Game Over Crockett


JSC Miami

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Miami OCB Ein Tag später Nachdem alle Polizisten an diesem Morgen auf dem Revier ankamen, berief Lieutenant Castillo sofort eine Versammlung ein. Er setzte sich auf seinen Platz und wartete, bis sich alle Cops gesetzt hatten. „Guten Morgen.“, begrüßte er alle. „Guten Morgen.“ „Hey.“ „Hallo.“, sagten die Polizisten durcheinander und schauten sich fragend um. „Schön dass fast alle pünktlich sind. Weiß jemand wo Lieutenant Crockett ist?“, fragte Castillo und schaute alle nacheinander an, aber alle schüttelten mit den Köpfen. „Ich dachte er wäre schon hier. Sein Auto war schon weg, als ich losgefahren bin. Soll ich mal bei Sonny anrufen?“, erkundigte sich Ricardo und stand schon auf. „Ja, aber bitte beeil dich. Ich möchte endlich mit der Besprechung beginnen, egal ob dann alle hier sind. Ich habe nicht viel Zeit.“ Daraufhin verließ Ricardo den Raum, nahm das ihm am nächsten stehende Telefon und wählte die Nummer von Sonny’s Telefonanschluss. Er wartete das Klingelzeichen ab und schaute nervös auf seine Uhr. Nachdem er das Telefon fünfmal klingeln gelassen hatte und niemand abnahm, legte er den Telefonhörer wieder auf und ging zurück zu den anderen Polizisten. „Und was ist?“, fragte Gina gleich, als sie Ricardos nachdenkliches Gesicht sah. „Keine Ahnung, ich konnte niemanden erreichen. Die Beiden werden sicher noch schlafen und hören das Telefon nicht.“, erklärte Ricardo und setzte sich wieder auf seinen Platz. „Soll nicht lieber mal jemand bei Sonny vorbei fahren?“, fragte Trudy verunsichert. „Nein, jetzt nicht. Ich muss mit euch etwas Wichtiges besprechen, und das Ganze jetzt sofort. Ricardo, vielleicht kann deine Frau nachher ja mal bei ihrer Schwester vorbei schauen.“, meinte Castillo und schaute alle mit ernsten Blick an. „Was gibt’s denn so Wichtiges?“, erkundigte sich Martin, nachdem ein Moment Ruhe im Raum herrschte und lehnte sich auf seinen Platz zurück. „Okay, es geht um Folgendes. Als erstes habe ich beschlossen, die Observation der Elliot Brüder weiter fortzusetzen. Das ist eine gute Übung für die neue Einheit. Daher wird nur noch ein Cop von Vice, mit zwei Leuten der neuen Gruppe zusammen arbeiten. Falls die Brüder auftauchen sollten und jemand bei ihnen ist, den wir suchen, erfolgt der sofortige Zugriff. Hierzu wird aber von jeder Gruppe, die von uns da draußen ist, Verstärkung gerufen. Niemand wird im Alleingang versuchen, etwas zu Unternehmen.“, erklärte Castillo und machte eine Pause, schaute jeden einzelnen Polizisten kurz an und senkte danach seinen Blick wieder. „Und was gibt’s noch? Das war doch nicht alles, oder? Dafür hätten wir doch nicht hier sein müssen. Ich meine Sonny und mir haben sie das doch schon erklärt.“, meinte Ricardo nachdenklich. „Richtig, zum zweiten Punkt wollte ich eigentlich erst kommen, wenn Sonny auch hier ist. Bitte versuch noch einmal Sonny zu erreichen. Wir besprechen dann alles weitere, wenn Sonny hier ist.“, erwiderte der Lieutenant. „Na dann können wir ja gleich weiter machen. Schaut mal, wer da kommt.“, meinte Switek und deutete auf die Eingangstür, durch der Sonny gerade hereinkam. „Da stimmt doch irgendwas nicht. Sonny sieht irgendwie komisch aus.“, sagte Gina und schaute Ricardo unsicher an. Die neuen Polizisten schauten sich alle überrascht an, aber niemand von ihnen sagte ein Wort. Sonny sah sich kurz um und ging in den Besprechungsraum. Er blickte kurz unsicher in die Runde und setzte sich auf seinen Platz, der trotz der vielen Leute, noch frei war. „Guten Morgen.“, sagte er müde und legte seinen Kopf auf den Tisch. „Hey Sonny, was ist los?“, fragte Gina und schaute ihren Partner besorgt an. „Und wie siehst du überhaupt aus?“, meinte Trudy noch, bevor Sonny seinen Kopf hob und in das ernste Gesicht von Castillo schaute. „Oh Mann, tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich bin total erledigt.“ „Aber ich habe euch doch nach Hause geschickt, damit ihr euch ausruhen könnt. Warum also bist du nicht ausgeschlafen?“, fragte Castillo ernst. „Eigentlich sind wir bei Zeiten ins Bett gegangen. Es war noch nicht mal ganz Mitternacht. Ich habe auch gut geschlafen, bis Angie früh um vier beschlossen hat, ihre Babys zu bekommen. Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Ähm, ich bin Vater geworden.“, erklärte Sonny und grinste übers ganze Gesicht. „Wow, und was ist es?“, fragte Ricardo und stand auf, um Sonny zu gratulieren. Auch alle anderen Polizisten gratulierten Sonny herzlich. „Oh, wir haben einen Jungen und ein Mädchen, also ein gemischtes Doppel. Wow, die Beiden sind wunderschön.“, schwärmte Sonny und schaute alle seine Kollegen lächelnd an. „Okay, beruhigt euch alle ein bisschen, wir haben noch etwas zu besprechen. Was ist Sonny, willst du heute frei machen?“, fragte der Lieutenant und schaute Sonny mit ernster Mine an. „Was? Ach nein, wozu auch? Angie ist eh noch nicht zu Hause. Sie kommt erst am Samstag nach Hause. Dann feiern wir, okay?“, meinte Sonny müde. „Gut, dann erklär ich schnell was noch anliegt. Ähm Sonny, fahr du bitte erst einmal nach Hause und mach dich frisch. Und vor allem zieh dir bitte etwas Ordentliches an. Deine Kollegen erklären dir nachher, was wir zu tun haben.“, sagte Castillo. „Hey Sonny, warum bist du eigentlich nicht im Krankenhaus geblieben?“, hielt Gina Sonny vom Gehen ab. „Ähm, Angie und die Babys brauchen noch etwas Ruhe. Der Arzt hat mich rausgeschmissen. Ich darf erst heute Nachmittag wieder zu ihnen. Hhm…, kann mir eigentlich mal jemand sagen, was ich gerade machen wollte?“, fragte Sonny und schaute alle nacheinander unsicher an. Der Lieutenant stutzte und ergriff das Wort. „Eigentlich solltest du nach Hause fahren, aber ich glaube es wird besser sein, wenn dich jemand fährt. Du bist wohl ein bisschen durcheinander, was?“ „Okay.“, erwiderte Sonny und alle Anderen begannen zu lachen. „Detective Blake, sie übernehmen das und bringen Sonny nach Hause und sorgen sie dafür das Sonny erst einmal einen Kaffee trinkt, um richtig wach zu werden. Er wird heute noch hier gebraucht.“ „Geht klar, Sir.“, meinte Benjamin und grinste seinen Onkel frech an. „Also, was ich zu sagen habe, ist folgendes. Wir haben ein geeignetes Gebäude für unser neues Revier gefunden. Wir haben jetzt den Rest der Woche Zeit, dorthin umzuziehen. Jeder muss jetzt mit anfassen, damit wir Alles geordnet und komplett rüberbringen können. So, das war’s eigentlich schon. So Sonny, du kannst jetzt fahren. Wenn ihr beide wieder hier seid, werden wir damit beginnen, die ersten Sachen aufs neue Revier zu bringen. Der Rest der Einheit beginnt schon mal damit, einige Dinge zusammen zu packen. Also los, auf geht’s.“, erklärte der Lieutenant, öffnete die Tür und verschwand in sein Büro, um seine Sachen, sortiert, in einige Kartons zu verstauen. Sonny und sein Neffe verließen das Revier und fuhren zu Sonny nach Hause. Dort angekommen, zog Sonny sich um, trank einen Kaffee und ging mit Benjamin zum Nachbarhaus rüber, um seiner Schwägerin die Nachricht von der Geburt der Kinder zu berichten. „Hey Sonny, was machst du denn hier? Ist was passiert? Hallo Benny.“, begrüßte Valerie die beiden Männer und schaute sie unsicher an. „Dürfen wir kurz reinkommen?“, fragte Sonny und lächelte seine Schwägerin breit an. „Sicher. Also, was ist los Sonny?“ „Es ist alles in Ordnung, du brauchst dir keine Sorgen machen. Es ist nur so, dass du Tante geworden bist. Angie hat die Babys bekommen.“, erklärte Sonny kurz. „Oh mein Gott. Sonny, du hast mir echt einen riesigen Schrecken eingejagt. Herzlichen Glückwunsch. Warum bist du nicht bei deiner Familie?“ „Ach, der Doc hat mich rausgeschmissen. Wir sollen erst wieder am Nachmittag hinkommen, damit Angie sich ausruhen kann. Angie möchte dich dann gern sehen, deshalb bin ich eigentlich hier, um dir das zu sagen. Wir müssen jetzt los, zurück zum Revier, sonst gibt’s Ärger. Also bis nachher dann.“, erklärte Sonny und ging zur Tür, wo Benjamin schon auf ihn wartete. „Okay, bis heute Nachmittag dann. Ich komme dann zum Revier hin, sagen wir gegen zwei Uhr.“, verabschiedete sich Valerie von Sonny, küsste ihn auf die Wange und nickte Benjamin zu. Sonny nickte mit dem Kopf und verschwand mit seinem Neffen zum Auto. Als die Beiden wieder auf dem Revier ankamen, herrschte dort schon ein großes Durcheinander. Alle waren damit beschäftigt, ihre Sachen in große Kartons zu verstauen. Sonny schaute Benjamin kurz an und begann laut zu lachen. Benjamin stutzte, blickte sich um und begann ebenfalls zu lachen. „Oh Mann, Leute, hier sieht’s aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hat. Ihr braucht aber nicht denken, dass ich hier auch nur einen Karton anfasse. Ich sehe jetzt schon nicht mehr durch. Ich hoffe ihr wisst, was ihr da tut.“, meinte Sonny und setzte sich an seinen Schreibtisch. „Oh doch, das wirst du. Hier Sonny, die sind für dich.“, sagte Gina trocken, stellte zwei große Kartons vor Sonny auf den Tisch und lächelte ihn frech an. „Und, was soll ich jetzt damit machen?“, erwiderte Sonny, grinste Gina übers ganze Gesicht an und begann langsam seinen Schreibtisch aufzuräumen. „Hier Sonny, ich habe dir schon rauf geschrieben, wo du was rein machen musst. Der eine Karton ist nur für Akten, egal welcher Art. Und der Andere ist für dein Krimskrams, der hier überall verstreut rum liegt. Wenn du ganz lieb bist, werde ich dir vielleicht helfen.“, erklärte Gina und begann zu lachen, als sie Sonnys überraschtes Gesicht sah. Danach ging sie zurück zu ihren Schreibtisch, räumte weiter ihre Sachen ein und unterhielt sich nebenbei mit Trudy. „Glaubst du er wird seine Sachen einräumen?“, fragte Trudy plötzlich und hielt in ihrer Arbeit inne. Gina zuckte kurz mit den Schultern und blickte zu Sonny rüber, der noch immer auf seinen Stuhl saß und vor sich herträumte. „Ich glaube er ist mit seinen Gedanken ganz woanders.“, meinte sie und lächelte. Dann öffnete Sonny die Schubladen seines Schreibtisches und räumte sie leer. Alles was er darin fand, legte er erst einmal vor sich auf den Tisch. Als die Schubfächer leer waren, saß Sonny vor einen großen Berg Akten und träumte wieder vor sich hin, bis plötzlich eine ihn vertraute Stimme, ihn in die Realität zurückholte. Er schüttelte kurz mit dem Kopf und schaute in das lächelnde Gesicht von Valerie. „Was ist Sonny, hast du mich verstanden?“, fragte sie. „Was? Hast du was gesagt?“, erwiderte Sonny verwirrt. „Ja, hab ich. Los, lass uns ins Krankenhaus fahren. Angie wird sicher schon warten.“ „Hhm, ja okay gut. Ich bin schon fertig. Na ja, fast, aber den Rest kann ich morgen noch machen.“ „Oh nein, das wirst du nicht.“, unterbrach plötzlich Castillo das Gespräch und schaute Sonny ernst an. „Du wirst ab morgen zu Hause bleiben und dich mal richtig ausschlafen. Du machst hier mehr Chaos, als das du aufräumst. Wir sehen uns dann erst am nächsten Montag wieder. Du brauchst jetzt nicht versuchen zu diskutieren, das ist ein Befehl.“ Sonny nickte stumm mit dem Kopf, nahm seine Jacke und wollte gerade mit Valerie und Ricardo das Revier verlassen, doch drehte er sich noch einmal um, schaute seine Kollegen nacheinander an und sagte: „Ähm, wir sehen uns dann alle am Samstag, okay. Zur Babyparty. Angie freut sich schon. Ähm, das gilt auch für die neuen Kollegen, damit wir uns mal etwas besser kennen lernen.“ „Halt Sonny warte, was ist mit Emily? Sie hat am Samstag ihre Einschulung. Hast du das etwa schon vergessen?“, hielt Gina Sonny vom Gehen ab und schaute ihn fragend an. Es dauerte einen Moment, ehe Sonny etwas sagte und man konnte förmlich sehen, wie sein Gehirn arbeitete. „Ähm, ich… ich hätte da eine Idee. Ich hole Angie und die Babys ab, wir kommen wie versprochen zu Emis Einschulung und nehmen euch danach gleich mit zu uns. Dort können wir doch beide Feiern mit einander verbinden. Also, was sagst du?“ „Hhm, klingt gut, so machen wir das.“, erwiderte Gina, umarmte Sonny noch einmal und lächelte ihn zufrieden an. „Danke.“, flüsterte sie ihn ins Ohr und ließ ihn dann gehen. Bevor noch jemand etwas sagen konnte, drehte Sonny sich um und verließ den Raum, um endlich ins Krankenhaus zu kommen. Er setzte sich in sein Auto und fuhr, ohne wirklich auf den Verkehr zu achten, hinter Ricardo und Valerie her. An einer Ampel, die gerade auf rot schaltete und an der Ricardo seinen Wagen hielt, wäre Sonny ihn beinahe hinten drauf gefahren. Er bremste stark ab und kam keine fünf Zentimeter von Ricardos Stoßstange zum Stehen. „Wow, das war knapp.“, sagte Ricardo und schaute seine Frau ernst an. „Lass uns lieber einen Fahrerwechsel machen. Geh du zu Sonny ins Auto. Fahr du lieber weiter, bevor noch etwas Ernstes passiert.“, meinte Valerie und stieg schon aus dem Auto. Sonny beobachtete gespannt, was die Beiden da vor ihm im Auto machten. Als dann auch noch die Autos hinter ihm zu Hupen begannen, schaltete er seine Warnblinkanlage ein und öffnete das Fenster. Ricardo stieg ebenfalls aus dem Auto und ging zu Sonny hinter. Er zeigte den anderen Autofahrern seine Polizeimarke und gab ihnen zu erkennen, dass sie vorbei fahren sollten. Sonny schaute Ricardo, der jetzt vor seiner Autotür stand, unsicher an. „Was ist los?“ „Los, rutsch rüber, ich fahre weiter. Irgendwie bist du nicht ganz bei der Sache, oder?“, erwiderte Ricardo und schaute Sonny ernst an. „Was? Wieso, es ist doch alles in Ordnung. Nur das du hier einen mächtigen Stau verursachst.“ „Spinnst du Sonny, Mann? Du wärst uns beinahe hinten drauf gefahren. Also diskutier nicht, rutsch rüber und lass mich weiterfahren.“ „Hhm.“, murrte Sonny, rutschte auf den Beifahrersitz und überließ seinem Schwager das Lenkrad. Ricardo startete den Mercedes und fuhr hinter seiner Frau her zum Krankenhaus. Sonny schaute erst seinen Schwager wütend an, blickte dann abwesend aus dem Fenster und dachte die ganze Fahrt über an seine kleine Familie. Nach einer kurzen, aber für Sonny schier endlos dauernde Autofahrt, erreichten die Drei das Jackson Memorial Hospital, wo Angie schon ungeduldig auf und ab ging. Sonny führte Ricardo und Valerie auf den kürzesten Weg zu dem Zimmer, in dem Angie und die Babys untergebracht waren und klopfte an die Tür. „Ja bitte.“, hörte man eine leise Stimme aus dem Inneren des Raumes.Sonny öffnete leise die Tür und ging gleich zu seiner Frau rüber, begrüßte, umarmte und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Psst, seid leise, die Babys schlafen noch.“ „Hey Schwesterchen, wie geht’s dir?“, fragte Valerie, umarmte ihre Schwester und gratulierte ihr zur Geburt ihrer Kinder. Auch Ricardo begrüßte und gratulierte Angie und ging danach zu Sonny rüber, der vor den Bettchen seiner Kinder stand und sie verträumt ansah. „Hey Sonny, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er leise. „Was? Ja, ich bin okay. Ich bin bloß noch etwas durcheinander. Die ganzen Ereignisse haben sich einfach ein bisschen überschlagen. Ich freue mich schon auf Samstag, wenn Angie und die Babys nach Hause kommen. Ich kann es kaum erwarten. Sind sie nicht niedlich?“, meinte Sonny und schaute Ricardo mit einem Lächeln im Gesicht an. Ricardo stutzte, nickte mit dem Kopf und erwiderte: „Oh Mann Sonny, ich hätte nicht gedacht, mal solche Worte aus deinen Mund zu hören. Nein, jetzt mal im Ernst, bei Kindern bist du schon immer schwach geworden. Hey, schau, dein Sohn ist wach, gleich fängt er an zu krähen.“ „Hey Mann, er ist doch kein Hahn.“, sagte Sonny, schaute Ricardo grinsend an und die beiden Männer begannen laut zu lachen. Dadurch wachte auch das andere Baby auf und begann ebenfalls zu schreien. Sonny nahm seine Tochter aus dem Bettchen und legte sie Ricardo in den Arm. Er selber nahm seinen Sohn auf den Arm, nickte Ricardo zu und setzte sich zu den Frauen auf’s Bett. Am späten Nachmittag kamen auch Trudy, Gina und Emily kurz vorbei, um sich die Babys anzuschauen. Dieser Tag und die nächsten Tage vergingen sehr schnell. Sonny verbrachte die meiste Zeit bei seiner Familie im Krankenhaus oder kümmerte sich um Emily, die es sehr genoss so viel Zeit mit ihren Patenonkel zu verbringen. Die Cops von Vice und ihre neuen Kollegen waren unterdessen damit beschäftigt, dass neue Revier einzurichten. Diesmal bekam die Einheit ein ganzes Gebäude für sich allein. Und wie durch Zufall stand das Revier nicht mal zehn Minuten von dem Observationsplatz entfernt. Am Sonnabend holte Sonny seine Frau und seine beiden Babys vom Krankenhaus ab, fuhr mit ihnen zu Emilys Schule. Dort nahmen sie an der Einschulungszeremonie teil und danach brachte Sonny seine Familie, Gina und Emily, die ganz stolz ihre große Schultüte in der Hand hielt, sicher zu sich nach Hause. Dort bereiteten sie alle für eine kleine Feier vor. „Onkel Sonny, ich finde es ganz toll, das du mit in meiner neuen Schule warst. Ich hatte echt Angst dahin zu gehen. Und weißt du was mich noch freut?“ „Na was?“, hackte Sonny nach, zog Emily zu sich heran und setzte sich, während die Anderen fleißig am Werkeln waren, mit seiner Patentochter auf eine der Schaukeln. „Das wir diese tolle Party hier feiern. Ich bin echt schon auf die neuen Polizisten gespannt. Sind die denn auch nett?“ „Ja sicher. Ähm und wenn nicht, dann… dann las ich sie verhaften.“, scherzte Sonny, lächelte Emily an und setzte sie wieder auf den Boden. „Was jetzt?“, fragte das Mädchen. „Jetzt werden wir den Anderen noch ein bisschen helfen, okay.“ „Okay.“, meinte Emily, gab ihren Patenonkel einen Stups und lief an ihn vorbei zum Haus. Sonny schaute Emily lächelnd hinterher und ging ebenfalls zurück zum Haus. Auch Valerie und Ricardo halfen bei den Vorbereitungen und empfingen am frühen Nachmittag die Gäste. Sonnys Kollegen schauten sich die Babys an und gratulierten Angie und Sonny noch einmal. Und auch Toni kam zur Feier und brachte auch gleich noch Eric und Lucie, die Nachbarn von Sonny und Angie, mit. So wollten sich Angie und Sonny bei ihren Nachbarn für ihre Hilfe bedanken. Ricardo nutze einen günstigen Moment, ging zu Sonny rüber und zog ihn mit sich, in eine stille Ecke, wo die Beiden sich ungestört unterhalten konnten. „Du müsstest dich mal sehen Sonny, du strahlst wie ein Honigkuchenpferd. Deine Babys sind der Hammer und Emily kann gar nicht genug bekommen von den Beiden.“, meinte Ricardo und legte seinen Schwager die Hand auf die Schulter. „Gut gemacht.“ „Danke Rico. Jetzt haben Josch und Chuck wenigstens ein paar Spielkameraden. Wir können ja eine Kindertagesstätte eröffnen.“, erwiderte Sonny und begann zu lachen. „Hey Sonny, jetzt mal zu einem anderen Thema. Was ist los mit dir? Du bist in letzter Zeit so komisch.“ „Wie meinst du jetzt das?“ „Na ja, du bist einerseits so still und völlig abwesend und andererseits bist du sehr schnell reizbar. Das ist auch schon den Anderen aufgefallen. Also, was ist los mit dir?“, fragte Ricardo und schaute Sonny unsicher an. „Ach Rico, weißt du, jetzt wo die Babys auf der Welt sind, denke ich schon wieder ernsthaft darüber nach, meinen Job bei der Polizei an den Nagel zu hängen.“ „Was?“, unterbrach Ricardo seinen Schwager und schaute ihn fragend an. „Warte, ich erklär dir was, okay? Weißt du, jetzt wo Angie und die Babys zu Hause sind, möchte ich für sie da sein. Aber bei unseren Einsätzen arbeiten wir den ganzen Tag und sogar manchmal die Nacht an den Fällen. Wir werden kaum zu Hause sein, und wenn dann nur zum Schlafen. Verstehst du was ich damit sagen will?“ „Wenn ich ehrlich bin, nein, ich verstehe es nicht.“, erwiderte Ricardo kurz. „Ich will damit sagen, dass ich meine Kinder nicht sehen werde. Wenn ich auf Arbeit gehe, schlafen sie noch und wenn ich von Arbeit komme, schlafen sie schon wieder. Okay, es wird sicherlich auch andere Fälle geben, die uns weniger beanspruchen werden. Aber was mich stört ist, dass Angie die ganze Zeit auf sich allein gestellt sein wird. Sie muss die Babys ganz allein versorgen. Und ich denke, dass sie mich jetzt dringend hier zu Hause braucht. So, das ist es, was mir Sorgen macht. Ich möchte Angie einfach unterstützen.“, erklärte Sonny und schaute lächelnd zu seiner Frau rüber, die sich gerade mit Gina und Trudy unterhielt. „Ist das alles, was dir Kopfzerbrechen bereitet? Hast du schon vergessen, dass Val und ich auch zwei Babys haben. Und bei uns funktioniert es doch auch. Valerie und Angie werden viel Zeit miteinander verbringen können. Also ist keiner von ihnen allein. Ich hatte genau die gleichen Zweifel wie du, aber du siehst, bei uns läuft es gut und das wird bei euch auch klappen. Mach dir mal deshalb keine Sorgen, Sonny. Bitte versuch es einfach, und wenn es nicht klappt, kannst du ja immer noch kündigen.“, meinte Ricardo ernst. „Hhm, ich glaube du hast Recht. Ich werd es versuchen, Rico, danke.“ „Und Sonny, ist das wirklich alles, was dir Sorgen macht?“, hakte Ricardo nach. „Yeap.“, antwortete Sonny kurz und wollte zu den Anderen rüber gehen. „Halt, warte mal kurz, Sonny. Du lügst doch, oder?“, hielt Ricardo seinen Schwager vom Gehen ab. „Aber ja doch.“, erwiderte Sonny trocken und schaute sein Gegenüber gereizt an. „Was? Sonny, würdest du mir das bitte mal erklären.“ „Wow, Vorsicht Rico. Ich hab jetzt keine Lust mehr zum Reden. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Wir besprechen das ein anderes Mal, okay.“, meinte Sonny und ging zu seiner Frau rüber. Er zog Angie zu sich heran, umarmte und küsste sie zärtlich. „Und Ricardo, hat Sonny mit dir geredet? Hat er dir erklärt was mit ihm los ist?“, fragte Lieutenant Castillo und schaute an Ricardo vorbei zu Sonny rüber. „Hhm, nein, nicht wirklich. Nur möchte er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Er meinte das wäre alles, was ihn zurzeit beschäftigt, aber da ist noch etwas. Nur will er darüber noch nicht reden.“, erklärte Ricardo und drehte sich auch zu Sonny um. Sonny schaute die beiden Männer kurz nachdenklich an und wendete sich wieder seiner Frau zu. Den Rest des Abends saßen alle beieinander und unterhielten sich prächtig. So lernten sich auch alle gleich etwas besser kennen. Kurz vor Mitternacht verabschiedeten sich die Gäste von Sonny und Angie und verließen nach und nach das Haus. „Hey Sonny, wir sehen uns dann am Montag früh, okay. Bitte versuch pünktlich zu sein, die DAB kommt gleich früh vorbei, um Abnahme zu machen. Lass dir dann von Ricardo zeigen, wo du hin musst, okay.“, meinte Lieutenant Castillo, nickte Angie noch einmal zu, schaute Sonny ernst an und verließ als Letzter das Haus.Als alle Gäste das Haus verlassen hatten, setzte sich Sonny mit Angie noch mal auf’s Sofa und umarmte sie. Er schaute ihr tief in die Augen und lächelte sie an. „Ich liebe dich Angie.“, flüsterte er seiner Frau ins Ohr und küsste sie zärtlich. So schmusten die Beiden noch eine Weile, bis sie durch das Geschrei ihrer Babys unterbrochen wurden. Die Beiden fütterten und windelten ihre Babys und brachten sie wieder ins Bett. Sie warteten noch bis die Babys eingeschlafen waren und gingen selbst ins Bett. Am nächsten Morgen wurde Sonny durch das Geschrei seiner Babys geweckt. Er schaute sich um und musste mit Erstaunen feststellen, das seine Frau bereits aufgestanden war. Sonny sprang aus dem Bett, zog sich eine Hose an und nahm seine Kinder auf den Arm, um mit ihnen in die Küche zu gehen, wo Angie bereits den Frühstückstisch gedeckt hatte. „Guten Morgen Schatz. Ähm, wir haben Hunger.“, meinte Sonny und lächelte seine Frau an. „Setzt dich Sonny, die Fläschchen sind gleich fertig und dein Kaffee auch. Und, hast du gut geschlafen?“, erkundigte sich Angie bei ihren Mann und küsste ihn zärtlich auf den Mund. „Hhm.“, brummte Sonny zufrieden. „Ich habe gut geschlafen, ähm, wem willst du? Josi oder Jessy?“ „Ich nehme Josi und du kümmerst dich um Jessy, aber mit allem drum und dran. Er gehört heute den ganzen Tag dir allein. Beim nächsten Mal tauschen wir, okay.“, meinte Angie und nahm die Fläschchen aus dem Wärmer. „Hhm okay, abgemacht, aber beim Windelwechseln musst du mir noch mal helfen. Ist schon ein paar Jahre her, als ich das dass letzte Mal gemacht habe.“, erwiderte Sonny, gab seiner Frau das Mädchen und nahm dafür eine der Fläschchen vom Esstisch. „Aber klar doch Schatz, ich zeig dir alles, was du wissen möchtest.“, meinte Angie noch, lächelte Sonny an und gab ihrer Tochter das Fläschchen. Nach dem Frühstück wurden die Babys gewickelt und wieder ins Bettchen gebracht. Danach genossen Angie und Sonny ihr gemeinsames Frühstück. Der Rest des Tages verlief ähnlich wie der Anfang. Die Babys wurden alle vier Stunden gefüttert, gewindelt und in den Schlaf geschaukelt. Sonny genoss es sichtlich, so viel Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Schnell war der Sonntag vergangen und am Montag wurde Sonny durch das Klingeln an der Haustür aus dem Schlaf gerissen. Er schaute sich leise um und stellte fest, dass Angie und die Babys noch schliefen. Er schrak zusammen, als es erneut klingelte, schlich leise aus dem Schlafzimmer und torkelte, noch immer völlig benommen und nur mit einer Jeans bekleidet, zur Tür. Er öffnete die Haustür und schaute direkt in das glattrasierte Gesicht von Ricardo. „Guten Morgen Papa.“, begrüßte Ricardo seinen Schwager und lachte. „Hhm, Morgen.“, erwiderte Sonny müde und fuhr sich mit der Hand durch seine verwuschelten Haare. „Hallo, guten Morgen Sonny. Haben wir euch geweckt? Ähm und, dürfen wir reinkomme?“, fragte Valerie und küsste Sonny zur Begrüßung auf die Wange. „Hallo Val. Was? Ja sicher, kommt rein. Ähm, Angie schläft noch. Wie spät ist es denn? Hab ich etwa schon verschlafen?“, meinte Sonny und schloss die Tür nach Ricardo, der Josch auf den Arm hatte und nach Valerie, die Chuck im Babysitz trug, wieder. „Schon gut, es ist alles in Ordnung. Du hast nicht verschlafen. Wir wussten nur nicht, wann wir vorbeikommen sollten. Also kommen wir gleich zum Frühstück. Wir haben auch frische Brötchen mitgebracht.“, erklärte Valerie und ging gleich in die Küche, um Kaffee zu machen. Sonny schaute überrascht hinter Valerie her, folgte ihr zusammen mit Ricardo und setze sich auf einen Stuhl. Er legte seinen Kopf auf den Esstisch und schloss für einen Moment die Augen. „Was ist los Sonny, bist du etwa noch nicht richtig wach?“, scherzte Ricardo und grinste übers ganze Gesicht. Sonny hob langsam seinen Kopf und schaute Ricardo müde an. „Nein, nicht wirklich.“ Gerade in diesem Moment ging die Schlafzimmertür auf und Angie kam, mit den schreienden Babys im Arm, in die Küche. „Guten Morgen.“, sagte sie, gab Sonny eines der Babys.„Guten Morgen Angie. Hast du gut geschlafen?“, begrüßte Sonny seine Frau und gab ihr einen Kuss. „Ähm, lasst uns im Wohnzimmer Frühstücken, dort ist es gemütlicher.“, meinte Angie, nachdem sie auch Ricardo und Valerie mit einen Kuss begrüßt hatte und verschwand mit einem Baby auf dem Arm und einen Fläschchen in der Hand aus dem Esszimmer. „Hier Rico, nimm du Josi mal, ich verschwinde mal kurz ins Bad, okay. Bin gleich wieder da.“ „Und Sonny, bist du schon aufs neue Revier gespannt? Oder hast du es schon gesehen?“, rief Ricardo Sonny hinterher und gab Josi das Fläschchen. „Was?“, murmelte Sonny, kam mit der Zahnbürste im Mund, zurück ins Wohnzimmer und schaute Ricardo fragend an. „Was hast du gesagt? Ich hab dich nicht ganz verstanden.“ In diesen Moment kam Valerie aus der Küche, schaute Sonny von oben bis unten an und begann zu lachen. Ricardo und Angie schauten überrascht auf Valerie, musterten danach Sonny und begannen ebenfalls zu lachen. „Was ist?“, fragte Sonny und schaute alle fragend an. „Cooles Outfit. Gehst du heute so unter die Leute?“, meinte Angie trocken und lachte erneut laut los. „Haha.“, machte Sonny und verschwand wieder aus dem Zimmer. Kurze Zeit später kam er, vollständig und ordentlich gekleidet zurück ins Wohnzimmer, streckte die Hände vom Körper und drehte sich einmal im Kreis. „Und, ist das okay so?“ „Sehr schön, so darfst du das Haus verlassen, aber erst wird was gegessen.“, erwiderte Angie und lächelte ihren Mann zufrieden an. Sonny nickte mit dem Kopf, setzte sich an den Esstisch und goss allen eine Tasse Kaffee ein. Er grinste die ganze Zeit über vor sich hin und gab nach dem Frühstück Ricardo ein Zeichen, um auf Arbeit zu fahren. Die beiden Männer verabschiedeten sich von ihren Frauen und fuhren zum neuen Revier. Als sie dort ankamen, erreichten auch alle anderen Polizisten von Miami Vice, sowie die Leute der neuen Einheit und auch Lieutenant Castillo den Parkplatz vor dem Reviergebäude. Die Cops begrüßten sich und gingen alle gemeinsam ins Gebäude. Dort schaute sich Sonny erst einmal alles in Ruhe an, während Castillo Benjamin ein paar Unterlagen gab und ihn mit den neuen Polizisten in eines von zwei Besprechungszimmern schickte. „Hier Sonny, das ist dein Büro, viel Spaß damit.“, meinte Castillo, öffnete die Tür zu einen separaten Büro und hielt sie für Sonny auf. „Danke Marty. Hey, was ist mit den Kisten?“ „Die musst du noch auspacken. Das ist all das Zeug, was wir von deinem alten Schreibtisch eingeräumt haben.“, erklärte Gina, die sich hinter Sonny gestellt hatte. „Oh Mann, dann werde ich wohl gleich mal damit anfangen, was?“, erwiderte Sonny und setzte sich an seinen neuen Schreibtisch. Er verbrachte mehrere Stunden damit die Kartons auszupacken und alles in seinen Schreibtisch und in Regalen zu verstauen. „Hey Sonny, was ist, kommst du mit? Wir sind jetzt dran mit der Observation. Ich glaube du hast genug Zeit hier drin verbracht. Siehst du bei diesem Chaos hier überhaupt noch durch?“, fragte Ricardo, der gerade zur Tür rein kam und schaute sich verwundert um. Sonny schaute seinen Schwager kurz an und begann zu lachen. „Los komm, lass uns gehen. Ich habe keine Lust mehr. Weiß Castillo Bescheid?“ Ricardo nickte stumm, grinste übers ganze Gesicht, klopfte Sonny auf die Schulter und verließ mit ihm das Revier. Kurz nachdem die beiden Polizisten im Auto saßen, begann Sonny das Handschuhfach zu durchstöbern. „Was suchst du Sonny? Doch nicht etwa das hier?“, fragte Ricardo und hielt Sonny eine Tüte Gummibärchen vor die Nase. „Wo hast di die jetzt her? Die habe ich doch heute Morgen erst hier rein gepackt, als meine stille Reserve.“, erwiderte Sonny, schloss das Handschuhfach wieder und wollte nach der Tüte greifen, aber Ricardo zog sie reaktionsschnell weg.„Die habe ich raus genommen, als du dir dein Comic kaufen warst. Sonny Mann, du bist doch schon süchtig nach den Dingern. Und du hast mich damit angesteckt. Teilst du mit mir?“, fragte Ricardo und grinste seinen Schwager an. „Sicher, los her damit. Ähm, wir sind da. Wer ist eigentlich noch hier?“ „Keiner weiter, die Neuen schreiben heute eine Testprüfung. Benny und Castillo halten Wache und passen auf, dass keiner von ihnen schummelt.“, erklärte Ricardo und stoppte den Wagen. Sonny grinste Ricardo an, schnappte sich die Tüte mit den Gummibärchen und machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Die beiden Cops verbrachten sechs lange Stunden damit, dass Haus der Elliot- Brüder zu observieren. Dann kamen Switek und Martin und lösten Ricardo und Sonny ab. Die vier Cops unterhielten sich noch einen kurzen Moment und dann fuhren Ricardo und Sonny nach Hause. „Hey Sonny, weißt du, was ich dir schon lange mal fragen wollte?“, meinte Ricardo plötzlich und hielt den Wagen an einer roten Ampel an. „Na was?“, hakte Sonny nach, schaute an Ricardo vorbei und grinste. Ricardo vergaß erst einmal, was er sagen wollte, folgte Sonnys Blick, drehte sich um und schaute direkt in die Augen eines riesigen Hundes, der im Auto neben ihm saß. „Ahh, oh Mann, hast du mich erschreckt.“, sagte Ricardo und Sonny begann laut zu lachen. „Fahr los Rico, wir haben grün.“ Ricardo fuhr weiter und schaute Sonny, der noch immer lachte, mit vorwurfsvollem Blick an. „Haha, sehr witzig.“, brummte er und begann ebenfalls zu lachen. „Nun Rico, was wolltest du von mir?“ „Was? Ach so ja, ich wollte eigentlich nur mal fragen, wann du dir die Haare mal wieder schneiden lässt?“, meinte Ricardo und schaute seinen Schwager fragend an. „Wieso das denn? Solange wie sie mir nicht stören, bleiben die so, wie sie jetzt sind. Angie mag meine langen Haare so gern. Sie meint, dass sie so besser sind, als wenn ich sie kurz trage. Also bleiben sie dran, oder störst dich?“ „Nein, nein, alles klar. Wollte nur mal fragen. Na ja, die sind ja jetzt schon fast so lang, wie die von deiner Frau. Ich möchte nur nicht, das dich jemand von hinten für eine Frau hält.“, meinte Ricardo und begann zu lachen, als er in Sonnys überraschtes Gesicht schaute. „Was, sag mal spinnst? Die gehen doch grad mal bis zu den Schultern. Und Angies Haare reichen ihr schon fast bis an ihren Hintern. Ich verspreche dir, wenn sie über meine Schultern reichen, werde ich sie abschneiden lassen.“, versprach Sonny und grinste seinen Partner übers ganze Gesicht an. Ricardo parkte das Auto vor ihren Häusern und ging mit Sonny zu dessen Haus rüber, um dort seine Frau abzuholen. Die beiden Familien setzten sich noch zusammen und aßen gemeinsam zu Abend. So fand der Tag noch einen gemütlichen Ausklang. Die nächsten drei Tage verliefen alle ähnlich, nur das Sonny nicht mit Ricardo nach Hause fuhr, sondern noch ein paar Stunden Arbeit dran hing. Das gefiel Angie gar nicht und sie wollte ihren Mann zur Rede stellen. Also wartete sie an diesen Abend allein zu Hause auf Sonny, als dieser dann endlich kam, schaute sie ihr fragend an. „Oh hallo Angie, du bist noch auf?“, begrüßte Sonny seine Frau kurz und schob sich an ihr vorbei, um in die Küche zu gehen. „Warte Sonny, ich möchte gern mal mit dir reden.“, meinte Angie und folgten ihren Mann. „Was ist denn nur mit dir los? Warum arbeitest du so lange?“ „Wow Angie, warte.“, unterbrach Sonny, schon leicht gereizt, seine Frau. „Du weißt genau, dass das mein Job ist.“ „Nein, ist es nicht. Du machst ja fast Doppelschichten und ich glaube nicht, dass das notwendig ist. Ricardo kommt doch auch immer pünktlich nach Hause.“, meinte Angie, mit Tränen in den Augen, weil sie sah, dass ihr Mann nicht mit ihr reden wollte. Die Beiden stritten noch einen Moment, bis Sonny schließlich wutentbrannt das Haus verließ. Er setzte sich in sein Auto und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Er fuhr ohne genau zu wissen wohin, quer durch Miami. Angie schaute kurz nach den Babys und lief danach rüber zu ihrer Schwester.„Oh mein Gott Angie, was ist passiert?“, fragte Valerie gleich, als sie ihre Haustür öffnete und Angie völlig in Tränen aufgelöst vor ihr stand. „Sonny….“, stotterte Angie und schüttelte nur mit dem Kopf. „Nun komm doch erst einmal rein. Komm, wir setzten uns ins Wohnzimmer.“, unterbrach Ricardo, der hinter seiner Frau stand, Angie und schaute sich unsicher um. Die Drei setzten sich ins Wohnzimmer und Angie erklärte ihrer Schwester und Ricardo was passiert war und was sie jetzt tun wollte. „Ach Angie, das tut mir so leid. Ich werde mit dir mit kommen. Dann können Mom und Dad Josch und Chuck mal wieder sehn. Ähm Rico, du hast doch nichts dagegen, wenn ich mit Angie und den Kinder nach New York fliege, oder?“, fragte Valerie und schaute ihren Mann lächelnd an. „Nein, kein Problem. Ich werde mich dann mal mit Sonny unterhalten. Jetzt werde ich ihn aber zur Rede stellen, so kann das doch nicht weitergehen.“, erwiderte Ricardo und lächelte Angie an. Die Drei unterhielten sich noch einen kurzen Moment, ehe die Babys von Angie und Sonny über das Babyfon zu hören waren. Angie verabschiedete sich von ihrer Schwester und von Ricardo und lief zurück zu ihren Haus, um sich dort um die Babys zu kümmern. Sie fütterte, windelte und brachte die Zwillinge wieder ins Bett und wartete noch einige Zeit, bevor sie selbst auch zu Bett ging. Eigentlich hatte Angie insgeheim gehofft, dass Sonny wieder nach Hause kommen würde, aber der dachte nicht im Traum daran. Sonny saß in seinem Auto, das er auf einer Klippe geparkt hatte, schaute hinaus aufs Meer und dachte über den Streit mit seiner Frau nach. Er nahm sein Handy aus seiner Jackentasche und rief Jemanden an, mit dem er dann über eine Stunde redete. Nachdem Telefonat machte er es sich auf seinen Sitz bequem und schaute wieder aufs Wasser. Nach kurzer Zeit schlief er ein und wachte erst wieder durch das Geschrei einiger Möwen, die um sein Auto kreisten, auf. Sonny schaute sich kurz unsicher um und fuhr, als er realisierte hatte, wo er war, zum Revier. Dort begrüßte er alle Anwesenden kurz und rief die neuen Cops in ein Besprechungszimmer, um mit ihnen die Auswertung der Übungen durchzuführen. Als Ricardo, nachdem er die Frauen und die Babys zum Flughafen gebracht hatte, das Revier erreichte, erkundigte er sich bei Gina und Trudy gleich nach Sonny. „Er ist mit den Neuen da drin, aber er möchte nicht gestört werden.“, erklärte Gina und deutete auf eines der beiden Besprechungszimmer. „Danke.“, erwiderte Ricardo kurz und nickte Gina zu. „Hey Rico, was ist denn los?“, fragte Trudy. „Es ist nichts weiter, ich muss nur mit Sonny reden, dringend.“, mit diesen Worten ging Ricardo zu den Besprechungszimmer rüber, doch kurz bevor er die Tür erreichte, öffnete sich diese und Sonny kam heraus. Die neuen Polizisten verließen alle schweigend den Raum und gingen an die ihnen zugewiesene Arbeit. Zwei von ihnen machten sich bereit, mit Sonny und Ricardo die Observation zu übernehmen. „Hey Crockett, warte mal kurz, ich möchte mal mit dir reden.“, hielt Ricardo Sonny vom Gehen ab. „Was gibt’s?“ „Willst du manchmal was mit mir besprechen?“ „Ich wüsste nicht was.“, erwiderte Sonny trocken und schaute Ricardo finster an. „Angie ist gestern Abend noch bei uns gewesen.“ „Wow, stopp Rico, du bewegst dich auf sehr dünnem Eis. Ich denke nicht das dich das was angeht. Das ist eine Familienahngelegenheit.“, unterbrach Sonny Ricardo und nahm schon seine Jacke von einem Stuhl. „Oh nein Sonny, so einfach ist das nicht. Ich gehöre zu deiner Familie. Außerdem habe ich Angie versprochen mit dir zu reden.“, meinte Ricardo ernst, schnappte sich ebenfalls seine Jacke und folgte Sonny zum Parkplatz. Die beiden neuen Polizisten schauten sich überrascht an, nahmen ihre Sachen und liefen ebenfalls auf den Parkplatz. „Oh, oh, dicke Luft.“, sagte Trudy plötzlich. „Was denkst du, was passiert ist?“, fragte Gina und schaute aus dem Fenster. „Keine Ahnung.“, gab Trudy noch zurück, bevor das Gespräch beendet war. „Sonny Mann, jetzt warte doch.“, schrie Ricardo und zeigte nebenbei den anderen beiden Cops, welches Auto sie nehmen sollten. Sonny setzte sich derweil in einen dunklen Mercedes, denn die Einheit neu bekommen hatte, und wartete, schon mit laufenden Motor, auf seinen Schwager. Dies sah Ricardo als Zeichen, es nicht noch einmal zu versuchen mit Sonny zu reden. Er setzte sich ins Auto und schloss die Tür. Sonny lenkte den Wagen langsam vom Parkplatz und fuhr zum Haus der Elliot- Brüder, das sie noch immer überwachten. Er redete kurz mit Martin, ehe dieser zurück zum Revier fuhr. Dann saßen die beiden Cops schweigend im Auto und schauten angespannt aus dem Fenster. „Also Rico, was willst du wissen?“, fragte Sonny plötzlich und blickte seinen Schwager, der ihn überrascht ansah, tief in die Augen. „Was ist los mit dir, Sonny? Du bist in letzter Zeit so leicht reizbar, aber komm nicht wieder mit der alten Ausrede, von wegen die Babys und so.“ „Was hat Angie erzählt?“, unterbrach Sonny Ricardo und schaute zu Boden. Daraufhin erklärte Ricardo Sonny, was Angie berichtet hatte und das sie jetzt in New York, bei ihren Eltern, sei. „Oh Mann, das hab ich ja wohl mächtig vergeigt, oder? Angie hat Recht mit dem was sie euch erzählt hat. Oh Mann, ich vermisse sie und die Babys jetzt schon. Ich bin gestern Abend nur so rum gefahren und habe über alles nachgedacht. Ich …ich.“ „Warte Sonny, hier ruf Angie an und erklär ihr alles.“ „Nein.“, erwiderte Sonny kurz und schaute hinter einen weißen Ford Mustang, der gerade an ihnen vorbeifuhr, her. „Du sturer Holzkopf du. Warum erklärst du Angie nicht, was mit dir los ist. Vielleicht klärt sich euer Streit dann auf. Oder erklär es mir wenigstens.“, meinte Ricardo und blickte seinen Schwager fragend an. „Okay, ich werde dir alles erklären, zumindest werde ich es versuchen. Weißt du, als Rivera mich erwischt hatte und zu der Lagerhalle brachte, habe ich Jemanden getroffen, den ich eigentlich nie wieder sehen wollte. Zumindest hatte gehofft, ihn nie wieder zu treffen. Verstehst du was ich meine?“, versuchte Sonny zu erklären und schaute unsicher aus dem Fenster. „Hhm, wenn ich ehrlich bin nicht. Erklär es mir Sonny.“, sagte Ricardo und holte Sonny so in die Realität zurück. „Was?... Ähm, habe ich dir eigentlich mal irgendwas über meine Kindheit erzählt?“ „Nein, nicht wirklich. Du hast nur mal was von deinem Bruder erwähnt. Ich dachte dass du nicht darüber reden möchtest. Ähm, ich meine, das dieses Kapitel für dich zu Ende sie. …hey Sonny, was ist, hörst du mir überhaupt zu?“, meinte Ricardo, als er feststellte, das Sonny sich am ganzen Körper verspannte und verunsichert aus dem Fenster blickte. „Rico, ruf Verstärkung, es geht los.“ „Was, aber das ist weder Sanders noch Porter.“, sagte Ricardo, nahm aber dennoch das Funkgerät und rief die Cops auf dem Revier an. „Das ist Condales, der sich da mit den Elliots trifft.“ „Was, das ist der Kerl, den wir noch nicht in unseren Akten haben, ja? Ähm Sonny, was hast du jetzt vor?“ „Du und die Beiden da drüben, ihr schnappt euch die Elliot- Brüder und ich schnapp mir Condales.“, erklärte Sonny und wollte aus dem Auto steigen. „Wow Sonny, warte auf die Verstärkung.“, hielt Ricardo Sonny auf. „Okay, dann warte du hier, aber den Kerl lass ich mir nicht entwischen. Los jetzt, schnappt euch die Brüder.“, drängte Sonny, sprang aus dem Wagen, gab den anderen beiden Polizisten ein Zeichen und schaute Ricardo fest entschlossen an. „Okay Sonny, schnapp ihn dir, aber pass auf dich auf, hörst du! Unsere Verstärkung ist gleich hier. Castillo kommt auch mit.“, sagte Ricardo, nickte seinem Schwager zu und lief über die Straße zu dem Auto der anderen beiden Cops und erklärte ihnen was zu tun war. Nachdem Sonny sich noch einmal umgeschaut hatte, lief auch er über die Straße zu den anderen Polizisten.„Okay, ihr wisst Bescheid. Ich geh nach hinten, gebt mir etwa zwei Minuten, dann stürmt den Laden. Hey und ihr Beide passt auf euch auf und befolgt genau das, was Tubbs euch sagt. Los jetzt, gehen wir.“, sagte Sonny, nickte Ricardo zu und lief los. Condales, der sich gerade mit den Elliot- Brüdern unterhielt, schaute genau in dem Moment aus dem Fenster, in dem sich Ricardo und die beiden anderen Polizisten in Bewegung setzten, um das Haus zu stürmen. „Mist, die Bullen.“, schrie er und rannte zur Hintertür hinaus, wo Sonny bereits auf ihn wartete. Condales schaute sich im Laufen noch einmal um und rannte Sonny direkt in die Arme. Sonny war auf diesen Zusammenstoß nicht gefasst und ließ vor Schreck seine Waffe fallen. Condales nutzte diese Chance und verpasste Sonny einen Faustschlag ins Gesicht und in den Magen. Sonny sackte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie und krümmte sich. Er hockte auf dem Boden, holte tief Luft und schaute zum Haus rüber, wo Ricardo und die anderen beiden Polizisten gerade damit beschäftigt waren, den Elliot-Brüdern Handschellen anzulegen und ihnen die Rechte vorzulesen. Sonny rappelte sich auf, schnappte sich seine Waffe und lief hinter Condales her. Gerade in diesen Moment erreichten Lieutenant Castillo, Switek und Martin das Haus. „Wo ist Sonny?“, fragte Lieutenant Castillo gleich, als er sah, dass die Situation im Haus unter Kontrolle war. „Er schnappt sich Condales.“, erwiderte Ricardo und deutete zur Hintertür. „Was, und wo ist seine Rückendeckung? Das gefällt mir nicht. Switek, du und die beiden Neuen bringt die Brüder aufs Revier. Tubbs, O’Brien, ihr kommt mit mir.“, sagte der Lieutenant und lief zur Hintertür raus. Ricardo und Martin schauten sich verunsichert an und liefen ebenfalls zu hinteren Tür hinaus. „Wo ist er?“, fragte Castillo und Ricardo wusste genau, dass sein Schwager damit gemeint war. Die drei Männer blickten sich suchend um und wurden durch einen Schuss auf das Dach des gegenüberliegenden Hauses aufmerksam gemacht. „Oh Mist, Sonny.“, dachte Ricardo und lief los. Auch Castillo und Martin setzten sich in Bewegung und liefen zu dem Haus rüber. Als die drei Männer das Dach erreichten, stand Sonny mit gezogener Waffe vor Jose Condales und zielte auf dessen Kopf. „Hey Sonny Mann, tu das nicht.“, meinte Ricardo und stellte sich ein paar Meter entfernt von Sonny, ebenfalls mit gezogener Waffe, hin. „Sonny, wir haben den Kerl im Visier. Er ist es nicht wert, dass du dir dein Leben und deine Kaiere versaust, hörst du. Nimm deine Waffe runter.“, sagte Lieutenant Castillo ernst und hoffte so Sonny vom Schießen abhalten zu können. Als Sonny die Stimme des Lieutenants vernahm, senkte er langsam seine Waffe und wendete den Kopf etwas zur Seite. Diese Chance nutzte Condales, schnappte sich Sonnys Waffe, nahm Sonny in den Würgegriff und hielt ihm die Waffe an den Kopf. Sonny verspannte sich am ganzen Körper und schaute unsicher zwischen Ricardo, Martin und Castillo hin und her. Ricardo und Martin senkten langsam ihre Waffen, denn sie wussten, wenn sie jetzt eine falsche Bewegung machen würden, wäre das für Sonny das Todesurteil. Auf Sonnys Stirn bildeten sich Schweißperlen, sein Blick verklärte sich und er begann am ganzen Körper zu zittern. Plötzlich blitzten Bilder aus seiner Vergangenheit vor seinem geistigen Auge auf und er spürte, wie ihm langsam die Beine versagten. Condales bemerkte, dass irgendetwas mit Sonny nicht stimmte, ließ ihn los, ließ die Waffe fallen und nahm ergebend die Hände hinter den Kopf. Sonny sackte zu Boden, zitterte und starrte ins Leere. „Ich habe ihm nichts getan.“, rief Condales und deutet auf Sonny. „Tubbs, O’Brien, ihr bringt den Kerl aufs Revier! Ich kümmere mich um Sonny.“, sagte Castillo ernst, ging langsam auf Sonny zu und schaute ihn aufmerksam an. Ricardo und Martin legten Condales Handschellen an, lasen ihn seine Rechte vor und brachten ihn zum Auto, um mit ihm aufs Revier zu fahren. Castillo hockte sich vorsichtig vor Sonny, blickte ihn, nun unsicher, in die Augen und versuchte ihn, durch ruhiges Zureden, in die Realität zurück zu holen. Doch Sonny befand sich noch immer irgendwo in seiner Vergangenheit. „Psst Sonny, sei ganz leise, ja.“, flüsterte ein etwa 12 Jahre alter Junge und hielt seinem Bruder den Mund zu. Der andere, etwa zehn jährige, Junge nickte unsicher mit dem Kopf und schaute seinen Bruder tief in die Augen. „Toni, ich hab Angst.“, flüsterte Sonny, nachdem sein Bruder ihn losgelassen hatte und schaute unsicher hin und her. „Wieso haben die das gemacht? Wieso haben die Dave umgebracht?“„Oh Mann Sonny, wir haben einfach schon zuviel gesehen. Wir hätten nicht herkommen dürfen. Es tut mir so leid, dass du das alles mit ansehen musstest. Hör mir jetzt mal gut zu, Kleiner. Ich werde die Kerle jetzt irgendwie ablenken und du verschwindest von hier.“ „Nein, bitte Toni, komm mit.“, flehte Sonny mit Tränen in den Augen. „Zu zweit kommen wir hier nie raus. Sonny vergiss was du hier gesehen hast und versprich mir, das du niemanden davon erzählen wirst, hörst du?“ „Ja.“ „Versprich es mir, nein besser noch schwöre.“ „Okay Toni, ich schwöre. Bitte…bitte komm mit.“ „Oh Gott Sonny, nicht weinen, es wird alles wieder gut, versprochen. Sonny, was immer auch passiert, ich lieb dich. So, und nun lauf los. Dreh dich nicht wieder um und vergiss alles was du gesehen hast.“, erklärte Toni ernst, umarmte und drückte seinen Bruder noch einmal ganz fest an sich und schob ihn dann durch ein kleines Loch hinaus ins Freie. „Ich lieb dich auch Toni.“, sagte Sonny, schaute seinen Bruder noch einmal traurig an und lief los. Kurz darauf hörte er Schüsse und die Schreie seines Bruders ließen ihn das Blut in den Adern gefrieren. Sonny stand wie vom Blitz erschlagen in mitten einer Reihe von alten Lagerhallen und lauschte in die Nacht hinaus. Als er außer das Prasseln des Regens, der auf den Asphalt fiel, nichts mehr hörte, erinnerte er sich an das Versprechen, das er seinen Bruder gab und rannte wieder los. Er lief und lief, ohne sich noch einmal umzudrehen nach Hause, kletterte durch das Fenster, aus dem die beiden Brüder zuvor entwischt waren, in sein Zimmer, zog sich wie in Trance um und legte sich in sein Bett. Sonny zog seine Zudecke über den Kopf, presste sein Gesicht tief in sein Kissen und versuchte die furchtbaren Bilder aus sein Gedächtnis zu löschen. Wieder und wieder sah er die Bilder dieser Nacht vor sich. Er sah wie ein Mann seinem besten Freund ein Messer langsam in den Bauch schob und ihn anschrie, um zu erfahren, was der Junge alles gesehen hatte und wer noch bei ihm war. Er sah weiter wie sein Freund weinte und schließlich leblos zusammensackte. Immer und immer wieder hörte Sonny die Schrei seines Freundes und auch die Schüsse und Schreie seines Bruders gingen ihm nicht aus dem Kopf. Sonny war mit seinen Kräften so am Ende, dass er irgendwann völlig erschöpft einschlief. Erst als er am nächsten Morgen erwachte, sich in dem Zimmer umschaute und sah, dass sein Bruder nicht in seinem Bett lag, wusste er, dass alles was in der Nacht geschehen ist, kein Traum war. Er wusste dass sein bester Freund tot war und dass sein Bruder vielleicht nie wieder nah Hause kommen würde. Als er dann auch noch, völlig verschlafen, in die Küche kam und dort seinen Vater mit zwei Polizisten vorfand, ahnte er schon, dass etwas Schlimmes mit seinem Bruder passiert war. „Sonny mein Kleiner, komm mal her. Ich muss mit dir reden.“, sagte Sonnys Vater leise, hockte sich vor den Jungen und zog ihn zu sich heran. „Die beiden Männer sind von der Polizei.“ „Ich weiß.“, erwiderte Sonny unsicher. „Sie sind wegen Toni hier. Gestern Abend ist etwas sehr Schlimmes passiert. Toni und Dave waren wieder bei der alten Lagerhalle, obwohl ich es ihnen verboten habe. Sie haben…“, plötzlich hielt der Vater in seiner Rede inne, schaute Sonny mit Tränen in den Augen an und umarmte ihn. „Sie sind Beide tot. Man hat sie umgebracht.“ „Nein.“, schrie Sonny, befreite sich aus der Umarmung seines Vaters, schaute alle kurz mit Tränenüberströmten Gesicht an und rannte aus dem Haus. „Und glauben sie immer noch das der Junge was weiß?“, fragte Sonnys Vater ernst und schaute die beiden Polizisten wütend an. „Nein Sir. Ähm tut uns sehr leid, dass wir diese schlechte Nachricht überbringen mussten.“, entschuldigte sich einer der Polizisten und schaute nachdenklich aus dem Fenster zu Sonny, der unter einem Baum saß und bitterlich weinte, rüber. „Ähm, wann soll ich meinen Sohn identifizieren kommen?“ „Das brauchen sie nicht mehr, Sir. Der hiesige Doktor hat das schon getan. Er kannte ihren Sohn sehr gut, oder. Ähm behalten sie ihren Sohn so in Erinnerung, wie sie ihn kannten. Ersparen sie sich den Anblick, Sir.“, meinte der andere Polizist und nickte Sonnys Vater zu. „Okay, bitte gehen sie jetzt. Ich muss mich um meinen kleinen Sohn kümmern. Er versteht das alles doch noch gar nicht richtig. Er braucht mich jetzt.“, erwiderte Sonnys Vater und führte die Polizisten zur Haustür. „Ähm, sollen wir vielleicht noch mal mit den Kleinen reden?“, fragte der jüngere Polizist und wendete sich noch einmal Sonnys Vater zu.„Im Moment nicht, danke. Falls ich ihre Hilfe brauche, melde ich mich bei ihnen. Ihre Nummer habe ich ja hier.“, erwiderte der Vater, hielt eine Visitenkarte in der Hand und nickte mit dem Kopf. Danach ging er durchs Haus, zur Hintertür raus, runter zu dem Baum unter dem Sonny zusammengekauert saß und hockte sich vor ihn ins Gras. Sonny hob langsam seinen Kopf und schaute seinen Vater traurig an. „Wieso?“, flüsterte er und begann erneut zu weinen. „Sonny, nicht weinen, mein Kleiner. Komm, lass uns hier verschwinden. Los gehen wir rein, es regnet viel zu doll, um hier draußen rum zu sitzen.“, sagte Sonnys Vater, nahm den Jungen auf den Arm und ging mit ihn zusammen zurück ins Haus. Sonny schmiegte seinen Kopf eng an seines Vaters Schulter und hielt sich ganz doll fest. Noch immer rannen ihn die Tränen übers Gesicht und er konnte nicht verstehen, dass sein Bruder nie mehr nach Hause kommen würde. Erst als Sonny mit seinem Vater, fünf Tage später, an dem Grab seines Bruders stand, wurde ihm bewusst was geschehen war und das er nun der Einzigste war, der noch wusste wie es dazu kam. Er stand nun, mit gesenkten Kopf und Tränenüberströmten Gesicht vor dem Grab seines Bruders und nahm Abschied. „Ich liebe dich Toni.“, sagte er leise und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Und ich schwöre dir, sollte ich diesen Kerl, der dir das angetan hat, je wieder treffen, bringe ich ihn um.“ Sonnys Vater schaute seinen Sohn nachdenklich an, blickte auf das Grab seines anderen Sohnes und schüttelte unsicher den Kopf. „Also doch Sonny, du warst also doch dabei.“, dachte er, sprach aber diese Worte nicht aus. Doch Sonny ahnte dass sein Vater alles wusste und blickte verunsichert umher.
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Erst der erneute Klang seines Namens und eine Ohrfeige des Lieutenants brachten Sonny wieder in die Realität zurück. Sonny schüttelte kurz den Kopf, schaute sich unsicher um und blickte dann Castillo fragend an. „Wo…wo ist Condales?“, stotterte er und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. „Ähm Ricardo und Martin bringen ihn gerade zum Revier. Er hat sich ergeben. Was ist passiert Sonny? Wo warst du gerade?“, fragte Castillo und schaute Sonny mit ernster Mine an. „Es ist nichts weiter. Los, fahren wir zurück zum Revier, vielleicht sind Benny und Toni noch da. Ich muss mit meinem Bruder sprechen.“, erwiderte Sonny, wischte sich den Schweiß von der Stirn und verließ das Dach. Lieutenant Castillo folgte Sonny schweigend, setzte sich ans Steuer des Wagens und fuhr mit Sonny zurück zum Revier. Sonny saß zusammengekauert auf dem Beifahrersitz und schaute abwesend aus dem Fenster. Ihm lief noch immer der Schweiß über den Körper und er beruhigte sich nur langsam von seinem Schock. Castillo wusste, dass es keinen Zweck hatte Sonny in diesen Zustand noch einmal wegen des Vorfalls anzusprechen. Er wusste, wenn Sonny nicht allein anfangen würde darüber zu reden, würde niemand erfahren was passiert war. Also lenkte der Lieutenant das Auto schweigend durch die Stadt und parkte es, als sie das Revier erreichtem, neben einen Wagen, den Sonny in und auswendig kannte. „Gut.“, sagte Sonny, mehr zu sich selbst als zu Castillo. „Toni ist noch hier.“ Der Lieutenant schaute kurz auf das Auto, das neben ihren stand und lief danach schweigend hinter Sonny her ins Gebäude. „Hey Benny, wo ist dein Dad?“, fragte Sonny, kaum das er zur Tür drin war. „Er ist noch nicht hier. Wieso fragst du?“ „Aber sein Auto…“, Sonny hielt in seiner Rede inne und lief den Gang, den er gekommen war, zurück. Er versuchte die Tür eines der Verhörzimmer aufzumachen, aber sie war verschlossen. Jetzt wusste er das sich seine Befürchtungen bewahrheiteten. „Ist Condales da drin?“, fragte Sonny und schaute seine Kollegen, die sich alle auf dem Flur versammelt hatten, unsicher an. „Ja.“, erwiderte Martin kurz. „Oh Mist. Toni verdammt, mach die Tür auf!“, schrie Sonny und klopfte dagegen, aber im Inneren des Raumes war nichts zu hören. „Ich möchte gern mal wissen, wie ihr Beide das schafft, die Türen von Innen zu verschließen.“, meinte Ricardo und hielt Sonny davon ab gegen die Tür zu laufen. „Wow warte, dabei brichst du dir die Schulter, Sonny. Die Türen gehen nach außen auf.“ Sonny schaute seinen Schwager nervös an, denn er wusste, wenn er es nicht bald schaffen würde ins Zimmer zu gelangen, würde seiner Bruder Condales umbringen. Jetzt erst fiel ihm das Überwachungszimmer ein und er hoffte, dass sein Bruder das nicht auch noch verschlossen hatte. Sonny ging zu dem Raum rüber, nahm die Türklinke in die Hand, schloss kurz die Augen und drückte die Klinge runter. Als sich die Tür öffnete, fiel Sonny ein Stein vom Herzen. Er atmete erleichtert auf und betrat das Zimmer. Gerade in diesem Moment zog Toni Condales vom Stuhl und presste ihn an eine Wand. Sonny dachte nicht lange nach, schnappte sich einen Stuhl, der im Raum stand und schleuderte ihn durch die Spiegelwand. „Crockett nicht!“, rief der Lieutenant noch, doch es war bereits zu spät. Sonny sprang durch die zersplitterte Fensterscheibe und lief zu seinen Bruder rüber. „Toni nicht!“, schrie Sonny und stellte sich zwischen seinen Bruder und Condales. Toni konnte seine Bewegung nicht mehr stoppen und verpasste Sonny einen Faustschlag mitten ins Gesicht. Dieser sah lauter Sternchen vor seinem geistigen Auge und sackte benommen auf den Knie. „Oh Mann Sonny, tut mir leid.“, sagte Toni und kniete sich vor Sonny, der sich seinen Kopf hielt. Währendessen kletterte Martin durch das zerbrochene Fenster und öffnete die Tür. „Guter Schlag, Toni.“, meinte Sonny, verzog kurz sein Gesicht und ließ sich anschließend von seinem Bruder auf die Beine helfen. „Bist du okay?“ Tut mir leid, Sonny:“ „Vergiss es Toni. Los verschwinde jetzt hier, ich melde mich später bei dir.“, sagte Sonny, schaute seinen Bruder ernst an und gab Benjamin durch ein Kopfzeichen zu verstehen, dass er mit seinem Vater das Revier verlassen sollte. Sonny stand mit geballten Fäusten im Raum und schaute Condales, der noch immer an der Wand stand und zu lachen begann, wütend an. Lieutenant Castillo wusste genau was jetzt passieren würde. Er reagierte blitzschnell, sprang dazwischen, als Sonny auf Condales zustürmte und verpasste Sonny mit der flachen Hand einen Schlag auf die Brust, so das ihm die Luft wegblieb. Sonny sackte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie und begann zu Husten. „Tut mir leid Sonny, aber das kann ich nicht zulassen.“, sagte Castillo entschuldigend. Sonny rappelte sich langsam wieder auf, schaute erst Condales und danach Castillo wütend an, schüttelte kurz den Kopf und stürmte aus dem Zimmer. Er schaute Ricardo flüchtig an und verließ das Gebäude. Lieutenant Castillo wusste, wenn er Sonny jetzt gehen lassen würde, würde er nie wieder kommen. „Tubbs übernimm hier alles.“, sagte er kurz und lief hinter Sonny her. Gina, Trudy und die Cops der neuen Einheit standen wie versteinert auf dem Flur und schauten überrascht den Lieutenant hinterher, während Ricardo, Martin und Switek, Condales in eine Zelle brachten und den Schaden, den Sonny angerichtete hatte, beseitigte. Danach begaben sich alle Polizisten in ihren Arbeitsraum und versammelten sich dort vor einem Fenster, von wo aus sie Sonny und Castillo beobachteten. „Crockett warte!“, rief Castillo schon von der Tür aus, um Sonny aufzuhalten. Sonny saß schon in seinem Mercedes und kramte in seinem Handschuhfach herum. Als er Lieutenant Castillo auf sich zu kommen sah, nahm er das Päckchen Zigaretten und das Feuerzeug, das er gesucht hatte, und stieg wieder aus dem Wagen. Er setzte sich auf die Motorhaube seines Autos, zündete sich eine Zigarette an und wartete auf den Lieutenant. „Seit wann raucht Sonny wieder? Ich dachte er hat aufgehört.“, meinte Switek und schaute Ricardo fragend an. „Er hat immer eine Packung im Auto. Das ist nicht so einfach, von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören. Und wenn er aufgeregt oder nervös ist, braucht Sonny das noch. Angie weiß das auch, also bitte zieht ihn nicht damit auf.“, erklärte Ricardo und schaute wieder gespannt aus dem Fenster. „Ähm tut mir leid Sonny.“, begann der Lieutenant sich zu entschuldigen, noch bevor er Sonny erreicht hatte. Sonny hob langsam seinen Kopf, schüttelte ihn und schaute sein Gegenüber unsicher an. „Schon gut, es ist alles okay. Hhm, ich glaube ich bin ihnen eine Erklärung schuldig, oder.“, meinte er nachdenklich. „Ich denke ja.“ „Okay, ähm haben sie etwas Zeit? Wird bestimmt etwas länger dauern.“, sagte Sonny und deutete neben sich auf die Motorhaube. Castillo nickte kurz mit dem Kopf, setzte sich neben Sonny auf die Motorhaube und schaute ihn fragend an. Danach erzählte Sonny dem Lieutenant alles was er in seiner Kindheit erlebt hatte und was Condales damit zu tun hatte. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus und er starte die ganze Zeit über vor sich auf den Boden. Castillo hörte Sonny die ganze Zeit über gespannt zu, ohne ihn zu unterbrechen. Er wusste genau dass wenn er Sonny jetzt unterbrechen würde, würde er nie erfahren was in dessen Kopf vorging. Er wusste dass Sonny alles in sich hineinfressen würde und irgendwann daran kaputt gehen würde. „Verstehen sie nun, warum es mir wichtig war Condales zu schnappen?“, fragte Sonny und beendete so seine Erklärung. „Und wieso hast du den Kerl nicht umgebracht, als ihr Beide da oben auf dem Dach wart?“, meinte Castillo nachdenklich. „Was? …hhm, weiß ich auch nicht. Keine Ahnung. Ähm, Martin wär’s möglich das ich eine Auszeit nehmen könnte? Ich würde gerne meine Familie wieder nach Hause holen.“, erwiderte Sonny und schaute den Lieutenant unsicher an. „Sicher, du hast bis Montag frei. Dann wirst du erst einmal deinen Bericht über diesen Einsatz schreiben. Du gehst die Arbeit langsam an und kümmerst dich um die Neuen. Die haben bald ihre Prüfungen. Ist das okay für dich?“ „Hhm okay, aber falls es Probleme gibt, könnt ihr mich über mein Handy erreichen, dann komm ich wieder zurück, okay.“, sagte Sonny und hielt seine Handy in der Hand. „Hey, zeig mal her, ist das neu?“, fragte Castillo, nahm Sonny das Handy weg und steckte es, mit einen Grinsen im Gesicht, in seine Jackentasche. „Hey was…. “ „Du hast Pause Sonny. Montag kannst du dir das Ding wieder abholen.“ „Aber was ist wenn mein Bruder mich erreichen möchte?“, fragte Sonny unsicher und schüttelte sich kurz. „Ich werde ihm sagen, dass er dich auf dem Handy deiner Frau erreichen kann. So, und jetzt verschwinde. Wir sehen uns dann am Montag wieder. Ach und Sonny, du solltest dir das nasse T-Shirt ausziehen, nicht das du noch krank wirst.“ „Ja Sir, geht klar.“, erwiderte Sonny, stand von der Motorhaube auf und zog sich das T-Shirt aus. „Den Sir kannst du dir sparen. Wir haben beide den gleichen Rang, schon vergessen?“, meinte der Lieutenant und ging langsam ins Gebäude zurück, um seiner Arbeit nach zu gehen. „Wow.“, sagte eine der neuen Polizistinnen, die noch am Fenster standen, als Sonny das T-Shirt ausgezogen hatte. Gins und Trudy schauten sich lächelnd an, sie wussten genau, was die Frau meinte. „So habe ich Sonny schon lange nicht mehr gesehen.“, meinte Gina und Trudy grinste übers ganze Gesicht an. Sonny öffnete den Kofferraum seines Mercedes, schmiss sein nasses T-Shirt hinein und kramte ein sauberes Hemd aus einer Reisetasche, die er im Auto zu stehen hatte, hervor. Er zog sich an, setzte sich ins Auto, startete den Motor und verließ den Parkplatz des Reviers. „Und Lieutenant was sagt Sonny? Ähm wo will er eigentlich hin?“, fragte Switek und schaute nervös zwischen Castillo und Ricardo hin und her. „Hier Ricardo, pass darauf auf. Und falls Sonnys Bruder anrufen sollte, sag ihn dass er Sonny auf das Handy seiner Frau erreichen kann. Sonny hat sich eine Auszeit gewünscht und ich habe sie ihn genehmigt. Er will seine Familie abholen. Am Montag wird er wieder auf Arbeit kommen.“, erklärte Castillo und legte Sonnys Handy vor Ricardo auf den Schreibtisch. „Okay, geht klar Sir. Und was machen wir jetzt?“, erwiderte Ricardo, nahm Sonnys Handy vom Tisch und steckte es in seine Hosentasche. „Als erstes werden alle ihre Berichte schreiben, über diesen Einsatz. Danach werden Switek und die Kollegen der neuen Einheit die Elliot Brüder verhören und Martin und du werdet euch um Condales kümmern. Und von Gina und Trudy möchte ich, dass sie sich um die zerbrochene Scheibe kümmern, so, das wär’s erst mal, wenn wir damit fertig sind, werden wir weiter sehen, was noch zu tun ist.“, meinte der Lieutenant, schaute alle kurz an und verschwand in sein Büro. Die Cops setzten sich alle an ihre Schreibtische und begannen ihre Berichte zu schreiben. „Hey Rico, glaubst du Sonny wird Schwierigkeiten bekommen, wegen Condales und der Scheibe?“, fragte Gina plötzlich und setzte sich zu ihren Kollegen an den Schreibtisch. „Hhm, du kannst Fragen stellen. Ich weiß nicht, wegen der Scheibe eigentlich nicht. Das war doch sicher nur ein Provisorium, sonst hätte Sonny die nicht zerschlagen können. Na ja und wegen Condales eigentlich doch auch nicht. Er hat den Kerl ja nicht berührt. Ach, ich weiß auch nicht. Ich hoffe für Sonny, dass er keinen Ärger bekommt. Er hat zurzeit schon genug Probleme, womit er fertig werden muss.“, erwiderte Ricardo und lächelte Gina unsicher an. „Was, Sonny hat Probleme? Wieso hat er nichts gesagt? Wir hätten ihn doch helfen können.“ „Oh nein Gina, so einfach ist das nicht. Das ist eine Familiensache und da muss Sonny ganz allein durch. Aber ich denke es wird sich bald alles klären. Mehr kann ich dir nicht sagen, tut mir leid.“ „Ist schon okay Rico. Was Sonnys Privatleben angeht, da halt ich mich raus. Ich dachte er hat hier auf Arbeit Probleme. Rico, wenn ich ehrlich bin, weiß ich worum es geht. Sonny hat mir erzählt, das er einen Streit mit Angie hatte. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht helfen kann, dass er das allein klären muss. Das hat er auch verstanden. Sonny brauchte nur mal jemanden zum reden.“ „Was? Wann hat er mit dir darüber gesprochen? Wieso hast du mir das nicht schon vorher gesagt? Also weißt du vielleicht sogar mehr wie ich?“, unterbrach Ricardo Gina und überhäufte sie mit Fragen. „Warte Rico, lass uns woanders darüber reden, es muss ja nicht jeder erfahren, was los ist. Sonny hat mich darum gebeten nicht zu sagen.“, erklärte Gina und schaute Ricardo fragend an. „Okay, wie wär’s nach der Arbeit? Ich lad dich und Emily zum Essen ein.“ „Gute Idee Rico. Das klappt super, Trudy hat heute noch eine Verabredung, da hätte ich mit jemand anderes nach Hause fahren müssen. Das hat sich ja dann wohl erledigt. Ich freu mich aufs Essen und Emily sicher auch, danke Rico.“, sagte Gina und ging mit einem Lächeln im Gesicht zurück zu ihren Schreibtisch. Den Rest des Arbeitstages verbrachten die Cops damit ihre Berichte über die Festnahme von Jose Condales und der Elliot- Brüder zu schreiben. Unterdessen kam Sonny am Flughafen in New York an und fuhr mit einem Taxi zum Haus seiner Schwiegereltern. Dort bezahlte er den Fahrer, ging langsam zur Tür des Hauses seiner Schwiegereltern rüber, schaute sich noch einmal unsicher um, holte tief Luft, nahm all seinen Mut zusammen und klopfte an. „Hallo Sonny, was machst du denn hier?“, begrüßte ein Mann, der die Tür öffnete, Sonny. „Hey Charles, schön dich zu sehen. Ähm, darf ich reinkommen? Eigentlich wollte ich meine Familie hier abholen. Sie sind doch hier, oder?“, fragte Sonny unsicher. „Ja sicher, komm rein. Also hatte meine Frau mal wieder Recht. Sie hat mir gleich gesagt, dass du hier auftauchen wirst. Aber so schnell haben wir nicht damit gerechnet. Ähm Angie und ihre Schwester sind draußen im Garten.“, erklärte der Mann und führte Sonny in die Küche. „Hey Schatz, schau mal wer hier ist.“, sagte er noch und lächelte vor sich hin. „Hallo Shania.“, begrüßte Sonny seine Schwiegermutter, gab ihr einen Kuss auf die Wange und überreichte ihr einen Blumenstrauß. „Oh danke Sonny, die sind ja wunderschön. Schön da du hier bist, ich freue mich. Bitte rede doch mit Angie, damit sie nicht mehr so traurig ist.“, erwiderte die Frau, umarmte Sonny und lächelte ihn dankbar an. „Deshalb bin ich hier. Angie und die Babys fehlen mir so. Wo sind sie?“„Die Babys schlafen und wo Angie und Val sind, habe ich dir ja schon gesagt. Warte, ich rufe Valerie rein, dann kannst du allein mit deiner Frau reden, okay.“, meinte Charles und ging schon zur Hintertür. „Valerie, Telefon für dich.“, rief er und lockte so seine Tochter aus den Garten. „Ich komme. Ich bin gleich wieder hier Angie, okay.“ „Ja gut, ich warte. Ähm bringst du mir bitte ein Glas Wasser mit, wenn du zurückkommst?“, fragte Angie und lächelte ihre Schwester an. „Klar, kein Problem.“, erwiderte Valerie und lief ins Haus. „Wer ist denn dran?“, fragte sie und schaute ihren Vater überrascht an, als dieser mit den Kopf schüttelte. „Niemand.“, meinte Sonny und kam aus der Küche. „Sonny du? Schön das du hier bist. Da wird Angie aber staunen.“ „Hier ruf du Rico an, er wartet sicher schon auf eine Nachricht von uns. Ach und hier, die sind für dich.“, sagte Sonny, lächelte Valerie an, gab auch ihr einen Kuss auf die Wange und einen Blumenstrauß und schaute an ihr vorbei hinaus in den Garten. Noch bevor Valerie was sagen konnte, nahm Sonny zwei Sektgläser, eine Flasche und einen großen Strauß Rosen in die Hand und verließ damit das Haus. Er schlich sich leise an seine Frau heran und ließ alle, bis auf eine Rose über sie herunterfallen. Angie sprang erschrocken auf, schaute in das lächelnde Gesicht ihres Mannes und begann zu weinen. Sonny stellte schnell die Gläser und die Flasche zur Seite, schaute Angie unsicher an, zog sie zu sich rüber und umarmte sie. „Oh Angie, es tut mir alles so leid. Bitte komm zurück zu mir. Ich vermisse dich so. du hattest Recht, mit all dem was du gesagt hast.“, entschuldigte sich Sonny, mit seinem treuherzigen Blick im Gesicht. „Ach Sonny, ist schon gut. Ich liebe dich und ich bin froh, dass du hier bist. Und du weißt genau, wenn du mich so anschaust, kann ich dir eh nicht böse sein.“, erwiderte Angie und küsste ihren Mann leidenschaftlich. „Sehr schön, sie vertragen sich wieder.“, meinte Valerie, die zusammen mit ihren Eltern, die ganze Szenerie beobachtete. „Ich liebe dich auch Angie. Bitte kommt doch wieder mit mach Hause.“, sagte Sonny, reichte Angie die letzte Rose, die er noch in der Hand hielt und lächelte sie übers ganze Gesicht an. „Ja sicher kommen wir mit. Oh mein Gott Sonny, was ist denn das? Tut’s doll weh?“, fragte Angie besorgt und drehte Sonnys Kopf etwas zur Seite, um sich sein Gesicht besser anschauen zu können. „Dieses Veilchen, wenn’s es denn noch eins wird, habe ich meinem Bruder zu verdanken.“ „Was? Was ist passiert?“, hakte Angie, setzte sich wieder auf die Bank und zog Sonny zu sich heran. Daraufhin erklärte Sonny seiner Frau was auf dem Revier in Miami passiert war. „Aber wieso wollte Toni diesen Mann etwas tut? Doch nicht weil dieser Condales dich entführt hat, oder? Ähm, ich meine, dann hätte er doch auch diesen Mike zusammenschlagen müssen.“, meinte Angie nachdenklich. Sonny senkte kurz seinen Blick, holte tief Luft, schaute seiner Frau tief in die Augen und erklärte ihr ausführlich woher Toni und er Condales kannten und was er in seiner Kindheit erlebt hatte, nur ließ er dabei einige Details, die er für zu brutal hielt, aus. Angie liefen Tränen übers Gesicht und sie schaute Sonny, nachdem er seine Erklärung abgeschlossen hatte, schweigend an. Sonny schüttelte kurz den Kopf, wischte seiner Frau die Tränen aus dem Gesicht und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Bitte Angie, nicht weinen. Das alles ist lange her.“ „Oh Gott Sonny, das ist ja schrecklich. Jetzt verstehe ich auch warum es dir so wichtig war, diesen Kerl zu schnappen. Und ich verstehe auch warum du immer so lange auf Arbeit warst. Es tut mir alles so leid.“ „Psst, nicht Angie.“ Ähm Sonny, darf ich dir mal eine Frage stellen? Was ist eigentlich mit deinem Vater?“, fragte Angie und schaute Sonny , der seinen Blick auf den Boden gerichtet hatte, vorsichtig an. „Er… er ist, etwa vier Wochen nach Tonis Beerdigung, mit mir von dem kleinen Ort bei Jacksonville nach Miami gezogen. Dort haben wir ein halbes Jahr zusammen gewohnt, danach hat er mich bei meiner Tante untergebracht und ist wieder zur See gefahren. Er hat den Tod von Toni nie verkraftet und ich habe ihm nie gesagt, dass Toni noch am Leben ist und dass ich wusste was in der Lagerhalle passiert war. Das Letzte was ich von ihm bekam, war die Nachricht von seinem Tod.“, erwiderte Sonny, schüttelte sich kurz und lächelte seine Frau verliebt an. „Das tut mir leid. Was ist Schatz, ist dir kalt?“ „Ja, etwas schon und ich bin müde. Hhm, es ist fast 12. Lass uns ins Bett gehen okay. Wir können uns doch morgen weiter unterhalten, oder? Ähm Angie, wo sind eigentlich unsere Babys?“, fragte Sonny, umarmte seine Frau und küsste sie inniglich. „Mom und Dad kümmern sich um die vier Babys, so konnten Val und ich uns heute einen schönen Tag machen. Los komm Schatz, wir gehen schlafen. Ach Sonny, tust du mir noch einen Gefallen? Bitte ruf deinen Bruder an und rede mit ihm darüber, das wird euch beiden helfen alles zu verarbeiten.“ „Was, jetzt noch? Aber es ist schon spät, Toni wird sicher schon schlafen.“, unterbrach Sonny seine Frau, half ihr etwas Ordnung zu schaffen und ging mit ihr ins Haus. „Nein Sonny nicht jetzt, das kannst du morgen machen. Du hast den ganzen Tag Zeit. Val und ich wollen noch ein bisschen Einkaufen gehen und Mom und Dad passen auf die Babys auf. Los komm, ich zeig dir wo wir schlafen.“, flüsterte Angie, führte Sonny leise durchs Haus und zog ihn mit sich in ein Gästezimmer. Die Beiden unterhielten sich noch einen Augenblick, kuschelten noch etwas und waren bald darauf eingeschlafen. Als Sonny am nächsten Morgen erwachte, stellte er enttäuscht fest, dass das Bett neben ihm schon leer war. Er schaute noch völlig verschlafen auf seine Uhr und staute mit erstaunen fest, das es schon fast zehn Uhr war. „Wow.“, dachte er, machte sich für den Tag frisch und ging in die Küche, wo Angie ’s Mom damit beschäftigt war, das Essen für Mittag zu kochen. „Guten Morgen Shania.“, begrüßte Sonny seine Schwiegermutter und setzte sich an den Esstisch. „Oh guten morgen Sonny, ich hab dich gar nicht kommen hören. Hast du gut geschlafen? Ähm möchtest du einen Kaffee?“, fragte die Frau noch und stellte schon eine Tasse mit Kaffee auf den Tisch. „Danke. Ähm wo ist Charles?“ „Er ist mit den Babys draußen im Garten. Hier ich soll dir das von Angie geben, sie sagte du weißt Bescheid.“, erklärte Shania und legte ein Telefon vor Sonny auf den Tisch. „Hhm, danke Mom.“, erwiderte Sonny, grinste seine Schwiegermutter übers ganze Gesicht an, nahm das Telefon und seinen Kaffee und verließ damit das Haus. „Hey guten Morgen Sonny, gut geschlafen?“, wurde er gleich von Charles begrüßt, der auf der Veranda saß und ein Buch las. „Guten morgen Charles und danke der Nachfrage, ich habe sehr gut geschlafen.“ „Ähm hast du schon deinen Bruder angerufen? Angie besteht darauf.“ „Das hab ich gerade vor.“, unterbrach Sonny seinen Schwiegervater, bevor dieser noch etwas fragen konnte und zeigte ihm das Telefon in seiner Hand. Charles nickte kurz mit dem Kopf und wendete sich wieder seinem Buch zu. Sonny schaute derweil den Babys einem Moment beim schlafen zu und ging danach zu der Bank rüber, wo er zuvor die halbe Nacht mit seiner Frau verbracht hatte. Noch während er sich hinsetzte, wählte er die Handynummer seines Bruders, nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee und wartete auf eine Verbindung. Als die Verbindung hergestellt war, unterhielten sich die beiden Männer über eine Stunde lang und Sonny nahm von seiner Umgebung nichts mehr wahr. So bemerkte er nicht, dass die Babys aufwachten und gleich von Charles zum Füttern ins Haus gebracht wurden und er realisierte auch nicht, dass Angie und Valerie von ihren Einkaufsbummel zurück waren. Er beendete das Telefongespräch, nahm den letzten Schluck von seinem Kaffe, der mit der Weile schon kalt geworden war und zuckte zusammen, als Angie ihn von hinten umarmte und einen Kuss auf die Wange gab. „Oh hey Angie, ihr seid schon zurück?“, fragte er überrascht. „Aber ja, es ist schon nach halb 12 und wir wollten pünktlich zum Mittag zu Hause sein.“ „Was? Willst du mir sagen, dass ich über eine Stunde mit Toni gesprochen habe? Oh Mann, das wird teuer.“ „Ach Sonny, mach dir darüber mal keine Sorgen. Hauptsache du hast mit Toni alles geklärt, hast du doch oder?“ „Wow Angie warte. Wenn ich ehrlich bin habe ich nicht mit ihm darüber gesprochen. Ich wollte nicht am Telefon mit ihm darüber sprechen. Ich wollte ihm und Benny nicht die freien Tage verderben. Aber ich verspreche dir, dass ich mit Toni reden werde, gleich wenn er zurück ist. Wir treffen uns am Montag, wenn du nichts dagegen hast. Ich habe nur mit Toni über das geredet, was gestern auf dem Revier passiert ist.“, erklärte Sonny und schaute seine Frau unsicher an. Angie nickte nur stumm mit dem Kopf und hielt Sonny lächelnd etwas vor die Nase. „Was ist das?“ „Das sind unsere Flugtickets nach Hause. Unser Flieger geht heute Nachmittag.“ „Was, aber wieso heute schon? Was ist mit deinen Eltern, werden sie nicht enttäuscht sein, wenn wir heute schon abfliegen?“, unterbrach Sonny seine Frau. „Ähm Val möchte das Wochenende gern mit Rico verbringen. Sie vermisst ihn sehr, du weißt doch wie das ist, Sonny. Und um meine Eltern brauchst du dir keine Sorgen machen. Die Beiden gehen ab morgen auf große Kreuzfahrt, also wären sie eh nicht hier. Aber wenn du möchtest bleiben wir noch hier.“, erklärte Angie und lächelte Sonny übers ganze Gesicht an. „Oh nein, ich will es mir nicht mit Val und Rico verscherzen.“, erwiderte Sonny, zog Angie zu sich heran und küsste sie zärtlich. Währenddessen verbrachten Sonnys Kollegen in Miami ihre Zeit damit, Condales und die Elliot- Brüder zu verhören. Seit früh um neun, saßen Lieutenant Castillo und Ricardo zusammen mit Jose Condales in einen der beiden Verhörzimmer und versuchten den Mann zum Reden zu bringen. Und in dem anderen Verhörzimmer saßen Switek und Martin und unterhielten sich mit den Elliot- Brüdern. Die Brüder erzählten alles was sie über Sanders, Porter oder Condales wussten. Aber damit konnten Martin und Switek nicht viel anfangen, denn sie erfuhren nur das, was sie selbst schon wussten. „Das ist nichts Neues, was ihr uns da erzählt. Gibt’s auch was, was wir noch nicht wissen?“, fragte Martin und schaute die beiden Brüder finster an. „Das ist alles was wir wissen.“, sagte Mitch Elliot, der jüngere der beiden Brüder und Alex Elliot nickte zustimmend mit dem Kopf. „Gut, dann werdet ihr beide jetzt auf ein anderes Revier verlegt, bis eure Verhandlung ist. Falls euch noch etwas einfällt, ruft uns an.“, meinte Switek, öffnete die Tür des Zimmers und gab zwei Streifenpolizisten, die auf dem Flur warteten, ein Zeichen, dass sie die Elliot- Brüder mitnehmen konnten. Nachdem die Polizisten mit den Elliot- Brüdern das Revier verlassen hatten, setzten sich Switek und Martin an ihren Schreibtisch und begannen ihre Berichte über das Verhör zu schreiben. Währendessen beobachteten sie Trudy und Gina, die in einen Besprechungszimmer saßen und mit den Cops der neuen Einheit für deren bevorstehende Prüfung übten. Unterdessen saßen Ricardo und Castillo noch immer mit Condales im Verhörzimmer und erfuhren, was mit ihren Kollegen in der Lagerhalle geschehen war. Condales beschrieb bis ins kleinste Detail, wie die Gangster Sonny gefoltert hatten und genoss es sichtlich zu sehen, wie es Ricardo den Magen umdrehte. Danach erklärte er lang und breit, wer alles zur Gruppe der Gangster gehörte und was jetzt deren Plan war. So erfuhren die Cops, dass sich nach der Verhaftung von Mike die Gruppe getrennt hatte, dass die Gangster eine Wette abgeschlossen hatten und das jeder, dem es als erstes gelänge Miami in den Ruin zu treiben eine Million Dollar von jedem anderen Mitglied der Gruppe bekommen würde. „Also müssen wir jeden einzeln schnappen? Aber dann verstehe ich eins nicht Condales. Wieso haben sich Sanders und Porter zusammen mit den Elliots getroffen? Und wieso haben sie sich mit den Brüdern getroffen?“, unterbrach Ricardo den Gangster und schaute ihn fragend an. „Ganz einfach, ich wollte das Geld gewinnen, also habe ich Porter hinterher spioniert. Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr die Elliots überwacht. Ich wollte die Beiden gerade über Porter und Sanders ausquetschen, als ihr den Laden gestürmt habt. Porter und Sanders werden sich mächtig ins Fäustchen lachen. Die Beiden werden sicher alles beobachtet haben. Und Crockett hatte mal wieder mehr Glück als Verstand.“ „Wow, Vorsicht! Ähm, was meinst du damit?“, unterbrach Ricardo den Mann erneut und schaute ihn Finster an. „Ha, demjenigen, dem es gelingt euren Superbullen aus dem Weg zu räumen, dem winken noch einmal 500000 Dollar von Jedem. Ist doch ein netter Nebenverdienst.“, erklärte Condales mit einem breitem Grinsen im Gesicht. „Das Grinsen wird dir gleich vergehen.“ „Tubbs, nicht!“, mischte sich nun der Lieutenant ins Gespräch ein. „Wieso erzählen sie uns das alles? Und wieso haben sie Sonny nicht getötet, als sie oben auf dem Dach waren. Ich meine, die Gelegenheit dafür hatten sie ja.“ „ Ich wollte Crockett nie töten. Er fasziniert mich einfach.“, sagte Condales leise und lächelte im Gedanken an Sonny vor sich hin. „Wie meinen sie jetzt das?“, hakte Ricardo nach. „Gleich als Rivera mit dem Bullen in der Lagerhalle ankam, wusste ich, dass ich ihn von irgendwoher kannte. Und als ich ihn dann das erste Mal in die Augen schaute, wusste ich sofort, dass er nie und nimmer was gesagt hätte. Später als ich ihn gefoltert habe, ist mir wieder eingefallen woher ich ihn kannte. Schon als Junge war ich von ihm begeistert. Die Drei haben immer zusammen in der Lagerhalle mit den Waffen gespielt. Crockett hatte das Ding schneller auseinander genommen und wieder zusammen gebaut, als manch ein Profi und dabei war er vielleicht gerade mal zehn Jahre oder so. doch sie waren dann einmal zum falschen Zeitpunkt dort und haben zuviel gesehen, also musste ich etwas gegen die Drei unternehmen. Oh Mann, sie glauben ja nicht wie schnell der Kleine war. Und sein Bruder habe ich es zu verdanken, das ich 15 Jahre im Knast gesessen habe. Also vor dem Gefängnis habe ich keine Angst mehr. Da habe ich alles gesehen, was es zu sehen gibt. Aber ich dachte wir könnten vielleicht einen Deal machen.“ „Vergiss es.“, meinte Ricardo gleich, ohne das Condales seinen Satz aussprechen konnte. „Wir haben nicht vor mit ihnen ins Geschäft zu kommen. Unser Gespräch ist hier erst einmal beendet.“, erklärte der Lieutenant, gab Ricardo ein Zeichen und verließ mit ihm das Zimmer. Condales blieb völlig geplättet im Verhörzimmer sitzen, starte wütend auf die Tür und wurde kurz darauf von zwei uniformierten Polizisten, in Handschellen, abgeführt. „Ähm Lieutenant, worüber hat Condales da eigentlich gesprochen?“ „Sonny ’s Vergangenheit.“, erwiderte Castillo leise und senkte den Kopf. Ricardo nickte stumm mit dem Kopf, blickte kurz hinter Condales und den Polizisten her und wendete sich seinem Schreibtisch zu.
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  • 3 weeks later...
Miami Flughafen Am frühen Abend landete das Flugzeug, mit dem Sonny, die beiden Frauen und die vier Babys aus New York kamen, auf dem Miami International Airport. „Wartet hier kurz, ich hole schnell unser Auto.“ „Ähm Sonny, warte, glaubst wir sollten uns nicht lieber ein Taxi rufen?“, hielt Angie ihren Mann auf und deutete nacheinander auf ihre Schwester, die Babys und sich selbst. „Wir passen doch nicht alle in ein Auto.“ „Nein, kein Taxi, ähm wartet einen Augenblick, ich bin gleich zurück.“, erwiderte Sonny noch und war schon verschwunden. Angie und Valerie standen geplättet da und schauten erst überrascht hinter Sonny her und danach fragend in ihre Gesichter. Keine fünf Minuten nachdem Sonny verschwunden war, hielt ein dunkler Kleinbus, mit getönten Scheiben, vor den Frauen und Sonny stieg aus, grinste die beiden Frauen breit an und öffnete die Seitentür. „Ladies, darf ich vorstellen, unser neues Familienauto. Das Ding hat Platz für neun Passagiere, deren Gepäck und für die Hunde ist auch noch Platz. Wie wär’s mit einer Probefahrt?“, fragte er, verstaute schon das Gepäck im Kofferraum und hielt den Frauen die Tür auf. „Wow, der sieht Klasse aus.“, bemerkte Valerie, befestige die Babyschallen alle nebeneinander auf einer der Sitzbänke und setzte sich selber auf eine Nächste. „Du sagst es Val, dass Auto ist fantastisch. Wo hast du den her, Sonny?“, erkundigte sich Angie, reichte ihren Mann die letzte Reisetasche zu und setzte sich neben ihrer Schwester auf einen freien Platz. „Danke.“, erwiderte Sonny kurz, verstaute die Tasche im Kofferraum, schloss die Klappe und schaute danach unsicher auf den Boden. „Ich… ich habe meinen Mercedes verkauft.“ „Du hast was?“, fragten beide Frauen gleichzeitig und schauten Sonny überrascht an. Daraufhin erklärte Sonny, wie lange er schon daran gearbeitet hatte und warum er diesen Bus gekauft hatte. „Bitte Angie, sei mir nicht böse, dass ich dein Geschenk wieder verkauft habe.“ „Aber du liebst den Mercedes.“ „Ich weiß, tut mir leid, Schatz.“, mit diesen Satz beendete Sonny seine Erklärung, schloss die Seitentür des Busses und setzte sich auf den Fahrersitz. „Ähm, wieso habt ihr euch eigentlich da hinten hingesetzt?“ „Keine Ahnung, ist alles so neu für uns. Ähm sollen wir zu dir vorkommen?“, fragte Angie und hatte schon längst ihren Gurt abgeschnallt. Nachdem die beiden Frauen, ohne das Sonny noch etwas sagte, ihre Plätze getauscht hatten, startete Sonny den Motor und lenkte den Bus quer durch Miami, um seine Familie nach Hause zu bringen. Kurz bevor sie in ihrer Straße einbogen, wurden sie von einen ihnen gut bekanntem Auto überholt. „Hey Sonny, hup mal. Das ist Rico.“, sagte Valerie und schaute freudestrahlend dem Auto hinterher. „Ich weiß wer das ist, aber Rico weiß noch nicht, dass wir ein neues Auto haben, also wird er wohl kaum auf das Hupen reagieren. Außerdem ist es jetzt eh zu spät, wir sind da.“, meinte Sonny und parkte den Bus direkt hinter Ricardos Auto. „Hey, das ist ein privater Parkplatz.“, sagte Ricardo und stellte sich vor seinen Wagen. „Ich weiß, Partner.“, erwiderte Sonny, sprang, nachdem die beiden Frauen schnell wieder auf die Rückbank gekrochen waren, aus dem Bus und grinste ein gegenüber frech an. „Sonny du? Was machst du denn hier? Ich dachte du bist in New York. Und was ist das?“, überhäufte Ricardo seinen Schwager mit Fragen und schaute sich den Bus von außen an. „Ganz einfach, ich habe hier etwas abzuliefern. Ähm, hilfst du mir kurz beim Ausladen?“, meinte Sonny, zog Ricardo mit sich zur Schiebetür und öffnete sie. „Überraschung.“, rief Valerie und sprang ihren Mann in den Arm. Die Beiden küssten sich leidenschaftlich, bis sie durch das Klingeln eines Handys unterbrochen wurden. Ricardo kramte kurz in seiner Jackentasche herum und zog ein Handy heraus, während Sonny seiner Frau aus dem Auto half. „Hier Sonny, es ist deins.“ „Danke. Hallo…“ „Hey Sonny ich bin’s Toni.“ „Hey Toni, was gibt’s?“ „Ähm, tut mir leid falls ich störe, Kleiner, aber wir bräuchten mal deine Hilfe.“, begann Toni sich zu entschuldigen. „Wow, warte Toni, was ist los? Ist was passiert?“, unterbrach Sonny seinen Bruder und lehnte sich verunsichert an den Bus. „Es ist nichts Ernstes. Ich wollte nur fragen, ob du uns abholen könntest. Unser Auto hat den Geist aufgegeben. Ich denke mal die Batterie ist leer. Wenn du keine Zeit hast, rufen wir ns einen Abschleppwagen.“, erklärte Toni und schaute seinen Sohn, der neben ihn stand, nachdenklich an. Sonny begann zu lachen, schüttelte den Kopf und atmete erleichtert auf. „Warte Toni, ähm ich ruf dich gleich zurück, okay.“, meinte Sonny noch und beendete so das Gespräch. „Was ist los Sonny? Was wollte Toni?“, fragte Ricardo und wollte gerade die Reisentaschen und Koffer aus dem Bus nehmen. „Ähm, was haltet ihr von einem Wochenendtrip zu einer Blockhütte. Toni und Benny sind dort hingefahren, um sich ein paar gemütliche Tage zu machen, ja und nun haben die Beiden festgestellt, dass ihr Auto nicht mehr anspringt. Jetzt hat Toni mich gefragt ob ich sie abholen komme. Ich wollte gleich noch mal anrufen.“, erklärte Sonny und schaute alle nacheinander fragend an. „Eine Blockhütte?“, fragte Valerie und sah ihrer Schwester an, dass diese genau das Gleiche fragen wollte. „Wir wollten schon immer mal in einer Blockhütte wohnen.“, meinte Angie, lächelte ihren Mann verträumt an und blickte danach ihrer Schwester tief in die Augen. „Hey Schatz, du kannst die Taschen wieder einräumen, wir machen einen Ausflug. Ich helfe dir schnell beim Sachen packen und die Hunde müssen wir auch noch holen.“, sagte Valerie, die Angies Blick sofort verstand und zog ihren Mann mit sich in ihr Haus. Angie und Sonny packten derweil die Taschen zurück ins Auto und kümmerten sich um die Babys, die friedlich in ihren Babyschallen schlummerten und um Josch, der vergnügt vor sich hin jauchzte, als Sonny ihn etwas abkitzelte. Kaum zehn Minuten später standen Valerie und Ricardo wieder am Bus, verstauten schnell Ricardos Reisetasche und zeigten den Hunden wo sie Platz machen sollten. Danach verschwanden die Beidem im Bus und kümmerten sich um ihren Sohn, während Sonny und Angie sich noch einmal verliebt anlächelten, in den Bus stiegen und es sich dort bequem machten. Sonny startete, nachdem alle Türen geschlossen waren, den Motor und lenkte den Bus langsam aus ihrer Straße in Richtung Stadt heraus. An der nächsten Tankstelle hielt Sonny den Wagen an und tankte ihn noch einmal voll. „Ähm, was ist Rico, möchtest du weiterfahren?“, fragte er und zog sein Handy as der Jackentasche. „Oh nein, lass mal gut sein, ich bin noch nie mit einem Bus gefahren. Das übernimmst du. Ähm Sonny, sag mir mal bitte wo du den Wagen her hast.“, erwiderte Ricardo Kopfschüttelnd. Daraufhin drückte Sonny seinem Schwager das Handy in die Hand und gab mit dem Kopf das Zeichen zur Weiterfahrt. Er selber setzte sich wieder hinters Steuer, starte den Motor und wartete bis alle Türen geschlossen waren und fuhr los. „Ruf Toni an und sag ihm dass wir auf den Weg zu ihnen sind.“ „Geht klar.“, erwiderte Ricardo, der sich nun auf dem Beifahrersitz gesetzt hatte und wählte die Nummer von Sonnys Bruder. Nachdem Ricardo mit dem Telefonieren fertig war, machte er es sich auf dem Beifahrersitz bequem und hörte gespannt zu, wie Sonny ihm erklärte, woher er den Bus hatte. „Du hast den Mercedes verkauft? Wie bitte schön willst du auf Arbeit kommen? Doch nicht etwa mit dem Bus?“, fragte Ricardo ungläubig. „Klar, warum nicht? Außerdem ist noch mein Pick Up da, der tut’s doch auch, oder ich nehme Angies Volvo. Also Auswahl hab ich reichlich, und wenn ich mal keine Lust zum Fahren habe, lass ich mich von dich chauffieren.“, erwiderte Sonny trocken und begann zu lachen, als er in das überraschte Gesicht seines Schwagers schaute. Auf dem Rest der Autofahrt unterhielten sich alle über verschiedene Dinge. Angie und Valerie erzählten Ricardo von ihren Besuch bei ihren Eltern und Ricardo erklärte Sonny was bei den Verhören von Condales und den Elliot- Brüdern raus gekommen ist. Die beiden Frauen kümmerten sich liebevoll um die Babys und um die beiden Hunde, während Ricardo auf dem Beifahrersitz schlief und Sonny müde das Auto durch die Gegend lenkte. Als sie dann spät in der Nacht an der Blockhütte ankamen, wurden sie bereits von Toni und Benjamin ungeduldig erwartet. „Hey, da seid ihr ja endlich. Wir warten schon eine ganze Weile auf euch.“, meinte Toni und begrüßte alle nacheinander. „Wir wären ja auch schon mindestens zwei Stunden früher hier, wenn ich mich nicht zweimal verfahren hätte. Ist schon ziemlich lange her, als ich das letzte Mal hier war. Außerdem ist der Weg im Dunkeln noch schwerer zu finden.“, erklärte Sonny entschuldigend und holte das Gepäck aus den Kofferraum. Benjamin half, nachdem er alle begrüßt hatte, seinen Onkel beim Ausladen und brachte das Gepäck ins Haus. „Wow, hier hat sich nicht viel verändert. Es sieht fast genauso aus wie früher. Ich dachte dass hier gar nichts mehr stehen würde. Das letzte Mal als ich hier war, war ich sechs oder sieben.“, meinte Sonny nachdenklich, nachdem er sich das Blockhaus in alles Ruhe angeschaut hatte. Die beiden Frauen brachten die schlafenden Babys in eines der Schlafzimmer und setzten sich danach zu den Männern vor den Kamin. Dort unterhielten sich alle noch ein bisschen, ehe sie zu Bett gingen. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und schnell war das Wochenende vorbei. Ricardo genoss es sichtlich seine freien Tage mit seiner Frau und seinen Söhnen zu verbringen. Und auch Sonny hatte viel Spaß mit Angie und den Zwillingen, dennoch nahm er sich die Zeit, um mit seinen Bruder über ihre Kindheit zu reden. „Woher wusstest du dass ich noch lebe? Und wieso hast du nie versucht mich zu finden? Und warum hast du Dad nichts erzählt?“, überhäufte Toni Sonny mit Fragen. „Ähm… einer der Polizisten, die Dad von deinem und Daves Tod berichteten, kam irgendwann später noch mal zu mir. Das war kurz nach deiner Beerdigung, da hat er mir gesagt, dass ich dich eines Tages wieder sehen werde. Damals war ich einfach noch etwas zu kein, um zu verstehen was der Mann meinte. Erst einige Jahre später, nach dem Tod von Dad ist mir wieder eingefallen was der Polizist zu mir gesagt hatte. Ich war 14 oder 15 Jahre alt, kurz bevor ich abgehauen bin.“ „Von wo abgehauen, Sonny?“, unterbrach Toni seinen Bruder. „Nach deinem Tod sind Dad und ich von Jacksonville nach Miami gezogen. Er hat mich dann irgendwann zu Tante Rose gebracht und mich dort zurückgelassen. Er ist wieder zur See gefahren. Na ja, ich bin nie mit Tante Rose und ihrer Familie klargekommen und als es mir zu viel wurde, bin ich abgehauen. Danach bin ich noch einmal zu unseren alten Wohnort zurückgekehrt und habe versucht den Polizisten zu finden und ihn noch einmal zu fragen was er damals meinte, aber der Mann war ebenfalls weggezogen. Und vor Ort konnte man mir keine Auskunft geben wo der Cop hingezogen ist. Und Dad habe ich nie irgendetwas gesagt, weil ich es dir geschworen hatte.“, erklärte Sonny, senkte seinen Blick und grübelte über etwas nach. „Oh Mann Sonny, es tut mir so leid. Ich … ich wollte dich nie so verletzten. Und hast du je versucht mich zu finden?“ „Nein, wie auch, ich war mir doch nie sicher, was der Cop damit meinte, ich werde dich eines Tages wieder sehn. Und… und was ist mit dir? Wo warst du all die Jahre? Und hast du versucht mich zu finden? Oh Mann Toni,… ich… ich glaube dieses Gespräch hätten wir schon viel früher führen sollen, oder.“, stammelte Sonny unsicher. „Oh ja, am besten wär’s gewesen, wir hätten das getan, als wir uns das erste Mal gesehen haben. Ich habe immer an dich gedacht Sonny. Weißt du eigentlich was genau passiert ist?“ „Nein, nicht wirklich.“ „Du hast sicherlich die Schreie gehört, oder?“, fragte Toni unsicher und sah das Sonny mit dem Kopf nickt. „In dem Moment, als du durch das Loch verschwunden warst, tauchen plötzlich von allen Seiten Polizisten auf und eröffneten das Feure. Es begann eine kurze aber heftige Schießerei zwischen den Cops und den Gangstern, in deren Verlauf ich getroffen wurde. Der junge Polizist, der dann später auch bei euch war, hat mich gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde ich noch vor der OP von Leuten vom FBI verhört. Das nächste was ich dann weiß, ist dass ich irgendwo in Irland im Krankenhaus wieder zu mir kam. Man hat mich nach meiner Aussage sofort in den so genannten Zeugenschutz genommen. Ich wusste zwar nie warum man mich bis nach Irland geschickt hat, aber ich habe es akzeptiert, denn man hat mir versichert dass du und Dad ebenfalls in Sicherheit gebracht wurdet. Also bin ich bei einer Pflegefamilie aufgewachsen, habe Beverly, meine spätere Frau kennen gelernt und geheiratet. Beverly ist bei der Geburt von Benjamin gestorben, also habe ich den Jungen ganz alleine aufgezogen.“ „Tut mir leid Toni, ich… ich wollte keine alten Wunden auf…“ „Nicht Sonny, ist schon gut. Ich will dir ja alles erzählen. Also nach dem Tod meiner Frau haben Benny und ich bis zu seinem Schullabschluss noch in Irland gelebt. Danach sind wir hierher nach America gezogen und Benny ist auf die Polizeiakademie gegangen. Es war schon immer sein Traum, Polizist zu werden. Oh Mann, der Kleine ist jetzt auch schon 25 Jahre alt. Ja, und ich habe begonnen als Kopfgeldjäger zu arbeiten. Und eins muss ich dir noch sagen, ich habe immer an dich gedacht und ich habe versucht dich ausfindig zu machen, jedoch ohne Erfolg. Das Letzte was ich erfahren konnte war, das du und Dad unbekannt aus Jacksonville verzogen seid. Ich habe natürlich weiter nach dir gesucht und konnte, als Benny dann vor mir stand und von dir und dem Foto von Dad erzählte, gar nicht glauben, dass du es wirklich bist. Und als wir uns dann am nächsten Tag auf deinem Revier getroffen haben, dachte ich, dass alles nur ein Traum war.“ „Hhm Toni, soll ich dir jetzt mal die Wahrheit sagen?“ „Was?“, stutzte Toni und schaute seinen Bruder fragend an. „Weißt du, ich habe lange nach dir gesucht. Damals, als ich bei Vice gelandet bin, habe ich nach dir gesucht. Ich habe den Polizisten gefunden und der hat mir gesagt was passiert ist und auch das du nach Irland gebracht wurdest. So, und da war für mich die Suche beendet. In Irland hatte ich keine Chance mehr dich zu finden. Die Behörden konnten oder wollten mir keine Auskünfte geben. Und als ich dann Benny das erste Mal sah, habe ich dich gesehen. Selbst Angie und den Anderen ist aufgefallen wie ähnlich Benny mir ist. Sie haben gleich alle gesagt, dass der Kleine mein Neffe sein könnte.“, erklärte Sonny, schaute seinen Bruder kurz entschuldigend an und senkte danach seinen Blick. „Oh Mann Sonny, es ist einfach nur schön das wir uns wieder haben. Vergessen wir einfach was gewesen ist und genießen jetzt unsere gemeinsame Zukunft. Ich liebe dich Kleiner.“, meinte Toni, nach einer kurzen Pause, zog Sonny zu sich heran und umarmte ihn. „Ich liebe dich auch Toni.“, flüsterte Sonny und erwiderte die Umarmung seines Bruders. So saßen die Beiden noch einen Augenblick zusammen, ehe sie sich zu den Anderen gesellten. Angie war froh, dass Sonny nun alles mit seinem Bruder geklärt hatte. Sie hoffte dass Sonny so seine Erlebnisse aus der Vergangenheit besser verarbeiten und vergessen konnte. Als die Ausflügler am Sonntagabend bei sich zu Hause ankamen, machten sie es sich dort bequem und dachten über das Wochenende nach. Sonny kramte in seiner Kiste, wo er seine alten Sachen drin hatte, herum und zog einen Pokal hervor. „Was ist das Sonny?“, fragte Angie gleich, als sie sah, wie Sonny wieder im Gedanken versank. „Was?“, meinte Sonny, fand so in die Realität zurück und schaute seine Frau lächelnd an. „Das ist ein Pokal, der gehört Toni.“ „Was hast du damit vor?“ „Ich werde ihn Toni geben. Ich werde morgen kurz zu ihm fahren und ihm alles erklären. Ähm, was ist Angie, gehen wir ins Bett? Ich bin total erledigt. Die Autofahrt war ganz schön anstrengend“, erklärte Sonny, stellte den Pokal neben seine Jacken, zog Angie zu sich heran und küsste sie zärtlich. Angie befreite sich sanft aus Sonnys Griff, schob ihn durch die Tür ins Schlafzimmer und half ihm bei Ausziehen. Die Beiden kuschelten noch miteinander und waren kurz darauf fest eingeschlafen. Erst durch das Geschrei seiner Babys wachte Sonny auf, schaute auf seine Uhr und saß plötzlich hellwach in seinem Bett. „Mist.“, dachte er, zog sich langsam an und schaute Angie unsicher an. „Was ist los?“, fragte Angie verunsichert. „Ich hab verschlafen, das ist los. Ähm und die Babys sind los.“ „Oh Gott. Sonny wirst du Ärger bekommen? Warte, ich kümmere mich um die Babys, mach du dich für die Arbeit fertig.“ Sonny lächelte seine Frau kurz an, verließ das Schlafzimmer und verschwand ins Bad. Als er mit allem drum und dran fertig war, verabschiedete er sich von seiner Frau und seinen Babys und fuhr, mit dem neuen Bus, auf Arbeit. Dort hatte Castillo schon allen anwesenden Polizisten ihre Aufgaben zugeteilt, saß jetzt in seinem Büro und wartete auf Sonny. Als dieser seinen Arbeitsplatz erreichte, begrüßte er seine Kollegen und setzte sich, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, zu Ricardo an den Schreibtisch. „Wieso hast du nicht geklingelt?“, fragte er und schaute Ricardo unsicher an. „Ach, wir wollten uns hier alle wieder dran gewöhnen, dass du wieder auf Arbeit kommst.“ „Was? Was soll das jetzt heißen? Ich verstehe das nicht so richtig. Also was bitte willst du mir damit sagen?“, meinte Sonny nachdenklich. Ricardo und alle anderen Polizisten, die das Gespräch mit anhörten, begannen zu lachen. „Nein Sonny, nun mal im Ernst. Ich habe dich nicht angerufen weil wir hier eine Wette zu laufen hatten. Wir haben gewettet dass du heute verschläfst und mindestens 30 Minuten zu spät auf Arbeit kommst. Na ja und wie wir sehen, hatten einige von uns Recht. Immerhin bist du über eine Stunde zu spät.“, erklärte Ricardo und begann erneut zu lachen. „Hhm, wenn das so ist, muss ich euch jetzt alle verhaften, wegen illegalen Glücksspiels.“, erwiderte Sonny kurz und legte seinem Schwager Handschellen an. Dann begann er laut zu lachen, ging zum Büro von Castillo rüber, wo dieser noch immer wartete, schloss die Tür hinter sich und setzte sich vor den Schreibtisch des Lieutenants auf einen Stuhl. „Schön das du da bist Sonny. Hast du schon mit Ricardo geredet hat er dir erzählt, was Condales und die Elliott Brüder ausgepackt haben?“, erkundigte sich Castillo bei Sonny und schaute ihn fragend an. „Ja, ich weiß über alles Bescheid. Was jetzt? Wie machen wir jetzt weiter?“ „Wir werden uns mal draußen auf den Straßen von Miami umhören, vielleicht erfahren wir etwas über die anderen Gangster. Aber du schreibst zuerst deinen Bericht über die Verhaftung von Condales, aber einige Details lässt du bitte aus, ja. Ähm, danach kümmerst du dich um die Neuen, deren Prüfungen wurden vorverlegt. Die ist schon am Freitag dieser Woche. Übe noch ein bisschen mit den Kollegen! Wenn die Prüfungen abgeschlossen sind, könnt ihr mit uns zusammen arbeiten. Im Klartext möchte ich dass du für mindestens ein, zwei Wochen von der Straße fern bleibst. Du weißt sicher warum?“, erklärte Castillo und schaute Sonny ernst an. Sonny schaute sein Gegenüber tief in die Augen und schüttelte fest entschlossen mit dem Kopf. „Oh nein Marty, warte mal, was soll das werden? Ich bin noch nie vor jemanden weggelaufen und diesmal werde ich auch nicht davonlaufen. Ich mach ihnen einen Vorschlag, diese Woche bleibe ich hier auf dem Revier, kümmere mich um die Neuen und schreibe mein Bericht. Damit habe ich kein Problem, aber danach werde ich meiner Arbeit nachgehen, und zwar mit vollem Einsatz. Und ich werde nicht weiter mit dir darüber diskutieren. So, und jetzt muss ich da raus und Rico von meinen Handschellen befreien oder gibt’s noch was zu besprechen?“, meinte Sonny und ging schon langsam zur Tür. Er drehte sich noch einmal um, schaute Castillo, der stumm mit dem Kopf nickte, grinsend an und verließ das Büro. Sonny setzte sich in sein eigenes Büro und begann seinen Bericht zu schreiben, ohne dabei an etwas anderes zu denken. Keine Minute später stand Ricardo in der Tür des Büros und streckte seinem Schwager die Hände entgegen. „Ähm, würdest du mir die Dinger mal wieder abnehmen, ich kann so nicht arbeiten. Und irgendwie passen unsere Schlüssel nicht.“, meinte er grinsend. „Spezialanfertigung, warte kurz.“, erwiderte Sonny und kramte den passenden Schlüssel aus seiner Hosentasche. Den Rest des Arbeitstages war Sonny damit beschäftigt seinen Bericht zu schreiben und Benjamin kümmerte sich derweil um die neuen Polizisten. Die anderen Cops von Miami Vice versuchten unterdessen Informationen über Sanders, Porter, Birden, Baxter, Jenkins und vor allem über Rivera zu bekommen. Die nächsten Tage verbrachte Sonny damit, mit den neuen Polizisten für deren Prüfung zu üben. So saß er gerade mit den jungen Cops in einem Besprechungszimmer und schaute ihnen gelangweilt zu, wie sie ein paar Übungsbogen ausfühlten, als plötzlich die Tür aufging und Ricardo und Benjamin das Zimmer betraten. „Hey Sonny, Benny übernimmt jetzt hier. Du sollst mal mit rüber kommen zu Castillo ins Büro.“, sagte Ricardo und gab Sonny mit den Kopf ein Zeichen zum Verlassen des Raumes. Sonny nickte nachdenklich mit dem Kopf, gab Benjamin einige Unterlagen und verließ zusammen mit seinem Schwager das Zimmer. „Also, was gibt’s?“, fragte er gleich, als die beiden Männer das Büro von Castillo betraten. „Schließ die Tür! Also, wir haben eine heiße Spur von Baxter, der wir jetzt nachgehen werden. Und ich möchte dass du dabei bist, Sonny. Daher wird Detective Blake sich um die Neuen kümmern und du wirst bei uns mit arbeiten, okay.“, erklärte Lieutenant Castillo kurz und beobachtete dabei genau Sonnys Reaktion. Sonny schaute Castillo nachdenklich an, nickte mit dem Kopf. „Okay, ich bin dabei. Wo und wann und vor allem was habt ihr über Baxter erfahren?“ Daraufhin erklärte Ricardo Sonny, was sie raus gefunden hatten und Castillo erklärte ihm danach was nun der Plan war. „Sonny, Ricardo, macht unter euch aus, wie genau ihr dabei vorgehen wollt. Ich weiß nicht ob es eine gute Idee ist Copper und Burnett ins Spiel zu bringen.“ „Wie bitte meinen sie jetzt das?“, hackte Ricardo nach und schaute erst Sonny, der abwesend aus dem Fenster schaute und danach Lieutenant Castillo fragend an. „Es sieht so aus, as ob hier jemand nicht ganz bei der Sache ist.“, meinte Castillo, deutete auf Sonny und zuckte mit den Achseln. „Ach das, das ist nichts weiter. Er machte sich Sorgen um seine Babys, die Beiden haben ihren ersten Schnupfen. Wenn er erst einmal zu arbeiten anfängt, ist er von seinen Babys abgelenkt und konzentriert sich auf Baxter. Kein Problem. Ähm, als was geben wir uns diesmal aus, als Waffenhändler oder als Drogendealer?“, fragte Ricardo und holte Sonny durch ein Fingerschnipsen in die Realität zurück. „Diesmal lasst ihr euch von Switek die Akten so zusammensetzten, dass alles auf ein paar Waffenhändler der obersten Klasse abgestimmt ist. Ihr versucht euch an den Kerl ran zumachen und bringt ihn soweit, dass er mit euch ins Geschäft kommen möchte. Wenn dann der Deal läuft, schnappen wir uns den Kerl. Ihr geht jetzt bitte an einen eurer Schreibtische und erarbeitet euch einen genauen Plan. Der Rest der Einheit wird euch dann Rückendeckung geben und die Koordination hier vor Ort übernehmen.“, erwiderte der Lieutenant und öffnete die Tür seines Büros. Ricardo und Sonny verließen den Raum und gingen gemeinsam in Sonnys Büro, wo sie ungestört reden konnten. Sie begannen sich einen Plan zu erarbeiten, wie sie gegen Baxter vorgehen wollten. Aber nach kurzer Zeit musste Ricardo feststellen, dass Sonny mit seinen Gedanken schon wieder ganz woanders war. Sonny dachte wieder über sein Problem, das er mit seiner Exfrau hatte, nach. Alles begann damit, dass Caroline vor zwei Tagen bei Sonny anrief und ihm von der Entführung ihres Sohnes berichtete. Erst dachte Sonny dass es sich dabei um Billy, seinen eigenen Sohn handelte, aber dann erklärte seine Exfrau ihn, dass es sich um Bobby, ihr zweites Kind, handelte. Caroline berichtete Sonny, dass der Junge vor seiner Schule entführt wurde und das der Entführer sich telefonisch bei ihr gemeldet hatte. Der Entführer verlangte nun Pläne von einer neuen Waffe, an der Carolins Mann bei der Entwicklung mit arbeitete. Sonny hatte versucht seine Exfrau zu beruhigen und versprach ihr, den Jungen zu finden. Seit diesem Tag war Sonny jeden Abend und jede Nacht damit beschäftigt Informationen über den Entführer heraus zu finden. Angie saß die ganze Zeit bei ihren Mann und versuchte ihn irgendwie behilflich zu sein. Nebenbei kümmerte sie sich um ihre verschnupften Babys. Sonny rief jeden Tag bei seiner Exfrau an und erkundigte sich nach Neuigkeiten, doch noch hatte sich der Entführer nicht gemeldet. „Hey Sonny, hast du mich verstanden?“, fragte Ricardo, stupste Sonny an und holte ihn so erneut in die Realität zurück. „Was?“ „Wo warst du denn eben? Ich habe gefragt, ob wir uns mit ein paar Informanten treffen sollten, um sie etwas über Baxter auszufragen.“, erklärte Ricardo und schaute seinen Schwager fragend an. „Gute Idee, lass uns gleich losfahren.“, meinte Sonny, stand auf, nahm seine Jacke und wollte gerade gehen, blieb aber an der Tür stehen, drehte sich zu Ricardo um und fragte: „Hey, was ist, kommst du?“ „Wow, warte Sonny, setzt dich! Ich glaube wir sollten die Informanten erst einmal anrufen. Und du wirst mir jetzt mal erklären, was mit dir los ist.“, hielt Ricardo Sonny vom Gehen ab. „Hhm, okay. Es ist nichts weiter. Ich habe die letzten paar Tage nicht viel geschlafen. Du weißt doch, unsere Babys sind krank. Also, es ist alles in Ordnung.“ „Und das ist wirklich alles? Du verheimlichst mir doch noch etwas, oder?“, hakte Ricardo nach. „Stimmt genau. Ähm, setzt dich, ich werde dir erklären was los ist. Aber du musst mir versprechen das alles was ich dir jetzt sage unter uns bleibt. Die Anderen und vor allem Castillo dürfen nichts davon erfahren.“, meinte Sonny und schaute Ricardo ernst an. Ricardo setzte sich wieder, gab Sonny sein Ehrenwort, dass er nichts sagen würde und hörte sich gespannt an, was Sonny zu sagen hatte. „Es geht um Bobby, den Sohn meiner Exfrau.“ „Ich weiß wer Bobby ist Sonny, also was ist los?“, drängte Ricardo seinen Schwager zum Reden. „Also Bobby wurde entführt. Und seit zwei Tagen sitzen Angie und ich jede Nacht vorm Computer und am Telfon und versuchen irgendwie etwas über den Entführer raus zu bekommen. Doch bis jetzt ohne Erfolg. Caro konnte mir nur sagen, dass es sich um einen Mann handelt. Der Kerl will sich wieder bei ihnen melden. Aber bis jetzt war noch nichts. Jetzt weißt du warum ich so fertig bin und warum ich in den letzten Tagen zu spät gekommen bin.“, erklärte Sonny kurz und starrte auf den Boden. „Oh Mann Sonny, wieso hast du nicht vorher schon was gesagt. Ich hätte euch doch helfen können.“ „Vergiss es Rico, ich will nicht dass du dich da einmischst.“ „Aber…“ „Nichts aber, du hältst dich da raus, verstanden! Ich will nicht dass du auch noch Schwierigkeiten deswegen bekommst. Ich glaube ich habe dir schon zuviel erzählt. Am besten du vergisst das alles gleich wieder.“, erklärte Sonny und schaute nervös aus dem Fenster. „Hey Mann Sonny, komm schon…“ „Vergiss es Rico. Ich werde nicht weiter mit dir darüber diskutieren. Ruf jetzt die Informanten an und vereinbare ein Treffen mit ihnen. Vielleicht können die uns etwas mehr über Baxter erzählen.“, sagte Sonny fest entschlossen und verließ sein Büro. Er lief an seine Kollegen vorbei, den langen Flur entlang, vorbei an den Verhörzimmern und den Toiletten ins Freie, schaute sich kurz auf dem Parkplatz um, lehnte sich an seinen Bus und zündete sich eine Zigarette an. Ricardo schaute seine Kollegen unsicher an, schüttelte kurz den Kopf und setzte sich an seinen Schreibtisch, um von dort einige Telefonate zu führen. Nachdem er sein letztes Gespräch geführt hatte, verließ auch er das Gebäude und ging zu Sonny, der noch immer am Bus stand und seine dritte Zigarette rauchte, rüber. „Und hast du was erfahren?“ „Nicht viel. Nur einer von den Informanten weiß anscheinend etwas. Oh Mann, seitdem Izzy tot ist, ist es verdammt schwierig gute Informationen zu bekommen.“, meinte Ricardo und schluckte erschrocken, als er sah, wie Sonny kurz zuckte und wieder im Gedanken versank. „Oh Mann Sonny, tut mir leid, ich wollte nicht…“ „Ist schon gut Rico. Wo treffen wir den Informanten?“ „Ähm, wir treffen uns im Williams Park, es ist besser wenn wir gleich losfahren. Und ich denke es ist besser, wenn wir meinen Wagen nehmen, oder? Der Bus ist doch sehr auffällig.“, meinte Ricardo und grinste Sonny übers ganze Gesicht an.Sonny nickte stumm mit dem Kopf, nahm seine Jacke und folgte Ricardo zu dessen Auto, setzte sich auf den Beifahrersitz und ließ sich von seinen Schwager durch die Stadt chauffieren. „Hey Sonny, du machst dir Sorgen, oder?“, fragte Ricardo nachdenklich. „Hhm, sicher. Bobby ist erst acht Jahre alt, was glaubst du wie er sich fühlt? Glaubst du es geht ihm gut?“ „Mach dir jetzt darüber keinen Kopf Sonny. Wir müssen uns jetzt auf Baxter konzentrieren. Meinst du, du schaffst das? Wenn nicht, lass dich von Castillo beurlauben. Er wird das schon verstehen.“, meinte Ricardo und heimste dafür von Sonny einen wütenden Blick ein. „Wehe du sagst ein Wort davon zu Castillo, Rico. Du hast mir versprochen nicht darüber zu reden, also bitte halt dich dran.“, erwiderte Sonny gereizt und zeigte nebenbei auf einen Parkplatz. „Wir müssen hier parken, auf der anderen Seite wird gebaut:“ „Woher weißt du das?“ „Hhm, ich kann Hinweisschilder lesen. Das solltest du auch mal versuchen. Manchmal hilft es.“, meinte Sonny und grinste seinen Schwager frech an. Ricardo schüttelte grinsend den Kopf und parkte das Auto auf einer freien Parkfläche. Danach unterhielten sich die beiden Cops über eine Stunde mit dem Informanten. „Toll, und was hat uns das Ganze jetzt gebracht? Der Kerl hat uns genau das erzählt, was wir schon wissen. Baxter plant ein ganz großes Ding. Er will Miami in den finanziellen Ruin treiben und ihm sind alle Mittel recht. Oh Mann, dass stinkt doch. Unsere Informanten wissen nur, was wir schon von Condales erfahren haben. Mann, das macht keinen Spaß.“, sagte Sonny gereizt und zündete sich eine Zigarette an.„Hey wow Sonny, nun entspann dich mal ein bisschen. Ähm, die wievielte Zigarette ist das heute schon?“ „Mann Rico, jetzt fang nicht noch damit an. Ich bin nicht gut drauf, um mit dir darüber zu diskutieren. Los, lass uns nach Hause fahren. Vielleicht hat Caro schon bei Angie angerufen. Vielleicht gibt’s da schon was Neues.“, erwiderte Sonny, machte noch einen Zug von seiner Zigarette, bevor er ins Auto stieg und stur aus dem Fenster blickte. „Ähm Rico, hast du eigentlich schon mal daran gedacht, dass ich mich gar nicht mit Baxter treffen kann? Der Kerl erkennt mich doch sicher gleich wieder.“ „Oh Mann, daran hab ich gar nicht gedacht und Castillo sicher auch nicht.“ „Und was jetzt?“, fragte Sonny unsicher und schaute Ricardo nachdenklich an. Ricardo schaute Sonny ernst an, schüttelte kurz mit dem Kopf und nahm das Handy aus seiner Jackentasche. „Ich ruf Castillo an und sag ihm, dass wir nichts erfahren haben und dass wir für heute Feierabend machen. Ich sag ihm, dass wir nach Hause fahren und morgen noch mal unser Glück bei den Informanten versuchen werden. Und dann erden wir auch noch mal mit Castillo über alles. Wir müssen uns wohl oder übel einen neuen Plan überlegen. “, erklärte er, starte den Motor, lenkte das Auto quer durch Miami und telefonierte zwischendurch mit dem Lieutenant. „Och nö, nicht auch noch das. Mann, schlimmer kann der Tag nicht mehr werden, oder?“ „Was ist los? Was hast du Sonny?“ „Ich habe meine Schlüssel im Bus liegen gelassen, und wie du weißt steht der noch auf dem Parkplatz vorm Revier. Was ist…“, meinte Sonny, hielt plötzlich in seiner Rede inne und schüttelte ungläubig den Kopf. „Hhm, sieht aus wie dein Mercedes. Ich dachte den hast du verkauft.“, erwiderte Ricardo und parkte sein Auto hinter Sonnys Mercedes. „Hab ich auch gedacht. Ähm, was ist Rico, kommst du noch mit rüber?“ „Weiß nicht. Ich glaube ich werde erst einmal schauen ob Val zu Hause ist. Falls nicht, komm ich gleich nach, okay.“ Mit diesen Worten ließ Ricardo seinen Schwager stehen und ging zu seinen Haus rüber. Sonny schaute kurz hinter Ricardo her, lief dann langsam zu seiner Haustür rüber, klingelte und blieb , als kurz darauf die Tür aufging, wie angewurzelt stehen und schaute sein Gegenüber unsicher an. „Billy?1? Was zum Teu…. Ähm, was machst du denn hier?“, stotterte er und schob seinen Sohn zurück ins Haus. Dort begrüßte er kurz seine Frau und wendete sich wieder seinem Sohn zu. „Also Billy, was machst du hier? Weiß deine Mom das du hier bist?“ „Ich möchte dir helfen Bobby zu finden. Und ja, Mom weiß das ich hier bin. Und hast du schon eine Spur?“, fragte Billy und schaute seinen Vater fragend an.„Wow, warte nicht so hastig. Setzten wir uns erst einmal ins Wohnzimmer. Ricardo wollte noch vorbei kommen. Er weiß Bescheid, aber ich habe ihn gebeten sich nicht einzumischen. Wir reden dann später weiter, okay.“, erklärte Sonny, schaute seinen Sohn und seine Frau nacheinander ernst an und zuckte zusammen, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Ich mach schon auf.“, sagte Angie und war schon aus dem Zimmer verschwunden. Kurz darauf kam sie in Begleitung von Valerie, Ricardo und den Babys zurück in den Raum und setzte sich zu ihren Mann aufs Sofa. „Hey Billy, was machst du denn hier? Schön dich zu sehen.“, begrüßte Ricardo den Jungen und setzte sich auf einen freien Sessel. Bevor Billy etwas sagen konnte, ergriff Valerie das Wort und begrüßte den Jungen. Sonny schaute während der Begrüßung seinen Sohn kurz an und schüttelte mit dem Kopf, ohne das Valerie etwas davon mitbekam. Ricardo schaute aufmerksam zwischen Sonny, Angie, die neben ihrer Schwester stand und Billy hin und her. „Ähm, möchte jemand was zum Trinken?“, fragte Sonny, um die angespannte Situation etwas zu entschärfen. „Ich nehme ein Bier.“, sagte Ricardo gleich, um Sonny etwas beizustehen, zog seine Frau zu sich auf den Sessel und lächelte sie an. „Mir kannst du eine Cola mitbringen, Dad.“, meinte Billy, machte es sich neben Angie auf dem Sofa bequem und nahm Josch, der munter lachte, auf den Schoss, während Chuck in seinem Babysitz friedlich schlummerte. „Warte, ich helfe dir Schatz.“, rief Angie, folgte ihren Mann in die Küche, blieb aber an der Tür noch einmal stehen und schaute ihre Schwester an. „Ähm Angie, mir kannst du einen O-Saft mitbringen.“, meinte Valerie, die genau wusste was Angie von ihr wollte und lächelte ihre Schwester dankbar an. Angie nickte mit dem Kopf und ging in die Küche, wo Sonny sich schon am Kühlschrank bediente. „Hey Angie, hat Caro angerufen? Hat sie schon einen Anruf bekommen?“, fragte Sonny und hoffte insgeheim auf eine positive Nachricht, doch Angie senkte ihren Blick und schüttelte mit dem Kopf. „Nein.“, das war alles was sie sagte. Sonny holte tief Luft, nickte mit dem Kopf, nahm das Trinken und ging mit seiner Frau zurück ins Wohnzimmer, wo sich Ricardo, Valerie und Billy angeregt unterhielten. Sonny gab Ricardo ein Bier, stellte eine zweite Flasche vor Billy auf den Tisch und setzte sich neben seinen Sohn auf das Sofa. „Ähm Dad, dass ist die falsche Flasche. Hier, die gehört dir, gib du mir die Cola.“, meinte Billy und hielt seinem Vater die Bierflasche hin. „Ups, ähm, tut mir leid.“ „Hey Sonny, was ist los mit dir? Du bist etwas durcheinander, oder?“, erkundigte sich Valerie bei ihren Schwager. „Was? Ähm ja… nein. Es ist alles in Ordnung, nur habe ich gerade überlegt was der Mercedes da vor der Haustür macht.“, versuchte Sonny sich aus dieser verfahrenen Lage raus zureden. „Ich hab ihn dir zurückgeholt, Schatz. Ich weiß doch wie sehr du dieses Auto liebst. Und glaub mir, es war gar nicht so einfach gewesen den Wagen wieder zu bekommen. Wenn du ihn jetzt noch mal verkaufst, dann werde ich sauer.“, erklärte Angie kurz und lächelte ihren Mann verliebt an. „Und Billy, was machst du hier?“, fragte Valerie schließlich. „Och ich… ich wollte eigentlich nur etwas mit meinem Dad besprechen und…“ „Und er wird morgen schon wieder nach Hause fliegen.“, führte Sonny den Satz fort. Dann folgten ein paar schweigsame Minuten, ehe Ricardo das Wort ergriff. „So, wir werden euch dann mall allein lassen. Josch und Chuck bekommen gleich was zu futtern und eure beiden Racker werden sicher auch gleich schreien, oder. Ähm Sonny, wir sehen uns dann morgen auf Arbeit. Billy, war schön dich mal wieder getroffen zu haben. Lass es dir gut gehen. Angie, sie bloß vorsichtig mit den Beiden. Einer allein ist ja gerade noch zu ertragen, aber beide zusammen ergeben ein Problem.“, scherzte Ricardo und begann zu lachen. Valerie verabschiedete sich auch von allen Anwesenden und verließ mit ihren Mann das Haus. „Hey Rico, warte.“, rief Sonny seinen Partner von der Tür aus nach. „Ich komme morgen etwas später, okay. Falls jemand fragt, sag ihnen ich bring Billy zum Flughafen.“ „Geht klar.“, erwiderte Ricardo kurz, hob die Hand und begleitete dann seine Frau zu ihrem Haus rüber. Sonny ging langsam zurück ins Wohnzimmer, schaute seinen Sohn fragend an und setzte sich auf den Sessel, wo vorher Ricardo gesessen hatte. „Also Billy, was genau machst du hier?“, fragte er. „Na das hab ich doch schon gesagt. Ich möchte dir helfen Bobby zu finden und nach Hause zu bringen. Und ich wollte mit dir über einen Schulwechsel reden.“, erwiderte Billy leise. „Was? Was hast du vor? Ich meine wo willst du hin?“ „Ganz einfach, ich beende demnächst meine zehnte Klasse und suche mir eine Schule, wo ich mein Abitur machen kann. Und ich habe daran gedacht mir eine Schule hier in Miami zu suchen.“ „Wow, warte mal Billy. Ich glaube das jetzt nicht. Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Ähm, weiß deine Mom von deinen Plänen?“, unterbrach Sonny seinen Sohn und schaute ihn ernst an. „Mom weiß noch nichts. Ich wollte das erst mit ihr besprechen, wenn das mit Bobby wieder in Ordnung ist. Sie macht sich große Sorgen um Bobby. Und da wollte ich sie nicht auch noch mit diesem Problem belasten. Und um ehrlich zu sein, habe ich gedacht, das du mir hilfst Mom zu überreden, dass ich hier weiter zur Schule gehen darf.“, erklärte der Junge und schaute seinen Vater treuherzig an. „Oh, oh, wie der Vater so der Sohn.“, meinte Angie, die gerade mit den Zwillingen im Arm, ins Zimmer kam und schaute erst ihren Mann und dann Billy lächelnd an. „Was meinst du, Schatz?“, fragte Sonny, nahm Angie eines der Babys ab und setzte sich wieder auf den Sessel. „Na was wohl, dieser Blick, Jungs, da kann doch keiner widerstehen.“ Sonny lächelte seine Frau kurz an und wendete sich dem Baby auf seinem Arm zu. Er gab dem Kind das Fläschchen und schaute lächelnd im Gedanken versunken, zu wie das Baby trank. „Ich denke darüber nach Billy. Ähm, ich glaube es ist besser, wenn wir jetzt schlafen gehen, damit wir deinen Flieger morgen früh nicht verpassen.“ „Aber Dad.“ „Warte Billy, lass mich ausreden. Ich will dass du nach Hause fliegst und deiner Mom hilfst. Ich kann dich im Moment nicht wirklich gebrauchen. Ich muss mich auf unseren Fall konzentrieren und außerdem brauche ich jemanden bei euch zu Hause, der mich auf dem Laufenden hält. Ich glaube deine Mom wird das nicht mehr lange durchhalten. Verstehst du das Billy?“, meinte Sonny und schaute seinen Sohn tief in die Augen. „Ja Dad, du hast ja Recht. Ich hab doch nicht daran gedacht, wie es Mom bei der ganzen Sache geht. Ich wollte doch nur meinen Bruder zurück. Ich hätte nie gedacht, dass er mir jemals so fehlen würde.“, erwiderte Billy mit Tränen in den Augen und verließ das Wohnzimmer. Sonny schaute Angie besorgt an, stellte die leere Babyflasche auf den Tisch und lehnte das Baby an seine Schulter. „Warte Sonny, ich kümmere mich um die Babys, geh du zu Billy und red noch mal mit ihm. Ich warte dann im Schlafzimmer auf dich.“, sagte Angie und wickelte schnell ihr Baby zu Ende, ehe sie Sonny das Andere, das gerade ein Bäuerchen gemacht hatte, abnahm. Sonny nickte stumm mit dem Kopf, gab seiner Frau das Baby, lächelte sie noch einmal an und ging nachdenklich ins Gästezimmer, wo Billy für die Nacht einquartiert wurde. Billy lag angezogen auf dem Bett und hatte sich das Kissen über den Kopf gezogen, als Sonny leise die Tür öffnete. „Hey Kid, lass uns reden.“ Billy hob das Kissen vom Gesicht und schaute seinen Vater fragend an. „Worüber?“ „Worüber du willst, Billy. Was ist passiert, dass du aus Atlanta weg möchtest?“ „Nichts. Ich dachte nur, es wäre toll, jetzt endlich mal in deiner Nähe zu wohnen. Seitdem ich mit Mom nach Atlanta gezogen bin, haben wir uns vielleicht einmal im Jahr gesehen. Ich denke jetzt ist die Zeit gekommen, wo wir beide mehr Zeit miteinander verbringen sollten. Oh Dad, ich vermisse dich so. ich kann zwar mit Mom über vieles reden, aber es gibt auch Dinge über die ich nicht mit ihr sprechen kann.“, erklärte Billy mit Tränen in den Augen.
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Sonny setzte sich zu seinen Sohn aufs Bett und schaute ihn unsicher an. „Was ist mit Robert? Kannst du nicht mit ihm reden?“ „Ach Dad, das ist was ganz anderes. Er ist für mich so etwas wie ein Freund. Ich seh ihn nicht als mein Stiefvater. Und es gibt Dinge über die ich eben nur mit dir sprechen kann.“ Sonny schluckte und verspannte sich sichtlich. „Was zum Beispiel?“, fragte er vorsichtig. „Nicht das was du denkst, Dad. Du kannst dich wieder entspannen, über Frauen und so weiter, weiß ich bescheid. Ich würde gerne mit dir über Autos, Sport, Waffen und über deinen Job reden. All das interessiert Robert nicht. Über seinen Job darf er nicht mit uns sprechen. Und er mag keine schnellen Autos oder Sport. Ich würde gerne mit dir über meine Zukunft reden wollen.“, meinte Billy und schaute seinen Vater vorsichtig an. „Hhm okay. Ich meine,… ich weiß nicht was ich sagen soll. Ähm, darf ich dir mal was fragen?“ „Sicher Dad.“ „Hast du eigentlich schon deinen Führerschein?“, fragte Sonny unsicher. „Nein. Ähm Mom sagt immer dass sie dafür keine Nerven hat. Und Robert ist immer nur mit seiner Arbeit beschäftigt. Er hat keine Zeit für so etwas. Jemand anderes wollte ich nicht fragen. Ich bin fast der Einzigste in meiner Klasse, der noch keinen Führerschein hat.“ „Wie kommst du zur Schule?“ „Na das ist ja mal eine Frage, die sich leicht beantworten lässt. Ich fahr mit dem Bus, oder Freunde von mir nehmen mich mit. Aber das sieht Mom nicht so gern. Sie meint immer, dass wir zu jung zum Autofahren sind. Erst wenn jemand 18 ist, hat sie nichts dagegen, dass ich mitfahre.“ „Was? Ich glaube ich werde mal mit deiner Mom reden. Und wie kommst du mit deinem Bruder klar, Billy?“, fragte Sonny und schaute seinen Sohn nachdenklich an. Daraufhin erklärte Billy, was ihm sein Bruder bedeutete und das er ihn liebte. So ergab ein Wort das Andere und die Beiden diskutierten noch über eine ganze Menge Themen. Erst als Billy den Faden verloren hatte, schaute er zufällig auf seine Uhr und bekam große Augen. „Oh Mann, es ist schon fast halb drei. Ähm, ich glaube wir sollten jetzt etwas schlafen, oder? Außerdem habe ich den Faden verloren. Lass uns ein anderes Mal weiterreden.“, meinte er und umarmte Sonny. „Danke Dad.“ „Schon gut Billy. Ähm, ich verschwinde dann mal. Schlaf gut, Kid.“, erwiderte Sonny und verließ das Zimmer. Er schlich leise durchs Haus, schaute ob alles abgeschlossen war und ging ins Schlafzimmer. Dort legte er sich vorsichtig neben Angie, um sie nicht aufzuwecken, ins Bett und schrak zusammen, als diese ihn plötzlich ihre Hand auf die Brust legte und zu sich heranzog. „Und, habt ihr Beide alles geklärt?“, fragte sie leise und lächelte Sonny verliebt an. „Einiges, aber nicht alles. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Und es tut mir leid, falls ich dich geweckt habe.“„Schon gut Sonny, ich habe auf dich gewartet. Lass uns jetzt schlafen.“, meinte Angie noch und stellte mit einem Lächeln im Gesicht fest, dass Sonny bereits eingeschlafen war. Sie schüttelte kurz den Kopf, küsste ihren Mann vorsichtig auf den Mund und schaltete das Licht aus. Am nächsten Morgen wachten Angie und Sonny erst durch den Geruch von frischen Kaffee und das Klappern von Geschirr auf. Sie zogen sich an, machten sich frisch und gingen danach gemeinsam in die Küche, wo Billy bereits am Esstisch saß und die Zwillinge fütterte. Sonny setzte sich zu seinen Sohn an den Tisch und schaute ihn fragend an. „Guten Morgen Kid. Ähm, wie spät ist es eigentlich?“, fragte er. „Guten Morgen, wünsch ich euch Beiden. Es ist kurz vor neun.“ „Was?“ „Oh, oh Sonny, ich glaube den Flieger könnt ihr vergessen.“, meinte Angie und stellte Sonny eine Tasse Kaffee vor die Nase. „Oh Mann, Billy, wieso hast du mich nicht geweckt? Ich hatte zwar Rico Bescheid gesagt, das ich später komme, aber doch nicht soviel später.“ „Wirst du Ärger bekommen?“, fragte Angie besorgt. „Au ja, ich denke diesmal schon. Ich glaube es ist besser wenn ich gleich losfahre. Ähm Angie, kommst du kurz mit?“ „Wieso das denn, hast du etwa Angst alleine?“, fragte Billy und grinste seinen Vater frech an. „Ha, ha, sehr witzig. Nein, aber der Bus steht noch auf dem Revier und ich kann schlecht mit zwei Autos nach Hause kommen, oder? Ähm Billy, kannst du kurz auf die Zwillinge aufpassen?“ „Sicher, kein Problem. Tut mir leid, dass ich dich nicht geweckt habe.“, meinte Billy und senkte seinen Kopf. „Schon gut Kid. Los Angie, fahren wir.“, drängte Sonny, trank seinen Kaffee aus und nahm schon die Autoschlüssel in die Hand. „Hey Billy, falls was ist oder du Hilfe brauchst, geh zu Val rüber. Sie wird dir helfen. Aber ich denke sie wird eh gleich hier auftauchen. Bis gleich.“, sagte Angie und ging zu Sonny, der schon an der Haustür stand und wartete, rüber. Als die Beiden auf dem Parkplatz vorm Revier ankamen, parkte ein dunkler Mercedes neben ihren Bus. Sonny wunderte sich zwar über das Auto, sagte jedoch nichts. Er verabschiedete sich von seiner Frau, stieg aus dem Wagen und winkte Angie kurz nach, als diese den Wagen langsam vom Parkplatz lenkte. Danach verschwand er im Reviergebäude und bemerkte gleich, als er den Arbeitsraum betrat, dass irgendwas nicht stimmte, denn er wurde von allen Seiten fragend angeschaut. „Hey Rico, was ist denn los?“, fragte er und wollte sich zu Ricardo an den Schreibtisch setzten, als im selben Augenblick die Tür von Castillos Büro aufging und dieser Sonny zu sich rief. „Hey Sonny, die DAB ist da.“; warnte Ricardo seinen Schwager und deutet mit dem Kopf auf das Büro. Sonny runzelte die Stirn, nickte Ricardo kurz zu, holte tief Luft und begab sich in das Büro von Castillo. Kaum das er das Zimmer betreten hatte, schloss Castillo die Tür hinter sich und setzte sich wieder auf seinen Platz. „Lieutenant Crockett, setzten sie sich bitte. Die Herren möchten mit ihnen reden. Ich werde mich vorerst aus dem Gespräch raushalten.“, erklärte Lieutenant Castillo und schaute Sonny ernst an. Dieser spürte, dass etwas nicht stimmte. Sonny wusste instinktiv, dass er in Schwierigkeiten steckte, ansonsten hätte Castillo ihn nicht so förmlich angesprochen. Castillo nahm sich derweil einen Zettel und einen Stift und gab den Leuten der Dienstaufsicht ein Zeichen, dass sie nun reden konnten. „Lieutenant James Sonny Crockett, wir werden nicht lange drum herum reden. Wir haben einige Untersuchungen durchgeführt und dabei sind uns einige Unklarheiten in den Weg gekommen und bis wir diese aufgeklärt haben, werden wir sie vom Dienst suspendieren.“, erklärte Maxwell, einer der beiden Männer von der Dienstaufsicht. „Was?“, fragte Sonny, sprang auf und schaute erst die beiden Männer und dann Castillo wütend an. „Bitte geben sie mir ihre Dienstwaffe und ihre Marke.“, sagte Castillo leise, und dann geschah genau das, womit Castillo gerechnet hatte. Sonny schüttelte kurz den Kopf, zog seine Waffe aus dem Schulterholster und seine Polizeimarke, sowie seinen Dienstausweis aus der Jackentasche und legte sie, ohne den Blick abzuwenden, vor Castillo auf den Schreibtisch. Er schaute Castillo noch einmal fragend an, stürmte aus dem Büro, vorbei an den anderen Polizisten und verließ wutentbrannt das Revier. „Sonny warte.“, rief Gina ihm noch nach und lief zur Tür, aber Ricardo hielt sie fest. „Warte Gina, las ihn. Wer weiß was da los war. Ähm Castillo will noch mit uns reden.“ Gina nickte nachdenklich mit dem Kopf und ging mit den anderen Polizisten in einen der Besprechungsräume, wo sie auf Castillo, der noch die Herren von der Dienstaufsicht zur Tür brachte, warteten. Unterdessen verließ Sonny mit quetschenden Reifen den Parkplatz und fuhr, ohne wirklich zu wissen, was gerade geschehen war, in der Gegend umher. Er hielt den Bus am Hafen an und schaute auf die Boote, die dort vor Anker lagen, nebenbei registrierte er das sein Handy klingelte, aber als er die Nummer vom Revier auf dem Display erblickte, nahm er nicht ab. Er hatte keine Lust mit seinen Kollegen und schon gar nicht mit Castillo zu reden. Er schaltete sein Handy ab, ließ seinen Blick noch einmal über die Boote gleiten, als ihn in den Sinn kam, dass zu Hause jemand auf ihn wartete. Sonny setzte sich in den Bus und fuhr auf den schnellsten Weg zu sich nach Hause. Als er dort ankam, schloss er die Tür auf, schmiss seine Jacke in die Ecke, knallte die Tür wieder zu und ging ins Wohnzimmer, wo seine Familie versammelt war. Er schaute alle Anwesenden kurz an und setzte sich auf einen Stuhl. „Was ist, warum schaut ihr mich alle so an?“ „Was ist passiert? Wieso bist du schon wieder hier?“, erkundigte sich Angie und schaute ihren Mann besorgt an. „Ich wurde gerade vom Dienst suspendiert, das ist passiert.“ „Was? Wieso?“, hakte Valerie, die neben ihrer Schwester auf dem Sofa saß, nach. „Weiß ich auch nicht so genau. Es laufen noch irgendwelche Untersuchungen.“ „Was hast du jetzt vor, Dad?“, fragte Billy vorsichtig, doch Sonny zuckte nur mit den Schultern und schaute Angie fragend an. „Sie weiß über Bobby bescheid.“, meinte Angie plötzlich und deutete auf ihre Schwester. „Ja, Rico hat mir gestern Abend alles erzählt. Kann ich euch vielleicht irgendwie helfen?“ „Nein. Ich kümmere mich schon darum. Ich möchte nicht dass sich noch Jemand mit einmischt. Bitte sag das auch noch mal zu Ricardo. Er hat mir versprochen, sich aus allem raus zuhalten.“, erklärte Sonny und schaute Valerie ernst an. „Ich weiß, das hat er mir gesagt. Und was willst du jetzt machen?“, fragte Valerie vorsichtig und sah Sonny förmlich an, wie er nach einer Antwort suchte. „Hhm, eigentlich würde ich gern mit Billy nach Atlanta fliegen. Dann kann ich mir vor Ort ein Bild von der Entführung machen. Vielleicht erfahre ich etwas mehr. Aber andererseits möchte ich hier bei meiner Familie bleiben und mit ihnen ein paar freie Tage verbringen. Die Suspendierung hat doch auch was Gutes, oder?“, meinte Sonny und holte tief Luft. „Hhm, ich glaube du solltest lieber mit Billy nach Atlanta fliegen. Bobby geht jetzt vor. Wenn er wieder zu Hause ist, können wir Beide noch genug gemeinsame Stunden verbringen. Außerdem ist Valerie auch noch da, so bin ich nicht allein.“ „Bist du sicher?“ „Ja Sonny, 100%. Nur um eins möchte ich dich bitten. Melde dich, wenn ihr in Atlanta gelandet seid und wenn es etwas Neues von Bobby gibt.“, erklärte Angie und schaute ihren Mann lächelnd an. Sonny nickte stumm mit dem Kopf, küsste seine Frau und verließ das Zimmer. Er verschwand für ein paar Minuten im Schlafzimmer und packte ein paar Sachen in seine Reisetasche ein. Unterdessen herrschte auf dem Revier reges Treiben. Alle diskutierten darüber was wohl im Büro von Castillo passiert war. Als dann Castillo den Besprechungsraum betrat, verstummten die Gespräche abrupt und alle schauten den Lieutenant fragend an. „Ähm, Lieutenant, was ist passiert?“, fragte Ricardo schließlich und beendete so die drückende Stille. „Ich kann noch nicht viel sagen, nur eines ist sicher, Sonny wurde bis auf weiteres vom Dienst suspendiert. Ich kann noch nichts Genaueres sagen, wieso das geschehen ist. Die Ermittlungen laufen noch.“ „Was machen wir jetzt?“, fragte Benjamin und schaute den Lieutenant unsicher an. „Sie kümmern sich weiter um die neuen Kollegen. Wenn die Prüfungen beendet sind, wenden sie sich diesen Fall zu. Switek, O’Brien und Tubbs, ihr drei arbeitet weiter an den Fall Baxter. Verssucht ein Treffen mit ihm zu arrangieren. Gina, Trudy, ihr übernehmt, wie immer erst einmal die Koordination hier vor Ort. Um eines möchte ich euch bitten, passt auf, das Sonny uns nicht in die Quere kommt. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“, erklärte Castillo und schaute alle nacheinander ernst an. „Ich glaube nicht dass Sonny uns stören wird, der ist voll ausgelastet.“, dachte Ricardo, sprach aber seinen Gedanken nicht aus. „So, wenn es jetzt keine Fragen mehr gibt, gehen alle an ihre Arbeit. Dieser Fall ist sehr wichtig, bitte denkt daran. Außerdem sitzt uns die DAB im Nacken. Die kontrollieren jetzt verschärft unsere Einheit. Tubbs, O’Brien, lasst euch von Switek eine neue Akte zusammenstellen.“, meinte Castillo noch, schaute noch einmal in die Runde und verließ den Raum, um in seinen Büro zu verschwinden. „Hey Rico, was glaubst du, was mit Sonny ist?“, fragte Martin vorsichtig. „Hhm, keine Ahnung. Ich denke da will irgendjemand Sonny einen Strick drehen. Ich kann mir vorstellen, das jemand ihn nur von der Straße haben möchte. Es wird sich sicher bald alles aufklären, hoffe ich.“ „Ähm, ich werde euch dann mal eure Akten zusammenstellen.“, meinte Switek plötzlich und verließ den Raum. „Er hat Recht, wir sollten jetzt lieber an unsere Arbeit gehen. Hey Benny, viel Spaß mit den Kleinen.“, lachte Ricardo und gab damit das Zeichen zum Aufbruch. Die Cops begaben sich an ihre Schreibtische und erarbeiteten noch einen genauen Plan, wie sie vorgehen wollten. Und sie arbeiteten sich durch große Aktenberge, um mehr über Baxter zu erfahren. So verging Stunde um Stunde und schnell war der Tag vorbei. Die Polizisten machten Feierabend und fuhren nach Hause. Sonny und sein Sohn kamen derweil in Atlanta an und ließen sich mit dem Taxi zum Haus von Sonnys Exfrau bringen. Die Beiden klingelten an der Tür und warteten, bis jemand öffnete. „Hey Mom, wir sind da.“, meinte Billy gleich, als er in das überraschte Gesicht seiner Mutter schaute. „Dürfen wir reinkommen?“, fragte Sonny und lächelte seine Exfrau an. „Was? Ja, aber sicher, kommt rein. Ähm, was macht ihr eigentlich hier?“, fragte Caroline und schaute Sonny unsicher an. „Hast du etwas über Bobby erfahren?“ „Nein, leider nicht. Gibt’s bei euch was Neues?“ „Ja, der Entführer hat sich heute Morgen bei uns gemeldet. Nun kommt doch erst einmal rein. Robert ist im Wohnzimmer und wartet auf den nächsten Anruf.“, erklärte Caroline und führte Sonny und Billy ins Wohnzimmer. „Hallo Robert und hat der Entführer sich noch mal gemeldet?“, begrüßte Sonny den Mann seiner Exfrau und setzte sich zu ihn an den Esstisch. „Hallo Sonny. Billy, schön dich wieder zu sehen. Und nein, der Kerl hat sich noch nicht wieder angerufen.“, erwiderte Robert kurz und schaute nervös auf das Telefon. „Hhm, okay. Wisst ihr jetzt wenigstens schon was die von euch wollen?“ „Ja Sonny, das hat man uns heute Morgen mitgeteilt. Aber dazu muss ich dir einiges erklären. Billy, würdest du uns bitte allein lassen?“, fragte Robert und schaute erst Sonny und dann Billy ernst an. „Was soll das?“ „Bleib ruhig Sonny, glaub mir, es ist besser wenn Billy so wenig wie möglich von der ganzen Sache weiß. Es ist sehr ernst.“, versuchte Caroline ihren Exmann zu beruhigen und schaute ihren Sohn bittend an. „Okay, ich verschwinde. Ich bin in meinem Zimmer, falls ihr mich sucht.“, meinte Billy, nickte Sonny zu und verließ das Wohnzimmer. „Also, was ist hier los? Was soll das ganze geheime Spielchen?“ „Ich werde dir kurz erklären, worum es eigentlich geht. Aber alles was ich dir jetzt sage unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe.“ „Was?“ „Warte Sonny, hör Robert einfach zu, dann können wir darüber diskutieren.“, meinte Caroline und stellte Sonny eine Tasse mit heißen Kaffee, den sie gerade aus der Küche geholt hatte, vor die Nase. „Danke Caro. Ähm, okay red weiter Robert.“ „Also, es ist so, ich arbeite für die Regierung. Wir entwickeln gerade ein neues Lenkleitsystem für Raketen. Und die Entführer von Bobby wissen darüber Bescheid. Ich soll ihnen die Pläne geben.“ „Ja und, wo liegt das Problem?“, fragte Sonny nach einer kurzen Pause. „Du wirst ihnen doch die Pläne geben, oder? Es geht doch schließlich um deinen Sohn.“ „Das ist nicht so einfach wie du denkst, Sonny. Das FBI hat sich schon in den Fall eingeschaltet. Unser Haus wird auch observiert. Und ich darf auf keinen Fall die richtigen Pläne für den Austausch verwenden. Man hat da schon extra etwas vorbereitet. Die Pläne sehen zwar aus wie die Originaldokumente, aber es gibt ein paar kleine Abweichungen, so dass das Lenkleitsystem unbrauchbar ist. Das FBI und auch die Polizei lassen mir freie Hand bei dieser Sache. Niemand von denen wird sich einmischen. Das Einzige was ich dafür tun muss, ist mir die Gesichter der Entführer zu merken.“ „Wow warte.“, unterbrach Sonny Robert. „Glaubst du das die es dir wirklich so einfach machen werden. Wenn du oder Bobby die Gesichter der Entführer seht, werden sie auf Nummer sicher gehen wollen, und euch töten. Die können sich keine Zeugen leisten.“ „Hör auf damit Sonny, du machst mir Angst.“, meinte Caroline ernst. „Tut mir leid Caro. Ähm, ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt schlafen gehe und mir das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Lasst uns morgen weiterreden, okay.“ „Ja gut, komm mit, ich zeig dir das Gästezimmer, wo du schlafen kannst.“, erwiderte Caroline, lächelte ihren Mann kurz an und führte dann Sonny zu seinen Quartier. „Schlaf gut Sonny, falls du irgendwas brauchst, frag einfach.“ „Okay danke, Caro. Gute Nacht.“, meinte Sonny, lächelte seine Exfrau kurz an und umarmte sie schließlich. „Ich versprech dir, es wird alles gut. Wir werden Bobby da gesund rausholen.“ „Danke Sonny, ich bin so froh, dass du hier bist.“, sagte Caroline, nickte noch einmal mit dem Kopf und verließ das Zimmer. Am nächsten Morgen wachte Sonny durch den Geruch frischen Kaffees auf. Er öffnete langsam die Augen und schaute in das lächelnde Gesicht seines Sohnes. „Guten Morgen Dad. Na gut geschlafen?“ „Hhm, guten Morgen, Billy. Musst du nicht zur Schule? Wie spät ist es eigentlich? Sind Caroline und Robert schon wach? Und was gibt’s zum Frühstück?“, überhäufte Sonny seinen Sohn mit Fragen und begann zu Lachen, als er dessen überraschtes Gesicht sah. Danach stieg er aus dem Bett, verschwand im Badezimmer, um keine 15 Minuten später in der Küche zu erscheinen. Dort setzte er sich zu seiner Exfrau und deren Mann an den Esstisch und blickte sich suchend um. „Guten Morgen Sonny. Hast du gut geschlafen?“, fragte Caroline und lächelte dabei übers ganze Gesicht. „Ja danke. Ähm guten Morgen. Wo ist Billy hin?“ „Er ist gerade zur Schule gegangen. Es ist besser, wenn er wieder zum Unterricht geht, so wird er ein bisschen abgelenkt. Außerdem wiederholen sie gerade den Stoff für ihre bevorstehenden Prüfungen. Ich denke da sollte er schon dabei sein.“, erklärte Caroline, goss Sonny nebenbei eine Tasse Kaffee ein und setzte sich zu ihm an den Tisch. „Gut, dann können wir uns ja noch mal unterhalten. Ich habe da noch ein paar Fragen.“, meinte Sonny nachdenklich. „Möchtest du was essen?“, unterbrach Caroline ihren Exmann noch einmal. „Nein danke. Also, wieso habt ihr mich um Hilfe gebeten, aber lehnt die Hilfe vom FBI ab? Und wieso habt ihr Billy nicht erzählt, als was du arbeitest? Ich denke er ist alt genug, um zu wissen was los ist.“ „Erstens hatten wir dich gleich angerufen, als Bobby entführt wurde. Wir hofften dass du uns helfen würdest. Das FBI hat sich viel später eingeschaltet. Nachdem ich auf Arbeit erklärt habe was passiert ist. Erst als die Entführer uns mitteilten, was sie wollten. Ich habe darum gebeten dass sich das FBI aus dem Fall raushalten soll. Ich habe meinen Vorgesetzten versichert dass sich ein gut ausgebildeter Mann um alles kümmert. Sie haben mir eine Woche Zeit genehmigt, danach übernimmt das FBI den Fall. Also haben wir noch vier Tage, um etwas erreichen zu können. So, und nun zur nächsten Frage. Es hat sich einfach noch nicht der passende Zeitpunkt ergeben, um mit Billy über meinen Job zu reden.“ „Wow, warte mal, du meinst ihr habt keine Zeit um mit Billy über so etwas Wichtiges zu reden? Genauso wenig Zeit, um mit ihn über seinen Führerschein, seine Idee die Schule zu wechseln und nach Miami zu ziehen, zu reden?“ „Was, Billy will die Schule verlassen?“, unterbrach Caroline Sonny, der sich jetzt selber ohrfeigen könnte, weil er dieses Thema angesprochen hatte. „Lass uns ein anderes Mal darüber reden. Jetzt ist Bobby wichtig. Ähm, wann wollte sich der Entführer noch mal melden? Hat er etwas Genaueres gesagt?“ „Nein, hat er nicht. Also warten wir auf einen Anruf.“, meinte Robert und schaute seine Frau, die nachdenklich am Tisch saß, lächelnd an. „Also haben wir Zeit, um über Billy zu reden.“, flüsterte Caroline die Antwort fort und schaute Sonny ernst an. „Okay, ich hatte Billy eh versprochen mit dir zu sprechen, aber eigentlich wollte ich das machen, wenn hier wieder etwas Ruhe eingekehrt ist.“ „Mann Sonny, jetzt red schon endlich. Das lenkt mich vielleicht etwas ab.“, forderte Caroline und Sonny nickte mit dem Kopf. „Gut, okay. Also Billy möchte seine Schule wechseln. Er möchte nach Miami bzw. Florida, um näher bei mir sein zu können. Er ist der Meinung, dass jetzt die Zeit gekommen ist, wo er mehr Zeit mit mir verbringen möchte. Billy sagte, dass er mich nicht immer nur einmal im Jahr sehen will. Er braucht jetzt jemanden zum reden. Ähm, ich meinen einen Mann. Er hat versucht sich mit der zu unterhalten, Robert, aber das hat wohl nicht so geklappt, wie Billy es sich vorgestellt hat. Es tut mir leid, wenn sich das jetzt etwas hart anhört, aber ich kann euch nur das sagen, was Billy mir erzählt hat. Er möchte einfach nur mit jemanden über Autos, Frauen, Waffen oder Berufe reden.“, erklärte Sonny und machte eine kurze Pause, um Caroline und Roberts Reaktion zu sehen. Gerade als Caroline etwas sagen wollte, klingelte das Telefon. Die Drei schauten sich kurz erschrocken an und Sonny gab Robert das Zeichen zum abnehmen. „Hallo. Was? Ja, einen kleinen Moment bitte.“, sprach Robert, reichte Caroline den Hörer und meinte: „Es ist für dich, Billys Schule.“ Caroline unterhielt sich einen Augenblick mit jemand, legte auf und schaute die beiden Männer fragend an. „Die wollen mich sprechen. Ich soll Billy abholen.“ „Was? Was ist passiert?“, fragte Sonny, noch ehe Robert reagieren konnte. „Ich weiß es noch nicht genau. Der Direktor möchte sich mit mir unterhalten. Was ist Sonny, kommst du mit?“ „Ja sicher. Ähm Robert, hier steht meine Handynummer drauf, falls sich der Entführer meldet, ruf mich an, okay.“, meinte Sonny und gab Robert ein Stück Papier, auf dem er eine Nummer geschrieben hatte. „Gut danke, bis nachher.“, verabschiedete sich Robert, gab seiner Frau einen Kuss und brachte sie und Sonny noch zur Tür. „Hey Billy, hat deine Mom einen neuen Freund?“, fragte einer von Billys Klassenkameraden, als er aus dem Fenster schaute und Caroline zusammen mit Sonny über den Schulhof ging. „Was?“, fragte Billy, schaute aus dem Fenster und schüttelte den Kopf. „Nein, das ist mein Dad. Aber was wollen die denn hier?“ Kaum das Billy diesen Satz ausgesprochen hatte, ging die Tür auf und eine junge Frau betrat den Raum, um kurz mit der Lehrerin zu reden. Diese nickte mit dem Kopf und die junge Frau verließ den Raum wieder, ohne die Tür zu schließen. Die Lehrerin wendete sich der Klasse zu, schaute alle kurz an und blieb mit ihren Blick auf Billy haften. „Billy, der Direktor möchte sie sprechen.“ „Gut danke, Miss Parker.“, erwiderte Billy und verschwand aus dem Zimmer. Unterdessen erreichten Caroline und Sonny das Büro des Direktors. Die Sekretärin begleitete die Beiden ins Büro und gab ihren Vorgesetzten Bescheid. „Schön dass sie schon hier sind. Setzten sie sich Bitte Miss Conley. Mr. …?“ „Crockett.“, führte Caroline den Satz zu Ende. „Das ist Billys Vater.“ „Freut mich sie kennen zu lernen Mr. Crockett.“, erwiderte der Direktor und reichte Sonny die Hand. „Also, was ist passiert?“, fragte Caroline gleich, nachdem sie Platz genommen hatte. „Es geht um Billy. Ich glaube es war keine gute Idee, ihn heute schon her zu schicken. Er ist völlig durcheinander. Ich glaube sie sollten sich mal in aller Ruhe mit ihm unterhalten. Haben sie Billys Bruder schon gefunden?“ „Nein, wir arbeiten noch daran.“, meinte Sonny und schaute auf die Tür, als sich diese leise öffnete. Die Sekretärin flüsterte dem Direktor etwas ins Ohr und schaute den Mann fragend an. „Okay, schicken sie ihn rein.“, erwiderte der Direktor ernst und lächelte Caroline an. Die Sekretärin nickte stumm mit dem Kopf, lächelte Sonny kurz an, verschwand aus dem Zimmer und gleich darauf betrat Billy den Raum. Er begrüßte den Direktor und nahm auf dem ihn zugewiesenen Stuhl, neben seinen Vater, platz. „Also, ich habe ihnen folgenden Vorschlag zu machen. Lassen sie Billy zu Hause, bis sie ihren anderen Sohn gefunden haben.“ „Aber was ist mit dem Unterricht? Er verpasst doch zuviel Stoff.“, meinte Caroline unsicher. „Da sehe ich kein Problem drin. Ihr Sohn ist ein sehr guter Schüler. Er kann den Unterrichtsstoff zu Hause durchgehen. Ich werde dafür sorgen, dass jeden Tag jemand vorbeikommt und ihm die Unterlagen vorbei bringt. Und falls Arbeiten oder Tests geschrieben werden, kann Billy die alle nachschreiben. Ich kann Billy im Moment nicht hier behalten. Er bringt die ganze Klasse durcheinander. Andauert träumte er vor sich hin und sorgt so für völliges Chaos im Unterricht.“, erklärte der Direktor und schaute alle nacheinander ernst an. Sonny blickte erst nachdenklich auf seinen Sohn, sagte aber nichts. Dann huschte ein Grinsen über sein Gesicht und Billy senkte den Kopf und entschuldigte sich für sein Verhalten. Caroline saß völlig geschockt auf ihren Platz, schaute verunsichert zwischen Sonny und Billy hin und her und hätte nie gedacht, dass Billy die Sache mit der Entführung so mitnehmen würde. „Ähm, gibt’s noch was zu bereden, oder können wir jetzt nach Hause fahren?“, fragte Sonny und schaute kurz auf seine Uhr. „Nur noch eine Kleinigkeit. Es ist Post für dich gekommen, Billy. Hier, schau dir das zu Hause in Ruhe an und dann teilst du mir mit, wie du dich entscheiden wirst, okay.“, meinte der Direktor und überreichte Billy ein paar Briefumschläge. „Danke Sir. Ähm, ich geh dann mal meine Sachen holen.“, sagte Billy und verschwand aus dem Büro. Kaum das die Tür wieder zu war, klingelte Sonnys Handy. Er zog es sofort aus seiner Jackentasche und schaute aufs Display. „Es ist Toni. Ähm, wir waren doch hier fertig, oder? Tut mir leid, aber ich muss rangehen. Ähm Caro, ich warte am Auto auf euch, okay. Mr. Walker, hat mich gefreut sie kennen zulernen.“, meinte Sonny, der sein klingelndes Handy in der Hand hielt, gab dem Direktor die Hand, nickte seiner Exfrau zu und verließ ebenfalls das Büro. Er lächelte im vorbeigehen die Sekretärin an, nahm das Gespräch an und unterhielt sich, auf dem Weg zum Auto, mit seinem Bruder. „Tut mir leid, das ist typisch Sonny.“, entschuldigte sich Caroline noch einmal und lächelte den Direktor verlegen an. „Schon gut. Geht es um Bobby?“ „Was? Oh nein, das war sein Bruder, der da angerufen hat. Ansonsten hätte sich mein Mann bei ihm gemeldet.“ „Billy ist seinem Vater sehr ähnlich, in manchen Dingen, schätze ich. Sehen sich die Beiden oft?“ „Nein, viel zu selten. Sonny lebt in Miami und Billy kann nur in den Ferien zu Besuch fahren. Ich hoffe nur das Billy seinem Vater nicht zu sehr nacheifert.“ „Wieso nicht? Billy vergöttert seinen Vater. Er hat sogar immer ein Foto von ihm dabei.“, hakte der Direktor nach. „Sonny ist Polizist. Er arbeitet bei einer Spezialeinheit, deshalb haben mein Mann und ich ihn um Hilfe gebeten. Und er wurde schon mehr als dreimal niedergeschossen. Das letzte Mal ist noch gar nicht so lange her. Und ich möchte nicht, dass Billy auch mal Polizist wird. Ich habe so schon Angst genug vor dem Tag, wenn die Nachricht kommt, dass Sonny getötet wurde und ich es Billy erklären muss. Das war mit der Grund warum ich mich scheiden ließ. Oh Gott, ich weiß gar nicht, warum ich ihnen das alles erzähle.“ „Nein, nein, ist schon okay, Mrs. Conley. Jetzt kann ich nachvollziehen, warum Billy manchmal so abwesend ist oder warum er einmal so aggressiv reagiert hat, als ihn jemand auf seinen Vater angesprochen hatte. Ich glaube es wäre ganz gut, wenn Billy mal etwas mehr Zeit mit seinem Vater verbringen würde. Ich glaube die Beiden müssten sich mal in Ruhe unterhalten, das ist es was Billy fehlt. Sein richtiger Vater.“, erklärte der Direktor, räusperte sich und entschuldigte sich gleich noch. „Oh, ich hoffe ich bin ihnen nicht zu nahe getreten, Mrs. Conley.“ „Nein. Es ist alles in Ordnung. Ich danke ihnen für dieses Gespräch, aber ich glaube ich muss jetzt gehen. Die Beiden werden sicher schon auf mich warten. Auf wieder sehn.“, verabschiedete sich Caroline und verließ ebenfalls das Büro. Sonny und Billy saßen unterdessen schon eine Weile auf der Motorhaube des Autos, mit dem sie gekommen waren und warteten auf Caroline. Als Caroline das Auto erreichte, setzten sich die Drei in den Wagen und fuhren in Richtung Stadt davon. „Billy, dein Dad hat mit mir über den Vorhaben gesprochen.“, sagte Caroline plötzlich und unterbrach so die angespannte Ruhe im Auto. Sonny zuckte zusammen, schaute angespannt aus dem Fenster und wartete auf die Reaktion seines Sohnes. „Und Mom, was sagst du dazu?“, fragte Billy und beugte sich nach vorn, um besser hören zu können. Jetzt schaute Sonny überrascht auf Billy, blickte dann seine Exfrau unsicher an und wartete nun auf deren Reaktion. „Ich bin eigentlich einverstanden, dass du nach Miami ziehen möchtest, aber ich würde gern noch einmal mit dir und Sonny darüber reden.“ Jetzt war Sonny völlig sprachlos, denn mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er schaute überrascht auf Caroline, als diese, mit Tränen in den Augen, das Auto abbremste und an den Straßenrand fuhr. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Billy unsicher. „Oh, oh, komm schon Caroline, nicht weinen. Es ist alles in Ordnung.“, versuchte Sonny seine Exfrau zu beruhigen und umarmte sie. „Oh Gott, ich mache mir solche Sorgen um Bobby und darüber hinaus habe ich niemals daran gedacht, wie du dich fühlst Billy. Es tut mir so leid.“ „Ist schon gut Mom. Ich weiß wie du dich fühlst. Ich mache mir auch Sorgen um Bobby, deshalb wollte ich erst später mit dir über meine Pläne, von dem Schulwechsel, reden. Ich wollte dich nicht auch noch damit belasten. Lass uns doch in aller Ruhe noch mal darüber reden, wenn Bobby wieder zu Hause ist. Ich werde Bobby dann auch erklären, was ich vorhabe. Bitte Mom, mach dir keine Sorgen um mich.“, bat Billy und umarmte ebenfalls seine Mutter. „Ähm, lass uns die Plätze tauschen. Ich fahr lieber weiter. Ich verspreche dir, es wird alles wieder gut. Wir werden Bobby wieder nach Hause bringen und danach besprechen wir Billys Pläne.“, meinte Sonny und stieg aus dem Wagen. Caroline rutschte auf den Beifahrersitz rüber, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte ihren Sohn an. Sonny startete, nachdem er sich ans Steuer gesetzt hatte, den Motor und lenkte den Wagen wieder vorsichtig auf die Straße zurück. Er fuhr nach Anweisung den Weg zurück zum Haus, wo Caroline und Billy wohnten und parkte dort den Wagen direkt hinter einen Streifenwagen, der vor Carolines Haus stand. „Hey, verschwindet hier, wir brauchen keine Aufpasser.“, sagte er zu den Polizisten, der am Steuer des Wagens saß und gab seiner Anordnung mit dem Kopf Nachdruck. Der Polizist auf dem Beifahrersitz unterhielt sich kurz mit seinen Vorgesetzten und gab seinem Partner das Okay zum abfahren. „Warum hast du sie weggeschickt?“, fragte Caroline überrascht. „Es ist zu auffällig. Was ist, wenn euch die Entführer beobachten? Das wird sie nur verunsichern. Die wollten doch sicher, das ihr die Polizei da raus haltet, oder?“ „Stimmt, daran haben wir gar nicht gedacht.“ „Und, hat sich schon jemand gemeldet?“, fragte Caroline gleich, als sie vor ihren Mann stand. „Nein, es gibt nichts Neues. Was war bei euch? Wieso ist Billy schon wieder zu Hause? Hat er was angestellt?“ „Er hat nichts angestellt. Es ist alles in Ordnung. Der Direx hat ihn von der Schule beurlaubt, solange bis Bobby wieder zu Hause ist. Billy konzentriert sich nicht genug auf den Unterricht und lenkt so die anderen Schüler ab.“, erklärte Sonny und setzte sich zu Robert an den Esstisch. Auch Caroline und Billy setzten sich an den Tisch und schauten Sonny und Robert lächelnd an. Plötzlich ergriff Robert das Wort und erklärte Billy bis ins kleinste Detail was und vor allem woran er arbeitete und warum Bobby entführt wurde. Billy verschlug es die Sprache und seine Augen wurden immer größer. Sonny schaute erst seinen Sohn grinsend an und machte dann seiner Exfrau verständlich, dass er Hunger hatte. Caroline nickte mit dem Kopf und wollte gleich beginnen etwas zu kochen. „Warte Caro. Ähm, warum bestellen wir nicht was zum Essen?“, hielt Sonny Caroline auf. „Oh ja, Pizza.“, sagte Billy gleich und Robert nickte zustimmend mit dem Kopf. „Pizza klingt gut.“ Nach dem Essen schaute Billy immer wieder nervös auf seine Uhr. „Hey Kid, was ist los? Warum bist du so nervös?“, fragte Sonny, der selbst schon ganz nervös wirkte. „Ich hab heute Training, aber ich wollte nicht fragen ob ich gehen darf. Ähm, ich wollte euch in eurem Gespräch nicht unterbrechen.“ „Aber natürlich kannst du gehen. Nimmt der Coach dich mit?“, fragte Caroline. „Nein, er ist gleich von der Schule aus zum Training gefahren, deshalb wollte ich fragen, ob jemand von euch mich fahren kann.“ „Und, hast du da an jemand bestimmtes gedacht?“, fragte Robert, der sich längst denken konnte, was Billy wollte und schaute den Jungen herausfordernd an. „Na klar, er soll mich fahren.“, erwiderte Billy, sprang auf und umarmte Sonny von hinten. Sonny grinste übers ganze Gesicht und schaute seinen Sohn frech an. Dann nickte er mit dem Kopf und erhob sich vom Stuhl, um seine Jacke zu holen. Er brachte Billy zum Sportplatz und schaute ihm beim Training zu. Die nächsten zwei Tage verliefen ähnlich. Sonny verbrachte viel Zeit mit seinem Sohn und genoss sichtlich die Rolle als Vater. Es wurde noch einmal ein ausführliches Gespräch geführt und Caroline war mit dem Schulwechsel einverstanden. Aber Billy musste versprechen erst den Schulabschluss zu machen. Unterdessen versuchten die Cops von Miami Vice alles daran zu setzen, ein Treffen mit Baxter zu organisieren. Am frühen Morgen, des laufenden Tages, rief Lieutenant Castillo Martin und Ricardo zu sich ins Büro. „Was ist los Lieutenant?“, fragte Martin gleich, als er das Büro betrat. „Setzt euch kurz, ich habe euch etwas zu sagen.“, meinte Castillo, schloss die Tür hinter Ricardo und setzte sich auf seinen eigenen Platz. „Es geht um Sonny. Ich möchte dass ihr Beide über alles Bescheid wisst, bevor ihr ein Treffen mit Baxter habt. Die DAB hat mal wieder ihre Runden gedreht, wie ihr mitbekommen habt. Und die haben festgestellt, dass Sonny fast jeden Tag zu spät auf Arbeit kam und oft nicht bei der Sache war. Somit hat er wohl die laufende Operation gefährdet.“ „Was? Aber das kann doch nicht alles sein, oder? Das ist doch kein Grund Sonny gleich vom Dienst zu suspendieren. Vielleicht hätte jemand mal mit ihm reden sollen. Außerdem haben wir hier doch so etwas Ähnliches wie Gleitzeiten, oder? Ich meine, das was Sonny früh zu spät kam, hat er doch nach hinten locker wieder rausgeholt. Mann, das stinkt doch.“, meinte Ricardo wütend und schaute den Lieutenant fragend an. „Du hast Recht. Es gibt noch etwas, was ich euch sagen muss. Die DAB hat den Verdacht geäußert, dass Sonny Informationen über laufende Fälle weitergibt. Es wurde angeblich eine sehr große Menge Geld auf sein Konto überwiesen.“ „Wow, wow, wow, aber Lieutenant, das glauben sie doch nicht etwa?“, unterbrach Martin seinen Vorgesetzten. „Nein, natürlich nicht. Ich denke dass Sonny etwas angehängt wurde, aber ich kann leider nichts für ihn tun. Solange wie die Untersuchungen laufen, bin ich gezwungen die Suspendierung aufrecht zu erhalten, sonst bekommt die gesamte Einheit Schwierigkeiten. Wir müssen nur dafür sorgen, dass Sonny uns nicht irgendwie dazwischen funkt.“ „Das wird er nicht. Er hat zurzeit andere Probleme. Der Sohn seiner Exfrau wird gesucht.“, meinte Ricardo leise. „Was?“, fragte Castillo. Daraufhin erklärte Ricardo dem Lieutenant und Martin alles über die Entführung von Bobby. „Das hat Sonny noch gefehlt, aber es erklärt einiges. Wieso hat er nichts gesagt? Ähm, aber im Moment können wir ihm nicht helfen, wir haben einen wichtigen Fall zu lösen.“, führte Castillo seine Erklärung zu Ende und gab anschließend Ricardo eine Akte und ein Foto. „Hier, das ist Harve Benett, der Informant von dem wir gesprochen haben. Er organisiert ein Treffen zwischen euch und Baxter. Bitte fahrt gleich los, hier steht alles drauf was ihr noch wissen müsst.“ „Okay, danke.“, meinte Martin, nahm den Zettel und verließ mit Ricardo zusammen das Revier, um sich mit Benett zu treffen. Als sie den vereinbarten Treffpunkt erreichten, wurden sie bereits von einem stabil gebauten Mann, mit schulterlangen schwarzen Haaren und einem Schnurbart, erwartet. Die beiden Cops unterhielten sich eine Weile mit dem Mann und fuhren danach zurück zum Revier, um gleich, als sie dort ankamen, im Büro von Castillo zu verschwinden und ihm zu berichten, wie das Treffen gelaufen war. „Benett wird sich bei uns melden. So oder so, er teilt uns mit, wie Baxter sich entscheidet.“, beendete Ricardo die Erklärung und schaute Castillo fragend an. „Das ist nicht viel, was wir da haben. Ich muss der DAB mitteilen, wie wir vorankommen und wer von euch den Fall bearbeitet. Maxwell wird gleich hier auftauchen. Die wollen sehen, wie effektiv wir handeln. Ähm, geht jetzt an eure Schreibtische, schreibt noch ein paar Zeilen für die Berichte und wartet dort, bis sich jemand meldet.“, erklärte Castillo und im gleichen Moment betrat Maxwell das Revier. Ricardo und Martin nickten kurz mit den Köpfen und gingen an ihre Arbeitsplätze, um dort auf den Anruf von Benett zu warten. Unterdessen unterhielten sich Castillo mit dem Mann von der Dienstaufsicht und erklärte ihm, wie der Stand der Dinge im Fall Baxter war. Maxwell hörte aufmerksam zu und machte sich nebenbei auch ein paar Notizen und verließ nach dem Gespräch das Revier, um in Richtung Stadt davon zu fahren. Zur gleichen Zeit saßen Sonny, sein Sohn, Caroline und Robert in Atlanta am Frühstückstisch und unterhielten sich angeregt über Billys sportliche Aktivitäten. Sie waren gerade im Gespräch vertieft, als plötzlich das Telefon klingelte. Alle zuckten zusammen und schauten sich erschrocken an. „Geh du ran, Robert. Ähm, falls es die Entführer sind, sag ihnen du willst mit Bobby reden. Wir müssen sicher gehen, dass der Junge in Ordnung ist.“, sagte Sonny, nickte Robert ernst zu und schob das Telefon über den Tisch. Robert nickte mit dem Kopf, schaute Caroline und Billy kurz an und nahm angespannt den Hörer ab. „Hallo.“, meldete er sich und gab Sonny ein Zeichen, dass es sich wirklich um den Entführer handelte. „Was? Ja, hab ich, aber erst möchte ich mit meinem Sohn sprechen.“ Dann folgte ein Moment Ruhe, ehe Robert weiter sprach. „Ja, hey Bobby. Wie geht’s dir mein Kleiner? Hab keine Angst, es wird alles wieder gut, wir haben dich auch lieb, Bobby. Was, ja, ich werde da sein. Ich mache alles was sie sagen. Bitte tun sie meinem Sohn nichts.“, bat Robert noch und schon war das Gespräch beendet. „Und was ist los? Wie geht’s Bobby, ist er okay?“, fragte Caroline gleich und schaute ihren Mann besorgt an. „Bobby geht’s gut. Ich habe kurz mit ihm gesprochen. Er hat große Angst. Und wir haben ein Treffen, morgen Mittag in Miami. Der Anrufer meinte wir sollen zum Henderson Park fahren.“, erklärte Robert unsicher und ließ sich auf seinen Stuhl sinken. „Was jetzt?“, meinte Billy und schaute alle nacheinander fragend an. „Hhm Miami? Los Robert, pack ein paar Sachen, wir fliegen beide zurück nach Miami. Am besten gleich, dann können wir uns den Park mal in aller Ruhe anschauen. Billy, du bleibst hier, bei deiner Mom und passt auf sie auf. Falls sich noch mal jemand melden sollte, gebt uns Bescheid.“, erwiderte Sonny und nickte Robert zu.Dieser sprang gleich auf und ging ins Schlafzimmer, um ein paar Sachen zu packen. Nachdem er damit fertig war, kam er zurück in die Küche, verabschiedete sich in aller Ruhe von seiner Frau und von Billy, wartete dann auf Sonny, der sich ebenfalls verabschiedete und seine Sachen aus dem Gästezimmer holte. Die beiden Männer fuhren danach auf dem schnellsten Weg zum Flughafen und nahmen die erste Maschine nach Miami, die sie kriegen konnten. Der Rest des Tages verlief ohne weitere Vorkommnisse. Sonny und Robert landeten in Miami und fuhren vom Flughafen aus gleich zum Henderson Park, um sich dort kurz umzuschauen. Danach fuhren sie zu einem Hotel, das sich in der Nähe des Parks befand. Billy verbrachte den Tag mit seiner Mom. Sie unterhielten sich noch einmal über Billys Pläne die Schule zu wechseln und sie hielten sich immer in der Nähe des Telefons auf, falls es doch noch mal klingeln sollte. Die Cops von Vice saßen alle an ihren Arbeitsplätzen und warteten angespannt auf den Anruf von Benett, ihren Informanten. Jedoch ohne dass sich jemand bei ihnen meldete. Am späten Nachmittag schickte Castillo alle nach Hause und saß danach eine Weile allein in seinem Büro und machte sich Gedanken über Sonny. „Irgendwas stimmt hier nicht. Es kommt mir vor als wolle jemand von der DAB dir etwas anhängen, nur kann ich nichts beweisen. Ich hoffe nur, dass du uns nicht in die Quere kommst, Sonny.“ Am nächsten Tag fuhren Sonny und Robert beizeiten zum vereinbarten Treffpunkt, um sich noch etwas umzuschauen. Sonny parkte den Wagen auf der Straße und richtete dann seinen Blick auf zwei heranrollende Fahrzeuge. „Da ist Bobby.“, sagte Robert und wollte gleich aus dem Bus, mit dem die Beiden unterwegs waren, aussteigen. „Warte!“, hielt Sonny ihn zurück. „Die sind zu früh. Ich glaube nicht dass die uns jetzt schon erwarten.“ Als Sonny dann sah, wer aus dem zweiten Wagen stieg, verspannte sich sein ganzer Körper und tausend Gedanken schossen ihn durch den Kopf. „Sonny, was ist los mit dir?“, fragte Robert nervös. „Nichts, den Kerl kenn ich. Ähm, gib mir mal die Kamera aus dem Handschuhfach.“, erwiderte Sonny und wurde auf ein weiteres Auto aufmerksam. „Maxwell? Oh Mann, das ist ja wohl ein ganz großes Ding. Wo bin ich da bloß wieder reingeschlittert?“ Er beobachtete und dokumentierte das Treffen zwischen Baxter und Maxwell, dem Mann von der Dienstaufsicht. Er sah wie Maxwell dem Gangster ein paar Akten übergab, ihm etwas erklärte und dafür einen Briefumschlag erhielt. Sonny konnte außerdem sehen, wie der Mann von der Dienstaufsicht den Briefumschlag öffnete und einen Bündel Geldscheine hervorzog. „Oh Maxwell du Schwein, du verkaufst unsere Akten.“, dachte Sonny und gab Robert, als das Treffen beendet war und Maxwell den Park verließ, die Kamera. „Hier, pack die mal wieder da rein.“, sagte er und deutete auf das Handschuhfach. „Was jetzt, Sonny?“ „Ähm, du wirst jetzt die Pläne nehmen und darüber gehen. …Mist, was ist das denn jetzt?“, meinte Sonny, als plötzlich herannahende Sirenen zu hören waren. Dann lief alles sehr schnell. Baxter gab seinen Mann ein Zeichen, sprang in sein Wagen und verließ mit quietschenden Reifen den Park. Der andere Mann stieg ebenfalls in sein Auto, auf dessen Rücksitz Bobby saß und fuhr davon. „Was jetzt? Was machen wir jetzt?“, fragte Robert und schaute völlig verunsichert hinter dem Auto her. Sonny überlegte kurz, startete den Motor und folgte dem Wagen, in dem der Junge saß. Kurze Zeit später sahen alle, warum Sirenen zu hören waren. Vor ihnen tat sich die Szenerie eines Unfalls auf und ein Polizist leitete den Verkehr um. Sonny folgte über eine Stunde lang dem Wagen und stoppte ihn schließlich auf einer wenig befahrenen Landstraße, außerhalb von Miami. „Crockett:“, dachte Benett bei sich und geriet in Panik. Doch noch bevor er reagieren konnte, war Sonny schon an der Autotür, zog Benett, ohne ein Wort zu sagen, aus den Wagen und schlug auf ihn ein. „Sonny nicht! … Du bringst ihn ja um.“, schrie Robert, hielt Sonny vom nächsten Schlag ab und Benett viel mit blutenden Gesicht zu Boden, wo er bewusstlos liegen blieb.Sonny befreite sich aus Roberts Griff, schaute ihn wütend an und meinte: „Tu so etwas nie wieder, Robert! Ähm, was ist mit Bobby?“ Robert schaute Sonny kurz unsicher an, blickte auf Benett und ging dann langsam, mit den schlimmsten Befürchtungen, um Benetts Auto herum, um nach seinen Sohn zu sehne. Bobby lag gefesselt und genebelt und mit verbundenen Augen auf der Rückbank des Wagens. Robert öffnete die Tür, nahm Bobby vorsichtig aus dem Auto und befreite ihn von seinen Fesseln. Sonny nutzte gleich die Sachen von Bobby, um Benett damit zu fesseln. Kurz bevor Benett wieder zu sich kam, verband Sonny ihm, ohne dabei auf dessen gebrochene Nase zu achten, die Augen. Robert stand mit Bobby, der am ganzen Leib zitterte, Arm in Arm an Benetts Auto, während Sonny den Kerl hinten in den Bus verfrachtete. „Was ist, können wir? Bist du okay, Bobby?“, fragte Sonny und hockte sich vor den Jungen, der ihn mit Tränen in den Augen ansah. „Onkel Sonny.“, schluchzte der Junge und umarmte Sonny ganz fest. „Ähm, ich bring euch gleich zum Flughafen. Ihr werdet Miami sofort wieder verlassen. Ich gebe euch Bescheid, wenn Baxter aus dem Verkehr gezogen ist. Alles andere liegt jetzt bei euch.“, erklärte Sonny, befreite sich sanft aus Bobbys Umarmung und schaute Robert, der mit dem Kopf nickte, ernst an. Danach setzten sie sich in den Bus und Sonny fuhr in Richtung Stadt zurück, um Bobby und Robert zum Flughafen zu bringen. Bobby, der vorn zwischen Sonny und Robert saß, schaute immer wieder nervös nach hinten und dann zwischen seinen Dad und Sonny hin und her. „Du brauchst keine Angst mehr haben, der kann dir nichts mehr tun und hören kann er dich hier auch nicht.“, versuchte Sonny den Jungen zu beruhigen. Bobby nickte kurz mit dem Kopf, lächelte Sonny an und machte es sich an der Schulter seines Vaters bequem. Kurz darauf war er eingeschlafen. Den Rest der Fahrt saßen Sonny und Robert schweigend im Bus. Beide machten sich ihre Gedanken darüber, wie es nun weitergehen sollte. Am Flughafen angekommen, verabschiedeten sich Robert und Bobby von Sonny und bedankten sich noch einmal bei ihm für seine Hilfe. „Wie gesagt, ich melde mich bei euch, wenn mit Baxter alles erledigt ist. Grüßt Caroline und Billy noch mal von mir.“, sagte Sonny, gab Robert die Hand und hockte sich dann noch einmal vor Bobby. „Und du mein Kleiner passt schön auf deine Mom auf. Sie hat dich ganz doll lieb. Und wenn du und Billy das nächste Mal Ferien habt, kommt ihr uns besuchen, versprochen.“ „Versprochen, Onkel Sonny.“, erwiderte Bobby kurz und umarmte Sonny noch einmal. Nachdem Robert und Bobby im Flughafen verschwunden waren, lenkte Sonny den Bus wieder vom Parkplatz und fuhr in Richtung Stadt davon. Er überlegte kurz, was er tun sollte und entschloss sich, mit seinen Gefangenen, zur Blockhütte zu fahren. Unterdessen bereiteten sich die Cops von Vice auf das Treffen mit Baxter, das Benett für sie organisiert hatte und das am nächsten Tag stattfinden sollte, vor. Als Sonny die Blockhütte erreichte führte er Benett hinein, fesselte ihn an einen Stuhl und nahm ihn den Knebel und die Augenbinde ab. Benett schaute sich unsicher um und blickte dann nervös auf Sonny, der sich vor ihn auf einen Stuhl setzte. „Crockett, was willst du von mir? Und wo ist der Junge?“ „Das hab ich erledigt. Ich hab ihn irgendwo ausgesetzt und gesagt er soll nach Hause gehen, wo immer das auch sein mag. Wieso fragst du Benett? Was hattet ihr denn mit dem Kind vor?“, fragte Sonny und spielte den Ahnungslosen. Daraufhin erklärte Benett, was Baxter mit Bobby vorhatte und was bei der Übergabe schief lief. „Und was hat Baxter jetzt vor?“ „Er… er will…. Ähm, wenn ich dir das alles erzähle, springt dabei was für mich raus?“, fragte Benett und Sonny wusste genau worüber der Mann sprach. „Ich bin zurzeit vom Dienst suspendiert, also kann ich dir nichts versprechen, aber wenn du bereit bist gegen Baxter auszusagen, werde ich ein gutes Wort für dich einlegen.“ „Okay gut, also hör zu Mann. Baxter trifft sich morgen früh mit zwei Männern. Sie sind angebliche Käufer, aber Baxter hat heute erfahren, dass sie Vice Cops sind und will ihnen eine Falle stellen. Er weiß alles über die Beiden und über dich Crockett.“ „Wann und wo treffen sie sich?“, unterbrach Sonny Benett. Daraufhin erklärte Benett genau wann und wo das Treffen zwischen Baxter und den Cops stattfinden sollte. „Am Hafen, hhm. Wieso immer dort?“, dachte sich Sonny und schaute sein Gefangenen wütend an. „Baxter hofft das, wenn er die Beiden erledigt, dass er das Kopfgeld bekommt, das die auf dich ausgesetzt haben, Crockett. Er denkt sich, wenn er dich nicht erwischt, schnappt er sich eben zwei andere Vice Cops.“, erklärte Benett und schaute unsicher auf Sonny, als dieser plötzlich aufstand und zum Fenster ging. Sonny dachte kurz über etwas nach und wendete sich dann wieder Benett zu. Die beiden Männer redeten noch einige Stunden miteinander und Benett erzählte Sonny alles über die Pläne von Baxter und auch alles, was er über die anderen Gangster, die in diesen Fall verwickelt waren, wusste. Sonny erklärte Benett im Gegenzug was er vorhatte. „Hey Mann, du willst mich so hier lassen?“, fragte Benett und deutete mit dem Kopf auf seine Fesseln. „Ja.“, erwiderte Sonny kurz. „Du kannst ruhig um Hilfe rufen, aber es wird dich niemand hören. Nachdem ich das Treffen zwischen Baxter und den Cops verhindert habe, komme ich wieder und hole dich ab.“ „Hey, und was ist wenn du dabei draufgehst oder verletzt wirst?“ „Darüber brauchst du dir keinen Kopf machen. Ich werde meinen Bruder informieren, der wird sich dann um alles kümmern. Und versuch gar nicht erst abzuhauen. Die Handschellen kriegst du eh nicht auf und wenn wirst du aus diesen Wald nicht schnell genug herausfinden.“, warnte Sonny Benett vor, schaute ihn kurz an und verließ dann das Zimmer. „Ey, wohin gehst du Crockett?“ „Schlafen.“, kam die Antwort aus eines der anderen Zimmer, in dem Sonny verschwunden war.
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Am nächsten Morgen trafen sich die Cops von Vice beizeiten auf ihrem Revier, um noch einmal ihren Plan durchzugehen. „Okay Tubbs, O’Brien, ihr wisst was ihr zu tun habt. Wir anderen, also Switek, Blake und die neue Einheit übernehmen eure Rückendeckung. Wir werden bei der Halle unsere Stellungen beziehen und wenn ihr das Zeichen gebt, schnappen wir uns Baxter. Ach eins noch, es wird uns ein Mann von der Dienstaufsicht begleiten. Er möchte sich das alles anschauen. Aber ihr braucht euch nicht um ihn zu kümmern, er ist für sich selbst verantwortlich. Der Herr tut das auf seine eigene Verantwortung. Gibt’s noch Fragen?“, führte Castillo seine Erklärung zu Ende und schaute alle Polizisten nacheinander kurz an. „Ähm ja.“, erwiderte Ricardo. „Hat irgendjemand von euch etwas von Sonny gehört?“ „Ich denke er kümmert sich um den Jungen seiner Exfrau.“, meinte der Lieutenant und schaute Ricardo fragend an. „Bobby ist seid gestern wieder zu Hause. Caroline hat bei Angie angerufen und Bescheid gesagt, dass Bobby und Robert gut zu Hause gelandet sind. Sie wollte sich bei Sonny bedanken, aber er ist nicht nach Hause gekommen. Er war die ganze Nacht über verschwunden, ohne sich bei Angie zu melden. Und an sein Handy geht er auch nicht.“, erklärte Ricardo. „Okay, darum kümmern wir uns später. Wir müssen jetzt los. Das Treffen mit Baxter ist im Moment wichtiger, danach suchen wir nach Sonny.“, sagte Castillo und gab somit das Zeichen zum Aufbruch. Sonny verließ ebenfalls beizeiten das Blockhaus, um rechtzeitig zum Treffpunkt zu gelangen. Er hatte sich noch einmal von Benett erklären lassen, wo genau das Treffen stattfand. Er erreichte den Ort genau in diesen Moment, als sich Ricardo und Martin, zu Fuß auf den Weg zur Lagerhalle, die vor ihnen stand, machten. Sonny raste mit dem Bus quer über den freien Platz, der vor der Halle war, hupte und gab Lichtzeichen, um auf sich aufmerksam zu machen. Er stoppte den Wagen und sprang raus. „Sonny.“, dachte Castillo und stand aus seiner Deckung auf. „Du vermasselst uns alles.“ „Rico, Martin zurück! Das ist eine Falle.“, schrie Sonny und lief auf die beiden Männer zu. Durch den Lärm angezogen, kam Baxter aus der Lagerhalle und blieb in der Tür stehen. „Crockett, du Schwein!“, schrie er und Sonny hielt in seinem Lauf inne, drehte sich um und schaute unsicher auf Baxter. In diesem Moment begann Baxter zu lachen und drückte einen kleinen Knopf auf einen Kasten, den er in der Hand hielt. Und kurz darauf flog die Lagerhalle mit einem lauten Krachen in die Luft und Sonny wurde durch die Luft geschleudert und landete unsanft wieder auf dem Boden, wo er reglos liegen blieb. Selbst Ricardo und Martin, die gute 50 Meter von Sonny entfernt waren, wurden von der Druckwelle von den Beinen gerissen. Die Scheiben der herumstehenden Autos und auch die von Sonnys Bus zerbrachen. Als sich der Rauch etwas gelegt hatte, sah Castillo, der jetzt endgültig aus seiner Deckung kam, dass Ricardo und Martin schon aufgestanden waren und zu Sonny rüber liefen. Sonny kam langsam zu sich, nahm automatisch seine Hände an seinen Kopf, der ihn höllisch schmerzte und diese wurden gleich von Blut, das bereits über Sonny ’s Gesicht lief, überströmt. „Hey Sonny, bleib liegen.“, sagte Ricardo gleich, als er neben seinen Freund kniete und hielt ihn so davon ab aufzustehen. „Rico…, Martin, seid ihr beide okay?“, stammelte Sonny, schüttelte etwas den Kopf und versuchte erneut aufzustehen. „Ja, alles klar. Wir sind okay. Was hast du vor, Sonny?“, erwiderte Martin und schaute Ricardo, der neben ihn hockte fragend an. „Ich… ich will mich hinsetzten. Bei mir dreht sich alles. Mir ist schwindlig und mein Kopf tut mir tierisch weh.“ „Okay, warte Sonny, wir helfen dir.“, meinte Ricardo kurz, gab Martin ein Zeichen und die Beiden halfen Sonny vorsichtig auf die Beine, gingen mit ihm langsam zum Bus rüber und ließen ihn sich hinsetzten, so dass er sich mit den Rücken anlehnen konnte. Sonny hielt noch immer seine Hände vor den Kopf und versuchte so die Blutungen zu stoppen, doch jetzt lief das Blut noch mehr über sein Gesicht. Ricardo kramte kurz im Kofferraum des Busses herum und kam mit dem Verbandskasten und einem Handtuch zurück zu Sonny und Martin. „Hier Sonny, halt das da rauf.“, sagte er und gab seinem Schwager das Handtuch. „Danke. Ähm Rico, rufst du Angie an. Sag ihr, dass es mir Leid tut, das ich mich nicht bei ihr gemeldet habe. Ich erklär ihr später alles.“, meinte Sonny, presste das Handtuch vor seine Stirn und ließ seinen Kopf nach vorne sinken. „Der Arzt ist unterwegs.“, sagte plötzlich eine Stimme neben dem Bus. Switek, Lieutenant Castillo und der Mann von der Dienstaufsicht hatten sich gleich, nachdem sie Verstärkung und die Spurensicherung informiert hatten, zu Ricardo, Sonny und Martin begeben. „Sie sind uns eine Erklärung schuldig, Lieutenant Crockett.“, sagte Maxwell und heimste sich dafür ein paar böse Blicke von allen Cops der Einheit ein. „Dazu ist später noch Zeit. Hey Sonny, bist du soweit okay?“, fragte Castillo vorsichtig und hockte sich vor Sonny.Dieser hob langsam den Kopf, lehnte ihn, mit schmerzverzerrtem Gesicht, nach hinten an den Bus und öffnete langsam seine Augen, um sie aber gleich wieder zu schließen. „Es ist okay. Ähm… ich… ich hab riesen Mist gebaut, oder?“ „Ich ruf Angie an, Sonny. Ich sag ihr, sie soll gleich ins Krankenhaus fahren.“, meinte Ricardo und hatte schon sein Handy am Ohr. „Da kommt der Arzt, Sonny. Die kümmern sich jetzt um dich. Wenn du wieder fit bist, wirst du uns einiges erklären müssen.“, sagte Castillo und klopfte Sonny sanft auf die Schulter, um ihn zu zeigen, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Sonny nickte kurz mit dem Kopf und ließ ihn wieder auf seine Brust sinken. „Hey Sonny, kannst du mich hören? Ich bin’s Tom.“, sagte der Arzt und hockte sich vor Sonny. Sonny nickte erneut kurz mit dem Kopf, jedoch ohne dabei die Augen zu öffnen. „Okay, möchtest du dich lieber hinlegen?“ „Nein, ich kann nicht. Bei mir dreht sich alles. Mein Kopf tut weh und mir ist schwindlig.“, unterbrach Sonny den Arzt. „Hhm.“, machte dieser. „Gut, dann lehn deinen Kopf bitte nach hinten an den Bus und nimm deine Hände und das Handtuch weg. Ich möchte mir das mal genauer anschauen.“ Sonny ließ seine Hände mit samt dem Handtuch auf seine Beine sinken und der Doktor schaute sich kurz Sonny ’s Kopf, ohne ihn anzufassen, an und gab seinen Kollegen ein Zeichen. „Geben sie mir bitte ein paar Tupfer und etwas Wasser, damit wir mal etwas Blut abtupfen können. So kann ich nichts erkennen. Ähm Sonny, gib mir mal das Handtuch, bitte. Ich möchte dir nur das Gesicht abtupfen, um zu sehen ob du dort auch irgendwo verletzt bist. Aber zuerst schaue ich mir deine Augen an. Also bitte erschrick jetzt nicht.“, erklärte Doktor Bailey, nahm seine kleine Lampe aus seiner Arzttasche und schaute damit nach Sonny Augenreaktion. „Gut, die Augen sind okay. Ähm, ich werde dir jetzt etwas das Blut vom Gesicht wischen. Falls irgendwas ist, sag mir Bescheid, okay.“ „Okay.“, erwiderte Sonny kurz, schaute den Arzt mit schmerzverzerrtem Gesicht an und verkrampfte sich am ganzen Körper. „Oh wow, ruhig Sonny. Entspann dich. Versuch gleichmäßig zu atmen. Ähm wo ist deine Jacke?“, versuchte der Arzt Sonny zu beruhigen. „Im… im Bus.“, stammelte Sonny und verkrampfte sich erneut. Sonny hatte den Satz noch nicht mal richtig ausgesprochen, da stand Ricardo vor dem Arzt und hielt ihm die Jacke von Sonny vor die Nase. „Danke. Hier Sonny, trink das.“, forderte der Doktor und flößte Sonny vorsichtig seine Medizin ein. Kurz darauf entspannte Sonny sich etwas, begann ruhig und gleichmäßig zu atmen und schwankte mit dem Oberkörper. Er gab dem Arzt das Handtuch, das er noch immer in den Händen hielt und versuchte sich hinzulegen. „Langsam Sonny, warte ich helfe dir.“, sagte der Arzt, half Sonny beim hinlegen und reinigte ihm danach etwas das Gesicht, um zu sehen ob noch weitere Verletzungen vorlagen. Dann tupfte er vorsichtig Sonny ’s Stirn ab, verarztete die Wunden flüchtig und fragte Sonny zwischendurch immer wieder nach dessen Befinden. „Ähm Sonny, ist dir schlecht?“ „Nein, nur ein bisschen schwindlig. Und, wie siehst aus?“ „Na ja, wir schauen uns das lieber im Krankenhaus genauer an.“, erklärte der Doktor und gab seinen Kollegen ein Zeichen, woraufhin Sonny in den Krankenwagen gebracht und abtransportiert wurde. Die Cops von Vice übergaben den eintreffenden Streifenpolizisten das Kommando und verließen ebenfalls den Hafen, um zum Krankenhaus zu fahren. Als sie dort ankamen, trafen auch Angie und Toni, der gerade bei Angie zu Besuch war, als der Anruf von Ricardo kam, auf dem Parkplatz ein. „Rico, wo ist Sonny? Was ist mit ihm?“, erkundigte Angie sich gleich nach ihren Mann. „Komm, lasst uns erst einmal reingehen. Doktor Bailey wird uns sicher gleich sagen, was mit Sonny ist. Bitte mach dir keine Sorgen, so schlimm wird’s schon nicht sein.“, erwiderte Ricardo und führte Angie zur Notaufnahme. Die restlichen Leute folgten den Beiden und machten sich ihre eigenen Gedanken über das, was am Hafen passiert war. Als sie die Notaufnahme betraten, kam ihnen Doktor Bailey, mit einem Lächeln im Gesicht, entgegen. „Angie, schön das du hier bist. Ich kann gleich Entwarnung geben. Deinem Mann geht es soweit ganz gut. Er hat nur eine Gehirnerschütterung und ein paar Platzwunden am Kopf. Er hat die ganze Fahrt über von dir geredet, das hat ihn von seinen Schmerzen abgelenkt. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er sich übergeben müsste, aber das blieb ihm erspart. Wenn du willst kannst du sie ihm. Er liegt auf seinem Zimmer, du weißt ja wo’s lang geht. Wir behalten ihn noch zwei, drei Tage hier, zur Beobachtung.“, erklärte der Arzt und nickte Angie zu. Angie ging in Begleitung von Toni zu Sonnys Zimmer rüber und öffnete leise die Tür. Sonny öffnete langsam, als Angie seine Hand nahm, die Augen und lächelte sie müde an. „Tut mir leid Angie, dass ich…“ „Schon gut Sonny. Du kannst mir später erklären was passiert ist. Ruh dich jetzt schön aus. Der Doktor meint, dass du in zwei bis drei Tage wieder nach Hause darfst. Sie wollen dich solange zur Beobachtung hier behalten. Schlaf jetzt ein bisschen, wir kommen dich Morgen wieder besuchen.“, erklärte Angie, küsste Sonny vorsichtig und lächelte ihn noch einmal an. „Hey Toni, danke dass du dich um Angie kümmerst.“ „Kein Problem Sonny, mach ich doch gern. Hey Brüderchen, du steckst mächtig in Schwierigkeiten, falls du Hilfe brauchst, bin ich immer für dich da, okay.“, meinte Toni und nickte Sonny zu. Dieser lächelte Toni an, schloss müde die Augen und war kurze Zeit später eingeschlafen. Angie und Toni verließen leise das Zimmer und gingen zu den Anderen, die noch auf dem Flur warteten, rüber. Unterdessen waren auch der Mann von der Dienstaufsicht und ein Streifenpolizist im Krankenhaus angekommen. „Und Angie, wie geht’s Sonny?“, erkundigte sich Ricardo gleich, als Angie nah genug an ihm dran war. „Er ist okay. Er ist gerade eingeschlafen. Was will er hier?“, fragte Angie und deutete auf den Streifenpolizisten. „Der ist wegen Sonny hier. Sonny steht vorläufig unter Arrest, solange bis alles geklärt wurde. Ich erklär der nachher zu Hause alles in Ruhe. Fahrt ihr schon mal vor, ich komme dann heute Abend zu dir rüber.“, flüsterte Ricardo Angie ins Ohr und schaute sie ernst an. Angie nickte einverstanden mit dem Kopf und verließ mit Toni das Krankenhaus, um nach Hause zu fahren. Lieutenant Castillo und der Mann von der Dienstaufsicht erklärten Doktor Bailey ausführlich wozu der Streifenpolizist da war. Danach gab Castillo seinen Leuten ein Zeichen und fuhr mit ihnen zurück zum Revier. „Wie geht’s Sonny?“, erkundigten sich Trudy und Gina gleich, als Ricardo, Switek und Martin durch die Tür kamen. „Er ist okay, nur eine Gehirnerschütterung. Er muss zwei oder drei Tage im Krankenhaus bleiben. Castillo wird sicherlich gleich noch etwas dazu sagen.“, erwiderte Ricardo, setzte sich an seinen Schreibtisch und schaute dem Lieutenant, der gerade mit dem Mann von der Dienstaufsicht, in seinem Büro verschwand, hinterher. Alle anderen Cops setzten sich mit zu Ricardo an den Schreibtisch und werteten den Einsatz aus. Castillo und Maxwell diskutierten miteinander, bis es dem Lieutenant zuviel wurde und er den Mann aus seinem Büro schmiss. „Das wird noch Konsequenzen haben.“, sagte Maxwell laut und verließ wutentbrannt das Revier. Castillo kam aus seinem Büro und gesellte sich zu seinen Leuten. „Wir stecken in Schwierigkeiten. Diesmal hat Sonny großen Mist gebaut und wir können im Moment nichts tun, um ihn zu helfen. Sonny steht, solange bis alles geklärt ist, unter Arrest. Ihr schreibt jetzt eure Berichte über den Einsatz und macht dann Feierabend. Wir sehen uns morgen früh wieder hier. Ich muss jetzt noch mal weg.“, erklärte der Lieutenant und verließ ohne ein weiteres Wort das Revier. Die Cops von Vice schrieben alle ihre Berichte und nachdem sie damit mehr oder weniger fertig waren, verließen sie ebenfalls das Revier und fuhren nach Hause. Ricardo ging gleich noch zu Angie rüber und erklärte ihr in aller Ruhe, was mit Sonny war. Durch das Gespräch mit Ricardo machte Angie sich noch größere Sorgen um ihren Mann wie vorher. Sie rief Toni an und bat ihm, mit ihr am nächsten Tag ins Krankenhaus zu fahren. Dieser willigte ohne zu zögern ein und versprach Angie mitzufahren. Als am nächsten Tag Angie, Toni und Emily, die unbedingt mitwollte, das Krankenhaus erreichten, war es bereits schon nach neun Uhr. Die Drei stiegen aus dem Fahrstuhl und wollten gerade zu Sonnys Zimmer gehen, als ihnen ein Streifenpolizist entgegenkam, im Vorbeigehen über Emilys Kopf streifte und im Fahrstuhl verschwand. Emily und auch Angie blieben wie angewurzelt stehen und schauten dem Polizisten hinterher. „Hey, was ist los mit euch?“, fragte Toni und schaute überrascht auf Angie und Emily. „Onkel Sonny.“, sagte Emily kurz und deutete auf den, mit der Weile abgefahrenen, Fahrstuhl. „Ach Emi, dein Onkel wartet da vorne im Zimmer auf uns.“ „Das glaube ich nicht Toni. Ich bin mir fast sicher, dass das eben Sonny war.“, unterbrach Angie ihren Schwager und blickte ihn unsicher an. Dann nahm sie Emily an die Hand und ging mit ihr den Flur entlang zu Sonnys Zimmer. Toni schaute noch einmal fragend auf den Fahrstuhl, schüttelte den Kopf und folgte Angie und dem Kind. Kurz bevor die Drei das Zimmer erreichten, kam ihnen Doktor Bailey entgegen und begrüßte sie. Man unterhielt sich gerade, als plötzlich die Tür von Sonny Zimmer aufging und ein Mann, mit schmerzverzerrtem Gesicht, raus kam. Dieser war nur mit einer Unterhose und Socken bekleidet und blickte sich unsicher um. „Officer, was ist passiert?“, fragte Doktor Bailey gleich, als er den Mann erkannte. „Oh dieser Mistkerl hat mich reingelegt und umgehauen. Der hat meine Uniform angezogen, um das Krankenhaus zu verlassen. Ich muss sofort Verstärkung rufen und Vice verständigen.“, erklärte der Mann und rieb sich seinen Kopf. „Das übernehmen wir. Sie kommen erst einmal mit mir, ich möchte mir das anschauen.“, reagierte der Thomas Bailey blitzschnell, um so Sonny etwas Zeit zu verschaffen, denn er wusste genau, dass Sonny einen guten Grund hatte, das zu tun. Toni nickte dem Arzt dankend zu und sagte: „Wir warten hier kurz, falls du uns noch mal sprechen möchtest.“ „Ja okay.“, erwiderte der Doktor und führte den Streifenpolizisten in einen Behandlungszimmer. Er untersuchte den Mann sehr gründlich, um Sonny noch mehr Zeit zu geben. Dieser fuhr unterdessen mit dem Streifenwagen, den er auch noch geklaut hatte, auf dem schnellsten Weg zum Blockhaus, um Benett abzuholen. Er wusste genau, Benett und die Fotos waren die einzigen Dinge, die ihm jetzt noch helfen konnten. „Hey Mr. Benett, wir fahren jetzt zum Revier.“, begrüßte Sonny seinen Gefangenen und befreite ihm vom Stuhl. Er fesselte Benetts Hände wieder mit den Handschellen und führte ihn zum Streifenwagen. Unterdessen hatte Doktor Bailey die Untersuchungen beendet und Lieutenant Castillo über alles informiert. Dieser erbat sich, dass alle Anwesenden aufs Revier kommen sollten. Dort angekommen musste der Streifenpolizist dem Lieutenant und zwei Männern von der Dienstaufsicht erklären, was passiert war. Der Doktor, Toni, Emily, Angie und die Cops von Vice saßen im Besprechungsraum und diskutierten über Sonny. Dieser Fuhr, mit Blaulicht und Sirene, durch die Gegend und quer durch Miami, um schnellstmöglich zum Revier zu gelangen. Er lieh sich Benetts Handy aus und wählte die Nummer seines Bruders. „Blake.“, meldete sich dieser, als sein Handy klingelte. „Hey Toni, ich bin’s Sonny. Sag jetzt nichts, hör mir einfach nur zu, okay.“ „Okay, was gibt’s?“ „Ich steck in Schwierigkeiten. Du musst mir helfen Toni. Bitte fahr zum Revier und versuch mit Castillo zu sprechen. Ich weiß, dass der Doc Meldung machen muss und dass man mich suchen wird. Ich brauche etwa noch eine Stunde, um zum Revier zu kommen. Versuch Castillo davon zu überzeugen, dass ich die Stunde Zeit bekomme.“ „Okay, wird erledigt. Ich melde mich deshalb auch bald.“ „Warte, willst du mir jetzt was damit sagen?“ „Ja, deshalb auch bald.“, wiederholte Toni die Worte und hoffte dass Sonny ihn verstehen würde. „Du meinst ihr seid schon auf dem Revier und die DAB ist auch da, ja?“ „Ja gut, bis dann.“ „Danke Toni, ich schulde dir was.“, meinte Sonny und beendete das Gespräch. Toni überlegte kurz etwas und sah zufällig aus dem Augenwinkel, wie Castillo sein Büro verließ, um auf Toilette zu gehen. Toni entschuldigte sich bei Angie und verschwand ebenfalls zur Toilette. „Ähm, Lieutenant Castillo, kann ich sie kurz sprechen?“, fragte Toni und schaute Castillo, der beim Händewaschen war, unsicher an. Dieser nickte stumm mit dem Kopf und trocknete sich die Hände ab. Daraufhin erklärte Toni, dass er mit Sonny telefoniert hatte und was dieser wollte. Der Lieutenant hörte sich alles, ohne ein Wort zu sagen, an. „Okay, ich rede mit denen von der DAB. Die Stunde bekommt Sonny. Ich danke ihnen für ihre Hilfe Mr. Blake. Bitte informieren sie Sonny und sagen sie ihn, dass die Dienstaufsicht hier ist. Ich denke es ist besser, wenn er das weiß. „Das hab ich ihm schon gesagt. Aber ich rufe Sonny trotzdem noch mal an, um ihn zu beruhigen und zu sagen dass er die Stunde bekommt. Danke Lieutenant.“, meinte Toni, zog sein Handy aus der Jackentasche und informierte seinen Bruder über das Gespräch mit Castillo. Sonny bedankte sich bei Toni und beeilte sich noch mehr, um zum Revier zu gelangen. Lieutenant Castillo informierte derweil die Leute der Dienstaufsicht und bekam von ihnen das Okay für diese Aktion. Toni ging wieder zurück zu den Anderen und es begann ein langes und banges Warten auf Sonny. Als dieser das Revier erreichte, brachte er Benett und seine Unterlagen in ein Verhörzimmer. „Du wartest hier! Er wird gleich jemand kommen, der sich mit dir unterhalten wird.“, erklärte Sonny und fesselte Benett mit den Handschellen am Stuhl an. Danach verließ er den Raum und betrat angespannt den Arbeitsraum, wo sich unterdessen alle anderen befanden und angeregt diskutierten. Als Castillo Sonny durch die Tür kommen sah, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Gerade als Sonny „Hallo“ sagen wollte und dem Lieutenant die Schlüssel für das Verhörzimmer und seine Handschellen übergeben wollte, durchbrach ein Schuss die angespannte Ruhe, die plötzlich im Raum herrschte. Alle zuckten erschrocken zusammen und Sonny ging getroffen zu Boden, wo er reglos liegen blieb. „Waffe weg!“, schrieen Martin und Switek gleichzeitig und richteten ihre Waffen auf Maxwell, der reglos dastand. „Er wollte seine Waffe ziehen.“, meinte Maxwell, senkte seine Waffe und gab sie Martin. „Onkel Sonny.“, rief Emily und stürzte weinend in die Arme ihrer Mom. „Sonny nein.“, rief Angie und starrte geschockt auf ihren Mann. Der Einzigste der sich bewegte war Doktor Bailey. Er kniete sich neben Sonny auf den Boden und fühlte dessen Puls. Gerade als der Arzt Sonnys Hemd öffnen wollte, öffnete Sonny langsam die Augen und versuchte mit schmerzverzerrtem Gesicht aufzustehen. „Langsam Sonny. Bleib noch einen Moment liegen.“, hielt der Arzt Sonny zurück. Ricardo hockte sich ebenfalls neben Sonny und schaute seinen Schwager unsicher an. „Bist du okay?“, fragte er besorgt. „Ja, ich glaub schon. Bitte hilf mir mal kurz.“, erwiderte Sonny und ließ sich von seinem Schwager auf die Beine helfen, um sich gleich danach auf einen Stuhl zu setzten. Dort zog er langsam, mit schmerzverzogenem Gesichtsausdruck, sein Hemd aus und eine Kugelweste kam zum Vorschein. „Sonny, bist du wirklich okay?“, versicherte sich Angie und schaute ihren Mann besorgt an. „Ja Schatz, es ist alles in Ordnung, nur mein Kopf tut mir etwas weh. Ähm Lieutenant, hier die Schlüssel für den Verhörraum. Ich habe Benett da drin. Er hat einiges zu berichten. Vielleicht erklärt das Einiges.“, erwiderte Sonny und reichte Castillo ein paar Schlüssel. „Sie sind uns eine Erklärung schuldig, Lieutenant Crockett.“, sagte der Mann von der Dienstaufsicht, der neben Maxwell stand und diesen Handschellen anlegte. „Er hat seine Waffe gezogen. Ich habe aus Notwehr geschossen.“, meinet Maxwell, um sich zu verteidigen. „Er hat überhaupt keine Waffe, Mann.“, schrie Ricardo und wollte auf Maxwell losgehen. „Rico nicht, lass ihn. Das ist er nicht wert. Und er wird seine Strafe schon noch bekommen.“, hielt Sonny seinen Schwager zurück und gab seiner Frau einen Kuss, um sie etwas zu beruhigen. „O’Brien, Switek, kümmert euch um Benett. Nehmt seine Aussage zu Protokoll und überführt ihn dann zu einer anderen Dienststelle!“, sagte Castillo und gab Switek die Schlüssel, die er von Sonny bekommen hatte. „Ähm Officer, bringen sie diesen Mann bitte auf ihr Revier und nehmen sie ihn in Untersuchungshaft. Wir melden uns spätestens Morgen bei ihnen. Und ihre Uniform bekommen sie natürlich auch zurück.“, erklärte der Lieutenant weiter und übergab Maxwell dem Streifenpolizisten, der daraufhin gleich das Revier verließ. Sonny schaute nervös zwischen Castillo und dem Mann von der Dienstaufsicht hin und her und ließ dann seinen Blick durch den Raum gleiten. Als er Gina und Emily, die immer noch weinte, erblickte, zuckte er zusammen und überlegte kurz etwas. „Tubbs, bring deine Familie bitte nach Hause. Sonny, du kommst bitte in mein Büro, wir haben noch einiges zu besprechen.“ „Ja okay, gleich, aber erst muss ich mich um Emi kümmern. Gib mir ein paar Minuten Zeit.“, meinte Sonny, erhob sich, als er von Doktor Bailey das Okay bekam vom Stuhl, bedankte sich bei dem Arzt und ging zu Gina und Emily rüber. Doktor Bailey verließ, als er sich sicher war, das mit Sonny alles soweit in Ordnung war, das Revier wieder und fuhr zurück zum Krankenhaus, während Sonny sich um seine Patentochter kümmerte. „Hey Emily, mein Schatz, bitte hör doch auf zu weinen. Es ist alles in Ordnung. Komm mal her zu mir.“, sagte Sonny, hockte sich vor Gina und breitete seine Arme aus. Emily drehte sich langsam um, schaute Sonny mit tränenüberströmtem Gesicht, von oben bis unten an und umarmte ihn schließlich. Sonny nahm Emily auf den Arm und drückte sie fest an sich und dabei spürte er, wie sich das Kind nach und nach entspannte und aufhörte zu weinen. „Ich hatte große Angst, Onkel Sonny.“, flüsterte das Mädchen Sonny ins Ohr und schmiegte den Kopf fest an den ihres Onkels. „Tut mir leid Emi, ich wollte nicht dass du das mit ansehen musstest. Ähm, du musst jetzt nach Hause fahren, aber ich komme auch bald und dann können wir noch zusammen spielen. Aber nur wenn du mir versprichst, jetzt nicht mehr zu weinen.“ „Versprochen.“, sagte Emily kurz, gab Sonny einen Kuss auf die Wange und rutsche ihm vom Arm. Sonny schaute Gina und Toni, die nebeneinander standen, grinsend an, nickte ihnen zu und ging zu seiner Frau rüber. Gina und Toni schauten sich kurz überrascht an, kümmerten sich um Emily und lächelten sich dabei verleibt an. „Hey Angie, Liebling, tut mir leid, dass es so gelaufen ist. Ich hatte nicht damit gerechnet, das ihr hier sein werdet. Können wir uns nachher in Ruhe darüber unterhalten?“ „Ja sicher Sonny. Ich liebe dich. Aber jetzt solltest du die Beiden nicht länger warten lassen.“, erwiderte Angie, küsste ihren Mann und deutete danach auf das Büro von Castillo. Sonny schaute noch einmal alle nacheinander an und verschwand schweigend und im Gedanken versunken im Büro des Lieutenants. „Ähm, wenn alle soweit sind, kann hier für heute Feierabend gemacht werden. Morgen werden wir eine Versammlung machen und alles noch einmal genau besprechen. Das gilt für beide Einheiten.“, erklärte Castillo ernst, blickte kurz in die Runde und verschwand ebenfalls in seinem Büro. Sonny, der Mann von der Dienstaufsicht, sowie Castillo setzten sich und schauten zu, wie alle anderen, außer Switek und Martin, das Revier verließen. Die beiden Cops nahmen die Schlüssel, die sie von Sonny bekommen hatten und begaben sich damit ins Verhörzimmer, wo Benett schon ungeduldig wartete. Castillo richtete seinen Blick auf Sonny und schaute ihn, ohne ein Wort zu sagen, fragend an und es herrschte ein Moment völlige Stille im Raum, ehe Sonny das Wort ergriff, um alles zu erklären. „Tut mir leid, dass es so gelaufen ist. Ich… ich konnte doch nicht wissen, das Maxwell so reagiert. Ich meine…“, stammelte er und suchte nach den richtigen Worten. „Ähm, ich glaube es ist besser, wenn sie ganz von vorn anfangen würden. Bitte erklären sie uns, wieso sie in einer Woche dreimal zu spät auf Arbeit erschienen sind. Und ich möchte wissen, woher diese hohen Geldbeträge sind, die auf ihr Konto überwiesen wurden.“ „Was?“ „Und vor allem möchte ich wissen, woher sie diese Bilder hier haben.“, führte der Mann von der Dienstaufsicht, der Sonny von Castillo als Mr. Alexander Edison vorgestellt wurde, seinen Satz zu ende und hob ein paar Fotos, die Castillo zuvor von Switek gebracht bekommen hatte, hoch und ließ sie wieder auf den Schreibtisch von Castillo fallen. Sonny blickte auf den Haufen der Bilder, schaute dann Castillo fragend an und wendete sich dem Mann von der Dienstaufsicht zu. „Okay, dann werde ich wohl am besten ganz vorne anfangen. Es hat alles mit der Entführung von Bobby, dem Sohn meiner Exfrau begonnen. Als ich ihren Hilferuf bekam, habe ich nach Feierabend versucht irgendwie, irgendetwas herauszufinden. Es ist dabei immer sehr spät geworden, deshalb habe ich verschlafen. Aber ich dachte wir haben hier bei Vice so etwas wie Gleitzeiten, ich meine, ich habe die Zeit die ich früh zu spät war, immer hintendran gehangen. Außerdem waren unsere Babys krank und haben öfter mal in der Nacht geweint, so dass wir auch wieder aufstehen mussten. Als ich dann suspendiert wurde, bin ich mit meinem Sohn nach Atlanta geflogen, um vor Ort nach Bobby zu suchen. Nach ein paar Tagen meldete sich der Entführer bei meiner Exfrau und ihrem Mann und teilte er uns mit, das die Übergabe hier in Miami stattfinden sollte. Also bin ich mit dem Mann meiner Exfrau wieder zurück nach Miami gekommen. Wir waren dann früher als vereinbart am Treffpunkt und haben uns ein bisschen umgeschaut, als die Wagen von Baxter und Benett, der Bobby auf dem Rücksitz hatte, auftauchen. Da wusste ich, dass ich nicht zur Übergabe, wie es eigentlich geplant war, gehen konnte, da Baxter und Benett mich auf jedem Fall wieder erkannt hätten. Gerade als sich Robert, nachdem ich ihn alles erklärt hatte, auf den Weg machen wollte, kam ein dritter Wagen aus dem Maxwell ausstieg. Ich hielt Robert zurück und überlegte kurz, woher ich den Mann kannte. Ich hatte ihn ja nur vorher einmal kurz gesehen, als sie hier waren, um mich zu suspendieren. Als es mir dann wieder einfiel, dachte ich mir, dass da irgendwas läuft, also habe ich ein paar Fotos von dem Treffen zwischen den Drein gemacht.“, erklärte Sonny, machte eine Pause und schaute Castillo und Edison dem Mann von der Dienstaufsicht, der das gesamte Gespräch auf Band aufnahm, unsicher an. Gerade als er weiter reden wollte, klopfte es an der Tür und Switek steckte seinen Kopf hinein.„Entschuldigung, ähm Lieutenant, hier ist die Aussage von Benett.“, sagte er und überreichte Castillo ein paar Zettel. „Danke. Ähm, bringt den Kerl noch in eine Arrestzelle, wir werden sicher noch mal mit ihm reden, und dann könnt ihr Beide auch Feierabend machen.“, erwiderte Castillo, nahm die Blätter und setzte sich wieder auf seinen Platz. Switek schaute kurz auf Sonny, der mit dem Kopf nickte, verließ das Büro wieder und tat, was ihm gesagt wurde. „So, wir können weiter machen.“, sagte Castillo, blickte Sonny unsicher an und nickte ihm zu. „Moment Lieutenant Crockett, ich hätte da noch ein paar Fragen. Was wollten Baxter und Benett für den Jungen haben? Und wie ist das FBI in diesen Fall verwickelt?“, erkundigte sich Edison und schaute Sonny, der seinen Blick nachdenklich auf den Boden gerichtet hatte, ernst an. „Robert, der Mann meiner Exfrau, arbeitet für die Regierung. Die haben gerade einen neuen Chip für Lenkleitsystem von Raketen entworfen. Und die Pläne dafür wollte Baxter haben, um sie weiter zu verkaufen. Und das FBI… Woher wissen sie eigentlich dass das FBI da mit drin steckt?“, führte Sonny seine Erklärung fort und schaute nun Edison fragend an. „Die haben sich bei uns über sie informiert und ihre Akte eingesehen. Die waren sehr überrascht, von dem was sie gesehen haben.“, erwiderte Edison kurz und lehnte sich auf seinen Stuhl zurück. „Ähm, bevor wir jetzt weiter machen, möchte jemand Kaffee?“, meinte Castillo plötzlich und stand schon auf. „Ja bitte.“, sagte Edison und Sonny nickte nur mit dem Kopf und rieb sich seine Stirn. Der Lieutenant verließ daraufhin das Büro, kam ein paar Minuten Später mit einer Kanne Kaffee, drei Bechern und einer Packung Tabletten zurück und stellte alles auf seinen Schreibtisch ab. „Hier Sonny, die hat Doktor Bailey für dich dagelassen. Die sollst du nach eigenen Ermessen nehmen, falls deine Kopfschmerzen zu stark werden.“, meinte Castillo und gab Sonny die Tabletten. „Danke.“, sagte Sonny, nahm gleich eine der Tabletten aus der Packung und spülte sie mit einem Schluck Kaffe herunter, wobei er von Edison beobachtet wurde. „Sollen wir lieber eine Pause machen?“, fragte dieser, doch Sonny schüttelte nur mit dem Kopf und schaute Castillo fragend an. Dieser blickte nur stumm auf seine Uhr und nickte Sonny schließlich zu. „Okay, wo waren wir. Also, das FBI hat sich erst eingeschaltet, als Robert bei sich auf Arbeit von der Entführung und der Forderung des Entführers berichtet hatte. Aber die haben uns ein paar Tage Zeit gegeben, um unser Glück zu versuchen, Bobby zu finden und als dann der Anruf von Baxter kam, sind Robert und ich sofort nach Miami gekommen, um den Austausch vorzunehmen. Es wurden extra spezielle Pläne dafür angefertigt, die den Originalen sehr ähnlich waren. Nur ein Fachmann hätte beim nähren Anschauen den Fehler bemerkt. Als dann das Treffen zwischen Baxter und Maxwell beendet war, sollte Robert die Übergabe übernehmen, als plötzlich Sirenen zu hören waren. Baxter und Benett sind in Panik geraten und in ihre Autos gesprungen und abgehauen. Ich habe einen Moment gezögert und bin dann hinter Benett her, weil mir Bobby in dem Moment wichtiger war als Baxter. Ich bin Benetts Wagen gefolgt, habe ihn auf einer wenig befahrenen Landstraße ausgebremst, aus dem Auto gezogen und zusammen geschlagen. Danach habe ich ihn gefesselt und in meinen Bus verfrachtet, um ihn später zu verhören. Danach habe ich Robert und Bobby zum Flughafen gebracht und ihnen gesagt, dass sie sofort zurück nach Atlanta fliegen sollten und dort sollte Robert das FBI informieren. Nachdem das Flugzeug mit den Beiden abgeflogen war, bin ich mit Benett in ein Versteck gefahren und hab mir dort von ihm erzählen lassen, was Baxter vorhatte. So erfuhr ich von dem treffen zwischen Baxter und unseren Leuten und das er ihnen eine Falle stellen wollte. Benett erzählte mir auch, das Baxter alles über Ricardo, Martin und mich wusste. Er sagte, das Baxter die Akten für einen sehr guten Preis bekommen hatte. Um zu verhindern, dass Ricardo oder Martin etwas passieren würde, bin ich zum Hafen gefahren, um Schlimmeres zu vermeiden. Und was dann geschah, wissen sie ja, oder?“ „Ja, das wissen wir. Aber da gibt es noch etwas zu klären. Wieso sind sie heute Morgen aus dem Krankenhaus geflohen?“, hackte Edison nach. „Oh Mann, deswegen werde ich wohl auch noch Schwierigkeiten bekommen, hhm?“, meinte Sonny kurz und sah wie Castillo mit dem Kopf nickte. „Ich musste doch Benett und die Fotos aus dem Versteck holen. Er und diese Bilder sind das Einzigste, was sie von meiner Unschuld überzeugen kann. Es sei denn Maxwell gesteht alles, was ich aber stark bezweifle.“ „Um Maxwell kümmern wir uns später.“, mahnte Edison und schaute Sonny ernst an.„Okay. Ähm, es tut mir leid, dass sich den Polizisten ko- geschlagen habe und das ich den Streifenwagen geklaut habe, aber ich hatte keine andere Möglichkeit, um aus dem Krankenhaus abzuhauen.“, erwiderte Sonny und schaute die anderen beiden Männer müde an. „Wieso hatten sie eine Kugelweste an? Haben sie gewusst das Maxwell hier sein würde?“ „Nein, woher sollte ich das wissen. Ich war mir nicht sicher ob Toni schnell genug hier sein würde, um den Lieutenant um die Stunde Zeit zu bitten. Ich dachte ich gehe auf Nummer sicher, falls mich jemand versucht hätte aufzuhalten. Weiß ich denn, ob nicht jemand gleich auf mich schießt, ohne mich vorher zu warnen, so nervös wie die Cops alle sind. Der im Krankenhaus hat sich mir doch schon mit fast entsicherter Waffe genähert. Die haben mich ja wie einen Schwerverbrecher behandelt. Aber ich hätte nie damit gerechnet, dass Maxwell auf mich schießen würde. Toni hatte mir gesagt, das die Leute von der DAB hier sind, aber ich hatte dabei nicht mit Maxwell gerechnet.“ „Okay gut, ich glaube das reicht für heute. Es ist schon spät. Wir sollten ein anderes Mal weiterreden. Sie werden noch länger vom Dienst suspendiert bleiben, solange bis wir alles geklärt haben. Falls wir noch Fragen haben sollten, melden wir uns bei ihnen, Lieutenant Crockett. Jetzt werden wir erst einmal die Aussagen aller Anderen, die beteiligt waren aufnehmen und auswerten. Das kann sich aber bis zu drei Wochen hinziehen. Es wird dauern, ehe wir alles genau untersucht haben. Entspannen sie sich und genießen sie die freien Tage mit ihrer Familie.“, erklärte Edison, schaute Sonny ernst an, packte die Fotos, die Aussage von Benett und sein Aufnahmegerät in seine Tasche, verabschiedete sich von Castillo und Sonny und verließ das Revier. „Oh Mann, ich habe ziemlichen Mist gebaut, hhm?“, meinte Sonny, schaute Castillo unsicher in die Augen und senkte schließlich den Kopf. „Na das kannst du wohl laut sagen. Aber ich bin froh, dass es so gelaufen ist. Was hätte ich tun sollen, wenn Tubbs und O’Brien in die Falle gelaufen wären. Wir alle hatten nicht mit so etwas gerechnet. Maxwell hat es echt geschafft, uns alle zu täuschen und sich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Und, was wirst du jetzt tun, Sonny?“ „Das was Edison gesagt hat. Ich werde die freien Tage mit meiner Familie verbringen und noch mal über alles nachdenken.“ „Gut, dann sollten wir jetzt auch nach Hause fahren. Ich bring dich schnell, dann kannst du dich etwas ausruhen. Du siehst total fertig aus und ich glaube es ist keine gute Idee, wenn du so fährst.“, erklärte Castillo und packte seine Sachen. „Hey, womit bitte schön sollte ich deiner Meinung nach, nach Hause fahren? Mein Bus ist kaputt und ein anderer Wagen ist auch nicht hier.“, sagte Sonny, als er mit Castillo auf dem Parkplatz stand, setzte sich ohne weiter zu diskutieren auf den Beifahrersitz und ließ sich von Castillo nach Hause bringen. „Wollen sie noch mit reinkommen, Sir?“, fragte Sonny und heimste sich dafür von Castillo einen bösen Blick ein. „Nein danke Sonny. Und außerdem waren wir schon mal beim du, oder?“, erwiderte Castillo kurz. „Ja klar, tut mir leid. Ist die Macht der Gewohnheit. Also, falls es was Neues gibt, meldest du dich bei mir, Marty?“, meinte Sonny und grinst Castillo breit an. „Geht klar, also bis dann. Und ruh dich etwas aus Sonny.“, verabschiedete sich Castillo und fuhr davon. Sonny schaute dem Auto kurz hinterher, ging zum Haus rüber und öffnete leise die Tür. „Da bist du ja endlich.“, sagte Angie und lächelte, als sie sah, wie Sonny vor Schreck zusammen zuckte. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, Schatz. Ähm, Gina und Emily sind wohl schon nach Hause gefahren?“ „Gina ja, aber Emily ist eingeschlafen. Sie liegt im Gästezimmer. Sie wollte unbedingt hier auf dich warten. Wie geht’s dir eigentlich?“ „Ich bin okay, nur etwas müde. Und ich habe Hunger. Hast du zufällig was zum Essen da?“, fragte Sonny, lächelte seine Frau an, umarmte und küsste sie schließlich, noch bevor sie antworten konnte. Angie führte Sonny ins Wohnzimmer, ließ ihn vor dem Kamin, auf dem Sofa Platz nehmen und verschwand kurz in der Küche, um gleich darauf mit Essen und Trinken für Sonny zurück zukommen. „Oh wow, Angie, du bist ein Engel, danke.“, meinte Sonny und ließ sich gleich sein Essen schmecken. Danach saßen die Beiden noch aneinander gekuschelt vorm Kamin und unterhielten sich über Sonnys Suspendierung und deren Folgen, als plötzlich Emily weinend in der Tür stand. Sonny sprang gleich auf, ging zu seiner Patentochter rüber und hockte sich vor ihr. „Hey Emily, was ist denn los?“, fragte er vorsichtig und legte seine Hände auf Emilys Schultern, um ihr zu zeigen, dass sie in Sicherheit war. „Ich habe geträumt. Darf ich jetzt bei bisschen bei euch bleiben? Ich habe Angst dass der Traum wiederkommt.“, flüsterte Emily, wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und umarmte ihren Patenonkel ganz fest. Dieser nahm Emily auf den Arm und setzte sich mit ihr zurück zu Angie auf das Sofa, wo sich Emily zwischen Sonny und Angie, die sich noch weiter unterhielten, einkuschelte. Sie wurde, damit sie es schön warm hatte, von Angie mit einer Decke zugedeckt und war keine zehn Minuten später wieder eingeschlafen. Angie und Sonny schauten sich lächelnd an, als kurz darauf die Babys über das Babyfon zu hören waren. „Ähm, ich bring Emi wieder ins Bett, dann helfe ich dir mit den Zwillingen.“, meinte Sonny, gab seiner Frau noch einen Kuss, nahm Emily vorsichtig, ohne sie zu wecken, auf den Arm und brachte sie zurück ins Gästezimmer, wo sie die Nacht über schlief. Angie erwärmte derweil die Fläschchen für die Babys und holte die Zwillinge aus dem Schlafzimmer. Sie setzte sich mit ihnen auf das Sofa und wartete dort auf Sonnys Rückkehr. Dann fütterten die Beiden die Babys, wickelten sie neu und wiegten sie wieder in den Schlaf. Anschließend gingen sie selbst auch zu Bett. „Ich liebe dich Angie.“, flüsterte Sonny leise, küsste seine Frau zärtlich und machte es sich in seinem Bett bequem. „Ich liebe dich auch Sonny.“, erwiderte Angie, streichelte Sonny sanft über die Brust und deckte ihn schließlich zu. „Schlaf gut, Schatz. Ähm, ach übrigens müssen wir Emily morgen in den Kindergarten bringen.“ „Was? Wieso zum Kindergarten? Ähm… Emi geht doch schon zur Schule. Hab ich irgendwas verpasst?“ „Ähm, die haben die Schule für drei Wochen dicht gemacht, wegen Ungezieferbekämpfung. Na ja, und die Kleinen, also die Erstklässler können zu Hause bleiben. Und Emi wollte gerne noch mal ihren Kindergarten besuchen. Also, was ist, wirst du sie hinbringen?“ „Mhm…“, brummte Sonny leise und war schon am Einschlafen. Angie lächelte ihren Mann zufrieden und verliebt an, küsste ihn noch einmal auf die Wange und schaltete das Licht aus. Kurz darauf herrschte im ganzen Haus Ruhe. Am nächsten Morgen wurde Sonny vorsichtig von Angie geweckt und schaute seine Frau verschlafen an. „Wie spät ist es?“, fragte er müde und schloss seine Augen wieder. „Gleich halb acht.“ „Was?“ „Tut mir leid, dass ich dich wecken muss, aber Emily möchte so gern, dass du sie zum Kindergarten bringst. Sie hat sich so auf dich gefreut, Sonny.“, erklärte Angie, lächelte ihren Mann übers ganze Gesicht an und gab ihm schließlich einen zärtlich guten morgen Kuss. „Okay.“, murmelte Sonny, stieg langsam aus dem Bett und verschwand im Badezimmer. „Guten Morgen, Onkel Sonny.“, begrüßte Emily ihren Patenonkel freudestrahlend, als dieser die Küche betrat und wendete sich wieder ihren Essen zu. „Na Emily, hast du gut geschlafen? Und was bitte isst du denn da?“, fragte Sonny und setzte sich neben dem Mädchen auf einen freien Stuhl. „Den Rest vom Schockomuffin, wieso?“ „Was, zum Frühstück?“, meinte Sonny irritiert. „Ja, ich habe meinen Toast schon aufgegessen und zum Nachtisch gibt’s Kuchen.“ „Ähm Angie, ist der Kindersitz für Emily hier?“, fragte Sonny und schaute seine Frau lächelnd an. „Oh, oh, der ist noch bei Gina im Auto.“, erwiderte Angie und begann laut zu lachen, als Emily Sonny ihr letztes Stück Muffin in den Mund steckte. „Hier, für dich, Onkel Sonny. Ich mag nicht mehr. Fahren wir jetzt zum Kindergarten? Tante Beth wird schon warten.“, sagte Emily in einem Atemzug und begann ebenfall zu lachen. Sonny nickte mit dem Kopf, schluckte den Haps Muffin runter, trank noch schnell einen Schluck Kaffe und half danach Emily beim Anziehen. „Und Sonny, wie willst du Emily zum Kindergarten bringen?“, fragte Angie und beobachtete Sonny überrascht, was er Emily anzog. „Wir nehmen das Motorrad. Ich fahre danach schnell auf dem Revier vorbei und frage Gina nach dem Kindersitz. Bis nachher, Schatz.“, erwiderte Sonny, küsste Angie zum Abschied zärtlich auf den Mund und verließ mit Emily das Haus. Sonny brachte Emily auf dem schnellsten Weg zum Kindergarten, entschuldigte sich dort bei der Erzieherin für die Verspätung und half nebenbei Emily beim Ausziehen. „Ähm, ist schon okay, Gina hat mich schon informiert, dass Emily heute gebracht wird. Soll ich die Kleine nachher mitnehmen?“ „Nein, ich komme sie wieder abholen, das habe ich Emily versprochen. Ich gebe Gina gleich Bescheid. Ich muss eh mit ihr reden. Ist das okay für sie?“; meinte Sonny und schaute lächelnd zu Emily, die schon mitten im Spielen war, rüber. „Ja, geht klar. Gina sagte mir gestern Abend schon, dass sie sich heute wahrscheinlich den ganzen Tag um Emily kümmern werden. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass Emily noch herkommen würde.“, erwiderte die Erzieherin und lächelte Sonny freundlich an. „Ach Emi wollte unbedingt herkommen. Ähm, ich muss jetzt los. Bitte sagen sie Emily noch Aufwiedersehen von mir, okay.“, sagte Sonny, reichte der Erzieherin die Hand und verließ den Kindergarten wieder. Er setzte sich, mit einem letzten Blick auf den Kindergarten, auf sein Motorrad und fuhr in Richtung Stadt davon. Als er auf dem Revier ankam, schaute er sich auf dem Parkplatz kurz um und ging dann langsam ins Gebäude. „Hey Sonny Mann, was ist denn mit dir passiert, dass du schon so früh aus dem Bett bist?“, fragte Martin und grinste Sonny frech an. „Emily ist mir passiert. Sie wollte unbedingt in den Kindergarten und ich sollte sie hinbringen. Ähm, Gina, ich wollte eigentlich nur kurz wegen dem Kindersitz fragen.“, erwiderte Sonny und wendete sich Gina zu. „Der ist noch bei Toni im Auto. Ich rufe ihn gleich an und sag ihm er soll den Sitz zu euch nach Hause bringen.“, meinte Gina und gab Sonny zu Begrüßung einen Kuss auf die Wange, woraufhin ein Raunen durchs Zimmer ging. „Hey Benny, du solltest deine Leute besser unter Kontrolle haben.“, begrüßte Sonny seinen Neffen und grinste ihn und die neuen Cops, die hinter Benjamin standen, frech an. „Sonny, schön das du hier bist. Das trifft sich gut. Komm mal in mein Büro, es gibt noch etwas zu besprechen.“, war plötzlich die Stimme von Castillo zu vernehmen. Sonny nickte kurz mit dem Kopf, gab Trudy noch einen Kuss auf die Wange, begrüßte Switek und Ricardo mit einem Klaps auf die Schulter und verschwand im Büro des Lieutenants. „Guten Morgen Martin, was gibt’s?“ „Die DAB hat sich noch mal gemeldet. Die haben noch ein paar Fragen an dich. Edison wird gleich hier auftauchen. Setzt dich.“, erklärte Castillo und schaute Sonny mit seinen typischen nichts sagenden Blick an. Kurz darauf klopfte es an der Tür und Edison, der Mann von der Dienstaufsicht betrat das Büro. „Guten Morgen Lieutenant Castillo. Oh, Lieutenant Crockett, sie sind schon hier? Das ist gut, dann möchte ich nicht lange drum herum reden. Es gibt noch ein paar Fragen, die geklärte werden müssen.“, begrüßte Edison Sonny und Castillo. „Okay, worum geht’s?“, fragte Sonny und schaute nervös zwischen Castillo und Edison hin und her. „Wir haben gestern vergessen, einen wichtigen Punkt zu besprechen. Wir müssen klären, woher das viele Geld kommt, das auf ihren Konto eingegangen ist.“ „Welches Geld?“, meinte Sonny überrascht. „Es wurden über 250000 Dollar auf ihr Konto überwiesen.“, erklärte Edison kurz und Sonny, sowie Castillo, verschlug es die Sprache. „Also, können sie mir erklären, woher das Geld ist?“ „Ähm, nein, kann ich nicht. Aber die Bank kann uns da vielleicht weiter helfen. Wir könnten hinfahren und das klären.“, sagte Sonny unsicher. „Okay, dann machen wir beide das jetzt. Ich hoffe sie haben Zeit dafür.“ „Ähm, ich muss nur schnell meine Frau anrufen und ihr Bescheid sagen, nicht das sie sich gleich wieder Sorgen um mich macht.“, erwiderte Sonny und verließ das Büro, um in Ruhe mit Angie reden zu können. Nach dem Anruf gab Sonny Edison ein Zeichen, schaute Castillo noch einmal flüchtig an und verließ mit Edison das Revier, um zur Bank zu fahren. Dort unterhielten sich die beiden Männer mit dem Bankdirektor persönlich. „Aber Mr. Crockett, ich dachte sie wussten dass das Plattenstudio dieses Geld überwiesen hat, ansonsten hätte ich sie doch informiert. Es tut mir leid, falls sie deswegen in Schwierigkeiten stecken.“, beendete der Bankdirektor seine Erklärung und übergab Edison Kopien der Überweisungsnachweise. „Okay, dann danke erst einmal für ihre Hilfe. Falls es noch Fragen gibt, melden wir uns noch mal bei ihnen.“, sagte Edison und gab dem Bankdirektor zum Abschied die Hand. Sonny tat es ebenso und verließ, nach zwei langen Stunden, mit Edison die Bank, um zu den angegebenen Plattenstudio zu fahren. Dort ließen sie sich von dem Boss erklären, woher das Geld stammte. „Das sind noch Einnahmen vom Verkauf einiger CDs ihrer verstorbenen Frau, Mr. Crockett. Da ihnen, als hinterbliebener Ehegatte die Rechte an den CDs gehören und wir vertraglich an ihnen gebunden sind, überweisen wir ihnen natürlich die vereinbarten Prozente.“, bekam Sonny zu hören und nickte stumm mit dem Kopf. Edison bedankte sich bei dem Plattenboss, für dessen Hilfe, schaute Sonny, der im Gedanken versunken dastand, kurz entschuldigend an und fuhr schließlich mit ihm zurück zum Revier. „Ich danke ihnen für ihre Hilfe, Lieutenant Crockett. Sie wissen doch sicher, dass sie das nicht tun müssen. Ähm, sie können dann jetzt nach Hause fahren.“, meinte Edison und gab Sonny die Hand. Sonny nickte erneut stumm mit dem Kopf, ging zu Gina rüber und erkundigte sich nach dem Kindersitz. „Der ist schon bei euch zu Hause. Ich hatte Toni angerufen, er hat ihn gleich zu euch gebracht. Hey Sonny, ist alles in Ordnung mit dir?“, meinte Gina besorgt. „Was? Ja, ja, alles klar. Ich fahr dann mal nach Hause. Bis nachher dann.“, erwiderte Sonny, gab Gina zum Abschied erneut einen Kuss auf die Wange und verließ das Revier wieder, um nach Hause zu fahren. „Was ist mit ihm? Er wirkt irgendwie durcheinander.“, erkundigte sich Ricardo und setzte sich zu Gina an den Schreibtisch. „Keine Ahnung. Sonny war völlig woanders mit seinen Gedanken.“, kaum das Gina diesen Satz ausgesprochen hatte, klingelte ihr Handy. „Ja, hallo. Was? Aber das habe ich dir doch gesagt. Toni hat den Sitz zu euch nach Hause gebracht.“, sagte sie und schaute besorgt auf ihr Handy, wo das Gespräch auch schon beendet war. „Das war Sonny. Er ist völlig neben der Spur. Irgendwas bringt ihn durcheinander.“ Ricardo schaute kurz auf Castillos Büro, wo Edison und der Lieutenant sich unterhielten und meinte: „Denkst du es hat was mit ihm zu tun?“ „Klar, Sonny war erst so, als die Beiden zurück waren. Soll ich Angie oder Toni anrufen und ihnen sagen was passiert ist?“ „Nein Gina, ich glaube es ist besser, wenn wir Sonny etwas Ruhe gönnen. Ähm Gina? Was läuft da eigentlich zwischen dir und Sonnys Bruder?“, fragte Ricardo, wechselte so das Thema und schaute Gina lächelnd an. „Nichts, wir sind nur gute Freunde.“ Trudy, die ebenfalls mit Gina und Ricardo am Tisch saß, schüttelte lächelnd den Kopf. „Nur gute Freunde? Du meinst wohl ihr seid sehr gute Freunde. So gute Freunde, dass Emily schon fast einmal Daddy zu Toni gesagt hat.“, meinte sie. „Das war im Affekt. Na ja, wir beide… ich meine Toni und mich… wir lassen es langsam angehen, aber bitte sagt Sonny noch nichts davon okay. Er hat im Moment andere Probleme.“, erwiderte Gina nachdenklich und Ricardo und Trudy nickten einverstanden mit den Köpfen. „Aber ich glaube Sonny weiß es schon. Bei dem Blick, den er euch gestern zugeworfen hat.“, meinte Ricardo und Trudy nickte erneut mit dem Kopf. Gina sagte nichts weiter, lächelte ihre Kollegen kurz an und versank im Gedanken. Als Sonny zu Hause ankam, wurde er bereits von Angie erwartet. „Hallo Schatz, schön das du endlich hier bist. Komm rein, noch haben wir etwas Zeit, bevor du Emily wieder abholen musst.“ Sonny erklärte seiner Frau, nachdem sie sich vor den Main gesetzt hatten, was er noch zu erledigen hatte und woher das Geld stammte, das auf seinem Konto eingezahlt wurde. Danach fühlte er sich gleich viel besser. Angie hörte sich alles in Ruhe an und lächelte danach Sonny verliebt an. „Du hast Catlin sehr geliebt, nicht wahr?“, fragte sie vorsichtig und Sonny nickte stumm und nachdenklich mit dem Kopf. „Aber jetzt leib ich dich Angie. Ich werde die Rechte verkaufen, dann ist dieses Kapitel für mich abgeschlossen.“ „Was? Nein Sonny, tu das nicht. Du musst deine Erinnerungen an Catlin bewahren. Schade dass ich sie nicht kennen gelernt habe. Ich glaube wir hätten uns gut verstanden, oder?“ „Oh ja, das hättet ihr. Ähm ich werde dann mal lieber losfahren, um Emily aus dem Kindergarten abzuholen.“, erwiderte Sonny lächelnd, küsste Angie leidenschaftlich und zog seine Jacke wieder an. „Ähm, wie kommt eigentlich der Bus her?“ „Oh, den hat Toni gebracht. Er hat deine Scheiben neu machen lassen. Er meinte du kannst dich später bei ihm bedanken.“, meinte Angie, schob Sonny sanft zurück und schaute ihn tief in die Augen. „Was ist?“, fragte Sonny unsicher. „Wenn du vom Kindergarten kommst, fährst du bitte zum Flughafen? Du müsstest dort etwas für mich abholen. Es ist sehr wichtig, also bitte nimm gleich den Bus zum fahren. Du wirst etwas Platz brauchen. Ach und grüße Emily ganz lieb von mir.“, erklärte Angie und küsste Sonny noch einmal, bevor dieser etwas sagen konnte. Danach legte sie ihm den Finger auf den Mund, lächelte ihn an und brachte ihn zur Tür. „Psst Sonny, keine Fragen.“ Angie gab ihren Mann noch einen Abschiedskuss und winkte ihm hinterher, als er mit dem Bus die Hofeinfahrt verließ und davon fuhr. Während der Fahrt zum Kindergarten dachte Sonny darüber nach, was oder wem er vom Flughafen abholen sollte. Als Emily dann ihren Patenonkel kommen sah, stürzte sie freudestrahlend auf ihn zu und sprang ihm gleich in die Arme. „Da bist du ja endlich, Onkel Sonny.“ „Oje, bist du schwer. Ähm, wartest du schon lange?“, fragte Sonny, ging mit Emily auf dem Arm zur Erzieherin rüber und schaute diese fragend an. „Oh nein, ich hab nur Spaß gemacht. Ich freu mich, dass du hier bist.“, flüsterte Emily ihren Patenonkel ins Ohr, bevor dieser das Mädchen wieder auf den Boden stellte. „So Emily, dann auf wieder sehn. Und ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Fahrt.“, meinte die Erzieherin, umarmte und drückte Emily und gab danach Sonny kurz die Hand, um sich auch von ihm zu verabschieden. Danach ging sie zurück zu den anderen Kindern und Sonny schaute ihr nachdenklich hinterher. „Los komm.“, sagte Emily, lächelte Sonny breit an, nahm seine Hand und führte ihm zum Auto. Sonny half dem Kind beim Einsteigen, schnallte es an und dachte die ganze Zeit über an die Worte von Angie und von der Erzieherin nach. Er lenkte den Bus quer durch Miami, um zum Flughafen zu gelangen. „Du, Onkel Sonny, dass ist aber nicht der Weg zu euch nach Hause.“, meinte Emily und schaute neugierig aus dem Fenster.
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„Wir fahren zum Flughafen. Angie möchte dass wir etwas für sie dort abholen. Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Lassen wir uns mal überraschen.“, erwiderte Sonny und parkte den Bus auf dem Parkplatz vor dem Flughafen. Als die Beiden das Terminal betraten und sich dort umschauten, landete gerade ein Flugzeug, das aus Georgia kam, dem aber Sonny, obwohl er die Anzeige las, keine Bedeutung schenkte. „Billy, Bobby.“, rief Emily plötzlich, ließ Sonnys Hand los und lief auf zwei Jungs zu. Sonny schaute Emily hinterher, blickte auf die beiden Jungs und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. „Hey Dad, Überraschung.“, begrüßte Billy Sonny und umarmte seinen Vater. „Hallo Onkel Sonny.“, begrüßte auch Bobby Sonny und umarmte ihn. „Hi.“, stammelte Sonny, schaute alle nacheinander verwirrt an und holte tief Luft. „Was macht ihr denn hier?“ „Zwei Wochen Sonderurlaub.“, erwiderte Bobby, wie aus der Pistole geschossen. „Was?“ „Ja Dad, wir wurden beide für zwei Wochen von der Schule befreit. Und diese freien Tage wollen wir mit dir hier in Miami verbringen.“, erklärte Billy, holte das Gepäck, das die Beiden dabei hatten und stellte vier Reisetaschen vor Sonny auf den Boden. „So, wir können jetzt starten.“ Sonny schaute die Kinder, die jetzt alle drei vor ihm standen, an, nickte langsam mit dem Kopf, nahm zwei der Reisetaschen und gab das Zeichen zum Aufbruch. Die Kinder folgten Sonny zum Bus, wo dieser das Gepäck im Kofferraum verstaute und warteten bis dieser Emily wieder auf ihren Sitz geholfen hatte. Billy half Emily beim Anschnallen, während Sonny sich ans Lenkrad setzte und immer noch völlig perplex in den Rückspiegel schaute. „Hey Dad, ist alles okay?“, fragte Billy, der sich auf dem Beifahrersitz gesetzt hatte und schaute seinen Vater grinsend an. „Ja, alles klar.“ „Und wieso fahren wir dann nicht los?“, meinte Bobby, der hinter Sonny saß trocken. „Weil… weil mein Handy gerade klingelt.“, erwiderte Sonny, zog sein Handy aus der Jackentasche und ging ran. „Hallo.“ „Hey Schatz, ich bin’s.“ „Hey Angie, die Überraschung ist euch gelungen.“, meinte Sonny, noch ehe Angie etwas sagen konnte. „Schön und freust du dich?“ „Ja sicher.“ „Ähm Sonny, du müsstest sofort zum Hafen fahren, Cockie hat gerade angerufen. Irgendwas stimmt mit deinem Boot nicht. Du sollst mal sofort hinkommen, meinte er.“, erklärte Angie ernst, wobei sie sich das Lachen verhalten musste. „Okay, bin schon auf dem Weg.“, meinte Sonny und beendete so das Gespräch. „Jungs, Emi, lehnt euch zurück, wir brauchen etwas länger. Wir müssen erst zum Hafen fahren, um nach dem Boot zu schauen. Irgendwas stimmt da nicht.“ „Gut Dad, nimm dir soviel Zeit, wie du brauchst. Wir sind noch zwei Wochen hier.“, sagte Billy und grinste nun seinen Vater frech an. Sonny schaute seinen Sohn von der Seite an, nickte mit dem Kopf und fuhr in Richtung Hafen davon. „Hey Cockie, was ist denn los?“, fragte Sonny gleich, als er seinen Bus am Hafen geparkt hatte, ausgestiegen war und Cockie erblickte. „Schau es dir an. Das lässt sich nicht so einfach erklären, das musst du dir selber ansehen.“, erklärte der Mann, der nun vor Sonny stand und deutete auf Sonnys Boot, das er sich vor kurzem erst gekauft hatte. Sonny ging langsam zur Mystic Warrior rüber und blieb wie angewurzelt stehen, als Toni plötzlich vor ihm stand und salutierte. „Willkommen an Bord, Kapitän Crockett, Sir.“, sagte Toni und begann laut zu lachen, als er Sonny überraschtes Gesicht sah. Sonny sagte nichts, schaute seinen Bruder verwirrt an, blickte zum Bus zurück, wo Billy und Bobby langsam begannen ihre Taschen aus zu laden und fing, wie in Trance Emily, die auf ihn zu gerannt kam und ihre Hände hob, auf. Er hob Emily hoch und reichte sie zu Toni an Bord des Bootes. „Was habt ihr eigentlich vor?“, fragte er schließlich. „Wir machen jetzt alle zusammen eine Bootstour. Das war Ginas und Angies Idee. Du sollst dich mal ein bisschen entspannen.“, erwiderte Toni und knuddelte nebenbei mit Emily. „Was ist mit dem Bus, Dad? Bleibt der jetzt einfach so da stehen?“ „Das übernehme ich.“, meinte Cockie, der jetzt vor Sonny stand und grinste ihn breit an. „Danke Cockie. Hier sind die Schlüssel. Und falls irgendwas sein sollte, weißt du ja wie du uns erreichen kannst.“, sagte Sonny, gab seine Autoschlüssel ab und schaute Cockie vorbei zu seinen Sohn rüber. Er half Billy und Bobby die Reisetaschen an Bord der Mystic Warrior zu bringen, lockerte die Leinen und ging selbst an Bord, wo er fragend vor Toni stehen blieb. „Was wird das, wenn’s fertig ist?“ „Siehst du doch, ich ziehe Emily eine Schwimmweste an.“ Kurz darauf brach Sonny in Lachen aus und schüttelte den Kopf. „Lass mich das lieber machen. Erstens hast du Emily das Ding verkehrt rum angezogen und zweitens ist die Weste noch etwas zu groß für Emi.“, erklärte er und half Emily wieder aus der Schwimmweste heraus. Sonny ging unter Deck, wo das totale Chaos herrschte, kramte kurz herum und kam mit einer anderen Schwimmweste in der Hand zurück. Er half Emily in die Weste, verschloss alles richtig und zeigte dem Mädchen, wie sie im Notfall die Weste zu benutzen hatte. „Ähm Toni, haben wir überhaupt genug Proviant und genug Treibstoff an Bord?“ „Sicher, das reicht für mindestens drei Wochen. Ähm, was sollen wir jetzt machen?“ „Zuerst zeigst du den Jungs wo sie ihre Taschen lassen können und dann macht ihr es euch irgendwo bequem. Ähm, wenn du willst, kannst du auch das Steuer übernehmen.“, erwiderte Sonny und schaute Emily, die neben ihm stand, lächelnd an. „Was ist Emi?“ „Wohin fahren wir, Onkel Sonny? Darf ich auch mal lenken?“ „Wenn wir nachher draußen auf dem Meer sind, darfst du auch mal lenken.“, versprach Sonny, lenkte das Boot vorbei an viele andere Yachten hinaus aufs Meer und stoppte die Motoren. „Was ist los? Wieso halten wir?“, fragte Toni und schaute unsicher auf Sonny. „Ich muss erst noch einmal Telefonieren. Weiter draußen sind wir außer Reichweite, dann hilft nur noch das Funkgerät. Also entspannt euch, es geht gleich weiter.“, erwiderte Sonny, nahm sein Handy und suchte sich einen Sitzplatz, um in Ruhe telefonieren zu können. Nach einer knappen halben Stunde startete er die Motoren des Bootes wieder und fuhr weiter. „Wem hast du angerufen, Sonny? Das hat ja ewig gedauert.“, meinte Toni und stellte sich neben Sonny, um mit ihm zu reden. „Angie. Ich wollte mich nur bei ihr bedanken. Und ich habe sie gefragt, warum ihr das für mich getan habt. Ähm, wo ist Emily, sie wollte doch mal das Boot steuern.“ „Warte, ich hol sie. Sie ist bei den Jungs, die spielen mit ihr.“, erwiderte Toni, verschwand kurz unter Deck, um gleich darauf mit Emily wieder aufzutauchen. Sonny erklärte seiner Patentochter in aller Ruhe, auf was sie zu achten hatte und überließ ihr dann das Steuer. Emily war mächtig stolz darauf, ein so großes Boot allein lenken zu dürfen. So vergingen einige Stunden Fahrt auf dem Meer, ehe Sonny die Motoren des Bootes, in der Nähe einer kleinen unbewohnten Insel stoppte und den Anker abließ. „Was ist jetzt schon wieder los?“, fragte Toni, der auf einen Stuhl lag, vor sich hin döste und öffnete langsam die Augen, um sich umzusehen. „Wir bleiben über Nacht hier. Ich werde es mir jetzt auch ein bisschen bequem machen und angeln. Hat noch jemand Lust zum Angeln?“ „Oh ja.“, riefen alle im Chor und versammelten sich um Sonny herum. Dieser verteilte das Angelzeug, setzte sich danach mit Emily zusammen an ein ruhiges Plätzchen, auf dem Boot und zeigte ihr, wie sie die Angel halten musste. Nebenbei erklärte er ihr, auf sie zu achten hatte und kurz darauf hatte das Kind schon ihren ersten Fisch am Hacken. Sonny half dem Mädchen beim Einholen ihres Fanges und machte auch gleich ein Beweisfoto, das Emily später ihrer Mom zeigen wollte. So verbrachten sie den Rest des Tages und am Abend machte Sonny sich die Mühe, die Fische, die gefangen wurden, auszunehmen und zu grillen. Nachdem Essen unterhielten sich alle noch über verschiedene Dinge, bis Emily schließlich in Sonnys Arm einschlief. Und auch Bobby hatte schon seine liebe Mühe, seine Augen offen halten zu können. Sonny brachte die beiden Kinder unter Deck, steckte sie ins Bett und ging danach zurück an Deck, um sich wieder zu Toni und Billy, die gerade angeregt über Football diskutierten, zu setzten. Er zündete sich ein Zigarette an, schaute Toni und seinen Sohn fragend an und hielt ihnen die Schachtel entgegen. „Hier, wollt ihr auch eine?“, fragte er und grinste übers ganze Gesicht. „Danke Sonny, darauf habe ich schon lange gewartet.“, meinte Toni und zog eine Zigarette aus der Schachtel, um sie gleich an zu zünden und zu rauchen. „Nein danke, Dad, ich rauche nicht. Ich würde jetzt viel lieber was trinken.“, sagte Billy und schaute seinen Vater unsicher an. „Okay, warte kurz. Ich hole uns was zum trinken.“, meinte Sonny und verschwand mit einem Grinsen im Gesicht. Kurz darauf kam er mit einer Flasche Schnaps, drei Bier und eine Flasche Cola zurück zu den Anderen. Die drei Männer unterhielten sich angeregt über Billys Schule und sein Footballtraining, bis Toni sich schließlich auch verabschiedete und zu Bett ging. Sonny und Billy blieben noch sitzen und redeten noch weiter und nebenbei leerten sie die Flasche Schnaps und die Cola. Am nächsten Morgen betrat Sonny mit freien Oberkörper und zusammen gekniffenen Augen das Deck und schaute sich müde um. „Hey guten Morgen, Mister Mittag.“, begrüßte Toni seinen Bruder und erntete dafür ein schiefes Lächeln von Sonny. „Sag mal Sonny, habt ihr Beide etwas die ganze Flasche ausgetrunken?“ „Hhm ja. Ähm, wo ist Billy?“, erwiderte Sonny, setzte sich neben Emily, die gerade mit Bobby Karten spielte, lächelte sie an und zeigte ihr, welche Karte sie legen sollte. „Hey ihr Beiden.“ „Oh hallo Onkel Sonny. Geht’s dir gut?“, fragte Emily und umarmte Sonny, nachdem dieser mit dem Kopf genickt hatte. „Meinem Bruder geht’s nicht gut. Er hat sich gleich wieder hingelegt.“, sagte Bobby und grinste Sonny frech an. „Wenn es ihm so geht, wie ich mich fühle, dann ist er echt schlecht dran. Oh Mann, tut mir der Kopf weh.“, meinte Sonny und legte sich nach hinten aufs Deck. „Also bleiben wir heute auch noch hier?“, fragte Toni grinsend. „Hhm ja.“, brummte Sonny und schloss seine Augen. „Hey Kleiner, willst du was gegen deine Kopfschmerzen? Ich glaube nicht das die nur vom Schnapstrinken kommen.“, meinte Toni, hockte sich, mit einer Schachtel Tabletten in der Hand und einer Flasche Wasser, neben seinen Bruder und schaute ihn fragend an. Sonny setzte sich langsam wieder hin, nickte stumm mit dem Kopf und nahm dankbar die Schachtel und das Wasser. „Toni, können wir uns mal in aller Ruhe unterhalten?“„Sicher, was ist los?“, erwiderte Toni und begleitete Sonny auf die andere Seite des Bootes, wo sie ungestört reden konnten. „Also, was gibt’s?“ „Ähm, was läuft eigentlich zwischen dir und Gina?“ „Wow, ich wette diese Frage ist dir jetzt sicher schwer gefallen, oder?“ „Ja Mann. Und, was ist nun?“ „Eigentlich wollten Gina und ich gemeinsam mit dir darüber reden. Wir Beide sind zusammen, Sonny. Nur lassen wir es langsam angehen. Eigentlich sollte es noch niemand erfahren, aber so wie es aussieht, waren wir unvorsichtig. So, jetzt weißt du es. Und, was sagst du?“ „Ich wusste es gestern Abend schon. Gina hat mich angefunkt. Sie ist völlig durcheinander. Sie hat ihren Ehering verloren und sieht das jetzt als schlechtes Omen für eure Freundschaft. Sie hat mich um Rat gefragt, denke ich.“ „Was heißt jetzt das wieder?“ „Na ja, es war schon spät, du warst schon im Bett und die halbe Flasche oder so war schon leer. Und ich denke du weißt jetzt was das heißt.“ „Und, was hast du Gina gesagt?“, fragte Toni und schaute seinen Bruder unsicher an. „Ich … ich habe ihr gesagt, dass sie sich noch etwas Zeit lassen soll, bevor sie etwas unüberlegtes tut und mit dir Schluss macht. Ich habe ihr gesagt, sie soll noch mal genau nach dem Ring suchen.“ „Oh Mann, den wird sie aber nicht finden.“ „Was?“ „Ja, ich habe den Ring. Hier.“, erwiderte Toni und hielt Sonny den Ring entgegen. „Sag mal geht’s noch?“, meinte Sonny, überlegte kurz, schaute seinen Bruder wütend an und schüttelte mit dem Kopf. Daraufhin ergriff Toni erneut das Wort und erklärte Sonny, was er vorhatte. „Du willst was?“ „Oh ja Mann, Sonny. Ich leibe Gina und ich werde sie fragen, ob sie mich heiraten will. Deshalb habe ich den Ring genommen, um ihre Maße zu erfahren, damit ich ein Paar Ringe für uns besorgen kann:“ „Es ist dir wirklich ernst damit, oder?“ „Ja Sonny, verdammt ernst. Und, wirst du mir helfen?“ „Ähm, ja, sicher helfe ich dir. Gratuliere. Ähm, was ist mit Emily, hast du schon mit ihr darüber geredet?“ „Nein.“, sagte plötzlich eine Stimme hinter Sonny und Toni und die beiden Männer zuckten vor Schreck zusammen. „Emily…, wie lange stehst du schon da?“, fragte Sonny und blickte erst Toni und dann das Mädchen nervös an. „Noch gar nicht so lange, aber ich habe gehört, dass Toni meine Mami heiraten möchte.“ „Und, was sagst du dazu?“, hakte Sonny vorsichtig nach und gab Emily zu verstehen, dass sie sich zu ihnen setzten sollte. „Ist doch toll, jetzt bekomme ich noch einen Dad. Onkel Sonny, glaubst mein Daddy da oben will das auch?“ „Ja, Emi. Ich denke Marvin ist damit einverstanden. Er möchte doch, dass du und deine Mom glücklich seid. Aber Emily, du darfst deiner Mom noch nichts davon erzählen, okay! Das soll eine Überraschung werden. Versprichst du mir das?“, meinte Sonny. „Versprochen. Ich freu mich ja so.“, erwiderte Emily und umarmte beide Männer gleichzeitig. Sonny und Toni schauten sich überrascht an, denn mit dieser Reaktion hatte keiner von Beiden gerechnet. Die nächsten Tage auf See vergingen sehr schnell. Sonny lenkte das Boot zu den Bahamas, wo alle einen Tag Landurlaub verbrachten. Sonst vertrieben sie sich die Zeit mit Angeln, Karten spielen und reden. Doch nach und nach verging ihnen der Spaß und alle sehnten sich nach ihren Familien und nach festem Boden unter den Füßen. Also beschlossen sie nach einer Woche zurück zukehren nach Miami.
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Miami Hafen „So, und was machen wir jetzt?“, fragte Toni und half Sonny beim Leinen fest machen. „Welcher Tag ist heute?“, erwiderte Sonny und schaute sich kurz um. „Freitag.“, antworteten Billy und Bobby im Chor und folgten Sonnys Blick. „Ich möchte meine Mami wieder sehn.“, meinte Emily, umarmte Sonny und schaute ihn bittend an. „Okay, auf geht’s zum Revier und danach, wie ich es dir versprochen habe, in den Zoo. So kannst du mal wieder nach deine Patentiere sehen.“, erklärte Sonny und lächelte Emily, die nun übers ganze Gesicht strahlte, an. Daraufhin schafften die Urlauber ihr Gepäck in den Bus, der noch auf dem Parkplatz stand und fuhren, nachdem Sonny sich einen Augenblick mit Cockie, der ihnen den Schlüssel gebracht hatte, unterhalten hatte, in Richtung Stadt davon. Miami Vice Hauptquartier „Mami.“, schrie Emily gleich, als sie durch die Tür des Arbeitsraumes trat, rannte quer durch den Raum und machte sich schon zum Absprung bereit. Gina sprang überrascht von ihren Stuhl auf, fing ihre Tochter, die ihr in die Arme sprang auf und drückte sie fest an sich. „Oh Mami, ich habe dich ja so vermisst.“ „Ach Emily, ich dich doch auch. Aber wieso seid ihr schon zurück?“ „Heimweh.“, sagte Sonny, begrüßte die anderen anwesenden Cops und stellte sich lächelnd vor Gina. Toni, Bobby und Billy begrüßten ebenfalls die Polizisten und gesellten sich dann zu Sonny. „Ähm, ich nehme Emi noch mal mit, okay? Wir wollen noch in den Zoo.“, meinte Sonny und gab Gina zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. Billy und Bobby begrüßten Gina ebenfalls und setzten sich danach zu Ricardo an den Schreibtisch, wo sie sich gleich mit ihm über ihren Ausflug unterhielten. Toni gab Gina zur Begrüßung einen Kuss und schaute sie fragend an. „Ähm Sonny, kann ich mal kurz mit dir sprechen?“, fragte Gina unsicher, lächelte Emily und Toni kurz an, schob sich an ihnen vorbei und zog Sonny ein Stück mit sich, um ungestört reden zu können. „Sonny, ich weiß nicht….“ „Warte Gina.“, unterbrach Sonny Gina, zog etwas aus seiner Hosentasche und legte es langsam in Ginas Hand. „Hier, den haben wir bei Emily in der Reisetasche gefunden.“ „Oh mein Gott, danke Sonny.“, erwiderte Gina, schaute freudestrahlend auf ihren Ring, umarmte und küsste Sonny und steckte sich den Ring wieder an die Hand. „Wow, hey Gina, ich bin verheiratet. Du solltest lieber Toni küssen. Ähm, wir müssen jetzt los. Ich bring Emily dann Morgen früh zu dir nach Hause, okay.“ Gina nickte einverstanden mit dem Kopf, ging zurück zu Toni, der Emily auf dem Arm genommen hatte und küsste ihn zärtlich. Danach gab sie auch ihrer Tochter einen Kuss und schaute lächelnd und zufrieden zu Sonny rüber, der sich gerade zu Ricardo an den Schreibtisch begab. „Hey Jungs, wir müssen los. Ihr könnt Rico nachher weiter erzählen, was ihr erlebt habt. Oder besser ihr schreibt es auf und wir drucken es in der Zeitung.“, meinte Sonny, begann zu lachen und wollte zur Tür gehen, als plötzlich Castillo vor ihm stand. „Jungs, ihr könnt euch wieder setzten. Es wird noch etwas länger dauern, denke ich.“, sagte Toni, stellte Emily wieder auf den Boden und begrüßte seinen Sohn, der mit Castillo zusammen den Raum betreten hatte. „Hallo alle miteinander.“, begrüßte Castillo alle Anwesenden und schaute Sonny fragend an. „Onkel Martin, Onkel Martin.“, rief Emily, rannte auf dem Lieutenant zu und sprang ihn in den Arm. „Hey Emily.“ „Weißt du was Onkel Martin, Onkel Sonny hat meine Mami angelogen.“ Nach diesen Worten herrschte plötzlich eine absolute Stille im Raum. Sonny verzog kurz das Gesicht und wartete auf die Reaktion von Gina. „Was?“, fragte diese und trat von hinten an Sonny heran. „Ja, den Ring hat Toni Onkel Sonny gegeben. Den hat nicht Onkel Sonny gefunden.“, sagte Emily. Sonny schaute seine Patentochter kurz an, überlegte einen Augenblick und erwiderte dann: „Ja Emi, das stimmt, aber was denkst du wo Toni den Ring her hat?“ „Das weiß ich nicht.“ „Er hat ihn in deiner Reisetasche gefunden, als er für dich Sachen rausgesucht hatte.“ „Okay, gut jetzt. Ähm, Sonny, kannst du kurz mit in mein Büro kommen?“, meinte Castillo, stellte Emily, mit einem Lächeln im Gesicht, auf dem Boden zurück und nickte Sonny zu. Sonny blickte einmal in die Runde, holte tief Luft und folgte dem Lieutenant in dessen Büro. „Was gibt’s?“, fragte er und schloss die Tür hinter sich. „Hier, lies das. Und wenn du mit allem einverstanden bist, unterschreibe bitte den Bericht.“, erwiderte Castillo, überreichte Sonny in paar zusammengeheftete Blätter und lehnte sich auf seinen Stuhl zurück. Sonny las sich in Ruhe alles durch, nickte mit dem Kopf und unterschrieb den Bericht. Danach unterhielt er sich noch einen Augenblick mit Castillo über den Stand der Dinge. „Es wird wohl noch eine Weile dauern, ehe die von der DAB alles gecheckt haben.“, erklärte Castillo kurz. Unterdessen unterhielten sich die anderen Polizisten und deren Gäste über die vergangenen Tage. „So Jungs, Emily, wir können jetzt fahren.“, unterbrach Sonny die Gespräche und hielt schon die Ausgangstür geöffnet.Toni, Billy, Bobby und Emily verabschiedeten sich schnell von allen und verließen mit Sonny das Gebäude, um nach Hause zu fahren. „Du schuldest mir was.“, meinte Sonny zu Toni, bevor die Beiden in den Bus stiegen. „Ich weiß, danke.“, erwiderte Toni, nickte Sonny zu und schnallte Emily in ihren Kindersitz fest. Sonny lenkte den Bus quer durch Miami, bis hin zu seinem Haus. Angie und Valerie saßen gerade gemeinsam im Garten und genossen die Zeit, in der die Babys schliefen. „Tante Angie, Tante Valerie.“, rief Emily schon von der Veranda aus und lief auf die beiden Frauen zu. „Emily?!?“, meinten die Beiden, schauten sich überrascht an und drehten sich zum Haus um. Emily umarmte beide Frauen gleichzeitig und gab ihnen danach einen Kuss. „Wo kommst du denn her?“, fragte Valerie und lächelte das Mädchen an. „Wir hatten alle Heimweh.“, antwortete Sonny, der mit Toni und den Jungs den Garten betrat, an Emilys Stelle. Er begrüßte Valerie mit einem Kuss auf die Wange und einer Umarmung und wendete sich danach seiner Frau, die die anderen drei Leute begrüßte, zu. „Hey Angie mein Schatz, ich hab dich vermisst.“ „Oh Sonny, ich hab euch auch vermisst.“, erwiderte Angie, bevor die Beiden eng verschlungen in einem Kuss versanken. „Hey Dad, vergesst das Luftholen nicht.“, meinte Billy lachend und brachte Angie und Sonny auseinander. „Ähm, wir haben Hunger.“, sagte Bobby und alle anderen nickten zustimmend mit den Köpfen. „Okay, was wollt ihr essen?“, fragte Valerie kurz. „Spagetti.“, rief Emily und drängte sich zwischen Sonny und Angie hindurch, um zu den Schaukeln zu gelangen. Bobby folgte Emily, schubste sie ab und setzte sich danach auf eine zweite Schaukel und holte Schwung. Sonny, Toni und Billy halfen den Frauen bei den Tischdecken und beim Mittag kochen. Nebenbei erzählten sie den Frauen von ihrer Bootstour. „Ihr habt was? Ihr beide habt eine ganze Flasche Schnaps ausgetrunken?“, fragte Angie überrascht. „Nein…, Toni hat auch zwei Gläser abbekommen, danach hat er uns einfach sitzengelassen. Billy und ich haben uns dann noch ziemlich lange unterhalten und nebenbei haben wir die Flasche geleert. Und am nächsten Tag ging’s uns gar nicht gut.“, erklärte Sonny, grinste seinen Sohn, der verlegen auf den Boden schaute an und schaute danach Toni fragend an. „Ja, das glaub ich aufs Wort.“, meinte Valerie und begann zu lachen. „Sonny, du weißt schon, wie alt dein Sohn ist, oder?“ „Ja sicher. Ich wollte ihm nur mal zeigen, wie das so ist. Was denkst du, wann ich das erste Mal besoffen war?“, erwiderte Sonny trocken und grinste Billy breit an. „Er war neun und wir beide haben mächtigen Ärger mit unserem Dad bekommen.“, meinte Toni und grinste nun Sonny frech an. „Ja, und dann haben die Vier mir einen Streich gespielt. Ich hatte es mir gerade bequem gemacht und war kurz vorm einschlafen, als Emily plötzlich ganz laut um Hilfe schrie. Ich spring also aus meinem Liegstuhl auf, will loslaufen und fliege geradewegs über eine aufgespannte Schnurr ins Wasser. Und die Anderen haben ich natürlich alle kaputt gelacht, aber mir war gar nicht zum Lachen zu Mute.“, wechselte Sonny das Thema. „Ha…, aber Sonny, du musst jetzt aber auch erzählen, was du danach gemacht hast.“, sagte Toni und schüttelte sich aus vor Lachen, als er Sonnys Blick sah. „Nichts hab ich gemacht. Du solltest mir doch nur aus dem Wasser helfen. Ich konnte ja nicht wissen, dass du auch reinkommen wolltest.“ „Was, sag mal spinnst du? Du hast mich rein gezogen.“ Und nun begann Sonny laut zu lachen, als Toni versuchte die Geschichte richtig zu stellen. Auch die beiden Frauen und Billy lachten laut los. „Essen ist fertig.“, meinte Valerie und schüttelte noch einmal lachend mit dem Kopf. „Okay, ich gehe Emily und Bobby holen.“, sagte Billy und verschwand schon aus dem Haus. Sonny schaute Toni an, zuckte mit den Schultern und die beiden Männer begannen erneut zu lachen, als sich ihre Blicke trafen. Nach dem Essen blickte Sonny Emily lächelnd an und fragte: „Und Emi, willst du erst Mittagstunde halten, oder wollen wir gleich los?“ „Gleich. Ich kann es kaum erwarten meine beiden Patenkinder zu sehen.“, erwiderte Emily und räumte ihren Teller vom Tisch. „Und Jungs, wollt ihr mit?“ „Ach ne, ich habe keine Lust auf Tiere anschauen.“ „Wir schauen uns die Stadt ein bisschen an, okay Dad?“ „Von mir aus. Was ist mit dir Toni, willst du mitkommen?“, fragte Sonny und grinste seinen Bruder frech an. „Oh nein, ich habe noch etwas vor.“, erwiderte Toni, zwinkerte Sonny zu und dieser verstand sofort, was sein Bruder meinte. „Uns brauchst du auch nicht fragen. Wir wollen auch nicht mit. Wir wollen noch einkaufen fahren.“, meinte Angie und Valerie nickte zustimmend mit dem Kopf. „Okay, dann verschwinden wir beide jetzt. Bis nachher.“, erwiderte Sonny, half Emily beim Jacke anziehen und verließ mit ihr das Haus. Miami Zoo „Warte Emily, nicht so schnell.“ „Ach komm schon Onkel Sonny.“, meinte das Mädchen und lief los. „Hey Sonny.“, sagte eine Stimme hinter Sonny und er drehte sich langsam um. „Hallo Frank, wie geht’s?“ „Gut und selbst? Was machst du denn hier?“ „Was denkst du, was ich hier mache? Emi wollte ihre Tiere besuchen.“ „Und wo ist sie?“, fragte der Mann und begleitete Sonny ein Stück. „Bei den Koalabären, wo sonst. Wie läuft das Geschäft so, Frank? Kommen viele Besucher?“ „Oh, im Moment kann ich nicht klagen. Es kommen eine Menge Touristengruppen und Schulklassen, um sich den Zoo anzuschauen. Wir sind da. Hey, hallo Emily.“, begrüßte der Mann Emily, die vor dem Koalabärengehege stand und die Tiere beobachtete. „Hallo Mr. Quaid.“, begrüßte Emily den Mann und lächelte ihn breit an. „Und Emily, hast du deinen Koala gefunden?“, fragte Sonny und schaute suchend ins Gehege. „Oh ja, das hab ich. Tick sitz da hinten auf dem kleinen Baum.“, erwiderte Emily und grinste ihren Patenonkel übers ganze Gesicht an. „Debbie, geh den kleinen Kerl mal herholen. Emily hier, möchte gern ihr Patentier streicheln.“, sagte Frank und winkte eine Tierpflegerin zu sich rüber. „Na, hallo Emily, kommst du Tick und Tack mal wieder besuchen? Die Beiden sind schon wieder gewachsen, da wirst du staunen. Aber du bist ja auch etwas gewachsen, oder? Warte kurz, ich hole Tick schnell her.“, sagte die Tierpflegerin und betrat das Gehege, in dem die Koalabären untergebracht waren. Kurz darauf kam sie, mit einem Koalabären auf dem Arm, zurück zu Emily und hockte sich vor ihr, damit das Mädchen den Koalabären streicheln konnte. Emily genoss es sichtlich ihre Patentiere zu besuchen und noch mehr genoss sie es viel Zeit mit Sonny zu verbringen. Nach dem Zoobesuch fuhren Sonny und Emily noch auf den Friedhof, um Marvins Grab zu besuchen. Emily erzählte ihren Vater von Toni und das dieser ihr neuer Papa werden sollte. Sonny stand die ganze Zeit einige Meter von Emily entfernt und beobachtete sie mit einem Lächeln im Gesicht. Als Emily fertig war, verabschiedete sie sich von ihren Dad und fuhr mit Sonny nach Hause. Dort angekommen nahm Sonny Emily, die eingeschlafen war, vorsichtig, um sie nicht wieder zu wecken, aus dem Auto. Er klingelte an der Tür und wartete ungeduldig bis ihn jemand öffnete. „Hey Sonny, da seid ihr ja endlich.“ „Psst Angie, nicht so laut. Emi ist eingeschlafen. Ich werde sie gleich ins Bett bringen.“, meinte Sonny, gab seiner Frau einen flüchtigen Kuss und wollte ins Gästezimmer gehen. „Halt Sonny, warte, nicht da rein. In dem Gästezimmer schlafen doch die Jungs. Ähm, bring Emi zu uns ins Schlafzimmer.“, hielt Angie Sonny auf, lief an ihn vorbei und öffnete die Schlafzimmertür. Sonny legte Emily vorsichtig aufs Bett und zog ihr langsam die Schuhe aus, als plötzlich sein Handy klingelte. „Mist, ähm Angie, gehst du mal bitte ran? Es ist Billy.“ Angie nickte lächelnd mit dem Kopf, nahm das Handy und verließ den Raum. Als Sonny, nachdem er Emily fertig gemacht hatte, ins Wohnzimmer ging, um nach seiner Frau zu schauen, fand er nur einen Zettel auf dem Tisch vor. „Hey Schatz. Ich bin Billy und Bobby abholen gefahren. Die Beiden haben sich etwas verirrt. Bitte kümmere dich um die Babys, falls sie aufwachen. Die Fläschchen stehen im Kühlschrank, brauchst du nur noch erwärmen. Bis gleich, in Liebe Angie.“, las Sonny und schüttelte grinsend mit dem Kopf. Er wollte sich gerade gemütlich auf das Sofa setzten, als das Babyfon plötzlich anschlug. „Oh Mann, was für ein Timing.“, dachte Sonny und kümmerte sich gleich um seine Kinder. Er war gerade damit fertig, die Babys zu wickeln, als Angie mit den beiden Jungs im Schlepptau, dass Haus betrat. „Wir sind da.“, meinte Angie, nahm Sonny einen der Zwillinge ab, setzte sich zu ihm auf das Sofa und Sonny begann zu lachen, als er in die verlegenen Gesichter von Billy und Bobby, die sich jeweils in einem Sessel setzten, sah. „Warum habt ihr nicht die Polizei gerufen, oder ein Taxi genommen?“, fragte er und begann erneut zu lachen. „Ha, ha, sehr witzig Dad.“ „Ja, und außerdem haben wir ja versucht die Polizei zu erreichen, aber der Lieutenant hat ja seine Frau telefonieren lassen.“, erklärte Bobby und jetzt lachten Angie und die Jungs laut los, als sie Sonnys fragenden Blick sahen. „Was ist, habt ihr Hunger?“, übernahm Angie das Gespräch. „Nein, wir haben unterwegs schon gegessen. Ich denke wir hauen uns gleich aufs Ohr. Ich bin todmüde.“, erwiderte Billy. „Ja, ich auch.“, meinte Bobby und stand schon auf, um gute Nacht zu sagen. Nachdem die beiden Jungs in ihren Zimmer verschwunden waren, schaute Sonny noch mal kurz nach Emily, die friedlich im großem bett schlief und setzte sich danach wieder zu seiner Frau auf das Sofa. Die Beiden kuschelten noch einen Moment mit ihren Babys und brachten dann auch diese wieder ins Bett. „Und Sonny, wie hat Bobby das mit der Entführung verarbeitet?“, fragte Angie, als die Beiden wieder auf dem Sofa saßen. „Erstaunlich gut. Wir haben uns in aller ruhe über alles unterhalten, als es Billy etwas schlecht ging. Bobby hat mir erzählt, dass er große Angst hatte, aber dass Baxter und Benett ihn gut behandelt haben. Außerdem hat Robert mit dem Jungen gesprochen und ihm erklärt für wen und als was er arbeitet. Und Bobby findet das ganze total cool. Ähm, das hat er so gesagt.“, erklärte Sonny und lehnte sich etwas müde zurück. Angie lächelte ihren Mann kurz an, lehnte sich dann an seine Brust an und Sonny erzählte ihr, was noch so alles auf der Bootstour passiert war und was er mit Emily unternommen hatte. „Sie vermisst ihren Dad wirklich sehr.“, beendete Sonny seine Rede, holte tief Luft und gab seiner Frau einen leidenschaftlichen Kuss. Am nächsten Morgen wurde Sonny mit einer zärtlichen Umarmung von Emily geweckt. „Guten Morgen, Onkel Sonny, du musst jetzt aufstehen. Der Frühstückstisch ist schon gedeckt und alle Leute von der Polizei sind auch schon da. Und meine Mami und Toni kommen auch gleich, hat Tante Angie gesagt. Ich hab dich ganz doll lieb, Onkel Sonny.“, erklärte das Mädchen und zog Sonny lachend die Decke weg. „Na warte.“, meinte Sonny, schnappte sich seine Patentochter und zog sie zu sich ins Bett, um sie abzukitzeln. „Nein, nicht. Bitte nicht kitzeln.“, schrie Emily und begann laut zu lachen, doch Sonny zeigte keine Gnade und kitzelte das Mädchen ab. „Okay, du hast gewonnen, Emi.“, meinte Sonny plötzlich, setzte sich in sein Bett und rieb sich mit den Händen übers Gesicht.Emily holte erst einmal tief Luft, setzte sich neben ihren Patenonkel und schaute ihn lächelnd an. Sonny umarmte das Mädchen noch mal kurz, nahm seine Sachen aus dem Schrank und verschwand damit ins Badezimmer, um sich für den Tag fertig zu machen. Er war gerade dabei sich die Zähe zu putzen, als es an der Tür klopfte und Emily zu hören war. „Onkel Sonny, bitte beeil dich. Ich muss mal ganz dringend.“, hörte Sonny Emilys Stimme und schüttelte lächelnd den Kopf. Er öffnete die Tür, kam aus dem Bad und gab dem Mädchen durch eine Kopfbewegung zu verstehen, dass sie auf Toilette gehen konnte. Daraufhin verschwand Emily im Badezimmer und Sonny setzte sich derweil, mit der Zahnbürste im Mund, auf einen Sessel im Wohnzimmer, um auf das Mädchen zu warten. Er zuckte erschrocken zusammen, als es plötzlich an der Haustür klingelte, schaute sich kurz um und ging den Flur entlang zur Tür. Zwischendurch gab er Angie, die gleich angelaufen kam, ein Zeichen, dass er aufmachen wollte. „Hallo Guten Mor… Wow, Sonny, wie siehst du denn aus?“, fragte Gina, die mit Toni, der schon laut loslachte, vor der Tür stand. Sonny schaute seinen Bruder kurz an, nahm die Zahnbürste aus dem Mund und schnitt eine Grimasse. Dann verschwand er in die Küche, spülte sich den Mund aus und kam zurück zu Gina und Toni, die in der Wohnstube warteten. „Also, guten Morgen ihr Beide.“, begrüßte er nun die Beiden und gab Gina einen Kuss auf die Wange. Danach schaute er seinen Bruder fragend an und wollte gerade etwas sagen, als Toni ihm durch ein Handzeichen zum Schweigen brachte. Dieser nickte nur mit dem Kopf, deutete auf Ginas Hand und lächelte seinen Bruder an. Sonny folgte der Handbewegung und sein Blick blieb auf die Ringe, die er mit Toni besorgt hatte, haften. „Wow, na dann herzlichen Glückwunsch. Ich freu mich für euch beide.“, sagte Sonny, umarmte und küsste Gina und umarmte danach seinen Bruder. „Und ich freu mich auch.“, meinte Emily plötzlich, drängte sich an Sonny vorbei und umarmte Gina und Toni gleichzeitig. „Ähm, die Anderen sind draußen im Garten, sie warten schon auf uns. Ich komme gleich nach. Ich hole nur noch mein T-Shirt.“, erklärte Sonny und ging noch einmal ins Badezimmer. Toni und Gina schauten Sonny überrascht hinterher und gingen danach in Begleitung von Emily, in den Garten, wo alle Anderen schon ungeduldig warteten. Sie begrüßten alle mit einem freundlichen Guten Morgen und blieben vor dem Frühstückstisch stehen. „Was ist los? Setzt euch, dann können wir anfangen.“, meinte Valerie und deutete auf ein paar leere Stühle. „Hier, das fehlt noch.“, erwiderte Toni und stellte ein paar Sektflaschen auf den Tisch. „Sekt?“ „Was ist denn mit euch los?“, fragte Benjamin verunsichert. Daraufhin ergriff Toni das Wort und erklärte Allen, dass er Gina einen Heiratsantrag gemacht hatte und das Gina Toni ein Ja ins Ohr geflüstert hatte. Es herrschte ein Moment völlige Ruhe im Garten, ehe Gina und Toni von Allen nach und nach gratuliert und umarmt wurden. Als sich die Lage wieder etwas beruhigt hatte, kam auch Sonny endlich in den Garten. Er begrüßte alle, setzte sich zwischen Emily und Angie auf einen freien Stuhl und blickte grinsend in die Runde. „Was ist?“, fragte er, als er feststellte, dass alle ihn fragend ansahen. „Willst du Gina und Toni nicht gratulieren?“, meinte Ricardo ernst. „Wozu?“ „Na, die Beiden haben sich verlobt.“, erklärte Martin und schaute Sonny, der sich kaum noch das Lachen verkneifen konnte, an. Sonny erwiderte nichts, blickte Gina und Toni kurz an und begann zu lachen. Auch die beiden Frischverliebten begannen zu lachen und schüttelten nur mit den Köpfen. „Er hat uns schon vorne an der Tür gratuliert. Sonny wusste was ich vorhatte. Er hat mir dabei geholfen.“, erklärte Toni und half nebenbei Emily beim Brötchen schmieren. Alle Anwesenden genossen das Frühstück sichtlich und unterhielten sich angeregt. Und so verging der Morgen und auch den Rest des Tages verbrachten alle zusammen.
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  • 4 weeks later...
Miami Ein Tag später „Hey da kommen Sonny und Emily.“, meinte Martin, der mal wieder an seinem Lieblingsplatz, dem Fenster, stand. „Was wollen die Beiden denn hier, heute ist doch gar kein Vice Tag, oder?“, fragte Gina verwundert und schaute auch aus dem Fenster. Doch Emily und Sonny beachteten das Gebäude gar nicht, verließen zu Fuß den Revierparkplatz und liefen über die Straße. „Was haben die Beiden denn vor?“, fragte Trudy, die sich neben Gina gestellt hatte und blickte verwundert hinter Sonny und Emily her. „Keine Ahnung.“, gab Gina zu und ging zurück an ihren Arbeitsplatz. Auch Trudy und Martin wendeten sich wieder ihrer Arbeit zu und schnell war vergessen, was sie auf dem Parkplatz gesehen hatten. Erst als drei Stunden später Emily und Sonny in der Tür standen, stellte sich alle wieder die eine Frage. „Wo wart ihr?“, sprach Gina die Frage schließlich aus und schaute Sonny und Emily, die eine große Tüte in der Hand hielt, fragend an. „Im Kino. Hier Onkel Swi, für dich.“, meinte Emily und drückte Switek die Tüte in die Hand. „Danke, ich mag Popcorn. Und was habt ihr euch angeschaut?“ „Peter Pan.“, sagte Sonny kurz und setzte sich zu Ricardo an den Schreibtisch. „Ja und Onkel Sonny ist in der Hälfte vom Film eingeschlafen.“ Doch kaum das Emily diesen Satz ausgesprochen hatte, begannen alle Anwesenden zu lachen. „Hey Sonny, kommst du mal kurz in mein Büro.“, unterbrach Castillo das Gelächter und hielt Sonny die Tür zum Büro offen. Ohne noch ein Wort zu sagen, ließ Sonny seine Kollegen zurück und verschwand im Büro von Castillo. Er setzte sich auf einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch des Lieutenants stand und blickte sein Gegenüber nachdenklich an. „Wie geht’s dir Sonny?“ „Gut, wieso? Ähm was wird das hier? Psychologische Betreuung, oder was?“, erwiderte Sonny trocken und schaute Castillo nun fragend an. „Nein, nein, ich glaube nicht das du die nötig hast, oder? Ich wollte nur wissen, wie du mit der Situation zurechtkommst. Ich möchte nur auf Nummer sicher gehen, dass du uns nicht wieder irgendwo dazwischen funkst.“, erklärte Castillo und starrte die ganze Zeit über auf seinen Schreibtisch. „Es ist alles okay, wirklich.“, versicherte Sonny, lehnte sich auf den Stuhl zurück und schloss kurz die Augen. „Ich genieße die freie Zeit, die ich jetzt habe. So kann ich viel mit Emi und meiner Familie zusammen sein. „Genau das ist es, was mir Angst macht, Sonny.“, unterbrach Castillo sein Gegenüber und schaute ihn nun unsicher an. „Wir alle machen uns Sorgen, dass du schon wieder ans Aufhören denkst.“ „Was? Oh nein, so einfach werdet ihr mich nicht los. Keine Panik, mit diesen Gedanken habe ich noch gar nicht gespielt. Es ist mir viel zu wichtig Rivera zu schnappen.“ „Und da sprichst du genau den Punkt an, warum ich denke, dass du uns wieder irgendwo rein funkst.“ „Ähm, ich denke ich habe schon genug Mist gebaut, oder? Ich meine, mein Konto an Dummheiten ist für dieses Jahr schon überzogen.“, scherzte Sonny und grinste Castillo frech an. „Was?“ „Ihr braucht keine Angst haben, ich werde nichts gegen Rivera und seine Leute unternehmen, solange nicht, bis ich wieder im Dienst bin. Ähm, kann ich jetzt gehen, Emi wartete draußen, wir wollten noch einen Einkaufsbummel machen.“ „Gut, dann geh jetzt. Ähm, ich melde mich bei dir, sobald ich was Neues wegen deiner Suspendierung oder wegen Rivera weiß.“, versprach der Lieutenant, gab Sonny die Hand, nickte mit dem Kopf und brachte ihn noch zur Tür. „Danke Marty.“, meinte Sonny noch, winkte Emily zu sich und verließ mit ihr das Revier. Die folgende Woche verging für Sonny viel zu schnell. Er verbrachte so viel Zeit wie möglich mit seinem Sohn und dessen Bruder. Er zeigte den Beiden noch einiges Interessantes in Miami und Umgebung. Sonny und Billy fuhren gemeinsam bei einigen Colleges vorbei und ließen sich Anmeldeformulare und Prospekte geben. Währendessen kümmerte sich Angie um Bobby und erzählte ihm einige interessante Dinge, die sie auf ihren Tourneen so erlebt hatte. Am letzten Tag des Besuches, brachte Sonny Billy und Bobby zum Flughafen und verabschiedete sich dort von den Beiden. Dann fuhr er zum Revier, da Castillo ihn um ein Gespräch gebeten hatte. Als er dort ankam begrüßte er seine Kollegen und marschierte geradewegs in Castillo ’s Büro. Er setzte sich, nachdem er den Lieutenant begrüßt hatte, auf einen Stuhl, der vorm Schreibtisch stand und blickte Castillo erwartungsvoll an. „Die Ergebnisse sind da.“, meinte dieser, nachdem er die Tür geschlossen hatte und setzte sich auf seinen Stuhl. „Oh wow, zeig mal her. Und wie sieht’s aus?“ „Ganz gut eigentlich, bis auf die zwei hier. Die Beiden haben die Prüfung verhauen.“, erwiderte Castillo und legte zwei Hefter vor Sonny auf den Schreibtisch, die dieser sich gleich anschaute. „Kevin und Dean, hhm. Bei Kevin dachte ich mir das schon fast, aber von Dean bin ich überrascht. Was jetzt?“ „Deine Entscheidung, entweder du gibt’s ihnen eine zweite Chance oder du schickst sie fort.“ „Zweite Chance.“, meinte Sonny gleich und blickte Castillo ernst an. „Ich rede gleich mit den Beiden, wenn ich darf.“ „Wie meinst du jetzt das?“ „Schon vergessen, ich bin noch vom Dienst suspendiert.“ „Ach ja. Ähm, rede trotzdem mit ihnen und ich teile den Anderen derweil mit, das sie bestanden haben.“, sagte Castillo, nickte Sonny noch einmal zu und verließ das Büro. Er schickte Kevin und Dean zu Sonny ins Büro und begab sich danach mit den restlichen Cops der neuen Einheit in eines der beiden Besprechungszimmer, um ihnen die Ergebnisse ihrer Prüfungen mitzuteilen. Unterdessen zeigte Sonny den beiden jungen Männern, dass sie sich setzten sollten und schaute sie nacheinander fragend an. „Setzt euch! Ähm, ihr könnt euch sicher denken, warum ihr Beide hier seid.“, meinte Sonny ernst und sah, dass beide Männer mit den Kopf nicken „Okay, aber bevor ich jetzt irgendwelche Entschuldigungen oder Ausreden von euch höre, habe ich noch eine Frage. Ist es euch wirklich ernst damit, für Vice zu arbeiten?“ „Ja Sir, auf jedem Fall.“, meinte Dean gleich und Kevin nickte nur stumm mit dem Kopf. „Na schön, dann erklärt mir wie es dazu kommt?“, sagte Sonny nun, setzte sich erst einmal auf einen Stuhl, schob den beiden Männern ihre Ergebnisse über den Tisch und schaute sie fragend an. Beide Männer saßen nun schweigend vor Sonny und blickten angespannt auf den Boden. „Hhm, okay.“, meinte Sonny nach einem kurzen Augenblick. „Dean, erklär du mir was los war. Ich meine, du kannst den Stoff doch. Deine Übungsbögen waren doch immer fehlerfrei.“ „Blackout.“ „Was?“, hakte Sonny nach. „Totale Prüfungsangst. Ich hab da in dem Raum gesessen und plötzlich war alles weg. Das war schon in der Schule so. ich habe gerade so meine Abschlussprüfungen geschafft. Oh Mann, tut mir leid, Sir.“, erklärte der erste der jungen Männer und schaute Sonny entschuldigend an. „Okay, und was ist mit dir Kevin?“ „Meine Familie.“, sagte der andere junge Mann leise, ohne seinen Blick zu heben. Sonny nickte nur kurz mit dem Kopf, denn er wusste, wovon der Mann sprach. „Okay, ich mach euch folgenden Vorschlag, ihr habt jetzt eine Woche Zeit, um euch vorzubereiten. Irgendwann in der nächsten Woche habt ihr dann eine Nachprüfung. Solange seid ihr aus allen Fällen raus. Ihr konzentriert euch nur auf die Prüfung. So, gibt’s noch Fragen?“ „Nein Sir.“, sagte Dean, doch Kevin nickte nur mit dem Kopf, woraufhin Sonny Dean aus den Raum schickte, um sich allein mit Kevin unterhalten zu können. „Also, was ist los Kevin?“ „Es tut mir leid Lieutenant aber ich schaff das nicht. Ich halt das alles nicht mehr aus. Ich muss mich doch jetzt um meinen Bruder kümmern, da bleibt mir keine Zeit zum lernen. Ich schaff es gerade so Dustin von der Schule abzuholen.“, begann Kevin zu erklären und schaute Sonny vorsichtig an. „Du willst also aufgeben, ja? Hhm, überleg dir das Ganze noch mal. Gib mir noch ein ppar Tage und dann unterhalten wir uns noch einmal, okay.“ „Ja Sir.“ „Okay, dann geh jetzt bitte zu Dean rüber und lass dich von ihm helfen, er kann den ganzen Stoff in und auswendig.“ „Ja Sir.“, meinte Kevin erneut und wollte das Büro verlassen, doch Sonny hielt ihm noch einmal kurz auf und erkundigte sich nach Kevins Mom. „Ihr Zustand ist unverändert, sie liegt noch immer im Koma.“ „Tut mir leid Kevin. Ähm, wie kommst du nachher nach Hause?“ „Mit dem Bus, wie immer.“ „Ähm, wenn du willst, fahr ich dich, dann lern ich mal deinen Bruder kennen. Aber nur wenn du einverstanden bist.“ „Ja klar, danke Lieutenant. Ähm, ich geh jetzt rüber zu Dean okay.“, erwiderte Kevin, nickte Sonny dankbar zu und verließ das Büro, um mit seinen Kollegen für die Prüfung zu üben. Sonny setzte sich derweil wieder auf seinen Platz und zerbrach sich den Kopf darüber, wie er dem jungen Mann helfen könnte. So verging der Tag, ohne dass Sonny irgendeine Idee kam. Erst als er dann mit Kevin zur Schule von dessen Bruder fuhr, um den Jungen abzuholen und er Dustin das erste Mal sah, fiel ihm sofort Emily ein. „Ähm, Lieutenant Crockett, ist alles okay?“, fragte Kevin vorsichtig, als Sonny tief im Gedanken versunken vor ihm stand. „Was? Oh ja, alles klar. Mir ist da nur so eine Idee durch den Kopf gegangen. Ähm, ich bring euch jetzt schnell zum Krankenhaus, okay. Zurück müsst ihr dann aber den Bus nehmen, ich muss Emily noch von der Schule abholen.“, erklärte Sonny und hielt Kevin ’s Bruder die Autotür auf. „Danke Sir.“, erwiderte Kevin leise, setzte sich auf den Beifahrersitz und blickte seinen Bruder noch einmal lächelnd an. Als die Drei im Krankenhaus ankamen, verabschiedeten sich Kevin und sein Bruder von Sonny und verschwanden in dem Zimmer, in dem ihre Mutter untergebracht war. Sonny unterhielt sich einen Moment mit dem zuständigen Arzt und verließ danach das Krankenhaus, um zu Emily ’s Schule zu fahren. „Sonny, was machst du denn hier?“, fragte Gina überrascht, als sie Sonny den Flur entlang kommen sah. „Ähm ich…ich muss mich mal kurz mit der Direktorin unterhalten. Wartet ihr Beide dann auf mich?“ „Sicher. Du glaubst doch nicht, dass Emily geht, ohne dich zu knuddeln. Wir warten dann am Auto auf dich, okay.“ „Gut.“, meinte Sonny noch und verschwand im Sekretariat.„Onkel Sonny, Onkel Sonny.“, rief Emily, als sie Sonny aus dem Gebäude kommen sah und stürmte auf ihren Patenonkel zu. Sonny fing Emily auf, nahm sie auf den Arm und ging mit ihr zurück zum Auto, wo er das Kind lächelnd vor Gina auf den BodenZurück stellte. „Und Sonny, was wolltest du von der Direktorin?“, erkundigte sich Gina. „Hhm, das erzähl ich dir später mal in Ruhe, wenn alles andere auch geklärt ist.“ „Onkel Sonny, darf ich bei dir mitfahren?“ Sonny schaute nach dieser Frage seiner Patentochter, Gina fragend an und diese nickte sofort einverstanden mit dem Kopf. „Dann kann ich wenigstens noch in Ruhe einkaufen gehen. Ähm, bringst du Emi dann heute Abend vorbei oder soll ich sie abholen kommen?“, fragte Gina. „Ich bring sie.“, erwiderte Sonny kurz, öffnete die Beifahrertür seines Autos und half Emily beim Einsteigen. Danach öffnete er Gina die Autotür, blickte ihr noch einmal tief in die Augen, woraufhin Gina Sonny einen dankbaren Kuss auf die Wange gab und in ihr Auto stieg. Kurz darauf verließen beide Wagen den Parkplatz und Sonny fuhr mit Emily, die übers ganze Gesicht strahlte, zu sich nach Hause. Dort angekommen half Sonny dem Mädchen bei den Hausaufgaben machen, kümmerte sich nebenbei um seine Frau und um seine beiden Babys. Und auch Emily half Angie beim Füttern und Windeln der Zwillinge. Sie genoss die Zeit, die sie bei ihren Patenonkel verbrachte sehr und wollte gar nicht wieder nach Hause fahren, doch als sie mit Sonny dort ankam, fiel sie ihrer Mom freudig in den Arm und berichtete ihr gleich, was sie alles gemacht hatte. Und Emily war froh wieder zu Hause zu sein. „Hey Kevin, kommst du bitte mal in mein Büro, allein.“, rief Sonny, kurz nachdem Kevin und Dean, am nächsten Morgen, den Arbeitsraum betreten hatten. „Guten Morgen Sir, was ist passiert? Und wieso sind sie eigentlich hier? Sie dürften das doch gar nicht oder?“, überhäufte der junge Mann Sonny mit Fragen und setzte sich nervös auf einen Stuhl, der vor Sonny ’s Schreibtisch stand. „Psst, ich hab alles mit Castillo geklärt. Er gibt mir eine Stunde, dann muss ich hier verschwunden sein. Also machen wir es kurz. Ähm, ich hab mir was überlegt, wie wir das mit dir und deinem Bruder geregelt bekommen. Hier, schau dir das mal an und sag mir was du davon hältst. Ähm und hier hast du noch was.“, erklärte Sonny, schob Kevin erst einen Brief über den Tisch und gab ihm danach noch ein paar Autoschlüssel. „Du kannst doch Auto fahren, oder?“ „Ja Sir. Ich habe mein Auto nur verkauft, um die Krankenhausrechnung für meine Mom bezahlen zu können. Das Geld, das wir sonst noch hatten, hat gerade so für die Beerdigung von meinem Dad gereicht. Wofür ist der?“ „Wir stellen dir einen Dienstwagen zur Verfügung, dann sparst du das Geld für den Bus. Und du hast mehr Zeit, um deinen Bruder abzuholen oder zur Schule zu bringen. Und so musst du auch nicht immer fragen, ob dich mal jemand mitnimmt.“, erklärte Sonny, während Kevin sich das Schreiben, dass er von Sonny bekommen hatte, aufmerksam durch und wurde dabei immer ruhiger und nachdenklicher.„Und was sagst du Kevin?“ „Geht denn das so einfach? Ich meine…. Oh Mann, ich weiß gar nicht…“ „Warte Kevin! Ich habe gestern alles mit der Direktorin besprochen und wenn du das Angebot annimmst, sollen wir und dein Bruder heute noch zur Schule kommen, um alles Weitere zu klären.“ „Wie? Jetzt gleich? Aber was ist mit der Arbeit und was ist mit meinen Übungen, wann soll ich die denn machen?“ „Später. Ähm, ich habe schon alles mit Castillo besprochen. Und Dean hat sich bereit erklärt heute Nachmittag mit dir zu üben. Lass uns jetzt deinen Bruder abholen und zur Schule fahren, okay.“, meinte Sonny und schaute Kevin herausfordernd an. „Okay, ähm danke Lieutenant.“, erwiderte Kevin und nickte dankbar mit dem Kopf. Daraufhin verließen die beiden Männer das Revier, holten Dustin von der Schule ab und fuhren mit ihm zu Emily ’s Schule, um mit der Direktorin zu sprechen. Nachdem die Drei über zwei Stunden mit der Direktorin gesprochen hatten und alles geklärt war, sollte Dustin gleich seiner neuen Klasse vorgestellt werden. „Onkel Sonny.“, rief Emily gleich, als sie ihren Onkel erblickte. Sie sprang auf, rannte zur Tür und umarmte Sonny ganz fest. Sonny nahm Emily auf den Arm, lächelte sie kurz an und zeigte ihr, durch eine Kopfbewegung, dass sie wieder auf ihren Platz gehen sollte. „Ist er das?“, flüsterte das Mädchen Sonny ins Ohr und deutete nebenbei auf Dustin, der eingeschüchterte neben seinem Bruder stand. Sonny nickte nur kurz mit dem Kopf, stellte Emily auf den Boden zurück und deutete noch einmal auf ihren Platz. Das Mädchen lächelte erst Sonny und danach Dustin breit an und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Nachdem Dustin allen vorgestellt wurde und in der Klasse herzlich willkommen war, verließen Sonny, Kevin und Dustin, der erst ab den nächsten Morgen zur Schule musste, die Schule wieder und Sonny brachte die beiden Brüder schnell noch zum Revier zurück, um Kevin sein Auto zu zeigen und um Dean Bescheid zu sagen. Danach schickte er alle nach Hause, unterhielt sich noch einmal kurz mit Castillo und fuhr danach selbst nach Hause.
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  • 2 weeks later...
Miami Ein paar Tage später „Hey Kevin, Dean, seid ihr bereit?“, fragte Sonny gleich, als er den Arbeitsraum betrat, noch bevor er seine Kollegen begrüßte. „Wofür?“, fragte Kevin. „Ähm, hatte ich das nicht gesagt? Ihr Beide schreibt heute einen Test unter Prüfungsbedingungen. Der Mann von der zuständigen Abteilung wird gleich hier sein und die Aufgaben bringen.“, erklärte Sonny und stoppte in seiner Rede, als er Kevin ’s grinsendes Gesicht sah. „Schon klar Lieutenant, wir wissen Bescheid.“, meinte Dean und Kevin nickte zustimmend mit dem Kopf. Noch bevor Sonny etwas sagen konnte, ging die Tür auf und ein älterer Mann betrat, mit einer Aktentasche in der Hand, den Raum. Er erkundigte sich nach Sonny und begleitete dann ihn und die beiden jungen Männer in eines der Besprechungszimmer. Castillo, mit dem Sonny alles abgesprochen hatte, schaute nachdenklich hinter Sonny her und verschwand, nachdem er allen anderen Cops ihrer Arbeit zugeteilt hatte, wieder in seinem Büro. Nach guten zwei Stunden, schoben Dean und Kevin ihre Aufgabenzettel zur Seite, blickten sich kurz an und gaben Sonny, der in einer Sportzeitung vertieft war, ein Zeichen, das sie fertig waren. Sonny legte seine Zeitung zur Seite, sammelte die Tests von Dean und Kevin ein und legte sie vor dem Mann von der Prüfungskommission auf den Tisch. „Ähm, ihr Beide geht jetzt zu Castillo rüber und lasst euch von ihm ein paar Aufgaben geben.“, sagte Sonny und hielt den beiden jungen Männern die Tür auf. Als Castillo die Beiden kommen sah, kam er aus seinem Büro und ordnete für alle einen Besprechung an. Daraufhin begaben sich alle anwesenden Polizisten in das noch freie Besprechungszimmer und setzten sich erwartungsvoll auf ihre Plätze. Mitten in einer von Castillos Erklärungen, öffnete sich leise die Tür und Sonny betrat den Raum. Er blieb an der Tür stehen und gab Castillo mit dem Kopf ein Zeichen, dass er weiter reden konnte. Dieser führte daraufhin seine Erklärung zu ende und gab Sonny noch eine Akte. „Hier steht soweit alles drin. Alles Weitere klären wir beide in meinem Büro.“, sagte er leise zu Sonny und wendete sich danach noch einmal den anderen Polizisten zu. „Hat noch jemand Fragen?“ „Ähm, ich habe noch was zu sagen.“, meinte Sonny nach einer kurzen, bedrückenden Ruhe im Raum. „Okay, sie gehören dir.“, sagte Castillo und deutete auf die Cops, die vor ihm am Tisch saßen. „Es betrifft eigentlich nur Dean und Kevin. Hier und herzlich Willkommen im Team.“, erwiderte Sonny, schob den beiden jungen Polizisten die neuen Dienstmarken, die er zuvor von dem Prüfer bekommen hatte, über den Tisch und nickte ihnen zu. „Wie jetzt?“, fragte Dean völlig durcheinander. „Danke Sir.“, sagte Kevin und grinste übers ganze Gesicht. „Ähm Kevin, dich möchte ich gern noch mal in meinen Büro sprechen, allein.“, beendete Sonny seine Erklärung, gab Castillo ein Zeichen, dass dieser wieder übernehmen konnte und verließ den Raum, um in sein Büro zu verschwinden. Castillo blickte erneut nachdenklich hinter Sonny her, teilte jedem noch einmal seine Aufgaben zu und erklärte die Versammlung für beendet. „Setzt dich Kevin.“, sagte Sonny, nachdem Kevin in sein Büro kam, schloss die Tür hinter dem jungen Mann und bleib davor stehen. „Was ist passiert Lieutenant?“, fragte Kevin nervös, weil er spürte, dass irgendwas nicht stimmte. „Das Krankenhaus hat angerufen. Es geht um deine Mom. Sie ist heute Morgen gestorben. Tut mir leid, Kevin.“, erklärte Sonny und senkte den Kopf. Dann herrschte ein Moment eine angespannte Ruhe im Raum, ehe Kevin seinen Kopf hob, Sonny, mit Tränen in den Augen, anblickte und den Kopf schüttelte. „Und was jetzt? Was soll ich denn jetzt machen?“ „Ähm, ich glaube es wäre gut, wenn du ein paar Tage frei machst. Kümmere dich ein bisschen um deinen Bruder, der Kleine braucht dich jetzt. Hier, falls du Hilfe brauchst, ruf mich an.“, meinte Sonny nachdenklich und hielt Kevin einen Zettel, mit seinen Telefonnummern hin. „Danke Sir. Ähm, dann fahr ich jetzt mal los.“ „Warte, kommst du klar oder soll ich dich fahren?“, hielt Sonny den jungen Mann noch auf. „Geht schon, ich komm klar. Der Arzt hat mich schon auf das Schlimmste vorbereitet. Jetzt muss ich nur mit Dustin über alles reden. Und ich muss alles mit dem Jugendamt klären, sonst nehmen die mir Dustin noch weg. Ich melde mich, falls ich Hilfe brauche, danke Lieutenant.“, erwiderte Kevin, nickte Sonny zu und verließ das Büro, um seinen Sachen zu holen. Kurz darauf verließ er dann auch das Revier und Sonny erklärte allen Anderen was vorgefallen war. Danach ging Sonny in das Büro von Castillo, erklärte auch ihm was passiert war und unterhielt sich dann mit Castillo über den laufenden Fall. „Hey aber Sonny, das hier bleibt unter uns. Du weißt, du dürftest gar nicht hier sein und über das alles hier Bescheid wissen.“ „Ja, schon klar. Ähm, ich verschwinde dann jetzt mal wieder.“, erwiderte Sonny, grinste Castillo breit an und verließ, als dieser mit dem Kopf nickte, das Büro und auch das Revier, um nach Hause zu fahren.
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Miami Drei Wochen später „Hallo Onkel Sonny.“, rief Emily freudestrahlend, als sie sah, von wem sie heute abgeholt wurde. „Hey Kids.“„Hallo Mr. Crockett.“, sagte Dustin, blickte noch einmal zurück zum Schulgebäude und gab dann Sonny die Hand. „Und wie war’s?“ „Emily hat heute geweint. Ja, aber du auch.“, riefen beide Kinder durcheinander und Sonny hob ergebend die Hände. „Wow, langsam, einer nach dem anderen.“, unterbrach er die Kinder, setzte sie nacheinander auf das Dach des Volvos und schaute sie fragend an. „Okay, Dustin du fängst an. Also, was ist passiert?“ „Emily hat heute geweint.“ „Ähm, das hatten wir schon, weiter.“, meinte Sonny und schaute zu, wie einige Kinder in den Schulbus stiegen. „Na die anderen Kinder aus der Klasse haben sie wieder geärgert. Die sagen Emily ist zu klein für die Schule.“, erklärte Dustin und umarmte Emily, die traurig ihren Kopf senkte. „Und was ist dann passiert?“, fragte Sonny, der schon längst mit der Klassenlehrerin gesprochen hatte, und alles wusste, es aber noch einmal von den Kindern hören wollte. „Dann hat Dustin mit den anderen Kindern geschimpft und die haben ihn dann verhauen.“ „Was?“ „Ja, ja, eigentlich wollte ich ihm ja helfen, aber dann ist Miss McKenzie gekommen und hat alle auseinander geschickt. Danach hat sie mit der ganzen Klasse geschimpft und uns erklärt, das man so etwas nicht macht. Man darf keine anderen Kinder ärgern oder verhauen.“, erklärte Emily und schaute ihren Patenonkel tief in die Augen. „Okay, ähm los, wir fahren jetzt nach Hause.“, meinte Sonny lächelnd, hob die beiden Kinder nach einander vom Dach des Autos und half ihnen beim Einsteigen. „Hey, macht mal ne Pause. Hier, ich hab euch was mitgebracht.“, sagte Sonny, unterbrach so die beiden Kinder beim Hausaufgaben machen und stellte zwei Schüsseln mit Eis auf den Tisch. „Danke Onkel Sonny.“, meinte Emily, doch Dustin brach in Tränen aus und legte seinen Kopf weinend auf den Tisch. „Wow, was ist denn jetzt los?“, fragte Sonny überrascht, zog einen Stuhl zum Tisch und setzte sich neben Dustin. „Meine Mom und mein Dad haben mir auch immer Eis gebracht, wenn ich Hausaufgaben gemacht habe.“ „Sie fehlen dir, hhm Kleiner?“, meinte Sonny und legte seinen Arm um den Jungen, um ihn so etwas zu trösten. Daraufhin umarmte Dustin Sonny ganz fest und nickte mit dem Kopf. „Ja ganz doll und außerdem verstehe ich diese blöde Hausaufgabe nicht. „Was, das kann doch nicht sein. Im Unterricht konntest du die Aufgaben doch.“, sagte Emily überrascht. „Ja schon, aber diese Aufgaben verstehe ich nicht. Die sind ganz anders als die, die wir im Unterricht gemacht haben.“ „Das stimmt doch gar nicht, zeig mal her.“, erwiderte Emily, zog Dustin ’s Buch über den Tisch und schüttelte lächelnd den Kopf. „Ach Dustin, du hast die falsche Seite. Diese Aufgaben haben wir noch gar nicht behandelt.“ „Ach so, puh, ich dachte schon, ich habe alles wieder vergessen.“ „Ähm Onkel Sonny, schau mal kurz weg.“, sagte Emily plötzlich, schlug Dustin ’s Buch zu und schob ihr Heft mit den fertigen Hausaufgaben über den Tisch. Als sie Sonny ’s fragenden Blick sah, zuckte sie mit den Schultern und sagte: „Sonst dauert es doch noch länger und wir Beide wollen doch noch unser Eis essen, bevor es geschmolzen ist. Und dann wollen wir draußen im Garten spielen.“ „Na schön, aber das bleibt unter uns. Und das ist nur mal eine Ausnahme.“, erwiderte Sonny, lächelte die beiden Kinder an und ließ sie allein am Tisch sitzen, um sich etwas anderem zu widmen. „Hey Sonny Schatz, ich bin da.“, hörte Sonny seine Frau schon von der Tür aus rufen, legte seine Unterlagen zur Seite und ging in den Flur, um Angie zu begrüßen. „Da seid ihr ja endlich.“ „Ähm, ich liebe dich auch Sonny.“, scherzte Angie und schaute sich, nachdem sie die Babyschallen abgestellt hatte, suchend um. „Wo sind die Kinder?“ „Im Garten, sie spielen. Und nun komm her und lass dich küssen.“ „Erst hilfst du mir beim Einkauf rein tragen.“ „Gleich, aber erst verlange ich einen Kuss von dir.“, hielt Sonny seine Frau auf, zog sie zu sich heran und küsste sie leidenschaftlich. „Los jetzt.“, drängte Angie. „Sonst kommt Val doch gleich wieder, um mir zu helfen. Ich habe ihr gesagt, sie soll sich erst einmal um Josch und Chuck kümmern. Die Beiden halten sie ganz schön auf Trab.“ „Okay. Ähm, willst du die Beiden einfach hier stehen lassen?“, fragte Sonny, hockte sich hin und deutete auf die Zwillinge, die friedlich in ihren Babyschallen schlummerten. „Klar doch, dauert doch nur fünf Minuten. Ach was, noch nicht mal. Außerdem schlafen die Beiden doch, es sei denn du machst sie wach.“ Sonny blickte Angie kurz lächelnd an, nickte mit dem Kopf und folgte ihr schließlich zum Auto, um mit ihr den Einkauf ins Haus zu tragen.„Ach und Sonny, wir können dann auch gleich Abendbrot essen.“ „Was, jetzt schon? Es ist gerade mal kurz vor sechs.“ „Ich weiß, aber Emily und Dustin müssen Morgen wieder zur Schule und du musst die Beiden noch nach Hause bringen.“, erklärte Angie und drückte Sonny, der schon zwei Tüten in den Händen hielt, noch eine Tüte in den Arm. Nachdem er die Tüten in der Küche abgestellt hatte, ließ er seine Unterlagen vom Tisch verschwinden, da er mit Angie die Vereinbarung getroffen hatte, die Arbeit nicht mit dem Privaten zu vermischen und rief die beiden Kinder zum Essen herein. Nach den Abendessen verabschiedeten sich Emily und Dustin von Angie und Sonny brachte die Beiden Kinder nach Hause. „Danke Lieutenant Crockett. Ähm, wollen sie noch mit rein kommen?“, erkundigte sich Kevin, der seinen Bruder an der Tür in Empfang nahm. „Ähm nein, keine Zeit.“ „Doch, doch bitte, dann kann ich Emily kurz mal mein Zimmer zeigen.“, hielt Dustin Sonny und Emily auf. „Na schön, aber nur ein paar Minuten.“, willigte Sonny ein, schloss die Tür hinter sich und den Kindern und begleitete Kevin ins Wohnzimmer, wo die beiden Männer sich einen Moment unterhielten. Nach einer viertel Stunde holte er Emily aus Dustin ’s Zimmer, verabschiedete sich von dem Jungen und von Kevin und brachte Emily nach Hause. „Hey Emi, mein Engel.“, begrüßte Gina ihre Tochter, nahm sie kurz auf den Arm und gab ihr einen Kuss. „Halt Sonny, warte.“, hielt Gina Sonny, der gerade wieder gehen wollte, auf und lächelte ihn dankbar an. „Ähm komm noch mal kurz mit rein, Toni möchte kurz etwas mit dir besprechen.“ „Hhm, okay.“, meinte Sonny, folgte Gina ins Haus und setzte sich mit Toni ins Esszimmer, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. „Also was gibt’s? aber bitte mach’s kurz, Angie wartet zu Hause auf Mich und ich habe schon eine viertel Stunde bei Kevin eingebüsst.“, erklärte Sonny und grinste seinen Bruder breit an. „Eigentlich nichts besonderes. Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute einen Anruf von einem Freund bekommen habe. Der mann ist auch Kopfgeldjäger und er hat mir mitgeteilt, dass jemand eine Menge Geld auf George Birden ausgesetzt hat.“ „Was? Und wieso erzählst du mir das?“ „Na ich dachte ihr seid hinter dem Kerl her. Und ich wollte euch nur warnen, dass ihr nun auch noch auf Kopfgeldjäger achten müsst.“, erklärte Toni und blickte seinem Bruder tief in die Augen. „Wir werden nichts gegen Birden unternehmen.“ „Was?“ „Ich habe mir noch mal die Unterlagen angeschaut. Wir haben nichts gegen dem Kerl in der Hand. Nur meine Aussage, dass Birden in der Lagerhalle dabei war, ist nicht ausreichend. Wir haben nur Haftbefehle für Jenkins, Rivera und Porter. An alle Anderen kommen wir nicht ran. Wir hatten nicht mal was gegen Baxter in der Hand, wenn er nicht diesen Deal mit Rico und Martin durchgezogen hätte.“, erklärte Sonny nachdenklich und schaute auf seine Uhr. „Oh Mann, ich muss los, Angie und die Babys warten sicher schon.“ „Okay Sony, ich bring dich zur Tür. Ich wollte nur das ihr über alles Bescheid wisst.“, erwiderte Toni und brachte Sonny, nachdem dieser sich von Emily, die schon im Bett lag und Gina, die sich noch mit ihrer Tochter unterhielt, verabschiedete. „Tut mir leid Schatz, dass es so lange gedauert hat, aber Toni wollte noch unbedingt mit mir sprechen.“, entschuldigte Sonny sich gleich, als er vor Angie im Zimmer stand. Angie nickte mit dem Kopf und windelte nebenbei die Babys. Sonny nahm eines seiner Kinder, das einen Schlucken hatte, auf den Arm, mit den Kopf an seine Schulter und wiegte es etwas hin und her. „Oh Vorsicht, nicht so doll, die Babys haben gerade gegessen.“ „Toll, hättest du mir das nicht eine Sekunde eher sagen können. Vincent hat mir gerade auf ’s T-Shirt gespuckt.“, erwiderte Sonny, streckte das Baby mit beiden Händen von seinem Körper weg und setzte es in den Babystuhl. Danach zog er sein T-Shirt aus und wischte seinem Sohn damit den Mund ab. „Hey, dafür haben wir doch das Sabberlätzchen.“, sagte Angie überrascht und kümmerte sich weiter um das andere Baby. „Ich weiß, aber das Hemd muss eh in die Wäsche.“, erwiderte Sonny, nahm, nachdem er das T-Shirt zur Seite gepackt hatte, seinen Sohn aus dem Babysitz, setzte sich auf das Sofa und legte sich das Baby auf den Oberkörper. Das Baby schmiegte sich eng an Sonny ’s Brust an und dieser streichelte seinem Kind sanft über den Rücken. „Hier Sonny, nimm mal Jesse auch kurz, dann kann ich den Tisch abräumen und dein Hemd in die Wäsche geben.“, sagte Angie, legte Sonny das andere Baby auch noch auf den Oberkörper, mit dem Kopf auf Sonny’ s Brust, gab ihren Mann noch einen zärtlichen Kuss und räumte schnell etwas auf. So saß Sonny nun auf dem Sofa, streichelte die beiden Babys und versank nach und nach im Gedanken. „Hey, was soll denn das?“, fragte er, als Angie plötzlich vor ihm stand und ein paar Fotos machte. „Du weißt doch, ich mag nicht, wenn du mich andauernd fotografierst.“ „Aber das sieht so niedlich aus, das musste ich einfach aufnehmen. Ähm, lass uns die Beiden jetzt ins Bett bringen, dann haben wir noch etwas Zeit für uns.“ „Was hast du vor?“, fragte Sonny, als er sah, dass Angie eine große Schüssel mit Popcorn auf den Tisch gestellt hatte. Angie lächelte ihren Mann verliebt an, nahm ihm einen der Zwillinge ab und brachte ihn ins Kinderzimmer. Sonny folgte Angie mit dem anderen Baby und hielt sie, nachdem sie Beide das Zimmer verlassen hatten, fest und gab ihr einen Kuss. „Warte, starker Mann, heb dir das fürs Wohnzimmer auf. Los komm mit, wir machen es uns vor dem Fernseher bequem.“, meinte Angie, führte ihren Mann zurück ins Wohnzimmer und schob ihn vor sich her, bis aufs Sofa. Dort machten es sich die Beiden bequem, schauten fern und schmusten miteinander. Gerade als Angie Sonny sanft über die Brust streichelte und ihm küssen wollte, klingelte das Telefon. „Wow, was für ein Timing.“, meinte Sonny und sackte enttäuscht aufs Sofa zurück. „Ich geh.“, sagte Angie darauf und stand schon auf, um zum Telefon, das nun schon zum zweiten Mal klingelte, zu gehen. Sonny schaute seiner Frau lächelnd hinterher, machte es sich auf dem Sofa bequem und wartete bis sie wieder kam. „Ähm Sonny, es ist für dich. Castillo ist dran.“, meinte Angie, als sie mit dem Telefon in der Hand, zurück ins Zimmer kam und es ihren Mann reichte. Während Sonny nun mit Castillo sprach, schaute Angie noch einmal im Kinderzimmer nach dem Rechten. „Und was wollte er?“, erkundigte sie sich gleich, als sie das Zimmer wieder betrat und Sonny nachdenklich auf dem Sofa sitzen sah. „Ich soll morgen mal aufs Revier kommen. Castillo will mich dringend sprechen.“ „Ach Sonny, du wärst doch sowieso gefahren, auch wenn Castillo nicht angerufen hätte.“ „Woher…?“, doch weiter kam Sonny mit seiner Frage nicht, denn schon hatte Angie eine Akte, die Sonny auf dem Kamin legen gelassen hatte, in der Hand. „Oh, tut mir leid Angie. Ich weiß, wir hatten eine Vereinbarung. Edison, der Mann von der DAB meinte die Untersuchungen würden wohl zwei bis drei Wochen dauern, aber jetzt bin ich schon fünf Wochen zu Hause. Nicht das ich…“ „Psst Sonny, nicht.“, machte Angie, legte ihren Mann den Finger auf den Mund und setzte sich wieder zu ihm aufs Sofa. „Bitte lass uns hier aufhören, sonst sagt jemand wieder etwas, was wir dann später bereuen werden. Lass uns lieber den Film weiterschauen.“ „Hhm, du hast ja so Recht.“, meinte Sonny, schaltete die DVD, die sie schauten, wieder ein, gab seiner Frau einen zärtlichen Kuss und machte es sich wieder bequem. Angie kuschelte sich eng an Sonny an, legte ihren Kopf auf dessen Brust und genoss die Zeit, die sie gemeinsam mit ihren Mann ungestört verbringen konnte. „Tut dir das eigentlich noch weh?“, fragte sie plötzlich, streichelte Sonny vorsichtig über dessen Narben und schaute ihn besorgt und teilweise nachdenklich an. „Nein, schon lange nicht mehr und Tom meint, dass sie auch fast ganz verschwinden werden. Ähm, was ist, bist du müde Angie?“ „Ja, und du?“ „Los komm.“, meinte Sonny, schob Angie ein Stück zur Seite, stellte die Schüssel mit dem Popcorn auf den Tisch, schaltete den Fernseher ab und nahm danach seine Frau auf den Arm. „Hey, was wird das denn? Sei vorsichtig Sonny.“, sagte Angie ängstlich. „Du sollst dich doch nicht so sehr anstrengen.“ „Schon gut, so schwer bist du ja nun auch wieder nicht.“, erwiderte Sonny und setzte seine Frau vor der Schlafzimmertür ab. Als sich die Beiden dann für die Nacht fertig gemacht hatten, und das Babyfon eingeschaltet wurde, kuschelten die Beiden noch einen Moment, bis sie kurz darauf eingeschlafen waren. Am nächsten Morgen wollte Sonny gleich nach dem Frühstück zum Revier fahren, um mit Castillo zu reden. Doch zuvor schaute er sich einen Brief an, den er vor seiner Haustür gefunden hatte. Er schaute sich nach und nach Fotos an, die er aus dem Briefumschlag zog und wurde von Bild zu Bild wütender. Als er dann schließlich noch den Brief zu den Bildern las, verlor er völlig seine Fassung. Er fuhr auf dem schnellsten Weg zum Revier, verschwand gleich, ohne seine Kollegen zu begrüßen, im Büro von Castillo und legte die Fotos auf dessen Schreibtisch. „Was ist das?“, fragte der Lieutenant, doch Sonny schüttelte nur mit dem Kopf, verließ das Büro und das Gebäude, um mit quietschenden Reifen davon zu fahren. „Lieutenant, was ist denn los?“, erkundigte sich Ricardo gleich, als der Lieutenant mit den Fotos in der Hand aus seinem Büro kam. „Schwierigkeiten.“, erwiderte Castillo kurz und gab Ricardo die Fotos. Dieser schaute sich die Bilder und den Brief an und setzte sich sprachlos auf seinen Stuhl. Keine fünf Minuten später stand Sonny wieder in der Tür und schaute Castillo unsicher an. „Was jetzt?“, fragte Ricardo, der Sonny noch nicht bemerkt hatte. „Wir schaffen Frauen und Kinder aus Miami fort.“, antwortete Sonny. „Hey, du bist wieder hier. Woher hast du die?“ „Der Brief lag heute Morgen vor meiner Haustür.“, erklärte Sonny kurz und setzte sich auf einen freien Stuhl. „Ähm Sonny, wie hast du das eben gemeint. Wir schaffen Frauen und Kinder aus Miami fort? Was hast du vor?“, hakte Castillo nach und setzte sich zu Sonny, der nervös mit seinem Feuerzeug spielte. Castillo nahm Sonny, als dieser nicht auf die Frage reagierte, das Feuerzeug weg und schaute ihn fragend an. „Wir müssen Benny und die Kids von ihren Fall abziehen. Die laufen in eine Falle. Es sind Sanders und Porter, die das Zeug an den Schulen verteilen. Ich werde Toni anrufen, er soll alle Frauen und Kinder abholen und in Sicherheit bringen. Wir stellen Benny und die Anderen zur Sicherheit ab. Und wir schnappen uns jetzt Rivera und seine Leute. Der Kerl holt jetzt zum finalen Schlag aus und ich denke ihm sind alle Mittel recht, um uns zu schaden.“, erklärte Sonny, ohne einmal seinen Blick vom Tisch zu heben. „Okay, ruf deinen Bruder an und erklär ihm alles, aber den Rest besprechen wir noch mal.“ „Was meinst du, Marty?“, fragte Sonny und schaute Castillo verunsichert an. „Wir können nicht einfach losziehen und gegen Rivera Krieg führen. Das weißt du ganz genau, Sonny. Es gibt Vorschriften, die wir befolgen müssen.“ „Oh, zum Teufel mit den Vorschriften. Rivera bedroht meine Familie. Ich werde mir den Kerl schnappen, wenn’s sein muss auch ohne eure Hilfe.“ „Wow, sachte Sonny. Hier, du bist wieder im Dienst, also wirst du mit uns zusammen arbeiten. Die Untersuchungen sind abgeschlossen und alle Verdachtspunkte gegen dich wurden fallen gelassen.“, erklärte Castillo, gab Sonny seine Dienstwaffe, seinen Ausweis und seine Marke zurück und hoffte so ihn etwas bremsen zu können. Sonny nickte nur stumm mit dem Kopf, zog sein Handy aus der Jackentasche und wählte die Nummer seines Bruders.Castillo wendete sich nun Ricardo zu und sagte: „Informiere Benjamin und seine Leute. Er soll mit ihnen sofort herkommen. Switek, O’Brien holt ihr Trudy und Gina von der Straße, erklärt ihnen alles und bringt sie her. Sonny, ich möchte dich noch mal kurz sprechen, okay.“ Sonny erklärte seinem Bruder unterdessen was passiert ist und was er vorhatte und wendete sich nach dem Telefonat Castillo zu. Die beiden Männer verschwanden in Sonnys Büro, setzten sich und unterhielten sich angeregt über alles. Sie bemerkten nicht einmal, wie sich nach und nach der Arbeitsraum mit Leuten füllte. Erst als Ricardo die Tür öffnete, hielten die Beiden in ihrer Diskussion inne und blickten Ricardo mit fragenden Ausdruck an. „Ähm, es sind alle hier.“, sagte dieser kurz und deutete mit dem Kopf auf den Arbeitsraum, wo sich schon mehrere Gruppen gebildet hatten. Benjamin und die neue Einheit standen in einer Ecke, Trudy und die Cops von Vice standen zusammen und Toni und die restlichen Frauen, sowie die Kinder standen in einer anderen Ecke und warteten alle gemeinsam auf Sonny und Castillo. Sonny schaute einmal in die Runde und erklärte allen noch einmal was passiert war und was er jetzt vorhatte. Danach übernahm Castillo das Kommando und teilte jedem Polizisten seine Aufgabe zu. Sonny ging derweil zu seiner Frau rüber, umarmte sie und entschuldigte sich bei ihr und Valerie. „Tut mir leid Angie, dass ich euch da mit reinziehe.“, flüsterte er seiner Frau noch einmal ins Ohr und schaute sie lächelnd an. „Es ist nicht deine Schuld, Sonny.“, erwiderte diese, obwohl sie genau wusste, dass es doch Sonnys Schuld war. Es wurde noch einiges besprochen, ehe sich Ricardo und Sonny von ihren Familien verabschiedeten und Toni und die neue Einheit alle Frauen und Kinder in Sicherheit brachten. Kaum das wieder einigermaßen Ruhe im Raum herrschte, stand plötzlich ein uniformierter Polizist in der Tür und schaute alle nacheinander fragend an. „Ähm, ich suchen einen James Sonny Crockett. Hier, das würde für ihn bei uns abgegeben.“, erklärte der Polizist und reichte, nachdem Sonny auf ihn zugegangen war, ein kleines Päckchen über den Schreibtisch, hinter dem Sonny nun stand. „Danke.“ „Kein Problem, Sir.“, erwiderte der Polizist und verließ das Revier wieder. „Was ist das Sonny?“, fragte Ricardo gleich nachdem sie wieder allein im Raum waren. „Keine Ahnung, fühlt sich an wie eine CD.“, erwiderte Sonny, öffnete vorsichtig das Päckchen und zog tatsächlich eine CD heraus. „Ist noch was drin?“ „Nein nichts, nur das Ding.“, meinte Sonny, schaute fragend auf den Gegenstand in seiner Hand und blickte danach Castillo unsicher an. Dieser machte nur eine Bewegung mit dem Kopf zum Besprechungsraum und alle begaben sich nachdenklich dorthin. Sie setzten sich auf ihrer Plätze und Sonny legte die CD in den DVD Player ein. Es liefen noch nicht einmal fünf Minuten der CD und Sonny verließ fluchtartig das Zimmer, um in sein Büro zu verschwinden. Castillo folgte Sonny mit seinem Blick und wendete sich aber wieder der DVD zu. Mit jedem Bild mehr, was die Cops sahen, wurden sie stiller und es drehte jedem dem Magen um. „Diese Schweine…“, sagte Switek plötzlich und schüttelte angewidert mit dem Kopf. „Wie kann ein Mensch so etwas tun?“, fragte Martin ungläubig. „Oh Mann, das Sonny das überlebt hat…“, bemerkte Ricardo und holte tief Luft. „Schaltet ab und wartet an euren Schreibtischen. Ich werde mich mal mit Sonny unterhalten.“, meinte Castillo und ging zu Sonny ins Büro. Dieser saß nachdenklich auf seinem Stuhl und vor ihm auf dem Tisch lag ein, dem Lieutenant nicht unbekanntes, Stück Papier. Castillo setzte sich vor Sonny und schaute ihn aufmerksam an. „Was hast du jetzt vor, Sonny? Willst du schon wieder kündigen?“, fragte er vorsichtig und Sonny hob seinen Blick, schaute Castillo tief in die Augen, senkte den Blick wieder und suchte nach den passenden Worten, um dem Lieutenant zu erklären, was in ihm vorging. Doch noch bevor Sonny etwas sagen konnte, machte Castillo eine Handbewegung und ergriff erneut das Wort. „Hör zu Sonny, ich versteh es, falls du jetzt kündigen willst. Aber jetzt, nachdem wir die DVD haben, haben wir genug in der Hand, um die Kerle zu verhaften. Wir brauchen ihnen nichts mehr nachzuweisen. Ich weiß, dass du stinksauer bist, aber du brauchst unserer Hilfe. Du wirst nie und nimmer allein mit den ganzen Typen fertig. Ähm, Rivera hat noch eine Nachricht für dich auf die DVD gesprochen. Er sagte, dass jetzt das Finale eures Duells folgt und dass ihm jedes Mittel recht ist, um dich zu erledigen. Also, wenn du mich fragst hat der Kerl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Lass uns den Spies umdrehen, Sonny. Wir machen jetzt Jagd auf Rivera und seine Leute.“, erklärte er und heimste dafür einen fragenden Blick von Sonny ein. „Ich verstehe glaube nicht ganz, was du meinst, Marty.“ „Ganz einfach Sonny, jeder einzelne der Gangster, die dich entführt haben, ist auf dem Film zu sehen. Wir wissen, was wer mit dir getan hat. Und das reicht vor Gericht aus, um die Kerle für lange Zeit hinter Gitter zu bringen. Der Einzige, der nicht zu sehen ist, ist derjenige, der die Kamera gehalten hat. Aber den wirst du sicher beschreiben können, oder?“ Sonny nickte stumm mit dem Kopf, nahm das Stück Papier vom Tisch und legte es in eine Schublade. „Für schlechte Zeiten.“, sagte er und grinste Castillo frech an. Danach verließen die beiden Männer das Büro und wollten sich gerade zu Ricardo und den anderen beiden Polizisten an den Tisch setzten, als plötzlich die Tür aufging und Doktor Bailey, völlig außer Atem, den Raum betrat. Sonny spürte sofort, dass irgendwas nicht stimmte, schob dem Doktor einen Stuhl hin und setzte sich selbst neben Ricardo auf einen freien Stuhl. „Sonny, du musst mir helfen.“, sagte Thomas gleich, kaum das er sich gesetzt hatte. „Was?“ „Meine Kinder wurden entführt.“ „Moment Doktor Bailey, für Entführungen sind wir nicht zuständig. Da gibt es andere Abteilungen.“, meinte Castillo leise. „Ich weiß, aber bitte schauen sie sich das an. Ich denke das wird sie interessieren.“, erwiderte Thomas und gab Castillo einen Brief. Dieser las sich den Brief aufmerksam durch, nickte stumm mit dem Kopf und gab Sonny den Zettel. Sonny wurde mit jedem Wort das er las stiller und Castillo konnte förmlich sehen, wie die Wut in ihm empor stieg. „Shit, hey Leute, hört euch das mal an.“, unterbrach Switek alle und stellte den Polizeifunk lauter. „Das ist unser altes Revier.“, meinte Ricardo, nachdem sie alle gehört hatten, was passiert war. Plötzlich sprang Sonny auf, schnappte sich seine Jacke und lief zur Tür. „Hey Sonny, was hast du vor? Wo willst du hin?“, hielt Castillo Sonny vom Gehen ab. „Das waren Rivera und seine Leute. Die bomben uns den Arsch weg und wir sitzen hier rum und schauen zu, oder was? Ich muss da hin.“, erwiderte Sonny kurz und war aus der Tür verschwunden. „Ricardo, begleite ihn. Pass auf, dass Sonny keine Dummheiten macht. Er ist im Moment unberechenbar.“, erklärte Castillo und Ricardo lief sofort hinter Sonny her, während sich Castillo, Martin und Switek weiter um Doktor Bailey kümmerten. Als Ricardo und Sonny an ihrem alten Revier ankamen, wimmelte es dort vor Polizisten, Feuerwehrleuten und Krankenwagen. Sonny drängte sich durch die Absperrung, blieb wie angewurzelt stehen und schaute geschockt auf das zerstörte Gebäude. „Was ist passiert?“, fragte Ricardo einen vorbeilaufenden Polizisten. „Wir haben gerade unseren Schichtwechsel gemacht, als wir ein Zischen hörten. Und im nächsten Moment krachte es mörderisch laut und die ganze Bude brach über uns zusammen.“ „Gibt’s Tode?“, fragte Sonny leise und schaute weiter gebannt auf das Feuer, das vor ihm brannte. „Bis jetzt haben wir drei tote Kollegen und über ein dutzend Verletzte.“, sagte eine Stimme hinter Sonny.Dieser drehte sich um und schaute direkt in das Gesicht, des Lieutenants, der in diesem Gebäude arbeitete. „Tut mir leid Lieutenant.“, meinte Sonny, der den Mann gut kannte und wendete sich wieder dem Feuer zu. „Ähm, hier Lieutenant Crockett, das wurde gerade für sie abgegeben.“, sagte der andere Lieutenant noch, gab Sonny einen Briefumschlag und ging danach zu seinen Leuten rüber, die alle versammelt an einem Krankenwagen standen. „Danke.“ „Was steht drin, Sonny?“, fragte Ricardo, nachdem Sonny den Brief gelesen hatte. „Rivera…. Hier, lies selbst. Los komm, wir fahren zurück zu unserem Revier. Wir… wir müssen uns um Tom kümmern.“ „Moment Sonny, was hast du vor?“ „Ich tu das, was der Kerl verlangt.“ „Heißt das du willst wirklich zur Übergabe gehen und dich Birden im Tausch gegen die Kinder ausliefern?“ „Ja, das ist die einzigste Möglichkeit, die Beiden da raus zu holen.“ „Sag mal spinnst du. Birden wird dich umlegen.“ „Ja und wenn ich nicht gehe wird er die beiden Kinder umbringen. Und das kann ich nicht zulassen.“, mit diesem Satz beendete Sonny die Diskussion. Gerade als Sonny und Ricardo das Revier erreicht hatten und alles erklärt hatten, betrat Toni plötzlich den Arbeitsraum und schaute alle nacheinander fragend an. „Toni… was machst du denn hier? Ist was passiert?“, fragte Ricardo, der Toni als erstes bemerkte. „Nein, nein, alles okay. Ähm, Benny kümmert sich um alles. Ich habe einen Anruf von einem Kollegen von mir bekommen. Ähm, ihr sucht doch George Birden, oder?“ „Ja wieso?“, hakte Castillo nach. „Nun ja, auf dessen Kopf wurde eine Belohnung ausgesetzt. Jetzt sind ein Haufen Kopfgeldjäger hinter ihm her. Ich dachte es wäre gut, wenn ihr das wisst.“, erklärte Toni, schaute Sonny fragend an und blickte danach auf den Doktor, der noch immer völlig neben der Spur war.
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„Ähm, okay danke. Sonny, was hat das hier zu bedeuten?“, fragte Castillo und zeigte auf den Brief von Rivera, den Sonny auf den Schreibtisch gelegt hatte. „Der Kerl spielt mit uns und das sind die Punkte. Miami 0 und Rivera 1, dafür das er das Revier in Schutt und Asche gelegt hat. Ähm, ich denke wir sollten jetzt los und Tom seine Kinder da raus holen.“, erwiderte Sonny in einem Atemzug. „Warte, was hast du vor?“, hielt Castillo Sonny zurück. „Er will sich Birden ausliefern.“, antwortete Ricardo an Sonnys Stelle und alle Blicke richteten sich fragend auf Sonny, der wiederum Ricardo wütend ansah. „Okay, ich erklär es euch. Birden will mich, also soll er mich auch bekommen. Ich werde mich gegen die Kinder austauschen und ihr gebt mir Rückendeckung. Und sobald ihr freies Schussfeld habt, setzt ihr Birden außer Gefecht.“ „Aber wir haben keinen Scharfschützen.“, sagte Switek unsicher. „Oh doch, den habt ihr. Wir haben sogar zwei, nicht wahr?“, erwiderte Sonny und schaute erst seinen Bruder und dann Martin ernst an. Die Beiden nickten nur stumm mit den Köpfen und blickten fragend auf Castillo. „Okay, so machen wir’s. Es gefällt mir zwar nicht, aber das ist die beste Möglichkeit die wir im Moment haben. Also, fahren wir los.“, meinte dieser und schaute alle nacheinander entschlossen an. Daraufhin packten alle ihre Sachen, die sie brauchten zusammen und verließen das Revier. Sie fuhren quer durch Miami, um zu dem vereinbarten Treffpunkt, der weit außerhalb der Stadt lag, zu gelangen. Als sie die Kiesgruben erreichten, gingen sie noch einmal schnell den Plan durch und Sonny machte sich auf den Weg zur Übergabe. Toni und Martin suchten sich zwei Plätze, von wo aus sie gute Sicht auf Sonny und auf den Gangster hatten. Castillo, Ricardo, Switek und der Doktor gingen auf der anderen Seite der Kiesgrube in Deckung. „Oh Mann, das geht ganz schön weit runter.“, meinte Switek und beobachtete Sonny. Dieser ging langsam in die Kiesgrube hinein und stand plötzlich vor seinem Ziel. George Birden stand nur wenige Meter von Sonny entfernt und hielt dem Sohn des Doktors eine Waffe an den Kopf. „Bleib stehen Crockett!“, sagte Birden und zog den Jungen dichter an sich heran. „Wo ist das Mädchen?“, fragte Sonny gleich und schaute sich unsicher um. „Oh, du bist gut informiert, wie ich sehe.“ „Lass das Birden, wo ist die Kleine?“, wiederholte Sonny seine Frage und schaute den Jungen tief in die Augen. „Sie ist okay. Sie ist da drüben in einem der Wohnwagen. Der Kleine kann sie nachher holen, wenn das hier gelaufen ist.“, sagte Birden schon leicht eingeschüchtert. „Okay Birden, dann lass jetzt den Jungen gehen.“ „Vergiss es Crockett. Zuerst schmeißt du deine Waffen weg und zieh deine Jacke aus. Und ich will dann die ganze Zeit über deine Hände sehen.“, befahl der Mann und Sonny tat was man ihm sagte. Er zog seine Jacke aus, legte seine Waffe darauf und hob die Hände hoch und verschränkte sie hinter den Kopf, wobei er mit seinen Händen Zeichen gab. Castillo und die anderen Männer beobachteten angespannt die Szenerie und bemerkten anhand von Sonnys Handbewegungen, dass dieser ihnen versuchte etwas zu sagen. „Die Wohnwagen?“, meinte Ricardo und schaute Castillo fragend an. „Okay, ähm Switek übernimm du das. Falls das Mädchen irgendwo da drin ist, bring es nach draußen zu unseren Kollegen.“, erklärte der Lieutenant und Switek verschwand. „Los Crockett, komm langsam her, aber wehe du versuchst irgendwas.“, drohte Birden und Sonny nickte stumm mit dem Kopf. „Was tut Sonny da? Er hat überhaupt keine Deckung. Was hat er vor?“, fragte Martin sich selbst. Ein paar Meter vor Birden blieb Sonny stehen und forderte dem Mann auf, den Jungen gehen zu lassen. „Okay, aber du kommst her.“, stimmte Birden zu, richtete seine Waffe auf Sonny und ließ den Jungen los. „Luke, los verschwinde hier.“, sagte Sonny ernst, zeigte dem Jungen, mit dem Kopf, den Weg, den dieser nehmen sollte und ging weiter auf Birden zu. „Komm schon Junge, verschwinde.“, meinte Martin und versuchte erneut Birden ins Visier zu nehmen. „Sonny, du musst ein Stück nach links.“, flüsterte Toni vor sich hin. „Lieutenant, ich hab das Mädchen. Es ist soweit alles okay mit ihr, denke ich.“, informierte Switek Castillo übers Funkgerät. Doktor Bailey, der alles mit anhörte, atmete er erleichtert auf und blickte unsicher auf seinen Sohn, der bereits an Sonny vorbei war und zum Ausgang der Kiesgrube lief. „Ähm Doc, schauen sie nach ihren Kindern. Wir melden uns bei ihnen, wenn wir Hilfe brauchen.“, meinet Castillo, nickte dem Arzt zu und wendete sich danach Sonny wieder zu. Doch in diesem Moment kam Bewegung ins Spiel. An mehreren Stellen der Kiesgrube tauchten plötzlich Männer auf und rannten in Richtung Birden und Sonny. „Mist, Kopfgeldjäger.“, sagte Toni ins Funkgerät und schaute weiter angespannt durch sein Zielrohr. Dann ging alles sehr schnell. Birden bemerkte die Leute, schaute Sonny wütend an und sprang auf ihn zu, um ihn als Schild zu nutzen. Doch Sonny bewegte sich schnell zur Seite, schlug Birden die Waffe aus der Hand und holte zum nächsten Schlag aus, nur war Birden diesmal schneller. Er verpasste Sonny einen Faustschlag ins Gesicht und griff ihn erneut an. Bei ihrer Rangelei kamen Sonny und Birden dem Abhang immer näher. Die Cops von Vice setzten sich alle in Bewegung, um Birden noch vor den Kopfgeldjägern zu schnappen. Sonny musste unterdessen einige harte Schläge einstecken und hockte zusammengekrümmt am Rand der Grube. Birden holte erneut aus, trat Sonny mit dem Fuß in die Seite und schubste ihn danach über den Rand. Sonny überschlug sich ein paar Mal, rutschte dann auf dem Bauch bis zum Boden der Grube, wo er reglos liegen blieb. Thomas, der kurz nach seinen Kinder geschaut hatte und gerade in die Grube zurückkam, blieb geschockt stehen und beobachtete angespannt die Szenerie. „Oh, das war nicht gut.“, meinte er und wollte gleich zu Sonny rüber laufen. „Hier Doc, nehmen sie die mit.“, sagte Martin und drückte dem Doktor eine kleine Flasche in die Hand. „Vielleicht können sie das brauchen.“ Thomas nickte mit dem Kopf und lief los. Und als er Sonny erreichte, versuchte dieser sich gerade aufzurappeln. „Nicht Sonny, bleib liegen.“, hielt Thomas Sonny zurück, half ihm sich auf den Rücken zu legen und checkte ihn nach Knochenbrüchen ab. Dabei stellte er fest, dass bei Sonny keine Knochen gebrochen waren und er auch keine inneren Verletzungen hatte. Doch ihm fiel auf, dass Sonny noch nicht richtig klar vor Augen war. Sonny verzog kurz vor Schmerzen sein Gesicht, richtete sich langsam auf und musste sich einen Augenblick später übergeben. „Ruhig Sonny, versuch ruhig und gleichmäßig zu atmen.“, versuchte Thomas Sonny zu beruhigen und hielt ihm das Fläschchen, dass er von Martin bekommen hatte, unter die Nase, aus der Blut lief, um Sonny völlig in die Realität zurück zu holen. Sonny zog kurz den Kopf zurück, versuchte ruhiger zu atmen und musste sich erneut übergeben. Danach ließ er sich langsam zurück auf den Boden sinken, schloss seine Augen und versuchte ruhig und gleichmäßig aus- und einzuatmen. „Geht’s wieder?“, fragte Thomas nach einen kurzen Augenblick, steckte die Flasche wieder in seine Jackentasche und schaute Sonny aufmerksam an. Sonny öffnete seine Augen wieder, schaute den Arzt unsicher an und nickte mit dem Kopf. „Ist schon okay. Was ist mit Luke und Samantha, geht’s den Beiden gut?“ „Ja, sie sind okay. Und, was ist Sonny, glaubst du, du kannst jetzt aufstehen? Ich bring dich zu den Autos.“ Sonny richtete sich langsam auf, ließ von Thomas auf die Beine helfen und schaute sich kurz um. Er erblickte Martin, der gerade von einem Kopfgeldjäger außer Gefecht gesetzt wurde. Sonny zuckte zusammen und schaute den Arzt, der auch alles sah unsicher an. Dieser brachte Sonny langsam zu den Autos, die außerhalb der Kiesgrube standen und ließ ihn sich dort auf die Motorhaube eines Wagens setzten. Sonny ließ seinen Kopf sinken und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. „Alles klar, Sonny?“, erkundigte sich Thomas noch einmal und schaute Sonny besorgt an. „Hhm ja, mir ist nur noch etwas schwindlig. Was ist mit Martin?“ „Keine Ahnung, darum kümmere ich mich gleich.“ Ricardo lief derweil quer durch die Kiesgrube, um Birden zu finden und schaute sich suchend um, dann fand er Martin, der noch immer benommen auf dem Boden lag. Toni schnappte sich unterdessen den Kopfgeldjäger, der Martin ausgeknockt hatte und legte ihm Handschellen an. Danach lief er hinter Birden her und erreichte ihn gerade noch rechtzeitig, bevor dieser sein Auto erreichen konnte. Als Ricardo Martin erreichte, kam dieser zu sich, öffnete die Augen und hielt sich den Kopf. „Hey Martin, bist du okay?“, erkundigte sich Ricardo bei seinen Kollegen und schaute ihn aufmerksam an. „Au, verflucht, das tut weh. Los hilf mir hoch, Rico. Ich bin okay.“, erwiderte Martin, ließ sich von Ricardo auf die Beine helfen, schwankte kurz und schaute sich unsicher um. „Was ist mit Sonny?“ „Das letzte was ich gesehen habe, war wie Sonny sich die Seele aus dem Leib gekotzt hat. Ich denke ihm geht’s echt mies.“ „Was, oh Mann. Und haben wir den Kerl wenigstens erwischt?“ „Ja.“, sagte eine Stimme hinter Martin und Ricardo. Die Beiden drehten sich überrascht um und schauten direkt in das grinsende Gesicht von Switek. „Toni hat sich den Kopfgeldjäger, der dich ausgeknockt hat geschnappt. Und so wie ich ihn kenne, und wenn er nur halb so ist wie Sonny, dann wird er Birden auch noch erwischen.“, meinte Switek und hielt einen Kopfgeldjäger, den er wegen Behinderung eines Polizeieinsatzes, verhaftet hatte, fest. „Hier, nimm Martin mit. Ich schau mal nach Toni. Hoffentlich tut er nichts Unüberlegtes. Ihr wisst ja das Toni Sonny sehr ähnlich ist und Sonny würde Birden glatt umhauen, ohne lange nachzudenken.“, erklärte Ricardo, nicke Martin und Switek zu und lief los. Daraufhin gingen Martin und Switek zu den Autos zurück, wo Castillo gerade eintreffende Streifenpolizisten einwies und übergaben gleich den Gefangenen an einen der Cops. Martin setzte sich, noch immer etwas benommen, neben Sonny auf die Motorhaube des Autos und rieb sich die Stirn. Doktor Bailey redete kurz mit seinen Kindern und ging danach zu Martin und Sonny rüber. „Lass mich das mal sehen, Martin.“, sagte er und schaute sich Martins Kopf an. „Glück gehabt, das gibt nur eine Beule.“ „Danke Doc.“, meinte Martin und schaute an den Autos vorbei zu den Kindern des Arztes. „Sind die Beiden okay?“ „Alles in Ordnung. Danke für eure Hilfe. Ähm Sonny, wie fühlst du dich?“, erkundigte Thomas und schaute Sonny fragend an. Sonny nickte nur mit dem Kopf, schaute dann Martin tief in die Augen und lächelte. Martin begann breit zu grinsen und schüttelte kurz mit dem Kopf. Unterdessen lief Ricardo quer durch die Kiesgrube und blickte sich suchend nach Toni um. Dabei erblickte er den Kopfgeldjäger, der Martin umgehauen hatte und den Toni Handschellen angelegt hatte. Ricardo lief zu dem Mann rüber und erkundigte sich nach Toni. „Du meinst den blöden Spinner, der mir die Dinger hier angelegt hat? Der ist hinter Birden her.“, antwortete der Mann und zeigte mit dem Kopf nach rechts. Ricardo schaute den Mann finster an und lief in die Richtung, die der Mann zeigte, davon. Nach einem kurzen Lauf erblickte er Toni, der über Birden gebeugt saß und sinnlos auf ihn einschlug. „Toni.“, schrie Ricardo, sprang nach vorn und hielt Toni vom nächsten Schlag ab. Er hielt Tonis Arm fest und zog ihn von seinem Opfer runter. „Das ist er nicht wert, hörst du? Toni Mann, hör auf!“, meinte Ricardo und hielt Toni noch länger fest. Dieser hob seine Arme, befreite sich aus Ricardos Griff und ging zur Seite. Ricardo legte Birden Handschellen an und half ihm danach vom Boden hoch. Toni stand noch immer mit gesenktem Kopf abseits und rieb sich sein rechtes Handgelenk und von seiner Hand tropfte noch immer Blut. „Und Toni, bist du okay? Können wir jetzt gehen, oder was?“, erkundigte sich Ricardo, schaute Toni fragend an und blickte danach auf Birden, der grinsend einige Meter von Toni entfernt stand. Toni nickte nur stumm mit dem Kopf, blickte Ricardo unsicher an und wischte sich etwas Blut von seiner Hand. „Ich bin okay. Los gehen wir. Las uns Birden hier weg bringen. Hey Rico, was ist mit Martin? Ist er okay?“, erkundigte sich Toni. „Ja, ja, er ist okay. Was ist mit deiner Hand?“ „Ähm, keine Ahnung, ist nichts weiter. Los gehen wir.“, wich Toni der Frage aus und ging an Ricardo und Birden vorbei. Unterwegs nahmen sie den Kopfgeldjäger, der noch immer an der gleichen Stelle, wo Toni ihn die Handschellen angelegt hatte, stand, mit. Toni lief die ganze Zeit über mit gesenktem Kopf und nachdenklichen Gesichtsausdruck durch die Gegend und hielt sich noch immer sein Handgelenk fest und noch immer lief Blut aus einigen Platzwunden an seiner Hand. Kurz bevor die drei Männer die Autos und die anderen Polizisten erreichten, blieb Toni stehen, schaute sich noch einmal um, senkte seinen Kopf und wartete auf das was jetzt folgen würde. „Wow.“, meinte Martin und deutete auf Birden, der ziemlich zugerichtete aussah. Castillo, der neben Sonny stand und sich mit ihm unterhielt, folgte Martins Blick und schaute sich Birden genau an. Sonny blickte ebenfalls auf den Gangster und schaute danach seinen Bruder, der noch immer abseits stand, finster an. „Bist du okay, Toni?“, erkundigte er sich.Toni hob zögernd den Kopf, blickte Sonny unsicher an und senkte den Kopf wieder. „Was ist, bist du in Ordnung?“, wiederholte Sonny seine Frage und ging zu seinem Bruder rüber. „Ähm ja, ich bin okay. Was ist mit dem Doc und seinen Kindern, sind die drei in Ordnung?“ „Ja Toni, uns geht’s gut. Es ist niemanden etwas passiert. Danke.“, erklärte der Arzt, der gerade auf die beiden Männer zukam und zufällig die Frage gehört hatte. „Das ist gut. Ähm, ich denke wir sollten dann mal nach Hause fahren, oder? Hey Kleiner, wie geht’s dir?“, meinte Toni und schaute erst den Doktor und danach Sonny fragend an. „Sonny geht’s gut. Ähm, darf ich mir jetzt mal deine Hand anschauen? Die sieht echt nicht gut aus.“ Toni nickte kurz mit dem Kopf, grinste Sonny breit an und hielt dem Arzt seine Hand unter die Nase. Thomas tupfte etwas von dem Blut von der Hand und tastete sie vorsichtig ab, wobei Toni vor Schmerzen die Zähne zusammenbiss und fragend zwischen Sonny und dem Arzt hin und her schaute. „Glück gehabt, gebrochen ist nichts. Du hast dir das Handgelenk verstaucht, aber das gibt sich wieder. Ein paar Tage und du kannst es wieder einwandfrei bewegen.“, erklärte Doktor Bailey und lächelte erst Sonny, der breit übers Gesicht grinste und danach Toni, der eine Grimasse zu Sonny zog, erleichtert an. „Danke Tom, los gehen wir zu den Anderen rüber.“, meinte Toni und die drei Männer begaben sich zu den anderen Polizisten und zu den Autos. Die zur Verstärkung gerufenen Streifenpolizisten wurden von Castillo eingewiesen und brachten nun Birden und die verhafteten Kopfgeldjäger zu den Streifenwagen. Als alles geklärt war, verließen die Cops von Vice die Kiesgrube und fuhren zurück zu ihrem Revier. Martin brachte den Doktor und seine Kinder nach Hause, wartete dort, bis diese ein paar Sachen gepackt hatten und fuhr danach mit allen ebenfalls zum Revier. Als Die Cops von Vice ihren Parkplatz erreichten und ausstiegen, um ins Gebäude zu gehen, blieb Sonny wie angewurzelt vor einen blauen Ford Mustang stehen. „Wow, nicht schlecht der Schlitten.“, meinte er, nachdem er sich das Auto angesehen hatte. „Was ist, willst du mal ne Runde drehen?“, fragte Toni, der hinter Sonny stand, plötzlich und hielt seinem Bruder die Schlüssel hin. „Hä?“, machte Sonny. „Ist das deiner?“, und Toni nickte grinsend mit dem Kopf. Gerade als Sonny die Schlüssel nehmen wollte, schallte eine ihm sehr bekannte Stimme über den Hof. „Hey Sonny, dafür haben wir jetzt keine Zeit.“, rief Castillo und deutete auf das Gebäude vor sich. Sonny und Toni schauten sich kurz an und folgten Castillo, Ricardo und Switek ins Gebäude. „Was jetzt?“, fragte Sonny, obwohl er schon ahnte, was jetzt folgen würde. „Wir warten auf O’Brien. Er bringt den Doc und seine Kinder her. Wir werden die Drei auch in Sicherheit bringen. Und um euch die Zeit des Wartens zu vertreiben, könnt ihr anfangen eure Berichte zu schreiben.“, erwiderte Castillo kurz und verschwand, ohne ein weiteres Wort zu sagen, in sein Büro. „Ähm Sonny, ich muss noch mal weg. Ich muss noch etwas besorgen. Ich bin aber so schnell wie möglich zurück, okay.“, meinte Toni und verließ, nachdem Sonny mit dem Kopf genickt hatte, das Revier. „Oh Mann, ich habe keinen Bock diesen blöden Bericht zu schreiben.“, sagte Sonny plötzlich und schaute zu Castillos Büro rüber. Ricardo folgte Sonnys Blick und grinste danach seinen Schwager breit an. Gerade als Sonny noch etwas sagen wollte, öffnete sich die Tür und Martin betrat mit seiner Begleitung den Raum. Der Doktor ging gleich zu Sonny rüber und erkundigte sich noch einmal nach dessen Befinden. Sonny versicherte dem Arzt, dass es ihm gut ginge und schrak kurz darauf zusammen, als das Telefon, in seinem Büro, klingelte. Er schmiss den Stift auf den Tisch, lief in sein Büro und nahm den Telefonhörer ab. „Crockett.“, meldete er sich und wartete auf eine Antwort. „Hey Crockett, diesmal hat Miami gepunktet.“, sagte eine Stimme am anderen Ende der Leitung. Daraufhin verschlug es Sonny die Sprache und er musste sich setzten, wobei er von Castillo, der das Klingeln gehört hatte und aus seinem Büro kam, beobachtet wurde. „Rivera.“, sagte Sonny laut genug, dass es alle hören konnten und ihre Gespräche einstellten. Sie schauten alle angespannt auf Sonny, der nervös auf seinen Stuhl hin und her rutschte und versuchten herauszufinden, worüber dieser mit Rivera sprach. „Crockett, das ist meine Revanche. Du hast mir meinen Bruder genommen und ich werde dir deinen nehmen.“, sagte Rivera, begann laut zu lachen und beendete das Gespräch, indem er einfach auflegte. Sonny blickte unsicher auf den Hörer in seiner Hand, legte auf, zog sein Handy aus seiner Jackentasche und wählte die Nummer vom Handy seines Bruders. „Komm schon, geh ran.“, drängte er. „Blake.“, meldete sich Toni. „Toni, ich bin’s Sonny, wo bist du?“ „Auf dem Weg zum Boot…“ „Boot? Toni… hey hallo.“, rief Sonny ins Handy, als er nur noch ein Knistern hörte. Er steckte das Handy weg, schaute alle nacheinander unsicher an, sprang auf, schnappte sich seine Jacke und stürmte aus dem Gebäude. Er setzte sich in sein Auto und verließ mit quietschenden Reifen den Parkplatz. „Rico, Martin, fahrt ihm nach!“, sagte Castillo und die beiden Cops verließen, ohne ein Wort zu sagen den Raum. „Ich fahr mit.“, meinte Doktor Bailey und lief den beiden Männern nach. Sonny erreichte den Anlegeplatz seines Bootes genau in dem Moment, in dem Toni den Steg betreten wollte. „Toni nicht! Weg vom Boot!“, schrie Sonny und schon durchbrach ein lautes Krachen einer Explosion die Ruhe im Hafen. Sonny wurde von der Druckwelle von den Beinen gerissen, setzte sich auf seinen Hintern und schaute unsicher auf die brennenden Teile seines Bootes, die nach und nach vom Himmel fielen. Er sah auch, wie sein Bruder durch die Luft geschleudert wurde und Kopfüber im Wasser landete. Ohne lange nachzudenken, zog Sonny seine Jacke aus und sprang ins Wasser, um seinen Bruder zu retten. Er erwischte Toni kurz bevor dieser den Boden des Meeres berührte und zog ihn mit sich zurück an die Oberfläche des Wassers. Sonny bekam kaum noch Luft, musste Husten und war kurz davor seinen Bruder wieder loszulassen, als er eine, ihm sehr bekannte Stimme hörte. „Komm schon Sonny, noch ein kleines Stück.“, sagte die Stimme und zeigte Sonny so den Weg zurück an den Steg. „Cockie, hilf mir ihm aus dem Wasser zu holen.“, meinte Sonny, völlig am Ende mit seinen Kräften und musste erneut Husten, wobei er noch einmal einen großen Schluck Wasser schlucken musste. „Warte Cockie, wir fassen mit an.“, sagte Ricardo, der plötzlich neben Cockie stand und hielt Sonny, der kurz vorm aufgeben war und drohte unter zugehen, am Kragen fest. „Halt Sonny, hier geblieben.“ „Toni…“, stammelte Sonny und musste erneut Husten. „Hey Sonny, gib uns deine Hände, wir ziehen dich raus.“, sagte Martin, der neben Ricardo stand. „Nein, wartet, kümmert euch erst um Toni. Er….“ „Schon gut Sonny, der Doc übernimmt das. Los jetzt, raus mit dir.“, unterbrach Martin Sonny, schnappte sich eine Hand und Ricardo die Andere, um Sonny aus dem Wasser zu ziehen. Sonny saß nun völlig durchnässt und hustend auf dem Bootssteg und schaute unsicher auf seinen Bruder, der vor Doktor Bailey auf dem Boden lag und sich nicht bewegte. Derweil kam Cockie mit zwei Decken angelaufen, legte eine vorsichtig um Sonnys Schultern und gab die Andere dem Arzt, der sie dankbar annahm. Gerade als Sonny etwas sagen und aufstehen wollte, bewegte Toni seinen Kopf, richtete sich, mit der Hilfe von Thomas, langsam auf und spuckte Wasser. „Gut so, versuch gleichmäßig zu atmen. Du hast Glück gehabt, das Sonny so schnell reagiert hat.“, sagte Thomas und legte Toni die Decke um die Schultern. Als Sonny das sah, schüttelte er kurz seinen Kopf, fiel nach hinten um und verkrampfte sich. „Oh Sonny, nicht doch.“, meinte Ricardo, hockte sich neben Sonny und versuchte ihn zu beruhigen. „Doc.“, schrie Martin, der hinter Ricardo stand und Thomas und Toni drehten sich erschrocken um. Sonny lag noch immer verkrampft am Boden, verzog vor Schmerzen sein Gesicht, biss die Zähne zusammen und war kurz davor bewusstlos zu werden. „Sonny, kannst du mich hören? Mach die Augen auf!“, forderte der Arzt, doch Sonny reagierte nicht, sondern atmete immer unregelmäßiger und hatte schon erst Atemaussetzer. „Wo ist seine Jacke?“ „Die liegt da vorne Doc, wieso?“, fragte Martin unsicher. Doch noch bevor der Doktor erklären konnte, wozu er die Jacke brauchte, sprang Toni auf, schmiss seine Decke zur Seite, lief zur Jacke rüber und kam mit fünf kleinen Fläschchen in der Hand zurück. „Hey Sonny, Kleiner…“, sagte Toni und hockte sich neben seinen Bruder, um ihn zu zeigen, das alles in Ordnung war. Sonny reagierte auf die Stimme seines Bruders, öffnete kurz die Augen und verzog erneut das Gesicht. Doktor Bailey nutzte diesen Augenblick, flößte Sonny den Inhalt eines der Fläschchen ein und wartete auf die nächste Reaktion von Sonny. Sonny öffnete wieder langsam die Augen, schaute Toni kurz an, schüttelte mit dem Kopf und verkrampfte erneut. „Ruhig Sonny. Hier, komm, nimm noch eine.“, sagte Thomas und flößte Sonny erneut seine Medizin ein. Kurz darauf entspannte Sonny sich, begann ruhig und gleichmäßig zu atmen und schaute sich unsicher um, bis sein Blick auf Toni fiel, der ihn angrinste. „Geht’s wieder?“, fragte Thomas nach einer Weile und Sonny nickte mit dem Kopf. „Ja Tom, alles klar.“, erwiderte Sonny und ließ sich Martin und Ricardo auf die Beine helfen. „Wir sollten hier verschwinden. Ähm Cockie, kannst du dich um alles Weitere kümmern?“, fragte Ricardo und deutete auf drei heranrollende Streifenwagen. „Geht klar.“ „Los jetzt. Sonny, Toni, ihr müsst die nassen Sachen ausziehen. Nicht das ihr euch noch erkältet.“, meinte Doktor Bailey und brachte die beiden Männer zu den Autos rüber.
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Im Versteck Später auf dem Revier „Gesundheit Sonny.“, sagte Switek, als Sonny den Arbeitraum betrat und niesen musste. Sonny nickte stumm mit dem Kopf, setzte sich an einen Schreibtisch und legte den Kopf auf den Tisch. Castillo schauteEs war bereits dunkel draußen, als die Cops und ihre Begleitung das Sicherheitsversteck erreichten. Sie checkten kurz die Lage vor Ort ab und wendeten sich danach ihren Familien und Freunden zu. „Hallo Sonny, mein Schatz.“ „Hallo Angie.“, erwiderte Sonny müde und ließ sich neben seiner Frau auf ein Sofa sinken. „Was ist passiert, du siehst total fertig aus.“ „Wo sind die Babys?“, fragte Sonny abwesend. „Tja, du kommst ein paar Minuten zu spät. Wir haben die Kleinen schon ins Bett gebracht. Sie schlafen schon.“ „Schade.“, meinte Sonny, lächelte Angie an und gab ihr einen Kuss. „Aber Emily ist noch wach. Sie wollte unbedingt auf dich warten.“, mischte sich Gina ins Gespräch ein und lächelte erst Toni, der neben ihr saß, und dann Sonny an. „Dann geh ich mal schnell zu ihr.“, sagte Sonny, gab seiner Frau noch einen Kuss und verließ den Raum, ging langsam durch einen langen Flur und blieb vor dem Zimmer, an dessen Tür der Name von Emily stand, stehen und öffnete leise die Tür. Als er seine Patentochter auf dem Bett sitzend, mit dem großen Pandabären in der Hand vorfand, grinste Sonny übers ganze Gesicht und betrat den Raum. „Onkel Sonny, schön das du endlich da bist, dann kannst du mir eine Geschichte vorlesen. Ich bin schon ganz doll müde.“, begrüßte Emily Sonny und umarmte ihn. Sonny setzte den Bären auf den Boden, nahm ein Buch vom Tisch und legte sich zu Emily aufs Bett. Er begann langsam vorzulesen und zeigte Emily die zum Text dazu gehörigen Bilder. Kurze Zeit später waren Beide fest eingeschlafen. Währendessen erklärten Castillo, Thomas Bailey und die Cops von Vice, was alles passiert war. „Oh mein Gott. Ähm Toni, ihr Beide, Sonny und du, ihr seid wirklich okay?“, fragte Gina besorgt und Toni nickte lächelnd mit dem Kopf. „Wo bleibt Sonny eigentlich?“, meinte Trudy und schaute auf ihre Uhr. „Er ist schon fast 20 Minuten weg.“ „Ich schau mal nach.“, erwiderte Ricardo und war schon aus dem Zimmer verschwunden. Kurz darauf kam er, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, zurück. „Und?“ „Mach dir keine Sorgen Angie. Sonny liegt bei Emily im Bett. Die Beiden schlafen tief und fest.“, erklärte Ricardo und setzte sich wieder neben Valerie aufs Sofa. „Das war zu erwarten. Nach zwei von diesen Fläschchen musste er ja irgendwann einschlafen.“, meinte Thomas und schaute seine Kinder ernst an. „Ihr solltet jetzt auch ins Bett gehen.“ „Wartet, ich zeig euch euer Zimmer.“, sagte Valerie, befreite sich aus Ricardos Umarmung und führte die Kinder des Arztes quer durchs Haus, hin zu zwei leeren Zimmern. „Danke Mam.“ „Schon gut, schlaft gut, ihr Beiden.“ Als Valerie wieder im Wohnzimmer zurück war und sich neben ihren Mann gesetzt hatte, ergriff der Doktor erneut das Wort. „Ich muss allen gleich noch etwas erklären, bezüglich dieser Flaschen. Falls jemand mal anwesend sein sollte, wenn Sonny einen dieser Krämpfe bekommt, flössen sie ihn vorsichtig den Inhalt eines der Fläschchen ein. Er sollte normalerweise fünf Stück bei sich tragen, wobei er jedoch nicht alle nacheinander nehmen sollte.“ „Moment mal Doc, wird Sonny von dem Zeug abhängig?“, unterbrach Martin den Arzt und stellte damit genau die Frage, die alle anderen Anwesenden auch stellen wollten. „Nein, dieses Medikament besteht auf einer rein pflanzlichen Basis. Es wird keinerlei negative Auswirkungen auf Sonny Körper haben. Das einzige was passiert, ist das er, nach der Einnahme etwas müde wird.“ „Und Tom, werden denn diese Krämpfe nie aufhören?“, hakte Angie besorgt nach. „Hhm, ich denke schon. Das sind alles noch Auswirkungen seiner Verletzungen. Aber es wird nicht mehr lange dauern und er ist wieder ganz der Alte. Die Abstände zwischen den Attacken werden schon immer größer. Gib Sonny einfach noch etwas Zeit, Angie.“, beruhigte Thomas Angie und lächelte sie an. Dann unterhielten sich alle noch ein bisschen über ein paar andere Themen und gingen nach und nach zu Bett, bis eine vollkommene Ruhe im Haus herrschte. Sonnys Nachtruhe hielt jedoch nicht lange an. Er träumte schlecht und wachte schließlich schweißgebadet auf. Er schaute sich unsicher um, lächelte kurz, als er Emily neben sich liegen sah und verließ leise das Zimmer, um sich etwas zum Trinken zu holen. Sonny wollte niemanden aufwecken und schlich sich ins Wohnzimmer. „Hey Toni, was machst du hier?“, fragte er und machte es sich auf dem Sofa bequem. Kurz nachdem er sich gesetzt hatte, schaltete Toni das Licht an und schaute seinen Bruder fragend an. „Was ist los Sonny, kannst du nicht schlafen?“ Sonny nickte kurz mit dem Kopf, nahm erneut einen Schluck aus seinem Glas, das er sich zuvor aus der Küche geholt hatte und grinste seinen Bruder an. „Was ist mit dir Toni? Warum schleichst du hier rum?“, fragte Sonny erneut. „Ich kann auch nicht schlafen, mir geht so viel durch den Kopf.“ „Setzt dich Toni, dann können wir uns in Ruhe unterhalten, aber bitte dreh vorher das Licht wieder ein bisschen runter.“ Diesmal nickte Toni mit dem Kopf, dämmte das Licht, setzte sich neben Sonny aufs Sofa und schaute ihn fragend an. „Was ist?“ „Kannst du mir mal verraten, wie du das gemacht hast? Woher wusstest du, dass ich es bin?“ „Es ist der Geruch deines Rasierwassers, Toni. Denk dran, ich war blind, da achtet man auf so was. Ähm, das ist aber nicht das, was dir Kopfzerbrechen bereitet, oder?“, meinte Sonny ernst. „Nein, nicht wirklich. Weißt du, jetzt wo Gina und ich bald heiraten werden, würde ich gerne mehr über Marvin wissen wollen.“, erklärte Toni unsicher und senkte seinen Blick. Sonny schaute seinen Bruder erst nachdenklich und etwas fragend an und erzählte ihm dann alles über Marvin und darüber was passiert war. Nach seiner Erklärung herrschte einen Moment eine bedrückende Ruhe im Raum, ehe Toni das Wort ergriff. „Und dieser Rivera ist der gleich Typ, hinter dem ihr jetzt her seid?“, fragte er und Sonny nickte nachdenklich mit dem Kopf. Danach unterhielten sich die Beiden über ihre Kindheit und dabei bemerkten sie nicht, wie die Zeit verging und es schon langsam hell draußen wurde. Erst als nach und nach die Cops von Vice und Castillo durchs Zimmer liefen, realisierten die Beiden, dass sie die ganze Nacht gequatscht hatten. Sie schauten sich kurz an, grinsten und verschwanden in den Badezimmern, die sich im Haus befanden, um sich etwas frisch zu machen. Anschließend trafen sich alle in der Küche, setzten sich an den Esstisch und führten eine Dienstbesprechung durch. Auch die Cops der zweiten Einheit, die die Wache übernommen hatten, setzten sich an den Tisch und hörten zu, was Castillo zu sagen hatte. „Hey Sonny, wie lange bist du schon wach? Du siehst total verschlafen aus.“, meinte Ricardo und lächelte seinen Schwager an. „Seit früh um zwei.“, antwortete Benjamin und Sonny, sowie Toni schauten den Jungen überrascht an. „Ich habe das Licht gesehen.“, erklärte Benjamin grinsend. „Okay, Detective Blake und seine Einheit übernehmen wie gehabt, die Überwachung hier vor Ort. Switek, O’Brien und ich werden jetzt zum Revier fahren und schauen ob wir was herausfinden können. Tubbs, du weißt über den Rest Bescheid.“, erklärte Castillo kurz, schaute alle nacheinander mit ernster Mine an und nickte Ricardo schließlich zu.Alle Cops, außer Sonny, nickten mit den Köpfen und verließen das Zimmer wieder. Zurück blieb nur Sonny, neben ihm saß sein Bruder und ihm gegenüber Ricardo. Sonny schaute fragend zwischen den beiden Männern hin und her, jedoch ohne etwas zu sagen. Gerade als Ricardo etwas erklären wollte, betrat Doktor Bailey den Raum und setzte sich zu den drei Männern an den Tisch. „Guten Morgen.“, sagte er und nickte Ricardo zu, als Zeichen, dass dieser nun sprechen könne. „Sonny, gestern Abend, als du Emi ins Bett gebracht hast, haben wir hier draußen etwas besprochen. Angie hat sich von Castillo ein Frühstück mit dir gewünscht und Castillo hat es genehmigt. Deshalb sind wir noch hier. Danach wäre es nett, wenn du die Kinder zur Schule fahren würdest. Dein Bruder begleitet derweil den Doc ins Krankenhaus. Thomas hat dort noch einiges zu klären. Später treffen wir uns auf dem Revier und werden weitersehen.“, erklärte Ricardo unsicher, da er schon ahnte, was kommen würde. „Oh, das habt ihr euch ja Klasse ausgedacht, was? Und schon habt ihr mich von der Straße. Na schön, ich werde es machen, aber nur wegen Angie, meinen Babys und Emily.“, erwiderte Sonny leicht gereizt. Kurz darauf betrat Angie mit den Babys auf dem Arm, das Esszimmer und lächelte Ricardo zufrieden an. Sonny nahm Angie die Babys ab, gab seiner Frau einen Kuss und setzte sich mit seinen Kindern zurück auf seinen Stuhl. Toni nahm Sonny einen der Zwillinge ab, band ihm ein Sabberlatz um und machte es sich neben Sonny auf einen Stuhl bequem. Angie strahlte bei diesem Anblick übers ganze Gesicht und bereitete die Fläschchen vor. Während die Babys gefüttert wurden, fühlte sich das Esszimmer nach und nach mit Leuten. Zuerst kam Valerie mit ihren Söhnen, dann die Kinder Von Thomas Bailey, Trudy und zum Schluss betraten Gina und Emily den Raum. Der Frühstückstisch wurde schnell fertig gedeckt und nachdem die Babys abgefertigt waren, aßen alle gemeinsam Frühstück. Emily freute sich sehr, ihren Patenonkel noch zu sehen, setzte sich gleich neben ihn und ließ sich von ihm beim Brötchenschmieren helfen. Sonny war jetzt Castillo dankbar, dass er etwas Zeit mit seiner Familie verbringen konnte und genoss es sichtbar. Nach dem Essen verabschiedeten sich alle von einander und Toni begleitete den Doktor zum Krankenhaus, Ricardo fuhr zum Revier und Sonny brachte, mit dem Bus, die Kinder zur Schule. „Onkel Sonny, kommst du noch mit rein?“, fragte Emily, als sie auf den Parkplatz vor ihrer Schule hielten und schaute ihren Patenonkel bittend an. „Sicher. Los beeil dich, wir sind eh schon zu spät, oder?“ „Ich denke schon, die anderen Kinder sind schon alle verschwunden.“ Die Lehrerin, die gerade die Anwesendheit überprüfte, schaute zufällig aus dem Fenster und lächelte, als sie Emily, die Sonnys Hand festhielt, kommen sah. „Kinder, seid schön leise, ich bin gleich zurück.“, sagte sie und verließ den Raum, um Emily und Sonny auf dem Flur abzupassen. Emily senkte gleich, als sie ihre Lehrerin sah, den Kopf und holte tief Luft. „Guten Morgen Miss MacKenzie, tut mir leid, das ich zu spät komme.“, sagte Emily leise. „Guten Morgen, Emily, ist schon okay. Geh schon mal in deine Klasse, setzt dich auf deinen Platz und pack aus. Ich möchte mal kurz mit deinem Vater reden.“ „Nein, nein, das ist nicht mein Dad.“, sagte Emily, schaute Sonny traurig an und forderte eine Umarmung von ihm. Sonny schaute die Lehrerin kurz an, schüttelte mit dem Kopf, nahm Emily auf den Arm und umarmte sie. „Los Emi, geh jetzt. Sei schön lieb, wir sehen uns dann nachher.“, sagte er, bekam dafür von Emily einen Kuss auf die Wange und stellte das Mädchen wieder auf den Boden. Emily lief zu ihren Klassenzimmer rüber, drehte sich an der Tür noch einmal um, winkte Sonny zu und verschwand im Raum. Sonny unterhielt sich noch einen Augenblick mit der Lehrerin und erklärte ihr, was mit Emilys Vater passiert war und das er Emilys Patenonkel sei. „Aber ich dachte sie wüssten über alles Bescheid. Ich dachte Gina, ähm Emilys Mom, hat mit ihnen darüber gesprochen.“, führte Sonny seine Erklärung zu Ende. „Nein, ähm ich bin neu hier. Miss Collins ist in den Ruhestand gegangen. Ich habe erst vor zwei Wochen hier angefangen und treffe mich erst nach und nach mit den Eltern der Kinder. Mit Emilys Mom habe ich für Morgen einen Termin ausgemacht. Ähm, ich danke ihnen Mr. …“ „Crockett. Lieutenant Crockett, ich bin ein Arbeitskollege von Gina. Ähm, ich muss jetzt leider gehen. Und bitte achten sie darauf, dass Emi entweder von ihrer Mom oder von mir abgeholt wird, okay?“ „Ja Mr. Crockett, versprochen. Auf wieder sehn.“, erwiderte die Lehrerin, gab Sonny kurz die Hand und verschwand mit einem Lächeln im Gesicht, im Klassenzimmer. Sonny verließ das Schulgebäude, lief über den Schulhof, hin zum Parkplatz, wo sein Bus stand und drehte sich noch einmal um. Emily stand die ganze Zeit über am Fenster und blickte ihren Patenonkel lächelnd hinterher. „Du magst ihn sehr, hhm?“, fragte die Lehrerin, die sich neben Emily gestellt hatte und lächelte das Mädchen, das vor Schreck zusammen zuckte, freundlich an. „Oh ja. Onkel Sonny ist ganz toll. Ich hab ihn ganz doll lieb.“ „Na nun komm Emily, setzt dich auf deinen Platz und versuch dich ein bisschen auf die gestellte Aufgabe zu konzentrieren.“, meinte die Lehrerin, führte Emily zurück zu ihren Platz und erklärte ihr, was sie zu machen hatte. Sonny fuhr derweil den Bus durch Miami und hielt ihn auf der anderen Straßenseite vorm Revier an. „Hey, was ist mit Sonny? Wieso parkt er da drüben?“, fragte Martin, der am Fenster stand und alles beobachtet hatte. „Ich denke er wird sich nur schnell was vom Kiosk holen wollen.“, erwiderte Ricardo und stellte sich neben Martin ans Fenster. Als Sonny vom Kiosk aus zurück zu seinem Bus gehen wollte, stand plötzlich ein Mann vor ihm und hielt ihm eine Waffe vor den Bauch. „Rivera…“ „So sieht man sich wieder Crockett.“, erwiderte der Mann und grinste Sonny frech an. „Was willst du Mann? Willst du mich auf offener Straße abknallen?“ „Lieutenant.“, schrie Martin plötzlich und alle im Raum schraken zusammen. Kurz darauf versammelten sich alle vorm Fenster und schauten angespannt hinaus. „Rivera, was willst du von mir? Du bist mutig hier aufzutauchen. Meine Kollegen haben dich sicher schon im Visier.“ „Ha, es ist besser wenn sie jetzt keine Dummheiten machen. Schau mal da rüber.“, unterbrach Rivera Sonny und deutete mit dem Kopf auf eine Lagerhalle, die dem Revier gegenüber stand. Sonny drehte seinen Kopf langsam zur Seite und erblickte auf dem Dach der Halle einen Mann, der mit einer Stinger- Bodenluftrakete auf das Reviergebäude zielte. Die Cops am Fenster folgten mit ihren Blicken Sonnys Bewegung und erblickten ebenfalls den Mann. „Was hast du vor Rivera? Willst du mich auf offener Straße töten? Ist es das was du willst?“ „Halt einfach dein Mund Crockett und hör mir zu! Keine Angst, ich werde dich nicht erschießen, noch nicht. Erst werde ich mir deinen Bruder schnappen, Crockett.“ „Lass meinen Bruder aus dem Spiel.“, meinte Sonny und schaute direkt in Riveras Augen. „Falsch Crockett, ich möchte sehen, wie du um deinen Bruder trauerst, so wie es mir ging. Du bist schuld daran, dass mein Bruder tot ist.“, sagte Rivera, holte aus und verpasste Sonny einen Schlag ins Gesicht. Sonny zuckte kurz zusammen, besinnte sich aber gleich auf den Mann mit der Stinger- Rakete und schaute Rivera fragend und wütend an. „Dein Bruder wurde im Gefängnis getötet.“ „Ja, Crockett und du hast ihn dorthin gebracht.“ „Und wieso hat Birden versucht mich zu schnappen?“, wechselte Sonny das Thema und überlegte nebenbei, wie er aus dieser Situation rauskommen sollte. „Der Kerl wollte mir eins auswischen, wir hatten ein paar Meinungsverschiedenheiten. Ich hatte schon befürchtet du gehst drauf, als du den Abhang runter gefallen bist.“ „Du hast uns beobachtet, wieso hast, als du dort meinen Bruder nicht erledigt?“ „Oh nein, so einfach mach ich mir das nicht. Ich möchte das du dabei bist, Crockett.“ „Wenn du es nur auf meinen Bruder und mich abgesehen hast, wieso hast du dann das Revier in die Luft gejagt. Und wieso bist du hinter den Frauen und Kindern her?“ „Ach, ich wollte nur dass ihr auf uns aufmerksam werdet. Um eure Familien braucht ihr euch keine Sorgen machen. Du hast mein Ehrenwort, dass ich ihnen nichts tun werde. Niedlich die Kleine. Ist sie deine Tochter?“, fragte Rivera und grinste Sonny weiterhin breit an. „Rivera, lass uns das ganze allein klären, nur wir beide.“ „Schluss mit dem Kaffeekränzchen, Crockett, sonst haben deine Leute mich eher erledigt, als mir lieb ist.“, erwiderte Rivera und verpasste Sonny noch einen Schlag in den Magen. Sonny war auf diesen Schlag nicht gefasst, sackte auf die Knie und krümmte sich vor Schmerzen. Er hatte die Augen zusammen gekniffen, die Zähne zusammen gebissen und versuchte ruhig zu atmen. Als er die Augen wieder öffnete, war von Rivera und von dem Mann auf dem Dach der Lagerhalle, nichts mehr zu sehen. Sonny rappelte sich langsam auf, verzog noch einmal sein Gesicht und setzte sich in seinen Bus. Danach fuhr er auf dem Parkplatz vor dem Revier, wo er schon von Castillo und den anderen Cops von Vice erwartet wurde. „Ist alles okay mit dir Sonny?“, fragte Ricardo gleich und hielt Sonny die Autotür auf. „Ja, alles klar.“ „Was wollte Rivera?“, erkundigte sich Switek verunsichert. Sonny schaute alle nacheinander kurz an und senkte den Kopf wieder. Noch ehe er etwas sagen konnte, ergriff Castillo das Wort und beordnete alle hoch ins Besprechungszimmer. Sonny setzte sich auf seinen Platz und versuchte mit einem Tuch, das Ricardo ihm gegeben hatte, das Blut zu stoppen, das aus seiner Nase floss. „Rivera spielt mit uns. Mit der Aktion, das Revier in die Luft zu jagen, wollte er nur auf sich aufmerksamer machen. Er will meinen Bruder töten.“, sagte Sonny und schaute Castillo tief in die Augen. „Hör auf damit Sonny, du weißt, du sollst mich nicht immer so anschauen. Wenn Rivera deinen Bruder will, wieso hat Birden dann dich gegen die Kinder des Docs eingetauscht?“ Daraufhin erklärte Sonny, dem noch immer Blut aus der Nase lief, was Rivera ihm erzählt hatte. Kurz nachdem er seine Erklärung abgeschlossen hatte, ging die Tür auf und Toni und Thomas Bailey betraten den Raum. „Was ist passiert, Sonny?“, fragte der Arzt gleich, als er Sonnys Nassenbluten sah. „Ich hatte einen Zusammenstoß….“ „Ja, mit Rivera.“, führte Ricardo den Satz zu ende und heimste dafür von Sonny einen wütenden Blick ein. „Was?“, fragte Toni ungläubig. „Ähm, ich bräuchte ein kühles Tuch.“, sagte der Doktor, noch bevor Sonny das Wort ergriff und seinem Bruder erklärte was Rivera wollte. Während Sonny alles bis ins kleinste Detail erklärte, kam Martin, der dem Arzt ein Handtuch holte, zurück und schaute Sonny unsicher an. „Danke.“, sagte Thomas und legte Sonny das Handtuch vorsichtig in den Nacken. „Leg deinen Kopf kurz zurück.“ Sonny tat, noch während er sprach, was der Arzt ihm sagte und kurze Zeit später hörte seine Nase auf zu bluten. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Toni ernst. „Du wirst zu den Frauen fahren und da bleiben. Dort bist du in Sicherheit. So kann….“ „Spinnst du? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mich verstecken werde?“ „Toni, ich….“ „Hey; hey Sonny, klärt das später und vor allem leiser.“ „Wow, Rico, halt dich da raus.“ „Crockett, ich glaube es wird besser sein, wenn ihr beide bei den Frauen bleibt.“, mischte sich Castillo ins Gespräch ein und schaute Sonny und Toni an. „Was? Das kannst du vergessen. Ich werde nicht vor Rivera weglaufen.“ „Siehst du Sonny, jetzt weißt du, wie sich dein Bruder fühlt.“, meinte Martin und Toni grinste seinen Bruder an. Sonny schaute kurz in die Runde, nickte mit dem Kopf und sagte: „Okay, so kommen wir nicht weiter. Was machen wir jetzt?“ „Unsere Arbeit, wir lassen uns von Rivera nicht beeinflussen. Zuerst werden die üblichen formellen Dinge erledigt. Ihr wisst was ich meine. Danach werden wir Birden verhören, vielleicht kann er uns etwas Interessantes über Rivera erzählen.“, erklärte Castillo und Sonny sackte auf seinen Stuhl zusammen. „Oh Mann, ich hasse es.“ Alle wussten genau was Sonny meinte und grinsten ihn an. „Ähm und was machen wir? Wollen sie von uns auch einen Bericht haben?“, scherzte Toni. „Oh ja. Ihre Zeugenaussage ist sehr wichtig.“, erwiderte Castillo trocken und jetzt war es Sonny, der seinen Bruder angrinste. „Lieutenant Crockett, dich möchte ich gern mal in meinem Büro sprechen, allein.“ Mit diesen Worten verließ Castillo das Zimmer und verschwand in seinem Büro. „Wir sprechen uns noch Toni.“, meinte Sonny und folgte dem Lieutenant. Die anderen Cops schauten sich kurz an und gingen nach und nach zu ihren Schreibtischen, um die Berichte zu schreiben. Toni und Thomas blieben im Besprechungszimmer sitzen und unterhielten sich noch. „Schließ die Tür und setzt dich, Sonny.“ Sonny tat, was ihm gesagt wurde und schaute sein Gegenüber gereizt an. „Wir müssen uns überlegen, wie wir das Ganze jetzt am besten klären. Ich möchte nicht, dass Rivera euch Beide, deinen Bruder und dich, zusammen sieht.“ Sonny wollte gerade etwas sagen, als Castillo ihn mit einer Handbewegung unterbrach. „Warte, lass mich ausreden, Sonny! Es ist nur so, wenn du und dein Bruder zusammen unterwegs seid, hat Rivera leichtes Spiel mit euch. Seid ihr beide aber getrennt unterwegs, kann Rivera sich nur einen von euch schnappen. Ich meine, die Chance einen von euch da raus zu holen ist höher, als euch Beide. Verstehst du was ich meine?“ „Ja, aber ich möchte das Toni Schutz bekommt. Lass ihn mit Martin und Thomas zusammen arbeiten, hier bei uns auf dem Revier.“, bat Sonny und Castillo willigte sofort ein. Die beiden Männer diskutierten noch mehrere Stunden miteinander, ehe Sonny zufällig auf die Uhr schaute. „Oh Mist, so spät schon. Ich muss Emi von der Schule abholen. Können wir später weiterreden, Martin?“ „Es wurde eigentlich soweit alles gesagt. Kümmere dich jetzt um Emi. Wir sehen uns dann am Haus, okay. Ich sage den Anderen gleich Bescheid. Wir machen Feierabend für heute. Wir beide werden uns Morgen um Birdens Aussage kümmern.“, erklärte Castillo und Sonny verließ kurz darauf das Revier, um Emily von der Schule abzuholen. Als er dort ankam, herrschte eine angespannte Ruhe im Flur. Sonny klopfte leise an die Tür des Klassenzimmers und wurde von der Lehrerin hinein gelassen. Emily saß ganz allein im Raum, malte ein Bild und wartete ungeduldig auf ihren Patenonkel. „Onkel Sonny, na endlich.“, rief sie und stürzte Sonny in die Arme. „Ich dachte schon, ihr habt mich vergessen. „Tut mir leid Emi. Und es tut mir leid, dass sie warten mussten Miss MacKenzie.“ „Schon gut Lieutenant. So konnte ich gleich noch ein paar Arbeiten kontrollieren und Emily hat mich gut unterhalten. So, jetzt muss ich aber los, mein Mann wartete sicher schon.“, erwiderte die Lehrerin, streichelte Emily durchs Haar und lächelte sie an. „Wir sehen uns dann Morgen ja. Und bitte versuch pünktlich zu sein. Du musst mir noch einiges von dir erzählen, Emily. Lieutenant Crockett.“, sagte sie noch, gab Sonny die Hand und führte ihn und Emily noch zur Tür. Sonny entschuldigte sich noch einmal bei ihr für die Verspätung und verließ mit Emily die Schule. Die Beiden waren gerade auf dem Weg zu ihren Versteck, als Emily immer wieder nervös aus dem Seitenfenster schaute. „Was ist Emi?“, fragte Sonny, dem das Ganze etwas komisch vorkam. „Der Mann da neben uns im Auto macht so komische Zeichen.“ „Lass mal sehen.“, meinte Sonny, schaute in den Seitenspiegel, bremste kurz darauf den Bus ab, schaltete die Warnblinkanlage ein und öffnete die Fahrertür. „Emi, du bleibst hier, ich komm gleich wieder.“ Die nachfolgenden Autos bremsten ebenfalls ab und begannen zu hupen, bis Sonny seine Polizeimarke zog und den Fahrern zeigte, dass sie vorbeifahren sollten. Neben dem Bus stand nun ein weiteres Auto und der Fahrer war bereits ausgestiegen. „Cockie was ist? Was willst du?“ „Mann Sonny, dich kann man aber auch schwer erreichen. Ich habe schon überall angerufen, bei dir zu Hause, auf dem Revier, aber nirgends geht einer ans Telefon. Was ist denn los?“ „Cockie, was willst du?“, wiederholte Sonny seine Frage und lächelte Emily, die das Fenster geöffnet hatte und rausschaute, breit an. „Es ist alles in Ordnung Schatz.“ „Ich habe noch ein paar Sachen für dich, vom Boot. Ist nicht viel, aber ich dachte du willst es haben. Ich habe alles dabei. Willst du das wir es gleich in den Bus laden?“ „Was? Aber nicht hier. Ähm, lass uns darüber fahren.“, erwiderte Sonny, zeigte auf einen Parkplatz vor einem Supermarkt und ging schon um seinen Bus herum, zur Fahrerseite, um einzusteigen. Nachdem Sonny seine Sachen im Bus verstaut und Cockie erklärt hatte, was los war, brachte er Emily endlich nach Hause. „Da seid ihr ja endlich, ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben.“, meinte Gina und nahm ihre Tochter in den Arm. Der nächste Tag verlief für alle sehr ruhig. Sonny und Castillo hatten George Birden verhört und die anderen Cops, sowie Toni und Thomas vertrieben sich die Zeit mit Berichte schreiben, Unterhalten und Kartenspielen. Ein paar Mal hatte das Telefon geklingelt, jedoch hatte sich immer niemand gemeldet, wenn einer der Cops ranging. Als die Polizisten Feierabend machten und das Revier verlassen wollten, klingelte erneut das Telefon und Sonny nahm diesmal das Gespräch entgegen. „Crockett.“, meldete er sich. „Na endlich, Crockett.“, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung. „Rivera, was…“ „Halts Maul Crockett und hör zu!“, unterbrach der Anrufer Sonny und lachte kurz auf. „Ihr wollt mich ärgern, ja. Ihr denkt wohl, nur weil ihr getrennt unterwegs seid, werde ich euch nichts tun? Falsch, die Jagdsaison ist eröffnet Crockett und es ist mir völlig egal wem ich zuerst erwische. Ich weiß genau, wenn ich einen von euch schnappe, bekomme ich auch den Zweiten.“ „Rivera du….“, weiter kam Sonny mit seinem Satz nicht, denn schon war die Verbindung unterbrochen. Sonny legte den Telefonhörer auf und schaute sich unsicher um. „Was ist? Was wollte Rivera?“, fragte Ricardo und holte Sonny so in die Realität zurück. „Er spielt mit uns. Er meinte die Jagdsaison auf uns Beide ist jetzt eröffnet.“, erwiderte Sonny und blickte seinen Bruder tief in die Augen. „Was jetzt?“, fragte Martin. „Jetzt? Ähm, jetzt fahren wir nach Hause. Nur müssen wir verdammt aufpassen, dass uns niemand folgt.“ „Warte Sonny, ist das alles was du tun willst?“, hielt Switek Sonny vom Gehen ab. „Ja, Sonny hat recht, im Moment können wir nicht viel mehr tun.“, antwortete Castillo an Sonnys Stelle und hielt die Tür auf, um allen deutlich zu machen, dass sie gehen sollten. „Ähm Tom, was ist mit deinen Kids?“, fragte Sonny noch bevor der Doktor zu Toni ins Auto steigen konnte. „Die übernachten wieder bei ihren Freunden, da ist soweit alles geklärt.“
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Ein Tag später Sonny und Ricardo verließen das Haus erst nach einen ausgiebigen Frühstück mit ihren Frauen, während die anderen Cops sich schon auf dem Revier rum trieben. Die Beiden fuhren gerade über eine abgelegene Straße außerhalb von Miami, als Sonnys Handy klingelte. „Hier, geh du ran.“, sagte er und reichte seinen Schwager das Handy. „Hallo.“, meldete sich dieser und schaute zufällig nach hinten aus dem Fenster. „Hey Rico, hier ist Toni. Ich wollte nur fragen ob….“ „Warte mal kurz Toni. Ähm Sonny, bist du angeschnallt? Ich habe ein mieses Gefühl bei der Sache.“ „Bei welcher Sache?“, fragte Sonny noch, legte aber gleich seinen Sicherheitsgurt an und blickte in den Rückspiegel. „Die folgen uns schon fast zehn Minuten.“, meinte Ricardo. „Und du meinst nicht, dass die nur den gleichen Weg haben wie wir?“ „Kann sein.“, erwiderte Ricardo und wendete sich wieder dem Handy zu. In diesem Moment setzte das Auto zum Überholen an und kurz darauf spürten Sonny und Ricardo, wie ihnen das Auto in die Seite fuhr. „Oh Mann Rico, du hattest Recht, es gibt Ärger. Das sind Porter und Sanders.“ „Hey Rico, was ist los bei euch?“, fragte Toni und das nächste was er hörte, war das Quietschen von Autoreifen, ein mehrmaliges Krachen und das Zerbersten von Autoscheiben. Castillo, Toni, der Arzt und die anderen Cops von Vice, die das Gespräch über Lautsprecher mithörten, schauten erschrocken auf das Telefon, das vor ihnen auf dem Tisch stand. Dann herrschte ein Moment Totenstille, ehe erneut etwas zu hören war. „Hey Sonny, bist du okay?“, fragte Ricardo und hing benommen in seinen Gurt. „Au, verflucht. Ja, alles klar. Was ist mit dir?“, meinte Sonny und schüttelte kurz seinen Kopf. „Außer das ich alles über Kopf sehe, geht’s mir gut. Los Sonny, wir müssen hier raus.“, erwiderte Ricardo, befreite sich von seinem Gurt und kroch aus dem Wagen, der kopfüber auf einer Wiese lag. Sonny befreite sich ebenfalls aus dem Auto, nahm sein Handy, wo Toni erneut rief und schaute sich kurz um, als plötzlich ein Schuss die angespannte Ruhe durchbrach. Ricardo suchte instinktiv hinter dem Auto Deckung und sah, wie Sonny das Handy fallen ließ und zu Boden ging.„Sonny…., Sonny…“, rief Toni und schaute nervös auf Castillo, der nachdenklich auf das Telefon blickte. „Hey Sonny, bist du okay?“, hörten die Leute auf dem Revier Ricardo rufen. „Alles klar, bleib in Deckung, Rico!“, meinte Sonny noch und schon waren näher kommende Sirenen zu hören. Ricardo sah, wie Porter und Sanders mit quietschenden Reifen davon fuhren und wie ein Streifenwagen ihnen folgte. Ein weiterer Streifenwagen stoppte und zwei Polizisten stiegen aus und kamen zu Sonny, der sich wieder aufgerichtet hatte und Ricardo, der nun neben seinen Schwager stand und ihn verunsichert anschaute, rüber. „Ruft eure Leute zurück!“, sagte Sonny, verzog vor Schmerzen sein Gesicht, schaute Ricardo kurz unsicher an und brach zusammen. „Was?“, fragten die beiden Streifenpolizisten gleichzeitig. „Oh Mann Sonny, was ist los? Tut was er gesagt hat, ruft eure Leute zurück.“, schrie Ricardo die Männer an und hockte sich neben Sonny, der völlig verkrampft am Boden lag. „Ähm, brauchen sie einen Krankenwagen?“ „Nein.“, unterbrach Ricardo den Polizisten gleich und kümmerte sich weiter um Sonny. „Wo ist deine Jacke Sonny?“ „Was ist denn los.“, fragte Switek und schaute weiter angespannt aufs Telefon. „Hört sich an, als ob Sonny wieder einen dieser Krämpfe hat.“, meinte Thomas, der neben Toni stand und alles mit anhörte. „Im…. im Auto.“, stammelte Sonny und verkrampfte sich noch mehr. „Oh gut, er ist noch ansprechbar. Jetzt muss sein Partner schnell sein.“, sagte der Doktor ernst. Als Ricardo das gehört hatte, kroch er in den Wagen, zog Sonnys Jacke raus und suchte in den Taschen nach dessen Medizin. Er flößte Sonny den Inhalt eines der Fläschchen ein und wartete auf eine Reaktion. Unterdessen kam der zweite Streifenwagen zurück und die Polizisten sicherten den Unfallort ab. Kurz darauf traf auch der Abschleppwagen, der von den Cops gerufen wurde, ein, um das Auto von Ricardo und Sonny abzuholen. Ricardo beobachtete Sonny weiter, nahm das Handy an sein Ohr und meldete sich endlich. „Hallo, seid ihr noch da?“, fragte er und sah, dass Sonny langsam seine Augen öffnete und sich unsicher umschaute. „Rico, hilf mir hoch.“ „Nein.“, riefen Thomas und Toni im Chor und schauten sich überrascht an. „Warte Ricardo, gib Sonny noch fünf Minuten, bevor er aufsteht.“, sagte Thomas und blickte unsicher auf das Telefon, von dem nur noch ein Tuten zu hören war. „Was ist jetzt los? Hat er aufgelegt?“ „Nein, ich denke der Akku vom Handy wird leer sein.“, meinte Toni und sah den Doktor ernst an. Ricardo reagierte inzwischen, legte das Handy zur Seite und drückte Sonny, der versuchte allein aufzustehen, sanft zurück auf den Boden. „Warte noch ein paar Minuten, Sonny.“, sagte er und Sonny nickte einverstanden mit dem Kopf. Als Sonny dann wieder auf den Beinen war, holten sie noch ein paar Sachen aus dem Auto, das inzwischen aufgeladen war und ließen sich von den Streifenpolizisten auf ihr Revier fahren. Sonny schaute die ganze Fahrt über gedankenverloren aus dem Fenster und hielt sich ein Tuch, das Ricardo ihn gegeben hatte, auf seinen rechten Oberarm, von dem Blut lief. Ricardo schaute ab und zu auf Sonny, sprach ihn aber nicht an und machte sich Gedanken über dessen Zustand. Er wusste, dass Sonny jetzt nicht zum Reden zu Mute war. „Danke, ähm sie können dann wieder fahren. Ihre Berichte können sie im Laufe der Woche abgeben.“, meinte Sonny zu den Streifenpolizisten, nachdem sie den Parkplatz vor ihren Revier erreicht hatten. „Ja Sir.“, sagten die beiden Polizisten gleichzeitig und fuhren davon.„Ja Sir.“, scherzte Ricardo und sah dass Sonny ein Lächeln übers Gesicht huschte. Als die Beiden den Arbeitsraum betraten, setzte Sonny sich gleich, völlig erledigt, auf einen Stuhl und gab seinen Bruder das Handy. „Hier, der Akku ist leer. Kannst du es mal ans Netz hängen? Das Ladegerät ist drüben in meinem Büro.“ „Geht klar Sonny.“, meinte Toni und verschwand in Sonnys Büro. „Ich möchte mir das mal anschauen.“, sagte Doktor Bailey und deutete auf Sonnys rechten Arm. Sonny nickte mit dem Kopf, nahm das Tuch vom Arm und ließ den Arzt freien Lauf. „Was ist passiert?“, stellte Castillo nun die alles entscheidende Frage. „Porter und Sanders haben uns von der Straße abgedrängt und danach auf Sonny geschossen.“, erklärte Ricardo kurz und verzog das Gesicht, als er Sonnys, vom Blut überströmten, Oberarm sah. „Wieso hast du den Streifenwagen zurück rufen lassen?“ „Ganz einfach.“, meinte Sonny, hielt in seiner Rede inne und zuckte zusammen, als der Doktor ihm seinen Arm verarztete. „Die Kerle spielen mit uns. Sanders oder Porter, wer auch immer von den Beiden geschossen hat, die hätten uns locker töten können. Die wollten dass wir ihnen folgen.“ „Ähm Sonny, das wird jetzt etwas brennen.“, meinte Thomas, hielt eine Flasche und ein sauberes Tuch in der Hand und begann langsam Sonny die Wunde abzutupfen. Sonny verzog erneut sein Gesicht, biss die Zähne zusammen und schaute den Arzt unsicher an. „Sieht schlimmer aus, als es ist. Es ist nur ein Schleifschuss.“, sagte dieser und verband Sonny den Arm.„Glaubst du, die wollten uns in die Falle locken?“, fragte Ricardo und sah wie Sonny mit dem Kopf nickte.„Ich denke…“, in diesem Moment klingelte Sonnys Handy und unterbrach ihn in seinem Satz.Er sprang auf, ging in sein Büro und nahm das Gespräch an.„Crockett.“, meldete er sich und setzte sich auf seinen Stuhl.„Was? Warte, warte langsam. Ich versteh kein Wort von dem was du sagst, Caro. Was ist passiert? Okay, hör mir ….ähm, ich komme hin. Mach dir keine Sorgen." „Was ist los, Sonny? Wer war das?“, fragte Ricardo gleich, nachdem Sonny aus sein Büro kam und alle unsicher anschaute. „Das war Caroline. Billy ist verschwunden. Ich muss sofort nach Atlanta.“ „Moment Sonny, du solltest dich erst einmal etwas ausruhen.“, versuchte Thomas Sonny aufzuhalten, doch dieser hatte bereits seine Jacke vom Stuhl genommen und schüttelte mit dem Kopf. „Dafür ist jetzt keine Zeit.“, sagte er und schaute Ricardo ernst an. „Sagst du Angie Bescheid. Ähm, ich melde mich dann bei ihr.“ „Warte Sonny, ich komm mit.“, meinte Toni, nahm seine Jacke vom Stuhl und lief seinem Bruder nach. „Ob das gut geht? Jetzt sind doch Beide zusammen unterwegs. Hoffentlich steckt Rivera nicht dahinter.“, dachte sich Castillo, sagte aber kein Wort und verschwand in sein Büro.
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Atlanta Ein paar Stunden später „Wir sind da.“, meinte Sonny und parkte seinen Mercedes vor dem Haus seiner Exfrau. „Onkel Sonny, Toni, was macht ihr denn hier?“, fragte Bobby, der die Tür öffnete und schaute die beiden Männer nacheinander unsicher an. „Hallo Bobby, na wie geht’s dir? Ähm, an dem Onkel waren wir doch schon vorbei, oder? Dürfen wir reinkommen?“, erwiderte Sonny kurz. „Oh nein.“, sagte der Junge, begann zu lachen, als er die Gesichter von Sonny und Toni sah und zog die Beiden durch die Tür. „Ha, ha, mein lieber Freund, du bist mir vielleicht einer. Wo ist deine Mom?“, fragte Toni und zog sich die Jacke aus. Doch Bobby brauchte auf diese Frage nicht mehr antworten, denn schon erklang aus der Küche der Ruf einer Frau. „Hey Bobby, wer ist denn da“, fragte sie. „Hallo Caroline, du brauchst nicht so laut zu rufen. Wir sind’s nur. Grüß dich Robert.“, sagte Sonny, der schon längst mit Toni in der Küchentür stand. „Oh, endlich bist du da. Ähm, habt ihr Hunger?“, erkundigte sich seine Exfrau bei Sonny und umarmte erst ihn und dann Toni. Auch ihr Mann stand auf und begrüßte die beiden Männer. „Was zum Essen wäre jetzt nicht schlecht. Und vielleicht auch Kaffee?“, fragte Toni vorsichtig und setzte sich an den Esstisch. „Und dann erklärt uns mal genau, was hier los ist.“, sagte Sonny und setzte sich ebenfalls. „Bobby, Zeit für dich ins Bett zu gehen.“, meinte Caroline und verließ mit ihrem Sohn, nachdem dieser sich für die Nacht verabschiedet hatte, die Küche, um den Jungen ins Bett zu bringen. Sonny schaute seiner Exfrau unsicher hinterher und wendete sich danach seiner Tasse Kaffee zu. „Danke Robert.“ „Schon gut. Ähm Caro macht sich große Sorgen um Billy. Es ist einfach ein ungünstiger Zeitpunkt, so kurz vor den Schullabschluss.“ „Ähm Robert, erklär mir was passiert ist.“, forderte Sonny und schaute seinen Bruder, der schweigend neben ihn saß, an. „Okay. Also zuletzt haben wir Billy am Sonntag zu Gesicht bekommen. Er hat sich ziemlich komisch verhalten. Er hat nur hinter verschlossener Tür mit uns geredet. Er plante irgendeine Überraschung für seinen Bruder, hat er gesagt. Na ja, und gestern Morgen ist er ganz normal zur Schule gegangen, nur ist er dort nie angekommen. Die Schule hat uns gleich informiert. Weil eigentlich eine wichtige Prüfung anlag.“, erklärte Robert und schaute seine Frau, die inzwischen wieder mit am dem Esstisch saß, lächelnd an. „Habt ihr die Polizei informiert?“, fragte Toni. „Ja, aber die unternehmen erst nach drei Tagen was. Also haben wir dich angerufen. Bitte Sonny, hilf uns.“, bat Caroline und sah Sonny mit Tränen in den Augen, an. „Okay, okay. Ähm, hat Billy in letzter Zeit neue Freunde gehabt? Oder ist euch sonst irgendetwas an ihm aufgefallen? Stress in der Schule, hattet ihr Streit?“ „Nein, bei uns war alles in Ordnung. In der Schule lief es auch prima. Nur das mit den Freunden war merkwürdig. Er hat neue Freunde, wohl auch eine Freundin, nur hat er sie nie mit nach Hause gebracht. Er hat dadurch sogar schon sein Training verpasst.“, erklärte Caroline unsicher. „Tut mir leid, dass ich das fragen musste, aber ich brauche einfach ein paar Informationen. Ähm, woher wisst ihr von den Freunden?“, entschuldigte sich Sonny bei seiner Exfrau und lehnte sich auf seinen Stuhl zurück.„Bobby ist Billy am Sonntag gefolgt und hat ihm im Park beobachtet. Und er hat uns nichts Gutes berichtet. Diese Freundin von Billy soll wohl echt mies drauf sein.“, erwiderte Robert und Caroline senkte traurig den Kopf. „Hhm, okay, ich glaube heute erreichen wir hier nichts mehr. Wir werden uns morgen mal mit Bobby unterhalten, vielleicht kann er uns noch etwas mehr über diese Freundin erzählen.“ „Oh, ihr Beide seid sicher müde, hhm?“, fragte Caroline und lächelte ihren Exmann und Toni an. „Ähm, ich habe das Gästezimmer für euch vorbereitet. Es macht euch doch hoffentlich nichts aus, wenn ihr zusammen in einem Zimmer schlafen müsst. „Nein, nein, schon okay, danke Caro.“, erwiderte Sonny, küsste seine Exfrau zum Dank auf die Wange, nickte Robert zu und gab seinem Bruder einen Stups. „Los Toni, komm.“ „Okay, ähm gute Nacht dann.“, meinte Toni, hob kurz die Hand und ging hinter Sonny her. Auch Caroline und ihr Mann gingen zu Bett und kurz darauf herrschte im ganzen Haus Ruhe. „Hey Sonny, was ist los?“, fragte Toni leise, als Sonny an der Tür stehen blieb. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich jetzt schlafen kann, oder? Es ist gerade mal halb zehn. Ich habe so ein blödes Gefühl, das heute Nacht irgendwas passiert. Lass uns lieber gleich nach Billy suchen.“ „Und wie willst du das machen? Willst du durch ganz Atlanta fahren und nach Billy fragen?“ „Hhm.“, machte Sonny. „Ich hätte da schon eine Idee. Ich werde mal kurz nach Bobby sehen, ich glaube nicht, das er schon schläft. Er kann uns vielleicht weiterhelfen.“ „Gut. Meinst du Caroline und Robert sind einverstanden?“ „Sicher.“, mit diesem Wort verließ Sonny das Gästezimmer, schlich durchs Haus und klopfte erst leise an Bobbys Tür, ehe er das Zimmer betrat. „Hey, bist du noch wach?“ „Was ist los, Sonny?“, fragte der Junge und setzte sich in sein Bett. Sonny setzte sich zu Bobby aufs Bett, erklärte ihm was er vorhatte und bemerkte dabei nicht, wie sich Caroline und Robert an die Tür stellten und alles mit anhörten. „Glaubst du deine Eltern sind damit einverstanden?“, beendete Sonny seine Erklärung mit einer Frage. „Ja, sind wir.“, antwortete Robert und Sonny zuckte vor Schreck zusammen. „Wow, ähm, tut mir leid, falls ich euch geweckt habe.“ “Schon gut Sonny, wir haben noch nicht geschlafen. Wie schnell soll das gehen? Außerdem dachten wir uns schon, dass du noch irgendwas vorhast. Ihr könnt dann unser Auto nehmen, da habt ihr mehr Platz drin. Aber bitte ruft uns an, wenn ihr was erfahren habt, okay.“, meinte Caroline und schaute Sonny lächelnd an. Dieser nickte mit dem Kopf. „Geht klar.“, ging an Robert und seine Exfrau vorbei, um seine Jacke aus der Küche zu holen. Dann wartete er im Flur bis Toni und Bobby fertig waren, nahm die Autoschlüssel, die Robert ihm hinhielt und verließ mit den Anderen das Haus. „Halt Sonny.“, schrie Bobby plötzlich, als die Drei gerade auf einer dunklen Straße unterwegs waren und schaute angespannt aus dem Fenster. „Was ist?“, fragte Toni, noch ehe Sonny diese Frage stellen konnte. „Da, das ist sie. Das ist diese Freundin von Billy.“ „Okay, ihr bleibt hier, ich werde mich mal kurz mit ihr unterhalten.“, meinte Sonny, stoppte den Wagen am Straßenrand und stieg aus. „Hey, was wollen sie von mir?“, fragte das Mädchen eingeschüchtert, als Sonny plötzlich vor ihr stand und sie vom Weitergehen abhielt. „Wir müssen uns mal kurz unterhalten.“ „Was? Ich kenn sie doch überhaupt nicht. Lassen sie mich in Ruhe, oder ich rufe die Bullen.“ „Ich bin selber Polizist und du hörst mir jetzt mal zu!“, sagte Sonny ernst, zog seine Polizeimarke und hielt sie dem Mädchen hin. „Hier, wir suchen diesen Jungen und ich weiß, dass du mit ihm zusammen warst.“ Noch bevor das Mädchen etwas sagen konnte, hielt ein Streifenwagen neben Sonny und zwei Polizisten stiegen aus. „Hey, was ist denn hier los? Belästigt dich der Mann?“, fragte einer der Cops und schaute Sonny finster an. Toni und Bobby stiegen langsam aus ihren Auto und beobachteten angespannt die Situation. Sonny erklärte den Polizisten kurz was los war, zeigte auch ihnen seine Dienstmarke und wendete sich wieder dem Mädchen zu. Dies war von alledem so sehr eingeschüchtert, dass sie gleich drauf los redete und alles erzählte, was sie über Billys Verbleib wusste. Sonny hörte sich alles an, schaute abwechselnd auf Bobby und Toni, auf das Mädchen und auf die Streifenpolizisten. „Okay, ähm bringen sie das Mädchen aufs Revier und sorgen sie dafür, dass der Junge nach Hause kommt. Ich werde dem jetzt nachgehen.“, sagte Sonny ernst. „Moment Sir, das hier ist nicht Miami. Sie sind hier nicht zuständig.“, hielt einer der Polizisten Sonny zurück. Noch bevor dieser was erwidern konnte, hielt ein zweiter Wagen neben Sonny und zwei Männer stiegen aus. Der Fahrer blieb am Auto stehen und der andere Mann kam auf Sonny zu und wies sich als Lieutenant aus. „Gibt’s hier Probleme? Meine Jungs haben mich informiert.“ Daraufhin erklärte Sonny dem Lieutenant, in einem Gespräch unter vier Augen, was passiert war. „Okay, wir gehen dem sofort nach.“, erwiderte der Lieutenant, nickte Sonny zu und ging zu seinen Leuten und dem Mädchen rüber. Sonny ging derweil zu Toni und Bobby und erklärte ihnen, was er raus gefunden hatte und was er jetzt vorhatte. „Bobby, du lässt dich von den Cops nach Hause bringen. Sag deiner Mom, dass wir etwas heraus gefunden haben und dem jetzt nach gehen. Sag ihr, dass ich mich nachher bei euch melde.“, sagte Sonny, schaute den Jungen ernst an und brachte ihm zum Streifenwagen rüber. „Okay Sonny, mach ich.“, erwiderte der Junge kurz und setzte sich nach hinten, neben dem Mädchen, in den Streifenwagen. Sonny nickte dem Lieutenant zu und lief zurück zu Toni, der schon im Auto saß und wartete.
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Zwei Stunden später Ein Wald außerhalb von Atlanta „Wie spät?“ „Gleich Mitternacht, Sonny.“, erwiderte Toni und schaute angespannt auf seinen Bruder. „Höchste Zeit. Die Kleine hat gesagt, um Mitternacht soll Billy geopfert werden. Ich hole ihn jetzt da raus.“, flüsterte Sonny, beobachtete weiter die Zeremonie, die ein paar hundert Meter von ihm entfernt, abgehalten wurde. „Warte Sonny, so haben wir keine Chance Billy leben da raus zu holen.“, hielt Toni Sonny vom Gehen ab und zog ihn wieder zu sich herunter. „Aber…“ „Sonny, überleg doch mal.“, unterbrach Toni seinen Bruder gleich wieder und deutete hinter sich auf zwei Polizisten, die bereits ihre Waffen im Anschlag gebracht hatten. „Du meinst….“„Sicher Kleiner. Das sind 338 Lapua Magnums, damit erledigen wir die Spinner auf jeden Fall. Du wirst doch sicher damit umgehen können?“, flüsterte Toni und grinste Sonny frech an. „Sicher.“, erwiderte Sonny, wendete sich den Polizisten zu und ließ sich die Waffen aushändigen. Er gab eine seinen Bruder, nickte ihm zu und noch bevor Toni zurück nicken konnte, hatte Sonny schon den ersten Schuss abgefeuert und setzte damit einen Mann, der Billy, der auf einem Altar gefesselt lag, mit einem Messer verletzen wollte, außer Gefecht. Toni reagierte ebenfalls und eröffnete das Feuer auf einen zweiten Mann, der neben Billy stand und der sein Messer zog, um mit der Hinrichtung fort zufahren. Kurz darauf setzten sich Sonny und Toni in Bewegung und stürmten den Platz, der von mehreren Feuern beleuchtet wurde. Die restlichen Polizisten schauten überrascht hinter Sonny und Toni her und setzten sich dann ebenfalls in Bewegung. Sonny nutzte nun den Kolben seiner Waffe, um mit gezielten Schlägen einige Männer außer Gefecht zu setzen, die sich ihn immer wieder in den Weg stellten. Auch Toni kämpfte sich so den Weg zum Altar frei und ab und zu fielen ein paar vereinzelte Schüsse, die von den anderen Polizisten abgegeben wurden. „Sonny pass auf!“, schrie Toni, doch die Warnung kam zu spät und Sonny brach mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Toni hockte sich vor seinen Bruder, hob ihm vorsichtig den Kopf etwas hoch und schaute ihn aufmerksam an. „Hey Kleiner, bist du okay?“ „Schon gut, mir geht’s gut. Darauf war ich nicht gefasst. Kümmere dich um Billy, okay.“, stammelte Sonny, hielt seine Hände vors Gesicht und wischte sich Tränen ab, die ihn aus den Augen rannen. Billy, der an Händen und Füßen gefesselt und mit verbundenen Augen auf dem Altar lag, versuchte sich, nachdem er die Stimme seines Vaters erkannte, durch hin und her winden zu befreien. „Billy, halt still!“, sagte Toni fordernd und nahm dem Jungen die Augenbinde ab. „Toni du, los…“ „Ruhig Billy, halt still, sonst krieg ich die Fesseln nicht ab.“ „Dad…“, schrie Billy, als er Sonny am Boden hocken sah. Vor Sonny hockte ein Arzt, der schon vorsichtshalber zum Einsatz gerufen wurde und schaute sich Sonnys Gesicht an. Noch immer liefen Sonny Tränen aus den Augen und er wollte erneut mit den Händen an seinen Kopf fassen, doch der Arzt hielt ihn davon ab. „Und, bist du okay?“, fragte Billy, nachdem er von Toni befreit wurde, sich vor seinen Vater hockte und ihn unsicher anschaute. „Oh Mann, die volle Ladung Pfefferspray. Das ist mir noch nie passiert. Au, verflucht. Bist du okay, Billy?“, meinte Sonny und musste niesen. „Gesundheit Kleiner.“, sagte Toni und blickte zwischen Billy und Sonny hin und her. „Ähm, ich möchte, dass der Junge und sie mich noch ins Krankenhaus begleiten. Ich möchte sie mir noch einmal genauer anschauen.“, erklärte der Arzt und schaute Sonny ernst an. Dieser nickte, ließ sich von seinem Bruder auf die Beine helfen und lächelte seinen Sohn breit an. „Ähm, wir folgen ihnen in unseren Wagen. Ähm, Lieutenant, übernehmen sie alles weitere hier vor Ort?“ „Ja sicher Lieutenant Crockett, aber ich möchte sie morgen gern noch einmal auf dem Revier sprechen. Sie haben mir noch einiges zu erklären.“, erwiderte der Lieutenant und nickte Sonny zu. Daraufhin verließen Sonny, Toni und Billy den Wald und folgten dem Arzt zum Krankenhaus.
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Kurze Zeit später Im Krankenhaus „Ähm Billy, geh du mit dem Doc mit. Ich rufe deine Mom kurz an und sage ihr, was los ist. Ist zwar schon halb drei Uhr morgens, aber vielleicht erreiche ich sie trotzdem.“ Nach dem vierten Mal Klingeln hörte Sonny endlich eine Stimme am anderen Ende der Leitung. „Conley.“, meldete sich Robert, völlig verschlafen. „Hey Robert, ich bin’s Sonny. Ähm, tut mir leid, dass ich euch geweckt habe.“ „Schon gut, Sonny.“ „Was, Sonny ist dran?“, fragte Caroline und schaute ihren Mann unsicher an. „Lass mich mit ihm reden.“ „Hier bitte Caro.“, meinte Robert und gab seiner Frau den Telefonhörer. „Sonny, bist du noch dran?“ „Hey Caro, tut mir leid, dass ich euch wach gemacht habe. Ähm, ich wollte euch nur sagen, dass wir Billy gefunden haben. Er ist okay. Wir sind gerade im Krankenhaus.“ „Was? Wieso Krankenhaus? Und wo seid ihr?“, unterbrach Caroline ihren Exmann. „Ähm, keine Ahnung. Ich melde mich gleich noch mal bei euch, wenn ich etwas Genaures weiß. Der Doc schaut sich Billy nur kurz an, um auf Nummer sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.“ „Okay, aber bitte beeil dich. Wir warten auf deinen Anruf.“, sagte Caroline noch und schon legte Sonny den Hörer auf. Er schaute seinen Bruder unsicher an, setzte sich zu ihm auf den Flur der Notaufnahme und wartete dort auf seinen Sohn. Keine fünf Minuten später standen Billy und der Doktor vor ihnen. „Und, was ist? Ist Billy in Ordnung?“, fragte Sonny gleich und musste erneut niesen. „Gesundheit.“, meinte Toni grinsend. „Es ist alles okay. Der Junge hat ein paar Prellungen, Schrammen und blaue Flecke, ansonsten ist alles in Ordnung. Nur sollte er mit jemanden über die letzten Tage reden. So, und jetzt würde ich mir sie gerne mal anschauen.“, erklärte der Arzt in einem Atemzug und schaute Sonny, der schon wieder niesen musste, ernst an. „Okay.“, meinte Sonny kurz, erhob sich von seinen Stuhl und lächelte seinen Sohn erleichtert an. „Oh Mann, du hast mir einen Mordsschrecken eingejagt, Billy.“ Unterdessen wendete sich Toni kurz dem Arzt zu und erklärte ihm schnell einiges über Sonnys Medikamente und über Thomas Bailey. „Oh, von diesem Projekt habe ich schon gehört. Ich werde dran denken.“, erwiderte der Arzt kurz und führte Sonny, der schon wieder niesen musste, in den Behandlungsraum. Es dauerte keine fünf Minuten, da standen die beiden Männer wieder vor Toni und Billy auf dem Flur. „Es ist alles okay. Die Augen sind zwar noch etwas gerötet, aber das gibt sich wieder. Er wird keine Schäden zurück behalten. Na ja und das mit dem Niesen legt sich auch bald wieder.“, erklärte der Arzt schnell, als er Tonis fragenden Blick sah. „Danke Doc.“, mit diesen Worten verabschiedeten sich Sonny, Toni und Billy von dem Arzt und verließen das Krankenhaus. „Du wirst sicher einiges erklären müssen, Billy.“, meinte Sonny plötzlich und blickte seinen Sohn ernst an. „Ich weiß Dad. Aber kann ich das zu Hause machen, wenn alle dabei sind? Es tut mir so leid, dass ich euch solche Sorgen bereitet habe.“ „Schon gut, reden wir später, Kid.“, sagte Sonny noch, nieste erneut und Toni schüttelte grinsend den Kopf. Den Rest der Autofahrt verbrachten die Drei schweigend. Jeder war im Gedanken vertieft und dachte auch nicht mehr daran, dass es noch jemanden gab, den sie informieren sollten. Erst als sie auf die Hofeinfahrt einbogen, fiel Sonny sein Telefonat wieder ein. „Ups, jetzt gibt’s Ärger.“, sagte er und schaute erst Toni und danach seinen Sohn grinsend an. „Wieso? Was meinst du Dad?“ „Ach, ich sollte eigentlich deine Mom anrufen und das Ganze schon vor etwa zwei Stunden.“, meinte Sonny im Gehen, klingelte an der Haustür und keine Sekunde später öffneten Caroline und Robert die Tür und schauten Billy, Sonny und Toni nacheinander ernst und auch erleichtert an. „Sonny, du wolltest doch anrufen.“ „Tut mir leid Caro. Ähm, dürfen wir reinkommen?“, entschuldigte sich Sonny, grinste seine Exfrau kurz an und musste wieder niesen. „Gesundheit.“, sagte Robert und sah das Toni mit dem Kopf schüttelte. „Das könnt ihr euch sparen. Sonny wird noch ein paar Mal niesen. Er hat Pfefferspray ins Gesicht bekommen.“, erklärte Toni kurz und schloss nach sich die Tür. Danach setzten sich alle in die Küche, um sich dort zu unterhalten. Als erstes ergriff Sonny das Wort und erklärte seiner Exfrau und ihren Mann, was der Arzt ihm gesagt hatte. Danach überließ er seinem Sohn das Wort. Billy erklärte in aller Ruhe, was genau passiert war und wie es dazu kam. Nach der Erklärung diskutierten alle noch einen kurzen Augenblick, ehe sie zu Bett gingen. Doch sollte die Nachtruhe für Sonny und Toni nicht lange andauern. Die Beiden hatten gerade mal zwei Stunden Schlaf, als sie von Bobby geweckt wurden. „Guten Morgen ihr Beide.“, sagte der Junge, als er merkte, das Sonny und Toni die Augen öffneten. „Was? Was ist los Bobby?“, fragte Sonny völlig verschlafen. „Ich habe gar nicht gehört wie ihr nach Hause gekommen seid. Wir müssen doch wieder los, um nach Billy zu suchen.“, erklärte der Junge und setzte sich auf einen Stuhl, der in einer Ecke des Zimmers stand. „Ach, och Mann Bobby. Ähm, warte mal kurz.“, erwiderte Toni verschlafen und stand auf, zog sich seine Hose an, wartete bis Sonny soweit war und ging mit dem Jungen leise durchs Haus, bis vor die Tür von Billys Zimmer. Sonny öffnete leise die Tür und ließ Bobby ins Zimmer schauen. Danach schloss Sonny die Tür wieder und ging mit Bobby und Toni in die Küche, wo sie sich an den Esstisch setzten. „Siehst du Bobby, dein Bruder ist wieder da und es geht ihm gut. Aber du musst noch leise sein, deine Familie schläft noch. Wir sind erst vor ein paar Stunden ins Bett gegangen und Billy muss sich noch etwas ausruhen. Versprichst du mir leise zu sein?“, erklärte Sonny und schaute den Jungen ernst an. „Versprochen Dad.“, sagte plötzlich eine Stimme von der Tür aus. Toni, Sonny und Bobby drehten sich gleichzeitig um und blickten direkt in das grinsende Gesicht von Billy, der jetzt die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Oh Billy.“, rief Bobby leise, sprang auf und rannte seinem Bruder in den Arm. „Ist schon gut Bobby. Los komm setzt dich wieder.“, meinte Billy, befreite sich aus die Umarmung seines Bruders und setzte sich mit an den Esstisch. „Tut mir leid, dass ich euch geweckt habe. Ich wusste doch nicht, dass Billy schon wieder zu Hause ist. Wollt ihr euch wieder hinlegen und weiterschlafen? Ich bin auch ganz leise.“, entschuldigte sich Bobby und schaute Sonny und Toni verunsichert an. „Ähm, ach was, ist schon gut. Ähm, habt ihr Hunger?“, erwiderte Toni kurz. „Und außerdem müssen wir eh noch aufs Revier fahren.“, ergänzte Sonny und bereitete nebenbei die Kaffeemaschine vor. Die Vier frühstückten gemeinsam, räumten danach die Küche wieder auf und überlegten kurz was sie als nächstes tun wollten. Billy schrieb seiner Mom schnell einen Zettel und verließ danach mit Sonny, Toni und Bobby das Haus, um zum Polizeirevier zu fahren. Dort verbrachten sie fast zwei Stunden, um dem zuständigen Lieutenant alles zu erklären und Sonny fühlte auch noch ein paar wichtige Unterlagen aus. Danach fuhren sie wieder zu Billy und Bobby nach Hause und schauten sich dort kurz um. Als sie feststellten dass Caroline und Robert noch schliefen, beschlossen die Vier draußen zu bleiben, um die Beiden nicht zu wecken. Sie spielten ein bisschen Baseball und Toni hatte den ersten Ball bereits über den Zaun, in den Swimmingpool des Nachbarn geschlagen und jetzt war Sonny am Zug. Er holte aus, traf den Ball, der von Billy geworfen wurde und das nächste, was zu hören war, war das Zerbrechen einer Fensterscheibe und einen lauter Schrei. Alle Vier standen wie angewurzelt da und schauten auf das Fenster. Einen Augenblick später ging die Haustür auf und Caroline und Robert standen davor. „Was war das?“, fragte Robert und hielt den Baseball in der Hand. Sonny schaute seine Exfrau und Robert verunsichert an, ließ den Baseballschläger fallen und hob ergebend seine Hände. „Ups, die Scheibe ersetzte ich euch natürlich. Tut mir leid, dass wir euch so geweckt haben.“, entschuldigte er sich, blickte noch mal auf die Fensterscheibe und schon begannen die Drei hinter seinem Rücken laut zu lachen. „Guter Schlag Dad.“, meinte Billy und daraufhin begannen auch Caroline und ihr Mann zu lachen. „Hey Billy, hier habt ihr euren anderen Ball. Dein Dad hat noch einen Versuch.“, meinte plötzlich eine Stimme an der Seite. „Oh, hallo Coach Masters. Ähm tut mir leid. Ich hoffe wir haben nichts kaputt gemacht.“, begrüßte Billy einen Mann, der über die Hecke des Nachbargrundstücks schaute. „Nein, ist schon okay.“ „Und Dad, willst du noch einen Schlag versuchen?“, fragte Billy und schaute seinen Vater grinsend an. „Oh nein, ich bleib lieber beim Football.“, winkte Sonny ab, verzog sein Gesicht und deutete auf die zerbrochene Scheibe, woraufhin wieder alle begannen zu lachen. „Los kommt erst einmal rein, da besprechen wir alles.“, meinte Caroline. Sonny, Toni und Bobby ließen sich nicht lange bitten, nur Billy blieb noch draußen und unterhielt sich einen Moment mit seinem Coach. „Und Jungs, was habt ihr jetzt vor?“, fragte Robert, nachdem sich alle an den Esstisch gesetzt hatten. „Ähm, ich denke Toni und ich werden gleich zurück nach Miami fahren. Wir haben dort noch etwas zu erledigen und hier scheint ja soweit alles in Ordnung zu sein.“ „Warte Sonny, wieso? Ähm, ich meine wieso hast du es so eilig? Ihr könnt doch noch ein paar Tage hier bleiben. Macht doch einfach ein paar Tage frei.“, mischte sich nun auch Caroline ins Gespräch ein. Daraufhin erklärte Sonny ausführlich, was in Miami geschehen war und warum sie nun so schnell wie möglich zurück mussten. „Das versteht ihr doch, oder?“, beendete Sonny seine Erklärung und Caroline und Robert nickten stumm mit den Köpfen. „Aber ihr ruht euch erst noch ein bisschen aus, bevor ihr fahrt. Ihr Beide habt doch höchstens drei Stunden geschlafen, wenn überhaupt.“, meinte Robert ernst. „Nein, wir werden gleich fahren, dann sind wir heute Abend in Miami. Ich melde mich dann bei euch.“, erwiderte Sonny, trank noch einen Kaffee und gab seinen Bruder das Zeichen zum Aufbruch. „Meinst du das ist eine gute Idee, Sonny?“, fragte Caroline leise und konnte sich aber denken, dass sie ihren Exmann nicht davon abbringen konnte. „Ach Caro, du weißt doch wie er ist. Ein Dickschädel durch und durch.“, meinte Toni plötzlich, klopfte Sonny gegen den Kopf und begann zu lachen. Sonny schaute seinen Bruder schief an, begann ebenfalls zu lachen, stand auf und verließ die Küche, um kurz darauf mit seinen Sachen, die er aus dem Gästezimmer geholt hatte, wieder in der Tür zu stehen. „Los jetzt Toni, fahren wir.“, drängte er. Nachdem dann auch Toni seine Sachen geholt hatte, verabschiedeten sich die beiden Männer von alle und setzten sich ins Auto. Sonny startete den Motor, legte den Gang ein, nickte alle noch mal zu und wollte losfahren, doch das Auto bewegte sich anstatt nach vorn, nach hinten und krachte gegen eine Mülltonne. „Mist verfluchter.“, sagte Sonny, schaute seinen Bruder, der ihn erschrocken anblickte, an und gab ihm ein Zeichen. „Ähm, fahr du lieber.“ Also wechselten die Beiden ihre Plätze und Caroline und ihre Familie, die noch an der Tür standen, beobachteten angespannt die Situation. Toni starte den Motor des Autos erneut, legte den Gang ein und wollte losfahren, doch bei ihm geschah genau das Gleich wie bei Sonny. Das Auto fuhr rückwärts und krachte erneut gegen die Mülltonne. „Na jetzt reicht es.“, meinte Robert, ging zum Auto rüber und klopfte gegen die Fensterscheibe. „Was ist?“, fragte Toni, nachdem er das Fenster geöffnet hatte. Ohne ein Wort zu sagen, beugte Robert sich ins Auto, zog den Schlüssel ab und öffnete die Tür. „Ihr Beide fahrt keinen Meter mehr, bevor ihr euch nicht etwas ausgeruht habt. Und versucht nicht darüber zu diskutieren. Wir werden Angie anrufen und ihr sagen, dass es später wird und ihr Beide legt euch etwas hin und schlaft.“, erklärte Robert, als er Sonnys fragenden Blick sah. Sonny und Toni schauten sich kurz an, stiegen aus dem Wagen und gingen zurück zum Haus. „Hey, ist alles in Ordnung?“, fragte Billys Trainer, der auf den Krach aufmerksam wurde. „Ja Coach, alles klar. Es ist nichts passiert.“, versicherte Billy und schaute seinen Vater, der gerade an ihm vorbei ging, unsicher hinterher. Toni und Sonny verschwanden, ohne ein weiteres Wort zu sagen, im Gästezimmer und legten sich aufs Bett. Toni war kurz darauf fest eingeschlafen und bemerkte nicht, dass Sonny wach neben ihm lag und mit seinem Gedanken ganz woanders war. Sonny stand wieder vorsichtig, um seinen Bruder nicht zu wecken, auf, setzte sich in einen Sessel und schaute seinem Bruder kurz beim Schlafen zu. Dann blickte er aus Fenster und versank wieder in seinen Gedanken. So vergingen ein paar Stunden, ehe Toni aufwachte, sich umschaute und wunderte, dass sein Bruder nun am offenen Fenster stand und rauchte. „Hey Kleiner, was machst du da?“, fragte Toni und Sonny zuckte vor Schreck zusammen. „Wow, ähm tut mir leid, falls ich dich geweckt habe, Toni.“ „Was ist Sonny, hast du gar nicht geschlafen?“, erkundigte sich Toni und sah, dass Sonny mit dem Kopf schüttelte. „Los, lass uns fahren. Ich möchte endlich nach Hause zu Angie und den Kids.“, drängte Sonny, nahm noch einen Zug von seiner Zigarette, drückte diese aus und schaute seinen Bruder flüchtig an. „Meinst du Caro und die Anderen lassen uns jetzt fahren?“ „Die sind nicht da. Sie sind zum Einkaufen gefahren. Wir legen ihnen einen Zettel auf den Esstisch.“ Nach dieser kurzen Unterhaltung machten sich die beiden Männer fertig und verließen das Haus. „Was ist los Sonny?“, fragte Toni, als Sonny vor dem Auto stehen blieb und ihm die Schlüssel hinhielt. „Hier Toni, deine zweite Chance, aber bitte fahr nicht wieder gegen die Mülltonne.“, erwiderte Sonny und schüttelte lachend den Kopf. „Oh Mann, schau dir das an. Eine schöne Beule hast du mir da verpasst.“ „Wow, warte, bist du sicher, dass die von mir ist? Du bist ja schließlich auch gegen die Tonne gefahren.“, rechtfertigte sich Toni und begann ebenfalls zu lachen. Die Beiden schauten noch einen Moment auf das Heck des Mercedes, stiegen danach ein und fuhren davon. Kurz drauf kam Caroline und ihre Familie vom Einkaufen nach Hause und wunderten sich alle, dass der Mercedes verschwunden war. Sie brachten ihren Einkauf ins Haus und Robert las laut vor, was Sonny auf den Zettel geschrieben hatte. „Typisch Sonny.“, sagte Caroline lächelnd. „Ja, einfach leise, still und heimlich aus den Staub gemacht.“, führte Billy den Satz zu ende. „Hey Kleiner, was ist mit dir?“, fragte Toni besorgt, als er sah, dass Sonny seinen Kopf zurücklehnte, die Augen schloss und ihm Schweißperlen auf der Stirn standen. „Nichts.“, erwiderte Sonny, drehte seinen Kopf zur Seite und schaute seinen Bruder unsicher an. „Mir ist nur irre heiß.“ Toni legte Sonny kurz die Hand auf die Stirn, zog sie aber gleich wieder zurück, stoppte den Wagen am Straßenrand und wendete sich seinem Bruder zu. „Oh Mann Sonny, du glühst ja förmlich. Ich glaube du hast Fieber.“ „Ist schon okay Toni, fahr weiter. Ich will endlich nach Hause.“, sagte Sonny leise und begann am ganzen Körper zu zittern. „Oh Mann Sonny, das gefällt mir ganz und gar nicht.“, meinte Toni, stieg aus den Wagen und holte eine Decke und eine Flasche Wasser aus den Kofferraum. Er deckte Sonny, der kaum noch auf seinen Bruder reagierte, zu und versuchte ihm etwas zum Trinken zu geben. Sonny hatte seine Augen wieder geschlossen, bewegte den Kopf langsam hin und her, seine Atmung wurde unregelmäßig und er stammelte immer wieder den Namen seiner Frau. Toni bekam Panik, setzte sich rasch wieder ins Auto, suchte in Sonnys Jacke nach dessen Handy und rief Angie an. „Gordon.“, meldete sich, nach dem dritten Mal klingeln, eine Frauenstimme. „Na endlich. Ähm Angie, hier ist Toni. Ist Tom in der Nähe?“, fragte Toni unsicher und schaute nebenbei auf Sonny, der immer unruhiger atmete. „Ja, wieso? Was ist los? Irgendwas mit Sonny?“, überhäufte Angie, die spürte, das etwas nicht stimmte, ihren Schwager gleich mit Fragen. „Angie bitte, gib mir Tom.“ Dann herrschte ein Moment Ruhe an Tonis Ohr, ehe er die Stimme von Thomas Bailey hörte. „Hey Toni, was ist los?“, fragte dieser und Toni atmete erleichtert auf. „Irgendwas stimmt mit Sonny nicht. Eratmet ganz unruhig und redet wirres Zeug.“ „Was?“, unterbrach der Arzt Toni und zeigte Angie, das sie sich setzten sollte und er selbst setzte sich auf einen leeren Stuhl. „Ja, Sonny zittert am ganzen Körper und gleichzeitig schwitzt er. Und er hat eine ganz heiße Stirn. Ich glaube er hat Fieber.“, erklärte Toni kurz und versuchte Sonny ein Feuchtes Tuch auf die Stirn zu legen, um ihn etwas abzukühlen. Doch Sonny schob das Tuch immer wieder von seiner Stirn und stammelte immer wieder den Namen seiner Frau. „Wo seid ihr?“ „Kurz vor Miami. Sonny hat die ganze Fahrt über ruhig geschlafen. Na ja, zwei Stunden, danach hat er aus dem Fenster geschaut und plötzlich fing er an zu schwitzen. Oh Mann, was soll ich denn jetzt machen?“ „Bleib ruhig Toni, versuch mit Sonny zu reden. Ist er noch ansprechbar?“ „Nein, er reagiert nicht. Das einzigste auf das er reagiert, ist das feuchte Tuch, das nimmt er sich immer wieder von der Stirn.“ „Okay, lass das Tuch weg. Sonny ist zurzeit noch sehr empfindlich an seiner Stirn.“ „Geht klar Tom. Und was soll ich jetzt machen?“, fragte Toni und schaute weiter unsicher auf seinen Bruder, der nach und nach immer ruhiger wurde. „Bring ihn ins Krankenhaus, wir treffen uns dort. Ich informiere Doktor Andrews, er wird sich um Sonny kümmern, falls ich noch nicht da sein sollte.“, erklärte Doktor Bailey und schaute in das besorgte Gesicht von Angie, die noch immer vor ihm stand. Kaum das Thomas seinen letzten Satz ausgesprochen hatte, beendete Toni das Gespräch, schloss die Autotür und startete den Motor. Er schaute noch einmal auf Sonny, lenkte das Auto zurück auf die Straße und gab Gas, um schnellstmöglich zum Krankenhaus zu kommen. „Was ist passiert, Tom?“, fragte Angie sofort, nachdem das Telefonat beendet war. „so wie Toni es beschreibt, hat Sonny einen Fieberschub. Ich fahr sofort ins Krankenhaus. Du kann st natürlich mitkommen, wenn du willst.“ „Natürlich will ich.“, sagte Angie und schaute an den Doktor vorbei auf Gina und Valerie, die an dem Esstisch saßen und das ganze Gespräch mit angehört hatten. „Ähm, könnt ihr euch um die Zwillinge kümmern?“ „Sicher, kein Problem.“, erwiderte Valerie gleich und lächelte ihre Schwester an. „Ja, und du rufst uns an, wenn du weißt was mit Sonny ist.“, meinte Gina und blickte Angie nachdenklich an. Angie nickte nur kurz mit dem Kopf und verließ mit dem Doktor das Haus. Als die Beiden den Parkplatz des Krankenhauses erreichten, kam auch Toni gerade um die Kurve gerauscht. Toni bremste den Mercedes stark ab und blieb direkt neben dem Auto von Thomas Bailey stehen. Auch Doktor Andrews, der schon am Eingang der Notaufnahme auf Toni gewartet hatte, kam zu den Autos rüber gelaufen. Thomas Bailey und Angie sprangen gleich aus dem Wagen, um gleich nach Sonny zu schauen. „Wie lange ist er schon so?“, fragte Thomas gleich, als er Sonny sah. „Ähm, seit etwa einer halben Stunde. Davor hat er immer wieder unverständliches Zeug geredet.“, erklärte Toni und schaute den Doktor besorgt an. „Wir müssen ihn sofort ins Krankenhaus bringen. Wir müssen versuchen seine Temperatur zu senken. Die ist auf Garantie zu hoch.“, erwiderte Thomas und fühlte Sonnys Stirn. „Hier Tom, checken wir seine Temperatur. Ich habe drinnen auch schon alles für den Notfall vorbereitet.“, sagte Doktor Andrews plötzlich und reichte Thomas ein elektronisches Fieberthermometer. „Danke Michael. Oh Mann, 41, 2, das ist viel zu hoch. Helft mir ihn rein zubringen. „Oh mein Gott.“, meinte Angie und schüttelte verzweifelt mit dem Kopf. „So, mehr können wir im Moment nicht für ihn tun.“, sagte Thomas, nachdem sie Sonny versorgt hatten. „Was jetzt?“, fragte Angie mit Tränen in den Augen und lehnte sich an Tonis Schulter an. „Fahrt ihr Beide nach Hause. Ich werde hier bei Sonny bleiben. Wenn sich etwas an seinem Zustand ändert, rufe ich euch sofort an. Ihr könnt hier jetzt eh nichts ausrichten.“ „Gut.“, erwiderte Toni, blickte noch einmal kurz auf Sonny, der still auf dem Bett lag und wendete sich dann Angie zu. „Komm Angie, fahren wir.“ Angie gab ihren Mann einen Kuss auf die Wange, flüsterte ihn ein „Ich liebe dich.“ Ins Ohr und verließ mit Toni das Krankenhaus. Die Nacht verlief ohne Zwischenfälle, ohne das sich etwas an Sonnys Zustand änderte und Thomas machte sich große Sorgen um seinen Freund. Angie, die die ganze Nacht über wach in ihren Bett lag und an Sonny dachte, machte sich am nächsten Morgen, sobald Toni aufgestanden war, mit ihm auf den Weg zum Krankenhaus. „Guten Morgen Tom. Und wie geht’s Sonny?“, fragte Angie gleich und schaute den Arzt unsicher an. „Sein Zustand hat sich kaum verändert. Die Temperatur ist auf 40,5 gesunken und er redet wieder wirres Zeug. Ähm, wenn ihr wollt könnt ihr zu ihm. Bleibt einen Moment dort, damit ich mich etwas frisch machen kann, okay. Versucht ihn etwas abzukühlen. Wasser und Tücher sind da.“, erklärte Thomas und blickte zwischen Toni und Angie hin und her. Die Beiden nickten kurz mit den Köpfen und gingen gemeinsam in Sonnys Zimmer. Toni blieb nahe der Tür stehen und blickte verunsichert auf seinen Bruder, der auf dem Bett lag, den Kopf langsam hin und her bewegte und unverständliche Wörter stammelte. Das Einzigste was Toni verstand war Angie und Emily. Angie setzte sich derweil neben Sonnys Bett, streichelte Sonny kurz über die Stirn und lächelte ihren Mann verliebt an. Sie machte ein Tuch nass und wollte es Sonny auf die Stirn legen, doch sobald sie damit den Kopf berührte, hob Sonny langsam seinen Arm und entfernte, durch darüber wischen, das Tuch von seiner Stirn. Gerade als Angie es erneut versuchen wollte, ging leise die Tür auf und Thomas betrat den Raum.„Warte Angie nicht. Leg ihm das Tuch nicht auf den Kopf. Tupfe ihn nur etwas die Schweiß ab. Er ist sehr empfindlich an der Stirn. Sonny mag es ganz und gar nicht, wenn man ihm etwas auf den Kopf legt. Das hab ich bei seinem letzten Krankenhausaufenthalt schon bemerkt.“, hielt der Arzt Angie zurück und lächelte sie an. Angie und Toni blieben über drei Stunden im Krankenhaus, um sich um Sonny zu kümmern, jedoch ohne den gewünschten Erfolg. Sonny ’s Zustand verschlechterte sich erst wieder, ehe er ruhig einschlief. „Oh gut, die Temperatur hat sich wieder bei 40,5 eingepegelt und er schläft jetzt.“, meinte Thomas, nachdem er Sonny noch einmal untersucht hatte. „Hey Tom wieso ist das passiert? Hat das was mit dem Schleifschuss an Sonnys Arm zu tun?“, fragte Toni, als er mit dem Arzt allein war. „Ja auch. Die Wunde verheilt ganz gut. Es ist einfach zu viel auf einmal passiert. Das konnte Sonnys Körper nicht verkraften. Er hat einen totalen Systemabsturz, so sagen wir dazu. Ich denke mal das Sonny alles auf sich hat einwirken lassen und er hat die letzten paar Tage kaum geschlafen. Aber mach dir keine Sorgen, zurzeit ist sein Zustand stabil. Ich denke er wird es bald überstanden haben. Aber ich mache mir Sorgen um Angie, sie nimmt das Ganze auch ziemlich mit. Sie sollte sich auch dringend ein paar Stunden ausruhen und mal völlig abschalten, sonst ist sie die Nächste, die hier landet. Kümmert euch ein bisschen um sie.“, erklärte Doktor Bailey, schaute Toni kurz an und blickte dann besorgt auf Angie, die traurig an Sonnys Bett saß. Toni folgte dem Blick des Arztes, schaute Angie kurz an, ging zu ihr rüber und legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter. „Komm Angie, lass uns nach Hause fahren. Tom kümmert sich hier um alles. Wir kommen dann Morgen wieder her. Du wirst sehen, dann geht’s Sonny wieder gut.“, meinte Toni, lächelte Angie kurz an und führte sie, nachdem sie sich von Thomas verabschiedet hatten, aus dem Zimmer. Der Rest des Tages verging sehr schnell. Angie und Toni machten sich ein paar schöne Stunden in Miami. Sie machten einen ausgiebigen Einkaufsbummel und gingen anschließend gemeinsam ins Kino. Angie vergaß für diese Stunden ihre Sorgen um Sonny und genoss die Zeit mit Toni sichtlich. Die Cops von Vice saßen den ganzen Tag über auf dem Revier und versuchten, mit Hilfe ihrer Informanten Rivera und seine Leute ausfindig zu machen, jedoch ohne Erfolg. Die Cops der neuen Einheit sicherten derweil das Versteck ab. Nebenbei kümmerten sie sich abwechselnd um Emily, die alle auf Trab hielt. Gina, Trudy, Valerie und die weiblichen Cops der neuen Einheit kümmerten sich gemeinsam um die Babys, schafften im Haus etwas Ordnung und unterhielten sich ausgiebig über verschiedene Dinge. Thomas Bailey verbrachte den ganzen Tag im Krankenhaus. Er kümmerte sich um seine Patienten und schaute ab und zu mal nach Sonny, dessen Zustand unverändert blieb. Jede halbe Stunde wurde bei Sonny automatisch die Temperatur gemessen und falls der Wert über 40,5 anstieg, wurde Doktor Bailey sofort informiert. Als nun die Nacht in Miami anbrach, begab der Arzt sich zu Sonny ins Zimmer und setzte sich dort auf einen Stuhl, den er ans Fenster gestellt hatte. Das gleichmäßige Piepen des Apparates, der Sonnys Herzschlag überwachte, schläferte den Doktor ein. Plötzlich erfüllte ein lang anhaltender Piepton den Raum und riss Thomas aus dem Schlaf. Er ging durchs Zimmer, zu Sonnys Bett und schaute perplex auf seinen Patienten. Sonny hielt die Pads, die normalerweise auf seinen Oberkörper gehörten, in der Hand und schaute den Arzt unsicher an. Gerade als der Arzt Sonny die Pads aus den Händen nahm und den Apparat abschaltete, öffnete sich die Tür und zwei Schwestern stürmten hinein. „Es ist alles in Ordnung. Tut mir leid, dass sie herkommen mussten.“, entschuldigte sich Thomas und wendete sich Sonny, der völlig verwirrt umherschaute, zu. Die Schwestern verließen daraufhin, Kopfschüttelnd das Zimmer und gingen ihrer eigentlichen Arbeit nach. „Tut mir leid Tom, ich wollte dich nicht erschrecken. Wieso bin ich hier?“, fragte Sonny und wollte gleich aus dem Bett steigen, aber der Arzt hielt ihn auf. „Wow, langsam Sonny, wo soll’s denn hin gehen?“ „Nach Hause.“ „Vergiss es. Es ist gerade kurz vor ein Uhr morgens, da schlafen alle Anderen noch. Du bleibst hier liegen und wirst auch noch etwas schlafen. Ich wecke dich dann auf, so dass wir zum Frühstück zu Hause sind.“ „Versprochen?“ „Ja Sonny, versprochen.“ „Hey Tom, wieso bin ich hier? Was ist passiert?“, wiederholte Sonny seine Frage und schaute sein Gegenüber müde an.„Woran kannst du dich erinnern?“ „Ähm,… Wir haben mit Billy und Bobby Baseball gespielt. Und wir sind danach zurück nach Miami gefahren. Toni saß am Steuer. Oh Mann, wir hatten doch nicht etwa einen Unfall? Wo ist Toni?“, erkundigte sich Sonny und wollte erneut aufstehen. „Ruhig Sonny, es ist alles in Ordnung. Ihr hattet keinen Unfall. Toni geht’s gut. Er ist zu Hause.“, beruhigte Thomas Sonny und drückte ihn sanft zurück aufs Bett. Danach erklärte er Sonny kurz was passiert war und stellte keine fünf Minuten später fest, dass sein Patient eingeschlafen war. „Sehr schön.“, dachte Thomas, machte es sich wieder auf den Stuhl bequem und schlummerte noch etwas. „Hey Sonny, wach auf.“, forderte Thomas und rüttelte Sonny vorsichtig wach. „Was… was ist los?“, stammelte Sonny müde und öffnete langsam die Augen. „Es ist Zeit zum Aufstehen, wenn du zum Frühstück zu Hause sein willst. Wenn nicht, schlaf einfach weiter.“ „Vergiss es Tom.“, meinte Sonny, stieg langsam aus dem Bett und grinste sein Gegenüber breit an. Thomas reichte Sonny einen Stapel Sachen, eine Zahnbürste und Zahnpasta. „Hier, die Sachen hat Angie für dich hier gelassen.“ „Danke. Ähm Tom, hast du zufällig einen Rasierer hier?“, fragte Sonny und sah, wie der Arzt ihn fragend anschaute. „Ja klar, warte kurz.“, meinte Thomas, als er sah, das es Sonny ernst war und verließ das Zimmer, um kurz darauf mit einem Rasierer in der Hand zurück zukommen. „Danke.“, sagte Sonny noch einmal und verschwand im Badezimmer. Thomas schüttelte lächelnd den Kopf und verließ das Krankenzimmer, um sich selbst etwas frisch zu machen. Eine halbe Stunde später verließen die beiden Männer zusammen das Krankenhaus und fuhren erst einmal in Richtung Stadt davon, um Frühstück für alle zu besorgen, danach fuhren sie zu ihrem Versteck. Als sie dort ankamen, begrüßte Sonny kurz die Leute der neuen Einheit, die Wache hielten und wendete sich gleich, nachdem sie das Hause betreten hatten, den Kühlschrank zu. „Halt, Hände hoch!“, sagte plötzlich eine Stimme hinter Sonny und dieser hob mit einem Lächeln im Gesicht, seinen Arme hoch und hielt in seiner linken Hand einen angebissenen Muffin. „Hey, der war für meinen Onkel.“ „Ich weiß Emily.“, sagte Sonny und hielt noch immer die Arme hoch. Thomas beobachtete von der Tür aus dass ganze Schauspiel und blickte fragend zwischen Emily und Sonny hin und her. „Woher?“ „Weil ein Zettel dran war.“, erwiderte Sonny. „Nein, nein, woher weißt du meinen Namen?“, fragte Emily und grinste ebenfalls übers ganze Gesicht. „Ähm, den hat mir… der… der Muffin verraten.“, stotterte Sonny einen Satz zusammen und war kurz davor in Lachen auszubrechen. „Was, das Ding kann sprechen? Schnell, schnell, iss ihn auf.“, schrie Emily lachend, rannte auf Sonny zu und umarmte ihn von hinten. Sonny nahm seine Hände runter, nahm Emily Huckepack und erhob sich vom Boden. Die Beiden lachten kurz und Emily gab ihren Patenonkel einen Kuss auf die Wange. „Schön dass du wieder hier bist, Onkel Sonny.“ „Ja, schön das du wieder hier bist, Schatz.“, sagte Angie, die gerade zusammen mit Gina die Küche betrat und schaute ihren Mann kurz fragend an. „Seit wann isst man den Nachtisch vor dem Hauptgang?“ „Seitdem man schon drei oder vier Brötchen gegessen hat.“, antwortete Thomas an Sonnys Stelle und grinste übers ganze Gesicht. „Oh nein, das waren nur zwei.“, meinte Sonny, stellte seinen angebissenen Muffin auf den Kühlschrank und ging mit Emily auf den Rücken zu Angie und Gina, die Beide verwundert auf Sonny und Emily schauten und sich dann fragend ansahen, rüber. „Guten Morgen ihr Hübschen.“, sagte Sonny, gab erst Gina einen Kuss auf die Wange und widmete sich dann seiner Frau, zu,um ihr einen Kuss zu geben. Dann machten Beide eine Pause, ehe Angie Sonny noch eine Kuss gab. „Wow, wofür war der?“ „Dafür.“, erwiderte Angie und streichelte Sonny über sein frisch rasiertes Gesicht. „Endlich ist den Ziegenbärtchen ab, den konnte ich echt nicht leiden.“ „Ja, und jetzt lass ich mir so einen wachsen, wie der von den Musketieren einen hatte.“, meinte Sonny trocken. „Was?“, fragte Angie und gab ihren Mann einen Stups, als sie sah, wie er anfing zu lachen. Unterdessen angelte sich Emily den Muffin vom Kühlschrank und grinste ihre Mom frech an. „Los, kommt mit ins Wohnzimmer, die Anderen warten sicher schon aufs Frühstück.“ „Woher…?“ „Tom hat uns angerufen und gesagt das ihr Beide nach Hause kommt und Frühstück mitbringt, sonst wären wir schon längst auf den Weg zu dir ins Krankenhaus.“, erklärte Angie, öffnete die Tür und gab Sonny ein Zeichen zum Gehen. Als die Andren Sonny, mit Emily auf dem Rücken erblickten, wünschten sie ihn einen guten Morgen und hießen ihn willkommen zu Hause. „Los setzt euch, wir haben Hunger.“, sagte Ricardo nach einer kurzen Pause, in der er und auch Toni verwundert auf Sonny und Emily schauten. Emily rutschte von Sonnys Schultern und setzte sich neben Toni auf einen freien Stuhl. „Hey, der ist für Onkel Sonny.“, sagte sie, als Toni ihr den Muffin aus der Hand klaute und mit ein, zwei Haps aufaß. Sonny schaute seinen Bruder kurz an, setzte sich neben Emily und lächelte sie na. „Ach lass nur Emi, ich hab jetzt eh Hunger auf Brötchen.“ „Oh ja, ich auch. Ich esse alles drauf, was du dir draufmachst, Onkel Sonny.“ „Sicher?“ „Mhm, ja.“, erwiderte Emily und nickte fest entschlossen mit dem Kopf. Dann aßen alle zusammen Frühstück und Sonny ließ sich noch zwei Brötchen schmecken. Während des Essens unterhielten sie sich über die letzten drei Tage und ab und zu schauten Angie und Gina immer wieder auf Emily und Sonny, die sichtlich Spaß zusammen hatten. „Was ist?“, fragte Sonny, nachdem er mitbekommen hatte, dass er von Gina und Angie beobachtet wurde. „Nichts.“, meinte Gina und senkte verlegen den Blick. „Ähm, hast du schon mal bemerkt, wie ähnlich ihr beide euch seid?“, fragte Angie und deutete nacheinander auf Emily und Sonny. Sonny verschluckte sich, bei diesem Satz, fast an einem Schluck Kaffee, schaute Emily, die noch ihr letztes Stück vom Brötchen aß, an, blickte nacheinander die Frauen an und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, mir fällt nichts auf.“, bemerkte er und wendete sich wieder seinem Kaffee zu.Der Rest des Tages verging für alle zu schnell. Die Leute der neuen Einheit waren nach Hause gefahren, zu ihren Familien, Eltern oder Freunden und die Cops von Vice verbrachten ihren freien Tag bei ihren Familien und Freunden. Sonny genoss es sichtlich, so viel Zeit mit seiner Frau und seinen Kindern und vor allem mit Emily, die alle Anwesenden auf Trab hielt, zu verbringen. „Emily, du musst jetzt ins Bett, es ist Zeit.“, sagte Gina plötzlich und deutete auf ihre Uhr. „Aber ich bin noch gar nicht müde.“ „Aber du musst morgen früh in die Schule, Schatz.“ „Ähm Gina, darf ich Emi ins Bett bringen?“, fragte Sonny und zwinkerte seiner Patentochter zu. „Oh ja, Onkel Sonny soll mich ins Bett bringen.“, rief Emily, umarmte ihre Mom und schaute sie von unten her bittend an. Gina schaute kurz zwischen Sonny und Emily hin und her und gab schließlich ihr Einverständnis und Sonny brachte Emily ins Bett, erzählte ihr noch eine kurze Geschichte und begab sich danach wieder zu den Andren zurück. Nach und nach trafen auch wieder die Leute der neuen Einheit ein, um erneut die Überwachung zu übernehmen. Man unterhielt sich noch bis in die Nacht hinein, bis nach und nach die meisten Anwesenden zu Bett gingen. Am nächsten Morgen brachten Gina und Toni Emily in die Schule, die Cops von Vice und Castillo fuhren aufs Revier und gingen dort ihrer Arbeit nach. Angie kümmerte sich um ihre Babys und Sonny bekam von dem ganzen Trubel nichts mit. Er schlief tief und fest, bis um zehn Uhr durch und gesellte sich danach zu den Frauen, die alle versammelt auf der Terrasse des Hauses saßen und quatschten. „Guten Morgen.“, sagte Sonny laut und grinste übers ganze Gesicht, als er sah, wie die Frauen zusammen zuckten. „Oh Mann Sonny, musst du uns so erschrecken?“, meinte Gina gleich. „Guten Morgen, na hast du gut geschlafen, Schatz?“, erkundigte sich Angie und küsste ihren Mann zur Begrüßung. „Hhm ja, ich denke schon. Ähm, wo ist Toni?“ „Da unten am See, er versucht zu Angeln.“, antwortete Trudy und lächelte Gina, die gedankenverloren auf Toni blickte, breit an. „Er hat schon ein paar Mal nach dir gefragt.“, meinte Valerie. Sonny nickte nur mit dem Kopf, klaute sich vom Tisch der Frauen eine Flasche Ginger Ale und was zum Essen und ging zum See runter. „Hey Toni. Ähm was machst du da?“, begrüßte er seinen Bruder. „Angeln.“ „Was? Aber doch nicht so. so fängst du auf Garantie nichts.“ „Ach ja, deshalb hab ich ja auf dich gewartete. Komm setzt dich und hilf mir.“ Sonny tat was sein Bruder ihm sagte und setzte sich zu ihm, die beiden Männer saßen so eine Weile zusammen und unterhielten sich, bis Gina plötzlich hinter ihnen stand. „Ähm Jungs, Entschuldigung, falls ich störe. Ähm, Sonny, hast du mal Zeit? Ich wollte Emi von der Schule abholen und ich wollte fragen, ob du mich fährst.“ „Sicher doch Gina. Toni schafft das hier allein, oder?“, erwiderte Sonny, grinste seinen Bruder, der einverstanden mit dem Kopf nickte, an und begleitete Gina zurück zu den Frauen. Gina erklärte schnell was die Beiden vorhatten, während Sonny im Haus verschwand und sich etwas anderes anzog.
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Schule „Oh, Miss Dickens, Lieutenant Crockett, gut das sie schon hier sind. Ich möchte mich gern kurz mit ihnen unterhalten.“, wurden die Beiden von Emilys Lehrerein schon auf dem Flur abgepasst. „Oh, oh.“, machte Sonny und schaute Gina lächelnd an. „Ach so ist das, jetzt weiß ich endlich von wem Emi das hat.“, scherzte Gina und folgte der Lehrerin. Sonny blieb kurz, wie angewurzelt stehen, schaute irritiert hinter Gina her und folgte ihr schließlich. „Setzten sie sich doch bitte.“, sagte die Lehrerin, als die Drei ein separates Zimmer betraten. „Was ist los? Hat Emily was angestellt?“ „Nein, nein Miss Dickens, ihre Tochter hat nichts verbrochen. Ich wollte darüber mit ihnen reden. Hier, schauen sie sich das mal an.“, erwiderte die Lehrerein und schob Gina eine Zeichnung über den Tisch. „Was ist das?“, fragte Sonny und schaute sich das Bild genau an. „Ähm, das hat Emily im Unterricht gemalt. Sie ist für ihr Alter ziemlich weit. Sie kann schon gut lesen. Wussten sie das?“ „Hhm ja, das hat sie bei Sonny gelernt, als er im Krankenhaus war. Die Beiden haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Ist das etwa nicht okay?“, fragte Gina und schaute verwundert auf Sonny, der nachdenklich auf Emilys Zeichnung blickte. „Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Nur ist es so, dass Emily nun den anderen Kindern um einiges Voraus ist, daher ist sie viel schneller mit den gestellten Aufgaben fertig und langweilt sich im Unterricht.“ „Dann stört sie also doch den Unterricht?“, unterbrach Sonny die Lehrerin und legte das Bild vor sich auf einen Tisch. „Nein, sie ist ganz lieb. Sie malt einfach Bilder. Hier, wir haben schon eine ganze Mappe voll. Ich wollte nur das sie darüber Bescheid wissen und ich wollte sie fragen, ob ich der Kleinen andere Aufgaben stellen darf.“ „Was?“, fragte Gina kurz. „Na ja, während die anderen Kinder die Buchstaben und Zahlen lernen, möchte ich, das Emily vielleicht schon ein paar ganze Sätze schreibt und kleine Aufgaben versucht zu rechnen. Nur brauche ich dafür ihr Einverständnis. Das soll nur ein Versuch sein, wenn es nicht klappt, machen wir das Ganze wieder rückgängig.“, erklärte die Lehrerin und reichte Gina ein Formular. Gina und Sonny schauten sich kurz an, lassen sich den Zettel durch und Gina unterschrieb den Zettel schließlich. Sie unterhielten sich noch einen Moment mit der Lehrerin, holten Emily ab und verließen die Schule, um nach Hause zu fahren. „Onkel Sonny, es ist ganz toll, dass du mich abholen gekommen bist.“, sagte Emily von ihren Sitz aus uns strahlte übers ganze Gesicht. Sonny lächelte kurz, lenkte den Wagen quer durch Miami und brachte seine Passagiere und sich selbst heil nach Hause, wo sie von den anderen Frauen und Toni und dem Kaffeetisch erwartet wurden. „Was war denn los?“, erkundigte sich Trudy bei Gina, nachdem sie alle mit dem Kaffeetrinken fertig waren und Emily und Sonny den Tisch verlassen hatten, um ans Wasser zu gehen. „Hier, das hat Emis Lehrerin uns gegeben. Die malt Emily im Unterricht. Habt ihr so etwas schon mal gesehen?“, fragte Gina und legte die Mappe mit Emilys Zeichnungen auf den Tisch. „Oh ja.“, meinte Toni, nachdem er sich ein paar der Bilder angeschaut hatte. „Was?“, fragte Gina überrascht. „Wo?“, hakte Angie nach und schaute Toni fragend an. „Sonny:“, erwiderte dieser kurz und senkte seinen Blick. „Würdest du uns das mal bitte genauer erklären, Toni.“, sagte Valerie und schaute sich in aller Ruhe die Bilder von Emily an.„Sonny kann das auch. Ich meine das mit dem Zeichnen. Hier, das hat er gemalt, als er zehn war. Ich habe sie immer bei mir.“, erwiderte Toni kurz, zog ein zusammengefaltetes Stück Papier aus seinen Portemonnaie und legte es ausgebreitet auf den Tisch. „Wow…“, meinte Angie und alle anderen Frauen nickten stumm mit dem Kopf. Sonny, der von dem ganzen Trubel nichts mitbekam, verbrachte den Rest des Tages mit Emily und genoss es sichtlich, so viel Zeit für ein Patenkind zu haben. Am nächsten Morgen wachte Sonny durch das Geschrei seiner Babys auf und kümmerte sich gleich um sie. Er machte ihre Fläschchen, fütterte sie, windelte sie und ging mit ihnen, nachdem er sie fertig angezogen hatte, vor die Tür und runter zum Wasser, um die anderen Leute im Haus nicht zu wecken. Er unterhielt sich kurz mit den Cops der neuen Einheit, die mit Wache halten dran waren und erkundigte sich nach Vorkommnissen. Als er erfuhr, dass alles ruhig war, nickte er mit dem Kopf, nahm seine Babys und ging ein bisschen mit ihnen spazieren, bis die Beiden wieder eingeschlafen waren. Sonny setzte sich unter einen Baum und schaute zu, wie die Sonne aufging. Es verging noch ein wenig Zeit, ehe nach und nach im Haus das Leben erwachte. Die Männer von Vice und auch Thomas Bailey machten sich für einen neuen Arbeitstag fertig und versammelten sich vorm Haus. Castillo schaute sich kurz um, erblickte Sonny, der noch immer unterm Baum saß und stutzte. Er wendete sich einen der neuen Cops zu und fragte: „Wie lange ist er schon wach?“ „Über zwei Stunden schon, Sir.“ Castillo nickte kurz mit dem Kopf, schaute in die Runde und ging langsam zu Sonny rüber. Er hockte sich vor Sonny und blickte ihn fragend an. „Ist alles okay bei dir?“ „Ja, alles klar. Ähm, Marty, wie läufst bei euch? Habt ich schon eine Spur von Rivera?“ „Nein, mal wieder nicht. Der Kerl hat ein super Versteck, das wir bis jetzt noch nicht ausfindig machen konnten.“ „Ähm, aber falls ihr Hilfe braucht, werdet ihr mich doch rufen, oder?“, unterbrach Sonny Castillo und schaute ihn fragend an. „Sicher doch Sonny. Mach dir jetzt einfach noch ein paar schöne Tage. Der Doc meinte, dass du in einer Woche wieder auf Arbeit darfst. Ich denke du wirst dich bestimmt nicht ärgern, oder. Immerhin hat Emily jetzt auch ein paar Tage Schulfrei, da könnt ihr Beide euch mal so richtig austoben. So, ich muss jetzt los, die Anderen warten schon. Kommst du hier zurecht, Sonny?“ „Ja, ich schaff das schon. Dann bis heute Abend.“, sagte Sonny noch und Castillo ging zurück zu den andren Cops, um ihnen das Zeichen zur Abfahrt zu geben. Kaum das die Cops von Vice den Platz verlassen hatten und die Polizisten von der neuen Einheit, die noch immer keinen Namen hatte, ihre Plätze bezogen hatten, kamen Toni und Emily aus dem Haus. „Onkel Sonny.“, rief das Mädchen gleich und kam freudestrahlend auf Sonny zugelaufen. Kurz bevor sie Sonny erreichte, verringerte sie ihre Tempo, schlich an den Babys, die friedlich schlummerten, vorbei und umarmte ihren Sonny. Toni folgte Emily leise, schaute Sonny lächelnd an und setzte sich zu ihm. „Guten Morgen Kleiner.“ „Hhm, guten Morgen.“, erwiderte Sonny, setzte Emily auf seinen Schoss und blickte sich kurz um. „Wie lange bist du schon hier, Sonny?“, fragte Toni und senkte grinsend seinen Kopf, als sein Magen knurrte. „Ähm, fast drei Stunden. Die Zwillinge hatten Hunger und ich wollte Angie nicht wach machen. Sie soll sich mal richtig ausschlafen. Aber was zum Essen und Kaffee könnte ich jetzt auch langsam gebrauchen.“, erwiderte Sonny und grinste seinen Bruder, der sofort wusste worauf Sonny anspielte, breit an. „Geht gleich los. Die Frauen sind schon alle wach und kümmern sich ums Frühstück. Sie rufen uns dann.“, meinte Toni noch und schon ging erneut die Haustür auf und Gina kam raus. Sie schaute sich kurz um und winkte schließlich die beiden Männer und Emily zu. Daraufhin nahmen Sonny und Toni jeweils eines der Babys und Emily nahm die Decke, auf der Sonny gesessen hatte und sie gingen gemeinsam zurück zum Haus. Sonny begrüßte alle Frauen nacheinander, gab seiner Frau einen leidenschaftlichen Guten Morgen Kuss und setzte sich neben Emily an den Frühstückstisch. Nach dem Frühstück legte Sonny, der sich nicht fühlte, noch einmal etwas hin, um sich ein bisschen auszuruhen. Doch als Angie, die sich schon wieder Sorgen machte, fünf Minuten später nach Sonny sehen wollte, war dieser schon fest eingeschlafen und bekam von seinem Umfeld nichts mehr mit. Toni kümmerte sich unterdessen um Emily, die er schon wie sein eigenes Kind liebt und machte mit ihr einen ausgiebigen Spaziergang durch den Wald. Die Frauen schafften im Haus etwas Ordnung, nahmen anschließend die Babys und verließen alle das Haus, um die frische Luft und den sonnigen Tag zu genießen. Sie unterhielten sich ein Augenblick mit den Leuten der neuen Einheit, die die Nacht über Wache gehalten hatten und jetzt zu Bett gehen wollten. Tagsüber wurden keine Wachen benötig, da sich ja genug Leute vor Ort aufhielten und alles im Blick hatten. So war Sonny im Haus ungestört und konnte sich richtig ausschlafen. Als er nach drei Stunden wieder aufwachte, ging er, nachdem er sich frisch gemacht hatte, zu den Frauen raus, entschuldigte sich bei ihnen und umarmte seine Frau. „Angie, ich lieb dich.“, flüsterte er ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss. Angie lächelte ihren Mann verliebt an und blickte danach an ihn vorbei. „Da kommen Toni und Emily.“ Sonny drehte sich langsam um, winkte Emily zu und ging ihr entgegen. „Onkel Sonny, schau mal was ich habe.“, rief Emily, ließ sich von Sonny hochheben und steckte ihm ihre Hand auf dem Rück unters T-Shirt. Kurz darauf spürte Sonny ein Jucken auf seinen Rücken und verzog sein Gesicht. Er stellte Emily zurück auf den Boden und blickte sie fragend an. „Wow, was zum… was ist das?“ „Juckpulver. Hat Toni mir gezeigt.“, erklärte Emily, schaute Sonny frech an und begann laut zu lachen, als dieser sich den Rücken kratzte. „Na warte Emi…“, meinte Sonny lachend, griff sich das Kind, hob es über den Kopf und ging zum See runter. „Sonny nicht!“, rief Gina nervös, sprang von ihren Stuhl auf und wollte Sonny so aufhalten. „Emily kann doch noch nicht schwimmen.“ „Dann wird sie es jetzt lernen.“, erwiderte Sonny trocken und warf Emily, die laut aufschrie, ins Wasser. Emily schrie noch immer und landete Kopfüber im See. „Oh mein Gott…“, meinte Gina und wollte zu ihrer Tochter laufen. „Bleib ruhig Gina, da wo Emi jetzt ist, kann sie noch stehen.“, sagte Toni, der zu Gina gegangen war und schaute weiter auf Sonny und auf das Wasser, wo Emily wieder auftauchte, sich hinstellte und zu lachen begann. „Los komm raus Emily.“, meinte Sonny, grinste das Mädchen an und breitete seine Arme aus. „Oh nein, komm du doch rein und hol mich.“, rief Emily und ging ein Schritt rückwärts. „Emi nicht! Bleib stehen, da ist der Grund gleich zu ende, dann geht’s bergab.“ Doch diese Warnung von Sonny kam etwas zu spät. Emily machte gerade ihren nächsten Schritt und war plötzlich bis über den Kopf im Wasser verschwunden. „Nein.“, schrie Gina auf und wollte sofort zum See laufen, aber Toni hielt sie zurück. „Warte.“, sagte er und umarmte Gina von hinten. Sonny reagierte, ohne lange nachzudenken, sprang ohne zu zögern ins Wasser und tauchte mit Emily im Arm wieder auf. Das Mädchen schaute sich erschrocken um, blickte Sonny in die Augen und begann zu lachen, als sie Sonnys lächelndes Gesicht sah. Danach kletterte sich auf Sonnys Rücken, so wie sie es sich bei den Koalabären, abgeschaut hatte und gab ihn ein Zeichen, das er sich bewegen konnte. „Okay, aber halt dich gut fest, Emi.“, meinte Sonny, stiefelte durchs Wasser zurück an Land und ging langsam in Richtung Haus davon. „Ähm, hat man euch schon mal gesagt, das man ohne Sachen baden geht?“, fragte Toni, hielt nun Ginas Hand und begann zu lachen. Sonny schaute kurz in die Runde, blieb vor Gina stehen, lächelte sie entschuldigend an und ging ins Haus. Dort stellte er Emily auf den Boden, half ihr schnell beim Schuhe ausziehen, zog seine Schuhe ebenfalls aus und führte Emily durchs Haus zum Badezimmer hin. Gina und Angie schauten sich kurz an, schüttelten lachend die Köpfe und gingen ebenfalls ins Haus. Sie stolperten fast über die Schuhe von Sonny und Emily und begannen erneut zu lachen. Dann folgten sie der nassen Spur, die Sonny und Emily hinterlassen hatten und passten die Beiden vor dem Badezimmer ab. „Warte Sonny, ich kümmere mich um Emi. Geh du dich lieber umziehen.“, hielt Gina Sonny auf und gab ihm einen Stups. „Hhm, okay.“, erwiderte Sonny, lächelte Gina an, schaute grinsend auf Emily und blickte danach seiner Frau tief in die Augen. Angie lächelte Sonny übers ganze Gesicht an, zog ihn ein Stück zu sich heran und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Danach verschwand Sonny, mit einem Handtuch über dem Arm, in seinem Zimmer und zog sich um. Angie blickte ihren Mann kurz hinterher, ging zurück zur Tür, nahm die Schuhe, um die sich schon eine Pfütze gebildet hatte und brachte sie vor die Tür. Dort kippte sie das Wasser aus den Schuhen und stellte diese zum Trocknen auf die Veranda. Die anderen Frauen beobachteten Angie dabei und begannen erneut zu lachen. Kurz darauf tauchten Sonny, Emily und Gina wieder vor der Tür auf. Gina gab ihrer Tochter noch einen Kuss und ging mit Angie, die ihren Mann auch noch einen Kuss gab, zu den Frauen, die es auf ein paar Decken unter einem Baum bequem gemacht hatten, rüber. Sonny und Emily, die nun Badesachen anhatten, gingen wieder zum See runter, legten dort ihre Handtücher auf eine Decke, die Toni ihnen hingelegt hatte und gingen wieder ins Wasser. Toni zog sich in der Zwischenzeit auch um und folgte den Beiden ins Wasser. Die beiden Männer übten mit Emily das Schwimmen und das Mädchen machte dabei gute Fortschritte. Die Drei genossen es sichtlich, so viel Zeit miteinander zu verbringen. Schnell war der Tag vergangen und die Leute von Vice, sowie Thomas Bailey, der schon fast zur Familie gehörte, trafen wieder am Haus ein. Emily berichtete allen sofort, was sie mit Sonny gemacht hatte und das sie jetzt schwimmen konnte. „Und sie hat dir echt Juckpulver ins T-Shirt gesteckt?“, versicherte sich Ricardo bei Sonny und begann zu lachen, als Sonny nur stumm mit dem Kopf nickte. „Oh Mann, dass hätte ich gerne gesehen.“, meinte Ricardo und begann erneut zu lachen, als er Sonnys Gesichtsausdruck sah. „Ha, ha, sehr witzig. Ich hätte dich ja mal sehen wollen.“, gab Sonny zurück und begann ebenfalls zu lachen.
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  • 4 weeks later...
Zwei Tage später „Siehst du Emi, das wird der Körper von deinem Tier.“, sagte Sonny und hielt einen aufgeblasenen Luftballon in der Hand. „Wie das?“ „Ganz einfach Emi, wir nehmen jetzt den Kleister hier und das Papier und bekleben damit den Luftballon. Dann lassen wir ihn trocknen und danach kannst du ihn anmalen.“, erklärte Toni, der neben Sonny saß und Zeigte Emily, wie man den Luftballon bekleben musste. Emily, Sonny und Toni waren so darin vertieft, ihre Luftballons zu bekleben, dass sie dabei die Zeit vergaßen und plötzlich standen die Cops von Vice, die früh das Haus verlassen hatten, wieder in der Tür. „Tolles Wetter habt ihr uns dagelassen.“, meinte Valerie und küsste Ricardo zur Begrüßung zärtlich auf den Mund. „Ja, es regnet schon den ganzen Tag.“, beendete Angie den Satz und begrüßte die Cops. „In Miami regnet es nicht. Ähm, wo ist Sonny?“, erwiderte Castillo und schaute sich suchend um. „Er ist mit Toni und Emily in der Küche. Sie basteln gerade an Emis Hausaufgabe.“, sagte Gina lächelnd. Castillo nickte kurz mit dem Kopf und ging in Richtung Küche davon. „Das muss ich sehen.“, meinte Martin und folgte dem Lieutenant. Auch Switek und Ricardo gingen Castillo nach, um sich Emily und die beiden Männer beim Basteln anzusehen. Castillo wartete kurz, bis alle hinter ihm waren und öffnete leise die Tür, um niemanden zu erschrecken. Emily, Sonny und Toni waren noch immer damit beschäftigt die Luftballons mit Papier zu bekleben. Castillo räusperte sich kurz und schaute Sonny ernst an. „Kann ich dich mal kurz sprechen, allein?“, fragte er. Sonny nickte stumm mit dem Kopf, wusch sich die Hände und folgte Castillo auf die Veranda. „Was ist los, Marty?“ „Ich weiß, dass wir eine Vereinbarung hatten, hier nicht über die Arbeit zu reden, aber könntest du mir mal erklären, was in Atlanta passiert ist. Ich hatte heute auf dem Revier einen Anruf, von einem gewissen Lieutenant Noris. Er vermisst zwei seiner 338 Lapua Magnum Gewehre.“, sagte Castillo und setzte sich auf einen Stuhl. Sonny schaute den Lieutenant kurz an, holte sich auch einen Stuhl, setzte sich, zündete sich eine Zigarette an und beobachtete, wie der Regen durch das Blätterdach einiger Bäume rauschte. Er nahm einen langen Zug von seiner Zigarette und erklärte Castillo, was in Atlanta passiert war. Während Sonny alles, bis ins kleinste Detail erzählte, trat Angie kurz an die Tür, um die beiden Männer zum Abendessen zu rufen, blieb aber stehen und schwieg. Sie hörte ihren Mann kurz zu, schaute ihn traurig an und ging leise zurück ins Haus. „Was ist Angie, wo sind Sonny und Castillo?“, fragte Gina, als sie Angie allein zurückkommen sah. „Ähm, die Beiden sitzen draußen auf der Veranda und unterhalten sich über Billy. Dabei wollte ich die Beiden nicht stören.“, erwiderte Angie und setzte sich nachdenklich, neben Emily, um ihr diesmal beim Brötchenschmieren zu helfen, an den Esstisch. Nach zwei Stunden saßen Castillo und Sonny, der nervös mit seinem Feuerzeug spielt, immer noch auf der Veranda und unterhielten sich. „Hey Sonny, ist alles okay mit dir?“, fragte Castillo, als Sonny plötzlich am ganzen Körper zuckte. „Ja, alles klar, nur wird es langsam etwas frisch hier draußen. Ich denke wir sollten mal rein gehen. Ähm, ich klär dann morgen mit dem Lieutenant aus Atlanta alles, wegen der Waffen.“ „Das hab ich schon gemacht. Wir können die beiden Waffen behalten. Zeigst du sie mir mal?“ „Ähm, können wir das morgen machen?“, unterbrach Sonny Castillo und schaute auf sein Feuerzeug, das er noch immer in der Hand hielt. „Sicher, los lass uns reingehen. Langsam hab ich Hunger.“, erwiderte Castillo, erhob sich von seinem Stuhl, schob ihn zur Seite und ging zur Tür. Sonny stellte seinen Stuhl ebenfalls zurück auf den alten Platz und folgte dem Lieutenant ins Haus, wo die Küche und das Esszimmer bereits leer waren. Auf dem Tisch standen nur noch zwei Gedecke und eine, mit der Weile kalt gewordene Pizza. Sonny setzte sich an den Tisch, nahm sich ein stück der Pizza und wollte gerade reinbeißen, als die Tür aufging und Angie und Gina den Raum betraten. „Na endlich. Seid ihr jetzt fertig?“, fragte Angie gleich und blickte ihren Mann lächelnd an. „Ja, wir haben alles geklärt.“, antwortete Castillo und Sonny nickte nur zustimmend mit dem Kopf. „Da ist jemand sauer auf dich Sonny.“, meinte Gina und Sonny wusste genau, von wem die Rede war. „Emily. Oh Mann, ich hab ihr versprochen sie ins Bett zu bringen. Hhm, ich werde mal kurz nach ihr schauen.“ „Okay, aber sei leise Sonny, vielleicht ist sie ja schon eingeschlafen.“, sagte Angie und gab Sonny, der sein letztes Stück Pizza runtergeschluckt hatte, noch einen Kuss, ehe dieser das Esszimmer verließ. Gina und Angie setzten sich an den Tisch, um Castillo Gesellschaft zu leisten und unterhielten sich mit ihm über die vergangenen Tage. Währendessen erreichte Sonny Emilys Zimmer, öffnete leise die Tür und schaute hinein. Er sah das Mädchen auf dem Bett liegen und wie es krampfhaft so tat, als ob es schon schlief. Sonny lächelte, stellte sich ins Zimmer, mit dem Rücken zum Bett und nahm die Türklinge in die Hand. „Oh schade, Emi schläft schon. Na dann geh ich wieder. Los Jungs, raus hier!“, sagte er so laut, das Emily es hören musste und hielt die Tür offen, so das die drei Hunde raus konnten. „Nein, nein.“, reif Emily plötzlich, schmiss ihre Decke nach hinten und saß plötzlich aufrecht im Bett. „Bitte geh nicht, Onkel Sonny. Ich schlaf doch noch gar nicht.“ Sonny drehte sich lächelnd zu Emily um, setzte sich auf ihr Bett und umarmte sie. Auch die Hunde machten kehrt und krochen unter Emilys Bett. „Tut mir leid Emi, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte.“„Hhm okay, aber morgen hast du doch wieder Zeit für mich, oder?“, fragte Emily und schaute Sonny bittend an. „Hhm, mal sehen. Aber diesmal kann ich es dir nicht versprechen. So, du musst jetzt schlafen, es ist schon spät. Vielleicht können wir morgen schon die Luftballons anmalen.“ „Oh ja. Gute Nacht, Onkel Sonny.“, sagte Emily freudestrahlend, gab Sonny noch einen Kuss auf die Wange und legte sich wieder hin. Sonny deckte das Mädchen wieder zu, lächelte es noch einmal an und verließ das Zimmer wieder, um zu den Anderen zu gehen. Es setzte sich neben seine Frau auf einen freien Platz und kuschelte sich an ihr an. So saßen alle beieinander und unterhielten sich über verschiedene Themen. So verging einige Zeit und Sonny wollte sich etwas zum Trinken holen, kam am Fenster vorbei und schaute zufällig hinaus, als plötzlich ein Blitz in den nahe liegenden See einschlug und kurz darauf ein Donnern zu hören war. „Wow.“, meinte Sonny und zuckte zusammen. Kurz darauf setzte ein starker Regen ein und es zuckten erneut Blitze am Himmel entlang. „Oje, ich glaube das mit dem zu Bett gehen, können wir wohl vergessen.“, sagte Gina und rutschte noch näher an Toni heran. Unterdessen lag Emily, die durch das Donnern aufgewacht war, ängstlich unter ihrer Decke, die sie über ihren Kopf gezogen hatte und schrak bei jedem weiteren Donnern zusammen. Sie begann zu weinen und wollte aus ihren Zimmer laufen, doch die Angst hielt sie in ihrem Bett gefangen. „Hey Sonny, was hast du vor?“, fragte Castillo, als Sonny aus der Küche kam und sein Trinken auf den Tisch stellte, sich aber nicht wieder zu Angie setzte. „Ich wollte mal kurz nach Emily schauen. Ähm, ich glaube durch das Unwetter wird sie aufgewacht sein.“ „Okay, aber sei leise, falls sie doch noch schläft.“, sagte Gina, lächelte Sonny dankbar an und zuckte zusammen, als erneut Donner zu hören war. Toni legte Gina seinen Arm über die Schulter, zog sie zu sich heran, um sie zu beruhigen und grinste Sonny frech an. Dieser nickte stumm mit dem Kopf, blickte Angie tief in die Augen und verließ das Zimmer, schlich leise durchs Haus, hin zu Emilys Zimmer. Dort öffnete er vorsichtig die Tür und schaute auf Emilys Bett. Als es wieder Donnerte, zuckte Emily erneut zusammen und machte sich ganz kein in ihrem Bett. Sonny hörte das Schluchzen, schaltete das Licht an und ging langsam zum Bett rüber. „Hey Emi Schätzchen, komm mal da raus.“, sagte er leise und keine Sekunde später hatte Emily die Decke vom Kopf gerissen, umarmte Sonny ängstlich und hielt sich ganz doll fest. Sonny spürte, wie Emilys Tränen sein T-Shirt durchnässten, stand mit dem Mädchen auf dem Arm auf, nahm die Decke vom Bett und ging zurück ins Wohnzimmer, wo alle Anderen noch immer versammelt saßen und auf ihn warteten. „Na endlich, da bist du ja wieder.“, sagte Angie gleich und rutschte etwas zur Seite, so das Sonny sich zwischen ihr und Gina setzten konnte. „Ähm Sonny, was ist denn da außer Emi noch unter der Decke?“, fragte Ricardo und deutete auf das Ende der Decke, das auf dem Boden schliff und sich bewegte. „Na wer wohl.“, erwiderte Sonny kurz, zog die Decke hoch und die beiden Beagle, sowie Willy kamen zum Vorschein. „Die Drei lagen bei Emi im Zimmer.“ Emily, die sich inzwischen etwas beruhigt hatte, schaute ihre Mom kurz entschuldigend an und Sonny setzte sich mit ihr auf dem Arm, auf seinem Platz, deckte das Mädchen zu und zog seine Frau wieder zu sich heran. Es begannen wieder die unterbrochenen Gespräche und kurz darauf war Emily friedlich eingeschlummert. So saßen alle noch eine Weile, bis das Gewitter nachließ und es nur noch regnete, dann gingen alle nach und nach ins Bett, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
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Am nächsten Morgen „Hey Benny, was ist da los?“, fragte Sonny seinen Neffen, der vorm Funkgerät saß und mit jemanden sprach. „Ach nichts weiter.“ „Wir fahren in einer Stunde los. Wir melden uns dann bei euch.“, hörte Sonny die Stimme von Castillo, bevor das Gespräch beendet war. „Benny, sag mir was die vorhaben!“, forderte Sonny und schaute seinen Neffen ernst an. „Oh Mann Sonny, ich hab Castillo versprochen dir nichts zu sagen.“ „Detective Blake, sag mir sofort was los ist! Es ist mir völlig egal was Castillo dir gesagt hat, ich bin dein Lieutenant. Also rede endlich!“ „Ja Sir.“, gab Benjamin zurück, schaute Sonny verunsichert an und erzählte seinem Onkel alles. „Wie jetzt, die haben erfahren wo Rivera sein Quartier hat und wollen ihn hops nehmen? Das stinkt doch förmlich nach einer Falle. Wo wollen sie hin?“, hakte Sonny nach. „Aber ich habe schon viel zu viel gesagt. Castillo möchte, dass du dich da raus hältst.“ „Los jetzt, sag’s mir!“ Toni, der inzwischen den Raum betrat, stutzte kurz, blickte irritiert zwischen Sonny und Benjamin hin und her und hörte weiter zu, was die beiden Männer besprachen. Benjamin erklärte Sonny, wo die Cops von Vice Rivera schnappen wollten und senkte ergebend den Kopf. „Was, die laufen in eine Falle. Ihr glaubt doch nicht im Ernst dass Rivera die ganze Zeit über in der Lagerhalle campierte. Ich habe die Halle Stichprobenartig überprüfen lassen, da war nichts.“, sagte Sonny kurz, machte auf den Absatz kehrt, schaute Toni kurz an und verließ den Raum. Toni konnte in Sonnys Augen genau sehen, was in dessen Kopf vorging. Er schaute seinen Sohn kurz an und lief Sonny nach. „Benny, du übernimmst hier das Kommando. Ich melde mich gleich noch mal.“, sagte Sonny, der noch mal zurück kam und nickte seinen Neffen ernst zu. „Ja Sir.“, doch diese Worte hörte Sonny schon nicht mehr, schon war er wieder aus dem Zimmer verschwunden und lief zu seinem Mercedes rüber. Toni, der Gina Bescheid gab, rannte Sonny nach, setzte sich auf den Beifahrersitz und schaute seinen Bruder ernst an. Sonny nickte nur mit dem Kopf, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen davon. „Hey Toni, funk Benny noch mal an. Ähm sag ihn, er soll Tom informieren und ihm sagen, wo er hin soll. Sag ihm das wir fast da sind und sag ihm, dass wir uns später noch mal melden.“, sagte Sonny plötzlich und stoppte den Wagen an einer roten Ampel. Toni tat, ohne lange zu zögern, was Sonny ihm sagte, redete mit seinem Sohn und wendete sich danach seinem Bruder wieder zu. „Und Sonny, was denkst du, wird Rivera deinen Leuten etwas antun?“, fragte er. „Ich denke nicht. Oh Mann, ich hoffe nicht. Ähm, ich meine, ich denke Rivera will uns und nicht die Anderen. Er wird von ihnen verlangen, dass sie uns anrufen und dorthin locken. Aber ich bin mir sicher, dass Rivera nicht damit rechnen wird, dass wir so schnell da sind.“ „Warte, das ist doch genau dort, wo Rivera dich gefangen gehalten hatte, oder? Glaubst du, du schaffst das?“ „Ja, wird schon, Toni. Mach dir mal keine Sorgen um mich. Jetzt wo ich mir das Gelände so anschaue, sehe ich, dass Rivera die ganze Zeit mit uns gespielt hat. Hier hat alles begonnen.“, meinte Sonny, stoppte den Wagen und schaute sich unsicher um. „Hier hatte ich das erste Treffen mit Rivera, damals als er Marvin erschossen hatte. Ich glaube er holt jetzt endgültig zum finalen Schlag aus. Er will es da enden lassen, wo es begonnen hat.“ „Ähm, was jetzt?“, fragte Toni nach einer kurzen Pause. „Los, komm mit!“, erwiderte Sonny, öffnete den Kofferraum und holte die beiden Gewehre, die er noch immer da drin zu liegen hatte, raus. „Hier, du weißt ja, wie es funktioniert.“ „Okay, na dann los.“, meinte Toni, checkte seine Waffe und folgte Sonny. „Da sind sie.“, sagte Sonny leise, als er von einem Dach aus, die Cops von Vice sah. Ricardo und Castillo hockten vor zwei Männern, die ihnen eine Waffe an den Kopf hielten. Switek und Martin, die anscheinend die Verstärkung bildeten, hockten weiter abseits hinter einen Stapel Paletten und beobachteten angespannt die Situation. Sie hatten zwar ihre Waffen im Anschlag, konnten aber kein klares Ziel ausmachen. Ohne lange nach zu denken, entsicherte Sonny seine Waffe, hockte sich hin und schaute Toni noch einmal kurz an. Dieser wusste sofort was Sonny vorhatte, entsicherte ebenfalls seine Waffe und hockte sich neben Sonny. In diesem Moment spürte Sonny die Vibration seines Handys. Er gab Toni ein Zeichen und zog sein Handy aus der Jackentasche. „Crockett.“ „Hey Sonny tu es nicht…“ „Halts Maul.“, hörte Sonny erst die Stimme von Ricardo und dann die von Rivera und nun konnte Sonny Rivera, der sich jetzt neben Ricardo gestellt hatte, sehen. „Was willst du, Rivera.“ „Dich Crockett. Dich und deinen Bruder. Ich habe hier zwei deiner Leute und ich gebe dir zwei Stunden Zeit um hier her zu kommen.“ „Sonny nicht.“, hörte Sonny Castillo schreien und kurz darauf folgte ein Schuss. „Martin.“, schrie Sonny und sah wie Castillo getroffen zusammenbrach. „Das war nur eine Warnung. Du hast zwei Stunden um zur Lagerhalle zu kommen.“, sagte Rivera noch und beendete das Gespräch. Sonny steckte sein Handy weg, schaute angespannt auf Ricardo und Castillo, der sich langsam wieder aufrichtete und auf dessen rechte Schulter Blut zu sehen war. Er blickte kurz seinen Bruder an, nickte ihm zu und dieser wusste genau was Sonny wollte. Die beiden Männer brachten ihre Waffen wieder in Anschlag, zielten und drückten ab. Beide Schüsse trafen ihr Ziel und die beiden Männer, die vor Castillo und Ricardo standen, brachen kurz darauf zusammen. Switek und Martin reagierten sofort, als sie die Schüsse hörten und eröffneten ebenfalls das Feuer. Sie setzten so zwei weitere Leute von Rivera außer Gefecht. Rivera blickte sich erschrocken um, verpasste Ricardo, der ihn angreifen wollte, einen Faustschlag ins Gesicht und machte sich aus dem Staub. Sonny und Toni liefen, nachdem Switek und Martin soweit alles unter Kontrolle hatten zu Ricardo und Castillo runter und erkundigten sich nach deren Befinden. Als Castillo und auch Ricardo Sonny versicherten, dass bei ihnen alles in Ordnung sei, schaute Sonny kurz seinen Bruder an, ließ sein Gewehr fallen und lief einfach los. „Sonny nicht.“, schrie Toni, gab Ricardo sein Gewehr und rannte seinem Bruder hinterher. „Oh Mist, hoffentlich geht das gut. O’Brien, folg den Beiden!“, meinte Castillo und blickte unsicher hinter Toni her, der gerade um eine Hauserecke bog. Als Toni um die Ecke bog, stand Sonny plötzlich vor ihn und schaute direkt in den Lauf einer Waffe, die Rivera ihn vor den Kopf hielt. „Ei, ei, ei, wen haben wir denn da. Crockett, sag ihm er soll seine Waffe fallen lassen!“, sagte Rivera und deutete auf Toni, der mit gezogener Waffe hinter Sonny stand. Sonny verspannte sich am ganzen Körper, drehte sich langsam zu seinem Bruder um, blickte ihn tief in die Augen und nickte mit dem Kopf. „Tu was er sagt, Toni.“ Daraufhin senkte Toni seine Waffe, sicherte sie und ließ sie auf den Boden fallen. „Los Abmarsch!“, forderte Rivera, trat Sonny von hinten mit dem Fuß ins Knie, so das dieser schon das erste Mal mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging und begann laut zu lachen. Toni half Sonny auf die Beine, hielt ihm einen Moment fest und blickte Rivera finster an.„Gehst wieder, Sonny?“, fragte er, als Sonny einigermaßen fest stand. „Ja, danke.“ „Ach wie rührend, los jetzt! Jonny gib uns Deckung!“, sagte Rivera und zeigte Sonny und Toni mit der Waffe, dass sie losgehen sollten. Die Beiden taten, was man ihnen sagte und wurden von Rivera an eine abgelegene Stelle gebracht. „Und Crockett, weißt du wo wir sind? Hier hat es angefangen, hier wird es enden. Jonny, los fessle sie!“, befahl Rivera und begann erneut zu lachen, als er Sonnys unsicheren Blick sah. Jonny zwang Sonny auf die Knie, fesselte ihn mit den Händen und Füssen zusammen, so dass dieser sich nicht mehr bewegen konnte und wendete sich danach Toni zu. Diesen führte Jonny einige Meter von Sonny weg, ließ ihn ebenfalls knien und fesselte auch ihn so, wie er es bei Sonny getan hatte. Die beiden Brüder knieten sich nun Auge in Auge gegenüber und Sonny schwante schon, was Rivera vorhatte. „Sehr schön.“, sagte Rivera, der sich nun neben Toni gestellt hatte, holte aus und verpasste Toni einen Schlag ins Gesicht. Dabei beobachtete er genau Sonnys Reaktion und grinste überlegen übers ganze Gesicht. Sonny zuckte am ganzen Körper zusammen und versuchte aufzuspringen, wurde aber von den Fesseln, die sich in seine Handgelenke schnitten, zurückgehalten. „Rivera, ich bring dich um!“, schrie Sonny wütend. „Falsch Crockett! Ich bring euch um.“, meinte der Gangster, kam auf Sonny zu, zog sein Messer aus der Jackentasche und verpasste Sonny eine Schnittwunde über die rechte Brust. Sonny schrie kurz auf, biss die Zähne zusammen und versuchte sich erneut von seinen Fesseln zu befreien, aber das Seil schnitt ihn nur noch tiefer in seine Handgelenke. Und diesmal sah es Rivera mit Freuden, wie Toni versuchte aufzuspringen und von seinen Fesseln zurückgehalten wurde. Sonny senkte vor Schmerzen seinen Kopf und versuchte ruhig zu atmen. Als er dann seinen Kopf wieder hob, sah er wie Rivera auf Toni zuging, sich neben ihn stellte, so dass Sonny freie Sicht hatte, und auch ihm eine Schnittwunde zufügte. Rivera genoss es sichtlich, zu sehen, wie Sonny sich erneut von seinen Fesseln zu befreien versuchte und vor Schmerzen sein Gesicht verzog. Sonny war kurz davor seinen Verstand zu verlieren und wollte laut schreien, als er sah, wie Rivera erneut auf Toni zuging. Doch in diesem Moment kam Martin um die Ecke und eröffnete sofort das Feuer. Die erste Kugel, die er abfeuerte, traf Jonny und setzte ihn außer Gefecht. Die nächsten Kugeln schlugen dicht neben Toni und Rivera in die Erde ein. Rivera ließ vor Schreck sein Messer fallen, blickte nervös auf Martin, dessen Waffe eine Ladehemmung hatte und rannte davon. Martin schmiss wütend seine Waffe auf den Boden, lief zu Sonny rüber und befreite ihn von seinen Fesseln. Sonny krümmte sich vor Schmerzen, fasste sich mit seiner Hand auf seine Brust und diese wurde gleich von Blut überströmt. Sonny schaute kurz, mit schmerzverzerrtem Gesicht, auf seinen Bruder, der gerade von Martin befreit wurde, sprang auf und lief hinter Rivera, der kurz zuvor in ein Gebäude verschwunden war, her. „Sonny:“, schrie Toni, blickte Martin, der Jonny, der sich bereits wieder aufgerappelt hatte, Handschellen anlegte, unsicher an, schüttelte mit dem Kopf und lief hinter Sonny her. Martin blieb einen Moment wie versteinert stehen, führte dann Jonny zu Ricardo, der sich inzwischen um Castillo kümmerte, rüber und erklärte ihnen, was vorgefallen war. Kurz darauf trafen auch ein Krankenwagen, sowie mehrere Streifenwagen vor Ort ein. Doktor Bailey und Doktor Andrews, sowie ein weiterer Sanitäter kümmerten sich gleich um Castillo und um die verletzten Gangster. „Wo sind Sonny und Toni jetzt?“, fragte Ricardo. „Da drin.“, erwiderte Martin und zeigte auf ein Gebäude, das gute hundert Meter von ihnen entfernt stand. „Sie waren auf der anderen Seite. Und die Beiden sind jetzt hinter Rivera her.“ Während Martin noch einmal alles erklärte, erreichten Rivera und kurz nach ihm Sonny das Dach des Gebäudes. Toni jedoch irrte noch immer in einigen Etagen weiter unten umher und bekam, von dem was sich auf dem Dach abspielt, noch nichts mit. „Rivera, bleib stehen!“, schrie Sonny gleich, als er das Dach erreichte und brachte Rivera so davon ab noch weiter zu laufen. Dieser drehte sich langsam zu Sonny um, grinste ihn frech an und suchte mit seinen Augen nach einem Fluchtweg. „O’Brien, gib ihnen Deckung! Ricardo, Switek, ihr kümmerte euch um die Streifenpolizisten.“, sagte Castillo erst und zuckte zusammen, als Thomas Bailey ihm das Hemd öffnete, um nach seiner Schulter zu schauen. „Komm schon Rivera, gib auf. Du hast keine Chance hier weg zu kommen.“ „Okay Crockett, du hast gewonnen.“, meinte Rivera nach einigen schweigsamen Minuten, hob seine Hände und kam langsam auf Sonny zu. Sonny ging das alles etwas zu schnell. Er ahnte dass der Gangster noch etwas vorhatte und war so auf alles gefasst. Plötzlich sprang Rivera auf Sonny zu und wollte ihm einen Faustschlag versetzten, doch Sonny reagierte blitzschnell, machte einen Schritt zur Seite und verpasste seinerseits Rivera einen Schlag. Es begann eine wilde Schlägerei zwischen den beiden Männern, in deren Verlauf Sonny immer weiter an den Rand des Daches gedrängt wurde. Gerade als Sonny Rivera fast außer Gefecht gesetzt hatte, tauchte Toni an der Tür, die zum Dach führte, auf und lenkte Sonny dadurch ab. Rivera schaute kurz auf Toni, hinter dem jetzt auch schon Martin auftauchte, sprang nach vorn auf Sonny zu und riss ihn mit sich über den Rand des Daches. „Sonny…“, schrie Toni erschrocken auf und schaute geschockt auf den Rand. „Nein.“, schrie Ricardo und blickte auf die beiden Männer, die vom Dach des Gebäudes fielen. Auch alle anderen Anwesenden, hielten in ihren Tun inne und blickten erschrocken auf das Dach. Der einzigste, der reagierte, war Martin. Er schnappte sich das Ende eines Seils, das vor ihm auf dem Boden lag und sich nach und nach abträufelte, legte es geistesgegenwärtig um einen Pfahl und hielt es fest. Die Männer, die unten standen, schlossen, als der erste Körper auf dem Boden aufschlug, für einen Moment, die Augen und warteten auf den zweiten Aufprall. Als sie ihre Augen wieder öffneten, sahen sie, wie Sonny kopfüber und bewegungslos, an dem Seilende hing, das sich um einen seiner Füße gewickelt hatte. Als Martin feststellte, dass sich das Seil gespannt hatte, band er sein Ende schnell an den Pfahl, lief zu dem Rand und schaute, mit den schlimmsten Befürchtungen drüber hinweg. Wie er dann Sonny an dem Seil hängen sah, atmete er erleichtert auf. Aber er wusste, dass es noch nicht vorbei war. „Toni, komm her!“, rief Martin laut und blickte unsicher auf Sonny, der noch immer reglos am Seil hing, das sich jedoch langsam von seinem Fuß löste. Toni fand durch den Ruf in die Realität zurück, schüttelte sich kurz und lief zu Martin rüber. „Oh Gott sei Dank, Sonny.“, dachte Toni und bemerkte aber Martins besorgten Blick auf das Seil. „Hey Sonny… kannst du mich hören? Los, komm schon Kleiner, mach die Augen auf!“, schrie Toni und sah, wie Sonny langsam die Augen öffnete. Dieser zuckte erschrocken zusammen, als er realisierte wo er war und bekam Panik. „Ruhig Sonny! Versuch dich aufzurichten und nach dem Seil zu greifen!“, rief Martin laut, damit Sonny ihn auch verstehen konnte. Sonny nickte mit dem Kopf, schwankte mit seinen Oberkörper hin und her und versuchte sich so aufzurichten. Durch den Schwung, den er holte, lockerte sich zusehends die Schlaufe um seinen Fuß und es fielen immer wieder kleine Gegenstände aus seinen Jackentaschen, die am Boden zerschellten. Mit letzter Kraft und im letzten Augenblick, schaffte Sonny es nach dem Seil zu greifen und sich festzuhalten, ehe sich die Schlaufe komplett von seinem Fuß löste. Sonny rutschte noch ein Stück runter, ehe er sich einigermaßen sichern konnte. „Halt dich fest Kleiner, wir ziehen dich rauf.“, rief Toni und nickte Martin zu. Unterdessen schaute Doktor Andrews nach Rivera, für den jedoch jede Hilfe zu spät kam und Doktor Bailey kümmerte sich weiter um Castillo und um die verletzten Männer von Rivera, die nun von Switek und einigen Streifen Polizisten bewacht wurden. Ricardo stand die ganze Zeit über reglos da und beobachtete weiter, wie Toni und Martin versuchten Sonny aufs Dach zu ziehen. „Oh Mist, das Seil hat sich verhakt.“, sagte Toni plötzlich und schüttelte verunsichert mit dem Kopf. „Los Sonny, gib uns deine Hand!“, meinte Martin, beugte sich über den Rand des Daches und wartete. „Ich… ich kann nicht.“, stammelte Sonny unsicher und senkte erschöpft den Kopf. „Du schaffst das, Kleiner. Los jetzt!“, drängte Toni, der sah, dass das Seil zu reißen drohte. Sonny nahm daraufhin all seine Kräfte zusammen, biss die Zähne vor Schmerzen zusammen, stemmte seinen rechten Arm nach oben und ergriff Martins Hand. Kurz darauf riss das Seil und Martin hatte seine liebe Mühe Sonny mit beiden Händen fest zu halten. Selber wurde er von Toni fest gehalten, um nicht auch noch über den Rand zu rutschen. „Oh Mann, das schaffen die Beiden nicht allein.“, meinte Ricardo und lief schon los. Thomas Bailey gab seinen Kollegen ein Zeichen, dass sich dieser um alles weitere kümmern sollte, schnappte sich Verbandszeug und rannte Ricardo hinterher. Als Ricardo das Dach erreichte, half er, ohne lange Nachzudenken, Martin und Toni dabei Sonny aufs Dach zu ziehen und schaute danach alle unsicher an. Sonny stand schwankend am Rand des Daches, blickte noch einmal auf Riveras Leiche, die noch am Boden lag und wendete sich danach seinen Freunden zu. Er schaute alle dankbar an, holte tief Luft und senkte seinen Kopf. „Oh Shit, nicht auch noch das.“, sagte er und blickte Toni mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Toni wusste sofort was mit seinem Bruder passierte, reagierte blitzschnell und hielt ihn fest, bevor dieser zusammenbrechen konnte. „Warte Sonny, langsam.“, sagte Toni und setzte sich mit seinem Bruder auf den Boden. Kurz darauf verkrampfte Sonny sich am ganzen Körper und begann unruhiger zu atmen. „Ruhig Sonny. Atme Kleiner.“, redete Toni auf Sonny ein und legte ihm vorsichtig die Hände auf die Brust, um ihn so zu beruhigen. Thomas durchsuchte vorsichtig Sonnys Jackentaschen und zog eines der kleinen Fläschchen hervor. „Mist, die Einzigste, die übrig ist.“, meinte er und schaute erst Sonny und Toni, danach Ricardo und zum Schluss Martin ernst an. „Ähm, kannst du mir von unten eine Spritze holen und sag Doc Andrews, er soll einen Hubschrauber rufen, der mir dieses Mittel hier mitbringt.“ Thomas gab Martin einen Zettel und dieser lief sofort los. Sonny verkrampfte sich unterdessen immer mehr und war kurz davor bewusstlos zu werden. „Durchhalten Sonny, Hilfe ist unterwegs. Immer schön weiteratmen.“, redete der Arzt auf Sonny ein, doch dieser zeigte keine Reaktion mehr. „Hier Thomas. Ähm, Doc Andrews bringt Castillo jetzt ins Krankenhaus. Die Leute von Rivera und Rivera selbst werden auch abtransportiert. Ähm, ich werde Switek ein bisschen helfen gehen. Wir begleiten Castillo dann mit ins Krankenhaus.“, sagte Martin, der das Dach gerade wieder betrat, reichte dem Doktor eine Spritze, nickte Ricardo zu und verließ das Dach sofort wieder. „Hey Tom, ich glaube Sonny atmet nicht mehr.“, meinte Ricardo plötzlich und blickte verunsichert und besorgt auf seinen Schwager. Thomas nickte kurz mit dem Kopf, fühlte die Spritze mit der Hälfte aus Sonnys Fläschchen und spritzte es Sonny in den linken Lungenflügel. „Au, das tut ja schon vom Zugucken weh. Spürt Sonny das nicht?“, fragte Toni unsicher und verzog das Gesicht. „Im Moment nicht, aber spätestens morgen wird er es merken. Gut, er entspannt sich ein bisschen. Ähm, Rico, sag mir Bescheid, wenn er die Augen aufmacht. Aber vorher tauscht bitte die Plätze, damit ich mir Tonis Arm anschauen kann. Ach und legt Sonny flach auf den Boden, nur etwas unter den Kopf legen.“, erklärte der Arzt, schaute erst Ricardo, der stumm mit dem Kopf nickte und danach Toni ernst an und deutete auf dessen rechten Oberarm. Während Ricardo und Toni die Plätze tauschten, kümmerte sich der Arzt noch um Sonny und versorgte dessen Schnittwunde auf der Brust. „Glück gehabt, die Wunde ist nicht sehr tief.“, sagte er und verband die Verletzung. Danach kümmerte er sich um Toni und reinigte gerade dessen Wunde, als Ricardo ihn unterbrach und sagte, dass Sonny die Augen offen hatte. „Gut so. keine Panik Sonny, es ist alles okay. Du bist in Sicherheit. Der Hubschrauber ist unterwegs.“, erklärte Thomas kurz und verband Tonis Arm. Sonny blickte sich unsicher um, schaute Ricardo fragend an und stutze. „Toni…“, sagte er panisch und versuchte aufzustehen, wurde jedoch von einen nächsten Krampf am Boden gehalten. „Ruhig Sonny, mit Toni ist alles okay.“, doch Sonny schüttelte kurz mit dem Kopf, biss die Zähne zusammen und verzog vor Schmerzen sein Gesicht. „Er kann dich nicht sehen Toni. Los komm her, zeig ihm, das du in Ordnung bist. Beruhig ihn ein bisschen und gib ihm das.“, sagte Thomas und gab Toni die Flasche aus Sonnys Jacke.Toni tat sofort was man ihm sagte und kümmerte sich um seinen Bruder. Er flößte Sonny vorsichtig den Rest aus der Flasche ein und hielt danach Sonnys Hand fest. Dieser beruhigte sich etwas, blickte aber immer wieder nervös zwischen Ricardo, Toni und Thomas hin und her. Kurz darauf erreichte ein Hubschrauber den Ort, landete und ein Sanitäter übergab Martin, der doch noch vor Ort war, eine Flasche, welche dieser gleich aufs Dach brachte. „Danke.“ „Kein Problem.“, gab Martin zurück und blickte unsicher in die Runde. „Hey, wozu ist… wozu ist der Hubschrauber hier? Was ist mit Castillo?“, stammelte Sonny verunsichert. „Keine Angst Kleiner, der Hubschrauber hat nur deine Medizin gebracht. Und Castillo ist schon im Krankenhaus. Es ist nicht so schlimm, er kann heute auch gleich wieder mit nach Hause.“, erklärte Toni schnell und Thomas nickte zustimmend mit dem Kopf. „Ähm, ich werde jetzt verschwinden und zum Krankenhaus fahren. Ich hole Castillo und Switek ab und bringe sie dann nach Hause. Wir sehen uns dann dort, okay. Ach Thomas, der Pilot lässt fragen, ob er warten soll.“, meinte Martin ernst. „Nein, im Moment kann ich Sonny nicht transportieren. Sag dem Piloten, dass ich mich melde, falls ich doch noch einen Transport benötige. Fürs erste kann er zurück zum Krankenhaus fliegen. Und vielen Dank dafür.“, erwiderte Thomas Bailey. Sonny schloss in diesem Moment seine Augen, verzog sein Gesicht wieder und Toni wusste sofort, dass die nächste Attacke im Anmarsch war. Er gab dem Arzt ein Zeichen, nahm Sonnys Hand und schaute Ricardo, der nervös neben Sonnys saß, unsicher an. Martin blickte kurz noch einmal in die Runde und verließ das Dach wieder. „Ruhig bleiben! Hier Sonny, nimm das!“, sagte Thomas, blickte erst Toni und Ricardo ernst an und gab Sonny ein paar Tropfen der Medizin, worauf Sonny sich auch gleich etwas entspannte. „Hey Tom, werden diese Krämpfe denn nie aufhören?“, fragte Sonny leise, nach seiner fünften Attacke. „Doch, doch, ich denke es wird gleich vorbei sein. Die Abstände werden schon größer. Ich glaube du hast es gleich geschafft.“ „Nein Tom, das meinte ich nicht. Ich meinte überhaupt. Oder muss ich jetzt jedes Mal damit rechnen, nach einen Einsatz oder nach anderer Anstrengung, zusammen zu brechen?“ „Hhm, ich denke das ist jetzt der Höhepunkt. Ich glaube du wirst jetzt noch einiges durchstehen müssen. Es wird sicherlich noch eine Weile dauern. Es tut mir leid, dass ich keine bessere Nachricht für dich habe.“, erklärte der Arzt und hielt Sonny vom Aufstehen ab. Doch Sonny hielt in seiner Bewegung selber inne, als eine erneute Krampfwelle seinen Körper durchfuhr. Er ließ sich zurück auf den Boden sinken, verzog schmerzvoll sein Gesicht und verspannte sich am ganzen Körper. Der Doktor reagierte diesmal gleich und gab Sonny seine Medizin, noch bevor der Krampf seine volle Wirkung zeigte. So zog sich das Ganze noch über Stunden hin. Immer wenn Sonny versuchte aufzustehen, oder sich bewegte, hielt ihn eine neue Krampfattacke davon ab. Gerade als Sonny sich etwas beruhigt hatte und einigermaßen stabil war und sich mit seinen Freunden angeregt unterhielt, klingelte das Handy von Toni. „Hallo? Oh hey Angie.“, meldete sich dieser und Sonny schaute seinen Bruder unsicher an. „Gib sie mir. Lass mich mit ihr reden.“, bat Sonny. „Ja okay. Ähm Angie, ich gib dir Sonny.“, sagte Toni, gab seinen Bruder das Handy und blickte Ricardo, der noch immer hinter Sonny saß, fragend an. „Was ist, wollen wir wieder tauschen?“ „Ja, mir sind die Beine schon eingeschlafen.“, meinte Ricardo grinsend.
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Sonny unterhielt sich während des Platzwechsels mit seiner Frau und versuchte ihr zu erklären, was los war. Kaum das Toni und Ricardo ihre Plätze gewechselt hatten, wobei Sonny sich gezwungenermaßen bewegen musste, spürte er, wie der nächste Krampf im Anmarsch war. Er versuchte die Attacke noch etwas hinauszuzögern, hatte jedoch keine Chance. Er ließ vor Schmerzen seinen Arm, mit dem Handy in der Hand, sinken, biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen die Schmerzen an. Seine Atmung wurde unregelmäßiger und war kurz davor erneut bewusstlos zu werden. „Hey Sonny, schön weiter atmen. Halt durch.“, versuchte Ricardo seinen Schwager zu beruhigen, nahm ihm das Handy ab und gab es Toni, der Sonny ’s Körper sanft zu Boden drückte. „Oh Mann, ich glaube diese Attacke ist jetzt mit einer der Schlimmsten.“, meinte Thomas und versuchte Sonny seine Tropfen zu geben, doch dieser verschluckte sich, begann zu Husten und spuckte dabei alles wieder aus. Daraufhin schüttelte der Arzt den Kopf, nahm die Spritze, fühlte sie nach und verabreichte Sonny damit die Medizin. Doch diesmal spürte Sonny den Einstich, zuckte am ganzen Körper, verzog das Gesicht und versteifte sich. „Ruhig Sonny, es ist gleich vorbei.“, sagte Ricardo leise, mehr zu sich selbst, als zu Sonny. „Hey Jungs, was ist denn da los?“, rief Angie ängstlich ins Telefon, als sie alles mit angehört hatte. „Oh Angie, du bist noch dran.“, meinte Toni und erklärte der Frau, was passiert war und das es noch einiges Zeit dauern würde, ehe die Männer nach Hause kommen würden. Sonny ’s Atmung stabilisierte sich unterdessen wieder und er öffnete langsam seine Augen, die ihm aber immer wieder zufielen. „Ruh dich aus Sonny.“, sagte Thomas und Sonny nickte kurz schwach mit dem Kopf. Toni beendete derweil das Gespräch mit Angie, nachdem er ihr versprochen hatte, Sonny heil nach Hause zu bringen und blickte unsicher zum Himmel hinauf. Ricardo und Thomas folgten Tonis Blick und sahen, was ihm besorgte. „Zu Hause regnet es schon. Wir sollten lieber versuchen mit ihm ins Haus zu gehen.“, meinte Toni schließlich und weckte Sonny, der kurz eingenickt war, schon vorsichtig auf. Thomas nahm langsam die Decke von Sonny, mit der er zugedeckt war, damit er nicht unterkühlte und packte seine Sachen eiligst zusammen. Ricardo und Toni nahmen Sonny vorsichtig unter die Arme und halfen ihn langsam auf die Beine, um mit ihm ins Haus zu gehen. Kaum das die Männer im Treppenflur des Gebäudes standen, begann es zu Regnen und Sonny musste erneut gegen eine Krampfattacke ankämpfen. Ricardo und Toni legten ihn wieder vorsichtig auf den Boden und redeten beruhigend auf ihn ein. Thomas deckte Sonny, der nun am ganzen Körper zitterte, vorsichtig zu, verabreichte ihm seine Medizin, die Sonny diesmal auch ohne Probleme schluckte und blickte Toni und Ricardo unsicher an. „Mist, das hat uns jetzt um einiges zurück geworfen. Hhm, Sonny wird noch einmal richtig kämpfen müssen, ehe er das überstanden hat.“, erklärte er kurz und sah, dass Sonny langsam seine Augen öffnete. „Ich… oh Mann, ich halt das nicht mehr aus.“, stammelte Sonny und verzog vor Schmerzen sein Gesicht. „Halt durch Kleiner, du schaffst das. Denk an deine Familie und denk an Emily. Sie wird sicher schon auf dich warten.“, redete Toni auf seinen Bruder ein und versuchte ihn so wieder aufzubauen. So verbrachten die vier Männer noch einige Stunden in dem Treppenhaus und unterdessen erreichten Castillo, Switek und Martin das Versteck und erklärten allen was genau passiert war. Es war mitten in der Nacht, ehe Sonny soweit stabil war, dass er sich bewegen konnte, ohne den nächsten Krampf zu bekommen. Als die Vier dann irgendwann das Versteck erreichten, waren nur noch die Leute der neuen Einheit, die mit Wache halten dran waren, wach. Der Rest schlief tief und fest und bekam nicht mit, wie Sonny und die anderen Männer das Haus betraten. Sonny, der während der langen Autofahrt geschlafen hatte, war jetzt völlig aufgedreht und setzte sich, nachdem alle leise in die Küche geschlichen waren, an den Esstisch und schaute ein Gebilde an, das vor ihm auf dem Tisch stand. Toni folgte Sonnys Blick und stutzte. „Hey aber…aber das ist doch einer von unseren Luftballons, oder? Nur sieht der etwas ramponiert aus. Was jetzt?“, fragte er und setzte sich ebenfalls an den Tisch. „Hhm.“, machte Sonny, schaute sich den Ballon genauer an und grinste. „Den hat Emily so zugerichtet. Hier schau, sie wollte ihn schon anmalen, nur war das Ding noch nicht trocken. Ähm, ich glaube sie wird ziemlich traurig sein. Am besten ist es wohl, wenn ich ihr schnell einen neuen baue. Das Material dafür steht ja alles noch unten im Schrank, oder?“ „Okay, ich helfe dir.“, sagte Toni und lächelte seinen Bruder an. „Okay, macht ihr das, aber ich geh jetzt ins Bett.“, erwiderte Thomas und verschwand gleich aus dem Zimmer. Ricardo blickte dem Doktor hinterher, nickte mit dem Kopf und wendete sich Sonny und Toni, die schon mit dem Bekleben des Luftballons begonnen hatten, zu. „Tom hat Recht. Ähm, ich verdrück mich auch. Gute Nacht.“, sagte er und blickte die beiden Männer grinsend an. „Gute Nacht.“, meinten die Beiden gleichzeitig, ohne dabei von ihren Ballon auf zu sehen. Ricardo schüttelte mit dem Kopf, holte tief Luft und verschwand in dem Zimmer, wo er und seine Frau, sowie seine beiden Kinder untergebracht waren. Valerie wurde durch das Licht, das Ricardo kurz einschaltete wach und lächelte ihren Mann verliebt an. Sie erkundigte sich nach dessen Befinden und war erleichtert, als sie sah, dass bei Ricardo alles in Ordnung war. Ricardo legte sich neben seine Frau ins Bett, schaltete das Licht wieder aus und erklärte ihr leise, was noch passiert war und wie es Sonny nun ging. Unterdessen saß Sonny mit seinem Bruder noch immer in der Küche und bastelte an dem Luftballon für seine Patentochter. „Wie weit sind wir?“, fragte Sonny nach einer Weile und blickte erst auf den Ballon und danach müde in die Augen seines Bruders. „Wir sind jetzt bei der fünften Schicht angekommen. Meinst du nicht, das reicht?“ „Doch, doch, los räumen wir auf. Ähm und das Ding stellen wir in den Kühlschrank, da trocknet es besser.“, erwiderte Sonny müde. Toni räumte daraufhin die Sachen, die sie gebraucht hatten, zurück in den Schrank, legte den Luftballon zum trocknen zur Seite und stupste Sonny, der schon fast schlief, an. „Los komm, ab ins Bett.“ „Hhm ja, aber wohin? Angie und die Babys werden sicher tief und fest schlafen und wenn ich jetzt da reinplatzte, werden sie sicher wieder wach.“ „Kein Problem Kleiner, du schläfst bei mir, so wie in alten Zeiten, wenn du mal Angst hattest. Das Bett ist groß genug für uns Beide.“, erklärte Toni, grinste Sonny, der seinen Bruder überrascht ansah, an und zog ihn mit sich in sein Zimmer. Kaum das die beiden Männer im Bett lagen und das Licht aus war, waren sie schon eingeschlafen. Als Sonny am nächsten Morgen seine Augen öffnete, war es bereits kurz vor 12.00 Uhr mittags. Sonny blickte sich kurz um, nahm seine Sachen vom Stuhl und ging erst einmal ins Badezimmer, zum Duschen und Waschen und danach in sein Schlafzimmer, zum Umziehen. Als er damit fertig war, schlenderte Sonny durchs Haus und ging ins Wohnzimmer, wo Angie, ihre Schwester, sowie Gina und Trudy saßen und Karten spielten. Sonny begrüßte alle Frauen mit einem Kuss auf die Wange, wendete sich seiner Ehefrau zu und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. In dem Moment betrat Thomas Bailey den Raum und schaute lächelnd auf das Paar. „Hey Tom.“, begrüßte Sonny den Arzt, nachdem er mit Angie fertig war und schaute ihn fragend an. „Was machst du eigentlich hier? Hast du nicht Schicht?“ „Ja, hab ich. Ich mache gerade den Rest meiner Visite. Erst waren Lieutenant Castillo und Toni dran und jetzt wollte ich nach dir sehen. Also, wie fühlst du dich?“ „Hhm.“, machte Sonny. „Eigentlich ganz gut, bis auf das mir das hier etwas wehtut.“, meinte er noch, öffnete sein Hemd und zeigte auf seinen linken Rippenseite und die Einstichstelle der Spritze, die ihm der Arzt gab. An dieser Stelle war Sonny ’s Körper etwas angeschwollen und es bildete sich ein schöner blauer Fleck. „Tut mir leid Sonny, aber das dachte ich mir schon. Ähm, das hilft nur eins, Eis.“ „Oh ja, ich auch.“, rief Emily, die gerade zur Tür rein kam, lief in die Küche zum Kühlschrank und kam mit zwei Eis in der Hand zurück ins Zimmer. „Hier Onkel Sonny, für dich.“, sagte sie, gab Sonny eines der Eis und wollte ihres gleich öffnen. „Halt, halt, warte Emi, Eis gibt’s erst nach dem Essen!“, meinte Gina und nahm ihrer Tochter das Eis weg, um es wider in die Küche zu bringen. „Und das gilt auch für dich, mein Lieber.“, sagte Angie, schnappte sich Sonny ’s Eis und folgte Gina in die Küche. Sonny und Emily folgten den Frauen in die Küche und schauten ihnen zu, wie sie das Eis wegräumten. Sonny ließ seinen Blick von Angie auf Emily, die traurig neben ihm stand, wandern.„Hey Emi, was ist los mit dir?“, fragte Sonny und ließ sich von Thomas, der ebenfalls in die Küche kam, verarzten. „Wow, hey Tom, das ist saukalt.“ „Ich weiß. Eisspray heißt nicht umsonst so. Ähm, wenn du willst, können wir auch Gel nehmen.“, erwiderte Thomas und grinste Sonny breit an. „Onkel Sonny, schau mal was ich gemacht habe.“, sagte Emily schließlich, zeigte Sonny den kaputten Luftballon und schaute ihren Onkel traurig an. Sonny blickte zwischen Emily und dem Gebilde in ihrer Hand hin und her und musste sich das Lachen sehr verkneifen. Doch als Emily das sah, liefen ihr die ersten Tränen übers Gesicht. „Oh, oh, Emi, nicht weinen Schatz. Hat Toni dir denn noch nicht deinen Luftballon gegeben?“ „Aber…aber der ist doch kaputt.“ „Nein Emi, schau mal hier. Sonny und ich haben dir gestern Nacht einen Neuen gebaut. Und der ist jetzt auch trocken, nun können wir ihn auch anmalen, ohne das er kaputt geht.“, erklärte Toni, der kurz zuvor durch die Tür kam und hörte, worüber geredet wurde und gab Emily den neuen Ballon. „Oh wow, danke. Kuck mal Mom, der ist ja viel größer als der Alte.“, rief Emily freudestrahlend und zeigte Gina ihren neuen Luftballon. Danach aßen alle zu Mittag und unterhielten sich über das Gewitter vom Vortag. Nach dem Essen unterhielt sich Sonny ausführlich mit Castillo über den Einsatz und über dessen Folgen. Castillo entschuldigte sich bei Sonny, dass er ihn nicht früher über alles informiert hatte und bedankte sich noch einmal für die Hilfe. Danach kümmerte Sonny sich um sein Patenkind und bastelte mir Emily weiter an ihren Figuren. Unterdessen saßen Ricardo, Martin und Switek auf dem Revier und kaum das sie dort angekommen waren, wurde ihnen ein neuer Lieutenant vorgestellt, der der Einheit bis zur Rückkehr von Sonny oder Castillo zugeteilt wurde. Die drei Cops mussten gleich ihre Berichte über den Einsatz schreiben und hatten dem Lieutenant über den gesamten Fall eine Erklärung abzugeben. Sie mussten alles, von Anfang bis zum Ende, haarklein erzählen, so dass sich der Lieutenant einen Überblick verschaffen konnte. Als die Drei dann gegen Abend nach Hause kamen, erklärten sie Castillo und Sonny alles über den neuen Lieutenant und erzählten auch von dessen Befehl, das Gina und Trudy auch wieder auf dem Revier arbeiten sollten. Sonny stutzte und schüttelte sofort mit dem Kopf. „Die Frauen werden nicht aufs Revier fahren, nicht solange, bis wir Jenkins und Sanders auch erwischt haben. Die beiden Kerle sind jetzt, wo sie nichts mehr zu verlieren haben, noch unberechenbarer. Noch haben wir das Sagen, also sag diesem Lieutenant, dass die Frauen hier bleiben. Und wenn er damit ein Problem hat, soll er sich an uns wenden.“ „Geht klar Sonny.“, erwiderte Ricardo kurz, nickte einverstanden mit dem Kopf und schaute Castillo, dessen Arm von einer Schlinge gehalten wurde und der wohl noch viel länger ausfallen würde, fragend an. Dieser blickte erst Sonny und danach die anderen drei Cops ernst an, senkte seinen Blick und sagte. „Sonny hat Recht, alles bleibt so wie es jetzt ist. Habt ihr schon irgendetwas über Sanders oder Jenkins Verbleib raus bekommen?“ „Nein, der Typ hat uns untersagt, weiter an diesen Fall zu arbeiten. Er wollte sich in aller Ruhe unsere Berichte durchlesen und will den Fall dann abschließen.“, meinte Martin und Ricardo und Switek bestätigten diese Aussage mit einem Kopfnicken. Jetzt war es Castillo, der stutzte, sofort nach dem Telefon griff und ein langes Gespräch mich Jemanden führte. Nach dem Gespräch gesellten sich die Cops zu ihren Familien und Freuden und machten alle zusammen einen Spielabend. Als Ricardo, Martin und Switek am nächsten Morgen das Revier betraten, wurden sie von drei Herren erwartet. Zwei der Männer kannten die Cops schon vom Vortag und er Dritte wurde ihnen als Lieutenant Foster vorgestellt. Dieser sollte nun für Vice zuständig sein und ließ sich ebenfalls alles genau über den Fall erklären, damit er sich einen Überblick verschaffen konnte. Ohne große Anstalten zu machen, erklärten die drei Cops dem Mann alles, gaben ihm ihre Berichte und ließen ihn damit im Büro sitzen, um sich ihrer Arbeit zu widmen. Keiner von ihnen befolgte irgendwie einen Befehl, sondern sie handelten nur aus ihren Bauch heraus und bekamen durch einige Telefonate, die sie führten, wichtige Informationen über Sanders und Jenkins. Der neue Lieutenant war sehr überrascht, wie gut die Einheit von Vice zusammen arbeitete und wie schnell sie Informationen zusammen tragen konnte. Als sich auch dieser Tag zur Neige legte, hatten die drei Cops dem neuen Lieutenant Bericht abzulegen und fuhren danach nach Hause. Sie berichteten Castillo und Sonny alles über den neuen Lieutenant und über dessen Vorgehensweise. „Und, könnt ihr damit leben?“, fragte Sonny, rieb sich nebenbei seine Rippen mit Eisgel ein und schaute alle nacheinander ernst an. „Bis jetzt noch.“, erwiderte Switek und fand damit genau die Worte, nach denen Ricardo und Martin suchten.Sonny und Castillo nickten, zufrieden mit dieser Antwort, mit den Köpfen und gaben Ricardo, Martin und Switek noch ein paar Instruktionen, wie sie sich weiter verhalten sollten.
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Fünf Tage später Seitdem Sonny, nachdem er Emily zur Schule gebracht hatte, wieder zurück im Versteck war, hockte er die ganze Zeit über hinter seinem Mercedes und versuchte die Beulen, die er und Toni rein gefahren hatten, als sie in Atlanta waren, zu beseitigen. „Also Ausdauer hat er ja.“, meinte Toni, der mit Castillo auf der Veranda saß und seinem Bruder beobachtete. „Ist schon eine Weile her, als ich Sonny das letzte Mal so intensiv einer Sache nachgehen sah.“, fügte Castillo hinzu und richtete sich plötzlich auf, als er Benjamin auf Sonny zulaufen sah. „Hey Benny, was ist los? Warum bist du nicht auf deinem Posten?â€, fragte Sonny gleich und legte sein Werkzeug zur Seite. „Ich glaube der neue Lieutenant dreht jetzt auch durch. Der hat unsere komplette Einheit aufs Revier beordert. Wir sollen wohl Rico und Martin Rückendeckung geben. Nur schaffen wir das gar nicht mehr. Wir werden viel zu spät da sein.“ „Wow Benny, warte. Wobei sollt ihr Rico und Martin decken?“, unterbrach Sonny seinen Neffen und blickte fragend auf Castillo und Toni, die langsam von der Veranda kamen. „Ich weiß nicht so genau. Ich glaube unsere Leute haben raus gefunden, wo sich Sanders und Jenkins verstecken. Jetzt will der Lieutenant, dass sie sofort zuschlagen.“ „Mist verdammter. Ihr bleibt wo ihr seid! Ich werde zum Revier fahren.“ „Nein warte, lass mich mitfahren.“, drängte Benjamin. „Hhm, okay, dann los.“ „Hier Sonny, nimm mein Auto.“, sagte Toni, der alles mit angehört hatte und hielt seinem Bruder einen Autoschlüssel hin. „Und meldet euch. Ich übernehme soweit alles hier vor Ort.“, ergänzte Castillo und nickte Sonny zu. Sonny hob kurz die Hand, stieg mit Benjamin in Tonis Mustang und fuhr mit durchdrehenden Reifen davon. „Wo wollen Rico und Martin hin?“, fragte Sonny plötzlich und sein Neffe erklärte ihm, was er von Switek, der auf dem Revier bleiben musste, erfahren hatte. Sonny fuhr auf dem schnellsten Weg zu dem ihm beschriebenen Ort und stoppte den Wagen genau in dem Moment, als Ricardo und Martin auf eine Ruine zugingen. Sonny und Benjamin konnten ihr Auto nicht schnell genug verlassen, um ihre beiden Kollegen aufzuhalten. Denn Martin und Ricardo verschwanden schon im Haus und kurz darauf hörten Sonny und sein Neffe Schüsse. Die Beiden schauten sich kurz an, liefen zum Haus rüber und kurz bevor sie es erreichten, blitzte das gesamte untere Stockwerk hell auf. Es folgte ein lautes Krachen und die restlichen Scheiben, die noch nicht zerstört waren, zerbrachen durch eine Druckwelle, die selbst Sonny und Benjamin von den Beinen riss. Die Beiden nahmen automatisch ihre Arme über die Köpfe und versuchten sich so vor den herunterfallenden Trümmern und Glasscherben zu schützen. „Shit.“, sagte Sonny, richtete sich auf und schaute verunsichert auf das Haus, das nun lichterloh brannte. Benjamin stand ebenfall auf, blickte mit offenem Mund auf das Haus und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. „Hey Benny, ruf den Doc. Ich schau mal nach Rico und Martin. Und informiere Switek, er soll ein paar Streifenwagen, Feuerwehr und Leute von der Spurensicherung schicken. Aber pass auf, falls Sanders oder Jenkins noch irgendwo hier rumspucken.“ „Ja Sir.“, sagte Benjamin und lief zurück zum Auto, um von dort aus zu telefonieren. Sonny rannte unterdessen um das Haus herum und schaute sich auf dem Hinterhof suchend um. „Hey, seid ihr Beide okay?“, fragte er, als er Ricardo und Martin hinter einer Mauer hockend vorfand. „Wow, hey Sonny. Ähm, wo kommst du denn her?“, fragte Martin und zwinkerte mit seinen Augen. „Hier Rico, halt das da rauf. Der Arzt ist schon informiert. Oh Mann, was habt ihr euch nur dabei gedacht, die Kerle im Alleingang hops zu nehmen?“ „Das war nicht unsere Idee. Ich hab dir doch gesagt, dass du so schnell wie möglich zurückkommen solltest, aber nein, du wolltest ja unbedingt noch ein paar Tage zu Hause bleiben. Toll, jetzt sehen wir ja, was dabei raus gekommen ist.“, meinte Ricardo, nahm das Tuch, das Sonny ihm gab und drückte es auf seine Stirn, von der Blut floss. „Ach ja, und ich seh noch gar nichts, außer lauter grelle Lichter vor meinem Auge tanzen.“, sagte Martin noch und Sonny schaute einerseits wütend über das, was sein Schwager ihm gesagt hatte, andererseits besorgt auf seine beiden Kollegen. „Sonny, da versucht einer abzuhauen.“, hörte Sonny, der gerade noch etwas zu Ricardo sagen wollte, Benjamin, der noch immer am Auto stand, schreien. Sonny sprang hinter der Mauer auf, blickte sich kurz um und sah den Mann, der gerade um eine Kurve verschwand. „Ihr bleibt hier.“, sagte er und lief los. „Sonny nicht, warte.“, rief Ricardo und wollte aufstehen, doch ihm wurde schwindlig und er setzte sich gleich wieder. „Benny, warte auf den Doc. Er soll sich dann um Rico und Martin kümmern. Die Beiden sitzen da hinter der Mauer.“, rief Sonny Benjamin im Vorbeilaufen zu. „Halt Sonny nicht, warte auf Verstärkung.“, schrie Benjamin noch, doch Sonny war schon um die nächste Hausecke verschwunden. Als Sonny um die Ecke bog, sah er wie Sanders sich hinhockte, sein Gewehr in Anschlag brachte und auf ihn zielte. Darauf blieb Sonny abrupt stehen, verspannte sich am ganzen Körper und wartete auf den ersten Schuss. Doch gerade als Sanders sein Ziel genauer anvisierte und abdrücken wollte, wurde er von einen grellen Lichtschein geblendet und verriss dadurch die Waffe nach oben. Sonny nutzte diese Chance und eröffnete seinerseits das Feuer auf Sanders und setzte ihn mit einen gezielten Schuss außer Gefecht. Er lief danach gleich zu Sanders rüber, legte ihm Handschellen an und schaute sich danach suchend um. Dabei erblickte er, auf einem Dach einer anderen Ruine, wer ihm geholfen hatte. Im nächsten Moment kamen mehrere Einsatzwagen der Feuerwehr, Streifenwagen und auch ein Krankenwagen angefahren. Benjamin erklärte den Polizisten kurz was zu tun war und führte den Doktor zu Ricardo und Martin rüber. „Hey Jungs, ich hab euch jemanden mitgebracht.“, scherzte Benjamin und im nächsten Augenblick zuckten alle zusammen, als mehrere Schüsse zu hören waren. „Sonny.“, sagte Ricardo leise und schaute den Arzt besorgt an. „Was, er ist auch hier? Ich dachte er wollte die Woche noch zu Hause bleiben.“, meinte Thomas Bailey und verarztete nebenbei Ricardos Kopf. Und nun sahen auch Ricardo und die anderen Leute, wie jemand eiligst das Dach verließ. „Julian.“, dachte sich Sonny, zog Sanders vom Boden hoch und führte ihn zu seinen Leuten rüber. „Wie sieht’s aus Tom?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter den Männern und alle zuckten erneut zusammen. „Hey Sonny, bist du okay?“, erkundigte sich Benjamin gleich bei seinem Onkel, der nur stumm mit dem Kopf nickte, kurz Ricardo anblickte und dann zu den Streifenpolizisten und den Leuten von der Spurensicherung rüber ging. „Bringt den Kerl ins Krankenhaus, last ihn aber nicht aus den Augen. Danach wird er in U- Haft genommen. Wir unterhalten uns dann später noch mit ihm.“, sagte Sonny und nickte zwei Streifenpolizisten zu. „Und sie wissen ja, was sie zu tun haben, oder?“, meinte er zu den Leuten von der Spurensicherung. „Ja Sir.“ „Gut.“, sagte Sonny noch einmal und ging zurück zur Mauer, wo der Doktor Martin gerade untersuchte. „Und Tom, kannst du mir jetzt sagen, ob alles in Ordnung ist?“ „Ja Sonny, alles klar. Mach dir keine Sorgen. Was ist mit dir, bist du okay?“ „Ja.“, erwiderte Sonny kurz, schaute Ricardo, der ihn selber finster anblickte, an und senkte den Blick gleich wieder. Als Martin einigermaßen sicher auf den Beinen war, verließen alle den Ort und fuhren zum Revier. Dort angekommen kümmerte sich Thomas weiter um Martin und Ricardo, Benjamin erklärte Switek was passiert war und Sonny stürmte gleich ins Büro, wo der andere Lieutenant gerade telefonierte. Sonny riss dem Mann den Telefonhörer aus der Hand, legte auf und beendete so das Gespräch. „Was soll das?“, fragte der Lieutenant und schaute Sonny finster an. Daraufhin erklärte Sonny dem Mann was los war und forderte ihm auf, das Revier zu verlassen. Die Beiden diskutierten noch eine Weile angeregt und bemerkten dabei nicht, wie sich die Tür zum Büro öffnete und zwei Männer den Raum betraten. „Verlassen sie jetzt sofort das Revier.“, sagte Sonny laut und sichtlich gereizt. „Das wird Konsequenzen für sie haben.“, schrie der andere Lieutenant und wollte aus dem Büro stürmen. „Oh nein, das wird Konsequenzen für sie beide haben, meine Herren.“, sagte einer der Männer, die die Tür noch immer blockierten. „Lieutenant Crockett, setzten sie sich, wir müssen uns unterhalten. Lieutenant Foster fahren sie auf ihr Revier und warten dort. Wir unterhalten uns dann später.“, erklärte der andere Mann und beide Lieutenants taten, was man ihnen sagte. Ricardo, Switek, Martin, der jetzt wieder einigermaßen sehen konnte, sowie Doktor Bailey beobachteten angespannt das Treiben im Büro. Sonny setzte sich auf seinen Stuhl, schaute unsicher zwischen den beiden Männern hin und her und wartete auf einen Anschiss. „Lieutenant Crockett, nun entspannen sie sich mal ein bisschen. Detective Switek hat uns soweit über alles informiert. Sie haben vollkommen richtig gehandelt. Nur gibt es ein weiteres Problem. Können sie das hier alles verantworten?“, fragte einer der beiden Männer und reichte Sonny ein paar Unterlagen. „Was ist das?“ „Das sind die täglichen Berichte, die Lieutenant Foster bei uns einreichen musste. Na ja und das was da so drin steht, hat uns nicht gerade erfreut.“ „Ich hab keine Ahnung, wovon sie reden.“ „Das wissen wir Lieutenant Crockett. Lesen sie sich in Ruhe alles durch und dann klären wir das. Wenn sie das alles verantworten können, hat sich der Fall für uns erledigt. Sollten sie es aber nicht verantworten können, wird das noch ein Nachspiel haben.“, erklärte der Mann weiter und beobachtete dabei genau, wie Sonny darauf reagierte. Dieser nickte nur stumm mit dem Kopf und blickte auf den Stapel Akten, der vor ihm auf dem Tisch lag. Daraufhin verabschiedeten sich die beiden Männer von Sonny und wollten das Büro verlassen. Doch kurz bevor er aus der Tür verschwand, drehte sich der zweite Mann, den Sonny noch von einer von Switeks Partys kannte, zu Sonny um und nickte mit dem Kopf. „Hey Sonny, machen sie sich deshalb keine Sorgen, dass biegen wir schon wieder hin. Ähm, und es tut mir leid, dass wir nicht schneller waren, dann hätten wir den Einsatz verhindern können.“, sagte er und verließ des Revier. Sonny setzte sich, schon leicht gereizt, zurück auf seinen Stuhl und blätterte flüchtig die Akten durch. Ricardo und die anderen vier Männer saßen noch immer zusammen an einen Schreibtisch, unterhielten sich über Lieutenant Foster und beobachteten nebenbei Sonny, wie er nach und nach die Akten durchblätterte. Als Sonny damit fertig war, legte er die Akten wieder auf einen Stapel zusammen, kam aus seinem Büro, ging zu Ricardo und den Anderen rüber und ließ den Stapel auf den Schreibtisch fallen. „Ich hoffe für euch, dass ihr dem hier etwas entgegen zu setzten habt.“, sagte er, im ernsten Ton und schaute Ricardo, Martin und Switek nacheinander fragend an. „Ähm, ich verschwinde jetzt okay. Ich muss noch mal ins Krankenhaus.“, meinte Thomas, packte seine Sachen zusammen und nahm seine Jacke vom Stuhl. „Okay, danke Tom. Ähm, wir sehen uns dann später, oder?“, fragte Sonny. „Nein, ich denke heute nicht. Ähm, ich wollte mal bei uns zu Hause vorbeischauen, ob alles in Ordnung ist.“, mit diesen Worten und einem einverstandenen Kopfnicken von Sonny, verließ der Arzt das Revier. „Und, was ist mit euch?“, fragte Sonny und deutete auf den Stapel, der vor ihm lag. „Hier, schau selbst.“, erwiderte Ricardo gereizt und schmiss eine Akte vor Sonny auf den Tisch. Auch Switek und Martin legten eine Akte auf den Tisch und schauten sich verunsichert an. Sonny blickte jetzt nicht mehr gereizt, sondern schon wütend auf Ricardo, der stur auf den Tisch starte, nahm die Akten vom Tisch und ging damit zurück zum Büro. „Switek, bring die Beiden nach Hause. Wir treffen uns dann dort. Benny überleg dir, wo du mitfahren willst. Bei mir wird es noch einen Moment dauern.“, erklärte er, ohne sich dabei umzudrehen. Daraufhin schnappte Ricardo sich seine Jacke und stürmte aus dem Gebäude. „Oh Mann, dicke Luft.“, meinte Martin und schaute Benjamin fragend an. „Und Benny, kommst du mit uns mit?“, stellte Switek nun die alles entscheidende Frage. „Ähm nein, ich fahre mit Sonny.“, erwiderte Benjamin und blickte auf das Büro, in dem sein Onkel saß. „Okay, dann bis nachher. Halt die Ohren steif.“, sagte Switek und verließ zusammen mit Martin das Gebäude. Ricardo hatte sich derweil schon ins Auto gesetzt und wartete ungeduldig auf seine Kollegen. Benjamin schaute noch kurz aus dem Fenster, blickte dem abfahrenden Auto seiner Kollegen nach und ging danach zum Büro von Sonny rüber. Er klopfte leise an die Tür, öffnete sie und blickte seinen Onkel fragend an. „Was ist Sonny, darf ich reinkommen?“ „Ja sicher, setzt dich. Es wird nicht mehr lange dauern. Sind die Andren losgefahren?“ „Ja, alle weg. Hey Sonny, was ist denn los? Hast du Streit mit Rico, oder was?“ „Wow Benny, Vorsicht. Ich denke das geht nur Tubbs und mich etwas an. Es ist nichts weiter. Du brauchst dir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Ähm du müsstest noch einen Bericht darüber schreiben, was Foster von euch verlangt hat. Könntest du das jetzt noch machen, dann hab ich alles komplett und kann das mit der zuständigen Abteilung klären. Gegen das was Rico, Martin und Switek hier aufgeschrieben haben, kommt Foster mit seinem Bericht eh nicht an. Aber sicher ist sicher. Schreib einfach auf, welche Instruktionen ihn von uns hattet und dazu schreibst du was Foster verlangt hat, okay.“, erklärte Sonny, schaute seinen Neffen ernst an und schob ihn einen Stift und Papier über den Tisch. „Geht klar, kein Problem, Sonny. Dauert nicht lange. Ähm oder wollen wir losfahren, dann sind wir zum Abendessen zu Hause. Ich schreibe den Bericht dann dort und gebe ihn dir. Na, was sagst du?“ „Hhm, klingt gut. Und Hunger hab ich auch. Okay, pack zusammen, wir fahren.“, meinte Sonny, schob die Akten auf einen Stapel zusammen, nahm seine Jacke vom Stuhl und hielt Benjamin die Tür auf. Dieser holte schnell seine Jacke vom Schreibtisch, wo er vorher gesessen hatte, schloss noch schnell ein Fenster und verließ mit Sonny das Gebäude. Sonny verschloss noch schnell die Türen, setzte sich in den Mustang von seinem Bruder, wo Benjamin wartete und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Er lenkte das Auto quer durch Miami und auf dem schnellsten Weg zum Versteck. „Hey, die Strecke sind wir ja noch nie gefahren.“, meinte Benjamin und blickte seinen Onkel überrascht an. „Ich weiß, aber wir sparen ein paar Minuten ein.“, erwiderte Sonny, parkte den Mustang direkt neben dem Auto, mit dem Switek, Ricardo und Martin unterwegs gewesen waren. Gleich als die beiden Männer das Haus betraten, wurden sie von Emily begrüßt und ins Wohnzimmer geführt, wo alle Anderen schon am großen Esstisch saßen und warteten. „Oh gut, ihr seid da, dann brauch ich nicht mehr anzurufen.“, meinte Angie und lächelte beide Männer an. „Onkel Sonny, sitzt du neben mir?“, fragte Emily zwar noch, zog aber ihren Patenonkel gleich mit sich zum Tisch. Sonny gab im Vorbeigehen seiner Frau einen flüchtigen Kuss und setzte sich neben Emily auf einen freien Stuhl und ihm gegenüber saßen Ricardo und Valerie. Sonny senkte sofort seinen Blick und schaute stur auf seinen leeren Teller. Angie, die sich neben Sonny setzte, und auch Valerie bemerkten sofort, dass etwas mit ihren Männern nicht stimmte und schauten sich vielsagend an. Beide Männer, Ricardo sowie Sonny, stocherten die ganze Zeit über nur in ihren Essen rum und würdigten sich nicht eines Blickes. Nun bemerkten auch Emily und die anderen Leute, die am Tisch saßen, dass zwischen Sonny und Ricardo die Luft brannte. Niemand sagte ein Wort, denn jeder wartete darauf, dass die Sache eskalieren würde. Sonny und Ricardo spürten regelrecht, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren und versuchten sich unter Kontrolle zu halten. Plötzlich sprang Emily auf, nahm ihren leeren Teller und schaute alle nacheinander unsicher an. „Ich räum ab. Onkel Sonny, Rico, helft ihr beide mir dabei?“ „Sicher.“, erwiderte Ricardo gleich und Sonny nickte nur stumm mit dem Kopf, stand auf und nahm seinen Teller, um ihn in die Küche zu bringen. Auch Ricardo nahm seinen Teller und folgte Sonny und Emily in die Küche. „Ähm, den Rest schaff ich allein. Bleibt ihr beide hier und räumt alles weg, ja.“, meinte Emily und Ricardo und Sonny wussten genau was das Mädchen damit erreichen wollte. Nun standen Sonny und Ricardo schweigend in der Küche und starten angespannt auf den Boden. Als es Sonny nach kurzer Zeit zuviel wurde, kramte er in seiner Hosentasche rum und zog sein Feuerzeug hervor. „Was ist, willst du jetzt etwa Rauchen gehen? Hast du mir nicht erst was zu sagen?“, hielt Ricardo Sonny vom Gehen ab und schaute ihn fragend an. „Was willst du von mir?“, erwiderte Sonny und zog nun auch seine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche. „Reden:“, meinte Ricardo gereizt, schlug Sonny das Feuerzeug und die Zigaretten aus der Hand und hielt ihm am Arm fest. „Und ich möchte dass du mir zuhörst!“ Sonny befreite sich aus Ricardos Griff, schubste ihn ein Stück zur Seite und blickte ihn gereizt an. Ohne ein Wort zu sagen, machte er einen Schritt zur Seite, um sein Feuerzeug aufzuheben und zuckte mit dem Oberkörper, als Ricardo ihn erneut festhielt. Sonny blieb wie angewurzelt stehen und schaute wieder angespannt auf den Boden und auf sein Feuerzeug. Dies machte Ricardo noch wütender, er holte aus und verpasste Sonny einen Faustschlag ins Gesicht. Jetzt verlor Sonny den letzten Rest seiner Beherrschung und griff Ricardo an. Es folgte eine kurze aber wilde Schlägerei zwischen den Beiden, in deren Verlauf Beide über den Esstisch schlitterten, gegen den Kühlschrank prallten und etliche Stühle umwarfen. Die anderen Leute, die noch immer im Wohnzimmer saßen, schauten sich erschrocken an. „Oh, oh, das hört sich nicht gut an. Sollen wir vielleicht eingreifen?“, meinte Toni schließlich und nahm Emily zu sich auf den Schoß. „Nein, noch nicht. Ich denke die Beiden sollten sich mal richtig austoben.“, sagte Castillo ernst und Valerie, sowie Angie nickten zustimmend mit den Köpfen und tauschten ein paar besorgte Blicke. Unterdessen rangelten Ricardo und Sonny weiter durch die Küche und Sonny, den einen Faustschlag von Ricardo erwischte, stolperte rücklings gegen einen Küchenschrank. Dieser öffnete sich und ein Stapel Teller kam ins Rutschen. „Sonny, pass auf.“, schrie Ricardo und zog Sonny, der sich die Hände vors Gesicht hielt, vom Schrank weg, bevor die Teller mit ein lautes Scheppern am Boden zerbrachen. Sonny nahm seine Hände, die bereits mit Blut beschmiert waren, vom Gesicht und schaute erschrocken auf die Teller. „Tut mir leid Rico.“, sagte er leise, bückte sich und begann die Scherben einzusammeln. Ricardo hockte sich neben Sonny, zog den Mühleimer zu sich rüber und half seinem Schwager beim Einsammeln der Scherben. „Danke Sonny.“ „Wofür?“, fragte dieser, wischte sich mit dem T-Shirt Blut von der Nase und schaute Ricardo tief in die Augen. „Dafür.“, erwiderte Ricardo, deutete in die Runde und grinste Sonny breit an. „Das hat mir echt gefehlt. Was ist mit deiner Nase, ist sie gebrochen?“ „Nein, alles klar. Ähm, was meinst du, ich verstehe echt kein Wort von dem was du sagst.“, meinte Sonny und schrak zusammen, als ein weiterer Teller vor ihn auf de Boden fiel. Als die Anderen, die im Wohnzimmer saßen, nach einer längeren Pause erneut ein Scheppern hörten, schauten sich Angie und Valerie fest entschlossen an und standen auf. „Jetzt reichst aber.“, meinte Valerie. „Ja genau, irgendwann muss doch mal Schluss sein.“, ergänzte Angie und blickte alle nacheinander unsicher an. Valerie nickte noch einmal zustimmend mit dem Kopf, nahm Angie bei der Hand und ging mit ihr in Richtung Küche davon. „Seid ihr Beide jetzt fertig?“, fragte Valerie ernst, als sie mit Angie in der Küche stand und Ricardo und Sonny schauten erschrocken in die lächelnden Gesichter ihrer Frauen. „Lass das liegen, Sonny! Wir räumen gleich auf. Komm mal her zu mir und lass mich deinen Nase ansehen.“, sagte Angie und zog ihren Mann ein Stück mit sich zum Waschbecken. Sie wischte Sonny vorsichtig das Blut vom Gesicht, gab ihm danach einen Kuss und schob ihn ein Stück zurück. „Ähm Sonny, bitte zieh dein T-Shirt aus, ich möchte das Blut gleich auswaschen, bevor es trocken ist.“ „Okay Schatz.“, erwiderte Sonny, zog sein T-Shirt aus und gab seiner Frau einen zärtlichen Kuss. „Ich glaube es ist besser, wenn ihr Beide rausgeht und euch in Ruhe unterhaltet. Wir werden hier wieder Ordnung schaffen:“, meinte Valerie, nachdem auch sie ihren Mann geküsst hatte und hielt nun beiden Männern die Hintertür des Hauses auf.Sonny und Ricardo schauten sich kurz an und verließen das Haus, um es sich auf der Veranda, die quer ums Haus herumführte, bequem zu machen. „Hier Sonny. Tut mir leid, dass ich es dir aus der Hand geschlagen habe.“, sagte Ricardo leise und gab Sonny sein Feuerzeug zurück. Sonny grinste seinen Schwager übers ganze Gesicht an,, zog das Päckchen Zigaretten, das er zuvor vom Boden aufgehoben hatte, aus seiner Hosentasche und zündete sich eine Zigarette an. Die Beiden saßen einige Minuten schweigend nebeneinander und suchten, jeder für sich, die passenden Worte, um zu erklären, was in ihren Köpfen vorging. „Oh Mann Rico, ich hab echt Mist gebaut, hhm?“ „Nein, vergiss es Sonny. Ich…ich hätte dir erklären sollen, was auf Arbeit los war, aber du hattest nicht wirklich Zeit für mich. Wenn ich ehrlich bin Sonny, hattest du schon sehr lange keine Zeit mehr für mich. Seitdem dein Bruder wieder aufgetaucht ist, hast du entweder mit ihm deine Zeit verbracht, oder mit Emily.“ „Oh Mann, warte Rico, das klingt als ob du eifersüchtig auf die Beiden bist.“, unterbrach Sonny seinen Schwager, drückte seine Zigarette aus und schaute Ricardo fragend an. „Ach nein, nicht wirklich, es ist nur so, das du mir fehlst ich meine, ich vermisse die alten Zeiten. Warte, ich erklär es dir.“, meinte Ricardo, bevor Sonny ihn unterbrechen konnte. Sonny schüttelte kurz den Kopf, hob die Hände und verschwand im Haus, um kurz darauf mit zwei Flaschen Bier in der Hand zurück zukommen. Er gab Ricardo eine der Flaschen und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, wo er zuvor gesessen hatte. „Also Rico, erklär es mir.“, meinte er und öffnete seine Bierflasche, gab sie Ricardo, nahm dessen Flasche und öffnete sie ebenfalls. Daraufhin erklärte Ricardo seinem Schwager, was in seinem Kopf vorging und Sonny hörte gespannt zu und senkte stumm und nachdenklich den Kopf. „Du hast Recht Rico, ich habe nie daran gedacht, wie du dich gefühlt hast. Es tut mir so leid. Ich …ich.“ „Schon gut Sonny. Ähm, ich fand unsere Schlägerei war doch schon ein guter Anfang, um unsere Freundschaft, so wie sie früher war, wieder aufzubauen.“, meinte Ricardo und begann laut zu lachen, als er Sonnys überraschtes Gesicht sah. „Nein Sonny, jetzt mal im Ernst. Ich hatte echt Angst, als ich dich die ganzen Tage so gesehen habe. Ich dachte du willst deinen Job schon wieder hinschmeißen und nu noch Familienvater sein.“ „Hhm, du wirst lachen Rico, aber daran habe ich tatsächlich gedacht. Doch als Benny ankam und mir berichtete, was ihr vorhabt, ist mir klar geworden, was dieser Job mir bedeutet, oder noch besser gesagt, was du mir bedeutest. Ich hatte Angst, dass dir was passieren könnte. Ich… ich meine, ich wollte eigentlich mal in Ruhe mit dir reden, aber…. Oh Mann Rico, es tut mir leid, hörst du. Ich… ich hab unsere Freundschaft aufs Spiel gesetzt.“ „Lass gut sein Sonny.“, unterbrach Ricardo Sonny erneut und schaute ihn unsicher an. „Ich weiß wie du dich fühlst, aber das Drama hat schon viel früher angefangen.“ „Hä, was meinst du?“ „Na ja, ich bin der Meinung, das unsere Freundschaft schon zu kriseln begann, als Marvin erschossen wurde. Ich konnte doch gar nicht mehr richtig mit dir reden.“ Während Ricardo Sonny versuchte zu erklären, was er dachte, zog er den Brief, den er bei Sonny im Schreibtisch gefunden hatte, aus seinen Potemonaie und hielt ihn nachdenklich in der Hand. „Hast du ihn gelesen?“, fragte Sonny und deutete auf den Brief. Ricardo nickte stumm mit dem Kopf, blickte Sonny verunsichert an und dieser senkte seinen Blick und schüttelte kurz seinen Kopf. „Ja und dann war ich stinksauer, als du von Vice abgehauen bist. Als du dann zu meiner Hochzeit kamst, stieg die Hoffnung in mir, das wir vielleicht neu anfangen könnten. Doch wollte ich auf der Feier nicht mit diesem Thema anfangen. Und dann, als du zu Vice zurückgekommen bist, tauchte plötzlich Toni auf und du hattest wieder keine Zeit für mich. Oh Mann Sonny, ich mach dir deshalb keinen Vorwurf, nur musst du verstehen, dass ich dich echt vermisst habe. Ich meine unsere gemeinsamen Abende auf dem Boot oder mal ein Absacker in der Kneipe. Hast du das denn überhaupt nicht vermisst?“ „Oh doch, nur wusste ich nie, wie ich dich darauf ansprechen sollte. Ich hatte schon bemerkt, dass sich irgendwas zwischen uns verändert hatte. Oh Gott, ich wünschte es wäre anders gewesen. Meinst du wir könnten noch mal von vorn anfangen?“ „Sicher doch, nur sollten wir uns dafür Zeit nehmen. Weißt du Sonny, wovor ich am meisten Angst hatte?“, doch Sonny schüttelte nur stumm mit dem Kopf. „Als Rivera dich erwischt hatte, habe ich gedacht, dass ich dich nie wieder sehen würde. Ich wollte dir doch noch so viel sagen. Du glaubst ja nicht, wie glücklich ich war, als du im Krankenhaus warst und ich dich wieder sehen konnte.“ „Was? Aber… aber du warst mich nie besuchen. Wieso eigentlich nicht?“ „Oh doch Sonny, ich war sehr oft da. Nur hast du noch im Koma gelegen und nichts mitbekommen. Dann habe ich stundenlang an deinem Bett gesessen und dir beim Schlafen zugeschaut und dabei sind mir wieder all unsere gemeinsamen Erlebnisse in den Sinn gekommen. Wie wir uns kennen gelernt haben, wie du damals angeschossen wurdest, wie du Catlin geheiratet hattest, wie wir als Burnett und Copper unterwegs waren, all diese Sachen sind mir durch den Kopf gegangen.“ „Warte Rico, wieso warst du aber nicht da, als ich aus dem Koma erwacht war?“ „Ich habe mir irre Vorwürfe gemacht. Ich… ich hätte einfach mit dir mitfahren sollen, zu diesem Treffen mit Izzy, so wie wir es immer gemacht haben. Vielleicht hätte ich dir so Vieles ersparen können.“ „Vergiss es Rico, es war nicht deine Schuld. Denkst du nicht, Rivera hätte uns Beide erwischt? Es ist doch alles gut gegangen. Ich bin wieder okay. Also bitte, harken wir das Thema ab. Weißt du Rico, ich bin megastolz, dass du mein Freund bist. Und nicht nur das, es ist einfach schön, dass wir jetzt verwand sind. Ich finde wir haben eine großartige Familie, wir Beide.“, meinte Sonny und zwinkerte Ricardo zu. „Du hast Recht.“, sagte Ricardo kurz und grinste Sonny breit an. So unterhielten sich die Beiden noch eine geraume Weile, zwischendurch kam Emily zu ihnen, brachte ihnen noch zwei Falschen Bier und brachte für Sonny ein neues T-Shirt mit. „Hier Angie hat gesagt, du sollst dir was anziehen, Onkel Sonny.“ „Danke Emi.“ Danach sagte das Mädchen Gute Nacht und ließ sich von Toni ins Bett bringen. Erst als Ricardo und Sonny bei ihrem Gespräch den Faden verloren hatten, schauten sie sich an, umarmten sich und schworen sich beste Freunde zu sein. „Und Sonny, werden wir Ärger bekommen?“, fragte Ricardo vorsichtig, um Sonny nicht wieder zu reizen. „Ich denke nicht. Das was ihr geschrieben habt, gleicht den Bericht von Foster locker aus. Ich werde Morgen früh gleich mit der zuständigen Abteilung alles klären. Ähm, ich denke wir sollten jetzt langsam mal ins Bett, es ist gleich eins.“, erklärte Sonny und grinste Ricardo müde an. Am nächsten Morgen klärte Sonny mit der zuständigen Abteilung alles und fuhr zurück zu seinem Revier, wo Ricardo, Martin und Switek schon ungeduldig auf ihn warteten. Er betrat, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, den Arbeitsraum, setzte sich zu den Cops an den Tisch und blickte alle nacheinander zufrieden an. „Und wie lief es?“, fragte Ricardo, noch bevor Sonny sich richtig platzieren konnte. „Hhm.“, machte Sonny, wie immer, ehe er weiter sprach. „Es ist alles geklärt, ihr seid aus dem Schneider. So, und nun packt eure Sachen, wir fahren nach Hause.“ „Wie jetzt?“, meinte Switek verwirrt. „Ähm, wir machen jetzt Feierabend. Wir werden alle ein nettes Wochenende verbringen und ab Montag werden alle Leute wieder auf dem Revier arbeiten. Aber das erklär ich euch nachher, wenn wir zu Hause sind. Es macht jetzt keinen Sinn euch das zu erklären und dann das Gleiche noch mal den Anderen zu erzählen.“, sagte Sonny, schaute alle kurz an und verschwand, noch bevor jemand etwas sagen konnte in seinem Büro, um seine Sachen zu holen. „Hey, was ist passiert, dass ihr schon wieder hier seid?“, fragte Valerie, als plötzlich die vier Männer vor ihr standen. „Ähm, lass dir das von Sonny erklären, Schatz.“, erwiderte Ricardo und umarmte und küsste seine Frau. „Wo sind die anderen alle?“, erkundigte sich Sonny bei Valerie, nachdem er sie mit einem Kuss auf die Wange begrüßt hatte. „Im Wohnzimmer. Wir essen gerade Mittag. Ich wollte nur schnell die Hunde rauslassen, als ich euch kommen sah.“ „Sehr schön.“, meinte Sonny, hielt seinen Partnern und Valerie die Tür auf und ging danach mit ihnen ins Wohnzimmer. „Also, bevor jemand von euch jetzt Fragen stellt,“, ergriff Sonny gleich wieder das Wort, als er die überraschten und fragenden Blicke der Anderen sah. „erklär ich mal schnell etwas. Ich habe heute Morgen ein paar nette Gespräche geführt und da Jenkins aus Miami verschwunden ist, ist dieser Fall erst einmal für uns abgeschlossen.“ „Moment Sonny, woher weißt du, dass Jenkins weg ist?“, unterbrach Castillo Sonny. „Ein paar Leute von der Security vom Miami Airport haben mich informiert. Sie waren etwas unvorsichtig. Na ja und um die anderen Passagiere nicht zu gefährden, haben sie Jenkins fliegen lassen. Wohin weiß ich nicht.“, erwiderte Sonny und setzte sich neben Emily, die wild mit den Armen fuchtelte, um ihren Onkel auf sich aufmerksam zu machen. „Und was jetzt?“, fragte Benjamin, noch bevor jemand anderes diese Frage stellen konnte.„Hhm, jetzt essen wir Mittag und danach packen wir zusammen und fahren nach Hause. So können alle das Wochenende mit ihren Familien, Eltern und Freunden verbringen. Ähm, wir treffen uns dann alle Montag früh um 8.00 Uhr auf dem Revier, um unserer gewohnten Arbeit nachzugehen.“, erklärte Sonny, schaute erst die Cops der neuen Einheit nacheinander ernst an und danach jeden Einzelnen seiner Kollegen. Emily blickte verunsichert zwischen ihrer Mom und Sonny hin und her und begann dann langsam ihr Mittag zu essen. „Mahlzeit.“, sagte Sonny kurz und begann ebenfalls zu essen. Auch alle anderen aßen ihr Mittag und taten danach genau das, was Sonny ihnen gesagt hatte, packten ihre Sachen und verließen nach und nach das Versteck. Zum Schluss waren nur noch die Cops von Vice, sowie Valerie, Toni, Angie und Emily im Haus. Alle standen versammelt im Wohnzimmer und schauten Sonny, der gerade aus seinem Schlafzimmer kam, erwartungsvoll an. „Was ist?“, fragte dieser, ließ seine Taschen fallen und drehte sich um, um zu sehen ob noch jemand hinter ihm stand. „Ähm, wir haben uns gerade unterhalten und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir das Wochenende noch hier verbringen möchten. Ähm, du kannst die Taschen wieder zurück ins Schlafzimmer bringen.“, erklärte Toni und alle Anderen nickten zustimmend mit den Köpfen. „Cool.“, meinte Sonny, schnappte sich die Reisetaschen und brachte sie dahin zurück, wo er sie hergeholt hatte. Dann verbrachten alle noch ein paar sehr schöne Stunden und den nächsten Tag mit einander. Am Montag früh um 8.00 Uhr trafen sich, so wie es Sonny gesagt hatte, alle Polizisten auf dem Revier und versammelten sich im Besprechungsraum. „Guten Morgen.“, begrüßte Sonny alle und setzte sich, nachdem er einen Stapel Unterlagen auf den Tisch gelegt hatte, auf seinen Platz. „Da Castillo noch eine Woche krankgeschrieben ist, werde ich das Kommando für beide Einheiten übernehmen, oder wollt ihr solange noch einen neuen Lieutenant, von einem anderen Revier, haben?“ „Nein, alles bloß das nicht.“, platzte Switek gleich raus und sprach so aus, was alle anderen dachten. Sonny grinste übers ganze Gesicht, schüttelte kurz den Kopf und wendete sich den Stapel Akten, der vor ihm auf dem Tisch lag, zu. „Also, wie ich schon am Freitag erklärt habe, ist Jenkins aus Miami verschwunden, somit wenden wir uns jetzt ein paar neuen Fällen zu.“ „Warte Sonny, wo ist Jenkins jetzt?“, unterbrach Ricardo seinen Schwager. „Ähm, die Maschine ist in Salt Lake City gelandet und die Behörden vor Ort kümmern sich um Jenkins. Sie informieren uns dann, wenn sie den Kerl erwischt haben. So, und wir kümmern uns derweil hierum. Hier, schaut euch das an und überlegt euch, wie ihr dabei vorgehen wollt. Und ihr schaut euch das an.“, erwiderte Sonny und schob erst Benjamin und den neuen Cops einen Stapel Akten über den Tisch und danach Ricardo und den älteren Cops von Vice. Er selber behielt sich jeweils eine Akte von jedem Stapel, legte Beide übereinander, schaute noch einmal alle Polizisten ernst an und verließ das Besprechungszimmer, um in seinem Büro zu verschwinden.
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Miami Drei Wochen später „Wo ist Sonny?“, fragte Trudy und schaute Ricardo aufmerksam an. Ricardo hob langsam seinen Kopf, blickte Trudy tief in die Augen und grinste, dann verzog er schmerzvoll das Gesicht und rieb sich den Kopf. „Na, war wohl ein bisschen viel gestern, hhm?“, scherzte Martin und drehte sich erschrocken um , als Castillo plötzlich aus sein Büro kam und sich um sah. „Guten Morgen.“, begrüßte dieser seine Leute, die alle zusammen an Ricardos Schreibtisch standen und schaute ebenfalls Ricardo aufmerksam an. „Ähm, wo ist Sonny?“ „Der ist noch nicht hier.“, erwiderte Trudy leise und nickte Switek zu, der sofort wusste, was seine Kollegin wollte. „Okay, wenn er kommt, schickt ihn mal bitte in mein Büro.“, mit diesen Worten ließ Castillo seine Leute allein und verschwand in seinem Büro. „Und Rico, was ist los? Du siehst ziemlich fertig aus.“, bemerkte Switek und machte sich an der Kaffeemaschine zu schaffen. „Ach, frag nicht, Sonny und ich waren gestern Abend noch eine Runde Billard spielen. Na ja, ist wohl etwas spät geworden.“ „Oh Mann Rico, wenn’s dir schon so schlecht geht, wie wird Sonny dann erst drauf sein?“, meinte Trudy besorgt und schob Ricardo, der sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck den Kopf rieb, eine Packung Aspirin über den Tisch. „Wenn es Sonny so geht, wie Ricardo aussieht, sollten wir ihn lieber in Ruhe lassen. Ich glaube dann hat er heute keine Sprechstunde.“, scherzte Martin und blickte angespannt zur Tür. Schon in diesen Moment ging die Tür auf und Sonny betrat, mit Sonnenbrille im Gesicht, den Raum. „Guten Morgen.“, stammelte er, noch immer völlig verschlafen und schaute alle nacheinander kurz an. „Guten Morgen. Hier, ich glaube die kannst du gut gebrauchen.“, sagte Ricardo und schob die Schachtel Aspirin über den Tisch. „Ja, und einen Kaffee dazu, dann geht’s dir vielleicht besser.“, ergänzte Trudy und lächelte Sonny an. „Aber Vorsicht, den hat Switek gemacht.“, kam die Warnung von Martin. „Genau das, was ich jetzt brauche. Ähm, falls was ist, ich bin in meinem Büro.“, erwiderte Sonny kurz, schnappte sich die Schachtel vom Tisch, holte sich eine Tasse Kaffee, schaute Switek, der gerade seinen vierten Donut für diesen Morgen in sich hineinstopfte, kurz an und verschwand in seinem Büro. „Oh, oh, dem geht’s echt mies.“, meinte Switek trocken. „Mann Rico, was habt ihr Beiden denn gestern gemacht?“, erkundigte sich Trudy und blickte nachdenklich zwischen Ricardo und Sonnys Büro hin und her. Unterdessen führte Castillo ein kurzes Telefonat und kam erneut aus seinem Büro und schaut sich suchend um. „Wo ist eigentlich Gina?“, fragte er, bevor Ricardo mit seiner Erklärung beginnen konnte. „Ähm, Sonny hat ihr heute frei gegeben. Heute ist doch Marvins Todestag, da wollte sie den Tag mit Emily verbringen.“, meinte Trudy und senkte ihren Blick. „Okay. Ähm Sonny ist wohl noch nicht da, oder?“ „Doch, doch, er ist da drin.“, erwiderte Switek und deutete auf Sonnys Büro. „Gut, danke. Falls was sein sollte, ich bin bei Sonny.“, mit diesen Worten wendete sich Castillo von seinen Leuten ab und ging zu Sonnys Büro rüber. „Crockett.“, rief Castillo schon von der Tür aus. „Hhm.“, jaulte Sonny auf und hielt sich den Kopf. „ Nicht so laut, bitte.“ „Oh wow, was habt ihr Beide denn gemacht? Dir scheint’s so zu gehen, wie Ricardo aussieht.“ „Och, wir beide waren gestern als Cooper und Burnett unterwegs. Wir hatten ein Treffen mit Forstet und danach haben wir noch einen Absacker in der Billardhalle genommen.“ „Und wie lief das Treffen mit Forstet?“ „Er verschafft uns ein Treffen mit Wolfgang Lorenz. Forstet meldet sich per Telefon bei uns. Ähm Marty, deshalb bist du doch nicht hier, oder?“ „Nein, eigentlich nicht. Ich wollte dir nur mitteilen…“ „Entschuldigung Lieutenant, falls ich störe, aber Sonny da ist ein junger Mann, der dich dringend sprechen möchte.“, unterbrach Trudy Lieutenant Castillo und nickte Sonny lächelnd zu. „Okay.“, sagte Sonny, ließ Castillo stehen und schob sich an Trudy vorbei durch die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihm stand ein junger Mann, blickte ihn verunsichert an, gab ihm einen Briefumschlag und kniete sich mit verschränkten Armen hinter dem Kopf, auf den Boden. „Julian nicht, steh auf!“, sagte Sonny ernst und erntete dafür von allen Seiten fragende Blicke. „Tut mir leid Mr. Crockett, ich wünschte es wäre….“ „Nicht Julian. Ich muss mich bei dir bedanken Junge. Du hast mir das Leben gerettet. Und das nicht nur einmal. Danke Julian“ „Ähm, kann mir mal bitte jemand erklären was hier los ist?“, unterbrach Castillo, der jetzt neben Trudy und hinter Sonny an der Bürotür stand, Sonny und musterte den jungen Mann, der sich gerade vom Boden erhob, von oben bis unten. „Hhm gleich. Julian, gehst du bitte mit meinen Kollegen rüber ins Besprechungszimmer und erzählst ihnen, was du alles weißt. Ich werde dann sehen, was ich für dich tun kann. Mach dir keine Sorgen, ich verspreche dir, dass alles ins Reine kommt.“, erklärte Sonny dem jungen Mann und wendete sich danach seinen Kollegen zu. „Ähm, nehmt ihr den Jungen mit euch und kümmert euch ein bisschen um ihn. Wenn er seine Aussage gemacht hat, gebt mir Bescheid. Ich möchte mich auch noch mal mit Julian unterhalten.“ Trudy legte einverstanden ihre Hand auf Sonnys Schulter, lächelte ihn an und gab ihren männlichen Kollegen ein Zeichen zum Gehen. Sonny grinste Julian breit an, wendete sich Castillo zu und ging mit ihm zurück in sein Büro. Er setzte sich auf sein Sofa, das in dem Zimmer stand, rieb sich die Stirn und schaute Castillo, der sich ebenfalls gesetzt hatte, mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck an. „Ähm Sonny, wie viel von den Dingern hast du schon genommen?“, fragte Castillo, hob die Schachtel Aspirin vom Schreibtisch hoch und schwenkte sie vor Sonny hin und her. „Zwei, aber die scheinen nicht wirklich zu helfen. Mir dröhnt der Schädel wie verrückt. Ähm aber deshalb bist du doch nicht hier, oder? Also, was ist los?“, erwiderte Sonny und öffnete nebenbei den Briefumschlag, den er von dem jungen Mann bekommen hatte. „Na ja, ich hatte vor ein paar Minuten einen interessanten Anruf aus Salt Lake City. Die Behörden vor Ort haben Jenkins verhaftete.“, begann Castillo zu erklären, hielt aber inne, als er sah, wie Sonny den gelesenen Brief in der Hand hielt und abwesend auf den Boden starrte. „Sonny, hörst du mir eigentlich zu. Ähm, wer ist eigentlich der junge Mann?“ „Julian? Hhm, das ist leicht zu erklären. Er ist Riveras Neffe. Und… und er hat mir in der Lagerhalle das Leben gerettet und bei Sanders auch.“ „Dann ist er der Junge, der alles mit der Kamera aufgenommen hat?“, hakte Castillo nach. „Was? Ja richtig. Ähm was wolltest du eigentlich von mir?“, fragte Sonny erneut und las sich noch einmal den Brief durch. „Was steht da drin?“ Ohne ein Wort zu sagen gab Sonny Castillo den Brief und lehnte sich, mit geschlossenen Augen, zurück. „Crockett, du hast mehr Glück als Verstand. Wenn du das hier liest, habt ihr Bullen dem letzten von uns erwischt. Game Over Crockett, du hast gewonnen. Jetzt bleibt mir nur noch eins zu sagen, der Letzte, der von uns übrig ist, ist mein Neffe Julian, der dir auch diesen Brief überreichen wird. Du wirst dich sicher noch an den Jungen erinnern. Dieses Weichei hat alles vermasselt, sorg dafür, dass er seine gerechte Strafe bekommt. gez. Rivera.“, las Castillo, senkte das Blatt und blickte Sonny fragend an. „Ist schon Schicksal, oder?“, meinte Sonny, ohne den Blick zu heben und holte tief Luft. „Was meinst du Sonny?“ „Hhm, das es genau an dem Tag endet, an dem es angefangen hat.“ Castillo sagte nichts weiter, nickte stumm mit dem Kopf und beobachtete Sonny weiter. „Game Over.“, flüsterte dieser, hob seinen Kopf und schaute abwesend auf ein Foto, das an der Wand hing und ihn und Marvin zeigte.
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Miami Drei Jahre später „Hey, wir sind zu Hause.“, rief Sonny schon von der Tür aus und wunderte sich, dass er von niemanden erwartet wurde. Er schaute Ricardo fragend an und dieser zuckte nur mit den Schultern. Dann gingen die Beiden gemeinsam in die Küche, wo Billy und Julian am Tisch saßen und gemütlich einen Kaffee tranken. „Hey Jungs.“, begrüßte Ricardo die Beiden und setzte sich zu ihnen. „Oh, hallo. Wir haben euch gar nicht kommen hören.“, meinte Julian, für den Sonny bis zum 21 Lebensjahr die Vormundschaft übernommen hatte und ihm so die Möglichkeit gab, ein normales Leben zu führen, überrascht. „Und wie lief das Spiel?“, fragte Sonny noch, bevor die Tür aufging und Angie den Raum betrat. „Oh schön, ihr seid endlich da.“, begrüßte sie die Männer, gab Ricardo einen Kuss auf die Wange und wendete sich danach ihren Mann zu. Die Beiden küssten sich zärtlich, bis erneut die Tür aufging und Gina die Küche betrat. „Was ist, kommt ihr nun? Oh, hallo Rico, Sonny, ihr seid schon da?“ Die beiden Männer schauten sich daraufhin fragend an, begrüßten Gina mit einem Kuss auf die Wange und gingen ins Wohnzimmer. „Daddy, Daddy.“, schrieen vier kleine Jungs und rannten auf Männer zu. Kurz bevor sie Sonny erreichten, teilten die Jungs sich auf, zwei von ihnen Ricardo in den Arm und die anderen Beiden landeten in Sonny ’s Armen. „Langsam Jungs, nicht so stürmisch. Oh wow, langsam werdet ihr mir zur schwer.“, sagte Sonny, nachdem er seine Zwillinge auf den Arm genommen hatte und mit ihnen zum Sofa rüber ging wo er sie wieder absetzte. Auch Ricardo brachte seine Söhne zum Sofa rüber und blickte danach fragend zwischen Sonny, Billy und Julian hin und her. „Und Jungs, wie war das Spiel nun?“, wiederholte Sonny seine Frage, nachdem er Valerie und Toni, die bereits am Esstisch saßen, begrüßt hatte. „Och, ganz gut.“, meinte Billy leise. „Ja ganz gut.“, wiederholte Julian, grinste übers ganze Gesicht und war kurz davor einen Lachkrampf zu bekommen. „Sie haben gewonnen.“, sagte Toni und sah, wie Sonny überrascht auf seinen Sohn und Julian schaute. „Oh Mann, und ich hab’s verpasst.“ „Ja, und ich, ich habe alles mit der Digicam aufgenommen.“, sagte plötzlich eine Stimme hinter Sonny. Er drehte sich um und schaute in das lächelnde Gesicht von Emily, die mit ihrer Schwester auf dem Arm das Zimmer betrat. „Super Emily, lass mal sehen.“, meinte Sonny, nahm Emily das Baby ab und knuddelte es. „Nein, zuerst müsst ihr uns was sagen.“, forderte Emily und Ricardo und Sonny wussten genau, worauf das Mädchen aus war. „Na schön. Ähm, Rico und ich, ähm du natürlich auch Gina, wir haben morgen frei.“ „Ja, und das ganze Wochenende dazu.“, führte Ricardo die Erklärung zu Ende. „Wow, super.“, rief Emily und umarmte Sonny samt den Baby. „Ähm, wisst ihr schon was ihr machen wollt?“, erkundigte sich Ricardo und nahm Sonny nun das Baby ab, um es ebenfalls zu knuddeln, bevor er es Toni gab. „Einen Ausflug.“, riefen alle im Chor und Sonny und Ricardo schauten sich überrascht an. „Wohin?“, fragte Sonny kurz, blickte Angie lächelnd an und gab ihr mit dem Kopf ein Zeichen zum Verlassen des Raumes. „Zur Blockhütte.“, erwiderte Angie und verließ mit Sonny das Zimmer. „Wie soll das gehen, mit so vielen Leuten?“, hakte Ricardo nach und setzte sich ohne dass er mitbekam, wie Angie und Sonny verschwanden an den Esstisch. „Toni und Julian schlafen zusammen in einem Zelt und Josch und ich auch. So habt ihr Erwachsenen und die kleineren Kinder genug Platz für euch.“, erklärte Emily setzte sich zu Ricardo an den Tisch und schaute sich suchend um. Unterdessen stand Sonny mit Angie hinter einer Schwenktür und schaute sie lächelnd an. „Was ist denn los Sonny? Wieso hast du mich hier raus gelockt?“ „Psst Angie, nicht reden, gib mir lieber einen Kuss.“, unterbrach Sonny seine Frau, zog sie zu sich heran und küsste sie leidenschaftlich. Angie befreite sich nach dem Kuss etwas aus Sonny ’s Umarmung, legte ihn ihre Hand auf die Brust und blickte ihn tief in die Augen. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, zog Sonny ein kleines Kästchen aus seiner Hosentasche, schob Angie ein Stück von sich weg, hielt ihr das Kästchen vor die Augen und öffnete es. „Oh mein Gott, Sonny.“, flüsterte Angie, mit Tränen in den Augen. „Es ist wunderschön.“ Danach küssten und umarmten sich die Beiden noch einmal und Sonny legte seiner Frau das Armband um. „Ähm, haben wir irgendwas verpasst?“, fragte Valerie, die mit den Andren an der geöffneten Schwenktür stand, leise und blickte Ricardo überrascht an. „Hhm, nicht das ich wüsste.“ „Also Hochzeitstag oder Geburtstage können wir ausschließen.“, meinte Gina. „Ähm hey ihr Beide, kommt ihr jetzt Essen, oder was? Sonst ist die Pizza kalt.“, unterbrach Billy seinen Vater und Angie und grinste alle nacheinander breit an. „Ja gleich.“, erwiderte Angie, blickte Sonny fragend an und ließ danach ihren Blick noch einmal auf ihr neues Armband haften. „Wofür?“ „Ähm, damit du nicht immer meins nimmst. Ich weiß doch wie scharf du auf das Ding bist. Ich habe dir auch etwas eingravieren lassen. Natürlich nicht das, was auf meinem steht, aber ich hoffe es gefällt dir trotzdem.“ „Warum?“ „Weil ich dich liebe Angie. Wenn ich könnte, würde ich dich glatt noch einmal heiraten. Und ich danke dir für alles, vor allem dafür.“, führte Sonny seine Erklärung zu ende und deutete auf seine Familie und auf seine Kinder. Nachdem sich Angie und Sonny noch einmal geküsst hatten, setzten sie sich mit ihrer Familie an den Tisch und aßen Pizza. Es herrschte eine absolute Stille im Raum, denn jeder Einzelne war in seinen Gedanken versunken. „Endlich hast du die Familie, die du dir immer gewünscht hast, Sonny mein Kleiner.“, dachte Toni, blickte einmal in die Runde und schaute schließlich lächelnd auf seinen Bruder.
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