die Dorothy überfallen hatten, waren aus dem Fenster geklettert und das zeigte zur Rückseite des Gebäudes.Er sah einen Wagen aus der Ausfahrt der Motelgarage schießen, danach tauchte Sonny auf. Rico hörte einen weiteren Wagen kommen und drehte sich um. Der Wagen war schwarz und hielt genau auf Sonny zu. Rico brüllte dem Freund eine Warnung zu, Sonny hechtete zur Seite. Rico rannte zu ihm. ..Sie gingen Richtung Parkplatz, wo der Ferrari stand, Rico sagte: unser Spiel. Gehen Sie in das Gefängnis begeben Sie sich direkt dorthin...>, knurrte Sonny.Sie kehrten ins Departement zurück, wo Castillo kurz nach ihrer Ankunft eine Besprechung einberief, um ein paar Informationen ober Frank Dos und Johnny Cannata zu verteilen und einige alte Fotos herumgehen zu lassen. Rio machte sich nebenbei Notizen. Vielleicht half ihnen das weiter. Manchmal musste man sich die Dinge mehrmals betrachten, bis man entdeckte, was man zuvor übersehen hatte.Über Morty Prize gab es, wie Rico ja schon wusste, nichts und auch Dorothy Baines war unbekannt.Trudy hatte herausgefunden, dass Dorothy mit ihrem Baby vor ihrem gewalttätigen Ehemann nach Miami geflohen war und Gina fügte hinzu, sie hätte mit dem Ehemann telefoniert, aber der wusste nicht, wo seine Frau war. Die New Yorker Kollegen hatten ihr gesagt, dass Dorothy ihren Mann in den letzten sechs Monaten zwei Mal festnemen lassen wollte."Ich hasse solche Typen, die sich nur wohlfühlen, wenn sie zuschlagen können," gesteht Rico. "Aber die Informationen machten natürlich manches klarer. Ich vermutete, dass Dorothy Morty Prize arglos in seine Suite folgte. Sie war entlassen worden, hatte vielleicht nicht mehr viel Geld und glaubte, Morty wäre ein netter Mensch, der ihr eine Übernachtungsmöglichkeit anbot. - Was er sicher auch wollte, aber für einen Preis, den Dorothy nicht zahlen wollte. Das erklärte, warum Dorothy wahrscheinlich Morty tötete, aber es erklärte nicht, warum nun jemand Dorothy töten wollte."Castillo verteilte Aufgaben an alle: Stan und Larry überwachten Dos und Cannata, Gina und Trudy sollten versuchen einen Job im SHELBOURNE zu bekommen und Rico und Sonny sollten sich um Dorothy kümmern., überlegte Rico. , entgegnete Sonny spontan. .Sie fuhren getrennt dorthin, aber Annie war nicht im Imbiss. , sagte der dicke Schwarze, der an diesem Abend das Essen verkaufte. .Rico seufzte. ... Rico fuhr nach Hause. Obwohl er in der achten Etage wohnt, benutzte er die Treppen. Sozusagen als Fitnessprogramm. Doch als er oben ankam und die Glastür zum Flur öffnete, hörte er ein alarmierendes Geräusch...IM NÄCHSTEN KAPITEL: EINE ÜBERRASCHUNG FÜR RICO
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53. DIE ÜBERRASCHUNGRico blieb stehen. Er hielt kurz den Atem an und lauschte. In dem Flur war ganz eindeutig jemand und da er kein Licht machte, hatte er sicher etwas zu verbergen.Aber wie viele waren es?Er zog vorsichtig seine Waffe. Als er sie entsicherte, klang das Geräusch überlaut in seinen Ohren. Die Person, die sich möglicherweise an seiner Wohnungstür zu schaffen machte, hatte es ebenfalls gehört und hielt inne.Rico presste sich gegen die Wand und blickte zur Glastür, die immer noch einen Spalt breit offen stand, weil er seinen Fuß dazwischen geschoben hatte. Nichts geschah!Schnell warf er einen Blick in den dunklen Flur. Nichts!Er hielt die Waffe im Anschlag, fuhr mit der Hand um die Ecke und drückte auf den Lichtschalter. Es wurde hell. Und dann sah er sie: Charlene!Sie kauerte auf dem Boden in der äußersten Ecke, die Knie angezogen, die Arme darum geschlungen und starrte ihn aus angstvoll aufgerissenen Augen an.. Er reichte Charlene die Hand und half ihr hoch. , gestand Charlene.glaube, dass es eine Waffe war. Er sagte, ich soll... ihm meine Tasche geben und... meinen Schmuck und mich...auf keinen Fall umdrehen. Rico, ich...hatte eine Scheißangst. Ich gab ihm alles was er haben wollte und selbst, als er weg war, blieb ich stehen>.Rico schaltete das Licht ein. ..jemand anders?> Rico trank einen Schluck, fixierte Charlene, die unruhig den Blick schweifen ließ und ihre Hände knetete. . Charlene sah ihn an, stand dann auf. , sagte sie und holte tief Luft. jemand anders, als ich überfallen wurde. Danach stellte ich fest, dass er nicht zu Hause war. Ich hatte nicht gesagt, dass ich komme. Rico, ich hatte Angst, der Kerl, der mich überfallen hatte, käme zurück. Deshalb kam ich zu dir. Ich... könntest du mich zu meinem Hotel fahren?>., schlug Rico vor. .Charlene vestand den Wink und nickte.IM NÄCHSEN KAPITEL: STREIT!
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54. STREIT! Am nächsten Tag suchten Rico und Sonny erneut den Imbisswagen auf. Sie trafen Annie auch an, aber sie wollte nicht verraten, wo sich Dorothy aufhielt, obwohl Rico ihr erklärte, dass Dorothy in Gefahr schwebte. Stattdessen versuchte sie ihnen "Spielburger" zu verkaufen, die aber weder Rico noch Sonny wollten. Der Imbisswagen sah nicht gerade sauber aus, auf der Schürze es "Kochs" war die Speisekarte der ganzen letzten Woche zu lesen und das Appetitlichste an Annie war der Einblick in ihr tiefes Dekolleté, wenn sie sich vorbeugte. Sie besorgten sich woandes etwas zu essen und fuhren ins Department, um die Listen durchzusehen, die Gina mit Hilfe von Stans und Larrys Überwachungsfotos erstellt hatte. Aufgeführt waren alle Kontaktpersonen von Cannata und Dos. Auch Robert Cann, Sonnys alter Freund, stand darauf, aber Sonny konnte es erst glauben, nachdem er Robert auf einem Überwachungsfilm gesehen hatte. "Sonny war entsetzt," erinnert sich Rico. "Er erzählte mir am Vortag, dass er und Robbie zusammen im Krieg gewesen waren. Sie hatten zusammengehalten, sich gegen manche grässliche Anweisung zur Wehr gesetzt und als Robbie schwer verletzt wurde, holte Sonny ihn raus. Er konnte einfach nicht begreifen, was ein so ehrlicher, rechtschaffender Mann mit Gangstern wie Cannata und Dos zu tun hatte." Als Rico die Akten auf seinem Scheribtsch ordnete hielt er die Akte von dem Besitzer des Massagesalons, Ivory Jones, in der Hand. Er legte sie zur Seite. Die leichten Mädchen würden warten müssen. Nach Feierabend wollte Rico erneut versuchen Annie auszufragen, aber wieder war sie nicht da. Ihr Kollege murmelte irgendwas von einem Arzttermin, aber daran glaubte Rico nicht. Er fuhr nach Hause und machte sich frisch. Gegen neun kam Sonny und sie fuhren zu Robbies Club. Der Türsteher ließ sie jedoch nicht rein, wobei nicht ersichtlich war, wer von ihnen beiden durch die Gesichtskontrolle gefallen war. Sonny versuchte es, indem er ihm erklärte, er wäre ein Freund von Robert Cann. Er erwähnte sogar, er wäre der Pate von Robbies Sohn. Rico amüsierte sich königlich über Sonys verzweifelte Bemühungen, die erst endeten, als Sonny seine Dienstmarke zückte und der Türsteher plötzlich sehr freundlich wurde. ZITAT: (28a) 24:17RICO lachend: Es lohnt sich hochgestellte Persönlichkeiten zu kennen. Das Gespräch mit Robert Cann brachte allerdings nicht die Information, die sie erhofft hatten. "Robert erklärte uns Canata und Dos wären Mitbesitzer seines Clubs, denn er brauchte Geld und sie hatten es," sagt Rico. "Über Dorothy wusste er angeblich nichts, was ich ihm nicht abkaufte. Wer Gechäfte mit Dos und Cannata machte, musste etwas wissen. Ich dachte, es wäre eine gute Idee ihm zu erzählen, dass Dorothy auch ein Baby hatte, aber da wurde er wütend und warf uns raus. Direkt danach stritt ich mich mit Sonny. Robbie war sein Freund. Jeder ist voreingenommen, wenn es um seine Freunde geht. Man verschließt dann schnell die Augen vor der Realität. Das sagte ich ihm, aber Sonny wollte davon nichts wissen." Ricos Worte machten Sonny ziemlich wütend und er trat aufs Gaspedal.kann überhaupt nichts unehrliches tun!>, brüllte Sonny.noch ruhig zu bleiben., gab Rico zu bedenken., brüllte er zurück. Kein vernünftig denkender Mensch leiht sich Geld von Kerlen wie Dos und Cannata!>Sonny preschte mit quietschenden Reifen um eine Linkskurve, Rico knallte gegen die Tür. Sonny brüllte: je liegen werden! Uns krochen Insekten unter die Klamotten, während uns gleichzeitig die Kugeln um die Ohren flogen und manchmal Teile unserer getöteten Kameraden. Wo bist du gewesen, als wir da draußen um unser Leben und für unser Land kämpften, Pastorensöhnchen?>Rico wurde plötzlich ganz ruhig. , befahl er. <Sofort!> Sonny trat auf die Bremse und Rico sprang aus dem Wagen, noch ehe er wirklich stand. Es war nicht mehr weit bis zu seinem Appartement. Lieber wollte er laufen, als auch nur eine Minute länger neben Sonny zu sitzen ud sich ungerechtfertige Vorwürfe anzuhören. Dass er bei den Losverfahren nie dabei gewesen war, war scließlich nicht seine Schuld gewesen.Und Rico stapfte wütend durch die Nacht, während der Daytona mit quietschenden Reifen davonraste. IM NÄCHSTEN KAPITEL: DER STREIT WIRD BEGRABEN:xmas:
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55. DER STREIT WIRD BEGRABENRico war am nächsten Morgen der Erste im Departement. Er hatte kaum geschlafen, weil Sonnys unfaire Worte dauernd in seinem Kopf herumspukten. Sonny wusste, dass es nicht Ricos Schuld war, dass man ihn nicht nach Vietnam schickte. Rico kannte einige, an denen dieser Kelch vorübergegangen war. Die Einen waren froh darüber gewesen, andere wären mit Begeisterung für ihr Vaterland in den Kampf gezogen. Rico war kein Freund des Krieges und deshalb nicht traurig gewesen, dass man ihm keinen Einberufungsbescheid geschickt hatte. Es war jedoch unfair ihm daraus einen Vorwurf zu machen. Rico kochte erst einmal Kaffee. Gerade, als er die Maschine einschaltete stürmte Sonny herein - und ignorierte Rico. Er knallte sich an seinen Schreibtisch und verschwand hinter dem Herald. "Ich dachte nur: Okay, was du kannst, kann ich auch, erzählt Rico. "Ich war nicht derjenige, der sich für eine Entgleisung entschuldigen musste." Sonny blieb nur kurz im Büro. Wohin er dann verschwand, wusste Rico nicht. Gegen zehn fuhr Rico zum Imbisswagen, um dort zu erfahren, dass Annie sich ein paar Tage freigenommen hatte. Danach machte Rico einen Abstecher zu dem Motel, in dem Dorothy gewohnt hatte. Die Fau mit dem Bulldoggengesicht an der Rezeption regte sich jedoch nur über die eingetretene Tür von Zimmer Nummer sieben auf und erklärte, sie würde die Sachen, die Dorothy bei ihrer Flucht vergessen hatte, nicht rausrücken, bis der Schaden an der Tür bezahlt war. Dorothy hatte sie nicht gesehen. Rico gab ihr seine Büronummer und bat sie ihn sofort anzurufen, falls Dorothy auftauchte. Dann kehrte er ins Büro zurück. Er beschloss, sich erst einmal genauer mit Robert Cann zu beschäftigen. Der Mann hatte für seinen Geschmack zu nervös reagiert. Nachmittags tauchte Sonny wieder auf. Er ignorierte Rico auch jetzt, wandte sich an Switek, um ihn leise etwas zu fragen. Dann führte er ein Telefonat, ehe er wieder hinausrauschte, ohne seinem Partner auch nur einen Blick zu schenken. Stan sah Rico an , entgegnete Rico knapp und setzte sich an einen Computer, wo er den Namen Robert Cann eingab. Er fand aber keine Akte über ihn. Er würde es also über andere Behörden versuchen müssen, aber zu deren Akten hatte er natürlich keinen Zugang. Er fragte erst Trudy, dann Gina um Hilfe, aber beide hatten keine Zeit. Später, als er Zeit hatte sich persönlich darum zu kümmern, hatten die Behörden geschlossen. Rico fuhr nach Hause. Er aß etwas, ging dann zur Kirche hinüber. Er traf Glenda, die gerade eine sehr große, schöne Kerze anzündete. Sie spürte wohl, dass jemand da war, denn sie wandte sich um. Als sie Rico sah, lächelte sie. Sie habe ich ja schon lange nicht mehr getroffen>., entgegnte Rico. .. Sie warf Rico einen Seitenblick zu. . Rico blickte auf das Kreuz, dann auf die flackernden Kerzen. Die Atmosphäre hatte etwas beruhigendes. .Glenda nickte. .Rico grinste. . Als er anschließend zu Tom ging, war seine Laune schon sehr viel besser. Der Streit mit Sonny belastete ihn zwar immer noch, aber er war sich sicher, dass morgen alles wieder in Ordnung sein würde. War es aber nicht. Sonny redete weiterhn nicht mit ihm und ging ihm aus dem Weg. Rico hörte sich bei den anderen Behörden wegen Robert Cann um und dann fand er heraus, was mit ihm los war. Rico hatte sich morgens mit einer Dame vom Amt in Verbindung gesetzt, die aber am Telefon keine Auskunft geben durfte. Sie versprach ihm aber, bis zum Nachmittag alles herauszusuchen, was sie über Robert Cann in ihren Unterlagen hatte. Er sollte um drei vorbeikommen. Als Rico die Antwort auf seine Fragen schwarz auf weiß in den Händen hielt, war ihm sofort klar, dass es Sonny nicht gefallen würde, aber an diesem Tag sah er Sonny nicht mehr. Den Abend verbrachte Rico bei Tom, aber nach Hause ging er allein. Auch am nächsten Tag kam Sonny nicht ins Büro. Er fragte Gina nach ihm und erfuhr, dass heute Robert Canns Sohn getauft wurde. , knurrte Rico.Gina streichelte ihm kurz über die Schulter. . Rico sagte nichts dazu, aber als Sonny am frühen Nachmittag auftauchte und im Waschraum verschwand, folgte er ihm. "Es fiel mir nicht leicht ihm zu sagen, dass Robbie Cann eigentlich Cannata hieß und Johnny Cannatas Sohn war," berichtet Rico. "Nach unserem Streit war ich nicht sicher wie er die Neuigkeit aufnehmen würde. Zuerst sah er mich nur ungläubig an, dann stürmte er hinaus und ich rannte ihm nach. Wie wütender war sah ich, als Gina mit Danny Baines, Dorothys brutalem Ehemann, den Flur entlang kam und Sonny dem überheblichen Kerl an die Gurgel ging. Na ja, mein Fall war der Typ auch nicht. Er bezeichnete Vice als Dick - Tracy - Club und meinte, wenn wir ihm nicht sagen könnte, wo seine Frau und sein Sohn sind, würde er einen Privatdetektiv beauftragen. Sonny ging auf ihn los. Er hätte ihn vielleicht sogar verprügelt, aber zuerst konnte ich ihn bremsen, dann rief Castillo ihn in sein Büro. Ich wartete draußen auf ihn." Wenig später tauchte Sonny auf und Rico erfuhr, dass Castillo ihn von dem Fall abgezogen hatte, weil er zu sehr in alles verstrickt war. , sagte Sonny. ., meinte Rico. Die Freunde umarmten sich kurz..Das muss ich alleine klären>.. Hiner dem Tresen saß immer noch die gleiche Frau und starrte den Fernseher an. Rico fragte nach Dorothy Baines., erklärte die Frau, ohn den Blick vom Fernseher abzuwenden.. Die Frau klang vollkommen gelangweilt, was Rico absolut auf die Palme brachte. Er hielt ihr seine Dienstmarke unter die Nase, was er übrigens auch getan hatte, als er ihr seine Telefonnummer gab. nicht um die verdammte Tür! Wann war sie hier?> Endlich sah die Frau ihn an. , erklärte er. .., meinte Sonny.. Rico drückte Sonny weg, rief dann im Departement an. Castillo versprach, alles vorzuberiten. Danach blieb Rico nichts anderes übrig, als auf Sonnys nächsten Anruf zu warten. Er fragte sich, warum Cannata und Dos Dorothy töten lassen wollten. Er konnte sich kaum vorstellen, dass es aus tiefer Freundschaft zu ihrem ermordeten Freund Prize war. Es musste irgenndetwas anderes dahinterstecken. Aber was? Cannata und Dos hatten eine Lizenz beantragt, um das Glücksspiel in miami zu legalisieren und um weiterhin den Club führen zu dürfen. Rico konnte sich nicht vorstellen, dass sie all das aufs Spiel setzten, weil sie sich an einer Kellnerin rächen wollten. Das Telefon klingelte erneut. Sonny nannte ihm nur Annies Adresse, ehe er auflegte. Rico rief Castillo an, während er gleichzeitig den Motor startete. Bis zu Annies Appartement war es nicht weit.Castillo war sofort am Apparat und nachdem Rico die Adresse nannte, sagte er: Rico trat aufs Gas. Er überholte mal rechts, mal links, schoss über eine rote Ampel und löste neben einem Hupkonzert auch das Kreischen von Bremsen aus. Vor Annies Appartement hielt er an und sprang aus dem Wagen. Er hörte das Heulen der sich nähernden Polizeiwagen und aus dem Haus den Hall der Schüsse.Annie wohnte im Erdgeschoss. Er rannte um das Haus herum, sah die eingeschlagene Terrassentür und im nächsten Moment Sonnys auf ihn gerichtete Waffe. Er rief: , während er zur Seite auswich für den Fall, dss Sonny schoss. Dann betrat er den Raum.Sonny kniete neben Robbie, der verletzt war. Rico eilte zu Dorothy, die mit ihrem Sohn Stevie Deckung hinter dem Bett gesucht hatte. "Sie zitterte wie Espenlaub," erinnert sich Rico. "Sie schluchzte und sagte immer wieder, sie hätte es nicht gewollt, sie hätte es nicht mit Absicht getan. Ich war vor allem froh, dass sie unverletzt geblieben war." IM NÄCHSTEN KAPITEL: WIE GEHT ES WEITER MIT DOROTHY BAINES?
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56. WIE GEHT´S WEITER MIT DOROTHY BAINES?Einen Moment später hielten die Polizeiwagen vor dem Haus, mehrere Beamte, darunter auch Castillo, kamen herein. Es gab jedoch fast nichts mehr zu tun, denn die Männer, die Dorothy überfallen hatten, lebten nicht mehr. Castillo beschlagnahmte die Ledertasche mit den Papieren darin. Dorothy, die in dieser Tasche, die sie aus Mortys Zimmer entwendete, ihr Baby transportiert hatte, hörte, dass sie wegen diesen Papieren getötet werden sollte. Sie saß auf dem Bett, hielt Stevie im Arm und lehnte sich zitternd gegen Ricos Schulter. , murmelte sie. <Nur wegen Papieren!> , ordnete Castillo an. nicht meinen Mann an!>, bat Dorothy entsetzt. nie wiedersehen! Mein Vater - ich habe meinen Vater in New Jersey angerufen. Er kommt her>., sagte Rico. . Der Rettungswagen hielt vor dem Haus und als Rico Dorothy durch den Flur führte, eilten die Sanitäter an ihnen vorbei, um sich um Robbie zu kümmern. , erklärte Rico, als sie im Cadillac zum Departement fuhren. .Dorothy drückte Stevie fest an sich. nicht zu ihm zurück. Er hat mich verprügelt. Er sagte, ich verdiene das, weil ich so hässlich bin>. Für einen Moment hielt Rico den Atem an. Dann sagte er: nicht hässlich>.Dorothy seufzte. . Rico hielt vor dem Departement und brachte Dorothy ins Gebäude. .. Rico führte sie in den Besprechungsraum. Er eilte zu seinem Schreibtisch, öffnete die oberste Schublade und sah Angelinas Foto. Wenn sie ihn nicht verlassen hätte, vielleicht würden sie dann auch ein Baby... - Er blinzelte, nahm die Kekse und schloss die Schublade. Gerade als sie sich setzten, kam Trudy herein. Sie lächelte Dorothy an, stellte sich vor und setzte sich ebenfalls. , sagte Rico. Er reichte Stevie einen Keks und der Junge begann fröhlich daran zu nuckeln. er wollte - eine ganz spezielle Bezahlung. Sie wissen schon...- Er wurde zudringlich und dann schlug er mich. Ich hatte Angst. Ich wollte, dass er aufhört und ich wollte nicht... - Er war viel stärker als ich. Ich griff nach irgendwas. Er sollte nur aufhören...>. Sie begann zu weinen., sagte Trudy.Rico nickte. nicht zurück zu Danny, denn Danny wird ihn schlagen>, schluchzte Dorothy. Castillo kam herei und hörte sich Ricos Bericht an. Trudy schlug vor, Dorothy könnte mit zu ihr kommen, bis ihr Vater in Miami landete und Castillo gab sein okay. Dann sagte er: >Ihr Mann wird Ihnen nichts mehr tun, Mrs. Baines. Er wurde heute Abend verhaftet, als er in Dos´ und Cannatas Club randalierte. Er hatte eine nicht registrierte Waffe bei sich, verletzte drei Leute und richtete hohen Sachschaden an>. , entgegnete Castillo. . Zusammen mit Trudy, Dorothy und Stevie verließ Rico das Departement. Er wünschte Dorothy alles Gute und sah zu, als sie mit Trudy davonfuhr. Dann machte auch er sich auf den Heimweg. Morgen kam ein neuer Fall an die Reihe. Ein interessanter Fall und Rico wusste genau, wenn Castillo einen Freiwilligen brauchte, würde er sich sofort melden. IM NÄCHSTEN KAPITEL: IM MASSAGESALON
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57. IM MASSAGESALONnicht ganz so, wie du vermutet hast. Robbie sagt, es war eine Strafe Cannatas Sohn zu sein. Der Sohn eines Gangsters! Das lässt die Zahl deiner Freunde ziemlich zusammenschrumpfen und auch die Einladungen zu Geburtstagen und anderen Partys. Deshalb änderte er seinen Namen, nachdem er die High School verließ>. Martin Castillo kam forschen Schrittes herein. Obwohl er vermutlich nur wenig Schlaf bekommen hatte, wirkte er frisch und ausgeruht. . Castillo stebte seinem Büro zu, Sonny blickte Rico empört an. mich niemand gefragt?> Ricos Grinsen wurde so breit wie der Mississippi bei Hochwasser. , sagte er und deutete auf sich selbst. nicht Sonny. Dem geht´s wie den Hunden vor der Metzgerei: Er muss leider draußen bleiben>.Stan prustete los, aber Sonny zog eine Grimase. Rico vertiefte sich in die Unterlagen. Der Club wurde von einem Mann namens Ivory Jones geführt, der ein guter Freund von Juan Carlos Silva war. Ihm sagte man nach, er würde Rauschgift in großen Mengen einführen, aber es gab - wie so oft - keine wirklichen Beweise. Silva war anscheinend ein sehr vorsichtiger Mann, der niemals zwei mal den gleichen Transportweg benutzte. Es hieß Ivory Jones böte seinen Kunden neben den Diensten seiner Mädchen auch Rauschgift an, das vielleicht von Silva stammte, wofür ebenfalls die stichhaltigen Beweise fehlten. Genau die sollte Vice besorgen. Mittags beim Essen besprachen sie ihre Vorgehensweise, danach ließ Rico sich verkabeln. Stan und Larry würden ihn abhören, Sonny, Gina und Trudy als Verstärkung auf sein Zeichen warten. Das würde er geben, sobald ein Mädchen ihm Kokain anbot. "Ich marschierte in den Massagesalon, sagte, ich suchte was besonders Heißes," erinnert sich Rico. ( 29 - Rosella)"Ivory schob mir ein Fotoalbum zu. Darin waren die Fotos aller zur Verfügung stehender Mädchen inklusive einer Kurzbeschreibung. Fast wie beim Gebrauchtwagenhändler. Wenn man diese hübschen, jungen Dinger sieht fragt man sich jedes Mal warum sie diesen Job machen. Nicht alle sind abhängig und nicht hinter jeder steht ein Zuhälter. Ich unterhielt mich mit Ivory. Ein bisschen Smalltalk fördert das Vertrauen. Ich sprach ihn auf den Anhänger an, den er an einer Goldkette trug. Er war aus Elfenbein. ZITAT: (29a) 1:16IVORY: Daher hab ich meinen Namen. Ich hab das Zeug eingeführt. Reinen, elfenbeinfarbenen Schnee.RICO (lacht) : Ich verstehe. Schneeflocken. Rein, wie Ihre Mädchen. Rico suchte sich Franchy aus, Ivory drückte auf eine Klingel und Franchy kam, um Rico abzuholen. Das hate schon fast wieder Stil. Francy war eine weiße Frau mit hellbraunen, wilden Locken, die einen rosafarbenen Fetzencatsuit trug. Sie musterte Rico, lächelte und ging mit katzenhaften Bewegungen vor ihm her zu ihrem Zimmer.In der Tür stehend sah Rico zu, wie sie sich lasziv auf dem Bett rekelte und ihn fragte, ob sie auf die Reise gehen sollten.Rico war klar, dass sie von einem Trip mit Ivorys Pulver redete. Das klappte besser und schneller als erwartet. Rico lacht bei der Erinnerung daran. "Das war aber auch der gefährlichste Moment, denn das Letzte, was ich tun wollte, war mich auszuziehen, um mit dieser Frau auf eine Reise zu gehen. Ich wollte und durfte sie nicht mal an mich ranlassen, denn dann hätte sie das Mikrofon gefunden." Ehe ihm jedoch eine passende Ausrede einfiel klirrte Glas und aus einem der anderen Zimmer stürzte ein Mann, der am Hals blutete. Rico schnappte sich den Kerl, drehte ihm den Arm auf den Rücken und presste ihn gegen die Wand. Der Mann wiederhote mehrfach, dass sie ihn gebissen hatte. Er hatte sie dafür in einen Spiegel gestoßen. ZITAT: (29b) 2:36RICO: Das bringt abr viel Unglück. Sieben Jahre lang. Rico ließ den Mann laufen, weil er wusste, dass seine Kollegen sich gleich um ihn kümmerten. Er eilte in das Zimmer, in dem die Frau in dem Spiegel lag. Er hob sie auf, sprach sie an, aber sie wollte ihren Namen nicht nennen. Da sie, von einer Schnittverletzung auf der rechten Wange abgesehen, unverletzt geblieben war, nahm Gina sie mit ins Departement, während Rico und SOnny sich um Ivory kümmerten. , behauptete Ivory. .Meine Mädchen bieten Kokain an? - Das glaube ich nicht!>Rico ging um ihn hrum und setzte sich halb auf die TIschkante. . ZITAT: (29c) 6:08IVORY: Sie hat Ihnen also einen Trip angeboten? Sehe ich aus wie ein Reisebüro? Castillo, der gerade den Raum betrat, erklärte, Ivory wäre früher viel gereist. Während des Vietnam - Krieges besorgte er vietnamesischen Frauen Pässe, indem er sie für 5000$ mit Militärangehörigen verheiratete, um sie später in den USA in Bordelle zu stecken. Deshalb würden jetzt die Pässe der Frauen überprüft, die für ihn arbeiten. "Castillo fragte Ivory nach Silva, aber Ivory behauptete, sie wären keine Freunde mehr," sagt Rico. "Dann brachte Gina Fotos, die Juan Carlos Silva mit der Frau zeigten, die so kräftig zugebissen hatte. Sie hieß Rosella Maestres, aber Ivory verriet uns nicht, was sie mit Silva zu tun hatte. Rosella, die mit den Nerven am Ende war, kam ins Krankenhaus, aber ich kaufte ihr das Theater nicht ab. Zu oft schon hatten Kriminnelle mir gegenüber eine Show abgezogen in der Hoffnung, mich zu erweichen. Sie erzählte uns, sie wäre in Silvas Haus aufgewachsen, abr sie würde ihn hassen. Er wäre für sie gestorben." Rosella behauptete, sie wäre vor Silva und dessen Protegé Roberto Penaro davongelaufen und bei Ivory untergetaucht. Rico glaubte ihr kein Wort. Rosella war ein Junkie. Sie wollte Silva bestrafen, wofür auch immer, und sich gleichzeitig das Geld für das Rauschgift beschaffen. Rico war deshalb alles andere als begeistert, als Sonny erklärte, Rosella wäre bereit mit ihnen zusammen zu arbeiten. , meinte Sonny. . Während des Essens sprachen sie über Rosella, Ivory und Silva., zählte Rico auf. ., widersprach Sonny. sie unsere beste Chance an Silva heranzukommen>.Junkie, Sonny!>, gab Rico zu bedenken. Nach dem Essen fuhren sie nach Hause. Rico telefonierte kurz mit seiner Mutter. Es ging ihr gut. Sie gab ihm einen Kurzbericht über die Dinge, die in der Gemeinde vor sich gingen, aber Rico hörte kaum zu. Später besuchte er die Bar und plauderte mit Tom, ehe er gegen Mitternacht nach Hause zurückkehrte. Am nächsten Morgen informierte Castillo ihn darüber, dass Rosella nicht mehr im Krankenhaus war. Gestern Abend war ein junger Mann dort aufgekreuzt und hatte sie mitgenommen. Gina hatte einige Fotos von Roberto Penaro besorgt und über das FBI einige Überwachungsfotos von Enrico Alcaides Beerdigung bekommen. Alcaide war Silvas Geschäftspartner und Rosellas zukünftiger Ehemann gewesen, ehe er umkam. ZITAT: (29d) 12:21STAN: Natürlicher Tod?SONNY: Ja, angeborene Autobombe. "Sonny behauptete nach wie vor Rosella würde uns helfen, aber ich war mir nicht sicher. Für ihren Stoff hätte sie alles getan. Deshalb war ich mir auch nicht sicher, ob sie uns nicht reinpfuschte, wenn wir versuchten an Silva heranzukommen. Vermutlich war sie seine Geliebte und er finanzierte ihre Drogen. Warum die Hand beißen, die einen füttert?, "berichtet Rico. Er fährt fort:" Nachmittags vereinbarte Castillo mit Ivory, dass er uns half an Silva persönlich heranzukommen. Drei von Ivorys Mädchen hatten keine gültigen Papiere und um einer Strafe zu entgehen, musste er uns helfen. - Und er hatte auch sofort einen Hinweis..." Sehr früh am nächsten Morgen fuhren Rico und Sonny zu einer kleinen, einsamen Bucht. Ivory hatte ihnen erzählt, dass Silvas Übergaben jedesmal anders verliefen. Mal war ein Päckchen mit dem Pulver und einem Sender auf hoher See an einer Boje befestigt, mal wurde die Ware von einem Boot zum anderen gereicht oder mit einem Boot an Land gebracht. An diesem Morgen beobachtete Rico mit einem Fernglas wie ein Motorboot von einer Jacht an Land fuhr. Von der Entladung sah er nichts, weil Sträucher die Sicht verdeckten. ZITAT: (29e) 16:42RICO: Es gibt tausend Möglichkeiten was zu schmuggeln, aber die hier kenne ich von meiner Oma.SONNY: Sehr witzig.RICO: Ich bin müde und dann werde ich sehr komisch. "Ich hatte die ganze Nacht kaum ein Auge zugemacht, weil Rosella mir nicht aus dem Kopf ging," gesteht er. "Auf der einen Seite war sie ein Junkie und die tun alles für ihren Stoff. Genau da aber fing die Geschichte an nicht mehr zu passen. Wenn Silva ihre Sucht finanzierte, gab es für Rosella keinen Grund von ihm weg zu gehen. Blieb sie bei Silva, hate sie nur einen Freier. Sie hatte aber behauptet, dass sie ihn hasst..." Einen Moment später verflog Ricos Müdigkeit mit einem Schlag, denn kaum war das Motorboot zur Jacht zurückgekehrt, explodierte sie. Ein Feuerball stieg in die Luft. Rico sprang auf. Ungläubig starrte er zu der brennenden Jacht hinüber. Castillo hatte ihnen erzählt, es hätte bereits mehrere Personen aus Silvas Umfeld erwischt und nun traf es Roberto Penaro. "Wir forderten Verstärkung an, die in der Bucht nach den Überresten der Crew oder auch nach Überlebenden suchen sollte, aber es gab keine Überlebenden und nicht genug Überreste, um jemanden identifizieren zu können," erzählt Rico. "Wir wussten, dass Silva Roberto Penaro umgebracht hatte, aber wir kannten nicht den Grund und wir hatten keinen Beweis. Uns blieben Ivory und Rosella, der ich nach wie vor misstraute." IM NÄCHSTEN KAPITEL: ROSELLAS GEHEIMNIS
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58. ROSELLAS GEHEIMNIS"Während Sonny sich darum bemühen wollte einen KOntakt zu Rosella herzustellen, kümmerte ich mich um Ivory Jones," berichtet Rico. "Aber Silva hatte Rosella abgeschottet und Sonny wagte nicht sie in dessen Haus unter der NUmmer, die Rosella uns gegeben hatte, anzurufen aus Angst, Silva könnte das Gespräch belauschen. Ich hatte mehr Erfolg. Ivory erzählte mir von einer Auktion verschiedener Jachten, die Silvas Konkurrent gehört hatten. Wir gingen dorthin. Silva kam mit einer teilnahmslosen, mit Drogen vollgepumpten Rosella. Sonny forderte Silva heraus, indem er gegen ihn für ein Kajüttboot bot. Darauf stand Silva, weil die Hauptschlafkabine mit einem extra großen Bett ausgestattet war. Am Ende ließ Sonny ihn großzügig gewinnen und Silva tröstete den armen Verlierer Sonny, indem er uns beide zu seiner Party am Abend einlud." Rico war ziemlich beunruhigt, als er sich für die Party fertig machte. Nach wie vor misstraute er Rosella. Die Puzzleteile passten einfach nicht zusammen. Außerdem war sie wieder voll auf Droge und wenn sie Silva verriet, dass Rico und Sonny Polizisten waren, saßen sie schnell in der Falle. - Und sie waren allein. "Silva wies Rosella an uns sein beeindruckendes Haus zu zeigen, aber ich zog es vor mich allein umzusehen. Was mir auffiel, waren die Fotos," erinnert sich Rico. "Überall im Haus gab es Fotos von Rosella in allen möglichen Posen und Verkleidungen. Er war total verrückt nach ihr. Dass er ihren Drogenkunsum anscheinend finanzierte, statt ihr zu helfen von dem Zeug wegzukommen, passte allerdings überhaupt nicht dazu. Normalerweise will man Menschen, die man liebt, doch vor Schaden bewahren." Rico entdeckte einen Überwachungsraum mit einer ganzen Reihe Bildschirmen. Auf einem davon sah er auch Rosella, die sich sehr angeregt mit Sonny unterhielt und sogar mit ihm zu flirten schien. Silva, der ihn prompt in diesem Überwachungsraum erwischte, gestand, Rosella wüsste, dass er es mag sie zu beobachten. Im nächsten Moment erklärte er Rico, er wäre froh ihn allein anzutreffen, denn er wollte ihm - und natürlich auch Sonny - ein Geschäft vorschlagen. , sagte Silva, reichte Rico ein Kärtchen mit seiner Nummer darauf, und ging. Rico blickte noch einmal zu den Monitoren, aber Sonny und Rosella waren nicht mehr zu sehen. Er machte sich auf die Suche nach dem Freund und als er ihn fand, erzählte er ihm von dem Geschäft. Schließlich verließen sie die Party. und er hat Kameras installiert, um sie beobachten zu können>, sagte Rico, als sie im Ferari saßen. hört sie nicht auch ab, denn dann weiß er, dass wir Polizisten sind>., wehrte Sonny ab. , erklärte Rico. Sonny setzte Rico ab. Rico zog sich um und stand eine Weile am Fenster seines Appartements. Konnten sie Rosella wirklich vertrauen? Hatte Silva die Möglichkeit seine Geliebte zu belauschen? Rico war beunruhigt, denn Silva war auf Grund seiner Besessenheit zu allem fähig und Rosella wegen ihres Drogenkonsums. Sie würde ihre eigene Mutter an den Teufel verkaufen, wenn dieser ihr dafür einen nie versiegenden Drogenfluss versprach und Silva räumte jeden aus dem Weg, der in irgendeiner Art Interesse an Rosella zeigte. Rico schlief wenig und schlecht und rief bereits um sechs Castllo an, der, wie immer, erstaunlich frisch klang. Castillo versprach ihm einen Ortungssender an Silvas Boot installieren zu lassn und auch alles andere vorzubereiten. Um halb neun saß Rico, versorgt mit frischem Kaffee und duftenden Croissants aus Nicks Coffee - Shop, am Schreibtisch. Er versuchte Ivory anzurufen, denn keiner kannte Silva und dessen miese Tricks so gut wie er. Ivory ging aber nicht ran. Auch das beunruhigte Rico, denn Ivory hatte die Auflage erhalten zu Hause zu bleiben. Wo also steckte der Mann? Um zehn erfuhr Rico von Silva lediglich die Koordinaten, unter denen sie das Päckchen finden würden und Rico und Sonny machten sich sofort auf den Weg. Sonny würde nach dem Päckchen tauchen, weil er von ihnen beiden eindeutig mehr Taucherfahrung besaß. , gestand Rico, als sie auf das Meer hinausfuhren. kein gutes Gefühl. Rosella dröhnt sich so zu, dass sie vermutlich jetzt schon kaum noch weiß, was sie vor fünf Miunuten gesagt hat, Silva hat bisher jeden umgebracht, der ein paar Worte zuviel mit Rosella redete... - wozu du auch zählen dürftest - und Ivory ist unerreichbar>., meinte Sonny. Rico seufzte. sie ein Argument ist zu bleiben. Trotzdem rannte sie zu Ivory, um sich angeblich zu verstecken, prostituierte sich und behauptete Silva zu hassen, ehe sie doch zu ihm zurückkehrte. Wo ist die Logik?>niemals logisch reagieren? - Nirgendwo!>, erwiderte Sonny. das sagte, könnte ich sie nicht mehr leiden>. "Wir erreichten die Boje. Sonny warf sich in die Taucherkleidung, ich stöpselte die Verbindung zu Castillo in mein Ohr," erzählt Rico. "Sonny sprang ins Wasser. Die Boje war da, aber kein Päckchen. Gerade, als er mir das zurief erklärte Castillo, sie hätten Silva verloren, weil er das Boot gewechselt hatte. Das roch nach Falle und danach, dass er Bescheid wusste. Ich rief Sonny zurück. Sonny war gerade wieder im Boot, als Silva mit Rosella auf seinem Kajüttboot auftauchte. Er wusste tatsächlich, dass wir von Vice waren und er wollte uns da draußen erschießen. Rosella wollte das verhindern. Ich fühlte mich wie bei einem schlechten Theaterstück. Silva gestand Rosella seine übergroße Liebe, aber sie reagierte angewidert. Dann drückte Silva Rosella die Waffe in die Hand und sagte, sie solle ihn töten, wenn sie ihn wirklich hasst. Er sagte: Töte deinen Vater! Ich war vollkommen entsetzt. Dass Rosella Silvas Tochter sein könnte, wäre mir nie in den Sinn gekommen, aber plötzlich passten die Puzzleteile zusammen. Ihr Drogenkonsum war ein Fluchtversuch gewesen, hatte aber nicht funktioniert. Deshalb rannte sie zu Ivory. Ich wette, Ivory wusste, was Silva mit seiner Tochter machte. Darum ließ er sie in seinem Massagesalon als die "No - Name - Lady" arbeiten. Aber es hatte nicht geklappt und Rosella landete erneut bei Silva. Für sie gab es nur einen Weg, um ihm für immer zu entkommen. Sie drückte ab!" IM NÄCHSTEN KAPITEL: ÜBER ROSELLA, TOTE UND UNTOTE
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59. ÜBER ROSELLA, TOTE UND UNTOTE"Etwa zwei Stunden später kehrten wir ins Büro zurück," fährt Rico fort. "Silvas Handlanger, Jim Carpenter und Ross Miller, hatten sich ergeben und auch Rosella leistete keinen Widerstand. Sie wirkte jetzt fast beinah so teilnahmslos wie am Tag der Bootsauktion. Über die Einzelheiten, die sie uns später im Büro erzählen musste, mag ich hier nicht reden. Gesagt sei nur, dass es anfing, als sie zwölf war und dass Silva seine Frautötenließ, alsdieseherausfand, wasmitderTochtergeschah. Rosella sagte, sie fürchtete die Strafe nicht, die sie nun erwartete, denn nichts konnte so schlimm sein wie das, was hinter ihr lag. Ivory Jones fanden die Kollegen im Obergeschoss seines Massagesalons. Man hatte ihn übel zugerichtet und dann in einer Badewanne ertränkt. So weit ich mich erinnere, blieb Rosella das Gefängnis erspart. Sie kam in eine Klinik zum Entzug. Was danach aus ihr wurde? - Keine Ahnung." Wenige Tage später rauschte Castillo morgens mit seinem üblichen forschen Schritt ins Büro, wünschte einen guten Morgen und sagte: ., antwortete Trudy. Castillo eilte in sein Büro, denn dort klingelte das Telefon. Rico sah ihm nach. Herald>. Die Tür wurde geöffnet, Castillo kam heraus und sein Blick wanderte zwischen Rico und Sonny hin und her. .Rico konnte mit diesem Namen nichts anfangen, aber Sony meinte erstaunt: , sagte Castillo zufrieden. wirklich in dem Sarg liegt>. Rico erhob sich, weil auch Sonny aufstand, obwohl noch genug Zeit war. Schließlich war es erst neun, aber Sonny strebte bereits dem Ausgang zu. , sagte Sonny. Sie stiegen ein und Sonny fuhr los. Er erzählte: viele Feinde. Er wollte immer mehr Macht, wie das eben so ist. Warum nur ein Stück vom Kuchen nehmen, wenn man eigentlich die ganze Torte haben will? Schließlich wollten sie ihn auf Haiti nicht mehr haben. Er kam hierher und ich versuchte drei Jahre lang vergebens ihm das Handwerk zu legen, aber der Kerl schüchterte die Leute mit Voodoo ein...> Voodoo! - Wer glaubt denn an so was?>, antwortete Sonny. .nur Tricks, Rico. Julie Andrews ist eine Schauspielerin. Sie kann nicht fliegen und niemand schafft es eine Stehlampe in eine Handtasche zu stopfen>.So platzten Kinderträume! Sie erreichten den Flughafen und parkten den Wagen. Sonny blickte sich prüfend um. , meinte er.(30 - Voodoo) Das Flugzeug landete relativ pünktlich, der Sarg wurde als erstes herausgeholt und in einen Nebenraum gebracht. VerdächtigeGestalten entdeckte Rico nirgendwo und als sie den Sarg öffneten lag darin die Leiche eines Mannes, der Anfang bis Mitte sechzig sein mochte und absolut nicht gefährlich aussah. nicht spaßen, Rico>, sagte Sonny nur. Den Fahrer des Wagens kannten sie nicht. Er besaß eine olivfarbene Haut, war höchstens Anfang dreißig und wirkte seriös. Ein junger, farbiger Polizist, Rico erinnerte sich, dass er Josh Henderson hieß, sollte mitfahren. , gestand Sonny, als er mit Rico zum Ferrari ging., gluckste Rico. "Wir warteten an der Straße auf den Leichenwagen, aber es herrschte viel Betrieb und deshalb dauerte es eine Weile, ehe er auftauchte. Dann folgten wir ihm zum Bestattungsinstitut, wo der Sarg bis zur Beerdigung am nächsten Tag aufgebahrt wurde," erzählt Rico. "Es hatte alles seine Richtigkeit und dennoch blieb Castillo skeptisch. - Berechtigt, wie sich später herausstellte."Nach Feierabend beschloss Rico eine Runde am Strand zu joggen. Er sah den hübschen Mäcdchen nach und dachte an Charlene. Er machte sich aber sofort klar, dass sie nur zu ihm gekommen war, weil er in der Nähe des Ortes wohnte, an dem sie überfallen worden war. Sie war auf dem Weg zu einem Mann gewesen, den ihre Heimlichkeiten nicht störten. Als jemand nach einer Angelina rief, blieber stehen und drehte sich um. Einen Augenblick lang stockte sein Herzschlag. Aber dann sah er, dass diese Angelina ein kleines Mädchen mit langen, dunklen Locken war. Rico lief weiter, wandte seine Gedanken dem "Voodoo - Quatsch" zu. Voodoo - Geister und Tote, die wieder lebendig wurden... - Was für ein Unsinn! Allerdings war es merkwürdig, dass sich sogar der an und für sich nüchtern denkende Castillo davon hatte anstecken lassen. Er misstraute einem Toten!Rico grinste. Er ahnte nicht, wie viele Probleme ihm der Tote noch bereiten würde. IM NÄCHSTEN KAPITEL: REZEPT FÜR EINEN FAULEN ZAUBER
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