Lebenslänglich - (Abgeschlossene Geschichte)


Sonny68

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29. KapitelJeder Tag verging für Sonny in seinem Gefängnis wie der vorherige. Außer am Morgen und am frühen Abend als man ihm Wasser und etwas zu Essen hinstellte, sah und hörte er nichts von Wilson und Simon. Der einzige Unterschied bestand darin, das mal Simon und mal Wilson zu ihm kam. Aber außer der üblichen Aufforderung das sich Sonny an die hintere Wand zu stellen habe, sagten beide kein Wort.Am Morgen des vierten Tages trat Sonny an die Gitterstäbe vor, als Wilson ihm das Frühstück bringen wollte. “Wilson, gibt mir meine Zigaretten!†Wilson sah ihn amüsiert an: “Vergiss es Crockett!†“Wilson, in jedem Knast hast du ein Recht auf deine Zigaretten!†Sonny war wütend, doch Wilson ließ sich nicht beeindrucken. “Ja Crockett, aber dies ist kein normaler Knast! Hier bin ich der Chef!†lachte Wilson.Da Sonny wütend stehenblieb drehte sich Wilson achselzuckend um und verließ mit dem Frühstück den Vorraum und schloss die Tür. Es drangen kaum Geräusche von draußen in Sonnys Zelle hinein - es gab hier ja anscheinend auch nicht viel. Ab und an hörte er ein Auto, mal bellte ein Hund. Einzig das Summen der Moskitos sorgte für Abwechslung. Er brauchte seine Zigaretten - dieses Verlangen nach einem tiefen Zug an einer Lucky war riesig. Fast unerträglich. Er spürte den Nikotinmangel körperlich. Dazu seit Tagen keinen Kaffee und keinen Whiskey. Es fühlte sich gar nicht gut.Noch vor Tagen hätte Sonny sich gewünscht mal ein paar Tage absolute Ruhe zu haben. Ein bisschen zu segeln und zu angeln... Aber diese Ruhe hier machte ihn extrem unruhig. Fast wahnsinnig. Es gab nichts was er hätte tun können. So lief er wie ein Tiger im Käfig ständig auf und ab, saß oder lag auf seinem Bett und dachte permanent nach. Doch dabei drehten sich seine Gedanken immer wieder im Kreis. Inzwischen war ihm klar das bei dem Deal zwischen Rico und Demartin etwas schief gelaufen war. Sonst wären seine Kollegen längst hier gewesen. Er hatte nur keine Vorstellung was passiert war.Er hoffte zutiefst, dass Rico nichts zugestoßen war. Hatte es Demartin erwischt oder wollte dieser Sonnys Aufenthaltsort nicht verraten? Sonny fing an über einen Fluchtplan nachzudenken, doch noch kam er auch hier nicht weiter. Und immer dachte er an Wilsons Worte “das du vor lauter Langeweile fast wahnsinnig wirstâ€.Dies konnte er sich mittlerweile sehr gut vorstellen.Am morgen des siebten Tages sprang Sonny auf als Simon die Schiebtür öffnete und trat vor an die Gitterstäbe. “Wo ist Wilson?†fragte er. Er hatte die Gitterstäbe so fest umklammert das die Knöchel weiß hervortraten. Simon sah ihn an “warum willst du das wissen? Los stell dich da hinten an die Wand, sonst nehme ich dein Frühstück wieder mitâ€â€œIch will Wilson sprechen!†stieß Sonny wütend und genervt hervor. “Nicht da†kam als knappe Antwort. Daraufhin griff Sonny blitzschnell mit einer Hand durch die Gitterstäbe und wollte Simon packen. Doch dieser reagiert sofort und sprang so schnell zurück, dass Sonny ihn nicht richtig fassen konnte und sich so aus Sonnys Griff umgehend befreien konnte. Dabei ließ er das Tablett fallen. “Crockett, das war ein großer Fehler†rief Simon wütend. Er nahm das Tablett samt Frühstück und verschwand wieder. Sonny ärgerte sich einerseits über seine unüberlegte Reaktion als er hörte das Wilson nicht da sei. Er hatte gehofft Simon richtig zu erwischen und an die Schlüssel zu kommen. Andererseits wusste er jetzt das nicht immer beide Gangster anwesend waren. Dies hatte er bereits vermutet. Eines Tages würde er diese Chance nutzen können. Er hatte auch schon eine Idee.Der Rest des Tages verging wie die vorherigen. Sonny fühlte sich furchtbar, denn er hatte sich seit Tagen weder duschen, noch rasieren oder umziehen können. Die einzige Abwechslung an diesem Tag war, dass er hörte das es immer wieder stark regnete. Und das sich dadurch die Anzahl der Moskitos in seiner Zelle stark vermehrte. Mehr geschah nicht. Bis die Nacht dieses siebten Tages hereinbrach.
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30. KapitelSonny war gerade leicht eingeschlafen als er aufschreckte, nachdem die Verbindungstür aufgerissen und die volle Beleuchtung eingeschaltet wurde. Von der plötzlichen Helligkeit geblendet kniff er die Augen zusammen und erkannte, wie Wilson grinsend die Zellentür aufschloss. Hinter ihm betraten 3 ihm unbekannte Männer die Zelle. Sie sahen nicht aus als würden sie ihm zu Hilfe kommen wollen. Zwei Weiße - Chris und Ben - und ein Schwarzer - Connor. “Ok Jungs, dann mal los. Aber denkt dran - schlag ihn nicht tot - ich brauche ihn noch!†Wilsons Grinsen war immer breiter geworden und nun lachte er laut und stellte sich mit verschränkten Armen von innen vor die Zellentür. “Crockett - im Knast ist es üblich das unbeliebte und nicht anpassungswillige Insassen gelegentlich von anderen Insassen eine Abreibung erhalten. Diese Erfahrung sollst du natürlich nicht missen. Mit einem Unterschied - diese Jungs sind keine Häftlinge sondern ein paar alte Kumpel von mir†Sonny war aufgesprungen und hatte sich ein paar Schritte vom Bett entfernt. Er wusste das er hier keine Chance hatte, aber leicht würde er es diesem Trio nicht machen wollen. Verdammt, dachte er, geht das jetzt wieder los? Chris, der kleinere der beiden weißen Schläger kam lauernd auf ihn zu. Sonny machte unerwartet 2 schnelle Schritte vor und schlug dem Typen seine Faust mitten ins Gesicht. Dieser hatte mit diesem Angriff nicht gerechnet und kassierte den Treffer voll. Blut floss sofort aus seiner Nase, die er sich erst einmal jammernd hielt. Nun kam Ben auf ihn zu und Sonny wusste das er diesen nicht auch noch so überraschen konnte. Ben war deutlich größer und muskulöser als Chris. Also ließ er ihn rankommen. Sonny wich den ersten 2 Schlägen des Typen aus und holte seinerseits aus. Mit dem ersten Schlag traf er das Kinn seines Gegners, doch schien diesem dies überhaupt nichts auszumachen. Schnell schickte Sonny weitere Schläge hinterher, doch zeigten auch diese kaum Wirkung. Nur das der Schläger langsam wütend wurde. Sein Gesicht hatte einen bedrohlichen Ausdruck angenommen. Mit soviel Gegenwehr hatte er nicht gerechnet. Mit einem wütenden Grunzen ging er erneut auf Sonny los. Ungestüm sprang er vor, doch Sonny konnte geschickt ausweichen und so taumelte Ben an ihm vorbei. Crockett wollte nachsetzen doch nun griff Connor ein. Mit einem mächtigen Schlag von hinten in die Nieren stoppte er Sonnys Angriff. Connor war das, was man auch als Koloss bezeichnen konnte. Riesig groß und eine Figur als wenn er den ganzen Tag nur im Fitness-Studio trainieren würde. Oberarme wie andere Oberschenkel. Sonny zog scharf die Luft ein, ein starker Schmerz breitete sich aus. Trotzdem drehte er sich schnell zu seinem neuen Gegner um, doch noch ehe er reagieren konnte, schlug ihm dieser die Faust auf die Leber. Sonny hatte das Gefühl als würde alles in ihm explodieren und er stöhnte auf. Für einen Moment stand er wie gelähmt da, ehe ihn der nächste Schlag mitten ins Gesicht traf. Seine Reaktion war eher mechanisch als geplant und doch sprang er vor und rammte dem Schrank seinen Kopf in den Magen. Diesem blieb daraufhin kurz die Luft weg, aber nur kurz. Nun war dieser erst richtig in Fahrt und packte Sonnys linken Arm und zog ihn einfach vor. Sonny konnte nicht gegenhalten und steckte einen mächtigen Schlag in die Bauchgrube ein. Als er nach Luft schnappend einknickte, sah er nur noch wie ein Knie auf ihn zukam und ihn dieses genau ans Kinn traf. Fast lautlos sackte Sonny in die Knie. “Komm Connor, ein bisschen Spaß wollen wir aber auch noch haben†rief einer der beiden anderen. Connor packte Sonny und zog ihn hoch. Chris kam auf ihn zu und schlug ihm die rechte Faust hart ins Gesicht. “Dies ist für meine Nase du Scheiß-Bulle†rief er. “Ich denke das reicht, Jungs†rief Wilson ihnen zu. Er war zufrieden. Connor ließ Sonny los und schickte ihn mit einem weiteren Schlag zu Boden.“Das war ok - wenn ich euch noch mal brauche sag ich Bescheid!†Damit verabschiedete er die drei. Um Sonny kümmerte sich keiner mehr. Wilson und Simon löschten das Licht und verschlossen die Türen.
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31. KapitelRico wollte aus dem Auto heraus Castillo anrufen um ihm die Informationen, die sie grad von Moreno bekommen hatten mitzuteilen. Dabei erfuhr er, das der Lieutenant zur Zeit bei Demartin im Krankenhaus war. So fuhr er mit Switek direkt ins Mercy-Hospital. Auf dem Gang trafen sie aufeinander als Castillo gerade das Zimmer des Patienten verlassen hatte. Rico konnte am Gesichtsausdruck seines Vorgesetzten jedoch sofort erkennen, dass Demartin entweder noch nichts sagen konnte oder nicht wollte. “Was gibt es Lieutenant? Ist Demartin bei Bewusstsein? Hat er was gesagt?†Castillo sah ihn an und schüttelte kurz den Kopf. “Er ist bei Bewusstsein, aber er will nichts verraten. Er kann noch nicht viel reden, aber die Aussage war deutlich. Auch das Angebot der Strafminderung ist ihm zur Zeit noch völlig egal.†“Kann ich noch mal zu ihm rein?†fragte Rico. Er war wütend und wollte nicht länger warten. Castillo nickte kurz und Rico betrat das Krankenzimmer. Demartin lag da, noch mit etlichen Schläuchen verbunden. Die Überwachungsgeräte piepten in gleichmäßigem Ton vor sich hin. Demartin hatte die Augen geschlossen, doch als er spürte das jemand neben ihm stand, öffnete er sie wieder. Als er Rico erkannte verzog er erst wütend das Gesicht, doch dann blitzte es in seinen Augen auf und ein Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. “Na sie suchen noch nach Crockett? Den werden sie nie finden. Wilson wird ihn für die Zeit im Gefängnis büßen lassen und anschließend lässt er ihn verrecken.†Demartin musste husten und verzog das Gesicht vor Schmerzen. “Und wissen sie was Bulle? Alleine für ihre miese Tour werde ich ihnen niemals verraten, wo Wilson ihn gefangen hält!†Das Reden hatte ihn angestrengt und er atmete schwer. “Lassen sie mich jetzt in Ruhe!†Mit diesen Worten schloss Demartin die Augen. “Das sollten sie sich lieber noch einmal überlegen, Demartin! Wir kriegen sie wegen Beihilfe zur Entführung, Geiselnahme und falls notwendig auch wegen Beihilfe zum Polizistenmord dran!“ antwortete Rico wütend und verließ das Krankenzimmer. Castillo und Switek sahen ihn ohne große Hoffnung an und Rico schüttelte nur leicht den Kopf. “Castillo, Izzy Moreno hatte einen Hinweis für uns, aber noch nichts genaues. Treffen wir uns im Büro um alles zu besprechen, ja?!†Wieder nickte der Lieutenant nur und sie verließen das Krankenhaus. Im OCB angekommen trafen sie sich sofort im Besprechungsraum. Gina, Trudy und Zito kamen sofort dazu. Gina hielt es nicht aus und ging direkt auf Rico zu. “Rico weißt du etwas neues über Sonny?†Sie sah ihn mit einer Mischung aus Angst, Verzweiflung und Hoffnung an. “Gina, Sonny lebt - aber wir wissen noch immer nicht wo Wilson ihn versteckt hält. Aber glaub mir, wir werden ihn finden!†Dabei nahm er Gina fest in den Arm. Dann setzten sie sich an den großen Tisch und Castillo bat Rico zu berichten, was Izzy zu erzählen hatte. Gina war schockiert darüber, dass Wilson Freunde anheuerte um Sonny in Gefangenschaft zusammenschlagen zu lassen. Andererseits wussten sie so wenigstens, dass er noch lebte. Aber allen war klar, dass sie ihn endlich finden mussten. Wer wusste schon, was Wilson noch mit Sonny vorhatte?“Rico und Switek, sie treffen sich heute Abend wieder mit Moreno in der Bar. Hoffen wir das die Gesprächspartner des Schlägers auftauchen. Vielleicht können die uns weiterhelfen. Sonst müssen wir wirklich bis Freitag Abend auf diesen Typen warten. Ich werde es weiter bei Demartin versuchen. Zito, Gina und Trudy - ihr haltet euch ebenfalls in der Bar auf. Haltet die Ohren auf. Aber mischt euch nicht ein. Wir wollen ja nicht das jemand misstrauisch wird und den Schläger warnt. Seid einfach nur Gäste die etwas trinken wollen. Falls es konkrete Hinweise gibt, melden sie sich umgehend. Ansonsten treffen wir uns morgen früh hier im Büro.†Daraufhin verließen alle den Besprechungsraum. Da es erst früher Mittag war blieb noch viel Zeit bis sie sich wieder mit Izzy treffen konnten. Da sie zur Zeit nichts weiter tun konnten, mussten sie sich weiterhin mit anderen Fällen beschäftigen, denn die Verbrechen in Miami ruhten wie immer nicht.
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32. KapitelAls Sonny langsam wieder zu sich kam, bemerkte er das es bereits hell wurde. Vorsichtig stemmte er sich hoch, dabei darauf bedacht keine zu heftige Bewegung zu machen. Seine linke Niere strahlte einen Schmerz aus, dass er es kaum wagte richtig zu atmen. Der Kopf schmerzte und dem Gesicht ging es nicht besser. Er fühlte eine Platzwunde unterhalb des rechten Auges und an der Unterlippe Allerdings hatten die Wunden bereits aufgehört zu bluten. Sein Kiefer schmerzte von dem Kniestoß heftig, aber er schien ok. zu sein. Der Bauchraum inkl Magen fühlten sich an, als hätte er etwas glühendes verschluckt und ihm war übel. Langsam und unsicher ging er hinüber zur Pritsche und setzte sich. Dann legte er den Kopf in beide Hände und atmete ein paar Mal tief durch. Die Benommenheit legte sich daraufhin ein wenig. Verdammt, ich muss hier raus, dachte Sonny. Er glaubte nicht mehr das ihm jemand zu Hilfe kommen würde. Mit Sicherheit würde man nach ihm suchen, wenn es aber niemanden mehr außer Wilson und Simon gab, der wusste wo er sich befand?! Hier würde man ihn niemals suchen und finden, da war er sich sicher.Da Sonny ja nun wusste, dass nicht immer beide Verbrecher anwesend waren, musste er dies irgendwie ausnutzen. Nur durfte er nicht mehr so impulsiv handeln. Und trotz seiner Schmerzen kam ihm ein Gedanke. Wahrscheinlich würde später wieder Wilson oder Simon auftauchen um ihm sein Frühstück zu bringen. Noch fühlte er sich körperlich nicht in der Lage einen Fluchtversuch zu starten, aber er könnte ihn langsam vorbereiten. Er widerstand der Versuchung sich das Blut aus dem Gesicht zu waschen und ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht wenn er an seinen Plan dachte.Als Sonny das Gefühl hatte, das nun bald jemand kommen würde, legte er sich wieder auf den Boden und versuchte dabei ungefähr die Position einzunehmen, in der er vorhin zu sich gekommen war. Es sollte so aussehen als sei er noch immer bewusstlos. Die Position war nicht besonders bequem aber Sonny musste die Schmerzen ignorieren. Es dauerte nicht mehr lange, und er hörte wie die Verbindungstür geöffnet wurde. Sonny atmete nur flach und hielt die Augen geschlossen. “He Crockett, dein Frühstück!†Das war Simon wie Sonny feststellte. Er bewegte sich nicht. “Los du verdammter Bulle, steh auf. Oder machen dich ein paar Schläge so fertig? Gut, wie du willst. Dann kein Frühstück. Ok, ich bin kein Unmensch, das Wasser stell ich dir hier hin.†Daraufhin ging Simon wieder hinaus und verschloss die Schiebetür. Sonny war zufrieden. Einen Moment blieb er noch so liegen, dann setzte er sich auf. Instinktiv rieb er sich mit den Händen durch das Gesicht und schüttelte angewidert den Kopf. Er fühlt sich grauenhaft, so unrasiert war selbst er sonst nie und er fühlte das getrocknete Blut überall. Die Stelle um die Platzwunde herum war stark geschwollen. Gerne hätte er sich jetzt wenigstens gewaschen, aber das passte nicht in seinen Plan. Nach einer Weile war er sich sicher das Simon nicht sofort wiederkommen würde und er stand auf und holte sich die Flasche Wasser. Er hatte großen Durst und trank die Flasche leer Anschließend füllte er sie mit dem ungenießbaren Leitungswasser wieder auf und stellte sie zurück. So würde es erstmal nicht auffallen, das er davon getrunken hatte. Danach kamen wieder die quälenden Stunden der Einsamkeit und des Nichtstuns. Sonny lief in der kleinen Zelle auf und ab wie ein Tiger im Zoo. Die Schmerzen hatten nur ein wenig nachgelassen. Er konnte sich nicht genau erinnern wie viele Tage seit dem abendlichen Treffen mit Demartin vergangen waren. 5,6 oder 7 Tage? Oder bereits 8? Verdammt, dachte Sonny, ich werde hier wahnsinnig. Wieder dachte er darüber nach was wohl beim Treffen zwischen Demartin und Rico mit Castillo schiefgegangen sein könnte. Ihm war klar, dass sich seine Kollegen große Sorgen um ihn machen würden. Aber neben den Sorgen die er sich um Rico machte, machte er sich Gedanken um Gina. Wie ging es ihr? Wie würde sie mit der Situation umgehen? “Oh Gott Gina - ich verspreche dir wir holen unser Treffen bald nach. Und es wird noch viel romantischer als du es dir vorstellen magst.†murmelte Sonny vor sich hin. Er stand an den Gittern und hielt diese fest umklammert Dabei lehnte er die Stirn dagegen und atmete ein paar Mal tief ein. Ruhig Sonny, sagte er zu sich selbst. Deine Chance wird kommen. Und dann muss es einfach gelingen.
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33. KapitelGegen 22 Uhr betraten Rico und Switek die Bar. Gina und Trudy waren bereits seit einer Stunde dort. Sie saßen an einem Tisch, tranken etwas und unterhielten sich. Dabei beobachteten sie unauffällig die anwesenden Gäste. “Siehst du Izzy irgendwo?†frage Rico. “Nein†antwortete Stan “wenn der Schuft es wagt nicht aufzutauchen dann nehme ich ihn mir höchstpersönlich vor.†Nach 10 Minuten tauchte Moreno auf. Er ging an den beiden Detectives vorbei und tat so als sähe er sie nicht. Rico und Stan hatten sich links von der Tür einen Stehtisch erobert und tranken dort etwas. Izzy ließ sich einen Cocktail mixen und kam dann damit zu ihnen an den Tisch. Leise gab er zu verstehen, dass bisher niemand von den Leuten da sei, die er gestern Abend gesehen hatte. Um nicht aufzufallen, unterhielten sie sich über diverse dubiose Geschäftsideen. Zwischenzeitlich war auch Zito eingetroffen und setzte sich zu Gina und Trudy an den Tisch. Nach über 2 Stunden brachen sie die Aktion ab, es war niemand aufgetaucht, der sich gestern mit dem Schlägertypen unterhalten hatte. Missmutig machten sie sich auf den Heimweg. Am anderen Morgen erfuhren sie von Castillo, das Demartin weiterhin jede Aussage verweigerte. Ihre einzige Hoffnung blieb somit der Freitag Abend. Auch von den Kollegen der Streife gab es weiterhin keine positiven Informationen. Sonny blieb wie vom Erdboden verschwunden.. An diesem Abend wollte Rico sich nochmals in der Bar aufhalten, aber ohne Izzy. Sie wollten nicht riskieren, das man in irgendeiner Art auffiel, oder das Izzy im falschen Moment mit den falschen Leuten sprach. Im Moment konnten sie nichts weiter tun als warten und arbeiten. Sie hatten weiterhin diverse Fälle zu bearbeiten und so stürzten sie sich in die Arbeit. Die erhoffte Ablenkung fand keiner von ihnen, jedoch verging die Zeit ein wenig schneller.34. KapitelDer Tag kam Sonny erneut endlos vor. Es war ein schwül-heißer Tag und er schwitzte. Die Moskitos machten ihm zu schaffen. Er fragte sich ob er der einzige Mensch weit und breit wäre, über den die Biester sich hermachen konnten.Die Schmerzen ließen nur langsam nach, dazu kam das unangenehme Gefühl von Hunger und Durst. Sonny war angespannt, doch er zwang sich ruhig zu bleiben.Er war sich bewusst das sein Plan gelingen musste, sonst würde er in diesem Loch krepieren. Da keinerlei Geräusche aus dem Rest des Hauses zu ihm drangen, wusste er nicht, ob sich dort jemand aufhielt oder nicht. Als langsam die Dämmerung hereinbrach hoffte er das gleich wie üblich zu diesem Zeitpunkt jemand kommen würde um ihm etwas zu essen bringen. So legte sich Sonny erneut auf den Boden und nahm dabei die gleiche Position ein wie am Morgen. Es dauerte noch eine Weile, dann hörte er wie die Tür geöffnet wurde. Sonny war extrem angespannt, versuchte jedoch nur leicht und unmerklich zu atmen. Simon starrte überrascht auf den am Boden liegenden Crockett. “He Crockett, pennst du immer noch? Los steh auf!†Als Sonny sich nicht bewegte wurde Simon unruhig. “Verdammt, was ist los mit dir?†Er stellte das Tablett ab, lief in den Wohnraum und kam mit seiner Waffe in der Hand zurück. “Crockett los steh auf!†rief er nochmals. Als Sonny noch immer nicht reagierte, schloss er die Zellentür auf, entsicherte seine Waffe und trat an Sonny heran. “Hey Bulle, sag was oder brauchst du noch eine Abreibung?†Dabei stieß er ihm seine Schuhspitze hart in die Seite, doch Sonny biss die Zähne zusammen. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Simon drückte ihm die Pistole in den Nacken “Los steh auf!†Sonny wusste das er jetzt nicht einmal zucken durfte. “Verdammt†rief Simon “verreckst du mir jetzt hier?†Simon ging langsam rückwärts, rannte dann aus der Zelle raus in den Wohnraum und griff sich das Telefon. Hektisch wählte er eine Nummer. “Verdammt Wilson, geh ran!†Sonny wusste das Simon ihn in diesem Moment nicht sehen konnte. Vorsichtig und leise stand er auf und schlich zur Tür. Mit einer kurzen Bewegung sah er in den Wohnraum hinein. Simons Blick wanderte hektisch hin und her, während er das Telefon vom Tischchen nahm und nervös einige Schritte hin und her lief. Schnell stellte Sonny sich rechts neben die Verbindungstür, und konnte so von Simon nicht gesehen werden. “Wilson, endlich! Bist du schon unterwegs? Gut - du musst sofort herkommen. Mit Crockett stimmt was nicht. Als ich ihm heute Morgen wie üblich was reinbringen wollte, lag er noch immer am Boden. Ich dachte der pennt oder sei noch groggy von den Schlägen. Aber als ich grad zu ihm hin bin, lag er noch immer genauso da. Nein, Wilson, verdammt der hat sich nicht mal gerührt als ich ihm meine Knarre an den Hals gehalten habe. Du musst sofort kommen. Ja ist gut, mach ich. Ja bis gleich!†Simon holte tief Luft, stellte das Telefon wieder ab und legte den Hörer auf. Dann nahm er seine Waffe wieder in die Hand und ging wieder Richtung Zelle. Als Simon den Vorraum betrat sah er sofort das Sonny nicht mehr dort am Boden lag. “Was zum Teufel…†weiter kam er nicht denn in diesem Moment sprang Sonny ihn von rechts an. Damit hatte Simon nicht gerechnet und er verlor seine Pistole als Sonny sie ihm aus der Hand schlug. Diese rutschte weit über den Betonboden in die Zelle hinein.Seine ganze Wut und Entschlossenheit legte Sonny in die Schläge, mit denen er Simon eindeckte. Dieser stolperte einige Schritte rückwärts doch er fiel nicht. Schnell schüttelte Simon seine Überraschung ab und wie Sonny ja schon in der Lagerhalle feststellen musste, verstand Simon etwas vom Kämpfen und es entwickelte sich ein harter Kampf. Beide teilten harte Schläge aus, und steckten einige ein. Sonny bemerkte schnell das er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war.Als Simon Sonny mit einem harten Schlag in den Magen traf, blieb diesem augenblicklich die Luft weg und er knickte stöhnend nach vorne ein. Simon nutzte diese Chance und setzte mit einem schweren Schlag an den Kopf nach. Sonny sackte in die Knie. Er hatte das Gefühl als würden tausend Sterne explodieren und er sah nur sehr verschwommen wie Simon erneut ausholte. Doch er wusste wenn Simon ihn jetzt traf würde es für ihn hier mit Sicherheit alles noch viel schlimmer und er käme vielleicht niemals hier raus. Es ging um sein Leben und er hatte nur diese eine Chance. Instinktiv warf er sich mit der letzten Kraft nach vorne und erwischte Simon in Höhe der Knie und riss ihn um. Dieser fiel nach hinten und konnte sich nicht richtig abfangen. Hart prallte er auf den Boden, schlug mit dem Hinterkopf auf und bewegte sich nicht mehr. Schwer atmend und schwankend stand Sonny auf. Für einen Moment musste er sich an der Wand abstützen und sah sich um. Wo zum Teufel war Simons Waffe? Dann sah er sie, hob sie auf und lief raus. Sonny wusste das Wilson jederzeit hier auftauchen konnte. Doch er musste versuchen Castillo oder sonst jemanden im Büro zu erreichen. Er wählte die Nummer von Castillo und hoffte das er wie so oft um diese Zeit noch im Büro war. Doch noch während er wählte sah er das Simon, zwar noch halb benommen, doch voller Wut auf ihn zustürzte. Sonny ließ den Hörer los und riss die Pistole aus dem Hosenbund. Noch bevor er auf Simon anlegen konnte, riss dieser mit einem Aufschrei das Telefon vom Tisch und schmiss es gegen die Wand, wo es zerbrach. “Simon, bleib stehen†rief Sonny, doch Simon dachte gar nicht daran. Er wollte sich erneut auf Sonny stürzen, und diesem blieb nichts anderes übrig als abzudrücken. Die Kugel traf Simon mitten in die Brust. Ungläubig riss dieser die Augen auf und brach auf der Stelle zusammen.
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35. KapitelSonny wusste das der Schuss mit Sicherheit von den wenigen Bewohnern der alten Häuser gehört worden war. Er hatte keine Zeit sich im Haus nach weiteren Waffen umzusehen und so verließ er schnell das Haus. Sonny sah das bereits aus den anderen Häusern einige Männer mit Taschenlampen und Waffen auf Wilsons Haus zu rannten. . “Wilson - alles ok bei dir?†“Macht der Bulle Probleme?†hörte Sonny sie rufen. Daraufhin rannte er um das Haus herum in die sich ausbreitende Dunkelheit hinein. Hinter einigen größeren Mülltonnen suchte er erst einmal Schutz. Langsam hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und durch das Licht des Vollmondes konnte er erkennen, dass Wilsons Haus das erste von acht Häusern an diesem holprigen Weg war. “Verdammt, der Bulle ist weg - er hat Simon erschossen†hörte er jemanden rufen. “Wo ist Wilson verdammt?†rief ein anderer Mann. “Ich weiß das er in Miami war, aber eigentlich schon längst zurück sein müsste!†“Los Jungs, der Bulle kann noch nicht weit sein, suchen wir ihn.†Die Stimme des Mannes war gefährlich nah und Sonny wagte kaum zu atmen. “Los, wir teilen uns auf - ihr beide sucht in diese Richtung, ihr zwei dort und Mike und ich suchen in diese Richtung. Joe und Henry, ihr behaltet die Häuser und Autos im Auge, nicht das er irgendwo rein schleicht um nach Waffen oder einem Telefon zu suchen!†Vorsichtig schlich Sonny tief geduckt um die Tonnen herum - die beiden Männer gingen vorbei. Er wartete einen Moment. Jeder dieser Männer ging in die von ihm abgewandte Richtung, weil sie ihn schon weiter weg vermuteten. Der Weg endete am letzten Haus. Sonny erkannte das diese Häuser sich mitten in einem Mangroven Gebiet befanden und das Dickicht quasi vor der Tür begann. Der Weg führte links vom Haus in den Mangrovenwald. Somit gab es für ihn eigentlich nur diesen einen Weg. Die Männer die in diese Richtung nach ihm suchten waren ca 30 Meter voraus. Er sah wie die Lichter der Taschenlampen sich hin und her bewegten und weiter entfernten und sich plötzlich teilten - einer ging weiter die Straße entlang, der andere ein Stück querfeldein. Ein Hund fing an zu bellen. Sonny hatte keine Ahnung wo in den Glades er sich befand. Aber dichte Mangrovenwälder gab es südwestlich von Miami. Und es war keine gute Idee sich im Dunkeln sehr weit von den Häusern und dem einzigen Weg zu entfernen. Doch hierzubleiben wäre noch riskanter. Somit lief Sonny im Schutz der Dunkelheit vorsichtig am Haus vorbei und in den Wald hinein. Jedoch hielt er sich nahe des Weges. Wenn der Suchtrupp zurückkäme und wieder zu den Häusern ginge, würde er versuchen dem Weg zu folgen. Dann müsste er irgendwann auf die asphaltierte Straße treffen. Dort sollte es bei Tag möglich sein ein Auto anhalten zu können, das ihn zum nächsten Telefon brachte. Nach ungefähr 15 Minuten sah Sonny die beiden tanzenden Lichtkegel wieder näher auf sich zukommen. Auch die anderen Männer näherten sich wieder dem Haus von Wilson. “Habt ihr ihn gesehen?†rief einer der Männer. “Nein, verdammt†“wir müssen weiter suchen, los verteilt euch!†Sonny hörte sie reden und sah wie sie sich erneut aufteilten. Diesmal gingen sie gründlicher und langsamer vor und leuchteten mit ihren Taschenlampen alles gründlich ab. Als sich 2 Männer seiner Position näherten, musste Sonny sich weiter ins Dickicht zurückziehen. Er lief einige Meter weiter rein und stieß dabei an einen herunterhängenden Ast. Dieser knackte und ein Vogel flatterte aufgeschreckt auf. Sonny erschrak und verharrte einen Moment. “Verdammt, er ist hier. Los kommt hier rüber!†rief einer der Männer. Sie kamen alle angerannt. “Hab ihr ihn gesehen?†“Nein, aber dort hat etwas geknackt und ein Vogel flatterte auf - er muss irgendwo hier sein†Sie leuchteten mit den Lampen und gingen tiefer ins Dickicht hinein. Sonny konnte nicht mehr darauf hoffen auf Grund der Dunkelheit nicht gesehen zu werden, er musste weiterlaufen. Einer der Männer erwischte ihn für einen kurzen Moment mit dem Schein seiner Taschenlampe. “Da vorn ist er, los kommt, den kriegen wir!†rief er und sie liefen schneller. Sonny hatte den Nachteil, kein Licht zu haben und kam nicht schnell vorwärts, aber die Bäume wurden immer dichter. Erneut traf ihn der Lichtstrahl einer Taschenlampe und kurz darauf durchbrachen mehrere Schüsse die nächtliche Geräuschkulisse der Everglades. Im selben Moment fühlte Sonny einen brennenden Schmerz am linken Oberarm. Er stöhnte leise auf und fasste automatisch mit der rechten Hand an den verletzten Arm. Dabei bemerkte er sofort, dass es sich zum Glück nur um einen Streifschuss handelte. Auf keinen Fall durfte er jetzt stehenbleiben und so lief er weiter in das immer dichter werdende Gewirr von Bäumen hinein. Inzwischen stand er knöcheltief im brackigen Wasser der Sümpfe. “Verdammt“, dachte Sonny, “auch das noch†Doch langsam tastete er sich weiter voran und stolperte über eine dicke Wurzel. Sonny strauchelte und fiel. Dabei verlor er, ohne es zunächst zu bemerken, Simons Waffe die er sich in den Hosenbund geschoben hatte. Er lief noch ein Stück weiter, wandte sich dann nach links und suchte Schutz hinter einem dicken, abgebrochenem Mangrovenbaum. Er hoffte das ihm dies genug Schutz bot. Erst hörte er seine Verfolger wie sie sich langsam vorwärts bewegten und sich ihm weiter näherten. Dann hörte er wie sie sich nicht weit von ihm unterhielten. Die Lichtkegel der Taschenlampen wanderten hin und her und Sonny wagte kaum zu atmen und duckte sich noch tiefer. “Lasst uns umkehren. Wenn wir noch weiter laufen finden wir den Weg in der Dunkelheit nicht zurück. Ich habe keine Lust die Nacht hier zu verbringen. Wenn Wilson kommt, können wir ihm nach Sonnenaufgang bei der Suche nach dem Bullen helfen. Jetzt macht es keinen Sinn und weit wird er in der Nacht nicht kommen.†Die anderen pflichteten ihm bei und so brachen sie die Verfolgung ab und gingen zurück. Sonny lauschte eine ganze Weile, doch schon bald war von seinen Verfolgern nichts mehr zu hören, auch kein Licht der Taschenlampen war mehr auszumachen. So gönnte er sich eine kurze Pause und setzte sich hin, denn die Verletzung brannte stark und Sonny bemerkte wie das Blut langsam warm den Arm herab lief. Inzwischen waren dicke Wolken aufgezogen und verdeckten den Mond immer wieder, so dass es dann vollkommen dunkel war. Sonny überlegte was er jetzt tun sollte. Er konnte nicht warten bis es hell würde, dann würden sie ihn vermutlich sofort finden. Aber in totaler Finsternis konnte er auch nicht einfach drauf los laufen. Er hoffte das das gelegentliche Mondlicht ausreichen würde. Er sah auch keine Chance zu den Häusern zurückzukehren um sich ein Auto “auszuleihen†- vermutlich würden die Männer die Häuser und die wenigen Autos genau im Auge behalten. Sonny musste versuchen den Weg wiederzufinden um diesem solange wie möglich zu folgen. So tastete er sich langsam und vorsichtig durch das Gewirr der Mangroven in die Richtung zurück, in der er den Weg vermutete.
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36. KapitelRico kam am frühen Abend in der Bar mit verschiedenen Leuten ins Gespräch. Er hoffte weiterhin, irgendwelche Informationen zu bekommen die ihm weiterhelfen könnten. Man trank etwas zusammen und unterhielt sich über das furchtbar heiße Wetter und die unfähigen Politiker. Dabei hielt er jedoch ständig Augen und Ohren auch in alle Richtungen offen. Jedoch gab es nirgendwo auch nur annähernd etwas interessantes zu hören.Manchmal ließ Rico abfällige Bemerkungen über die Polizei fallen, die einem die Geschäfte heutzutage so schwer machten. Vielleicht sprang jemand darauf an und erzählte etwas was er hören wollte.Doch nichts in dieser Richtung geschah.Als Rico grad daran dachte sich für heute zu verabschieden, betraten 2 Männer die Bar und steuerten auf den Tisch links von ihm zu. Aufgeregt redeten die Neuankömmlinge auf die beiden anderen Männer ein. Trotz der Musik die gespielt wurde, hörte Rico jedoch ganz genau über was gesprochen wurde. “Verdammt ja, der Bulle ist geflohen. Er hat Simon erschossen.†“Was? Wie konnte denn das passieren? Und jetzt? Wo ist Wilson? Haben die den Scheißkerl schon wieder erwischt?†“Nein Mann, die haben die ganze Nacht und den ganzen Tag nach ihm gesucht - doch bis jetzt ist er verschwunden. Wilson dreht fast durch!†“Tja, vielleicht haben die Alligatoren sich bereits über ein Festmahl gefreut und der Typ bleibt für alle Zeiten verschwunden.†“Nein, Wilson glaubt das der noch lebt und sich irgendwo versteckt hält. Ich glaube das aber nicht - der würde doch mit Sicherheit versuchen seine Kollegen zu informieren. Allerdings müsste er da ja schon einen großen Fußmarsch zurücklegen. Und das bei der Hitze?†“Also Jungs, wir brauchen dringend Verstärkung bei der Suche - kommt ihr mit?†“Ja geht klar, wir kommen sofort!†Daraufhin winkten sie der Bedienung, legten Geld auf den Tisch und gingen. Rico hörte wie sie beim Verlassen der Bar sich noch gegenseitig anstachelten und lachten “Welche Belohnung bekommt derjenige, der den Bullen findet? Tot oder lebendig?†Rico war inzwischen auch aufgestanden und hatte sich von seinen Gesprächspartnern verabschiedet. Die hatten gar nicht mitbekommen, worüber man sich am Nachbartisch unterhielt. Schnell rannte Rico nach draußen zu seinem Auto, doch er konnte nicht mehr erkennen, in welche Richtung sie davongefahren waren, da es noch relativ viel Verkehr gab.. Aber wenigstens hatten sie nun einen Anhaltspunkt wo Sonny sein musste. In den Glades! Er rief Castillo an und erreichte ihn noch im Büro. Schnell berichtete er von dem was er gehört hatte und machte sich sofort auf den Weg ins OCB. Castillo verständigte die anderen Kollegen. Keine 20 Minuten später waren alle im Büro. Sie wussten noch nicht genau worum es ging, denn der Lieutenant hatte ihnen nur gesagt, dass sie sofort ins OCB kommen sollten. Auf dem Weg ins Büro dachte Rico an Sonny. 8 Tage war sein Freund und Kollege nun schon verschwunden. Wenn er daran dachte wie sie ihn in der Lagerhalle zusammengeschlagen und behandelt hatten, wurde ihm übel. Und nun war er entkommen - aber weder von den Gangstern gefunden worden noch hatte er sich bisher bei Vice oder einer sonstigen Polizeidienststelle gemeldet. Er hoffte inständig das Sonny noch lebte und man ihn bald finden würde, bevor es die Gangster taten. Gina stürmte herein und rannte auf Rico zu. “Ist was mit Sonny? Hat man ihn gefunden? Wie geht es ihm?†Rico nahm sie kurz in den Arm. “Nein Gina, ich weiß es nicht. Aber ich war grad in der Bar in der Izzy das Gespräch belauscht hatte. Und dort… - warte ich erzähle es euch allen zusammen.†So gingen sie direkt in den Besprechungsraum. Dort erzählte Rico was er gehört hatte. Keiner wusste ob sie sich darüber nun freuen sollten oder ob die Tatsache, das Sonny seit gestern Abend in den Glades verschwunden war, noch mehr Anlass zur Sorge gab.
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37. KapitelNach einiger Zeit war Sonny klar, dass es keinen Sinn machte weiter zu laufen. Wenn er Pech hatte würde er sich nur endgültig verlaufen. Denn dicke Wolken hatten den Mond komplett verdeckt und es fing an zu regnen. In dieser Dunkelheit der Nacht konnte man die Hand vor Augen nicht sehen und so entschied sich Sonny, abzuwarten bis die Morgendämmerung einsetzen würde. Die Vegetation war hier sehr dicht und Sonny fühlte sich nicht sehr wohl in seiner Haut. Er hatte das Gefühl, sämtliche Moskitos der Everglades hätten sich schon über ihn hergemacht. Außerdem schmerzte der Arm sehr stark. Ein wenig geschützt unter dem dichten Dach der Mangroven setzte Sonny sich an einen Baumstamm gelehnt hin. Kurz dachte er darüber nach, wie viele Verwandte von Elvis sich wohl hier in der Gegend aufhalten würden. Bei dem Gedanken wollte er Simons Waffe aus dem Hosenbund ziehen um sie vorsichtshalber schussbereit in den Händen zu halten. Dabei stellte Sonny mit Entsetzen fest, dass er diese irgendwo verloren haben musste. “Verdammt†murmelte er wütend vor sich hin. “Wieso habe ich das nicht bemerkt?â€In dem Moment war im klar das es nur dort passiert sein konnte, wo er gestolpert und gefallen war - und dorthin würde er weder jetzt, noch bei Tageslicht zurückfinden.Sonny fluchte erneut, rieb sich mit den Händen durchs Gesicht und lehnte den Kopf zurück.Völlig geschafft von den Ereignissen der letzten Tage, der extremen Schwüle, der Verletzung und der späten Uhrzeit nickte Sonny immer wieder leicht ein. Irgendwann bemerkte er, das der Regen nachgelassen hatte und das die Dämmerung ein unheimliches Licht in die Everglades schickte. Sonny stand auf und ging los, in der Hoffnung den Weg bald wieder zu finden. Dabei versuchte er sich anhand der aufgehenden Sonne zu orientieren. Doch es dauerte einige Zeit, bis er den Weg, der sich bei dem Regen der Nacht in einen schlammigen Pfad verwandelt hatte, wiedergefunden hatte. Vorsichtig sah er sich um. Sonny vermutete das die Männer und vor allem Wilson sich längst wieder auf die Suche nach ihm gemacht hätten. Doch außer der verschiedenen Geräusche die die Tierwelt der Glades verursachten, hörte er nichts. So folgte er dem Weg eine Weile, bis er in der Ferne ein Motorengeräusch vernahm, das sich langsam näherte. Sofort sprang er zur Seite und duckte sich tief hinter den Büschen und Gräsern die hier am Wegesrand wuchsen.Kurz darauf fuhr ein Wagen langsam an ihm vorbei - Sonny sah, das Fahrer und Beifahrer angestrengt die Gegend absuchten. Kurz dahinter folgte ein weiteres Fahrzeug. Wilson sah er nicht. Nachdem die Autos nicht mehr zu sehen waren, verharrte Sonny 5 Minuten fast regungslos ehe er vorsichtig den Schutz des Dickichts verließ und weiter lief. Der Weg war matschig und voller Schlaglöcher. Dichtes Gestrüpp wuchs teilweise bis auf den Weg und herabhängende Zweige der Bäume erschwerten das Laufen. Die Sonne schien von einem fast wolkenfreien Himmel und die schwüle Hitze und der lange Fußmarsch verlangten ihm alles ab. Sein Arm schmerzte und brannte immer noch sehr stark. Er hatte die Wunde zwischenzeitlich notdürftig mit einem Stück Stoff, welches er dazu aus einem Hosenbein gerissen hatte, verbunden. Nach einigen Kilometern, und vielen Richtungswechseln die der Weg machte, führte ein starker Knick nach rechts. Sonny erkannte im letzten Moment das in der Biegung ein PKW stand. Ein Mann lehnte an der Beifahrertür und suchte mit einem Fernglas langsam die Umgebung ab. Ein weiterer saß halb auf der Motorhaube und wischte sich mit der linken Hand den Schweiß von der Stirn. In der rechten Hand hielt er eine Maschinenpistole. Sonny bewegte sich langsam einige Meter zurück und suchte Deckung zwischen den dicht stehenden Mangrovenbäumen. Ohne Waffe hatte er keine Chance gegen diese Typen und Sonny entschied sich, sich weiter ins Dickicht zurückzuziehen und dort parallel zur Straße zu laufen. So würden sie ihn wahrscheinlich nicht sehen. Doch Sonny stellte schnell fest, das dies keinen Sinn machte. Bäume, Sträucher und Gräser standen hier so dicht, das er nicht durchkommen konnte ohne reichlich Geräusche zu verursachen. Oder er würde sich wieder zu weit vom Weg entfernen.So blieb ihm erst einmal nichts anderes übrig als zu warten, ob und wann die beiden Männer wieder in ihren Wagen einsteigen und wegfahren würden. Inzwischen war es fast Mittag und es war sehr heiß und schwül. Sonny suchte sich einen geschützten Platz von wo aus er die Typen zwar sehen konnte, sie ihn jedoch nicht. So vergingen erneut Stunden ungeduldigen Wartens. Auch wenn er sonst einen guten Whiskey oder ein kaltes Bier bevorzugte, sehnte Sonny sich im Moment doch sehr nach Wasser. Viel Wasser. Sonny ging davon aus, das die Männer nicht die ganze Nacht hier verbringen würden und so zwang er sich ruhig zu bleiben und abzuwarten. Kurz vor Einbruch der Dämmerung sah er wie ein weiteres Auto anhielt und hinter dem ersten Wagen parkte. Und er erkannte sofort das es sich um Wilson handelte. Verdammt, dachte Sonny, was macht er denn jetzt auch noch hier. Wilson und die beiden Männer unterhielten sich eine Weile, aufgrund der Entfernung konnte Sonny sie jedoch nicht verstehen. Dann sah er wie Wilson das Fernglas nahm und damit langsam, Meter für Meter die Gegend absuchte. Sonny drückte sich noch tiefer zwischen Bäume und Büsche und wagte kaum zu atmen. Er sah wie Wilson das Fernglas wieder übergab, den Männern noch etwas zurief, ins Auto stieg und in Richtung der Häuser davon fuhr. Die beiden anderen stiegen kurz darauf auch ein und folgten Wilson. Einen Moment wartete Sonny noch ab, dann war er sich sicher, dass sie vorläufig nicht zurückkommen würden und er weiter laufen konnte. Als er die Biegung erreichte, bemerkte er erfreut, dass hier der Weg auf die asphaltierte Straße traf. Ob jetzt allerdings noch ein Fahrzeug vorbeikäme das ihn mitnehmen konnte?
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38. KapitelInzwischen war es wieder dunkel geworden, doch der Mond spendete in dieser Nacht zum Glück ausreichend Licht. Es war wie immer noch sehr warm und schwül und Sonny merkte wie ihn die Kräfte langsam verließen und der Flüssigkeitsmangel sich bemerkbar machte. Seine Schritte waren immer langsamer geworden, aber er lief weiter denn er hatte genug Zeit verloren. Plötzlich sah er in der Ferne ein Auto auf sich zukommen. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass er nicht wusste, mit wie vielen Autos sich Wilsons Leute heute Morgen auf den Weg gemacht hatten um nach ihn zu suchen. Außer um einen harmlosen PKW konnte es sich auch um ein Fahrzeug der Männer handeln. So suchte Sonny erst einmal Deckung hinter den hohen Gräsern am Straßenrand. Doch als das Fahrzeug nahe genug heran war erkannte er, dass es sich um einen Streifenwagen handelte der die Straße relativ langsam entlang fuhr. Erleichtert sprang Sonny auf die Straße und bedeutete dem Fahrer zu halten. Der Wagen hielt und die beiden Polizisten stiegen langsam aus. Der Lichtstrahl einer Taschenlampe traf Sonny mitten ins Gesicht und er kniff geblendet die Augen zusammen. “Schön sie zu sehen†begrüßte Sonny die beiden. Langsam kamen die Cops auf ihn zu. “Das könnte er sein! Pass auf!“ rief der eine Polizist dem anderen zu. “Keine Bewegung und nehmen sie die Hände hoch!†hörte Sonny verdutzt den Befehl. Langsam nahm Sonny die Hände hoch. “Wer sind sie und was machen sie hier?†fragte ihn einer der beiden Beamten in einem rauem Tonfall “Mein Name ist Sonny Crockett von Miami Vice†entgegnete er, doch statt einer Antwort trat einer der Cops seitlich an ihn heran und schob ihn Richtung Motorhaube des Streifenwagens. Nun, wo ihn der Lichtstrahl nicht mehr blendete, erkannte Sonny, dass beide Polizisten ihre Waffen gezogen und auf ihn gerichtet hatten. “Hände auf die Motorhaube, los komm schon†drängte ihn der Beamte und Sonny legte langsam die Hände ab. Unsanft trat man ihm die Beine weiter auseinander und der Cop fing an ihn schnell aber gründlich abzutasten. “Sauber†hörte er ihn sagen. “Hören Sie Officer, mein Name ist Crockett und ich…†Weiter kam er nicht, der Polizist mit der Taschenlampe unterbrach ihn sofort. “Wir sind seit Stunden auf der Suche nach einem Typen, der in der Nähe des West Lake einen Mann namens Simon Jackson umgebracht haben soll. Und die Beschreibung passt genau!†Noch ehe Sonny reagieren konnte, legte man ihm Handschellen an. Dabei zogen sie ihm den verletzten Arm so heftig nach hinten, dass er unwillkürlich aufstöhnte. Der Polizist drehte Sonny um und drückte ihn gegen die Fahrertür. Wieder leuchtet man ihm mit der Taschenlampe ins Gesicht. “Mr. Wilson hat eine hohe Belohnung unter seinen Leuten auf dich ausgesetzt Diese Belohnung bekämen auch wir wenn wir dich nicht festnehmen, sondern ihm ausliefern würden. Und wir beide könnten jeden Extra-Dollar gut gebrauchen.†Sonny sah die beiden fassungslos an. Doch der Polizist ergänzte: “Aber so was machen wir nicht. Wir gehören nicht zu der korrupten Sorte von Cops. Wir bringen dich jetzt zum Revier und den Rest regeln andere.“ Er öffnete die hintere Tür und drückte Sonny unsanft hinein. Dann setzte er sich neben ihn, der andere setzte sich ans Steuer. “Hören Sie Officer, Wilson ist ein Gangster der übelsten Sorte. Ich wurde vor einigen Tagen bei einem Undercover-Einsatz von ihm und diesem Simon Jackson entführt. Bei meiner Flucht musste ich ihn in Notwehr erschießen. Ich gehe davon aus das nach mir gesucht wird. Falls sie davon nichts mitbekommen haben, fragen sie doch über Funk nach. Und dann bringen sie mich nach Miami†Sonny war genervt und entsprechend gereizt. Obwohl er ihnen ihr Misstrauen nicht verdenken konnte. So wie er aussah und wenn Wilson tatsächlich ihn als Mörder beschrieben hatte…. Sonny wunderte sich über Wilsons abgebrühtes Verhalten immer wieder. “Hör mal Dave, ich glaube ich hab da tatsächlich so eine Meldung gelesen. Im Revier hängt auch ein Foto. Aber ich hab nie richtig darauf gesehen. Mensch funk doch mal eben die Zentrale an - wenn er die Wahrheit sagt und tatsächlich der gesuchte Vice-Cop ist, können wir uns glatt auf die Schulter klopfen†Der Polizist neben Sonny sah seinen Kollegen eindringlich an und dieser nahm das Mikro aus der Halterung. “Sagen sie aber nicht das sie mich gefunden haben - ich will meine Kollegen selbst überraschen†warf Sonny grinsend ein. So funkte der Polizist namens Dave die Zentrale an und fragte nach wie der vermisste Polizist von Vice hieße und ob man ihm die Beschreibung nochmals kurz durchgeben könnte. “Haben sie ihn gefunden?†kam die Gegenfrage und Dave zögerte kurz. “Nein, wir wollten es nur noch einmal genau wissen. Uns lief eben ein Typ über den Weg… aber er war es dann doch nicht.†Anschließend bedankte er sich und beendete das Gespräch mit “dann werden wir die Augen weiter offen haltenâ€. Daraufhin sahen sich die beiden Cops an. “Verdammt, ich glaube…. verdammt Mr. Crockett - entschuldigen sie bitte Sir. Aber wir konnten doch nicht wissen….†stammelte der Polizist neben Sonny. “Warten sie, ich nehme ihnen sofort die Handschellen ab†Sonny drehte ihm den Rücken zu und kurz darauf war er die verdammten Dinger los. Aufatmend rieb er sich kurz die Handgelenke. “Danke Jungs - und jetzt fahrt mich bitte nach Miami zu unserer Zentrale.†Während der Fahrt erzählte Sonny ihnen kurz was passiert war.

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39. KapitelSie saßen alle am großen Tisch im Besprechungsraum. Nur Rico lief immer wieder auf und ab. “Lieutenant, wir müssen Sonny suchen - sofort!†Er war aufgebracht und wollte nicht eine Minute länger warten.Castillo saß wie gewohnt da und sah zuerst auf seine Hände, dann sah er Rico an und antwortete im gewohnt ruhigem Ton: “Wo wollen sie im Dunkeln anfangen zu suchen? Wir werden sobald es hell wird mit Hubschraubern suchen. Doch sie wissen selbst wie groß die Everglades sind. Und wie dicht bewachsen in weiten Teilen. Trotzdem werden wir mit den Kollegen von der Streife auch mit den PKW die Hauptstraßen und die Nebenstraßen abfahren. Vielleicht haben wir eine Chance. Aber es kann trotzdem Tage dauern!†“Lieutenant, was spricht dagegen wenn wir direkt losfahren? Und die Hubschrauber starten direkt nach Sonnenaufgang.†warf Switek ein. Castillo sah ihn durchdringend an und dachte kurz nach. “Gut, fahren wir. Wir teilen die Routen und die Teams gleich ein.†Rico hatte sich gerade auf einen der Stühle gesetzt, als sich die Tür in seinem Rücken öffnete. “Darf ich zu später Stunde kurz stören?†hörte er eine ihm so vertraute Stimme und drehte sich fassungslos um. Sonny stand in der Tür und grinste sie alle an. Gina sprang auf “Sonny†rief sie und umarmte ihren Kollegen liebevoll. Und nicht nur Rico sprang auf - alle Kollegen begrüßten ihn überschwänglich. Inzwischen hatte Rico seine Sprache wiedergefunden “Wo zum Teufel kommst du denn plötzlich her, Partner?†Ein erleichtertes, glückliches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er nahm Sonny freundschaftlich in den Arm.“Verdammt Rico, bin ich froh dich hier zu sehen. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht†Verdutzt sah Rico ihn an: “Um mich? Du bist der jenige der über eine Woche wie vom Erdboden verschwunden war, von dem wir nicht wussten wie es ihm gehtâ€â€œJa sicher, aber wusste ich wie es dir geht? Was zwischen dir und Demartin gelaufen ist?†“Sonny, wie geht es ihnen?†unterbrach Castillo sie. Er ging auf Sonny zu und legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter. Sein Blick verriet unendliche Erleichterung seinen Detectiv lebend wiederzusehen. “Sie sehen nicht gut aus. Am besten Tubbs fährt sie erst einmal ins Krankenhaus. Und dann reden wir in Ruhe†“Nein Lieutenant, mir geht es gut. Das einzige was ich jetzt dringend möchte ist eine Dusche und frische Sachen.†“Du bist verletzt Sonny, dass muss versorgt werden†warf Gina ein, die immer noch dicht bei ihm stand und deutete auf den notdürftig verbundenen Streifschuss und sah ihm besorgt ins Gesicht. “Später. Erst schnappen wir uns Wilson.†Sonny setzte sich und erzählte ihnen kurz was vorgefallen war. Fassungslos hörten sie ihm zu. “Wir kriegen das Schwein, Sonny.†warf Zito ein als Sonny geendet hatte. Rico erzählte ihm kurz von dem Gespräch das er vorhin in der Bar gehört hatte. “Die Kollegen von Metro Dade warten draußen. Sie wissen wo wir uns getroffen haben, es war in Richtung West Lake. Sie kommen auch mit. Sie wissen wo sich diese Häuser genau befinden.†“Gut†warf Castillo ein. Lassen sie und uns kurz die Vorgehensweise besprechen, bitten sie die Kollegen der Streife rein†Wilson durfte auf keinen Fall entkommen. Sie setzten sich gemeinsam an den großen Tisch. Anhand einer Karte erklärten die Polizisten Dave und Roger wo sie auf Sonny gestoßen waren, und wo sich die Häuser befanden von denen er erzählt hatte. Sie beschlossen noch vor der Morgendämmerung dort zu sein um Wilson zu erwischen. Sonny rieb sich mit den Händen durch das Gesicht. “Komm Rico, bring mich zum Boot. Sobald ich wieder ausgehfertig bin, fahren wir los.†Sonny grinste, er war unendlich froh wieder bei seinen Kollegen und in Sicherheit zu sein. “Ok, Sonny. Lassen sie sich Zeit.†Wenn sie soweit sind, kommen sie zurück und wir fahren gemeinsam los.†Castillo sah Sonny an. “Schön das sie wieder bei uns sind!†“Danke Lieutenant†entgegnete Sonny und verließ dann mit Rico den Besprechungsraum. Schnell holte er sich aus seinem Spind noch ein Ersatzhalfter und eine Waffe. Dann machten sie sich auf den Weg zur St. Vitus Dance. Unterwegs erzählte Rico vom dem schief gelaufenem Deal mit Demartin und was danach passiert war. Rico hatte wieder das Gefühl, nicht genug getan zu haben für seinen Partner. “Sonny, ich - wo hätten wir suchen sollen? Die komplette Metro Dade Police war informiert und hat ganz Miami abgesucht…†Sonny sah seinen Partner von der Seite an: “schon gut Rico, wie hättet ihr mich dort finden können? Ihr habt doch alles getan!†Auf seinem Boot begrüßte ihn Elvis mit einem tiefen und lauten Grunzen. “Was meinst du Rico, begrüßt er mich und freut sich mich zu sehen oder will er mir sagen das er sauer ist, weil ich so lange nicht da war?“ Rico lachte: “Er wird dich nicht vermisst haben. Wir haben uns alle gut um den alten Elvis gekümmert! Nicht wahr Elvis?“ Wieder grunzte dieser nur. Sonny verschwand unter Deck. Sein Anblick im Spiegel hatte ihn selbst etwas schockiert. Er duschte ausgiebig und anschließend rasierte er sich vorsichtig, was bei der Anzahl der Verletzungen jedoch nicht so einfach war. Nur mit einer Hose bekleidet ging er an Deck und bat Rico ihm die Wunde am Arm zu verbinden. Rico sah sich die Verletzung an “Sonny, das muss dringend fachmännisch behandelt werden, ich…†“Später Rico! Wir müssen Wilson kriegen!†Als Rico fertig war streifte Sonny sich ein frisches Shirt, das Halfter und ein Sakko über. Nochmals überprüfte er seine Waffe und steckte sie ein. Nun fühlte er sich schon wieder viel besser. Dann rief er Castillo an und sie machten sie sich wieder auf den Weg.
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  • 2 weeks later...
40. KapitelAls sie im OCB eintrafen war es spät in der Nacht. Castillo hatte noch ein Dutzend Streifenwagen zur Verstärkung angefordert, denn auf keinen Fall durfte ihnen Wilson entkommen und sie wollten zusammen raus fahren in die Glades.Gina nahm Sonny kurz zur Seite. “Sonny, ich bin so froh dich zu sehen. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.†Zärtlich nahm er ihre Hände in seine und streichelte sie sanft. “Es ist alles gut Gina†antwortete er leise. “Wenn das hier vorbei ist, werden wir uns endlich einen schönen Abend machen, das verspreche ich dir!†Für einen kurzen Moment sahen sie sich liebevoll in die Augen, doch dann ging Sonny hinüber zu den anderen Kollegen und sie machten sich kurz darauf alle zusammen auf den Weg. Sonny fuhr mit Rico, zum einen fühlte er sich noch nicht fit genug, zum anderen war der Schotterweg in den Everglades nicht gerade eine ideale Strecke für seinen Daytona. Noch vor Sonnenaufgang erreichten sie den abzweigenden Weg. Sie befuhren diesen und hielten 500 m vor der letzten Biegung. Den Rest gingen sie zu Fuß, um durch das Licht der Scheinwerfer oder die Motorengeräusche die Bewohner nicht vorzuwarnen. Die Besatzung von 2 Streifenwagen blieb hier zurück, alle anderen näherten sich den Häusern. Castillo und Sonny hatten die Vorgehensweise mit den anderen abgesprochen und so suchte sich jeder seine vorgegebene Position und ging in Deckung. Sonny war angespannt und zündete sich erneut eine Zigarette an. “Bist du nicht in den letzten Tagen zum Nichtraucher geworden?†fragte Rico und grinste ihn an. Sie wollten nach Möglichkeit alle Beteiligten zusammen festnehmen und so warteten sie eine Weile ab. Es dauerte nicht lange, als im Licht der Dämmerung Wilson aus seinem Haus trat. Begleitet wurde er von den 2 Typen, die Rico am Abend in der Bar gesehen hatte. Wilson steckte sich eine Zigarette an und pfiff einmal laut. Nach und nach kamen noch 6 Männer aus ihren Häusern und gesellten sich zu Wilson. “Also Leute - ihr wisst Bescheid - ich will Crockett. Wir müssen ihn finden. Durchkämmt die Gegend Stück für Stück. 2 von euch fahren zur Straße - fahrt sie auf und ab, sucht dort.Er muss irgendwo sein, sonst hätte er uns längst die Bullen auf den Hals gehetzt.Aber ich befürchte schon fast, der Bulle ist in den Glades verreckt. Vielleicht hat ihn einer von euch doch getroffen, als ihr auf ihn geschossen habt. Vielleicht hatten die Alligatoren ein Festmahl. Aber ob tot oder lebendig - findet ihn!†Wilsons Stimmte verriet seinen Ärger und seine Anspannung. Er warf die Zigarette zu Boden und trat sie aus. “Also dann, los geht’s!†rief er den anderen zu. “Bemüh dich nicht Wilson, ich bin hier†rief Sonny in diesem Moment und trat dabei aus seinem Versteck hervor. Seine Waffe hatte er auf Wilson gerichtet. Rico war direkt neben ihm. Alle anderen hatten ihre Verstecke ebenfalls verlassen und so erkannte Wilson seine ausweglose Situation. Die meisten Männer hoben unaufgefordert ihre Hände, sie wollten sich keinesfalls mit so vielen Cops anlegen. “Nehmt die Hände hoch, los!†wurden die übrigen lautstark von den Cops aufgefordert.Zögerlich befolgten sie dem Befehl, denn sie waren zu überrascht und die Anzahl der Polizisten zu groß.Nur Wilson wollte noch nicht aufgeben. Mit einer blitzschnellen Bewegung riss er seine Waffe aus dem Hosenbund. “Ich bring dich um, Bulle!“ schrie er hasserfüllt.Doch noch bevor er auf Sonny anlegen konnte, hatte dieser ihm in die rechte Schulter geschossen. Mit einem Aufschrei sackte Wilson auf die Knie und presste sich die linke Hand auf die Schulter. Seine Pistole war seinen Fingern entglitten. Voller Wut sah er zu Sonny auf, als dieser an ihn heran trat. “Ich mach dich fertig Crockett, das verspreche ich dir†quetschte Wilson durch die vor Schmerz zusammengebissenen Zähne hervor. “Du nicht, Wilson! Der Hochsicherheitstrakt wartet bereits auf dich! Und ich wünsche dir schon jetzt eine angenehme Zeit Los steh auf!†Sonny hatte noch immer seine Waffe auf seinen Gegner gerichtet. Doch als sich Wilson langsam erhob, schob sie Sonny schob zurück ins Halfter um ihm die Handschellen anzulegen. Wilson startete einen letzten Versuch und wollte sich auf Sonny stürzen. Doch dieser wich geschickt zurück und holte dann seinerseits aus. Mit einem mächtigen Schlag, in dem seine ganze Wut und sein Hass auf Wilson lag, traf er Wilson am Kinn und schickte ihn so zu Boden. Er winkte die beiden jungen Cops heran. “Nehmt ihn fest, er gehört euch! Den habt ihr euch verdient. Aber passt auf ihn auf.†“Ja Sir, das werden wir†antworteten beide. “Ach ja, reicht mir euren Bericht in den nächsten Tagen rein - ich habe da etwas zu ergänzen†Sonny grinste die beiden an und klopfte ihnen auf die Schulter. “Komm Rico, fahren wir nach Hause. Ich glaube wir haben uns den Feierabend verdient†Rico lachte “Hast du nicht lange genug Urlaub gemacht, Partner?†Sonny sah ihn mit einem schiefen Grinsen an. “Crockett†rief Castillo ihm zu. “Lassen sie sich nach Hause fahren und erholen sich ein paar Tage. Kommen sie ins Büro, wenn sie sich danach fühlen.†“Ich bin morgen früh wieder da Lieutenant! Werde ausschlafen, etwas ordentliches essen und dann…. “ Doch Castillo fiel ihm ins Wort “Nein! Und damit sie tun was ich sage, werde ich ihnen jemanden mitgeben, der sie bewacht†Sonny sah ihn fassungslos an und wollte gerade widersprechen, da rief sein Vorgesetzter Gina zu sich “Begleiten sie ihn, lassen sie ihn nicht aus den Augen und sorgen dafür, das er frühestens in 3 Tagen wieder im Büro erscheint. Bringen sie ihn zum Arzt, er soll sich zuerst behandeln lassen. Ansonsten darf er machen was er will, nur nicht arbeiten! Haben sie mich verstanden?†Und dann kam einer dieser seltenen Momente in denen sie ihren Chef lächeln sahen. Gina lächelte zurück “Ja Sir! Ich werde gut auf ihn aufpassen.†Sonny sah Castillo grinsend an. “Wenn das so ist, werde ich lieber nicht widersprechen. Vielen Dank, Martin!†Rico kam zu ihnen. “Ok, Wilson sitzt im Streifenwagen. Alle anderen werden ebenfalls mitgenommen und überprüft. Stan und Larry werden den Konvoi der Metro Dade Police begleiten. Ich fahre dich und Gina dann jetzt zum Krankenhaus. Von dort bringe ich euch zur St Vitus Dance. Ist das ok, Sonny?†Sonny sah Gina liebevoll an. “Von mir aus ist das ok, Rico†“Von mir aus auch†antwortete Gina. Somit machten sie sich auf den Weg. 41. KapitelIm Krankenhaus ließ Sonny den Streifschuss behandeln. Die junge Ärztin sah ihn vorwurfsvoll an. “Wie konnten sie solange damit warten? Das ist kein kleiner Kratzer.â€Sonny sah sie grinsend an: “Sorry Doc, ich hatte noch einiges zu erledigen.â€â€œIch jetzt auch†erwiderte sie und betupfte die Wunde mit einem starken Desinfektionsmittel. Als Sonny dabei kurz zusammenzuckte, musste die Ärztin lachen. “Nun Detectiv, ich glaube das sie mehr aushalten können, als das hier!†Nachdem sie die Wunde versorgt und verbunden hatte, empfahl sie Sonny sich noch zu schonen. Anschließend fuhr Rico Sonny und Gina zum Hafen. Dort verabschiedete er sich von beiden.“Gina pass gut auf ihn auf. Ich möchte nicht noch länger ohne Partner auskommen müssen.â€Dabei grinste er beide an und wünschte ihnen angenehme Tage. Unterwegs hatten sie kurz bei Gina angehalten und sie hatte ein paar Sachen eingepackt. Ebenfalls hatten sie noch etwas zu essen besorgt und so machten sie es sich erst einmal an Deck gemütlich. “Was hältst du davon Gina, wenn wir gleich die Segel setzen und ein wenig raus fahren? Ich kenne da einige nette Buchten, ganz ruhig und menschenleer! Ich angele uns später das Abendessen. Wein ist noch im Kühlschrank.â€Gina sah Sonny an. Sein Blick war so unglaublich intensiv, so liebevoll. Sie hätte nicht widersprechen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Und so machten sie sich auf den Weg. Da beide die ganze Nacht noch nicht geschlafen hatten, ankerten sie nach einer Weile auf See. Das Boot schaukelte sanft auf den Wellen und so schliefen sie engumschlungen schnell ein und holten einige Stunden Schlaf nach. Anschließend steuerten sie eine wunderschöne Bucht an. Weißer Sand und ein paar Palmen. Mehr gab es hier nicht. Gina kam sich vor wie im Paradies. Sie schwammen im Meer und sonnten sich im warmen Sand. Bevor die Dämmerung hereinbrach schnappte sich Sonny seine Angel und organisierte noch etwas für den Grill. Gina sah ihn dabei gedankenverloren an. Als Sonny ihren Blick bemerkte, ging er zu ihr hinüber und legte besorgt einen Arm um sie. “Gina, was ist los? Möchtest du das wir zurückfahren?†Gina sah ihn an und ihre Augen füllten sich mit Tränen. “Oh nein Sonny. Ich genieße jede Sekunde. Aber ich hatte die ganze Zeit so wahnsinnige Angst um dich. Ich bin fast wahnsinnig geworden dabei. Und jetzt sitzen wir hier, es ist alles so friedlich. Ich wünschte wir müssten nie wieder zurück.†Sonny zog Gina noch näher zu sich heran und drückte sie liebevoll an sich. “Psst Gina. Es ist alles gut. Ich habe dich schrecklich vermisst. Jede Stunde kam mir endlos vor. Ich dachte an unser geplatztes Date. An ein gutes Essen, ein gutes Glas Wein.†Sanft schob er Gina ein Stück von sich und grinste. “Für das Essen sorge ich jetzt. Kümmerst du dich in der Zeit um den Wein?†Sie lächelten sich glücklich an und genossen kurz darauf frisch gegrillten Fisch und kühlen Wein. Die Kerzen flackerten beruhigend vor sich hin. Eine Weile saßen sie einfach nur da, Arm in Arm. Dann stand Sonny auf und zog Gina mit sich. Sie gingen nach unten und genossen die Zweisamkeit in vollen Zügen. Und dabei wünschten sich beide, das die Zeit nie verginge und sie nicht in 2 Tagen nach Miami zurück müssten. Ende
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