Die 107 floridianischen Geschichten zur Nacht


Bernar

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Folge 24

Schock

Im Departement war nichts los und eine allgemeine Unlust hatte alle befallen. Sonny ging einen alten Fall durch, bei dem er schon länger nicht vorankam: Die gestohlene Identität des Thomas Petersen. Trudy wälzte dazu unzählige Akten, die ihr der blonde Kollege vor etwa einer halben Stunde wortlos auf ihren Schreibtisch gepackt hatte. Dabei hatte er wieder einmal diesen charmanten Blick aufgesetzt, den er immer dann zu nutzen pflegte, wenn er etwas von ihr wollte, wovon er wusste, dass sie darauf keine Lust hatte. Und bei der Höhe des Packens wäre jedem der Kragen geplatzt, aber sie beließ es bei einem finsteren Blick.

* * *

Gina und Rico waren erneut ins Krankenhaus gefahren, um nach Stan zu sehen. Beide waren immer noch ratlos was ihr Kollege mit seiner letzten Aussage gemeint haben könnte. Jedoch waren sie froh, das sich sein Zustand erneut gebessert hatte. So zumindest die Feststellung des behandelnden Arztes, der sich darüber äußerst zufrieden zeigte. Stan freute sich Rico zu sehen und nach einem kurzen Gespräch mit ihm schlief er ein. Der New Yorker lud Gina auf einen Kaffee in die Cafeteria des Hospitals ein. Dort sprach sie ihn unvermittelt auf die Geschichte mit dem Surfer aus dem Flugzeug an. Rico hätte beinahe den Schluck Saft herausgeprustet, den er keine Sekunde zuvor sichtlich genießend einen Augenblick im Mund belassen hatte. „Also ich flüsterte dem schlafenden Surfstar aus Tasmanien nur zwei Worte ins Ohr“, gab er Gina mit einem verschwörerischen Blick zu verstehen. Doch bei ihr erzeugte er damit kein solches, denn sie schaute ihn entgeistert an. „Die Zauberworte lauteten: Spring Break!“, und sofort stahl sich ein süffisantes Lächeln auf sein Gesicht, das sich zu einem breiten Grinsen formte, als er wieder die Reaktion des Australiers darauf vor dem inneren Auge hatte. Seine Ex-Kollegin schaute ihn immer noch unwissend und fragend an. „Also...“, setzte er an: „... er sprang auf wie von der Tarantel gestochen, riss sich das Shirt vom Leib, wirbelte es über den Kopf, forderte die Stewardess sich blank zu machen und zerquetschte seine noch nicht völlig geleerte Bierdose an seiner Stirn!“ Gina fing an sich vor Lachen zu schütteln und musste schon all ihre Geschicklichkeit aufbieten, um nicht mit ihrer wackelnden Kaffeetasse überall auf der hellgrünen Tischdecke ein breitflächiges Muster aus braunen Klecksen zu verursachen. Rico nutzte den Augenblick um noch einen draufzupacken: „Nachdem er sich dann wieder einigermaßen beruhigt hatte, verfrachteten sie ihn auf einen der Notsitze im hinteren Teil des Fliegers. Dort wurde er festgeschnallt und musste bis zur Landung so bleiben. Ich hatte den Rest des Fluges beide Sitze für mich und habe die Ruhe genossen.“

* * *

Lt. Castillo saß gerade in seinem Büro und aß ein wenig rohen Fisch mit Wasabi, sowie etwas kalten Reis als ihn ein Anruf erreichte, der ihm in die Knochen fuhr. Eduardo Triponi war tot (Hahaha!... nicht der Tod)... In der nächsten Folge:

Das Kainsmal

©Bernar LeSton in Rüsselsheim 18. März 2011

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Folge 25

Das Kainsmal

Im Schatten der Platanen herrschte eine dermaßen angenehme Kühle, das die Freunde eigentlich überhaupt keine Lust hatten. Darauf, sich von den Wachen Kardinal Richelieus aufspießen zu lassen. Und als der erste von ihnen seinen Degen zog, war es auch bei Athos, Porthos und Aramis mit der Ruhe vorbei... Sie rafften sich mehr oder minder mühevoll auf und zogen ebenfalls blank. Doch entgegen ihren Gegenübern mit einer gewissen Vorfreude auf den Lippen. Nicht umsonst wurden sie von vielen am Hof von König Ludwig dem XIV. als Raufbolde bezeichnet, während nicht minder weniger sie einfach nur als königstreue Musketiere sahen. Und einem Scharmützel mit den rot-berockten Getreuen des Kardinals konnte, nein, durfte man einfach nicht aus dem Weg gehen. So etwas wie die folgende Prügelei, hatten dessen Leute stets verdient... Athos machte einen überraschenden Satz nach vorn und täuschte dabei einen Stich auf die linke Seite seines Gegners an. Dieser wich spielerisch nach rechts aus und man merkte sofort, das er einen solchen Angriff erwartet zu haben schien. Natürlich standen sie sich nicht zum ersten Mal gegenüber, aber nach diesem verbalen Affront von eben, musste es ja zu so einer Reaktion der drei allseits bekannten Kämpfer wider Tod und Teufel kommen. "Wo habt ihr das verdammte Teil hin, Musketiere? Jenes, das ihr gerade gestohlen habt!", hatte sie Charles Bonmiere wütend angeblafft. Aramis ließ seine Schultern zuckend antworten, bevor er seinen Degen lockerte. Porthos schaute verdutzt, dann verfinsterte sich sein Blick zusehends und seine Hand war zum Griff seiner Waffe gewandert. Nur Athos hatte zuerst überhaupt nicht auf den Vorwurf des Anführers der dreiköpfigen Gruppe in Rot reagiert. Und von daher konnte der Beginn dieser unerfreulichen Begegnung am frühen Abend auch gar nicht anders beantwortet werden, als so. Porthos drehte sich, um den ins leere laufenden Hieb des blonden Jünglings herum und stach ihm dafür einfach geradewegs in den linken Oberschenkel. Und nachdem Athos mit einem einfachen Trick, den zu verraten ich hier nicht im Stande bin, auch noch den Hauptmann Bonmiere entwaffnet hatte, stiegen die königlichen Rabauken auf ihre Pferde und machten sich ungehindert mit ihrer Beute davon... Keinen Augenblick zu früh tauchte sie dann aus den Schatten der Säulen des Klosters hervor. Ihr Plan war gescheitert und sie entkamen gerade. Sie war erbost über das derart stümperhafte Gebaren der drei zu Hilfe gerufenen Anhänger Richelieus das sie ihnen die Augen hätte auskratzen können oder schlimmeres. Der blasse Teint, der ihr Antlitz ansonsten zierte, wurde von einem rötlichen Schimmer überlagert und ihre Augen funkelnden den dahin reitenden Musketieren böse nach. Erneut hatten sie ihre Pläne durchkreuzt und ihr das wertvolle Kleinod - in Form eines goldenen Dreiecks - abgeluchst, das sie selbst erst kürzlich seinem Besitzer während einer Liebesnacht abgenommen hatte. Und wie sie noch mit ihren zarten Fingern über die juckende Lilie, die man ihr schon vor vielen Jahren in den Oberarm eingebrannt hatte, kratzte, begann ihr hübsches Köpfchen bereits ihre Rache zu planen. Und diese würde, die im Galopp enteilenden Anhänger des unsäglichen Königs, ganz gewiss treffen, so wahr sie die Mylady de Winter war... In der nächsten Folge:

Rosella

©Bernar LeSton in Rüsselsheim 23. März 2011

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Folge 26

Rosella

Ich will euch vortragen die Morität, von einem jungen Ding, welches sich an den Falschen vergab. Dies führte zu, na ihr werdet's ja sehn, einem raschen Ende, doch nur für wen?

Ich einstmals ein Mädchen gekannt,das in ihrem Viertel als schönste bekannt.

Rosella hieß die Gute und Holdeund sie versprach sich Liebe in Bälde.

Sie war leider, man glaubt es kaum,die Braut eines Gangsters, also Abschaum.

Mit Schönheit offen viele sie reizte,er jedoch mit Gefühlen stets sehr geizte.

Ihr ganoviger Freund, das war bekannt,schlug sie zumeist mit der flachen Hand.

Zu zücht'gen sie, das war ihm Freude,der er stets nachkam, ganz ohne Reue.

Doch eines Tages war's g'schehn,Sonny und Rico hatten's geseh'n.

Ändern wollten sie's, die beiden,damit nicht länger sie mußte leiden.

Doch ganz so leicht war's nun mal nicht,das schien bei den vicigen Folgen Pflicht.

Mit 'nem Revolver stand sie dann da am Endeund leitete damit wirklich ein die nötige Wende.

Doch wieder nicht so, wie man's gedachtdas wäre bei MV ja wirklich gelacht.

Und von der Geschicht dann die Moral,Vice so zu sehen war dann Leid und Qual...

Schönere Enden gab's sicherlich anderswo,doch diese Art Folgen machten die Show,einmalig und besser als alles sonst,und dafür gab's schließlich Preise und Lob,was sie für immer in den Serienhimmel erhob.

In der nächsten Folge:

Voodoo

©Bernar LeSton in Rüsselsheim 28. März 2011

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Folge 27

Voodoo

Er saß an seinem Schreibtisch aus dunklem Nussbaumholz und hatte das Gesicht in seinen Händen verborgen. Nichts floss wie gewohnt locker aufs Papier und das schon seit Tagen. Sollte diese Schreibblockade dann doch noch alles zunichte machen, was er über die letzten Wochen bereits mühsam aus seiner Erinnerung wieder herausgekramt hatte...

* * *

Während Gina und Trudy noch von der Information geschockt waren, dass Eduardo Triponi mit einem Kopfschuss in seiner Villa ermordet worden war, verwunderte dies Sonny und Rico höchstens. Nur die Tatsache, dass er von all seinen Leibwächtern umgeben war und die Tat dennoch erfolgreich durchgeführt werden konnte, ließ beide etwas unschlüssig zurück. Wer konnte sich so unbemerkt in das Anwesen geschlichen haben? Das gab ihnen ein Rätsel auf, denn keiner seiner Leibwächter war verletzt. Einzig einige waren ohnmächtig aufgefunden worden. Es musste schon mit dem Teufel zugegangen sein, das diese Tat so reibungslos funktioniert hatte. Lt. Castillo bat nun seine beiden besten Polizisten zu einem Sechs-Augen-Gespräch in sein Büro. Dort wollten sie erörtern, wer für soetwas in Frage kam. Rico schloss, nachdem alle eingetreten waren, hinter sich die Tür und Castillo eröffnete wieder einmal wenig wortreich das Gespräch mit: "Was denken Sie?" "Da die Untersuchungsergebnisse vom Tatort nur einen Hinweis ergeben haben, tappen wir wohl ziemlich im Dunkeln", entgegnete Sonny bloß. "Und um was für einen Hinweis handelt es sich", fragte Tubbs, der bislang immer noch auf Urlaub hier war und eigentlich offiziell gar nicht an den Ermittlungen teilnehmen durfte. Das wollte er aber gegen Nachmittag noch in einem Telefonat mit seinem Vorgesetzten in New York klären. Castillo und Crockett sahen sich vielsagend an, aber antworteten ihm nicht sofort. "Was ist es? Ein Fußabdruck im Garten, ein Stofffetzen von der Kleidung des Täters, ein achtlos fallengelassener Zigarettenstummel… Mach es nicht so spannend, Mann." fragte Rico leicht genervt in Richtung seines früheren Partners. "Alles Fehlanzeige. Die Wohnung war so sauber, wie die Insektensammlung meines Biologielehrers am College. Da war kein Stau...", aber weiter kam Sonny nicht, da ihm Castillo dazwischenfuhr: "Crockett!" Also setzte sich der Detective für den Bruchteil einer Sekunde auf die vordere Ecke vom Schreibtisch seines Vorgesetzten, erhob sich aber augenblicklich wieder, als er dessen durchdringenden Blick sah. "Also die Kugel durchschlug ziemlich widerstandslos den Schädel des Opfers, als auch den der unbekannten Barockdame, die auf dem dahinter hängenden Gemälde von Tricomi abgebildet war.", setzte der blonde Cop erneut an. "Triponi!", verbesserte der New Yorker Ermittler lakonisch. "Nein Tricomi, Bartolomeo Tricomi. Der Maler.", gab Crockett verschmitzt zurück. "Das hat mir Mr. Angelo von der Spurensicherung gesteckt. Der hat was für italienische Maler übrig.Und übrig blieb an Spuren nachdem sie fertig waren, eben weniger als nichts." "Ah, Michael ist also immer noch nicht in Rente", stellte Rico verblüfft fest. Wieder blickte Castillo finster. "Oh sorry, und was war mit der Kugel?", schoss er schnell nach. "Das ist es gerade.", raunte der Lieutenant: "Sie fanden keine..."

* * *

Mit einem wissenden Lächeln klappte Rico seinen Skriptblock zu und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Beim Absetzen zuckte ihm kurz ein Gedanke durch den Kopf, doch dann schüttelte er ihn vehement, bevor er das Arbeitszimmer in Richtung Strand verließ. Nein, Papa Legba hatte sicherlich nichts mit seiner Unfähigkeit an seinen Memoiren weiter zu schreiben zu tun, oder etwa doch? In der nächsten Folge:

Samurai

©Bernar LeSton in Rüsselsheim 05. April 2011

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Folge 28

Samurai

Ricos Augen waren groß geworden und sein fragender Blick schien Castillo und Crockett nicht zu verwundern. Schließlich hatten sie selbst ja noch vor kurzer Zeit so aus der Wäsche geschaut und keine Antwort auf die nun folgende Frage gewusst. "Und wo ist sie geblieben?", äußerte Tubbs stockend ...

"Wenn wir das wüssten, wären wir schlauer", gab Sonny stirnrunzelnd zurück und warf leicht gereizt den Bericht der Spurensicherung auf des Lieutenants Tisch."Irgendwer ...", begann er wieder und sein Chef vollendete: "... hat sie entfernt.""Was darauf schließen lässt, dass sie wahrscheinlich so speziell ist, dass sie den Mörder überführen kann", nahm Ricardo Tubbs den Faden auf und sponn ihn weiter."Na, dann mal los!", warf Castillo in den Raum und nahm den Hörer seines Telefons ab.Und während Crockett seinen grauen Blazer von der Stuhllehne nahm, öffnete sein ehemaliger Partner gerade die Tür und sie verließen beide wie in alten Tagen gemeinsam das Büro.Die Ladys saßen draußen und unterhielten sich währenddessen über ihr letztes Wochenende und den bezaubernden Abend, welchen sie im Old Grand Hotel zusammen verbracht hatten. Gina wirkte aber traurig und Trudy tröstete sie, so gut sie dies vermochte.

* * *

Die Sonne stand schon tief und warf einen rötlichen Schimmer auf den frisch gestrichenen Bretterzaun. Dahinter wuchsen im, nur schwach ausgeprägten Halbdunkel, etliche Bambussträucher sowie Zedern unterschiedlicher Höhe. Überall dazwischen erstreckte sich bemooster Boden, der sich wellenförmig auf- und abhügelte. Verdeckt vom Haupthaus, das kunstfertig und ganz aus Holz gebaut war, lag versteckt im hinteren Teil des japanischen Gartens ein kleiner Anbau. Der, sich in die ansonsten klare Vorabendluft kräuselnde Rauch zerstob schon wenige Meter über dem kleinen Kamin, aus dem er hervortrat.Im Innern kniete vornüber gebeugt Kitamo Hasamoto. Der Schweiß, welcher ihm auf der Stirn stand, wurde von dem weißen Band, das er um seinen Kopf gebunden hatte, gut im Zaum gehalten. Dennoch fiel dem betenden Japaner ein Tröpfchen herab und landete auf seinem neuesten Werk, das er soeben beendet hatte. Geradewegs auf der Schneide der Klinge, die es mühelos in zwei gleichgroße Hälften zu trennen schien. Ein Lächeln umspielte die Mundwinkel des alten Mannes, der sich würdevoll aufrichtete. Voller Stolz betrachtete er nochmals das exzellente Schwert, das er nun nach tagelanger Arbeit fertiggestellt hatte. Mit einer Erhabenheit, die nur in seinem Alter möglich war, verneigte er sich ein letztes Mal davor. Dann drehte er sich um und ging ins Haus zurück, wo er zu Abend essen wollte.

* * *

Sie waren gerade im Daytona unterwegs als Sonnys Mobiltelefon klingelte. Er ließ Tubbs rangehen, und wie sich schnell herausstellte, war der Anruf sowieso für ihn gedacht. Er nickte einmal, begann dann zu lächeln und sagte schließlich: "Okay Lieutenant und danke!" Dann beendete er das Gespräch und sah Crockett an. Dieser blickte nur kurz zu ihm hinüber."Und hat es Castillo geschafft?"Rico wartet einen kleinen Augenblick. Dann mussten beide fast gleichzeitig lachen und als sie sich wieder etwas beruhigt hatten, sagte er: "Für diesen Fall bin ich wieder Vice unterstellt und ich kann mir echt schlimmeres vorstellen."Dann bog sein Partner zügig auf den Malibu Drive ein und alles war wieder so wie früher, als sie der Sonne entgegen fuhren: Der Wind zerzauste ihr Haar und die Sonne wärmte gleichzeitig ihre Haut ...In der nächsten Folge:

Gekauft und bezahlt©Bernar LeSton in Rüsselsheim 07. April 2011

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Folge 29

Gekauft und bezahlt

Das Mahl, welches ihm seine Schwester aus verschiedenen Fleischsorten und Reis zubereitet hatte, konnte mit seinem ausgezeichneten Geschmack erneut seinem Gaumen schmeicheln. Mit geschlossenen Lidern genoss er es nach und nach, während er dabei mit kleinen Schlucken etwas Sake trank. Er tupfte sich die Lippen mit der Stoffserviette ab und bemerkte dabei das frisch glänzende Rot auf ihr, das bei ihrem Auffalten noch nicht dort gewesen war ...

* * *

Nach einem kurzen Stück bog der Daytona wieder auf eine der Nebenstraßen ein und hielt ein paar Sekunden später an einem größeren Laden an. Er lag direkt an der belebten Straße und über ihm war auf einem Schild zu lesen: "Svensson & Son, Firearms".Hinter den Schaufensterscheiben, die rechts und links neben der Eingangstür lagen, konnten Sonny und Rico bereits unzählige automatische und halbautomatische Waffen ausgestellt sehen. Das war an sich für einen solchen Laden überhaupt nichts ungewöhnliches. Aber kurz, nachdem die beiden Detectives eingetreten waren, konnte Tubbs sofort erkennen, warum sie zuerst hierher kamen. Hinter dem Verkaufstresen, in zwei großen Glasvitrinen untergebracht, warteten diverse umgebaute Waffen und Spezialanfertigungen auf zahlungskräftige Kunden. Und das mussten sie auch sein, den sie gehörten zur absoluten Oberklasse, sowohl was ihren Wert als auch den Preis betraf, den sie kosteten.Der kräftige Mann, der trotz seiner 60 Jahre noch mit strohblonden Haaren gesegnet, hinter der Ladentheke stand, schaute kurz zu ihnen. Dann wand er sich wieder dem Mittzwanziger zu, dem er gerade sehr plastisch die Vorteile eines Jagdgewehrs mit Zielfernrohr erläuterte. Dann ließ er den Jungen einen Moment lang mit den gewonnenen Erkenntnissen zurück und ging seinen neuen Kunden entgegen. Das Grinsen, welches sich dabei auf sein rotwangiges Gesicht stahl, zeigte schon deutlich, dass man sich kannte."Hey Schwede!", begrüßte ihn Sonny schmunzelnd "Was willst du dem Burschen denn da wieder andrehen. Für einen Shoot-out auf offener Straße ist die Büchse wohl doch etwas zu sperrig, was?"Der alte Mann musste Lachen und schüttelte sich dabei so, dass dessen Bauch über dem Hosenbund bedenklich zu erzittern anfing. Dann schielte er zu Tubbs hinüber und fragte diesen: "Und was macht die Doppelläufige?""Funktioniert einwandfrei! Seid der letzten Überholung und dem Abfeilen des Grates am linken Hahn, ist alles bestens", gab er bestimmt zurück."So sollte es sein, aber ihr wollt sicher nicht nach dem Angebot mit dem Bankkonto fragen und dafür das Gratisgewehr einsacken. Das hier is'n ehrlicher Laden", flachste der Ältere."Nein Schwede", wandte sich Sonny wieder an ihn "wir suchen gerade in einem Fall nach einer besonderen Kugel, von der wir vermuten, dass sie nur ein Profi hergestellt haben kann.""Also Sonny, ich war es nicht", murmelte Svensson Sr., dessen Sohn heute mal nicht im Laden zu sehen war."He Mann, es ist wirklich wichtig!", legte der New Yorker Bulle drauf."... da kommt wahrscheinlich nur Ikashis Laden infrage. Der macht sowas manchmal unter dem Mantel der Verschwiegenheit, wenn auch nur für gut zahlende Stammkunden", fügte der Büchsenmacher hinzu."Okay und danke für den Tipp!", antwortete Crockett.Dann hörten sie schon wieder, wie der alte Hase sofort wieder seinen Jungkunden am Schlafittchen hatte und dieser bereits einige Scheine auf den Tisch blätterte. Und während der Käufer das Formular für die Registrierung der Waffe ausfüllte, hörten die beiden Cops beim Verlassen von Svenssons Firearms, wie dieser sagte: "Selbst Alligatoren, junger Freund, können Sie damit problemlos schießen"

* * *

Kitamo Hasamoto wollte aufstehen, um seine blutende Lippe mit dem Badezimmerspiegel in Augenschein zu nehmen und eventuell dort gleich zu behandeln. Doch es sollte nur bei dem Versuch bleiben, denn ein Schwindel überkam ihn und seine Beine versagten ihm den Dienst. Sachte verspürte er einen Schmerz sich von seiner Brust ausbreiten und blickte nach unten. Dort sah er noch, geradezu wie durch einen Schleier und zugleich voller Entsetzen, wie ihm eine nicht unbekannte Schwertspitze aus der Brust ragte. Und während sie langsam von hinten daraus herausgezogen wurde, hörte er eine diabolische klingende Stimme, die ihm auf japanisch zuflüsterte: "Wirklich Meister Hasamoto, diese ausgezeichnete Arbeit dürfte euer letztes großes Meisterwerk sein!"Dann kippte der alte Mann vornüber, schlug mit dem Kopf auf die Tischplatte und stieß dabei fast das gesamte Geschirr aus gebranntem, japanischen Ton herunter ...In der nächsten Folge:

Kampf der Veteranen©Bernar LeSton in Rüsselsheim 12. April 2011

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Folge 30

Kampf der Veteranen

Blut tropfte auf den Boden. Begierig versuchte die Strohummantelung der Tatami es zu halten, doch es sickerte rasch in dessen inneren Kern. Und nachdem die, ganz in Schwarz gehüllte Gestalt, die Klinge des Samurai-Schwertes gänzlich aus dem leblosen Körper des Schmieds gezogen hatte, war es vorbei ...

* * *

Sonny und Rico waren sich einen Moment lang nicht sicher, ob die Idee gut gewesen war, den Lieutenant anzurufen. Sie hatten zwar Ikashis Laden aufgesucht, aber waren nicht weit gekommen. Der aalglatte Asiate hatte sie, nach einem kurzen Gespräch einfach so hinauskomplimentiert.Beide Detectives waren mehr als sauer darüber. Aber da sie kein japanisch und ihr Gesprächspartner nur ein krudes Englisch sprach, schienen ihnen die Hände gebunden zu sein. Also hielten sie mit dem Lieutenant telefonisch Rücksprache und er beorderte sie zurück ins Büro, um noch den ein oder anderen Bericht kurz vor Feierabend zu verfassen, den sie am frühen Morgen nicht geschafft hatten. Unerledigten Papierkram mochte Lt. Castillo garnicht.

* * *

Etwa eine halbe Stunde später betrat der Lieutenant unvermittelt Ikashis "Japanese Traditional Goods" und sah sich gemächlich im aufgeräumt wirkenden Verkaufsraum um. Er schlenderte eine Weile unschlüssig umher und ließ sich von dem Verkäufer ansprechen. Dieser schaute äußerst verdutzt, da er eine Antwort in seiner eigenen Landessprache bekam, was er von dem schwarzhaarigen Mann mit dem pockennarbigen Gesicht nicht erwartet hätte. Doch ihr Inhalt schien, dem adrett gekleideten Asiaten nicht zu gefallen, den er blickte kurz verlegen drein und bat dann seinen ungewöhnlichen Kunden, durch einen halben Vorhang, in die hinten Räume.Durch einen kurzen Flur, der aus den typisch japanischen Papierwänden bestand, kamen sie zu einem weiteren Vorhang, der ein geschmackvolles Muster trug. Sein Führer trat hindurch, um einen winzigen Augenblick später wieder zurückzukehren. Inzwischen hatte der aufmerksame Polizist einige menschliche Schatten bemerkt, welche sich rechts und links des Ganges schemenhaft durch das dünne Weiß abzeichneten. Der Verkäufer lächelte, verbeugte sich und bat den ungebetenen Gast einzutreten.Castillo tat dies und blickte sich um. Ein älterer Mann, der schwach eine Verbeugung andeutete, wies auf einen Stuhl ihm direkt gegenüber. Er selbst thronte hinter einem Schreibtisch und sah den Lieutenant erwartungsvoll an.Martin Castillo ließ einen Augenblick schweigend vergehen und wusste, dass ihm sein Gegenüber diese Unhöflichkeit übel nehmen würde. Aber natürlich nur innerlich. Dann erhob er seine Stimme, die nur einem Zischen glich: "Ikashi-san, was könnte mich wohl zu euch führen?" "Etwas grünen Tee, alter Weggefährte?", fragte der Japaner indessen, ohne auf, die ihm gestellte Frage einzugehen."Gerne ...", antwortete der Lieutenant und verneigte sich lächelnd."Ihr kommt nach so vielen Jahren in mein Haus und erschreckt meine Angestellten", warf der verschmitzt schauende Mitfünfziger ein, befüllte eine kleine Schale und schob sie seinem Gast hinüber."Erschreckt sagt ihr ...", meinte Castillo, nahm geräuschvoll einen Schluck Tee und fügte hinzu: "Weshalb?" "Ich bin ein ehrenwerter Geschäftsmann und tue nichts falsches, das wisst ihr. Das hat sich seit unserer gemeinsamen Zeit in Saigon nicht geändert. Daran erinnert ihr euch doch noch, oder?", sprudelte es aus seinem Gegenüber heraus."Ja, euer Ruf ist tadellos", gab sein alter Freund wortkarg zurück und sagte: "Der eurer Männer auch?" Der Blick den Martin Castillo dabei aufgesetzt hatte, ließ ihn fast wie einen Landsmann von Ikashi Onigawa erscheinen - so schmal waren seine Augen!Der Japaner senkte den Blick. Dann wandte er sich ab und sagte leise: "Ihr habt gewonnen, Castillo-san, denn ich bin nicht mehr Herr meines eigenen Hauses. Und nun geht… bitte!"Im selben Moment wurden die Augen des Gedemütigten groß und Entsetzen befiel ihn. Und mit einem dumpfen Geräusch wurde er von einem schwarz gefiederten Pfeil mitten in die Brust getroffen. Der Mann von Vice wirbelte herum und wollte zum Vorhang hetzen, der sich noch leicht bewegte, so als wenn er gerade von einer sanften Brise gestreift worden wäre. Aber er besann sich zuerst, den Zustand seines Gastgebers zu überprüfen. Wohl wissend, dass er nichts mehr tun konnte, aber das war er seinem Kriegskameraden schuldig. Aber es war bereits zu spät.Castillo huschte leise zum Vorhang, und als er hindurchtrat, wurden zu beiden Seiten die Schiebewände aufgerissen ...In der nächsten Folge:

Phils Tricks©Bernar LeSton in Rüsselsheim 19. April 2011

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Folge 31

Phils Tricks

Vier Gestalten, die zur Gänze in Schwarz gehüllt waren, gaben ein leises Knurren von sich. Sie schienen ihr Opfer allein durch ihre kalten Augen zu fesseln, während sie langsam vor und hinter ihm aus den beiden Nebenräumen in den engen Flur traten. Dies ging geräuschlos vonstatten, ganz im Gegensatz zu dem, was man aus dem Verkaufsraum hören konnte ...

* * *

Sonny und Rico waren genervt, aber erledigten natürlich die leidigen Schreibtischarbeiten ganz so, wie es der Lieutenant telefonisch angeordnet hatte. Sie waren zum Glück fast fertig und die beiden Cops überlegten, ob sie noch auf einen Drink in Geckos Bar & Grill vorbeischauen sollten. Natürlich sollten sie das - meinte Gecko zumindest immer.Sie legten ihre Berichte in Castillos Büro ab und verließen dann lachend die Gold Coast Shipping Ltd.Das Läuten von Crocketts Telefon hörten sie aber schon nicht mehr ...

* * *

Ninjas! Martin Castillo traf die Erkenntnis wie ein Schlag und dennoch versuchte er nach außen hin eine entspannte Gelassenheit auszustrahlen. Seine nachtschwarzen Augen verengten sich im Zeitlupentempo zu sichtbaren Schlitzen und er genauso rasch nahm er eine abwartende Körperhaltung ein. Damit wollte er seine Gegner in einer trügerischen Sicherheit wiegen und diese konterten damit, dass sie eiskalt auf einen Fehler von ihm warteten. Es glich einem mentalen Duell, so wie schon zuvor zwischen dem Lieutenant und seinem Kriegskameraden von damals, der nun tot in seinem Büro lag.Dann ertönte ein Schrei, der aus der Nähe kam und dem Verkäufer gehörte.

* * *

Der Mann von Vice ließ, ohne auch nur den Kopf zu drehen, kurz seine Augen zur Seite huschen und sofort brach das Chaos aus. Denn darauf schienen die totbringenden Gestalten nur gewartet zu haben. Der Vorderste zog ein geschwärztes Wakizashi und stach damit in einer fließenden Bewegung nach seinem Opfer, dem sie aufgelauert hatten. Die völlige Harmonie dieses Angriffs würde Castillo normalerweise den allerhöchsten Respekt abringen, wenn er nicht gerade sein Leben mit einer Ausweichbewegung knapp gerettet hätte. Im Gegenzug schoss sein linker Fuß, von dem er schon einen winzigen Augenblick vorher sein gesamtes Körpergewicht nahm, vor und traf seinen Gegner genau in die Weichteile. Er klappte zusammen und der Cop nutzte die so entstandene Lücke, um in den daneben liegenden Raum zu gleiten.Er schaute sich hastig um. Er entdeckte hinter einem flachen Tisch aus rostrotem Holz, auf einer kleinen Kommode thronend, einen dunklen Ständer. Hinter ihm ertönte ein tiefes Bellen und schon spürte er einen seiner Verfolger hereinkommen. Ein Hechtsprung brachte ihn auf die andere Seite des Raumes und dort nahm er, von einem kehligen Lachen begleitet, eines der Samuraischwerter herunter.Im selben Moment, wie er mit der Waffe herumwirbelte, schlug auch schon ein Wurfstern in der Wand hinter ihm ein - um Haaresbreite daneben!Er tauchte weg und rollte sich dabei zur Seite. Dann flog auch schon der Werfer heran und wollte ihn mit einem Tanto niederstechen, doch der Lieutenant schlug ihm mit dem linken Handballen gegen die Schläfe. Torkelnd wollte sich der Getroffene hochmühen, doch vergeblich. Und wie er zu Boden ging, betrat ein weiterer dieser Meuchelmörder den bereits etwas ramponierten Raum. Er lockerte sein Katana und beide Kontrahenten belauerten sich, indem sie in einem Halbkreis, mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung, schritten. Hinter dem großgewachsenen Vermummten tauchte der letzte der Viererbande auf. Von draußen waren ein dumpfes Geräusch und ein schwaches Aufstöhnen zu hören ...

* * *

Crockett und Tubbs durchschnitten gerade die schwüle Nachtluft mit dem Daytona, als sie ein Anruf erreichte. Er wurde von der Zentrale an sie weitervermittelt und ließ Sonny das Steuer herumreißen. Der Wagen folgte ihm und nach einem 180°-Turn, den sie quietschend auf den Asphalt legten, schoss er genau in die entgegengesetzte Richtung davon.

* * *

Langsam und bedächtig glitt die Klinge des Angreifers aus ihrer Scheide. Dabei verursachte sie ein leises Scharren und das helle Licht des Vollmonds, welches durch das Fenster ungefiltert hindurchfiel, ließ sie aufblitzen. Castillo hatte den Griff seines Katanas mit beiden Händen umfasst und war bereit, dem folgenden Schlag zu begegnen. Ein tiefes Grollen ertönte von hinter dem Mundschutz des Ninjas und erstarb ebenso wieder, wie es begonnen hatte. Er kippte nach vorn und blieb regungslos liegen. Hinter ihm stand immer noch sein Komplize, der ihm gerade einen Schlag mit seinem Schwertknauf versetzt hatte.Und Castillos Augen wurden riesengroß, als sein unerwarteter Helfer seine Maske abnahm ...In der nächsten Folge:

Absolut Miami©Bernar LeSton in Rüsselsheim 21. April 2011

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Folge 32

Absolut Miami

Der schwarze Wagen kam mit quietschenden Reifen zum Stehen und die, bis dahin, darin sitzenden Männer sprangen sofort heraus. Sie zogen ihre Waffen, stürzten im Schutz der Wand zum Eingang. Der dunkelhäutige Mann in dem smarten Anzug schaute zuerst vorsichtig um die Ecke und direkt in den Laden ...

* * *

Drinnen stand immer noch derselbe Verkäufer wie schon ein paar Stunden zuvor. Doch diesmal schien er ihnen freundlicher gesonnen zu sein. Er winkte ihnen. In der Ferne konnte man von irgendwoher die Sirenen eines Krankenwagens näher kommen hören. Crockett rief beim Betreten des japanischen Spezialitätengeschäfts: »Lieutenant, ist alles okay bei ihnen!« Und die prompte Antwort ließ ihn die Luft stoßartig ausatmen. Sein Blick zu Tubbs sagte alles. Dieser steckte seinen Revolver weg und trat ebenfalls durch die Tür. Der Asiate, der sie zuvor so unhöflich abgewiesen hatte, schaute ein klein wenig seltsam drein, so als wäre ihm ihr erneutes Auftauchen unangenehm. Sollte es ruhig, dachte Rico, als er an ihm vorbei und der Stimme seines Vorgesetzten folgend, weiter durch den zur Hälfte herunter hängenden Vorhang trat. Der Gang war schmal und hinter einer der seitlichen Türen fanden sie Castillo. Er war zum Glück unverletzt und stand neben einem Japaner, der kaum Mitte Zwanzig war. Vor den beiden lagen drei weitere Japaner, die notdürftig mit ein paar Schnüren zusammengebunden waren. Sie schienen ohnmächtig zu sein und ihre Haare waren durcheinander, so als hätten sie bis vor kurzem noch Masken oder Mützen getragen. Obwohl der junge Mann, der neben ihnen stand, genauso wie sie gekleidet war, schien von ihm keine Gefahr auszugehen. Bei genauerem Hinsehen hatten zwei der drei Bewusstlosen eine Beule an ihrem Hinterkopf; der Dritte wies eine Schwellung an der Schläfe auf. Castillo legte dem Japaner die Hand auf die Schulter und sagte: »Arrigato, Phinato-san und wegen deinem Vater ...« »Ich wünschte, dass dies nicht hätte passieren müssen. Ich wollte helfen, aber ...«, sagte der Angesprochene und ließ dann den Kopf hängen. »Was ist denn passiert, Mann?«, wollte Tubbs wissen. »Der Vater des Jungen ist tot!«, stellte der Lieutenant klar. »Er hatte für einen mir Unbekannten ein paar ganz spezielle Patronen beschafft, da er diesem wohl etwas schuldig war. Wegen was, weiß ich leider auch nicht«, fügte der Betroffene hinzu. »Also doch!«, sagte Crockett knapp, sicherte seine Automatik und steckte sie wieder in das Holster. »Und scheinbar dachte dieser, mein Vater hätte ihn an euch verraten. Kurz darauf tauchte er mit seinen Männern hier auf«, und dabei schaute er abfällig, auf die vor ihm liegenden. Die Sirene war mittlerweile so laut geworden, dass der Wagen der Ambulanz, der sie nun abstellte, wohl vor dem Laden angehalten haben musste. Dann tauchte mit unzähligen Verbeugungen der Verkäufer auf und in seinem Schlepptau waren zwei Sanitäter zu sehen. Castillo zeigte seine Dienstmarke und schickte die beiden Helfer in den Raum am Ende des Ganges, wo sie sich um die Leiche kümmern sollten. »Sie sollten entweder jedem auflauern, der weitere Fragen stellen würde oder einfach nur meinen Vater am Reden hindern«, ergriff der Junge erneut das Wort. Sonny und Rico legten den drei Beschuldigten Handschellen an, während sie den Lieutenant neugierig ansahen. »Phinato-san ...«, warf Castillo ein und wurde von dem Jungen unterbrochen: »Eigentlich nennen mich ja alle Phil, aber...« Der strenge Blick ihres Vorgesetzten ließ den jungen Mann verstummen. »... half mir!«, vollendete der Vice-Cop. »Ich konnte einen ausschalten, der übrigens in einem Lagerraum gefesselt und geknebelt liegt«, fügte Phil hinzu: »Und mit dessen Kleidung konnte ich mich ohne aufzufallen unter sie mischen.« »So etwas würde in New York nicht passieren«, stellte Tubbs kopfschüttelnd fest: »Das ist wieder absolut Miami!« »Aber unser Mann ist über alle Berge!«, warf der Lieutenant grimmig ein ... In der nächsten Folge:

Wer wagt, verliert

©Bernar LeSton in Rüsselsheim 25. April 2011

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