Vergleich alte Serien - neue Serien

[Joe]

Ich wollte mal ein Thema ansprechen, dass mich immer wieder aufs Neue beschäftigt.Mittlerweile bin ich ja ein kleiner Experte was ältere Serien angeht, da ich schon sehr sehr viele kenne.Wenn man sich nun der Verlauf über die verschiedenen Jahrzehnte so anguckt, kann ich meinen Teil behaupten, dass die TV-Serie in den 80ern einen Höhepunkt an hervorragenden Themen, sehr guten Darstellern und zum Teil perfekten Style und Musik erreicht hat.Die angesprochenen Themen sind oft sozialkritisch, stark politisiert und melancholisch und wahnsinnig realitätsnahe.Ich denke hier nicht nur an VICE, sondern auch an Magnum oder 21 Jump Street.Wobei einer der wichtigsten Punkte ist die riesige Rolle der Emotionalität. Man legt bewusst die Gefühle der Charaktere an den Tag und durchleutet diese von oben bis unten.Zu den 90ern kann ich noch zu wenig sagen, da kenne ich bis jetzt nur so richtig Nash Bridges, die auch sehr emotionelle Folgen hat. Ist aber mit Donnie als Executive Producer irgendwie klar.Ich werde mir in Kürze Der Polizeichef mit Michael Chiklis ansehen. Die Serie wurde in den frühen 90ern produziert.Während den 2000ern hab ich keine einzige amerikanische Serie außer Monk geguckt, aber da hab ich die letzte Folge vor ca. 2 Jahren gesehen.Somit kann ich mir über die 2000er kein Urteil erlauben, außer, dass mir auffällt, dass es zig CSI - Serien gibt und zahlreiche Kopien davon.WAS SOLL DAS ???Hat eine Serie wirklich einen Anreiz wenns 5 andere von der gleichen Art und Weise gibt ???Umgekehrt gefragt: Hätte VICE einen Anreiz wenns die gleiche Story um eine Undercover-Einheit mit guter Musik, 80er Klamotten, in L.A spielend, gibt ???Ich denke, dass heutzutage teilweise die Individualität der Serien verloren geht. Für mich ist das nix !=)Eine Serie wird dadurch unbrauchbar und zum Massenprodukt - pfui.:pVielleicht erklärt dies auch die Langlebigkeit der Serien wie z.B. eben CSI, Law and Order und Konsorten ?Was haltet ihr davon ?

[Christine]

Es stimmt, dass sich die Serien im Laufe der Jahre stark verändert haben. In den 70er Jahren war man mit allem sehr zurückhaltend. Einzige Ausnahme war wohl Alfred Tetzlaff, der damals schon seine politische Meinung frei äußern durfte und auch so was wie Kult ist.In den Krimis waren politische Themen eher verboten und die Charaktere oft in ein bestimmtes Muster gepresst. Zu den 80ern muss ich nichts hinzufügen, da hat Joe eigentlich schon alles gesagt.Von den 90ern ist mir, wenn ich ehrlich bin, keine Serie als wirklich herausragend in Erinnerung geblieben. Zu CSI muss ich sagen: Ich mochte eigentlich CSI - Den Tätern auf der Spur (Las Vegas) am liebsten. (Habe ich, glaube ich, schon mal in einem anderen Thread geäußert). Ich schreibe das absichtlich in der Vergangenheit, denn leider hat sich auch diese Serie (Las Vegas war die erste Serie dieser Sorte) zum negativen gewandelt.Ich mochte, dass die Darsteller einen Charakter besitzen, dass es auch mal eine Geschichte neben dem Mord gab, und vor allem, dass niemand allwissend war. CSI Miami und New York sind ja nur Ableger. Was Erfolg hat, muss nachgemacht werden. Leider fallen in Miami wie auch New York die Ermittler ziemlich großkotzig aus, kennen sich in ALLEN Bereichen aus und machen NIE einen Fehler.INzwischen gibt es also eigentlich keine Krimiserie mehr, die mir WIRKLICH gefällt und ich bn sehr froh, dass ich meine Miami Vice Boxen habe. Man kann sie sich immer wieder ansehen, ohne dass es auch nur einmal langweilig wird...- von bestimmten Folgen abgesehen.

[Limited466]

Meine positiven erinnerungen an die Serien der 80ern verbinde ich vorallemmit den erinerrungen an meine Jugend.Damals war Magnum meine Lieblingsserie, da ich grosser Ferrari Fan war und bin. Danach haben sich noch Knight Rider und A-team dazu gesellt.An Miami Vice bin ich nur vor 3-4 Jahren gestossen.Aus heutiger Sicht gesehen hat mich Miami Vice sofort süchtig gemacht.Die Serie wurde sehr stark von den 80ern geprägt. Die Kleidung, die Musik, der Style, die Location. Alles rund um die Handlung wurde gekonnt gestaltet und hinterlässt einer sehr stimmigen eindruck. Die Serie muss sich hinter keine heutigen Serie verstecken. Obwohl meiner Meinung nach Magnum P.I da nicht mithalten kann, schaue ich immer gerne wieder hin und da wieder mal eine folge. Ich finde die zusammensetzung der Charaktere gut, und das Hawaii feeling kommt toll rüber. Wenn ich heute die anderen serien schaue, (a-team und Knight rider), frag ich mich immer wieder was damals so toll dran war. Die handlung ist sehr einfälltig und selten gibt es abweichungen von der standard handlung. Man darf halt 25 jahre später die serien nicht nach heutigen stand bewerten. Heutige "seriöse" Serien schaue ich keine mehr. Keine schafft es mich jede Woche an den Tv zu locken. Ansonsten schaue ich sehr gerne comedy serien. Diese sind sehr leicht verdaulich und strapazieren nicht die Grauzellen :DErwähnen würde ich hier eine schreklich nette Familie, King of Queens, Two and half men, Scrubs.

[Joe]

Wenn ich heute die anderen serien schaue' date=' (a-team und Knight rider), frag ich mich immer wieder was damals so toll dran war. Die handlung ist sehr einfälltig und selten gibt es abweichungen von der standard handlung. Man darf halt 25 jahre später die serien nicht nach heutigen stand bewerten. [/quote']Ja, das mag sein. Es gab sicherlich auch einige Serien, wie auch heute noch, die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich zähle jedoch Knight Rider nicht dazu. Auch A-Team ist Kult.Allerdings gibts auch eher unbedeutende Serien wie z.B. Flamingo Road. Diese ist mir gerade aufgefallen, weil ich gerade vor dem aufgeschlagenen TV Magazin sitze.Oder z.B. Unter der Sonne Kaliforniens. Halt typische 80s Soaps, die aber vielleicht auch teilweise kultig sind.Aber ich kann nachvollziehen was du meinst.

[HHVice]

Hallo,heutige Serien sind zum Teil auch nur Schrott. Magnum,MV und Knight Rider guck ich immer gern, wo bei letzteres eher selten. Die ganze Nachmacherei wie am Beispiel von CSI geht auch mir auf den Keks.Ich muss dennoch sagen, dass auch weiterhin gerne Dr.House gucke, obwohl die neueren Staffeln stark nachgelassen haben. Aber ich guck es dennoch gerne. Das Einzige, was mir wirklich gut gefällt ist 24. Ich hab bis jetzt jede Folge geguckt, aktuell ist man jetzt bei Mitte Staffel 8, und ja es macht Spaß.Das gebe ich auch offen so zu, wobei es viele als Gehirnwäsche für Amis gegen den Terror abstempeln. Das mag zwar dazu passen von den Themen und allgemein kann der Kiefer Sutherland alias Jack Bauer nicht sterben, aber man muss ja auch nicht alles gleich auf die Goldwaage legen.Ich spiele auch Shooter wie viele andere und mache das nicht gleich zur Realität.Aber das Gute an 24 ist einfach zum einen das Konzept und dann noch dieses feeling, was noch immer auch nach 8 Staffeln auf kommt. Naja, aber allgemein geb ich Joe recht, die Serien von früher sind besser in vielen Aspekten.

[Maverick]

Es gibt nicht nur alte und neue Serien, sondern - bei neueren Produktionen - Network- und Cable- bzw. Pay-TV-Serien. Letztere sind auf einem Niveau, dass imho die meisten Kinofilme toppt. Allerdings sind die meisten dieser Serien ("The Sporanos", "The Wire", "The Shield", "Carnivàle", "Dexter" etc.) zu anspruchsvoll für das deutsche Publikum: Sie wurden im Free-TV nach nur wenigen Folgen abgesetzt oder gar nicht synchronisiert. Ich finde es komisch, dass "Law & Order" oder die "CSI"-Serien als Beispiel für "neue" Serien herhalten. Dick Wolf hat die erste L&O-Folge 1988 gemacht, als der MV nach der 4. Season verlassen hat! Und die erste - und beste - CSI-Serie hat auch schon fast zehn Jahre auf dem Buckel. Grundsätzlich sind neue Serien "besser", weil sie nicht so schematisch ablaufen. Früher hatten die meisten Serien noch einen Epilog, in dem dem Zuschauer erklärt wurde, wieso der Bösewicht nun hinter Gittern sitzt, um danach den/die Hauptfigur(en) bei einem Lacher über einen (meist total unlustigen) Gag zu freeze-framen. Dass es immer ein Happy-End gab, ist sowieso klar. Hinzu kommt, dass viele alte Serien zu eindiminsionale Charaktere hatten. Bei den guten ("Magnum, P.I.", "The Rockford Files" etc.) war es anders, deshalb funktionieren sie heute noch! Ein weiterer Punkt sind die Actionszenen und wiederholten Aussenaufnahmen. Oft stammen sie aus älteren Filmen und sind an der schlechteren Bildqualität deutlich zu erkennen. Besonders auffällig ist hierbei "The Fall Guy": Fast jeder spektakuläre Stunt, den Colt zu Beginn einer Episode macht, stammt aus einem Actionfilm der 70er-Jahre. Aber Achtung: MV ist für mich keine alte, sondern die erste "neue" Serie! Die Figuren sind um Welten besser umrissen, als ein Jonathan Hart, ein T.J. Hooker oder ein Michael Knight! MV hat fast nie einen Epilog, die Happy-Ends sind selten und kommen niemals mit dem Holzhammer rüber und die typischen, oben beschriebenen Fehler sind auf ein Minimum beschränkt. Zudem war MV die erste Serie, der man die Zeit, in der sie gedreht wurde, wirklich ansiah. Auch bei der Tatsache, aktuelle Originalsongs zu den Szenen hinzuzufügen, fand hier erstmals Verwendung und wird bis heute erfolgreich nachgeahmt. Es ist nicht so, dass ich etwas gegen ältere Serien habe (ich habe einige davon auf DVD). Aber objektiv betrachtet, können viele von ihnen den Serien der Post-MV-Zeit nicht das Wasser reichen.

[Joe]

Aber Achtung: MV ist für mich keine alte' date=' sondern die erste "neue" Serie! [/quote']Danke für deine ausführliche Antwort, Maverick.Grundsätzlich gebe ich dir Recht und muss auch sagen, dass für mich "neue" Serien ab 2000 beginnen.Wie ich oben schon schrieb, ich kenne keine einzige 2000er Serie, deshalb fällt es mir schwer, ein Urteil zu bilden.Allerdings hab ich auch geschrieben, dass ich finde, dass die TV Serie in den 80ern einen Höhepunkt gefunden hat, der klarerweise nicht unendlich lange anhält, weil danach die Serien nach diesem Schema kopiert werden.Wie du gesagt hast, Law and Order ist ein typischer VICE Nachfolger, sogar von Dick Wolf produziert !Ein Satz hat mir besonders gut gefallen, ich hab ihn oben zitiert: VICE ist die erste "neue" Serie. VOLLE ZUSTIMMUNG.:klatsch::daumenrauf:Keine heutige Serie kommt an diese ersten "neuen" Serien heran, da die Macher von damals etwas wirklich revolutionäres geschaffen haben.Es ist schwierig, dass noch zu toppen, praktisch unmöglich.