Verrat


JSC Miami

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Miami Miami Vice Hauptquartier „Und Rico, bist du bereit?“, fragte Sonny seinen Schwager an diesen sonnigen Morgen, nachdem die Beiden schon über zwei Stunden in Sonny’ s Büro saßen und sich über ihren bevorstehenden Einsatz unterhielten. „Hhm, geht so. nur kommt mir irgendwas bei der Sache komisch vor. Erst haben die kein Interesse mit uns Geschäfte zu machen und jetzt können die es gar nicht erwarten.“ „Denkst du die wollen uns reinlegen, Rico?“ „Nein, nein, das nicht. Dafür sind die nicht clever genug. Aber weißt du was mich noch nervt? Wieso geben wir uns neuerdings mit so kleinen Fischen ab?“ „Hhm.“, machte Sonny, bevor er weiter sprach, schaute Ricardo kurz an und ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Genau die gleiche Frage habe ich Castillo auch gestellt. Es ist so, wir hoffen über Brown und seine Leute an Franzis Santani ran zu kommen. Er ist es, den wir haben wollen. Deshalb treffen wir uns heute mit Brown und der entscheidet dann, ob wir gut genug sind, um mit Santani ins Geschäft zu kommen. Eigentlich läuft es wie immer, wir machen Geschäfte mit den Mittelsmännern, um an die Spitze ran zu kommen.“ „Na schön, ich glaube wir sollten dann mal los.“, meinte Ricardo, nickte Sonny noch einmal zu und verließ das Büro, um seine Jacke zu holen. Sonny gab derweil Castillo Bescheid, schaute sich noch einmal im Arbeitsraum, wo reges Treiben herrschte, um und verschwand mit Ricardo auf den Parkplatz. „Welches Auto?“, fragte er und blieb neben Ricardo, vor den Autos stehen. „Weiß nicht, was denkst du?“ „Deine Entscheidung Rico, du fährst. Ich hab heute keine Lust.“ „Na schön, dann nehmen wir den hier.“, erwiderte Ricardo und deutete auf einen blitzblank polierten, weißen Mercedes. Kurz darauf verließen die beiden Männer den Parkplatz, fuhren quer durch die Stadt, um zu ihren vereinbarten Treffpunkt zu gelangen und erreichten den Ort genau in dem Moment, indem auch ihr Mittelsmann, Frank Brown, den Platz erreichte. „Ahh, Mr. Burnett, Mr. Copper, schön das sie pünktlich sind.“, begrüßte Brown die beiden Cops, nachdem er aus seinem Wagen gestiegen war und auf Ricardo und Sonny zukam. „Oh, oh.“, meinte Sonny leise. „Was ist?“ „Den Kerl da, kenn ich. Den hab ich…“ „Hey, die Beiden sind Bullen.“, meinte plötzlich einer von Brown’s Männern und deutete auf Sonny und Ricardo. „Den hab ich mal verhaftet.“, führte Sonny seinen Satz zu ende und blickte schon in den Lauf von Brown’s Waffe, die dieser auf Sonny’s Kopf gerichtet hatte. „Ganz langsam, mit der linken Hand!“, forderte Brown und die beiden Polizisten wussten sofort, was der Mann meinte, zogen ihre Waffen vorsichtig und langsam heraus und legten sie vor sich auf den Boden. Danach verschränkten sie ihre Arme hinter den Kopf und gingen, so wie man es von ihnen verlangte, zu Brown’s Wagen rüber. Kurz bevor sie das Auto erreichten, stellte sich der Mann, den Sonny verhaftet hatte, Sonny in den Weg, holte aus und schlug ihm die rechte in den Magen, holte erneut aus und verpasste Sonny noch einen Faustschlag ins Gesicht. Sonny sackte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie und krümmte sich vor Schmerzen. „Hey Taylor, lass das! Santani will die Beiden unverletzt!“, hielt Brown den Mann von einem nächsten Schlag ab. „Sonny, bist du okay?“, fragte Ricardo, nachdem er seinen Schwager auf die Beine geholfen hatte und blickte Sonny unsicher an. Dieser nickte stumm mit dem Kopf, wischte sich das Blut, das aus seiner Nase lief, ab und blickte danach wütend auf Taylor, der lachend hinter ein paar von Brown’s Männern stand. Kurz darauf wurden Ricardo und Sonny die Augen verbunden, die Hände gefesselt und sie wurden auf den Rücksitz eines Autos verfrachtet. Das nächste was die Beiden sahen, war das Innere einer etwas größeren Baracke. Danach wurden ihnen auch die Handfesseln abgenommen und die Beiden hatten die Möglichkeit sich etwas umzuschauen, ehe die Tür der Baracke aufging und Brown, Taylor und ein weiterer Mann den Raum betraten. „Sind sie das?“ „Ja Miller, das sind Crockett und Tubbs, so wie es Santani gesagt hat. Es lief alles wie geplant.“, erklärte Brown. „Ach ja, und was ist das? Santani meinte, er wollte die Beiden unverletzt haben.“, erwiderte Miller, drehte Sonny’s Kopf, den dieser sofort wieder zurückzog, zur Seite und deutete auf Sonny’s Gesicht, wo sich auf der rechten Seite ein leichtes Veilchen abzeichnete. „Taylor hat seine Beherrschung verloren.“, meinte Brown leise und im nächsten Moment hatte Miller seine Waffe in der Hand, richtete sie auf Taylor und drückte ab. Sonny und Ricardo zuckten zusammen, schauten erschrocken auf Taylor, der leblos zusammensackte und senkten die Köpfe. Als nächstes tauchten fünf weitere Männer hinter Brown auf und blickten überrascht und irritiert zwischen Sonny, Ricardo, Miller und Taylor’s Leiche hin und her. „Was ist los mit dir Miller? Wieso hast du Taylor erschossen?“, fragte Brown unsicher. „Santani braucht die Beiden unverletzt. Er will über die Beiden an Green, den Iren, rankommen. Mehr brauchen wir nicht zu wissen.“, erklärte Miller und schaute Sonny, der seine Blick nachdenklich auf den Boden gerichtet hatte, unsicher an. „Und was jetzt?“, fragte Brown. „Jetzt fesselt die Beiden, lasst Taylor verschwinden und dann entspannt und beruhigt euch alle ein bisschen. Macht unter euch aus, wer hier bleibt und Wache hält. Ein Mann reicht dafür aus. Wir warten bis Santani morgen Abend hier auftaucht, dann sehen wir weiter.“ Brown und seine Leute nickten alle stumm mit den Köpfen und taten was Miller ihnen sagte. Sie fesselten Sonny und Ricardo mit den Rücken zueinander auf zwei Stühlen, schleppten Taylor’s Leiche aus der Baracke und verschlossen von außen die Tür. „Wer ist dieser Green, von dem dieser Miller gesprochen hat?“, fragte Ricardo nachdenklich und spürte, wie Sonny versuchte die Fesseln zu lösen. „Was machst du denn?“ „Keine Ahnung. Ich kenne keinen Green.“, erwiderte Sonny, verzog schmerzvoll sein Gesicht und hielt kurz inne seine Hände hin und her zu bewegen. Gerade als Ricardo erneut etwas sagen wollte, gab es einen Ruck an seinen Armen und kurz darauf stand Sonny vor ihm und blickte ihn tief in die Augen. Ricardo schaute Sonny überrascht an, blickte dann an ihn herunter und sah Sonny’s Handgelenke, auf denen deutliche Spuren von den Fesseln zu sehen waren, an. „Bist du okay Sonny?“, fragte Ricardo, nachdem Sonny auch ihn befreit hatte. „Ja, ja, nur dröhnt mir der Kopf etwas. Ich glaube es ist besser, wenn wir hier verschwinden. Ich hab keinen Bedarf hier auf Santani zu warten.“ „Okay, aber was machen wir mit der Wache?“ „Die übernehme ich.“, erwiderte Sonny noch und stand schon an der, Tür, wo er aber feststellte, dass diese verschlossen war. Die beiden Cops schauten sich suchend um, bis Ricardo an einem losen Brett stehen blieb und Sonny darauf aufmerksam machte. Dieser nickte stumm mit dem Kopf, lockerte, mit Ricardo’s Hilfe, ein weiteres Brett und zwängte sich durch die Lücke, hinaus ins Free. Das Nächste was Ricardo hörte, war ein Schuss aus einer Waffe und einen Mann, der kurz aufschrie und kurz darauf öffnete sich die Tür der Baracke und Sonny tauchte, übers ganze Gesicht grinsend, darin auf. „Los Rico komm, lass uns hier verschwinden. Es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich es geplant habe. Brown und seine Leute werden sicher gleich hier auftauchen.“ Ricardo nickte stumm mit dem Kopf, blickt im Vorbeigehen auf den Mann, der vor der Baracke lag und folgte seinem Schwager, der die Beiden von der Baracke wegführte. „Hey Sonny, warte!“, hielt Ricardo Sonny vom Gehen ab, als die Beiden einen Waldrand erreichten. Sonny blieb wie angewurzelt stehen, schaute erst auf den Wald vor sich, blickte dann zurück zur Baracke und wendete sich schließlich seinem Schwager zu. Er erklärte Ricardo dass er nicht die geringste Ahnung hätte, wo sie sich befanden, und dass er auch nicht wüsste, wohin sie gehen sollten.„Aber Miller hat irgendwas von einem Dorf erwähnt. Vielleicht kann uns dort jemand helfen.“, führte Sonny seine Erklärung zu ende und schaute Ricardo unsicher an. „Und woher weißt du, wo wir hinmüssen?“, hakte dieser nach. Daraufhin schüttelte Sonny mit dem Kopf, senkte seinen Blick und sagte: „Ich hab keine Ahnung. Ich wollte nur von der Hütte weg.“ „Oh Mann.“, meinte Ricardo und sah, wie Sonny sich am ganzen Körper verspannte und angestrengt auf die Baracke blickte. Ricardo folgte Sonny’s Blick und sah, wie der Mann, der als Wache zurückblieb und der von Sonny ausgeschalten wurde, wieder zu sich kam und nach seinem Funkgerät griff. „Shit, ich hätte ihn doch fesseln sollen und durchsuchen müssen. Los, lass uns hier verschwinden. Hier wird es gleich von Leuten nur so wimmeln.“ „Ja aber… wo willst du hin?“ „Es wird dunkel Rico, hier auf dem freien Feld haben die uns schnell gefunden.“, erwiderte Sonny, schaute seinen Schwager ernst an und dieser wusste genau, worauf Sonny hinaus wollte. Ricardo nickte einverstanden mit dem Kopf und die beiden Cops verschwanden im Wald. Miami Vice Hauptquartier „Und, habt ihr die Beiden entdeckt?“, erkundigte sich Castillo gleich bei Martin und Switek, als die Beiden, noch immer völlig außer Atem, durch die Tür kamen. „Nein Sir, wir haben nur den Wagen gefunden. Von Sonny und Rico fehlt jede Spur. Wir haben alles abgesucht.“, erwiderte Switek und setzte sich auf seinen Platz. „Oh mein Gott, jetzt geht das schon wieder los.“, dachte Gina und versank besorgt im Gedanken. „Hat jemand was gesehen?“, fragte Castillo leise. „Ein Junge, der in der Nähe sein Versteck hat, sagt das er gesehen hat, wie zwei Männer sich mit verbundenen Augen und gefesselten Händen in ein Auto setzten mussten.“ Nun sackte Gina völlig zusammen und Martin wusste genau woran ihre Kollegin dachte. „Hey Gina, mach die keine Sorgen.“, flüsterte er und legte seine Hand auf Gina’s, um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war. „Okay, die Frauen fahren jetzt bitte nach Hause. Der Rest der Gruppe fährt noch mal zum Treffpunkt und schaut sich dort genauer um. Außerdem erkundigen wir uns bei anderen Revieren, ob da irgendwas gemeldet wurde. Benjamin informieren sie bitte ihren Vater und Doktor Bailey.“, erklärte Castillo, mit gesenktem Kopf, schaute danach alle Polizisten ernst an, nickte ihnen noch einmal zu und verschwand in seinem Büro. „Hey Sonny, was ist los?“, fragte Ricardo nachdenklich, als Sonny sich plötzlich setzte, tief Luft holte und im Gedanken versank. „Hhm… glaubst du Val und Angie wissen schon Bescheid?“ „Sicher. Oh Mann, die Beiden werden sich bestimmt Sorgen machen.“ „Wo drauf du dich verlassen kannst. Mann, jetzt fängt das alles schon wieder an. Ich glaube Val und Angie werden nicht die Einzigen sein, die sich Sorgen machen.. und jetzt verpass ich….“, weiter sprach Sonny nicht und lauschte angespannt in die Dunkelheit. „Was ist?“, fragte Ricardo unsicher. „Psst, sei leise! Die suchen uns immer noch und sie sind schon verdammt nah dran. Los, lass uns weitergehen.“ „Ja, und wohin? Weißt du überhaupt wo wir sind?“, hakte Ricardo nach und lief neben seinen Schwager her. „Ich habe keinen blassen Schimmer wo wir sind. Aber als sich Miller und Brown unterhalten haben, haben die was von einem Dorf gesagt. Und nun hoffe ich dass der Ort irgendwo hier in der Nähe ist. Hörst du das?“ „Was?“ „Wasser. Vor uns muss ein Fluss oder irgendwas sein. Ähm, lass uns dahin gehen.“, meinte Sonny und Ricardo nickte einverstanden mit dem Kopf. „Hey, sie laufen zum Fluss.“, hörten Ricardo und Sonny deutlich jemand rufen. „Oh Mann, die sind dichter an uns dran, als ich dachte.“, meinte Sonny und schaute Ricardo unsicher an. „Wo bleibt Tacker mit dem Hubschrauber. Wir jagen sie direkt auf die Lichtung, da hat er leichtes Spiel.“ „Ich funk ihn mal an.“, erkannte Ricardo die Stimmte von Brown und Miller. Noch bevor Sonny oder Ricardo sich etwas sagen konnten, standen sie schon auf der Lichtung und über dem Waldrand vor ihnen, kam ein Hubschrauber geflogen. „Mist verdammter. Wir haben keine Deckung.“, sagte Sonny noch zu Ricardo und schon wurde das Feuer auf sie eröffnet. „Was jetzt?“, schrie Ricardo und suchte hinter ein paar Bäumen Deckung. „Wir müssen versuchen auf die andere Seite zu kommen. Zurück können wir nicht. Oder lass uns versuchen darüber zu laufen.“, erwiderte Sonny nervös und deutete auf ein paar Hügel. „Was macht Tacker da, wieso knallt er die Beiden nicht einfach ab?“, schrie Brown Miller an und schaute fragend auf den Hubschrauber. „Santani hat noch nicht sein okay gegeben. Er ruft uns gleich an. Haltet die Beiden einfach nur hin.“, hörten Ricardo und Sonny Miller antworten, schauten sich vielsagend an und liefen los. Doch kurz bevor sie die Hügelkette ereichten, wurde das Feuer auf sie erneut eröffnet. „Santani sagt wir sollen alle Zeugen beseitigen. Also macht sie fertig, bevor sie die Höhle erreichen.“, schrie Miller seine Leute an und kurz darauf durchbrachen mehrere Schüsse die angespannte Ruhe im Wald. „Da Sonny, eine Höhle.“, meinte Ricardo, hielt Sonny vom Weiterrennen an und deutete auf den Eingang einer Höhle, der sich an einer Seite vor ihnen offenbarte. Doch noch bevor die beiden Männer den Eingang erreichten, fielen erneut Schüsse und Beide gingen zu Boden. „Hey Rico, bist du okay?“, fragte Sonny leise, kroch zu seinem Schwager rüber und blickte ihn tief in die Augen. „Ja, ja, alles klar. Was ist mit dir?“, erwiderte Ricardo, schaute Sonny von oben bis unten an und kroch mit ihm zur Höhle rüber. „Mist, die sind tatsächlich bis zur Höhle gekommen. Was jetzt, sollen hinterher?“, fragte Brown und hockte sich neben Miller vor den Eingang der Höhle. „Wir warten bis Tacker hier ist, vielleicht hat der einen Plan. Außerdem werden die Beiden nicht mehr weit kommen. Einer von Beiden verliert eine Menge Blut.“ Jetzt erst bemerkte Ricardo, dass er am linken Oberarm blutete und auch Sonny spürte, dass mit seiner rechten Schulter etwas nicht stimmte. Außerdem schmerzte ihm seine rechte Seite seines Bauches. Sonny schaute Ricardo erschrocken an und wollte gerade etwas sagen, als er erneut von den Stimmen von Brown und Miller unterbrochen wurde. „Also Tacker, was sagst du, sollen wir hinter den Beiden her?“, hörten die Cops Brown fragen. „Nein, ich habe eine bessere Idee.“, erwiderte Tacker, ging zum Hubschrauber rüber und kam mit einer Panzerfaust in der Hand zurück zu Miller und Brown, die noch immer mit ihren Leuten vorm Eingang der Höhle standen. „Damit lassen wir es krachen.“ Als Ricardo und Sonny das hörten, schauten sie sich fest entschlossen an, nickten mit den Köpfen und liefen tiefer in die Höhle hinein. einen Augenblick später drang ein, Sonny und Ricardo bekanntes, Zischen in die Höhle. Die Beiden Cops schmissen sich instinktiv auf den Boden und nahmen die Hände über den Kopf, um sich so vor eventuellen herabfallenden Steinen zu schützen. Kurz darauf erfüllte auch schon ein lautes Krachen das Innere der Höhle und hunderte von Fledermäusen flogen erschrocken umher. „So, das war’s, gleich morgen früh kommen wir noch mal her und holen die Leichen, oder was auch immer von den Beiden übrig ist, ab. Wir müssen Santani Beweise liefern, dass die Bullen tot sind.“, erklärte Miller und verließ mit Brown und seinen Leuten die Lichtung. Auch Sheriff Tacker setzte sich, mit seinen Hilfssheriffs, in den Hubschrauber und verließ ebenfalls den Platz. „Sonny?“ „Hey Rico, bist du okay?“, erwiderte Sonny leise und rappelte sich langsam auf, wobei er deutliche Schmerzen in seiner rechten Schulter spürte. „Ja, alles klar. Was ist mit dir? Bist du okay?“ „Hhm. Was jetzt?“ „Lass uns hier verschwinden.“, meinte Ricardo und zuckte zusammen, als Sonny sein Feuerzeug an machte und sich umschaute. „Oh warte, hier zünde den an, der brennt eine Weile. So haben wir Zeit nach einen Ausgang zu suchen.“, sagte Ricardo und hielt seinem Schwager einen trockenen Stock entgegen. Als der Stock brannte, schaute Ricardo sich einmal kurz um und ließ seinen Blick auf Sonny haften, der mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck an einer Wand lehnte und dessen T-Shirt auf der rechten Seite bereits von Blut überströmt war. „Oh Mann Sonny, dich hat’s über erwischt, oder?“, meinte Ricardo, steckte die Fackel in den Boden und ging langsam auf Sonny, der schon kurz davor war zusammen zu sacken, zu. „Lass mal sehen.“ Sonny setzte sich auf den Boden, lehnte seinen Oberkörper an eine Wand und ließ seinem Schwager freie Hand. „Autsch, dass sieht nicht gut aus. Ähm, ist die Kugel durchgegangen?“, fragte Ricardo, nachdem er vorsichtig Sonny’s T-Shirt etwas zur Seite gezogen hatte, um sich die Verletzung anschauen zu können. „Nein, ich denke nicht. Ich merke, wie sie auf mein Schulterblatt drückt. Was ist mit dir Rico, bist du okay?“, erkundigte sich Sonny und deutete auf Ricardo’s Oberarm, wo sich dessen T-Shirt ebenfalls mit Blut eingefärbt hatte. „Ist nur ein Kratzer. Nur ein Schleifschuss. Ähm, ich denke wir sollten hier raus, du musst dringend zu einem Arzt. Du verlierst zuviel Blut. Bleib hier sitzen und versuch deine Blutung zu stillen. Ich schau mich mal ein bisschen um, ob ich einen Ausgang für uns finde. Hier, halt das da rauf, vielleicht hilft es.“, erwiderte Ricardo, drückte Sonny ein Stück Tuch, das er zuvor von seinem Hemd abgerissen hatte, in die Hand, nahm sich die Fackel, zündete auch einen Stock für Sonny an und ging sich in der Höhle umschauen. Sonny blieb still auf seinem Platz sitzen, hielt sich das Tuch auf seine Schulter und schaute sich auch etwas in der Höhle um. „Und wie sieht’s aus?“, fragte Sonny unsicher, als Ricardo sich vor ihn hockte und unsicher ansah. „Ähm, der Höhleneingang ist versperrt, da kommen wir nicht raus.“ „Rico, hast du gesehen, wie viel Fledermäuse es hier gibt? Ich habe die noch nie von so nahen gesehen.“, unterbrach Sonny Ricardo und blickte nachdenklich zur Decke. „Und genau die bringen uns hier raus. Los Sonny, komm mit, ich möchte dir was zeigen. Du schaffst das doch, oder?“ „Ja sicher. Es hat aufgehört zu bluten.“, erwiderte Sonny, ließ sich von seinem Schwager auf die Beine helfen und folgte ihm durch die Höhle. „Hier, wir sind da.“ „Wo?“ „Da, die Fledermäuse haben mich darauf aufmerksam gemacht.“, meinte Ricardo und deutete auf ein Loch in der Decke der Höhle. „Und wie willst du da rauf kommen? Fliegen oder was?“ „Nein, wir klettern rauf. Ist ganz einfach, ich war schon oben und durch passen wir auch. Von da oben aus kann man sogar ein paar Lichter von dem Dorf erkennen. Glaubst du, du schaffst das?“ Sonny schaute nach oben auf das Loch, blickte dann Ricardo an und nickte mit dem Kopf. „Wird schon.“„Siehst du, was hab ich dir gesagt, war doch ganz einfach. Da…, da sind die Lichter.“, sagte Ricardo und deutete über den Wald. „Hhm, okay. Ich denke wir sollten dann wieder zum Fluss runter gehen und ihm folgen. Wir hatten Recht damit, dass das Dorf Fluss abwärts liegt.“ „Hey warte, wie geht’s dir?“, hielt Ricardo Sonny zurück. „Ich bin okay. Los jetzt, lass uns gehen.“, drängte Sonny, doch Ricardo sah es seinen Schwager an, dass dieser große Schmerzen hatte. Und er sah auch, dass Sonny’s Wunde erneut zu Bluten angefangen hat. Ricardo wusste, dass Sonny nicht mehr viel Zeit bleiben würde, um zu einem Arzt zu kommen. Er half seinem Schwager, so gut es ging, beim Abstieg von dem Hügel und lief mit ihm zurück zum Fluss, dem sie dann bis hin zum Dorf folgten. „Es ist schon hell, was jetzt?“, fragte Ricardo unsicher und hockte sich mit Sonny hinter einen Schuppen. „Da ist der Hubschrauber. Wusste ich es doch, dass es ein Polizeihubschrauber war. Ich hab keine Ahnung was wir jetzt machen sollen. Außerdem ist mir schwindlig und irre heiß und ich hab Hunger.“, erwiderte Sonny müde. „Guten Morgen Doktor Mitchum.“, grüßte ein Mann in Uniform eine Frau, die gerade aus dem Haus, hinter dem sich Sonny und Ricardo versteckten, kam, um ihre Zeitung zu holen. „Guten Morgen, Sheriff Tacker.“, erwiderte die Frau, nickte dem Sheriff zu und sah noch aus dem Augenwinkel, wie Ricardo Sonny wieder hinter eine Mauer zog. Sie stutze, ließ sich aber vor dem Sheriff nichts anmerken und kehrte zurück ins Haus. Dort versicherte sie sich, dass der Sheriff nichts mitbekommen hatte, lief durchs Haus und öffnete die Hintertür des Hauses, um sich dort umzuschauen. Ricardo hatte Sonny hinter die Ecke eines Nebenhauses gezogen und hockte nun vor ihm, um ihn etwas zu beruhigen. Sonny saß mit dem Rücken gelehnt an der Wand und verzog vor Schmerzen sein Gesicht. „Oh Mann Rico, das tut verdammt weh.“, sagte er noch, hielt seine Hand, die sofort von Blut überströmt wurde, auf seine Wunde und schaute erschrocken an seinem Schwager vorbei, als die Frau hinter Ricardo auftauchte. „Tut mir leid Sonny, aber….“, doch weiter sprach Ricardo nicht, folgte Sonny’s Blick und schaute überrascht in das ernste Gesicht der Frau. Sonny senkte erschöpft seinen Kopf, schüttelte ihn, mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck, schloss die Augen und lehnte den Kopf wieder nach hinten an die Wand. „Bitte Miss, helfen sie uns.“, sagte Ricardo und schaute die Frau unsicher und bittend an. „Ja sicher, bitte kommen sie mit in mein Haus. Ich möchte mir das mal anschauen. Das sieht echt nicht gut aus. Ähm bitte kommen sie mit.“ „Nein, nein, was ist mit dem Sheriff?“, fragte Sonny nervös. „Wir gehen hinten lang, da sieht uns niemand.“, erklärte die Frau, lächelte die beiden Männer beruhigend an und bat sie noch einmal in ihr Haus. Daraufhin half Ricardo Sonny auf die Beine und die Beiden folgten der Frau ins Haus, wo es nach frischen Kaffee roch. Die Frau führte die beiden Männer in ihr Esszimmer und deutete auf ein paar leere Stühle, wo sie sich setzten konnten. Sonny grinste Ricardo kurz an, setzte sich auf einen Stuhl und griff sich eines der frischen Brötchen, die auf dem Tisch lagen, um gleich davon abzubeißen. „Hey wow Sonny, langsam. Du solltest erst einmal fragen, bevor du dich hier selbst bedienst.“ „Nein, nein, ist schon okay. Er braucht das jetzt. Außerdem ist genug da.“, unterbrach die Frau Ricardo, lächelte die beiden Männer freundlich an, stellte zwei weitere Tassen auf den Tisch und goss allen einen Kaffee ein. „Danke Miss.“, sagte Sonny, lächelte kurz, verzog danach erneut vor Schmerzen sein Gesicht und nahm langsam eine Tasse vom Tisch. „Ähm Miss….“ „Mitchum, Beverly Mitchum.“, stellte sich die Frau vor und schaute Ricardo fragend an. „Ähm, könnte ich vielleicht mal ihr Telefon benutzen?“, führte dieser seinen Satz zu ende. „Ja sicher, das Telefon steht da vorn.“, erwiderte Beverly, deutete den Flur entlang und wandte sich danach Sonny zu. „Ähm , kann ich mir das jetzt mal anschauen. Ich bin Ärztin.“ Sonny nickte stumm mit dem Kopf, stellte die Tasse zurück auf den Tisch, rutschte mit dem Stuhl zur Seite und ließ der Ärztin freie Hand. „Das ist doch eine Schusswunde, oder? Sie wissen schon, dass ich verpflichtete bin, das dem Sheriff zu melden?“ „Dem haben wir das ja zu verdanken.“, erwiderte Sonny leise und verzog erneut vor Schmerzen sein Gesicht. Als Ricardo, der sein Telefonat beendet hatte und nun wieder am Tisch saß, den fragenden Blick der Ärztin sah, erklärte er ihr was passiert war. „Und sie sind sicher, dass Sheriff Tacker in dem Hubschrauber saß?“ „Oh ja, ein paar Mal wurde sein Name erwähnt.“, sagte Ricardo und trank den letzten Schluck seines Kaffees. „Ähm, das wird jetzt etwas brennen. Vielleicht wäre es besser wenn wir rüber in die Praxis gehen. Ich bin der Meinung, das die Kugel so schnell wie möglich raus muss.“ „Das geht nicht, wenn uns jemand sieht, sind wir erledigt. Wir wissen doch überhaupt nicht, wem wir trauen können. Und die werden sicher nach uns suchen.“, meinte Sonny müde und zuckte zusammen, als die Ärztin begann seine Wunde zu reinigen. „Ähm Miss, wohnen sie eigentlich allein hier?“, Fragte Ricardo und schaute sich im Esszimmer etwas um. „Ja, mein Mann ist vor kurzem bei einem Einsatz ums Leben gekommen.“ „Oh, das tut uns Leid. Ähm wir wollten keine….“ „Schon gut.“, unterbrach Beverly Ricardo, verband Sonny die Schulter und schaute sich auch gleich noch seinen Rippen an. „Sie haben Glück gehabt, das das nur ein Schleifschuss ist. Ähm soll ich ihnen noch etwas gegen die Schmerzen geben?“ „Nein. Danke Miss.“ „Bitte geben sie ihm keine Medikamente, er darf nicht alles kriegen. Er reagiert allergisch auf einige Medikamente.“ „Oh, alles klar. Ähm darf ich mir jetzt auch mal ihren Arm anschauen?“, erkundigte sich Beverly bei Ricardo, doch gerade als dieser seine Arm vom T-Shirt hochkrempelte, klingelte es an der Tür. Beverly warf Sonny und Ricardo einen fragenden Blick zu, stand, als beide Männer mit dem Kopf nickten auf und ging langsam zur Haustür. „Sheriff Tacker, was machen sie denn hier? Kann ich ihnen helfen? Ist irgendwas passiert?“, fragte Beverly laut genug, sodass Ricardo und auch Sonny hörn konnten wer da war. „Ja, das können sie. Ich wollte ihnen mitteilen, dass sich hier in der Gegend zwei Männer rum treiben, die wir suchen. Einer von den Beiden ist verletzt und da dachte ich falls die in der Praxis auftauchen, dass sie sich bei mir melden. Die Beiden sind sehr gefährlich. Ich wollte nur, dass sie Bescheid wissen.“, erklärte der Sheriff und schaute sich während des Gespräches immer wieder zur Straße um. „Was? Ähm sicher melde ich mich bei ihnen, wenn ich was sehe, aber ich habe doch heute frei. Ähm Charly ist heute in der Praxis. Heute ist doch Mittwoch, da übernimmt er doch immer meine Schicht, damit ich meine Einkäufe und so erledigen kann. Aber falls ich was Auffälliges sehe, melde ich mich bei ihnen. Ist sonst noch was, was sie sagen wollen?“, erkundigte sich die Ärztin und schaute den Sheriff unsicher an. „Nein, weiter ist nichts. Wir suchen jetzt die Gegend noch einmal ab. Ich melde mich bei ihnen, falls wir die Kerle geschnappt haben, damit sie sich keine Sorgen mehr machen brauchen. Sie sollten nur über alles informiert sein.“, erklärte der Sheriff, nickte Beverly noch einmal zu, tippte sich an seinen Hut und ging danach zu seinen Leuten rüber, um mit ihnen noch einmal die Pläne für den bevorstehenden Einsatz durchzugehen. Beverly folgte dem Sheriff mit ihrem Blick, nickte den anderen Leuten zu und verschwand danach wieder in ihrem Haus. „Das war Sheriff Tacker und er hat mich vor ihnen gewarnt. Also bitte erklären sie mir was hier los ist. Vielleicht hat der Sheriff sogar Recht und sie sind gefährlich. Wieso soll ich ihnen überhaupt glauben was sie sagen. Ich weiß überhaupt nicht mehr wem oder was ich noch glauben soll.“ „Wir sind Cops aus Miami.“, erwiderte Sonny leise, verzog wieder sein Gesicht und schaute danach Ricardo unsicher an. „Aber wieso ist dann Tacker mit seinen Leuten hinter ihnen her?“ „Setzten sie sich doch erst einmal.“, ergriff nun Ricardo das Wort und deutete auf den Stuhl, wo die Ärztin zuvor gesessen hatte. „Ich werde ihnen erklären was passiert ist.“ „Ja, ich bitte darum, aber vorher sollte er sich etwas hinlegen und ausruhen.“, unterbrach Beverly Ricardo, schaute ihn ernst an und deutete danach auf Sonny, der immer wieder sein Gesicht vor Schmerzen verzog. „Helfen sie ihm bitte. Wir bringen ihn rüber in mein Wohnzimmer, dort können sie mir dann auch erklären was los ist.“ „Ja gut, danke Miss Mitchum.“, erwiderte Ricardo, half Sonny auf die Beine und folgte der Ärztin durch ihr Haus, bis hin zum Wohnzimmer. „Hier, legen sie sich hier her und bitte sagen sie doch Beverly zu mir.“ Sonny lächelte, das erste Mal seit dem er das Haus betreten hatte, die Frau an, legte sich auf das Sofa, das nun vor ihm stand und war keine fünf Minuten später fest eingeschlafen. Ricardo blieb noch solange, bis Sonny eingeschlafen war, vor dem Sofa stehen, wandte sich danach der Frau zu und bat sie sich mit ihm an einen Tisch zu setzten. Dort stellte er sich und Sonny erst einmal mit Namen vor und erklärte danach ausführlich was in Miami passiert war und wie sie zu diesem Haus gekommen waren. Beverly verband Ricardo zwischendurch den Arm und erzählte, als sie sich sicher war, das sie bei Ricardo und Sonny auf sicherer Seite war, wie sie an diesen Ort gekommen ist und was mit ihren Mann geschah. „Und ihre Kollegen werden ihnen helfen?“, beendete Beverly ihre Erklärung mit einer Frage. „Tut mir sehr leid, das mit ihrem Mann.“, meinte Ricardo leise, schaute die Ärztin vorsichtig an und wechselte das Thema. „Ja ich bin mir sicher dass unsere Leute bald hier auftauchen werden. Ich habe vorhin mit Lieutenant Castillo telefoniert. Er sagte er wird mit Verstärkung hier anrücken. Ist ja doch ganz schön weit weg von Miami, wo wir hier sind. Das wird sicher noch ein Weilchen dauern, ehe jemand hier ist.“, erklärte Ricardo und blickte immer wieder besorgt auf Sonny, der unruhig auf dem Sofa schlief. „Sie machen sich Sorgen um ihren Freund, er bedeutete ihnen sehr viel, oder?“ „Oh ja. Ähm Sonny ist nicht nur mein Freund, er ist sogar mit mir verwandt. Er ist mein Schwager und ich habe seiner Frau versprochen auf ihn aufzupassen. Wir haben schon eine Menge mit Sonny durchgemacht. Er wird doch wieder gesund, oder?“, fragte Ricardo unsicher und blickte erneut besorgt auf Sonny. „Er muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Die Kugel muss entfernt werden.“, erwiderte Beverly und zuckte vor Schreck zusammen, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Sie schaute Ricardo unsicher an und ging langsam, als dieser mit dem Kopf nickte, zur Tür, um kurz darauf mit Lieutenant Castillo, Martin und Switek, sowie Doktor Bailey zurück zukommen. Als Ricardo Castillo und Thomas Bailey erblickte, atmete er erleichtert auf, begrüßte seine Freunde und erklärte Castillo sofort was passiert war. Thomas untersuchte Ricardo’s Arm kurz, nickte der Ärztin anerkennend zu und wandte sich danach sofort Sonny, der noch immer schlief, zu. „Sonny, wach auf! Komm schon, mach die Augen auf!“, forderte Thomas, der von Beverly begleitet wurde und nun vor Sonny hockte. Sonny bewegte seinen Kopf langsam hin und her und versuchte krampfhaft die Augen zu öffnen. „Gut so. komm schon Sonny, Augen auf!“ „Hey Tom…., ist Castillo auch hier?“, erkundigte Sonny sich gleich, als er relativ bei Sinnen war und sah wie Thomas mit dem Kopf nickte. „Oh gut, dann können wir endlich nach Hause, ja?“ „Warte Sonny, langsam!“, hielt Thomas Sonny zurück, als dieser gleich aufstehen wollte. Sonn verzog vor Schmerzen sein Gesicht, setzte sich langsam aufrecht hin und schaute sich fragend um. „Was ist, mehr seid ihr nicht?“ Castillo unterbrach Ricardo durch ein Handzeichen, blickte Sonny fragend an und schüttelte den Kopf. Jetzt erst realisierte auch Ricardo, dass nur drei Leute von Vice und Thomas Bailey gekommen waren. „Ihr habt doch noch Verstärkung mitgebracht, oder?“, fragte Sonny und sah wie Castillo erneut mit dem Kopf schüttelte. „Oh Mann, das ist….“ „Da kommt der Sheriff, soll ich den reinlassen?“, unterbrach Martin, der an der Tür stand Sonny und zuckte erschrocken zusammen als Ricardo und Sonny gleichzeitig „Nein!“ sagten. „Den haben wir den ganzen Schlamassel hier zu verdanken.“, erwiderte Sonny, blickte unsicher auf das Telefon und wandte sich danach Switek zu. „Ruf Benny an, wir brauchen sicher noch Verstärkung.“„Ja, der Sheriff ist nicht der Einzige, der da mit drin steckt, nur können wir niemanden etwas beweisen.“, führte Ricardo die Erklärung zu ende und zuckte erschrocken zusammen, als es laut an der Tür klopfte. „Hey, können sie mich hören, hier spricht Sheriff Tacker.“, hörten alle im Haus die Stimme des Sheriffs. „Kommen sie alle ohne Waffen und mit erhobenen Händen raus! Wir können dann in aller Ruhe über alles reden!“ Sonny und auch Ricardo schauten daraufhin Castillo unsicher an und warteten auf dessen Reaktion. Dieser gab Switek durch ein Zeichen zu verstehen, dass er Telefonieren sollte. Danach zeigte er Martin, dass dieser weiter am Fenster bleiben sollte und begab sich langsam zur Tür rüber. „Hallo, hören sie mich? Hier spricht Lieutenant Martin Castillo von der Miami Dade Polizei. Ich möchte das sie sich mit ihren Leuten zurück ziehen und uns in Ruhe abziehen lassen.“ Daraufhin hörten alle ein fieses Lachen. „Lieutenant sie glauben doch nicht im Ernst daran, das sie hier so einfach verschwinden können.“, erwiderte der Sheriff und rief über Funk seine Leute zusammen. Ich gebe ihnen jetzt die Möglichkeit uns Crockett und Tubbs auszuliefern. Die Beiden müssen sich hier bei uns verantworten, für das was hier letzte Nacht passiert ist. Es wurde immerhin ein Mann erschossen. Und bitte versuchen sie nicht zu fliehen, meine Leute haben das Haus bereits umstellt. Wir können das ganze friedlich und wie vernünftige Menschen regeln.“ „Die Leitung ist tot.“, sagte Switek plötzlich und warf Sonny einen unsicheren Blick zu. „Ich weiß nicht, wie viel Benny verstanden hat. „Na toll.“, meinte Sonny, senkte seinen Kopf und verspannte sich vor Schmerzen am ganzen Körper. „Ähm Sonny, schau mich mal an! Kannst du mir beschreiben wie deine Schmerzen sind?“, fragte Thomas besorgt, hockte sich vor Sonny und schaute ihn tief in die Augen. „Es ist so wie damals im Krankenhaus, als der Spliter durch meinen Körper wanderte.“ „Das hab ich befürchtet. Das ist nicht gut, die muss unbedingt aus deinem Körper raus und wir können nicht mehr warten.“ „Warte, und wie willst du das anstellen. Willst du mich mit Alkohol abfüllen und wie im wilden Westen die Kugel mit dem Messer rausholen.“, scherzte Sonny und schaute dennoch verunsichert zwischen Thomas und Beverly hin und her. Thomas warf Sonny einen nichts sagenden Blick zu, wandte sich danach Beverly zu und bat sie um ein Gespräch. Die beiden Ärzte gingen ein Stück zur Seite und diskutierten, wie sie Sonny helfen könnten. Unterdessen sicherten Castillo und die Cops von Vice die Türen und Fester im Zimmer und unterhielten sich angeregt über einen Plan, um aus dieser Situation raus zukommen. Nur Sonny saß schweigend, im Gedanken versunken und mit höllischen Schmerzen in seiner Schulter auf dem Sofa und warf Thomas ab und zu einen fragenden Blick zu. Nachdem die beiden Ärzte mit ihrer Unterhaltung zu Ende waren, setzten sie sich zu Sonny auf das Sofa und erklärten ihm, was sie sich überlegt hatten. „Oh was, Chloroform? Oh Mann, das gibt Kopfschmerzen, oder?“ Jetzt nickte Thomas nur stumm mit dem Kopf, blickte Sonny unsicher an und senkte danach seinen Blick. „Okay Tom, dann los. Ähm Miss Mitchum, tut mir leid, dass wir sie damit rein gezogen haben.“ „Bitte nennen sie mich doch Beverly und bitte machen sie sich keine Sorgen, ich stecke schon tiefer drin, als sie glauben.“, erwiderte Beverly Mitchum und lächelte Sonny, der die Ärztin fragend ansah, an. „Okay Sonny dann los.“, unterbrach Thomas, der inzwischen die Anderen informiert hatte, Sonny und Beverly und nickte Sonny unsicher zu. Kurz darauf verschwanden Sonny und die beiden Ärztin in ein anderes Zimmer, wo die Operation stattfinden sollte. Gute zwei Stunden nach der Operation kam Sonny wieder zu sich, öffnete langsam die Augen und blickte sich unsicher um. „Ruhig Sonny, bleib noch einen Moment liegen, bis du richtig klar bist. Deine Kopfschmerzen werden sich auch bald verziehen. Und bitte halt deinen Arm so ruhig wie möglich. Die OP ist soweit ganz gut verlaufen, wir konnten die Kugel ohne Probleme aus deinem Körper entfernen. Ähm, willst du was gegen die Schmerzen. Ähm, wir haben Morphium im Haus.“, erklärte Thomas und half Sonny sich hin zu setzten. „Sie hat Morphium im Haus? Wieso das?“ „Ich habe meine Tasche immer für Notfälle gepackt und im Flur zu stehen.“, erwiderte Beverly ernst. „Oh nein, danke. Ich möchte klar denken können. Ähm, wie sieht’s aus, können wir endlich von hier verschwinden?“ „Negativ Sonny, der Sheriff und seine Leute haben alles abgeriegelt. Die halten uns voll im Schach. Man hat auch schon ein paar Mal auf uns geschossen, als wir versucht haben zu unseren Autos zu kommen.“, sagte Castillo, der in der Tür zum Zimmer stand und setzte sich nun zu Sonny auf ein Bett. „Und was heißt das jetzt für uns?“, hakte Sonny nach.„Wir müssen warten und hoffen, dass Benny mit Verstärkung hier auftaucht.“ „Das können wir nicht. Wir müssen versuchen hier weg zu kommen. Wenn Santani erst hier ist, haben wir keine Chance mehr. Ähm, wie lange war ich weg?“ „Fast zwei Stunden. Ähm, ich werde mich mal eben mit den Anderen unterhalten, vielleicht haben die eine Idee, wie wir hier wegkommen.“, erwiderte Castillo nachdenklich, nickte Sonny noch einmal zu und ging zu den Anderen zurück. Sonny wandte sich derweil Beverly zu und unterhielt sich mit ihr über Sheriff Tacker, über die Leute aus dem Ort und über das, was in diesem Ort vor sich ging. „Wow, und sie sind sich wirklich sicher, das die alle da mit drin stecken? Schade das wir dafür keine Beweise haben.“, meinte Sonny, nachdem Beverly mit ihrer Rede fertig war, senkte seinen Blick und versank im Gedanken an seine Familie. „Es gibt Beweise.“, sagte Beverly leise. „Was?“ „Ja, als mein Mann hierher versetzt wurde, hat er sofort mitbekommen, dass hier was nicht stimmte. Er hat einige Ermittlungen auf eigene Faust durchgeführt und Beweise gegen einige Leute hier aus dem Ort gesammelt. Er hat mir seine Unterlagen gezeigt und sie danach hier im Haus versteckt. Kurz darauf ist er bei einem Einsatz ums Leben gekommen. Angeblich wurde er bei einem Banküberfall von einem der Räuber erschossen, aber ich persönlich glaube das nicht. Es wurde nie jemand verurteilt und außerdem wurde Sam in den Rücken geschossen. Daher denke ich, dass Sheriff Tacker dahinter steckt. Der Sheriff kam nach dem Tod meines Mannes zu mir und hat mich gefragt, ob Sam mir irgendwas über seine Arbeit erzählt hat. Ich habe ihm nie was über die Unterlagen erzählt und bis jetzt hat der Sheriff mir das auch immer geglaubt.“, erklärte Beverly, mit Tränen in den Augen, holte tief Luft und schaute Sonny verunsichert an. „Tut mir sehr leid, ich wollte nicht….“ „Schon gut Sonny.“, unterbrach Beverly Sonny und lächelte ihn an. „Sie konnten ja nicht wissen, was passiert ist. Sam sagte mir, als er mir die Unterlagen zeigte, das, wenn mal was passieren sollte, ich die Unterlagen jemanden geben, der damit was anfangen kann und dem Treiben hier ein ende setzt. Und ich glaube das sie und ihre Einheit genau die Richtigen sind.“ „Hey, der Sheriff und seine Leute bekommen Verstärkung.“, unterbrach Martin, der zur Tür rein kam, Beverly und Sonny und deutete mit dem Kopf auf das andere Zimmer. „Wer?“, fragte Sonny, als er mit Beverly und Thomas das andere Zimmer betrat. „Miller und Brown und deren Leute.“, erwiderte Ricardo, der sich nun an Martin’s ans Fenster gestellt hatte. „Shit. Ähm, gibt’s hier außer der Tür und der Hintertür noch einen Weg nach draußen?“, erkundigte sich Sonny und schaute Beverly fragend an. „Ich bin mir da nicht ganz sicher, aber als ich vor ein paar Tagen unten im Keller war, habe ich durch Zufall eine Tür entdeckt und dahinter befindet sich ein Gang, aber ich weiß nicht wohin der führt. Ich habe mich nicht getraut nach zu sehen. Ich wollte damit warten, bis meine Schwester zu Besuch kommt. Wir sind fürs nächste Wochenende verabredet.“ „Okay gut, ähm dann packen sie jetzt bitte ein paar Sachen, die sie benötigen. Ich glaube es wird Zeit, dass wir hier verschwinden. Und die da draußen werden uns sicher nicht einfach so abziehen lassen. Jetzt wo auch noch Miller und Brown aufgetaucht sind, müssen wir damit rechnen, das die das Haus in Schutt und Asche legen werden, um uns zu erwischen.“, meinte Sonny und warf Beverly einen ernsten Blick zu. Diese nickte stumm mit dem Kopf, verließ nachdenklich das Zimmer und stand knappe zehn Minuten später, mit einem Rucksack in der Hand, wieder vor Sonny, der sich in der Zwischenzeit mit Castillo unterhielt. „Oh wow, die fahren schweres Geschütz auf.“, unterbrach Martin plötzlich das Gespräch und blickte alle nacheinander unsicher an. „Höchste Zeit, dass wir hier verschwinden.“, meinte Sonny nervös und ließ seinen Blick ebenfalls durch den Raum gleiten. „Gut, bitte folgen sie mir, ich zeige ihnen den Keller und die Tür.“, sagte Beverly ängstlich, führte die Männer eine Treppe hinunter in den Keller und machte das Licht an. Sie zeigte ihnen die Tür zu dem geheimen Gang, ging zur Seite und ließ einen der Männer den Vortritt. Ricardo ließ sich von Switek eine Taschenlampe geben und führte nun die Gruppe den engen Gang entlang. Kaum dass Castillo, der als letztes den Gang betrat, die Tür hinter sich geschlossen hatte, erfüllte ein lautes Krachen das Haus. Die Leute im Keller konnten deutlich hören, wie das Haus über ihnen an mehreren Stellen einstürzte und ein spürten, wie Putz von der Decke rieselte. Nach einigen hundert Metern durch den engen Gang erreichten die Cops und die beiden Ärzte eine weitere Tür, die zu einem etwas größeren Raum führte. „Hey Sonny, mach mal langsam! Lass die anderen nach einen Ausgang suchen.“, hielte Thomas Sonny zurück und schaute ihn ernst an. „Ich möchte mir deine Schulter anschauen. Hast du große Schmerzen? Hier Beverly, können sie mal bitte die Lampe halten, so das ich etwas mehr sehen kann.“ Sonny der mit seinen Kräften ziemlich am Ende war, tat sofort, was Thomas ihm sagte, setzte sich an eine Wand auf den Boden, lehnte den Kopf an die Wand und schloss einen Moment seine Augen. „Und, hast du Schmerzen?“, hakte Thomas noch einmal nach. „Oh ja, aber es ist okay.“ „Lass mich das trotzdem noch mal anschauen. Außerdem müssen wir bestimmt deine Verband wechseln.“ „Okay.“, erwiderte Sonny, ließ dem Arzt freie Hand und beobachtete nebenbei seine Kollegen, die ein paar Laternen anzündeten, so das der Raum hell erleuchtet wurde. „Hier ist eine Tür.“, sagte Switek plötzlich, schaute vorsichtig durch eine kleine Luke neben der Tür und zog seinen Kopf sofort wieder zurück. „Oh Mann, die sind aber schnell. Brown, Miller und seine Leute sind schon hier und suchen alles ab.“ „Was jetzt?“, fragte Ricardo, konnte sich aber schon denken was in Castillo’s oder Sonny’s Kopf vorging. „Wie viel Munition haben wir noch?“, erkundigte sich Castillo und schon begonnen alle Cops ihre Waffen abzuchecken und ihre Kugeln zusammen zu tragen. „Und?“, fragte Sonny nach einer Weile. „Zwei volle Magazine und fünf einzelne Patronen.“, erwiderte Ricardo, hielt die beiden Magazine und die Patronen in der Hand und schaute fragend zwischen Castillo und Sonny hin und her. „Okay.“, meinte Castillo, nahm Ricardo die Munition ab, gab eines der Magazine Martin und lud mit dem Anderen seine eigene Waffe. Die restlichen fünf Patronen verteilte er an Switek und Ricardo, die damit ihre Waffen luden. Ohne das jemand etwas sagten musste, wussten alle Cops, was Castillo und Sonny vorhatten. Martin bezog sofort Stellung neben der Tür und wartete dort auf weitere Anweisungen von einen der beiden anwesenden Lieutenants. „Hier, durchgeladen und entsichert.“, meinte Castillo, hielt Sonny seine Waffe hin und schaute ihn noch einmal ernst an. „Glaubst du, du schaffst das?“ Sonny nickte stumm mit dem Kopf, nahm langsam die Waffe aus Castillo’s Hand und wiegte sie in seiner Hand hin und her. Jetzt erst realisierten Thomas Bailey und Beverly Mitchum , was die Cops vorhatten und blickten beide Sonny und Castillo, die noch nebeneinander standen, verunsichert an. „Das ist doch jetzt nicht euer Ernst, oder? Sonny, du willst doch nicht wirklich da raus gehen?“, erkundigte sich Thomas und wusste gleich, dass er die Cops nicht von ihren Plan abbringen konnte. „Das ist die einzigste Möglichkeit die wir haben, um hier raus zukommen. Und Martin und Sonny sind nun mal die beiden besten Schützen in unserer Einheit.“, erklärte Castillo leise. „Vielleicht haben wir ja auch noch etwas Glück und Benny und die Andren tauchen doch noch hier auf.“, meinte Sonny, brachte unter Schmerzen die Pistole in den Anschlag, holte tief Luft und nickte Martin zu. „Bist du bereit?“ Martin nickte fest entschlossen mit dem Kopf, holte auch noch einmal tief Luft und brachte ebenfalls seine Waffe in den Anschlag. „Seid vorsichtig!“, mahnte Castillo die beiden Männer noch einmal und gab dann das Zeichen zum Aufbruch. Danach ging alles sehr schnell, Switek öffnete mit einem Ruck die Tür, Sonny und Martin stürmten hinaus und schossen auf alles, was sich bewegte. So setzten sie einen nach dem anderen von Miller und Brown’s Männer außer Gefecht. Die anderen Cops verließen ebenfalls ihr Versteck, suchten sich ein paar Waffen, die von den Gangstern herum lagen und unterstützten Sonny und Martin, deren Munition zur Neige ging. Im gleichen Augenblick kam ein Hubschrauber über einen Waldstück hervor und setzte zur Landung. „Sonny, pass doch auf!“, hörte Sonny, eine ihm unbekannte Männerstimme und wurde einen Augenblick später von den Beinen geholt.Und im nächsten Moment schlugen dort wo Sonny gestanden hatte, mehrere Gewehrkugeln im Boden ein. Als Sonny seine Augen wieder öffnete, blickte er in das besorgte Gesicht eines Jungen Mannes, der über ihn gebeugt war du ihn mit seinen grün-blauen Augen ansah. „Hey, seid ihr Beide okay?“, fragte eine weitere Männerstimme und Sonny erkannte kurz darauf seinen Bruder, der sich nun ebenfalls neben ihm gehockt hatte. „Los Colin, verschwinde! Wir sehen uns später. Ich melde mich bei dir.“ „Okay, aber bitte Toni, versprich mir auf ich aufzupassen.“, erwiderte der junge Mann, deutete auf Sonny und nickte danach Toni zu. „Ich hab noch einiges vor mit ihm.“ „Ja sicher. Los jetzt, verschwinde!“, drängte Toni, schubste den jungen Mann zur Seite und kümmerte sich danach um Sonny, der fragend und verunsichert umherschaute. Kaum als der junge Mann verschwunden war hörte man mehrere Leute durcheinander rufen: „Halt Polizei! Waffen weg! Hier spricht das FBI, lassen sie ihre Waffen fallen! Legen sie sich flach auf den Boden, mit dem Gesicht nach unten!“ Jetzt wusste Sonny, dass Benjamin die Nachricht verstanden hatte und dass die Verstärkung eingetroffen war. „Hey Sonny, bist du okay?“, wiederholte Toni seine Frage und Sonny nickte unsicher mit dem Kopf. „Ich denke schon, loh elf mir hoch.“ „Langsam Sonny!“, sagte Thomas, der nun neben den beiden Brüdern auftauchte. „Ähm Toni, ist das dein Hubschrauber?“ „Nicht ganz, den hab ich mir nur ausgeliehen, wieso?“ „Gut, würdest du einen Bruder, Ricardo, Miss Mitchum und mich bitte nach Miami zurück bringen. Sonny muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus und Ricardo möchte ich gleich auch noch mal genauer untersuchen.“ „Hey, ihr mir bitte mal hoch helfen.“, bat Sonny, ließ sich Von Thomas und Toni auf die Beine helfen und schauten sich suchend um. „Wo ist der Junge? Und wer ist er?“ „Das erklär ich dir später. Sonny, bitte erwähn davon nichts vor dem FBI, sonst bekommt Colin Schwierigkeiten. So, und nun kommt, ich bring euch nach Hause.“, erwiderte Toni, warf Sonny einen ernsten Blick zu, begrüßte Ricardo, der sich inzwischen zu ihnen gesellt hatte und führte seine Passagiere zu dem Hubschrauber, der nur wenige Meter von einer Scheue stand, rüber. Auf dem Weg zum Krankenhaus funkte Ricardo Gina, die mit den andren Frauen von Vice auf dem Revier Dienst hatte, an und bat sie, nachdem er ihr versicherte hatte das alles in Ordnung war, Angie und Valerie anzurufen und über alles in Kenntnis zu setzten. Gina atmete erleichtert auf, beendete das Gespräch mit Ricardo und rief gleich bei Valerie und Angie an, um ihnen die gute Nachricht mitzuteilen. Die Beiden Frauen machten sich, als sie die Nachricht etwas verdaut hatten und für die Kinder einen Aufpasser besorgt hatten, auf den Weg zum Jackson Memorial Hospital, um nach ihren Männern zu schauen. Gerade als Thomas, Beverly, Ricardo und Sonny in einem Behandlungszimmer verschwunden waren, trafen auch Angie und Valerie am Krankenhaus ein. Sie liefen sofort in die Notaufnahme und wurden dort von Toni, der auf dem Flur wartete, empfangen. Er erklärte den beiden Frauen, so gut wir es wusste, was passiert war. Toni war gerade mit seiner Erklärung zu Ende, als Ricardo neben ihm und den Frauen auftauchte und alle nacheinander verunsichert anschaute. „Oh mein Gott Rico. Gott sei Dank geht’s dir gut.“, flüsterte Valerie, den Tränen nahe, umarmte ihren Mann und küsste ihn leidenschaftlich. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht.“ Noch bevor Ricardo etwas erwidern konnte, traf sein Blick Angie und er sah wie besorgt sie war. „Hey Angie, komm mal her.“, sagte Ricardo, befreite sich aus Valerie’s Umarmung, nahm Angie in den Arm und hielt sie einen Moment fest. „Mach dir keine Sorgen um Sonny, es geht ihm soweit ganz gut. Er ist da drüben im Zimmer und wird gleich von zwei Ärzten versorgt.“ Doch kaum das Ricardo diesen Satz ausgesprochen hatte, befreite sich Angie aus seiner Umarmung und lief in Richtung Behandlungszimmer davon. Jetzt könnte Ricardo sich Ohrfeigen, weil er das von den zwei Ärzten erwähnt hatte. Er blickte Angie unsicher hinterher, wandte sich seiner Frau wieder zu und umarmte sie erneut. In diesem Moment erreichte Angie das Zimmer, riss die Tür auf und stürmte in den Raum. Thomas war gerade fertig Sonny’s Schulter zu verbinden, zuckte nun erschrocken zusammen und blickte unsicher auf Angie, der schon Tränen übers Gesicht liefen. Sonny senkte entschuldigend den Kopf, rutschte langsam von einem Bett runter, ging auf Angie zu und nahm sie in den Arm, um sie ganz fest an sich zu drücken. „Oh Gott Angie, es tut mir so leid.“, sagte er, warf Angie einen unsicheren Blick zu und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. „Oh mein Gott Sonny...“, schluchzte Angie und drückte Sonny noch einmal fest an sich. „Ich hatte ja solche Angst um dich.“ „Psst Angie, bitte nicht weinen. Es ist alles in Ordnung. Ich bin okay. Und es tut mir leid, das ich dir solch einen Schrecken eingejagt habe.“, entschuldigte Sonny sich, gab Angie einen weiteren Kuss und versuchte sie so zu beruhigen. „Ähm, ich störe euch beide ja nur ungern, aber wir müssen jetzt den Raum freimachen. Aber erst möchte ich euch bekannt machen. Angie, das ist Beverly Mitchum, eine Kollegin. Beverly, das ist Angie Gordon, Sonny’s Frau.“, unterbrach Thomas Sonny und Angie, stellte die beiden Frauen vor und schaute danach Sonny unsicher an. „Hier Sonny, zieh das Hemd wieder an. Und ähm, es bleibt bei der Nacht, ja. Ich möchte nur auf Nummer sicher gehen. Morgen kannst du dann nach Hause.“ „Hhm, okay.“, brummte Sonny leise, zog das Hemd über, lächelte seine Frau breit an und verzog vor Schmerzen das Gesicht. „Hey, ist alles in Ordnung?“, fragte Thomas gleich und sah wie Sonny mit dem Kopf nickte. „Gut, dann gehen wir jetzt. Ähm, ich lass dann das Zimmer für dich vorbereiten.“ „So, und jetzt muss ich gehen, es warten noch ein paar Patienten auf mich. Ähm, Beverly, begleiten sie mich? Ich komm nachher noch mal vorbei, um zu sehen ob alles in Ordnung ist.“, sagte Thomas, nachdem alle den Behandlungsraum verlassen hatten, nickte Beverly lächelnd zu und ließ Sonny und Angie, nachdem Beverly einverstanden mit dem Kopf genickt hatte, auf dem Flur stehen, um mit seiner Kollegin in einem Fahrstuhl zu verschwinden. Angie und Sonny gingen langsam zu Valerie und Ricardo, die noch immer auf dem Flur warteten rüber. Sonny und Valerie begrüßten sich herzlich und Sonny wandte sich danach sofort seinem Schwager zu. „Und, bist du okay?“, fragte er und blickte Ricardo von oben bis unten unsicher an. „Mir geht’s gut, alles klar. Und was ist mit dir? Was hat Tom gesagt, ist mit deiner Schulter alles in Ordnung?“ „Es ist nicht so wild. Ich hatte Glück und morgen kann ich wieder nach Hause. Tom möchte mich heute Nacht nur zur Beobachtung hier behalten, weil er mir vorhin neue Medikamente gegeben hat. Er möchte sehen, ob ich die vertrage.“, erklärte Sonny und hielt die ganze Zeit über Angie’s Hand fest, um ihr zu zeigen, das wirklich alles in Ordnung mit ihm war. „Ja, und werde meinem Schatz jetzt noch etwas Gesellschaft leisten.“, fügte Angie hinzu und lächelte Sonny verliebt an. „Was? Aber Angie, wir wollten eigentlich gleich nach Hause. Ähm Rico möchte seine Kinder endlich wieder in den Arm nehmen.“ „Ihr könnt ruhig fahren, ich nehme Angie nachher mit nach Hause.“, mischte sich Toni, der plötzlich hinter Sonny auftauchte, ins Gespräch ein. „Ja wirklich Toni, würdest du das für mich tun?“, versicherte sich Angie bei ihrem Schwager und schaute Valerie, als Toni einverstanden mit dem Kopf nickte, lächelnd an. „Ich mach das. Ist doch kein Problem, nur muss ich den Hubschrauber vorher noch wegbringen. Ich komm dich dann abholen.“, versprach Toni und wandte sich danach Valerie und Ricardo zu. „Ähm und wir sehen uns ja dann zu Hause, oder. Ähm, könnt ihr bitte solange noch auf Josi und Emily aufpassen, weil Julian und Billy doch zurück zur Uni müssen. Die Beiden haben heute doch wieder einen dieser Abendkurse.“ „Ja klar, kein Problem.“, versprach Valerie und schon verließ Toni, mit einem letzten Blick auf seinem Bruder den Flur des Krankenhauses. „So, wir dann mal abdüsen. Ähm, wir sehen uns dann morgen, okay.“, ergriff Ricardo das Wort, nickte seinem Schwager zu und gab Valerie so das Zeichen zum Aufbruch. Nachdem Ricardo und Valerie das Krankenhaus verlassen hatten, wandte Sonny sich seiner Frau zu und blickte sie fragend an. „Was ist los, Sonny?“ „Komm, lass uns her verschwinden. Ähm, ich möchte mich gern mit dir irgendwo hinsetzten und unterhalten.“, erwiderte Sonny, führte seine Frau zu dem Zimmer, in dem Sonny bei jedem Krankenhausaufenthalt einquartiert wurde, rüber und setzte sich dort mit ihr auf dem Bett, wo sie sich lange anschauten, ehe Sonny erneut das Wort ergriff. „Oh Angie, es tut mir so leid.“ „Nein Sonny Schatz, das brauch es nicht. Du kannst doch nichts dafür. Es ist doch dein Job.“ „Nein, nein, Angie, das mein nicht.“, unterbrach Sonny seine Frau, schaute sie unsicher an und senkte dann seinen Blick. „Als Ricardo und ich gefesselt in diesem Auto saßen, ist mir unser Streit vom Vorabend durch den Kopf gegangen. Ich hatte Angst, nicht zu dir zurück zukommen ohne dir vorher gesagt zu haben, dass du Recht hattest, mit allem, was du gesagt hast. Und es tut mir so leid, dass ich dich angeschrieen habe. Oh Gott Angie, ich habe dich furchtbar doll vermisst. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch Sonny.“, erwiderte Angie mit gedrückter Stimme, lächelte ihren Mann verliebt an und küsste ihn schließlich leidenschaftlich. „Und ich verzeih dir.“ So unterhielten sich die Beiden noch eine ganze Weile, bis die Tür des Zimmers leise aufging und Thomas Bailey, sowie Toni den Raum betraten. „Und Sonny, wie fühlst du dich? Hast du irgendwelche Nebenwirkungen, von die ich wissen sollte?“, erkundigte Thomas sich gleich bei Sonny und untersuchte ihn noch einmal. „Alles in Ordnung, keine Probleme.“ „Aber Kleiner, du solltest, glaube ich, ein bisschen schlafen. Du siehst total erledigt aus.“, meinte Toni ernst und blickte unsicher auf Sonny, der auf dem Bett saß und dem schon immer die Augen zufielen. „Ach ja, so fühl ich mich auch.“, erwiderte Sonny müde, rutschte vom Bett, ging zu Angie, die etwas abseits am Fenster stand, rüber, gab ihr einen Kuss und verabschiedete sich so von ihr. „Wir sehen uns dann morgen, ja. Ach und gib den Jungs ein Kuss von mir. Ich liebe dich Schatz.“ „Warte Sonny, ich helfe dir beim Ausziehen.“, sagte Toni, als er sah, wie Sonny sich mit Sachen aufs Bett legen wollte. „So, jetzt fahren wir, dann hast du deine Ruhe. Thomas lächelte Angie breit an, wartete noch bis Toni soweit war und begleitete ihn und Angie auf den Flur, wo sich dann alle von einander verabschiedeten. Toni fuhr mit Angie nach Hause, wo sie sich gleich um die Zwillinge kümmerte und ihnen den Kuss von Sonny gab. „Und Daddy geht’s wirklich gut, ja?“, versicherte sich Jesse ohne das Vincent diesmal den Satz wiederholte. „Aber ja, ihr braucht keine Angst haben. Euer Dad kommt morgen wieder nach Hause, dann könnt ihr wieder mit ihm spielen.“, versprach Angie ihren Kindern und gab den beiden Jungs noch einen Kuss.
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Jackson Memorial Hospital Ein Tag später „Ähm Angie, kann ich dich mal einen Augenblick sprechen?“, hielt Thomas Bailey Angie vom Gehen ab. „Ist irgendwas mit Sonny? Es geht ihm doch gut, oder?“, fragte Angie besorgt, folgte ihm aber dennoch in ein separates Zimmer, setzte sich dort auf einen leeren Stuhl und hörte sich an was Thomas ihr zu sagen hatte. „Du brauchst dir keine Sorgen machen, Sonny geht’s gut, denke ich.“„Warte, was soll das heißen?“, hakte Angie nach und machte sich nun noch größere Sorgen um ihren Mann.„Sonny ist….“„Ja was?“„Heute Morgen beim Verbandwechseln, hat Sonny nicht einmal die Augen richtig geöffnet. Er ist total erledigt. Er schläft seit gestern ununterbrochen durch. Ich glaube es hat nicht viel Zweck, wenn du zu ihm gehst.“ „Aber ich möchte wenigstens mal nach Sonny sehen, dann geh ich wieder, okay.“ „Na klar, kein Problem. Ähm, du weißt ja, wo du hin musst. Falls du irgendwas brauchst, lass mich rufen.“, erklärte Thomas, nickte Angie lächelnd zu und begleitete sie noch bis vor die Tür des Schwesternzimmers. Angie bedankte sich noch einmal bei dem Arzt, schaute sich noch einmal auf den Flur um und ging langsam zu dem Zimmer rüber, in dem Sonny untergebracht war, rüber. Dort öffnete sie leise die Tür, schaute sich unsicher im Zimmer um und setzte sich schließlich zu Sonny’s an Bett. Sie schaute Sonny einen kurzen Moment lächelnd beim Schlafen zu, streichelte ihn sanft über die Stirn und gab ihn vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Diese Berührung spürte Sonny und öffnete langsam die Augen. „Angie.“, flüsterte er, versuchte Krampfhaft die Augen offen zu behalten, jedoch ohne den gewünschten Effekt und lächelte sie müde an. „Psst Sonny, streng dich nicht so sehr an. Du kannst ruhig weiter schlafen, ich wollte nur eben mal sehen, wie es dir geht. Ich glaube es ist besser, wenn ich Morgen wieder komme, dann kannst du dich richtig ausschlafen.“, hielt Angie ihren Mann ab, noch weiter gegen seine Müdigkeit anzukämpfen.Sonny nickte langsam mit dem Kopf, streichelte Angie’s hand und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Daraufhin gab Angie Sonny noch einen Kuss auf die Stirn, streifte ihn zärtlich über die Brust, deckte ihn zu und legte einen großen, weißen Stofftiger neben Sonny aufs Bett. „Hier Sonny Schatz, die Zwillinge lassen dich ganz lieb grüßen. Die Beiden möchten das Snowball bei dir bleib, damit du nicht so allein bist.“, erklärte Angie lächelnd. „Danke Angie.“, flüsterte Sonny leise, holte tief Luft, öffnete seine Augen und schaute Angie lächelnd an. Angie gab daraufhin Sonny noch einen Kuss, verabschiedete sich von ihren Mann und verließ das Zimmer. Sie unterhielt sich noch einen Augenblick mit Thomas Bailey, der mit Beverly Mitchum auf dem Flur stand und fuhr ein paar Minuten später nach Hause, um bei ihren Kindern, die in der Zwischenzeit von Valerie beaufsichtig wurden, zu sein. „Was ist los? Wieso bist du schon wieder hier?“, fragte Valerie überrascht, als Angie vor ihr stand. „Sonny ist nicht gut drauf. Er schläft die ganze Zeit nur.“ „Wieso soll es dir anders gehen als mir? Ricardo schläft auch noch, deshalb sind die Kinder im Garten.“ „Was, allein?“, stutzte Angie und schaute ihre Schwester fragend an. „Nein, natürlich nicht. Toni ist mit Josi draußen und passt nebenbei ein bisschen auf die Jungs auf.“ Angie nickte zufrieden mit dem Kopf, ging dann in Begleitung ihrer Schwester nach draußen in den Garten, um Toni etwas Gesellschaft zu leisten. So verbrachten alle einen schönen Tag. Sonny schlief die ganze Zeit durch, während Ricardo sich, nachdem er ausgeschlafen hatte, zu seiner Frau, Toni und Angie gesellte. Als Emily dann aus der Schule kam, half Ricardo ihr bei den Hausaufgaben machen. Unterdessen versuchten die Cops von Vice, bei den Verhören von Brown und seinen Leuten, die verhaftet wurden, mehr über Santani zu erfahren.
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Ein Tag später Am nächsten Morgen öffnete Sonny, gleich als Thomas das Zimmer betrat, die Augen auf und grinste den Arzt breit an. „Guten Morgen Sonny, wie fühlst du dich?“ „Guten Morgen.“, erwiderte Sonny und nickte mit dem Kopf. „Ganz gut so weit, nur die Schulter spannt ein bisschen. Aber es ist okay. Ähm, wie spät ist es?“ „Gleich halb neun, wieso?“ „Gut, dann kann ich Angie anrufen und ihr sagen, das sie nicht herkommen brauch. Du bleibst doch dabei, dass ich heute nach Hause kann, oder?“ „Ja, so wie es abgemacht war, aber bevor du gehst, möchte ich mir deine Schulter und deine Rippen noch mal anschauen. Aber erst solltest du Angie anrufen, nicht das sie doch noch losfährt.“, erwiderte Thomas, reichte Sonny ein Telefon und ging langsam zur Tür, wo er sich noch einmal zu Sonny umdrehte. „Ruf mich wenn du soweit bist. Ich bestell dir dann ein Taxi.“ Sonny nickte Thomas grinsend zu, setzte sich in sein Bett, wählte die Nummer von Angie’s Handy und zog sich nebenbei an. „Gordon.“, meldete sich eine fragende Frauenstimme. „Hey Guten Morgen Angie, ich bin’s Sonny. Ich wollte dir nur sagen dass du nicht herkommen brauchst. Ich komme nach Hause.“ „Oh hallo Schatz, schön dich zu hören. Soll ich dich abholen?“ „Nein, nein, ich nehme ein Taxi. Ich schau vorher noch beim Revier vorbei.“ „Ach so ja? Ähm, kannst du Gina bitte gleich mit nach Hause bringen, Emily geht’s schon wieder schlecht. Toni musste sie aus der Schule abholen.“, erklärte Angie und lächelte Toni, der in der Tür stand, an. „Geht klar, dann bis dann. Ich hab dich lieb Angie.“, meinte Sonny noch und beendete so das Gespräch. Nach dem Gespräch mit seiner Frau rief Sonny Thomas und ließ sich von ihm untersuchen und neu verbinden. „Ähm, dein Taxi wartet schon.“, meinte Thomas, begeleitete Sonny, nachdem dieser sein T-Shirt anhatte, auf den Flur und deutete dort auf einen jungen Mann, der sich gerade an einen Kaffeeautomaten zu schaffen machte. „Da, das ist er.“„Danke Tom.“, sagte Sonny und lächelte, als Beverly Mitchum auf ihn zukam. „Hallo Miss Mitchum und vielen Dank für alles. Und es tut mir sehr leid, das sie unseretwegen solche Schwierigkeiten bekommen haben.“ „Ist schon okay. Ich habe ihnen gern geholfen. Jetzt endlich kann mein Mann in Frieden ruhen, endlich wurden die Verbrecher zur Rede gestellt. Ich hoffe die werden alle ihre verdienten Strafen bekommen.“ „Das verspreche ich ihnen, Miss Mitchum. Ähm, wo wohnen sie jetzt eigentlich. Und brauchen sie bei irgendwas Hilfe?“ „Ach bitte nennen sie mich doch Beverly. Und mein Kollege hier, hat mir etwas Passendes zu Wohnen besorgt. Und er hat auch ein gutes Wort bei der Krankenhausverwaltung für mich eingelegt. Ich habe hier einen neuen Job. Außerdem kann ich Miami eh noch nicht verlassen, dass FBI hat eventuell noch Fragen an mich, deshalb muss ich bleiben. Na ja, und wenn ich ehrlich bin, gefällt mir die Stadt von Tag zu Tag besser.“ Sonny huschte erneut ein Lächeln übers Gesicht, er verabschiedete sich von den beiden Ärzten und verließ mit dem Taxifahrer das Krankenhaus. „Er hat’s wohl eilig?“, fragte Beverly nachdenklich. „Klar, er kann es kaum erwarten seine Familie wieder zu sehen. Deshalb hat seine Frau ihm gestern das Kuscheltier seiner Jungs mitgebracht. Er liebt seine Kinder über alles und verbringt so viel Zeit wie möglich mit ihnen.“, erwiderte Thomas, lächelte Beverly auch noch einmal an und wandte sich danach seiner Arbeit zu.
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Miami Vice Hauptquartier „Oh wow Sonny, schön dich zu sehen.“, begrüßte Gina, die allein an ihrem Schreibtisch saß Sonny gleich, als sie ihn durch die Tür zum Arbeitsraum kommen sah. „Hey Gina.“, erwiderte Sonny, setzte den weißen Stofftiger seiner Zwillinge, den er aus dem Krankenhaus mitgenommen hatte, auf Gina’s Schreibtisch, umarmte seine Schwägerin, die ihn breit anlächelte und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Wo sind die Anderen?“ „Im Besprechungsraum. Ich hatte nur gerade einen Anruf von Toni.“ „Dann weißt du über Emily Bescheid, ja? Ähm Angie hat mir gesagt das es Emi schon wieder schlecht geht.“ „Ich weiß.“, meinte Gina leise und senkte nachdenklich ihren Blick. „Und wie geht’s dir Sonny? Und wieso hast du Snowball? “ „Mir geht’s gut. Na ja, und die Zwillinge wollten, dass ich nicht so allein im Krankenhaus bin, deshalb musste Angie Snowball mitbringen, als sie mich gestern besucht hat. Ähm, warst du mit Emily beim Arzt. Es kommt in letzter Zeit ziemlich häufig vor, dass es dem Kind schlecht geht. Ich meine, das ist doch nicht normal, oder?“ „Ja sicher war ich schon beim Arzt. Der hat Emily Blut abgenommen, um einige Untersuchen zu machen. Am Montag muss ich ins Krankenhaus, dann sind die Ergebnisse da.“ „Wenn du willst können wir Montag gemeinsam ins Krankenhaus fahren. Ich muss eh dahin, Tom möchte dann eine Kontrolluntersuchung meiner Schulter machen. Und ich möchte dass du jetzt gleich mit mir nach Hause kommst, Emily braucht dich jetzt und außerdem kannst du mich chauffieren, sonst muss ich wieder ein Taxi nehmen. Ich glaube nicht, dass ich mit dem Arm fahren kann.“, erklärte Sonny, lächelte Gina breit an und gab ihr mit dem Kopf ein Zeichen, ihn in den Besprechungsraum zu begleiten. „Hey schaut mal, was ich draußen gefunden habe.“, meinte Gina, nachdem Sonny die Tür geöffnet hatte und nach ihr den Raum betrat. Daraufhin begrüßte Sonny seine Kollegen, ließ seinen Blick auf Castillo haften und gab ihn durch eine Kopfbewegung zu verstehen, dass er ihn sprechen wollte. „Geht gleich los Sonny. Und es ist gut dass du hier bist. Wir haben gerade über Santani und seine Leute gesprochen. Weißt du zufällig wie Santani aussieht?“ „Nein, woher auch, der Kerl ist doch nie aufgetaucht. Miller konnte ihn doch noch vorher warnen. Ich glaube Miller ist der Einzigste, der weiß wer Santani ist.“ „War der Einzigste.“, mischte sich Martin ins Gespräch ein und Switek nickte zustimmend mit dem Kopf. „Was?“, hakte Sonny nach.„Ja, Miller ist bei der Schießerei draufgegangen. Das FBI hat seine Leiche identifiziert.“, ergänzte Switek leise, schaute Sonny erst unsicher an und senkte dann seinen Blick. „Was, soll das heißen, das wir wieder ganz von vorn anfangen müssen, um Santani zu schnappen? Ähm, wo ist eigentlich Ricardo?“, fragte Sonny, blickte Castillo, der stumm mit dem Kopf nickte, nachdenklich an. „Tom hat Rico bis Montag beurlaubt.“, antwortete Martin an Castillo’s Stelle und grinste Sonny breit an. „Los Sonny, gehen wir in mein Büro, dort können wir uns ungestört unterhalten. Und ihr kümmert unterdessen um diesem Fall hier.“, ergriff Castillo wieder das Wort, schob Switek eine Akte über den Tisch und schob Sonny langsam zurück durch die Tür, um mit ihm in dessen Büro zu verschwinden. „Setzt dich Sonny.“, meinte Castillo, schloss die Tür hinter sich und setzte sich selbst auf seinen Platz. „Also was gibt’s? Und wie lange wirst du ausfallen?“ „Bis Montag bleibt die Schlinge dran und dann wird es wohl noch ein, zwei Wochen dauern, denke ich. Aber falls du mich brauchst, lasse ich mich am Montag von Tom gesundschreiben.“ „Oh nein Sonny, du bleibst schön zu Hause und erholst dich. Ich habe genug Leute hier, die sich um die Arbeit kümmern können. Und nun sag du mir, was du von mir wolltest.“ „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Gina mit mir nach Hause kommen kann. Emi geht’s schon wieder nicht so gut. Ähm, werdet ihr trotzdem weiter nach Santani suchen?“, wechselte Sonny das Thema und schaute sein Gegenüber fragend an. „Erst einmal nicht. Wir werden zwar Brown und seine Leute, die wir verhaften konnten, verhören und dann werden wir den Fall erst einmal abschließen. Ansonsten kümmern wir uns um einen anderen Fall. Aber darüber reden wir, wenn du wieder fit bist und wieder arbeiten kommst.“, erklärte Castillo und beobachtete nebenbei genau wie Sonny auf diese Nachricht reagierte. „Okay, abgemacht. So und jetzt möchte ich endlich nach Hause. Angie und die Kids warten sicher schon.“ „Gut, dann lass dich von Gina fahren und sag ihr, sie soll sich keinen Kopf machen wegen der Arbeit. Sie soll sich erst einmal um Emily kümmern. Ach und sag ihr, sie soll Trudy von uns grüßen, wenn die Beiden sich am Wochenende treffen.“, sagte Castillo, nickte Sonny noch einmal ernst zu und öffnete ihm dann die Bürotür. Daraufhin verließ Sonny das Büro, ging zu Gina’s Schreibtisch rüber, erklärte ihr was Castillo gesagt hatte, nahm das Kuscheltier vom Schreibtisch und verließ kurz darauf mit Gina das Revier, um nach Hause zu fahren.
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Später/ Sonny’s Haus „Daddy, Daddy.“, riefen Jesse und Vincent gleich, als sie ihren Vater durch die Tür kommen sahen und stürmten auf Sonny zu. „Wow, hey langsam Jungs.“ „Wir haben dich lieb.“ „Ja, wir haben dich ganz doll vermisst.“ Bei diesen Worten musste Angie, die aus der Küche kam, ganz schön schlucken und Tränen traten ihr in die Augen. „Seid vorsichtig Jungs, euer Papi hat eine verletzte Schulter.“, hielt Angie die Zwillinge an, vorsichtig zu sein. „Hey Angie, mein Schatz, komm her.“, meinte Sonny, nachdem er sich aus der Umarmung seiner Kinder befreit hatte, ging auf seine Frau zu, zog sie zu sich heran, küsste sie zärtlich auf den Mund und schaute sie danach lächelnd an. „Ähm, wo sind die Anderen? Und was gibt’s zum Essen, ich hab ein Mordshunger.“ „Rico und Familie ist nebenan, sie wollen uns nicht stören, aber sie kommen zum Essen rüber. Na ja und Toni ist drüben bei Emily und Josi und die drei warten auf Gina. Und zum Essen gibt es was, das du auch mit einer Hand essen kannst. Aber es dauert noch einen Moment.“ „Gut, dann kann ich doch Gina und die Anderen auch fragen, ob sie zum Essen zu uns rüber kommen, oder?“, fragte Sonny und schaute seine Frau treuherzig an. „Ja klar, es reicht locker für alle. Und wenn du mich so anschaust, kann ich dir sowieso keinen Wusch abschlagen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Emily Lust hat, es geht ihr heute besonders mies.“, erwiderte Angie und die Zwillinge nickten zustimmend mit den Köpfen. „Ja Emi will uns nämlich gar nicht sehen.“, meinte Vincent leise. „Ähm, dann geh mal schell rüber fragen. Es riecht auf jeden Fall ganz lecker.“, sagte Sonny noch und war schon aus dem Flur verschwunden. Die Zwillinge schauten ihre Mom fragend an und Angie, die sofort wusste was los war, nickte mit dem Kopf und deutete hinter Sonny her. Vincent und Jesse grinsten sich breit an, machten auf dem Absatz kehr und schlichen leise hinter ihren Vater her. Gerade als Sonny durch die Durchgangstür des Hauses kam, drückte Toni Gina das Baby in die Hand und wollte aus der Haustür verschwinden. „Hey Toni, warte.“, hielt Sonny seinen Bruder auf und schaute ihn fragend an. „Können wir uns mal unterhalten?“ „Oh hey Sonny, wie geht’s dir?“, fragte Toni seinerseits, ließ die Türklinge los und ging auf seinem Bruder zu. Dieser grinste Toni breit an, deutete auf seinen Arm, der von einer Schlinge im Ruhstand gehalten wurde und schüttelte mit dem Kopf. „Seh schon, falsche Frage. Dir geht’s gut, sonst wärst du ja nicht hier. Ähm, können wir uns später treffen und reden, ich muss dringend weg. Ich habe noch einen wichtigen Termin, den ich nicht verpassen möchte.“, meinte Toni und warf einen unsicheren Blick auf seine Uhr. „Ich muss los.“ „Okay, dann bis später.“, erwiderte Sonny, nickte seinen Bruder zu und wandte sich danach Gina, die mit dem Baby auf dem Arm, vor dem Kamin in ihrer Wohnstube stand, zu. „Ähm, ich wollte eigentlich nur fragen ob du und Emily zum Essen rüber kommt.“ „Gut, ich bin dann weg.“, sagte Toni noch, lächelte Sonny und Gina breit an und verließ das Haus, um zu seinem Treffen zu gehen. „Wo ist Emily eigentlich?“, fragte der Sonny, der bei der ganzen Unterhaltung nicht bemerkt hatte, wie sich seine Söhne hinter seinem Rücken vorbei schlichen. „Sie ist oben in ihrem Zimmer, sie schläft. Emi weiß noch nicht mal, dass ich schon zu Hause bin. Ich wollte sie nicht wecken.“ „Hhm.“, machte Sonny nachdenklich. „Hast du was dagegen, wenn ich mal nach ihr schaue? Ich möchte nur sehen, wie es ihr geht.“ Gina schüttelte nur mit dem Kopf, lächelte Sonny an und wandte sich dem Baby auf ihrem Arm zu. Daraufhin verließ Sonny, ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht, das Zimmer und ging langsam die Treppe rauf , um nach seine Patentochter zu schauen. „Halt stehen geblieben!“, forderte Sonny, als er seine Zwillinge erwischte, wie sie gerade die Tür von Emily’s Zimmer öffnen wollten. „Siehst du, Emily will uns nicht sehen.“, meinte Vincent, als die beiden Jungs mit hängenden Köpfen vor Sonny standen. „Ja genau.“, fügte Jesse zu und deutete auf eine rote Fahne, die an der Tür von Emily befestigt war. „Ihr Beide wisst ja ganz genau, was die Fahne zu bedeuten hat, warum wolltet ihr trotzdem ins Zimmer?“, fragte Sonny ernst, woraufhin die Zwillinge den Kopf hoben, um ihren Vater treuherzig anzuschauen. „Oh Jungs, hört auf. Ihr wisst genau, ich kann nicht mit euch schimpfen, wenn ihr mich dabei so anschaut. Los geht jetzt rüber, es gibt gleich Mittag.“ Die beiden Jungs nickten einverstanden mit den Köpfen, lächelten ihren Vater noch einmal an, machten auf dem Absatz kehrt und liefen los. Doch noch bevor Sonny die Türklinke in die Hand nehmen konnte, hörte er einen dumpfen Aufprall und den Aufschrei eines seiner Kinder. Sonny drehte sich erschrocken um und sah einen seiner Söhne am Boden liegen. Ohne lange zu zögern lief er zu seinen Kindern zurück, nahm seinen Sohn in den Arm und schaute seinen anderen Sohn unsicher an. „Hey Vincent, nicht weinen.“ „Papa…“, schluchzte der Junge und klammerte sich fest an Sonny an. „Tut dir was weh?“„Ja, meine Hand und mein Knie.“, stammelte Vincent mit Tränen in den Augen und zeigte Sonny seine Hand. „Lass mal sehen. Hhm, die Hand ist okay und jetzt zeig mir dein Knie. Komm schon Vincent, so schlimm ist das doch nicht, oder. Bitte nicht mehr weinen, mein Kleiner.“ „Hey, hey Jesse, du brauchst nicht weinen, es ist alles in Ordnung. Siehst du Vincent geht es gut.“, hörte Sonny plötzlich die Stimme von Emily, die nun vor Jesse hockte und ihn tröstend in den Arm nahm. „Bist du okay Jesse?“, erkundigte sich Sonny nun bei seinem anderen Sohn und krempelte nebenbei das Hosenbein von Vincent’s Hose hoch. „Er ist okay, denke ich. Er hat sich sicher nur erschreckt. Was ist denn überhaupt passiert?“, antwortete Emily an Jesse’s Stelle, lächelte Sonny kurz an und nahm Jesse tröstend in den Arm. Doch kurz darauf zuckte Sonny zusammen, als Vincent erneut aufschrie und wieder zu weinen begann. „Oh wow, Vinnie, nicht doch. So schlimm ist es doch gar nicht. Komm her, ich puste mal.“, versuchte Sonny seinen Sohn zu trösten, doch dieser schüttelte nur mit dem Kopf, drückte Sonny fest an sich und ließ seinen Tränen freien Lauf. „Bitte nicht pusten.“, flüsterte Vincent, holte tief Luft und versuchte nicht mehr zu weinen. „Was ist denn passiert?“, fragte Gina, die plötzlich hinter Vincent die Treppe rauf kam und schaute alle nach einander unsicher an. „Siehst du Vinnie, Tante Gina ist da. Nimm deinen Bruder und lass dir von deiner Tante einen Pflaster für dein Knie geben, dann ist alles gleich wieder gut.“ „Papa…“, stammelte Vincent noch einmal, wischte sich mit seinem Arm ein paar Tränen vom Gesicht und blickte fragend auf seinem Bruder, der genau das Gleite tat und wendete sich danach Gina, die noch immer nervös alles beobachtete, zu. „Ja Tante Gina, gibt’s du mir einen Pflaster?“ „JA klar. Sonny, sei vorsichtig mit deinem Arm!“, ermahnte Gina Sonny, als dieser sich aufrichtete, Vincent auf die Beine half und ihn in den Arm nahm. „Ist schon okay, die Schlinge ist nicht so wichtig. Ich soll den Arm nur noch etwas schonen, aber hier gehen meine Söhne vor.“, erwiderte Sonny, zog seinen verletzten Arm aus der Schlinge und nahm auch seinen anderen Sohn tröstend in den Arm. So stand er eine Weile mit den Zwillingen in den Armen da und schloss dabei erleichtert und zufrieden seine Augen, um den Moment zu genießen. „Wenn das so ist, halt mal Josi einen Augenblick, damit ich Emily endlich mal in den Arm nehmen kann.“, meinte Gina, drückte Sonny das Baby in den Arm und wandte sich Emily zu. „Wie geht’s dir, mein Schatz?“ „Ja Emi, wie geht’s dir?“, erkundigte sich nun auch Sonny bei seiner Patentochter. „Ganz gut. Ach nein, jetzt wo ich sehe, das es Onkel Sonny gut geht, geht’s mir viel, viel besser als heute morgen. Ich habe einfach noch etwas geschlafen, aber jetzt habe ich Hunger.“, erwiderte Emily und drückte ihre Mom fest an sich. „Deshalb bin ich hier, Angie möchte dass ihr zum Essen rüber kommt.“ „Oh ja, aber erst möchte ich dir noch was zeigen, Onkel Sonny. Ähm Mom, wir beide Kommen dann gleich rüber, ja?“, meinte Emily, löste sich aus Gina’s Umarmung, knuddelte ihre Schwester kurz, nahm sie Sonny weg und gab das Baby ihrer Mom zurück. Gina lächelte nur, nickte mit dem Kopf und ging zurück zur Treppe. „Los Jungs, Abmarsch! Kommt mit. Ich mache dir gleich einen Pflaster auf dein Knie, Vinnie.“ „Also Emi, was willst du mir zeigen?“, fragte Sonny, nachdem Gina mit den Zwillingen verschwunden war. „Los komm mit.“, erwiderte Emily, nahm Sonny’s Hand und zog ihn mit sich in ihr Zimmer. „Hier, schau dir das mal bitte an und sag mir, was du siehst.“, sagte Emily, als sie mit Sonny vor ihren Schreibtisch stand und deutete aus dem Fenster. „Hhm, ich weiß nicht genau was du meinst.“ „Was siehst du, Onkel Sonny?" „Hhm na ja, ich sehe zwei Bäume, Rasen, euren Spielplatz und die drei Hunde.“ „Und was siehst du jetzt?“, fragte Emily und hielt Sonny ein Bild vor die Nase. „Oh wow, das ist ja phantastisch.“„Glaubst du, es ist möglich da ein Baumhaus drauf zu bauen?“ „Hhm, ich werde mal mit Rico und Toni reden, mal sehen, was die dazu sagen.“ „Hier, ich habe noch eins gemalt. Rate mal wo das ist?“, meinte Emily und drückte Sonny noch eine Zeichnung in die Hand. „Das Haus am See, richtig?“ „Ja stimmt genau. Ich dachte das wäre ein toller Spielplatz für mich und die Jungs oder denkst du die sind noch zu klein dafür?“ „Ach Quatsch, wenn sie auf den Schrank klettern können, können sie auch auf ein Baumhaus rauf klettern. Ähm, komm lass uns jetzt rüber gehen.“ „Oh ja, ich hab echt Hunger. Am liebsten würde ich jetzt Milchreis essen wollen.“, meinte Emily, grinste Sonny breit an und legte die beiden Blätter wieder auf ihren Schreibtisch. „Hhm, ich glaube nicht das es Milchreis gibt. Angie meinte nur, dass es etwas gibt, was ich auch mit einer Hand essen kann, aber sie hat nicht verraten, was es gibt.“, sagte Sonny, knuddelte Emily noch einmal und ging mit ihr langsam durchs Haus, um im nächsten Haus zu verschwinden. „Papa guck mal.“, rief Vincent gleich, als er seinen Vater erblickte und zeigte Sonny seinen Pflaster. „Wer ist das, Popeye? Aber wenn es jetzt auch noch Spinat gibt, verschwinde ich sofort wieder von hier.“ „Nein, nein Sonny. Los, setzt dich. Hallo Emi, schön dich zu sehen. Und geht’s dir besser?“, erkundigte sich Angie und lächelte erst Sonny und danach Emily an. „Mir geht’s prima. Ähm, was gibt’s denn nun zum Essen? Ich dachte ja an Milchreis.“ „Oh nein, das hättet ihr auf jeden Fall gerochen. Ihr wisst doch, bei mir brennt der Milchreis immer an. Das muss Gina machen. So, nun setzt euch, damit wir endlich essen können.“ Sonny grinste Emily breit an, setzte sich neben Ricardo auf einen freien Stuhl, zog Emily, die sich gleich neben ihn setzte, zu sich heran und wartete auf das Essen, das die Frauen aus der Küche holten. „Wie geht’s dir, Rico?“ „Ach hör bloß auf. Du glaubst ja nicht, was ich gestern für’n Durchhänger hatte. Ich habe fast den ganzen Tag geschlafen. Und was ist mit dir?“ „Ganz gut soweit, nur nervt mich das Ding hier.“, meinte Sonny, deutete auf seine Armschlinge und schaute neugierig auf die Frauen, die nacheinander aus der Küche zurückkamen. „Wow, lecker Chili con Carne.“, sagte Emily und hielt ihrer Mom sofort ihren Teller entgegen. Während des Essens blickte Sonny immer wieder fragend auf seinen Sohn, der ihn die ganze Zeit über aufmerksam beobachtete. „Was ist los, Jesse?“, fragte er schließlich und legte seinen Löffel zur Seite, um etwas Brot zu essen. „Darf ich auch von der Sauce haben, die du und Onkel Ricardo nehmt?“ „Sicher, hier du kannst von mir kosten.“ „Oh nein Sonny, tu das nicht.“, wollte Angie ihren Mann noch zurückhalten, doch dieser hatte seinen Sohn schon den Löffel über den Tisch gereicht. Jesse steckte ohne lange zu zögern den Löffel in den Mund und aß, ohne das Gesicht zu verzeihen den Haps Essen auf. „Und Jesse, hat es dir geschmeckt?“, fragte Ricardo vorsichtig und sah wie Jesse sofort mit dem Kopf schüttelte. „Oh nein, ganz und gar nicht. Das ist ganz doll scharf.“, erwiderte der Junge, mit Tränen in den Augen und wollte nach seinem Trinken greifen, doch Sonny griff über den Tisch und nahm das Glas seines Sohnes ein Stück zur Seite. „Warte Jesse, wenn du jetzt was trinkst, wird es noch schlimmer. Iss etwas von dem Brot, das hilft und danach kannst du was trinken.“ Jesse tat was sein Vater ihm sagte und kurze Zeit später waren alle mit dem Essen fertig und saßen noch einen Augenblick zusammen am Esstisch, ehe die Kinder zur Mittagsstunde abtreten sollten. Mit einigem Murren verschwanden die Zwillinge und auch die beiden Jungs von Ricardo und Valerie, in einem der Kinderzimmer. Emily half noch schnell beim Abräumen des Tisches und schaute, als sie aus der Küche zurück war, ihren Patenonkel breit grinsend an. „Was ist Emi?“, fragte Sonny lächelnd. „Kommst du noch mal kurz mit auf mein Zimmer? Ich möchte dir nur die Bilder geben, dann kannst du mit Ricardo schon mal darüber sprechen.“, erklärte Emily noch und schon war sie mit Sonny im Schlepptau aus der Küche verschwunden. Die drei Frauen und Ricardo saßen unterdessen noch immer im Esszimmer und unterhielten sich angeregt, bis sie durch einen Pfiff, der durchs Haus halte, unterbrochen wurden. „Schluss jetzt Jungs!“, sagte Sonny, der in der Tür zum Kinderzimmer stand, laut und in einen ernsten Ton. Die vier Jungs, die im Zimmer tobten, schraken alle zusammen, setzten sich eingeschüchtert aufs Bett und schauten Sonny mit großen Augen an. „Ihr sollt doch Mittagstunde halten und nicht hier rum toben. Ihr wisst genau, ich mag es nicht, wenn ich mit euch schimpfen muss. Ruht euch jetzt etwas aus, damit wir nachher vielleicht noch was unternehmen können. Ich komme bestimmt noch mal vorbei und wenn ich dann noch was höre, schicke ich Josch und Chuck rüber und ihr Beide bekommt Ärger.“ „Ja Sir.“, riefen alle vier Jungs durcheinander und Sonny, der sich das Lachen verkneifen musste, verließ das Zimmer wieder. Als er die Tür geschlossen hatte, schüttelte er lachend den Kopf und ging zurück ins Esszimmer, wo er schon erwartet wurde. „Und, hast du’s den Jungs gegeben?“, fragte Ricardo und begann laut zu lachen. Und auch die Frauen, sowie Sonny begannen zu lachen, als sich ihre Blicke trafen. „Ach, ich kann das einfach nicht. Ich kann ihnen nicht böse sein.“, erklärte Sonny lachend und gab Ricardo mit dem Kopf ein Zeichen, dass er ihn begleiten sollte. Ricardo nickte einverstanden mit dem Kopf und die beiden Männer verschwanden zur Hintertür hinaus in den Garten, wo sie sich auf den Veranda setzten und einander anschauten. „Ähm Sonny, ich weiß das wir eine Vereinbarung haben, aber eines möchte ich wissen. Haben wir genug um Santani verhaften zu können?“ „Nein.“, meinte Sonny ernst, machte eine kleine Pause und sprach dann weiter. „Miller ist der einzige der weiß wie Santani aussieht und wo er sich aufhält. Wir wissen noch nicht mal wer Santani überhaupt ist. Mann, wir haben den Kerl noch nicht einmal zu Gesicht bekommen. Aber Miller ist bei der Schießerei draufgegangen. Und von Brown und seinen Leuten erfahren wir nicht viel. Die wissen nur das, was wir teilweise auch schon wissen.“ „Und was jetzt, fangen wir wieder von vorn an oder ist der Fall erledigt?“ „Was? Vergiss es, von wegen erledigt. Wir werden uns einen neuen Plan überlegen.“ „Ähm, haben wir schon erfahren, wer dieser Green ist, den Santani gegen uns eintauschen wollte? Vielleicht kommen wir über den an Santani ran.“, meinte Ricardo nachdenklich und heimste dafür von Sonny einen fragenden Blick ein. „Keine Ahnung. Ähm, ich werde mal mit Castillo darüber sprechen, mal sehen was der dazu sagt. An Green habe ich noch gar nicht gedacht. So, und jetzt lass uns mal das Thema wechseln.“ „Was glaubt ihr, worüber die Beiden da draußen gerade reden?“, fragte Valerie nachdenklich. „Über den Fall.“, meinte Gina leise. „Nein, jetzt nicht mehr. Sonny hat Ricardo gerade ein paar Zeichnungen von Emily in die Hand gedrückt.“, mischte sich nun Angie ins Gespräch ein. „Woher weißt du das?“, fragte Gina überrascht. „Ich war gerade noch mal nachschauen, ob die Jungs ruhig sind.“ „Und?“, hakte Valerie nach. „Und sie schlafen, alle Vier. Sie liegen alle zusammen auf einem Bett. Und als ich zurückkam, habe ich bei den Männern vorbei geschaut und gefragt, ob sie etwas zum Trinken möchten. So, und nun lasst uns auch nach draußen gehen.“, erklärte Angie, holte Gläser aus einem Schrank und deutete an Valerie vorbei auf einen weiteren Schrank. Valerie verstand sofort was ihre Schwester wollte, nahm ein paar Flaschen aus dem Schrank und begleitete dann Gina und Angie in den Garten. „Wow. Ähm, glaubst du die Bäume können das halten?“, fragte Ricardo und schaute sich Emily’s Zeichnungen aufmerksam an. „Wo ist das?“ „Am See. Und wegen dem Baumhaus hier, wollte ich eigentlich noch mit Toni reden. Mal sehen was der dazu sagt. Und wegen der Stabilität brauchst du dir auch keine Sorgen machen, wir werden die Plattform von unten mit Balken abstützen. Aber sonst findest du es gut, ja?“ „Klar, und die Jungs werden begeistert sein.“, meinte Ricardo überzeugt. So unterhielten sich die beiden Männer noch angeregt, schauten den Frauen, die es sich auf ein paar Liegestühlen am Pool bequem machten, zu und bemerkten dabei nicht, wie die Zeit verging. „Papa, wir haben ausgeschlafen. Dürfen wir jetzt auch rauskommen, zu euch in den Garten?“, fragte Jesse vorsichtig von der Tür aus. Und kaum das Sonny mit dem Kopf genickt hatte, stürmten vier Jungs aus dem Haus und liefen zu ihren Schaukeln rüber. Ein paar Minuten später kam auch Emily mit ihrer Schwester auf dem Arm aus dem Haus und lächelte Sonny und Ricardo zufrieden an. „Ähm, was ist, kommt ihr Beide mit auf den Spielplatz? Die Jungs möchten dort hin und sie haben gesagt, dass du ihnen versprochen hast, dass wir alle zusammen was unternehmen.“, meinte Angie und lächelte Sonny verliebt an. Dieser schaute Ricardo kurz an, dann nickten beide Männer einverstanden mit den Köpfen und erhoben sich von ihren Plätzen. „Wir sind startklar.“, sagte Ricardo laut genug, sodass alle es hören konnten. „Wir auch gleich. Ja nur noch die Autos holen. Und was zum Trinken. Ja und auch noch was zum Essen.“, riefen alle vier Jungs durcheinander und liefen schon an ihren Vätern vorbei ins Haus, um ihre Rucksäcke, die immer für den Spielplatz zusammen gepackt, in der Ecke standen, zu holen. Sonny und Ricardo blickten überrascht hinter den Kindern her, schüttelten lächelnd mit den Köpfen und folgten den Jungs schließlich ins Haus. Die drei Frauen und Emily kamen auch ins Haus, packten ebenfalls ein paar Taschen zusammen und warteten dann im Flur, bis alle versammelt vor der Tür standen. Auf dem Weg zum Spielplatz zog Sonny Gina zu sich heran, ließ sich mit ihr ein Stück zurückfallen und blieb schließlich stehen, um seiner Kollegen in die Augen zu blicken. „Was ist los Sonny?“, fragte Gina nervös. „Ähm, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Bitte versprich mir jetzt nicht sauer zu sein, okay.“ „Was ist los Sonny?“, wiederholte Gina ihre Frage und drängte Sonny so zum weiter reden. „Na ja, Castillo und mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit nicht ganz bei der Sache bist. Du fühlst dich, seitdem Trudy weg ist, nicht mehr wirklich wohl in der Einheit, oder?“ Darauf erwiderte Gina nichts, sondern nickte nur mit dem Kopf, bevor sie ihren Blick senkte. Ehe Sonny erneut das Wort ergriff, setzten sich die Beiden wieder in Bewegung und folgten den Anderen zum Spielplatz. „Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, deinen Job aufzugeben und nur Hausfrau und Mutter zu sein, so wie Angie und Valerie?“ „Du wirst lachen Sonny, aber das habe ich wirklich. Ich habe schon sehr oft mit der Idee gespielt alles hin zuschmeißen. Aber auf der anderen Seite habe ich Angst davor, den ganzen Tag zu Hause zu sein.“ „Aber deinen Kindern würde es sicher gefallen und um Geld brauchst du dir doch auch keine Sorgen machen. Toni verdient mit seinem Job so viel, dass es allemal reicht. Und wenn du glaubst, dass es zu langweilig wird, täuscht dich mal nicht.“ „Aber Sonny, was wird aus der Einheit?“, unterbrach Gina ihren Schwager und schaute ihn fragend an. „Hhm, die Einheit existiert doch noch. Nur kommen neue Leute dazu.“ „Nein, nein, das meine ich nicht. Was wird aus unserer Clique?“„Ach das meinst du. Na wir könne uns doch trotzdem treffen und alle gemeinsam was unternehmen. Wir bleiben doch trotzdem Freunde. Nur bin ich der Meinung, dass du langsam anfangen solltest, dein Leben zu genießen. Schau dir Trudy an, sie hat alles richtig gemacht. Sie hat einfach einen Schlussstrich gezogen und lebt ihr leben.“, erklärte Sonny und entschuldigte sich, als er sah, dass Gina Tränen in den Augen hatte. „Ist schon gut Sonny, du hast ja Recht mit dem was du sagst, nur bin ich mir nicht sicher. Ähm, gibt’s du mir noch ein paar Tage Zeit, damit ich in aller Ruhe über alles nachdenken kann?“ „Sicher. Ähm, ich wollte dich doch zu nichts drängen. Ich wollte doch einfach nur mal mit dir darüber reden.“, meinte Sonny entschuldigend, hielt Gina vom Gehen ab und schaute ihr lächelnd in die Augen. „Bist du jetzt böse auf mich?“ „Ach nein Sonny. Ich bin froh, dass du das Thema angesprochen hast. Ich selbst hätte noch gar nicht den Mut gehabt, um mit dir oder Castillo darüber zu reden. Ich denk darüber nach und komm dann zu dir, wenn ich mich entschieden habe. Danke Sonny.“, erwiderte Gina, umarmte Sonny und gab ihn einen Kuss auf die Wange. „Los jetzt komm, sonst geben die Anderen noch eine Fandungsmeldung nach uns raus.“ Sonny nickte einverstanden mit dem Kopf und die Beiden gingen einen Schritt schneller, um die Anderen wieder einzuholen. Doch kaum das sie aufgeholt hatten, tönte hinter Sonny und Gina eine Sirene kurz auf. Alle drehten sich erschrocken um und blickten irritiert auf die Front eines Streifenwagens. Nur die vier Jungs, die schon ein Stück vorausgefahren waren, bekamen von alle dem nichts mit. „Oh Mann Leo, musst du uns so erschrecken?“, fragte Valerie und schaute den Streifenpolizisten vorwurfsvoll an. „Hey grüßt euch. Ich habe euch ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie geht’s euch?“, erwiderte der Polizist, stieg aus seinen Wagen und begrüßte alle nacheinander. „Und liegt was an?“, erkundigte sich Ricardo, nachdem ein Moment Ruhe herrschte und blickte hinter seinen Kindern her. Kurz darauf durchbrach ein Pfiff von Sonny die entstehende Ruhe und die vier Jungs hielten sofort ihre Autos an und schauten sich erschrocken um. „Und Leo, was ist nun, liegt irgendwas an?“, hakte Angie noch einmal nach. „Alles in Ordnung. Immer wenn hier Streife fahre, ist alles ruhig. Und Sonny, wie geht’s dir? Ich hab schon gehört was passierte ist. Ähm, habt ihr die Kerle wenigstens geschnappt?“ Sonny schüttelte nur mit dem Kopf und Ricardo ergriff erneut das Wort. „Sonny geht’s gut, siehst du ja. Und über den Fall können wir dir im Moment nichts sagen. Außerdem haben wir beide frei und dann ist die Arbeit für uns tabu.“ „Alles klar. Ähm, ich muss weiter. Wir sehen uns.“, meinte der Polizist, grinste alle noch einmal breit an, setzte sich wieder in seinen Streifenwagen und fuhr langsam weiter. Kurz bevor er auf Höhe der vier Jungs war, die nun alle am Straßenrand standen, ließ er noch einmal die Sirene ertönen und winkte den Kindern zu. „Hallo Jungs.“, sagte er und hielt den Streifenwagen an, um einen Moment mit den Kindern zu reden. Die vier Jungs gaben nacheinander den Polizisten die Hand und schauten neugierig ins Auto. „Dürfen wir bald mal wieder mitfahren?“, fragte Josch leise und der Polizist nickte lächelnd mit dem Kopf. „Beim nächsten Mal, okay. Ähm, ich muss jetzt weiter. Und ihr fahrt schön vorsichtig mit euren Autos.“ „Klar machen wir.“, meinte Chuck und die anderen drei Jungs nickten einverstanden mit den Köpfen. Gerade als der Streifenwagen wieder anfuhr, erreichten die Erwachsenen ihre Kinder und lächelten sie an. Die vier Jungs blickten erst den Streifenwagen hinterher, setzten sich danach zurück in ihre Autos und fuhren den Weg zum Spielplatz weiter. „Hey Sonny Schatz, geht’s dir gut?“, fragte Angie besorgt, als sie bemerkte, wie Sonny im Gedanken versank und immer langsamer wurde. „Was? Ja, alles klar.“ „Wo warst du gerade?“ „Auf Arbeit. Ähm, mir geht’s dieser Name nicht mehr aus dem Kopf.“ „Wir sind da. Los setzt dich und entspann dich. Schau den Kids einfach ein bisschen beim Spielen zu, dann kommst du auf andere Gedanken.“, meinte Angie lächelnd, gab Sonny einen zärtlichen Kuss und setzte sich mit ihm zu Emily und ihrer Schwester auf eine Decke. Sonny verbrachte die meiste Zeit allein auf der Decke, da sich die Frauen und Ricardo um die Kinder kümmerten. Sie halfen bei Schwung geben an den Schaukeln, beim Schuhe zu binden und beim Sandburgen bauen. Jetzt ärgerte sich Sonny noch mehr, dass er zwar Zeit hatte, diese aber nicht wirklich mit seinen Kindern verbringen konnte. Nach und nach versank er wieder im Gedanken, bis plötzlich Toni vor ihm auftauchte, sich zu ihm auf die Decke setzte und ihn breit angrinste. „Hey Kleiner, wie geht’s?“ „Oh hey Toni, schön das du da bist, ähm können wir jetzt reden?“ „Sicher, und ich weiß auch schon worüber du sprechen möchtest, aber dazu kann ich dir im Moment nicht viel sagen. Es ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür und es ist wirklich nicht einfach für mich.“, erwidere Toni ernst und senkte seinen Blick. „Warte, warte, ich möchte nur wissen, wer der Junge ist.“ „Sonny bitte, zwing mich nicht dazu dir irgendwas zu sagen.“ „Aber…, ähm, der Junge hatte deine Augen Toni.“, unterbrach Sonny seinen Bruder und schaute ihn forschend an. „Und? Ähm, ich habe die gleichen Augen wie du und Benny und die Jungs und Billy und auch Emily. Also hat das gar nichts zu sagen. Vertrau mir einfach, ich erklär dir alles, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“, erklärte Toni und beobachtete nebenbei wie die Frauen die Sachen zusammenpackten und die Jungs ihre Autos zur Abfahrt bereit machten. „Was ist los?“, fragte Sonny überrascht, als Angie plötzlich vor ihr stand und ihn aufforderte von der Decke aufzustehen. „Wir rücken ab. Es ist Zeit fürs Abendbrot. Du weißt, die Jungs müssen bald ins Bett. Wir gehen jetzt gemütlich zurück nach Hause und bereiten alles vor. Wenn ihr wollt, könnt ihr ja noch hier bleiben.“, erwiderte Angie und lächelte Sonny und Toni breit an. „Oh ja bitte Onkel Sonny, dann kann ich noch ein bisschen mit Lilli spielen.“, mischte sich Emily ins Gespräch ein und schaute Sonny von unten her bittend an. „Okay, ich bleib noch. Was ist mit dir Toni?“ „Klar, ich auch.“ „Und ich auch, wenn ihr nichts dagegen habt.“, meinte Ricardo und schaute alle nacheinander fragend an. „Gut, dann bringt ihr die Decke mit. Aber bitte kommt nicht allzu spät, okay.“, sagte Angie lächelnd, gab Sonny noch einen Kuss und ging danach zu ihrer Schwester, Gina und den Kindern rüber, um mit ihnen nach Hause zu gehen. Emily grinste freudestrahlend übers ganze Gesicht, nickte Sonny noch einmal zu und lief zurück zu ihrer Freundin, die auf einem Klettergerüst wartete. Sonny setzte sich derweil zurück auf die Decke und beobachtete seine Patentochter beim spielen. „Hier Toni, schau dir das mal an.“, ergriff Ricardo plötzlich das Wort und zog die Zeichnungen von den Bäumhäusern aus Emily’s Tasche, die des Mädchen zu den Männern auf die Decke gelegt hatte. „Wow, sieht ja Klasse aus. Und glaubt ihr, das haut hin?“, fragte Toni, nachdem er sich die Zeichnungen aufmerksam angesehen hatte. „Hhm, keine Ahnung. Eigentlich wollten wir dich ja nur mal nach deiner Meinung fragen. Bist du überhaupt einverstanden, wenn wir die Baumhäuser bauen?“, meinte Sonny nachdenklich. Nun diskutierten die drei Männer über die Zeichnungen und über ihre Vorstellungen der Baumhäuser, bis plötzlich Emily vor ihnen stand und alle drei fragend ansah. „Können wir jetzt auch nach Hause gehen? Ähm Lilli muss auch los, zum Abendessen. Und ich hab auch schon Hunger.“, meinte Emily leise. „Sicher.“, erwiderte Toni, half seinen Bruder auf die Beine, drückte Emily ihre Tasche in die Hand und legte danach mit Ricardo die Decke zusammen. Ricardo schaute sich noch einmal um, ob sie alles hatten und gab dann ein Zeichen zum Abmarsch. Daraufhin machten sich alle auf den Weg nach Hause„Hey Kleiner, ist alles in Ordnung?“, fragte Toni leise, sodass Ricardo und Emily nichts mitbekamen, als er sah wie Sonny sich am ganzen Körper verspannte und er vor Schmerzen das Gesicht verzog. Sonny legte einen Moment seine Hand auf seine Schulter und nickte mit dem Kopf. „Ja, ja, alles klar.“ Toni blickte Sonny nachdenklich an, sagte jedoch nichts, nickte schließlich mit dem Kopf und lief danach schweigend neben seinen Bruder her. Gerade als die drei Männer und Emily zur Tür rein kamen, kam Angie ebenfalls zur Tür, um die Schuhe der Zwillinge wegzustellen. „Hey Schatz, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie verwundert, als Sonny seine Jacke fallen ließ, um in Richtung Küche zu verschwinden. „Ich bin okay.“, doch bekam Sonny nicht mit, wie Toni hinter seinem Rücken mit dem Kopf schüttelte und auf seine Schulter deutete. Angie drückte daraufhin Toni die Jacke, die sie zuvor vom Boden aufgehoben hatte, in die Hand, machte auf dem Absatz kehrt und folgte ihren Mann in die Küche. Dort beobachteten Valerie und Gina, die gerade den Tisch für das Abendbrotessen, für Emily und die Männer, deckten Sonny gespannt, wie er einen Küchenschrank von oben bis unten durchsuchte. „Warte Sonny, lass mich das machen. Setzt dich.“, hielt Angie Sonny zurück, schob ihn sanft auf einen Stuhl und durchsuchte danach selbst den Schrank. „Was hat Tom gesagt, wie viel sollst du nehmen?“, fragte sie schließlich und hielt eine Packung Tabletten in der Hand. „Nach eigenen Ermessen. Ich denke eine reicht, so schlimm ist es nicht.“, versuchte Sonny seine Schmerzen runter zu spielen, doch Angie und auch die anderen Anwesenden wussten genau dass Sonny nicht zu gab wie sehr ihn die Schulter wehtat. „Und Onkel Sonny, geht’s dir jetzt besser?“, erkundigte sich Emily bei ihren Patenonkel, nachdem alle mit den Abendessen fertig waren und nun gemeinsam auf der Veranda saßen. „Ja klar Schatz.“, erwiderte Sonny und legte seinen Arm um Emily’s Schulter. „Ähm Emily, es ist Zeit für dich ins Bett zu gehen.“, meinte Gina plötzlich und das Mädchen nickte einverstanden mit dem Kopf. „Ich bring sie.“, sagte Sonny, stand schon auf und lächelte Angie, die ihn fragend ansah, breit an. „Ich wollte nur noch mal eben nach den Jungs sehen.“ „Mach das, aber weck sie nicht auf. Ach und wundere dich nicht, Josch und Chuck liegen auch mit im Zimmer. Die vier wollten unbedingt noch zusammen spielen, bevor sie ins Bett gehen mussten.“, erklärte Valerie und lehnte sich wieder bei Ricardo an, um mit ihm den Abend zu verbringen und z kuscheln. Sonny nickte mit dem Kopf, legte Emily erneut seinen Arm über die Schulter und führte sie ins Haus. „Gute Nacht Onkel Sonny. Ich hab dich lieb.“, sagte Emily, nachdem sie im Bett lag und Sonny ihr erklärt hatte, dass er mit Toni und Ricardo über die Baumhäuser gesprochen hatte und dass die Beiden von der Idee begeistert waren. „Und ich hab dich auch lieb Emi. So und nun schlaf gut und träum was Schönes.“, erwiderte Sonny, deckte seine Patentochter zu, gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer, um gleich danach bei seinen Jungs vorbei zu schauen. Als er sich überzeugt hatte, dass alles in Ordnung war, ging er zurück auf die Veranda, setzte sich wieder auf seinen Platz und kuschelte sich an Angie an. So verbrachten die drei Pärchen den Abend und einen Teil der Nacht mit reden und lachen. Und auch das darauf folgende Wochenende verbrachten alle drei Familien zusammen und genossen die gemeinsamen Stunden. Am späten Montagmorgen, fuhren Gina, Emily und Sonny zum Krankenhaus, so wie es vorher vereinbart wurde. Zuerst begleiteten Gina und Emily Sonny zu Thomas Bailey, der Sonny noch einmal gründlich untersuchte und ihn auch gleich noch mitteilte, dass Beverly Mitchum jetzt endgültig im Jackson Memorial Hospital arbeitete. Nachdem Sonny von Thomas entlassen wurde, begleitete er Gina und Emily zu ihrem Kinderarzt, der sie schon erwartete. Gina stellte Sonny und den Arzt einander vor und nahm dann vor einen Schreibtisch Platz. Auch Sonny setzte sich, nachdem er den Arzt die Hand gegeben hatte, neben Gina auf einen Stuhl und nahm Emily auf seinen Schoß, um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst haben musste. Nach einem Moment der absoluten Stille ergriff der Doktor das Wort und erklärte langsam und ausführlich, was bei den Untersuchungen von Emily’s Blut heraus gekommen ist. „Oh mein Gott, Leukämie.“, wiederholte Gina und brach in Tränen aus und auch Emily verstand trotz ihrer zehn Jahre, was das Wort Leukämie bedeutete. Sie begann ebenfalls zu weinen und drängte sich fest an Sonny an, so als ob sie ihn um Hilfe bat. „Sind sie sich wirklich sicher?“, fragte Sonny, der völlig geschockt von dieser Nachricht war, leise und umarmte nebenbei Gina, um auch ihr zu zeigen, dass sie jetzt nicht allein war. „Die Untersuchengen führten alle zu einem eindeutigen Ergebnis.“, erwiderte der Arzt ernst und senkte seinen Blick. „Und was jetzt?“, schluchzte Gina niedergeschlagen. „Ich rate ihnen, sofort mit einer Chemotherapie zu beginnen. Und wenn wir dadurch keine positiven Ergebnisse erreichen, müssen wir eine Bluttransfusion oder gar eine Knochenmarktransfusion vornehmen. Ich habe ihnen hier noch einmal genau alles dokumentiert. Und sie müssen dann hier unterschreiben, um ihr Einverständnis für eine Behandlung ihrer Tochter zu geben.“, erklärte der Doktor, legte ein paar Unterlagen vor Gina auf den Tisch und reichte ihr danach einen Stift. Gina nahm zögernd, nachdem sie sich die Unterlagen flüchtig angeschaut hatte, den Stift, blickte mit Tränen in den Augen zu Sonny rüber und sah wie dieser mit dem Kopf schüttelte. Daraufhin legte sie den Stift wieder zurück auf den Tisch und wandte sich nachdenklich dem Arzt zu. „Ich…ich brauche noch etwas Bedenkzeit. Ich kann im Moment einfach keinen klaren Gedanken fassen.“ „Ich kann sie gut verstehen. Nur warten sie nicht zu lange, je eher wir mit der Behandlung beginnen, desto größer sich die Heilungschancen ihrer Tochter.“ „Gut danke. Ähm wir gehen jetzt.“, meinte Sonny plötzlich und gab Gina ein Zeichen zum Gehen. „Was soll das Sonny? Wieso hast du es so eilig?“, fragte Gina gleich nachdem sie mit Sonny auf dem Flur stand, hielt ihm am Arm fest und schaute ihn verunsichert an. „Ich weiß… ich denke wir sollten noch warten. Ich glaube es ist nicht notwendig Emi solchen Qualen auszusetzen.“ „Aber Sonny, das kannst du doch gar nicht beurteilen. Du bist kein Arzt.“ „Ich weiß Gina, aber bitte…bitte warte noch etwas. Lass noch einen anderen Arzt die Untersuchungen machen. Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache. Bitte. Ähm, ich möchte doch nur eine zweite Meinung hören. Bitte Gina.“, erklärte Sonny ernst, senkte unsicher seinen Blick und drückte Emily, die sich an ihm lehnte, fest an sich. „Okay…, dann suchen wir einen anderen Arzt.“, erwiderte Gina nach einem kurzen Augenblick, nickte Sonny einverstanden zu und nahm dann ebenfalls Emily, die völlig verwirrt umherschaute, in den Arm. „Hey Tom, können wir noch mal mit dir sprechen?“, fragte Sonny, als er mit Gina und Emily erneut vor Thomas Bailey stand. „Was ist passiert, dass ihr schon wieder hier seid? Hast du Schmerzen?“ „Nein. Ähm können wir irgendwo ungestört reden, es ist sehr wichtig.“, erwiderte Sonny und schaute den Arzt bittend an. „Okay. Ja los, kommt mit. Hier rein.“, meinte Thomas, öffnete nach einen kurzen Gang über den Flur die Tür zu einem Schwesternzimmer und gab einer Schwester, die auf dem Flur stand bescheid, dass er nicht gestört werden wollte. Nachdem Thomas die Tür geschlossen hatte und nun mit Sonny, Gina und Emily an einem Tisch saß und ein Moment eine bedrückende Ruhe im Raum herrschte, fragte er, womit er Sonny helfen sollte. „Hier, schau dir das bitte mal an.“, sagte Gina leise, schob Thomas die Unterlagen, die sie von dem Kinderarzt bekommen hatte, über den Tisch und blickte danach den Arzt unsicher an. „Oh Mann, das tut mir leid. Ähm, und wie kann ich euch nun helfen?“, erkundigte sich Thomas, nachdem er die Unterlagen aufmerksam durchgelesen hatte. „Wir wollen eine zweite Meinung. Bitte untersuch du Emily noch einmal. Wenn bei deiner Untersuchung die gleichen Ergebnisse rauskommen, wie bei der hier, bin ich einverstanden mit einer Chemotherapie. Ich habe so ein Gefühl, das bei dieser Untersuchung irgendwas schief gelaufen ist. Bitte Tom.“, erklärte Sonny nervös. Thomas Bailey überlegte einen Moment, öffnete die Tür des Zimmers und schaute sich auf den Flur um. „Los kommt mit.“, sagte er schließlich, führte Gina, Emily und Sonny in einen freien Behandlungsraum und rief danach Beverly Mitchum, die gerade an der Rezeption stand, zu sich. „Also, hört mir zu! Ich kann diese Untersuchung nicht machen, dazu fehlt mir die nötige Erfahrung. Aber wenn es euch wirklich ernst ist, lasst Beverly die Untersuchung machen. Sie weiß, was sie tunt muss und worauf sie achten muss.“ Gina und Sonny nickten sofort mit den Köpfen und schauten Beverly, die noch immer nicht wusste, worum es eigentlich ging, bittend an. Emily saß die ganze Zeit über wieder auf Sonny’s Schoß und hielt sich ängstlich an ihm fest. Nachdem sich Beverly die Unterlagen durchgelesen hatte, willigte sie sofort ein eine erneute Untersuchung von Emily durchzuführen. Emily ließ sich ohne zu weinen Blut abnehmen und schaute danach zu, wie sich auch Sonny Blut abnehmen ließ. „Warum machst du das?“, fragte Gina unsicher. Noch bevor Sonny etwas sagen konnte, ergriff Thomas, der genau wusste, was Sonny vorhatte, das Wort und erklärte Gina, wie wichtig es sei, für den Fall das sich die Diagnose bestätigte, geeignete Personen für eine Blutspende oder Knochenmarkspende zu finden. „Und bei Sonny stehen die Chancen ganz gut, er hat immerhin schon mal die gleiche Blutgruppe wie Emily. Aber Sonny, du weißt schon was das für dich heißt, oder? Keine Zigaretten, kein Alkohol und keine Medikamente, für die nächsten Wochen, damit dein Blut, für den Fall der Fälle, so rein wie nur möglich ist.“ Sonny und auch Gina nickten erneut mit den Köpfen, schauten sich einen Moment unsicher an und nahmen danach Emily beschützend in ihre Arme. Nachdem Beverly alles hatte, was sie für ihre Untersuchengen brauchte, verabschiedeten sich Gina, Emily und Sonny von den Ärzten. „Wie schon gesagt, es wird einige Zeit dauern, ehe die Ergebnisse da sind. Sollte es Emily schlechter gehen, bringt sie sofort ins Krankenhaus. Sonny und du denk dran was ich dir gesagt habe.“, meinte Thomas noch und Sonny nickte noch einmal mit dem Kopf, ehe er mit Gina und Emily den Flur betrat und zum Fahrstuhl ging. „Oh Gott, wie sollen wir das alles denn nun den Anderen erklären?“, fragte Gina leise, als sie mit Sonny und Emily im Auto saß und brach erneut in Tränen aus. „Psst Gina, komm schon, wir schaffen das. Uns fällt sicher was ein. Ähm, wir sind gleich da.“, erwiderte Sonny, der das Autofahren übernommen hatte und lenkte den Wagen durch die letzten Straßenzüge, bis hin zu ihren Haus. Gleich als die Drei im Haus waren, verschwand Emily auf ihren Zimmer und malte ein bisschen, um sich von dem Krankenhausbesuch abzulenken. Unterdessen begaben sich Sonny und Gina in die Küche, schauten Toni und Valerie, die beide am Tisch saßen und Fotos anschauten, nacheinander unsicher an und erklärten ihnen dann was im Krankenhaus vorgefallen war. „Mann Sonny, spinnst du. Wer bist du, dass du über das Leben von Emi bestimmst.“, meinte Toni ernst, sprang vom Stuhl auf und schubste Sonny, der sich nicht hingesetzt hatte, gegen eine Wand, wo er ihn festhielt und wütend anschaute. „Hey, hey Jungs, hört auf!“, schrie Angie erschrocken und wollte so Schlimmeres vermeiden. Gerade als Sonny, der sich nun nicht mehr unter Kontrolle hatte, ausholte und seinen Bruder einen Faustschlag ins Gesicht verpasste, ging die Tür auf und die Zwillinge betraten den Raum. Toni stolperte zurück und hielt sich die Hand aufs Gesicht und Sonny sackte kurz darauf mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen und hielt sich seine Schulter. „Seid ihr jetzt fertig?“, fragte Gina ärgerlich blickte ernst zwischen Sonny und ihren Mann hin und her. „Was ist denn hier los?“, fragte Jesse unsicher. „Papa und Onkel Toni streiten sich.“, erwiderte Angie leise. „Oh, oh, dass gibt Ärger.“, meinte Jesse. „Ja genau, das gibt Ärger.“, wiederholte Vincent und schaute seien Vater tief in die Augen. „Den haben wir schon.“, sagte Sonny mit einen wütenden Blick auf seinen Bruder und schaute danach unsicher zwischen seinen Zwillingen, Angie und Gina hin und her. „Los Jungs, raus mit euch in den Garten.“, meinte Angie und blickte die Zwillinge ernst an. „Aber…, aber wir haben doch Hausarrest.“, sagte Jesse, ohne das Vincent diesmal den Satz wiederholte. „Der ist aufgehoben.“, erwiderte Angie. „Papa sagt eh immer das der Garten zum Haus dazu gehört.“, meinte Vincent leise und dafür heimste Sonny von seiner Frau einen fragenden Blick ein. „Los jetzt, raus mit euch!“, mischte sich Toni ins Gespräch ein und die beiden Jungs verschwanden aus der Tür, um kurz darauf ihre Köpfe wieder herein zu stecken. „Ähm Emily sitzt hier draußen auf dem Flur.“, sagte Jesse leise. „Ja genau und se weint.“, fügte Vincent noch hinzu ehe die beiden Jungs im Garten verschwanden. Jetzt schauten Toni und Sonny sich unsicher an, blickten dann auf Gina, die sich völlig in Tränen aufgelöst, auf einen Stuhl setzte und senkten beide kopfschüttelnd den Blick. „Tut mir leid Sonny.“, meinte Toni, ging auf seinem Bruder zu und hielt ihm die Hand entgegen. „Ja mir auch.“, erwiderte Sonny, ließ sich von Toni auf die Beine helfen, ging danach zu Angie rüber und gab ihr einen Kuss. „Ähm, ich kümmere mich um Emi.“ Toni nickte nur stumm mit dem Kopf, ging langsam zu Gina an den Tisch, legte ihr die Hände auf die Schultern und gab ihr einen Kuss. Danach nahm er seine Tochter Josi aus dem Kindersitz, der neben Gina stand, um sie etwas zu trösten, weil sie durch den Streit mächtig erschrocken war. Nachdem Sonny seiner Frau einen weiteren Kuss gegeben hatte, ging er zur Tür raus, um sich um seine Patentochter zu kümmern. „Los komm Gina, wir gehen auch raus in den Garten, zu den Jungs.“, sagte Angie nach einer Weile und lächelte Gina und auch Toni an. „Ja mach das, und ich schaue mal nach was Emily und Sonny so machen.“, meinte Toni, gab seiner Frau noch einen Kuss und verschwand ebenfalls auf den Flur, wo Emily und Sonny zusammen an einer Wand gelehnt saßen und sich unterhielten. Toni blickte zwischen seinen Bruder und dem Mädchen hin und her, setzte sich schließlich neben Emily und nahm sie in den Arm. Die Drei unterhielten sich angeregt und Emily erklärte den Männern, wovor sie am meisten Angst hatte. So verging einige Zeit, bis plötzlich die Tür aufging und Ricardo das Haus betrat. „Was macht ihr denn hier?“, fragte er und setzte sich, nachdem er seine Jacke angehängt hatte und keine wirkliche Antwort bekam, zu Emily und den Männern. Toni ergriff gleich das Wort und erklärte Ricardo ausführlich was vorgefallen war. Ricardo schluckte, schaute geschockt zwischen Emily und Sonny hin und her und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Daraufhin brach Emily erneut in Tränen aus und klammerte sich ganz fest an Sonny an. „Muss ich jetzt sterben?“, schluchzte sie und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Nein!“, sagte Sonny ernst, schob Emily ein Stück von sich weg und schaute ihr tief in die Augen. Danach nahm er seine Kette vom Hals, legte sie dem Mädchen um und lächelte Emily an, während Ricardo und Toni alles schweigend beobachteten. „Aber Onkel Sonny, das ist doch deine Kette. Die kannst du doch…“ „Psst Emi, ich leihe sie dir. Der Anhänger wird dich beschützen, dann brauchst du keine Angst mehr haben. Und wenn du wieder gesund bist, kannst du sie mir wieder zurückgeben, okay.“, unterbrach Sonny das Mädchen und nahm seine Patentochter wieder in den Arm. „Versprochen.“, flüsterte Emily, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, lächelte Sonny unsicher an und umarmte ihn danach ganz fest. S saßen alle einen Augenblick schweigend bei einander, ehe Emily das Wort ergriff und erklärte, dass sie sich wünschte, das zuerst das Baumhaus am See gebaut werden sollte. Die drei Männer schauten sich vielsagend an und Ricardo erklärte sich sofort bereit auf das Haus aufzupassen, wo er ja ehe nichts Besseres zu tun hatte, da Valerie, Chuck und Josch in New York bei den Großeltern zu Besuch waren. „Gut, dann rede ich mit Gina und Angie. Irgendwie werde ich die Beiden schon überreden können.“, versprach Sonny und schaute zufällig auf die Uhr. „Oh wow, so spät schon. Ähm, es ist schon fast Zeit fürs Kaffeetrinken. Ähm Rico, wieso bist du eigentlich schon zu Hause?“ „Überstunden abbummeln. Eigentlich wollte ich mit euch schon heute anfangen das Baumhaus zu bauen, aber…“ „Schon gut Rico. Los, lasst uns nach draußen gehen und nach den Anderen schauen.“, unterbrach Toni das Gespräch, half Sonny und Emily auf die Beine und dann gingen alle zusammen hinaus in den Garten, um sich dort mit den Anderen zu unterhalten. Sonny erklärte den Frauen gleich, worum Emily gebeten hatte und die Frauen waren total begeistert von der Idee zu See zu fahren. Sie waren sich einig, dass ein Urlaub und etwas Abstand allen gut tun würde.
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  • 7 months later...
Miami / Nächster Morgen Kaum das Sonny, der nur mit einer Jeans bekleidet und freien Oberkörper das Esszimmer betrat, alle Anwesenden begrüßt hatte, zog Gina ihn ein Stück mit sich, um in Ruhe mit ihm reden zu können. „Ähm kann ich dich mal was fragen?“, meinte Gina, als sie Sonny’s fragenden Blick sah. „Ja sicher, was ist los? Geht’s Emi etwa schon wieder schlecht?“ „Nein, nein, es hat nichts mit Emily zu tun. Na ja, wenn ich ehrlich bin, hat’s doch mit ihr zu tun.“ „Was ist los?“, hakte Sonny nach. „Weißt du noch, worüber wir uns am Freitag unterhalten haben? Ich möchte jetzt gern af das Angebot zurückkommen. Ähm, hilfst du mir mit den Formularen?“ „Ja sicher. Ähm, dann fahren wir nach dem Frühstück aufs Revier und ich rede dann mit Castillo. Mach dir keine Sorgen, wir bekommen alles in Griff.“, erwiderte Sonny lächelnd und zog Gina mit sich zurück an den Esstisch. „Los komm mit, ich hab Hunger.“ Nach dem Frühstück fuhr Toni zur Schule von Emily und erklärte dort der Klassenlehrerin, sowie der Direktorin wieso Emily nicht in der Schule war und das sie auch die nächsten Wochen nicht kommen würde. Die beiden Frauen verstanden was Toni ihnen sagte und erklärten sich sofort bereit Emily, so gut es ging zu helfen. Sie versprachen, für Emily Aufgaben auszuarbeiten, die das Mädchen zu Hause machen könne und sie wollten auch immer Jemand mit den Hausaufgaben vorbeischicken. Daraufhin erklärte Toni, das Emily für die nächsten Wochen nicht zu Hause sein würde und das Dustin die Aufgaben für Emily mitbringen sollte. Unterdessen saßen Sonny und Gina bei Castillo im Büro und erklärten ihm was am Vortag vorgefallen war und das Gina nun ihren Job aufgeben wollte. Castillo nickte nur immer hin und wieder stumm mit dem Kopf, reichte Gina die nötigen Unterlagen und gab ihr die nötige Zeit, die sie brauchte um die Formulare auszufüllen. Sonny unterhielt sich derweil noch mit Castillo und erklärte ihm, dass er die nächsten Wochen im Haus am See erreichbar wäre. Castillo nickte erneut mit dem Kopf und senkte dann seinen Blick. „Ich werde dann Kevin ab und zu vorbei schicken. Er wird dich dann über alles auf den Laufenden halten.“ „Wieso Kevin?“, hakte Sonny überrascht nach. „Na ich denke Emily würde gern etwas Zeit mit ihrem Freund verbringen. Dustin, so heißt Kevin’s Bruder doch? Der Junge wird sicher Hausaufgaben für Emily bekommen, denke ich. Ich hoffe doch, dass die Leute in der Schule da etwas mitdenken. Ähm, ihr habt doch in der Schule Bescheid gesagt, oder?“, erklärte Castillo und schaute Sonny fragend an. „Ja, Toni war da.“ „Gut dann fahrt jetzt und ich melde mich, falls was ist.“ Daraufhin verließen Gina und Sonny das Revier und fuhren nach Hause, wo Angie sich derweil um Emily und die Zwillinge kümmerte und schon mit ihnen einige Sachen, die sie für das Haus am See brauchten, zusammen suchte. Gleich als dann alle zu Hause waren, wurden die Sachen gepackt und in den Bus, sowie auf ein weiteres Auto verteilt. Die drei Hunde der Familien wurden ebenfalls in den Bus verfrachtet, dann wurde noch einmal nach dem Rechten geschaut, ehe es endlich auf große Fahrt ging. Sonny lenkte den Bus Sonny lenkte den Bus, mit den Kinder und den Hunden an Bord, quer durch die Stadt, folgte dann einer langen und wenig befahrenden Landstraße und bog schließlich irgendwo im nichts, in einem Wald ein. Dort fuhr auf unbefestigten Straßen, bis hin zum Haus am See und Toni, der mit den beiden Frauen im zweiten Auto saß, folgte Sonny und wunderte sich, welche Strecken sein Bruder nahm. „So, wir sind da.“, meinte Sonny, nach mehreren Stunden Fahrt, stoppte den Wagen und half den Kindern beim Aussteigen. „Ähm Sonny, wieso bist du eigentlich nicht den Weg gefahren, den wir sonst immer nehmen? So haben wir fast drei Stunden länger gebraucht.“, sagte Toni und schaute seinen Bruder fragend an. „Keine Ahnung, ich hab mich verfahren. Ich bin froh, dass wir überhaupt angekommen sind.“, gab Sonny zu und schon brachen Toni und die beiden Frauen in Lachen aus. „Los jetzt, hört auf zu lachen, helft mir lieber beim ausladen. Und dann lasst uns was Essen, die Kinder haben schon lange gesagt, dass sie Hunger haben und mir knurrt auch schon der Magen.“, unterbrach Sonny das Gelächter, ließ die Hunde aus dem Bus und holte danach das Gepäck heraus, um es erst einmal Tasche für Tasche vor sich auf den Boden zu stellen und nach zu schauen, ob alles ganz geblieben war.„Das können wir drinnen machen.“, hielt Angie ihren Mann zurück, gab ihn einen Kuss und begann die Taschen ins Haus zu tragen. Die nächsten zwei Wochen verbrachten Sonny, die Frauen und die Kinder ausschließlich am Haus am See, während Toni ab und zu mal in die Stadt fuhr, um einige Besorgungen zu machen. Er holte die Verpflegung für alle und besorgte die Baumaterialien, die für das Baumhaus gebraucht wurden. An den Wochenenden kam dann Kevin mit Dustin zu Besuch, um Emily die Schulaufgaben zu bringen und um Sonny über die Lage in Miami zu informieren. Jeden zweiten Tag rief Ricardo an und erkundigte sich nach Emily und versicherte seinerseits, dass zu Hause alles in Ordnung war. Emily ging es nur einmal in den zwei Wochen nicht so gut. Ihr war den ganzen Tag schwindlig und sie hatte zu nichts Lust. An diesem Tag regnete es auch noch und die Männer konnten nichts am Baumhaus bauen, so saßen die beiden Familien zusammen am Tisch und spielten ein paar Gesellschaftsspiele, um Emily wenigstens ein bisschen Freude zu bereiten.
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Haus am See / zwei Wochen nach der Ankunft „Au, verdammter Mist, verfluchter.“ „Sonny!“, hörte man kurz darauf Angie’s ernste Stimme. „Was ist passiert?“, fragte Emily, die gerade unter dem fast fertigen Baushaus vorbei lief und ihren Patenonkel fluchen gehört hatte. „Ähm Emi, kannst du mal bitte ein Pflaster holen? Und du halt deine Hand über den Rand, sonst versaust du die ganzen Bretter. Die Flecken kriegen wir nicht mehr ab.“, meinte Toni und grinste Sonny, der versuchte das Blut, das von einer seiner Hände tropfte, mit der anderen Hand aufzuhalten, breit an. „Bin schon weg.“, rief Emily, drehte sich um und wollte zum Haus rüber laufen, doch stand Angie schon vor ihr und hielt ihr einen Verbandskasten entgegen. „Oh wow, danke Angie.“ „Sonny, ich glaube es ist besser, wenn du da runter kommst.“, sagte Angie laut genug, dass die Männer sie hören konnten. „Okay.“, erwiderte Sonny leise und stand kurz darauf, mit einen breiten Grinsen im Gesicht, vor seiner Frau und hielt ihr seine blutende Hand entgegen. „Was hast du denn nun wieder angestellt?“, fragte Angie kopfschüttelnd, tupfte vorsichtig etwas Blut von Sonny’s Hand und schaute sich diese genauer an. „Hhm, sieht ziemlich tief aus, glaubst du ich muss sie erst reinigen?“ „Nein, ich habe gerade eine neue Klinge ins Messer gelegt.“, erwiderte Sonny, verzog sein Gesicht und blickte danach unsicher auf Emily, die noch immer neben Angie stand und alles genau beobachtete und ebenfalls mitfühlend ihr Gesicht verzog. „Hey Emi, ist alles okay mit dir?“ „Ja, ja alles klar. Und was ist mit dir?“ „Ja Sonny, was ist mit dir? Ist dir schwindlig? Willst du dich setzten?“, fragte Angie besorgt, sah aber wie Sonny mit dem Kopf schüttelte und klebte ihn, nachdem sie die Wunde noch einmal abgetupft hatte, einen großen Pflaster auf die Hand. „Danke Schatz.“ „Daddy hat geflucht.“ „Ja genau, Daddy hat geflucht.“, wiederholte Vincent den Satz seines Bruders und senkte schnell seinen Blick, als Sonny ihn fragend ansah. „Wo kommt ihr beiden denn her?“, fragte Toni, der inzwischen vom Baumhaus runtergekommen war und schaute lächelnd auf die Zwillinge. „Ich konnte die Beiden nicht länger aufhalten.“, entschuldigte sich Gina, die nun auch zum Baumhaus gekommen war und schaute sich unsicher um. „Ähm, ist alles in Ordnung?“ „Sonny mein Lieber, dein Konto ist schon überfüllt.“, ergriff Angie wieder das Wort und alle begannen zu lachen, da sie genau wussten, worum es ging. „Tut mir leid.“, erwiderte Sonny, gab seiner Frau einen Kuss und schaute an ihr vorbei. „Ähm Toni, was ist machen wir Schluss für heute, ich habe keine Lust mehr.“ „Klar Brüderchen.“, meinte Toni, der ebenfalls sah, was Sonny die ganze Zeit beobachtete. „Ähm, da kommen Billy und Julian.“ Schon machten die Zwillinge auf dem Absatz kehrt, liefen auf ein heranrollendes Auto z und winkten. Emily schaute noch einmal lächelnd in die Runde und folgte dann den Zwillingen. Diese Chance nutzte Gina und ergriff das Wort. „Ach übrigens hat Thomas angerufen. Er möchte uns Beide unbedingt morgen im Krankenhaus sehen. Die Ergebnisse sind da und Tom möchte nun so schnell wie möglich mit uns darüber sprechen. Aber er sagte, wir brauchen uns keine Sorgen mehr um Emily machen. Aber bitte sag Emi nichts davon, sie hat gerade soviel Spaß und es geht ihr doch gut, da soll sie jetzt keine Angst bekomm:“ Sonny, Toni und auch Angie nickten sofort alle mit dem Kopf, holten tief Luft und gingen danach ebenfalls zu dem Auto, das Julian bereits geparkt hatte, rüber und begrüßten die beiden Jungs. Als es kurze Zeit später zu regnen begann, machten es sich alle im Wohnzimmer des Hauses Bequem, schauten fern und unterhielten sich über die vergangenen Tage. Billy und Julian berichteten von ihrem Studium und von ihren letzten Footballspielen und erfuhren ihrerseits, was sich so beim Bau des Baumhauses getan hat. Am nächsten Morgen verließen Sonny und Gina, noch bevor die Anderen aufgestanden waren, das Haus. So trafen sie, mit den schlimmsten Befürchtungen noch vor neun Uhr im Krankenhaus ein. Als Thomas die Beiden kommen sah, ließ er Beverly Mitchum rufen, begrüßte Sonny und Gina noch auf den Flur und führte sie dann in ein separates Zimmer, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. „Setzt euch und vor allem entspannt euch ein bisschen. Wir warten noch eben auf Beverly, dann kann sie euch erklären, was bei den Untersuchungen raus gekommen ist. Ihr werdet sicher überrascht sein.“, meinte Thomas und setzte sich zu Sonny und Gina an einen Tisch. Einen Augenblick später öffnete sich leise die Tür und Beverly, sowie der Kinderarzt von Emily betraten den Raum. Sie begrüßten Gina und Sonny höfflich und setzten sich ebenfalls zu ihnen an den Tisch. „Und was ist nun?“, fragte Sonny und unterbrach so, die sich gerade ausbreitende, Ruhe im Raum. „Okay, dann wird ich mal anfangen. Es gibt gute Nachrichten, wir haben sechs potentielle Spender für Emily gefunden.“ „Was?“, unterbrach Sonny den Arzt und sah wie Gina, schon den Tränen nahe, schon auf ihren Stuhl zusammensackte. „Ja, da sind deine Kinder, du selbst, Toni und dieser junge Mann, der mit deinem Bruder hier war. Aber wir brauchen keine Spender mehr.“ „Was?“, diesmal war es Gina die Thomas unterbrach. „Es ist so.“, ergriff nun Beverly das Wort. „Meine Untersuchungen haben ergeben, das Emily keine Leukämie hat.“ „Was?“, jetzt waren es Sonny und Gina die Beverly unterbrachen und die Ärztin fragend ansahen. „Ähm ja, als ich meine Untersuchungen abgeschlossen hatte und das Ergebnis gesehen habe, konnte ich es gar nicht glauben. Also habe ich Doktor Drake konsultiert und ihm gebeten meine Ergebnisse noch einmal zu kontrollieren.“ „Und als ich das Ergebnis überprüft hatte und zur selben Lösung kam, haben wir beide Doktor Bailey konsultiert.“, übernahm Doktor Drake die Erklärung und schaute unsicher zwischen Sonny und Gina hin und her. „Es stimmt was Doktor Mitchum ihnen sagte, dass Kind ist gesund. Es tut mir sehr Leid, dass sie sich meinetwegen solche Sorgen gemacht haben. Ähm, als ich, nachdem Doktor Mitchum zu mir kam, meine Unterlagen durchgeschaut habe, musste ich feststellen, das mir ein großer Fehler unterlaufen ist. Die Blutproben ihrer Tochter wurden noch vor meiner Untersuchung vertauscht. Die Blutproben die ich untersuchte, stammten von einem ganz anderen Kind. Wie gesagt, es tut mir sehr Leid.“ „Okay, aber wenn Emily gesund ist, wieso geht es ihr dann oft so schlecht?“, fragte Gina, die etwas erleichtert aufatmete. „Das ist auch einfach zu erklären. Die Kleine hat Wachstumsschübe, deshalb ist ihr oft schwindlig.“, sagte Thomas lächelnd. „Okay gut Tom, und wieso konntest du uns das nicht am Telefon sagen? Warum hast du uns extra herbestellt?“, hakte Gina nach und schaute nebenbei auf Sonny, der abwesend auf den Boden blickte. „Es hat sich bei unseren Untersuchungen etwas sehr Überraschendes ergeben. Und das wollten wir nicht am Telefon mit euch besprechen, dafür ist dieses Thema zu heikel.“ „Worum geht’s hier eigentlich Tom? Also ist doch irgendwas mit Emi nicht in Ordnung? Ähm, kannst du bitte mal so reden, dass wir es auch verstehen?“, meinte Sonny ernst. „Hhm, ich, ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll. Ich weiß nicht einmal, ob ich es euch überhaupt sagen sollte.“ „Was ist hier los Tom, nun red schon.“, drängte Sonny und spürte, wie Gina nach seine Hand griff. „Es ist so, Sonny, du bist Emily’s Vater.“, sagte Thomas leise.„Was?“, stutzte Sonny und blickte verunsichert zwischen Gina und den Ärzten hin und her, ehe er seinen Blick senkte. „Ich hab’s gewusst.“, flüsterte Gina, erneut den Tränen nahe, hielt Sonny’s Hand fest und lächelte ihn breit an. „Ich weiß zwar nicht wie, aber diesmal lügen die Untersuchungen nicht. Emily ist zu 99,2 % deine Tochter, gratuliere Sonny.“, meinte Thomas, reichte Sonny, der völlig perplex auf dem Stuhl saß, die Hand und auch die anderen beiden Ärzte schlossen sich den Glückwunsch an. Als sich alle etwas gefangen hatten, verabschiedeten sich Gina und Sonny von den Ärzten und wollten das Zimmer verlassen, doch blieb Sonny an der Tür stehen und wandte sich noch einmal Thomas zu. „Ähm, mir ist gerade was eingefallen. Du hast vorhin von einem jungen Mann gesprochen. Wem meinst du?“ „Na der junge Mann, der mit Toni hier war. Ich dachte du wusstest das. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.“ „Und, kannst du mir einen Namen sagen?“, hakte Sonny nach. „Eigentlich unterliegt das der Schweigepflicht, aber weil es um Emily geht, drücke ich mal ein Auge zu.“, erwiderte Thomas, nahm die Unterlagen vom Tisch und blätterte diese flüchtig durch. „Ah, hier steht’s, der Name ist Colin Connor Green. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.“ „Okay danke Tom. Wir verschwinden jetzt.“, sagte Sonny, nickte den Ärzten noch einmal zu und verließ mit Gina das Krankenhaus. Als Gina und Sonny dann nebeneinander im Auto saßen, schaute Gina Sonny immer wieder von der Seite an und lächelte erleichtert übers ganze Gesicht. „Oh Mann, ich kann’s nicht glauben.“, meinte Sonny plötzlich und warf Gina einen fragenden Blick zu. „Ich schon Sonny. Und Angie und Val ist es doch auch schon aufgefallen. Weiß du noch damals, als wir zusammen am Tisch saßen und wir dir gesagt haben, wie ähnlich du und Emi ihr euch seid. Und dann die Bilder die ihr gemalt habt und es gibt noch viel mehr, was ihr gemeinsam habt.“, erwiderte Gina und blickte Sonny tief in die Augen. „Ach ja und hast du jetzt schon mal dran gedacht, wie wir das alles den Anderen erklären wollen.“, fragte Sonny, ohne diesmal den Blick von der Straße zu nehmen. „Oh je, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Und was ist mit dir, was sagst du denn nun dazu. Freust du dich wenigstens?“ „Klar, sicher doch, nur weiß ich nicht, wie das passiert ist. Ähm, ich meine wann. Ich, ich…oh Man…“, stotterte Sonny und suchte nach den richtigen Worten. „Erinnerst du dich noch, wie ich zu dir kam, als Marvin und ich uns gestritten haben. Wir waren doch einige Zeit auseinander und ich habe dich doch ein paar Mal auf dem Boot besucht und wir haben auch eine Nacht miteinander verbracht. Na ja, und ich glaube dabei ist es passiert.“, erklärte Gina nachdenklich und senkte ihren Blick. „Hhm.“, machte Sonny ernst. Meinst du Angie und Toni werden das verstehen. Ich meine, denkst du die Beiden werden sauer auf und sein. Irgendwie…“ „Irgendwie hast du Angst es ihnen zu sagen, richtig?“ „Richtig.“ Gina erwiderte nichts weiter, nickte stumm mit dem Kopf und lächelte im Gedanken versunken vor sich hin. Als die Beiden am Haus am See ankamen, holten Beide tief Luft, schauten sich noch einmal tief in die Augen und gingen gemeinsam ins Haus. Dort baten sie Angie und Toni in die Wohnstube, um sich dort mit ihnen zu unterhalten. Nachdem ein Augenblick eine bedrückende Ruhe im Zimmer herrschte, ergriff Gina das Wort und erklärte in aller Ruhe und sehr ausführlich, was im Krankenhaus besprochen wurde und was bei den Untersuchungen vor Emily’s Blutproben herausgekommen ist. Nachdem Angie und Toni die Neuigkeiten etwas verdaut hatten, lächelten sie Gina an und blickten danach fragend auf Sonny, der verlegen seinen Kopf gesenkt hielt. „Und was jetzt?“, fragte Toni und unterbrach so die entstehende Stille im Raum. „Jetzt? Jetzt brauch ich einen Schnaps.“, meinte Sonny unsicher und stand schon von seinem Platz auf. „Warte Schatz, denk dran, was Thomas gesagt hat. Keine Zigaretten und kein Alkohol.“, hielt Angie ihren Mann zurück. „Na schön gut, dann werde ich jetzt mit Emily reden.“ „Sie weiß es schon, Dad.“, meinte Billy, der gerade durch die Tür kam. „Sie wollte eigentlich was zum Trinken für uns holen und dabei hat sie es gehört.“ „Und wo ist sie jetzt?“, fragte Gina besorgt. „Sie ist drüben im Baumhaus. Julian und ich, wir haben versucht es ihr zu erklären, aber so richtig hat sie es wohl nicht verstanden.“ Nun waren alle Blicke auf Sonny gerichtet und dieser verstand sofort, was er zu tun hatte. Er nickte nachdenklich mit dem Kopf, gab seiner Frau einen flüchtigen Kuss und verließ das Haus, um mit seiner Tochter zu reden. Unterwegs zum Baumhaus winkte er Julian und den Zwillingen, die am See saßen, zu und machte sich Gedanken darüber, wie er Emily am besten erklären konnte, was im Krankenhaus geschehen ist. Toni und die beiden Frauen folgten Sonny aus dem Haus und setzten sich auf die Veranda, um von dort Emily und Sonny zu beobachten. Billy verließ ebenfalls das Haus wieder, ging zum See runter, um Julian und den Zwillingen endlich was zum Trinken zu bringen und erklärte Julian, was Sonny vorhatte. „Emily, mein Engel, komm mal bitte her.“, sagte Sonny bestimmend, als er am Baumhaus angekommen war. Kaum das Emily die Stimme von Sonny vernahm, kletterte sie flink die Leiter runter und stürmte weinend in Sonny’s Arme. Gina, die neben Toni auf der Veranda stand, wollte sofort zu ihrer Tochter gehen, um sie zu trösten, doch Toni hielt sie zurück. „Warte Gina, gib Sonny noch etwas Zeit.“ „Wow langsam Emi Schatz.“, meinte Sonny, löste sich langsam aus Emily’s Umarmung, hockte sich vor ihr und schaute sie lächelnd an. Dann schauten sich die Beiden einen Moment lang stumm in die Augen, ehe Emily erneut in Tränen ausbrach. „Hey Emily, warum weinst du denn? Freust du dich denn nicht?“, versuchte Sonny zu erfahren und nahm seine Tochter wieder in den Arm. „Jetzt ist mein Wunsch endlich in Erfüllung gegangen.“, schluchzte das Mädchen unter Tränen einen Satz zusammen. „Was? Welcher Wunsch?“, hakte Sonny nach. „Na ich habe mir schon lange gewünscht dass du mein Dad bist. Und jetzt bist du wirklich mein Papa.“ „Ja aber wieso weinst du dann?“ „Na ja.“, schniefte Emily und noch immer rannen ihr Tränen übers Gesicht. „Ich… ich wollte so viel mit dir unternehmen und so viel Zeit mit dir verbringen, aber… aber nun muss ich bald sterben.“ Jetzt schob Sonny Emily erneut ein Stück von sich weg und schaute ihr tief in die Augen. „Nein, du wirst nicht sterben, Emi. Dann hast du gar nicht die ganze Unterhaltung gehört?“, fragte Sonny vorsichtig und das Mädchen schüttelte verunsichert mit dem Kopf und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Ach Emi, du brauchst echt keine Angst mehr haben. Der Doktor, wo du mit deiner Mom warst, hat einen großen Fehler gemacht. Du hast keine Leukämie.“ „Aber was ist dann mit mir?“, fragte Emily verwirrt. „Thomas und Doktor Mitchum haben Beide neue Untersuchungen von deinem Blut gemacht und sie haben Beide festgestellt, dass du gesund bist. Das Einzige was du hast sind Wachstumsschübe, deshalb ist dir manchmal so schlecht.“ „Was sind denn Wachstumsschübe?“, hakte Emily nach. „Hhm.“, machte Sonny und suchte nach den passenden Worten, um seiner Tochter alles zu erklären. „Weißt du noch, als du in der ersten Klasse warst und die Kinder dich geärgert haben, weil du zu klein warst?“ Emily nickte langsam mit dem Kopf und schaute Sonny fragend an. „Na ja, all das, was die anderen Kinder in den ersten Klassen gewachsen sind, will dein Körper jetzt nachholen. Nur hat es dein Körper manchmal etwas zu eilig damit, sodass dein Kreislauf nicht ganz mitkommt, deshalb fühlst du dich dann immer so schlecht.“ Kaum das Sonny alles erklärt hatte, nahm Emily die Kette, die ihr Sonny gegeben hatte, vom Hals und lächelte ihren Vater dabei breit an. „Was hat sie denn jetzt vor?“, fragte Toni, der noch immer mit den Frauen auf der Veranda saß und alles beobachtete.
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Doch plötzlich wurde er auf eine andere Bewegung aufmerksam. „Hier Onkel… ähm,…Sonny. Ähm, hier die brauch ich ja nun nicht mehr.“, sagte Emily, die sich nun gefangen hatte, legte Sonny die Kette um und umarmte ihren neuen Vater ganz fest. „Mist.“, meinte Toni ernst, sprang auf und verschwand im Haus. Jetzt sahen such Angie und Gina, was Toni gesehen hatte und sprangen ebenfalls von ihren Stühlen auf, blieben aber wie versteinert an ihren Plätzen stehen und beobachteten, wie in Trance, was sich bei Emily und Sonny tat. Sonny spürte, während er seine Tochter umarmte, wie sich Emily am ganzen Körper verspannte und er merkte, wie das kleine Herz von dem Mädchen schneller zu schlagen begann. „Hey Emi, was ist los mit dir?“, flüsterte Sonny dem Kind ins Ohr. „Da…da ist ein Puma hinter dir.“, stotterte das Mädchen, woraufhin sich Sonny erschrocken umdrehte und direkt in die Augen der Wildkatze schaute. „Emily, bleib ganz ruhig stehen! Du darfst jetzt keine ruckartigen Bewegungen machen.“ Während Sonny Auge in Auge mit dem Puma stand, nahmen Julian und Billy, die ebenfalls alles beobachtet hatten, die Zwillinge bei den Händen und brachten sie auf ein Kahn, mit dem sie dann ein Stück hinaus auf den See fuhren, um so die beiden Jungs, die von dem ganzen Trubel noch nichts mitbekommen hatten, aus der Gefahrenzone zu bringen. Als der Puma zum Sprung auf Sonny ansetzte, durchbrach ein Schuss die angespannt Situation. Der Puma riss Sonny von den Beinen und blieb mit ihm reglos am Boden liegen. Emily schrie erschrocken auf und starte nun unter Schock, angespannt auf ihren Vater, der unter dem Puma lag und sich noch immer nicht bewegte. Der erste, der jetzt handelte, war Toni, er kam aus dem Haus gestürmt und lief zu seinem Bruder und Emily rüber. „Emily bist du okay?“, fragte er, doch das Mädchen reagierte nicht, sondern stand noch immer reglos da und schaute auf Sonny und den Puma. Nun reagierten auch Gina und Angie, rannten Toni nach und wurden, je näher sie dem Baumhaus kamen, langsamer, bis sie schließlich ein Stück von Toni, der schon neben Sonny und dem Puma stand, stehen blieben. Jetzt realisierte Emily was passiert war, stürzte sich in die Arme ihrer Mom und begann zu weinen. Auch die beiden Zwillinge, die durch den Schuss aus ihrem Spiel gerissen wurden, wollten sofort zurück an Land, um zu ihren Eltern zu kommen. Toni näherte sich unterdessen vorsichtig und mit gezogener Waffe dem Puma und zog ihn, nachdem er sich sicher war, dass das Tier tot war, von Sonny herunter. Danach kniete er sich neben seinen Bruder, schaute ihn aufmerksam an und steckte nebenbei seine Waffe wieder weg. Sonny lag noch immer reglos auf dem Boden, atmete ruhig und gleichmäßig und öffnete, als er spürte, das der Druck von seinem Körper nachließ, langsam seine Augen. „Emily?“, stammelte er leise. „Hey Sonny Kleiner, bist du okay?“, fragte Toni nervös und blickte unsicher auf Emily, die noch immer weinend in den Armen ihrer Mutter lag. Sonny richtete sich langsam auf, nahm die seine Hand auf seine schmerzende Brust und stammelte immer wieder den Namen seiner Tochter. „Ähm Angie, schau mal bitte weg.“, meinte Toni ernst, holte aus und verpasste seinem Bruder eine Ohrfeige, die Sonny in die Realität zurückholte. Sonny zuckte mit dem Oberkörper, nahm automatisch seine Hand auf seine Wange, blickte seinen Bruder tief in die Augen und ließ danach seinen Blick unsicher auf den toten Puma, der ein Stück von Toni entfernt im Gras lag, wandern. „Guter Schuss Toni.“, sagte Sonny und wollte aufstehen, wurde jedoch von seinem Bruder zurück gehalten. „Warte, nicht so schnell! Bist du okay Kleiner?“ „Ja, ja alles klar. Los hilf mir hoch. Hey Emily, was ist mit dir?“, beantwortete Sonny die Frage seines Bruders, ließ sich von ihm auf die Beine helfen und schaute fragend auf Gina, die Emily noch immer in ihren Armen hielt. „Sie ist okay, denke ich. Sie hat sich nur mächtig erschrocken, so wie wir alle. Wie kommt der Puma denn bitte schön hier her? Und was ist mit dir, bist du wirklich in Ordnung?“, versicherte sich Gina bei ihren Schwager, schaute Sonny fragend an und ließ ihren Blick noch einmal zu den toten Puma gleiten. „Daddy, Daddy.“, kamen in diesem Moment die Zwillinge angelaufen, blieben wie angewurzelt vor neben Angie stehen und schauten begeistert auf die tote Wildkatze. „Tut mir leid, aber wir konnten die Beiden nicht mehr zurückhalten.“, entschuldigte sich Julian und senkte verlegen seinen Kopf.„Schon gut Julian. Ähm Sonny, ziehst du bitte mal dein T-Shirt aus, ich möchte auf Nummer sicher gehen, dass du nicht verletzt bist.“, erhob nun Angie das Wort, lächelte erst Julian beruhigend an und ging dann langsam auf ihren Mann zu. Sonny tat sofort was seine Frau wollte, zog sich das T-Shirt aus, drückte es Angie in die Hand und ließ sich von ihr das Blut, das der Puma auf seinem Körper zurück gelassen hatte, abwischen. Angie spürte deutlich, wie ihr Mann ab und zu zuckte, als sie ihn über den Oberkörper strich. Sie schaute Sonny fragend an und dieser schüttelte nur mit dem Kopf, um seiner Frau zu versichern, dass alles in Ordnung sei. „Ist schon okay Schatz.“, flüsterte er ihr ins Ohr und gab ihr anschließend einen leidenschaftlichen Kuss. „Oh Gott Josi. Sie wird durch den ganzen Tumult sicher aufgewacht sein.“, meinte Gina plötzlich und lockerte die Umarmung von Emily. „Ich geh schon.“, sagte Julian, machte auf dem Absatz kehrt und lief zum Haus rüber, um nach Josephine zu schauen. Unterdessen löste sich Emily, die sich wieder gefangen hatte, komplett die Umarmung ihrer Mom, blickte sich einmal unsicher um und schaute danach ihren Vater ängstlich an. Ohne etwas zu sagen breitete Sonny die Arme aus, winkte das Mädchen durch eine Kopfbewegung zu sich und umarmte es ganz fest. Nebenbei beobachtete er, wie die Zwillinge um den Puma herum gingen und sich das Tier ganz genau anschauten. „Dürfen wir die Katze mal anfassen?“ „Ja dürfen wir?“, wiederholte Vincent die Frage seines Bruders wieder, ohne dabei seinen Blick von dem Puma abzuwenden. Angie schaute Sonny fragend an und als dieser mit dem Kopf nickte, gab sie das Okay für die Zwillinge. Die Zwillinge schauten sich freudig an, näherten sich ganz vorsichtig dem Puma und streichelten ihm langsam über den Rücken, während Toni sich zu ihnen stellte und darauf achtete, dass die Jungs nicht mit dem Blut der Raubkatze in Berührung kamen. „Und was jetzt? Was machen wir jetzt mit dem Puma?“, fragte Emily plötzlich, löste sich aus Sonny’s Umarmung, um ebenfalls zu dem Puma rüber zu gehen und ihn einmal durchs Fell zu streicheln. „Ich werde beim Zoo anrufen und Frank fragen was wir machen sollen. Solange werden wir den Puma da drüben im Gebäude lagern. So Jungs, geht euch die Hände waschen und dann könnt ihr noch etwas spielen. Ähm Billy, bleibst du bitte bei ihnen. Und nach dem Telefonieren gehen ich erst einmal Duschen.“, erklärte Sonny, gab seiner Frau, die nun neben ihn stand, einen leidenschaftlichen Kuss und ging danach langsam zum Haus rüber.
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Später am Abend Toni und Sonny saßen auf der Veranda des Hauses und unterhielten sich noch einmal über den Tag, während sich die beiden Frauen um die Kinder kümmerten und sie zu Bett brachten. „Hey Jungs, was ist kommt ihr rein? Die Kinder sind alle versorgt und wir können es uns endlich gemütlich machen. Ach und Julian und Billy haben auch angerufen, sie sind gut zu Hause angekommen.“, meinte Angie plötzlich, unterbrach so das Gespräch der beiden Männer, drückte Beiden eine Flasche Bier in die Hand und schaut sie nacheinander fragend an. „Ähm gleich Schatz, bitte gebt uns noch ein paar Minuten, dann kommen wir.“, erwiderte Sonny lächelnd. Daraufhin nickte Angie einverstanden mit dem Kopf, verschwand wieder im Haus und Sonny nutzte diese Gelegenheit, um Toni auf Colin Connor Green anzusprechen. „Woher?“, fragte Toni nur und warf Sonny einen ernsten Blick zu. „Tom, er hat mir heute Morgen den Namen verraten. Also, wer ist er?“ „Ach Mann Sonny, ich kann dir im Moment noch nichts sagen. Bitte gib mir noch ein paar Tage Zeit, ich verspreche, ich werde dir dann alles erklären.“ Sonny schaute Toni nur nachdenklich an, nickte nach einem Augenblick mit dem Kopf und trank den letzten Schluck Bier aus seiner Flasche aus. „Okay, dann lass uns jetzt reingehen, die Beiden warten sicher schon auf uns. Sie möchten sich doch unbedingt einen Film mit uns anschauen.“ Daraufhin leerte auch Toni seine Flasche, nickte seinem Bruder noch einmal zu und begleitete ihn ins Haus, um sich dort mit den Frauen einen gemütlichen Abend zu machen. So saßen dann alle Vier gemeinsam vor dem Fernseher und schauten sich einen Film an, doch kurz bevor dieser zu Ende war, hörten sie einen Schrei, der durchs Haus schallte. „Das war Emily.“, meinte Gina erschrocken und wollte gleich aufspringen. „Warte Gina, ich geh, dann kannst du den Schluss noch sehen. Ähm, ich sage die Frau ist der Täter.“, hielt Sonny Gina zurück, befreite sich sanft aus der Umarmung seiner Frau, deutete einmal kurz auf den Fernseher und verließ danach mit einem Grinsen im Gesicht das Zimmer. „Typisch Polizist.“, dachte Angie, blickte lächelnd hinter Sonny her und konnte sich schon denken, dass ihr Mann nicht wieder zurückkommen würde. Als Sonny dann leise das Zimmer seiner Tochter betrat, saß Emily weinend auf ihrem Bett und hielt ihren Pandabären fest an sich gedrückt. „Hey Emi, Schätzchen, was ist denn los?“, fragte Sonny leise, um das Kind nicht zu schrecken und setzte sich zu ihm aufs Bett. „Ich hab schlecht geträumt und jetzt habe ich Angst wieder einzuschlafen. Bitte Onkel Sonny…ach nein…. Ähm, was soll ich denn nun eigentlich zu dir sagen?“ „Was du willst Emily, nur eben nicht mehr Onkel, okay.“ „Okay, ähm bleibst du noch einen Moment bei mir? Nur so lange, bis ich wieder eingeschlafen bin.“, bat das Mädchen, schubste den Pandabären aus dem Bett und rutschte ein Stück zur Seite, sodass Sonny sich mit aufs Bett legen konnte. „Ich hab dich lieb Dad.“, flüsterte Emily leise und kurz darauf war sie und auch Sonny fest eingeschlafen. „Papa, bist du wach? Hast du das gehört?“, flüsterte Emily mitten in der Nacht und zuckte zusammen, als erneut laute Geräusche durch die nächtliche Ruhe hallten. „Psst Emi, ich hör es auch. Ähm, du bleibst hier, ich werde mal nachsehen, was da los ist.“ „Nein, nein, warte, bitte lass mich nicht allein. Ich hab Angst.“, hielt Emily ihren Vater zurück und klammerte sich fest an Sonny’s Arm an. „Okay, dann komm.“, erwiderte Sonny ernst, wartete bis Emily sich ihre Socken angezogen hatte und verließ leise mit ihr das Zimmer. „Hey Toni…“ „Oh wow Sonny Mann, musst du mich so erschrecken?“, flüsterte Toni, der ebenfalls gerade auf dem Weg zur Haustür war, nervös und schaute zwischen Emily und Sonny, die nun im Dunkeln vor ihm standen, hin und her. „Was ist denn hier los? Ähm wo sind die Frauen?“, fragte Sonny, als erneut ein lautes Geräusch zu hören war. „Sie sind Beide drüben beim Zimmer der Jungs, um zu sehen ob da alles in Ordnung ist.“ „Okay, du wartest hier, ich bring Emily schnell zu Gina und Angie, dann gehen wir gemeinsam nachschauen, was das draußen los ist.“, sagte Sonny ernst, nickte seinem Bruder zu und führte Emily leise durchs Haus, hin zu dem Zimmer von den Zwillingen, wo Gina und Angie nervös warteten und angespannt auf jedes Geräusch lauschten. „Hey Sonny, was ist denn hier los?“, erkundigte sich Angie gleich, nachdem ihr Mann mit Emily vor ihr stand. „Keine Ahnung, wir wollen gleich nachschauen. Ich wollte Emily nur zu euch bringen. Ähm, tut mir leid, das ich nicht zurückgekommen bin, aber es war so schön bequem in Emi’s Bett.“ „Schon gut, das konnte ich mir eh schon denken, als ich dich gesehen habe. Du sahst total müde aus. Ach und du hattest Recht, die Frau hat’s getan.“, erwiderte Angie lächelnd, gab Sonny einen flüchtigen Kuss und nahm danach Emily in den Arm. „Okay, dann geh ich jetzt zu Toni. Ihr bleibt hier und wartet, bis wir euch ein Zeichen geben. Ähm, hier Gina, du weißt ja wie man damit umgeht. Das ist nur zur Sicherheit.“, flüsterte Sonny, drückte Gina eine Waffe in die Hand, streifte Emily, die furchtbare Angst hatte, über den Kopf und verschwand danach in die Dunkelheit des Hauses. Als er dann vor seinem Bruder, der sich ebenfalls bewaffnet hatte und schon an der Haustür wartete, stand, nickte er fest entschlossen mit dem Kopf, entsicherte seine Waffe, holte noch einmal tief Luft und öffnete, nachdem Toni sein Okay gab, mit einem Ruck die Haustür. Was die beiden Männer dann sahen, haute sie fast von den Beinen. Sie standen völlig perplex und mit noch immer gezogenen Waffen in den Händen, vor zwei kleinen Pumababys, die auf der Veranda ihr Unwesen trieben. „Jetzt weißt du, warum der Puma dich angegriffen hat, Sonny. Und was jetzt?“, meinte Toni, sicherte seine Waffe und warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu. „Hhm, keine Ahnung, lass uns erst einmal reingehen und dann sehen wir weiter.“ „Ja gut, und mach gleich das Licht an, damit wir endlich mal was mehr sehen. Aber zuerst steck deine Waffe weg, falls die Jungs jetzt doch wach geworden sind.“ „Und was machen wir mit denen?“, fragte Sonny müde und deutete auf die beiden Puma, die sich schon auf dem Weg machten, um ins Haus zu gehen. Toni zuckte nur mit den Schultern, grinste Sonny breit an und gab ihm mit dem Kopf ein Zeichen, um ins Haus zu gehen. Sonny schaltete, nachdem er die Tür geschlossen hatte, das Licht an und setzte sich gähnend auf einen Stuhl, wo er dann auf die Frauen und Emily wartete. Als die Drei das Licht sahen, wussten sie dass alles in Ordnung war, atmeten erleichtert auf und gingen langsam die Treppe runter, um nach den Männern zu sehen. „Hey ihr Beiden, ist alles in Ordnung? Was war denn los?“, erkundigte sich Gina, setzte sich zu Toni aufs Sofa und schaute ihn fragend an. Ohne etwas zu sagen, hob Sonny seinen Kopf, warf allen einen müden Blick zu und deutete auf die beiden Pumababys, die gerade um den Esstisch herumschnüffelten. „Ich glaube die Beiden haben Hunger, deshalb haben die hier solchen Radau veranstaltet.“, sagte Toni lächelnd. „Oh mein Gott.“, meinte Gina, schaute verunsichert auf die beiden Puma und warf danach Sonny einen fragenden Blick zu. „Was sollen wir jetzt mit ihnen machen?“ „Wow, die sind aber niedlich. Ähm, darf ich die mal streicheln?“, warf Emily ein und ließ ihren Blick nicht von den Pumas weichen. „Klar doch, aber sei vorsichtig, hörst du Emily. Die Beiden können sicher schon richtig gut beißen.“, erwiderte Toni und blickte fragend auf Angie, die noch wieder sprachlos auf die Puma starte. Sonny folgte Toni’s Blick, lächelte seine Frau müde an und beobachtete dann, wie Emily unter den Tisch kroch und vorsichtig nacheinander die beiden Pumababys streichelte. „Haben wir noch irgendwas in der Küche, was wir den Beiden zum Fressen geben können? Und ich geh jetzt wieder ins Bett, ich bin Hundemüde. Es ist jetzt kurz vor Vier, also kann ich sicher noch ein paar Stunden schlafen, ehe wir zurück nach Hause fahren. Wir werden die Beiden dann Morgen mit in den Zoo nehmen, wenn wir Frank den toten Puma bringen, soll er sich dann überlegen, was er mit den kleinen Kerlchen anfängt. Er kann sicher noch ein paar Tiere mehr verpflegen.“ „Oh Sonny Schatz, du bist total fertig, hhm?“, meinte Angie besorgt, löste endlich ihren Blick von den Pumas, ging zu ihren Mann rüber und umarmte ihn. Sonny legte daraufhin seinen Kopf auf Angie’s Bauch und schloss die Augen, um diesen Moment so richtig zu genießen.
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Der nächste Tag Nachdem Sonny, Toni und deren Familien die beiden Pumababys und den toten Puma, am nächsten Morgen im Zoo abgeliefert hatten, trafen sie sich mit Ricardo, der zuvor seine Familie vom Flughafen abgeholt hatte, zum Mittagessen in einem Restaurante, irgendwo am Ocean Drive. Nach dem Essen fuhren alle nach Hause, bereiteten dort alles für eine kleine Grillfete vor und machten es sich bis zum Abend im Garten gemütlich. Die Kinder genossen die Zeit, die sie endlich wieder alle vereint auf ihren Spielplatz im Garten verbringen konnten. Als dann am frühen Abend Switek, Martin, Benjamin, sowie Castillo bei Sonny im Garten eintrafen, ergriff Sonny, der gerade am Grill stand und versucht das Feuer anzuzünden, das Wort und erklärte den Leuten von Vice, sowie Valerie und Ricardo, was bei den Untersuchungen von Emily raus gekommen war. „Du machst Scherze.“, meinte Switek, schob Sonny ein Stück zur Seite und kümmerte sich um den Grill. „Lass mich das lieber machen.“ „Okay, hier bitte.“, sagte Sonny, gab Switek die Sachen für den Grill und stellte sich neben Emily, die grinsend neben ihrer Mom saß. „Ähm Sonny hat die Wahrheit gesagt, es stimmt, Emi ist wirklich gesund.“, versicherte Gina und lächelte ihre Tochter glücklich an. „Tja, und der Clou ist, das Sonny mein Dad ist.“, platze Emily heraus und Valerie ließ vor Schreck ihre Gabel, mit der sie die ganze Zeit herumspielte, fallen. Auch die Cops von Vice brachen ihre Beschäftigungen ab und schauten verwirrt zwischen Emily, Gina und Sonny hin und her. „Genau so haben Sonny und ich auch da gesessen, als Thomas uns das Ergebnis mitgeteilt hat.“, meinte Gina leise. „Deshalb seid ihr doch hier.“, führte Sonny den Satz zu ende, grinste alle nacheinander breit an und hielt Switek eine Flasche Bier, die er zuvor für ihn geöffnet hatte, hin. „Das ist doch ein guter Grund zum feiern. Außerdem kann ich so meinen letzten freien Tag genießen, bevor ich Montag wieder auf Arbeit komme.“ „Ähm, mit dem Zählen hast du es nicht so, hhm? Bis Montag sind es noch zwei komplette Tag, dass Wochenende liegt noch dazwischen.“, warf Toni ein und schon begannen alle zu lachen. „Aber bei Sonny zählt das Wochenende immer nur ein Tag.“, sagte Emily und wieder brachen alle in Lachen aus. Dann saßen alle noch ein paar Stunden gemütlich zusammen und unterhielten sich über die vergangenen zwei Wochen, jedoch ohne dabei das Thema Arbeit anzuschneiden. Das folgende Wochenende verbrachte Sonny mit seiner Familie und genoss die Zeit sichtlich. Am Montagmorgen kam Castillo immer wieder aus seinem Büro und erkundigte sich noch Sonny. „Er ist noch nicht da.“, sagte Benjamin gleich, als Castillo zum sechsten Mal die Tür seines Büro öffnete und sich suchend umschaute. „Gut, aber wie gesagt, wenn er kommt, schickt ihn bitte sofort in mein Büro. Und wenn er in einer halben Stunde noch nicht hier ist, ruft bitte bei ihm zu Hause an und fragt nach was los ist.“, meinte Castillo ernst, senkte seinen Blick wieder und verkroch sich erneut in seinem Büro. Als Sonny dann endlich, noch immer total verschlafen, durch die Schwenktür den Arbeitsraum betrat und alle mit ein gemurmelten Guten Morgen begrüßte, wurde er gleich von Ricardo in Castillo’s Büro geschickt. Daraufhin ging Sonny, ohne noch etwas zu sagen, an seine Kollegen vorbei und verschwand im Büro von Lieutenant Castillo. „Guten Morgen.“, brummte er, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte und ließ sich auf einen Stuhl, der vor Castillo’s Schreibtisch stand, sinken. „Tut mir Leid…“ „Schon gut Sonny, du brauchst nichts weiter zu sagen, Thomas hat schon angerufen und mich über alles informiert. Wieso hast du mir am Freitag nicht schon gesagt, dass du heute noch mal zur Kontrolle solltest. Na ja, nur hat Thomas glaube nicht damit gerechnet, das du verschläfst.“, unterbrach Castillo Sonny und setzte sich, mit einem breiten Lächeln im Gesicht, hinter seinen Schreibtisch. Dann unterhielten sich die beiden Lieutenants über die laufenden Fälle. „Und von Santani’s Männer erzählt uns keiner was?“, hakte Sonny ungläubig nach. „Nein. Und außerdem sind wir raus aus dem Fall, dass FBI übernimmt jetzt die Ermittlung.“ „Was?“ „Sonny nicht, warte. Hör mir bitte weiter zu. Die vom FBI wollen sich nur wieder wichtig tun. Ähm, die holen Brown und die Anderen, die wir geschnappt haben, heute Vormittag ab.“, führte Castillo seine Erklärung zu ende. „Hhm, okay, aber erst möchte ich mich mit Brown unterhalten.“ „Das dachte ich mir schon. Ich hab den Kerl schon in ein Verhörzimmer bringen lassen. Du hast noch knapp eine Stunde, bis das FBI hier auftaucht. Alles andere besprechen wir dann nachher.“, erwiderte Castillo und Sonny nickte einverstanden mit dem Kopf und verließ ohne noch etwas zu sagen das Büro. Er schaute einmal in die Runde und ging zum Verhörzimmer, in dem Brown unruhig an einem Tisch saß und nervös wartete, rüber. Als Sonny dann die Tür öffnete, rutschte Brown vor Schreck fast vom Stuhl und schaute Sonny unsicher an. „Crockett…“, flüsterte Brown vor sich hin. Sonny warf Brown einen herausfordernden Blick zu, setzte sich vor den Mann an den Tisch und so saßen die beiden Männer einige Minuten schweigend im Raum, ehe Brown nervös das Wort ergriff und Sonny fragte, was dieser wissen wollte. „Hhm, erzähl mir einfach was du über Santani weißt.“, forderte Sonny und lehnte sich auf seinen Stuhl zurück. „Ich hab doch schon alles erzählt. Wie oft wollt ihr Bullen das denn noch hören? Ich weiß absolut gar nichts über Santani, nur dass, was Miller mir erzählt hat. Miller war der Einzige von uns, der mit Santani persönlich Kontakt hatte. Ich habe ein einziges Mal mit Santani am Telefon gesprochen. Ansonsten weiß ich nur das Santani dich gegen Green eintauschen wollte.“ „Wer ist dieser Green?“, stellte Sonny die nächste Frage, ohne einmal den Blick von Brown zu nehmen. „Auch das weiß ich nicht. Ich hatte nur den Auftrag dich und deinen Partner zu ködern, alles Andere hatte Santani mit Miller besprochen. Für mich wäre dabei nur eine schöne Stange Geld raus gesprungen, mehr nicht.“ „Was ist mit den Bewohnern von dem Kaff, wusstest du das die alle Geschäfte mit Santani machten?“ „Nein, meine Leute und ich waren das erste Mal dort. Ich war selbst überrascht, wie viel von denen da mit drinnen steckten. Aber die haben nicht mit Santani Geschäfte gemacht, sondern mit Miller, die haben für ihn Drogen geschmuggelt und Geld gewaschen. Miller hat oft darüber mit mir gesprochen.“, sagte Brown und schaute Sonny forschend an, ehe dieser mit dem Kopf nickte und sich von seinem Stuhl erhob. „Mir reicht’s, alles andere kannst du mit denen vom FBI klären. Die werden sicher noch ein paar Fragen an dich haben. Und falls dir doch noch was einfallen sollte, weißt du, wie du uns erreichst.“, meinte Sonny und verließ nachdenklich das Zimmer, um erneut im Büro von Castillo zu verschwinden. Dort erklärte Castillo Sonny, woran die Einheit zurzeit arbeitete und wartete gespannt auf dessen Reaktion. „Wieso? Ich meine, wieso lassen wir Snyder wieder laufen? Hat die Kleine es sich etwa anders überlegt, ihre Aussage hätte den Kerl doch locker für 20 Jahre in den Bau gebracht.“ „Nein, das Mädchen ist verschwunden.“ „Was? Was ist passiert? Ich dachte sie stand unter Polizeischutz, wie also konnte Snyder eine Gelegenheit finden, um an das Mädchen ranzukommen?“, meinte Sonny ernst und hielt ein Foto, das ihm Castillo über den Tisch geschoben hatte, und das eine Männerleiche zeiget, in der Hand. „Es war nicht Snyder. Die vom Morddezernat gehen davon aus, das es der Freund war.“ „Was?“ „Ja, er wurde laut Augenzeugen als Letztes mit dem Mädchen gesehen.“, führet Castillo seinen Satz zu ende. „Und was ist mit dem anderen Cop, der noch auf das Mädchen aufpassen sollte?“, erkundigte sich Sonny, legte das Foto wieder zurück auf den Tisch und schaute sein Gegenüber fragend an. „Der kann uns auch nicht weiterhelfen. Als man den hier tot fand, hat man auch seinen Partner gefunden. Er hat zwar noch gelebt, ist dann aber im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Also bleibt nur eine Möglichkeit, und das ist der Freund. Das Morddezernat teilt uns dann mit, wenn sie etwas erfahren haben. Aber bis jetzt fehlt noch jede Spur von dem Jungen und dem Mädchen.“ „Okay, und was machen wir jetzt?“ „Wir werden versuchen Snyder irgendwie anders hinter Gittern zu b ringen. Aber das machen wir nebenbei, hauptsächlich kümmern wir uns hierum.“, meinte Castillo und schob Sonny eine Akte über den Tisch. Sonny schaute sich die Unterlagen flüchtig durch, schlug die Akte wieder zu und blickte Castillo fragend an. Ohne ein Wort zu sagen, nickte dieser mit dem Kopf und Sonny verschwand mit einem Grinsen im Gesicht aus dem Büro. Doch kaum eine Sekunde später stand er wieder in der Tür, blickte Castillo unsicher an, schnappte sich die Akte, die er auf dem Tisch liegen gelassen hatte und senkte seinen Blick. „Was ist los? Bist wohl ein bisschen durcheinander, hhm?“, fragte Castillo leise und Sonny hob grinsend seine Hände. Dann verließ er endgültig den Raum und verschwand, ohne jemanden seiner Kollegen anzuschauen, in sein Büro, wo es sich auf seinem Stuhl bequem machte und die Akte aufmerksam studierte. „Hey Sonny, kann ich reinkommen?“ „Ja sicher Rico, komm rein, setz dich. Gibt’s Probleme?“ „Nein, nicht wirklich, ich wollte nur mal mit dir quatschen. Hast du Zeit?“, fragte Ricardo und schaute seinen Schwager vorsichtig an. „Hhm, ich denke schon. Also mach schon, setz dich, unterhalten wir uns.“ Daraufhin unterhielten sich die beiden Männer über zwei Stunden lang, ehe Sonny das Gespräch abbrach und seinen Schwager fragend ansah. „Ähm, lass uns heute Abend weiter reden. Was ist, weißt du hierüber Bescheid?“, fragte er und legte das Foto von dem toten Polizisten, das er zuvor aus Castillo’s Büro mitgenommen hatte, vor Ricardo auf den Tisch. „Ich hab’s gehört, nur meinte Castillo, dass wir den Fall jetzt los sind und das Morddezernat übernimmt den Rest. Wieso fragst du?“ „Ach nur so. Ähm, kannst du mir ein Foto von dem Freund besorgen, dann kann ich Toni fragen ob er sich mal ein Bisschen nach dem Kerl umschaut. Die Kopfgeldjäger finden ihn auf jeden Fall schneller wie wir, wenn er denn noch in der Stadt ist.“ „Also hatte Castillo Recht, er hat gleich gesagt, dass du keine Ruhe geben wirst.“, meinet Ricardo grinsend. „Ach Mann Rico, ich habe der Kleinen mein Wort gegeben, auf sie aufzupassen.“ „Schon gut Sonny, du brauchst gar nichts weiter zu sagen, ich hol dir das Foto. Ähm, hast du dir die Akten von dem aktuellen Fall schon durchgelesen? Kannst du ein paar Tipps geben, wie wir vorgehen können?“, wechselte Ricardo das Thema und blickte seinen Schwager tief in die Augen. Sonny schüttelte nur mit dem Kopf, blickte angespannt aus dem Türfenster und beobachtete zwei junge Frauen, die mit den anderen Frauen der Einheit an einem Tisch saßen und sich unterhielten. Ricardo folgte Sonny’s Blick und sah, was seinem Schwager beschäftigte. „Was ist, soll ich euch mal vorstellen?“ „Was?“, fraget Sonny und kam aus seinen Gedanken zurück. „Na die Beiden da, das sind unserer neuen Kolleginnen. Da Trudy und Gina nicht mehr bei Vice sind, brauchte die Einheit zwei neue weibliche Polizisten, irgendwo steht wohl, dass auf so und soviel männlichen Cops ein weiblicher Cop sein muss. Gleich als ich wieder auf Arbeit kam, kam Castillo mit den Beiden an und seid dem werden sie von uns eingearbeitet.“, erklärte Ricardo nachdenklich. „Stimmt schon, Castillo hatte mir schon was davon erzählt. Schon als Trudy weg war, war die Rede davon. Und, wie machen sich die Beiden?“ „Ganz gut. Darcy und Belinda haben die Beiden gut angelernt. Wenigstens brauchen die Beiden nicht auch erst noch irgendwelche Prüfungen machen. Aber ich denke es ist besser, wenn du dir dein eigenes Bild von den Beiden machst.“ „Hhm.“, machte Sonny, wie so oft und versank erneut im Gedanken. „Ähm, kannst du mir dann mal Kevin herschicken? Wie waren doch jetzt fertig mit unserem Gespräch, oder?“ Ricardo nickte einverstanden mit dem Kopf, stand von seinem Stuhl auf und verschwand aus dem Büro, um kurz darauf mit Kevin und mit zwei Akten unter dem Arm zurück zukommen. Kevin setzte sich auf den Stuhl, wo Ricardo vorher gesessen hatte und schaute Sonny erwartungsvoll an. Ricardo legte derweil die beiden Akten vor Sonny auf den Tisch, deutete auf die beiden neuen Frauen, grinste seinen Schwager breit an und verließ das Büro wieder, um Kevin und Sonny etwas Privatsphäre zu geben. „Hier, kannst du das Dustin geben?“, fragte Sonny nach einer kurzen Pause und schob ein Geschenk über den Tisch. „Was ist das?“ „Es ist von Emily, sie möchte sich so bei Dustin für seine Hilfe bedanken. Eigentlich wollte sie ja persönlich vorbeikommen, aber sie muss jetzt erst einmal eine Menge für die Schule nacharbeiten.“ „Wie jetzt, dann geht’s Emily wieder besser und sie geht wieder zur Schule, ja? Da wird sich Dustin aber freuen.“ „Ja, ab nächste Woche. Ach, du weißt es ja noch gar nicht.“ „Was noch nicht?“, hakte Kevin nach, als Sonny eine Pause machte und nach den passenden Worten suchte. Daraufhin erklärte Sonny dass bei Emily eine Fehldiagnose gestellt wurde und was bei den neuen Untersuchungen heraus gekommen ist und nun war es Kevin, der sprachlos auf seinen Stuhl saß. „Ähm Kevin, ich möchte dich gleich noch um etwas bitten. Kannst du Rico helfen das Mädchen zu finden? Aber macht das Beide so, das Castillo nichts davon mitbekommt. Der Fall liegt nicht mehr in unseren Zuständigkeitsbereich.“ „Kein Problem Lieutenant. Ähm, ich werde dann mal wieder gehen okay.“ „Ja gut, und danke Kevin.“ „Keine Ursache Sir.“, meinte Kevin noch, nahm das Geschenk für seinen Bruder vom Tisch und verließ mit einem Grinsen im Gesicht das Büro. Sonny machte es sich auf seinem Stuhl bequem und studierte aufmerksam die Akten der beiden neuen Frauen, die Ricardo gebracht hatte. Er bemerkte dabei nicht, wie die Zeit verging und das er von den Frauen der Einheit beobachtet wurde. „Wer ist das?“, fragte eine der neuen Kolleginnen und deutete etwas eher schüchtern mit dem Kopf auf Sonny’s Büro. „Das ist Lieutenant Crockett, unser Vorgesetzter. Ähm, ich denke ihr werdet noch miteinander bekannt gemacht. Wieso fragst du, Tina?“, erwiderte Darcy nachdenklich. „Ach nur so.“ „Ähm, wieso ist er Lieutenant, wenn doch Lieutenant Castillo hier ist. Und wieso sehen wir ihn heute zum ersten Mal, wo war er denn in den letzten zwei Wochen?“, erkundigte sich Cynthia, die andere neue Polizisten unsicher. „Diese Einheit hat zwei Lieutenants und das schon seit ein paar Jahren und es läuft super. Und in den letzten zwei Wochen war er krank. Lieutenant Crockett wurde bei einem Einsatz angeschossen, aber Gott sei Dank, war es nicht so schlimm. Ach eins gleich noch, macht euch keine Hoffnungen bei ihm zu landen, er ist glücklich verheiratet und er hat auch schon Kinder.“, erklärte Belinda und lächelte ihre Kolleginnen übers ganze Gesicht an. „Schade eigentlich. Er sieht echt gut aus, so wie die meisten unserer Kollegen.“, meinte Tina und begann zu lachen, als sie die überraschten Blicke ihrer Kolleginnen sah. Dann lachten alle vier Frauen kurz auf und widmeten sich wieder ihrer Arbeit. „Hey Sonny was ist, kommst du mit rüber in den Besprechungsraum? Ich möchte mit allen den Arbeitsplan durchgehen.“, meinte Castillo, der plötzlich in der Tür stand und Sonny nickte sofort einverstanden mit dem Kopf, schmiss seinen Stift auf den Tisch und folgte Castillo quer durch den Arbeitsraum, hin zum Versammlungsraum. Doch bevor Castillo mit der eigentlichen Einsatzbesprechung begann, machte er die beiden neuen Frauen und Sonny miteinander bekannt. Sonny gab den beiden Frauen nacheinander die Hand, nickte ihnen zu und setzte sich danach auf seinen Platz, um dann Castillo ein Zeichen zum sprechen zu geben. Nach der Einsatzbesprechung schaute Castillo ernst in die Runde und erkundigte sich, ob noch jemand Fragen hatte. Dann herrschte ein Moment ruhe, ehe alle nach und nach mit dem Kopf schüttelten. „Okay, dann geht jetzt an eure Arbeit und falls doch noch was ist, wisst ihr ja, wo ihr mich finden könnt.“, schloss der Lieutenant seine Erklärung ab. Daraufhin verließen die Polizisten nach und nach den Raum und gingen ihrer Arbeit nach. Sonny verschwand wieder in seinem Büro und wandte sich dem Papierkram zu, der sich in den zwei Wochen, die er zu Hause war, auf seinem Schreibtisch angesammelt hatte. Während er sich alles durch las, verging die Zeit wie im Flug und so neigte sich dieser Arbeitstag schon seinem Ende zu. „Hey Sonny, mach Schluss. Los, lass uns nach Hause fahren, die warten sicher alle schon auf uns.“, sagte Ricardo, der plötzlich in der Tür stand und schaute seinen Schwager lächelnd an. „Na das ist ja mal ein Wort.“, erwiderte Sonny, schmiss erneut seinen Stift zur Seite, packte seine Sachen zusammen und sprang von seinem Stuhl auf. „Hey sag mal, der wievielte war das?“, fragte Ricardo grinsend und deutete auf den Stift, der gerade vom Tisch kullerte. „Hhm.“, machte Sonny, zuckte mit den Achseln, schnappte sich seine Jacke und verließ mit Ricardo zusammen das Revier, um nach Hause zu fahren.
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