Ricardo Tubbs: Die große Biografie


Christine

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Da sitze ich an meinem Schreibtisch, bemühe mich das Kapitel zu übersetzen, in dem Rico und Sonny auf St. Andrews Island ankamen und stelle fest, dass mir ein Fehler unterlaufen war, der keinem von euch großen Fans aufgefallen ist. Mir ja auch erst jetzt. Sonny sitzt an der Bar und fragt, ob eine Nachricht für MILLER angekommen ist, aber ich hatte geschrieben er hätte sich SMITH genannt.

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Da sitze ich an meinem Schreibtisch' date=' bemühe mich das Kapitel zu übersetzen, in dem Rico und Sonny auf St. Andrews Island ankamen und stelle fest, dass mir ein Fehler unterlaufen war, der keinem von euch großen Fans aufgefallen ist. Mir ja auch erst jetzt. Sonny sitzt an der Bar und fragt, ob eine Nachricht für MILLER angekommen ist, aber ich hatte geschrieben er hätte sich SMITH genannt.[/quote']Da kannst du mal sehen, wie aufmerksam wir deine Beiträge lesen. :)Nee, kleiner Scherz. Mach weiter so.
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18. EINE PEINLICHE GESCHICHTENach einer ausgiebigen Dusche beschloss Rico Tom einen Besuch abzustatten. Wie so oft nach einem Einsatz war er zum Schlafen ohnehin viel zu aufgewühlt. In der Wohnung war es dank der Klimaanlage angenehm, aber draußen schlug ihm die Hitze wie eine Wand entgegen. Im ersten Moment konnte er kaum atmen. In New York lag jetzt Schnee, wie seine Mutter ihm beim letzten Telefonat erzählt hatte. Allerdings war der Schnee dort auch nur hübsch, wenn er frisch gefallen war. Schon nach kurzer Zeit nahm er ein hässliches Grau an und türmte sich Monstern gleich am Straßenrand. Rico ging die wenigen Schritte zu Fuß. In der Bar war es kühler, obwohl eine Menge Leute den Raum bevölkerten. Aus den Lautsprechern dröhnte "When the rain begins to fall" von Jermaine Jackson und Pia Zadora. Der Song wurde zurzeit überall rauf und runter gespielt. Rico drängte sich zur Bar durch. Tom entdeckte ihn und grinste ihn an. , sagte er. ., vermutete sie, prostete ihm zu und sagte: .Rico hob ebenfalls sein Glas. .Sie tranken jeder einen Schluck, dann fragte Rico: < Wenn das hier alles Touristen snd, machen Sie dann auch nur Urlaub?>Jeannie schmunzelte. ., meinte Rico. Irgendwie war ihm, als hätte er das alles schon mindestens einmal erlebt.Jeannie rutschte von ihrem Hocker. Ihre Augen funkelten und ihre Mundwinkel zuckten amüsiert. < Tanzen Sie auch oder reden Sie nur?>Rico stellte sein Glas ab und folgte ihr zur Tanzfläche, wo gerade ein neuer Song einsetzte. Chicago mit "You´re the inspiration".Rico nahm Jeannie in den Arm. Schüchtern war Jeannie jedenfalls nicht. Sie kam ihm gleich ziemlich nah und nur zwei Stunden später verließen sie gemeinsam die Bar. Da wusste Rico längst, dass sie nicht in Miami lebte, sondern gerade beruflich hier zu tun hatte. Das Motel, in dem sie wohnte, gehörte zur Mittelklasse. Die Frau an der Rezeption blickte kurz auf, lächelte und wandte sich wieder ihrer Fernsehsendung zu. Rico und Jeannie gingen nach oben in die erste Etage. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, da schmiegte sich Jeannie in seine Arme und begann ihn auszuziehen. Während sie ihn zum Bett zog fiel bei beiden ein Kleidungsstück nach dem anderen, bis sie in die Kissen sanken. Am nächsten Morgen erwachte Rico allein in dem Motelbett. Er blinzelte, erinnerte sich an die letzte Nacht, die wirklich heiß gewesen war, und lächelte. Er setzte sich auf, sah auf seine Armbanduhr. Gerade sechs Uhr morgens. , sagte er.Die Dame sah auf. .Rico war verwirrt. < Mr. Smith?>, fragte er, aber sie ging nicht darauf ein, sondern schob ihm die Rechnung zu. < Ihre Frau sagt, Sie wüssten Bescheid und würden die Rechnung übernehmen>Rico blickte auf die Rechnung. Fünf Tage war Jeannie in disem Motel geblieben, aber er war sich sicher, dass sie weder Jeannie Smith hieß, noch aus Atlanta stammte, aber er wusste genau, dass er eine Menge Spott würde ertragen müssen, wenn im Departement jemand davon erfuhr. Ricardo Tubbs war auf eine Schwindlerin hereingefallen! Nein, die Blöße wollte er sich nicht eben. Was nicht bedeutete, dass er die Sache auf sich beruhen lassen wollte. Sobald seine Zeit es zuließ, wollte er mal in den Akten nach der Schwindlerin suchen. Bestimmt waren auch schon andere auf sie hereingefallen, Männer, die Anzeige erstattet hatten.Rico bezahlte, trat hinaus in die Hitze des frühen Morgens und ahnte, dass es kein guter Tag wurde. IM NÄCHSTEN KAPITEL: EINMAL BOGOTA UND ZURÜCK
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19. EINMAL BOGOTA UND ZURÜCKMit einem Taxi fuhr Rico nach Hause, denn das Motel, in dem Jeannie - oder wie immer sie auch heißen mochte - gewohnt hatte, lag zu weit von seiner Wohnung entfernt. Zu seinem Pech steuerte ein Inder das Taxi, das er anhielt. Rico nannte seine Adresse, das Taxi fuhr los und der Inder drehte die Musik lauter. Es war landestypische Musik und der Fahrer sang fröhlich, laut und ziemlich schief mit. Rico war müde, denn viel geschlafen hatte er nicht. Außerdem war es in dem Taxi heiß wie in einem Backofen, er war genervt vom Gesang des Fahrers und wütend auf sich selbst, weil er, ein erfahrener Polizist, auf diese Schwindlerin hereingefallen war. Er ließ den Abend noch mal Revue passieren. Wahrscheinlich hatte sie schon, als er die Bar betrat, seinen teuren Anzug und die Uhr gesehen und deshalb ihn gewählt. - Und sie hatte alles gegeben, um ihn rumzukriegen. Der Taxifahrer hielt vor dem Haus, in dem Rico wohnte. Rico bezahlte den Mann und legte ein großzügiges Trinkgeld obendrauf. Eigentlich hätte er einen Teil des Fahrpreises als Schmerzensgeld einbehalten sollen, weil der Mann so entsetzlich schief gesungen hatte., wünschte der Taxifahrer., entgegnete Rico. In einer Wohnung nahm er eine Dusche und zog andere Sachen an. Die von gestern stanken nämlich nach Rauch. Das Jackett hing er erst mal auf einen Bügel. Er würde es später in die Reinigung bringen. Dann aß er eine Kleinigkeit und machte sich auf den Weg ins Department. Der Tag versprach brüllend heiß zu werden., sagte Castillo zur Begrüßung. Hinter Rico schneite Sonny herein und hörte zu, was der Boss ihnen erklärte:< Wir haben einen Tip bekommen. Es geht um einen Jungen. Seinen Namen kennen wir leider nicht, aber er hat Kontakt zu verschiedenen Dealern aufgenommen, unserem Informanten gegenüber damit geprahlt genug Geld zu haben. Dann änderte er plötzlich seinen Plan, rief unseren Informanten an und erklärte, er hätte ein wesentlich besseres Angebot bekommen. - Direktimport in Eigenregie aus Kolumbien. Wir wissen aber nicht, ob er heute dorthin oder von dort zurückkommt>.. Rico und Sonny fuhren zum Miami International Airport. Unterwegs erklärte Sonny, er würde sich um den Ticketschalter kümmern, Rico könnte beimZoll die Augen offenhalten. (13 - Zu jung zum sterben)Rico stimmte zu, aber er merkte schnell, dass das ein Fehler gewesen war. Es war heiß, es war stickig und schon bald fühlte er sich wie durch die Badewanne gezogen. Die Hitze verstärkte seine Müdigkeit. Er sehnte sich nach seiner klimatisierten Wohnung, einer Dusche und ein paar Stunden Schlaf. Stattdessen stand er am Zoll herum, wartete auf die Reisenden, die aus den Flugzeugen aus Medellin, Bogota und Monteria stiegen und hoffte, der Junge wäre dabei. - Falls er bereits nach Kolumbien geflogen war. Als die Passagiere des letzten Fluges - er kam aus Bogota - an ihm vorbei waren machte er sich auf den Weg zu Sonny, der gemütlich in der klimatisierten Halle saß und vermutlich kurz vor der Erblindung stand, weil er gerade einer hübschen Blondine auf den knackigen Hinten starrte. ZITAT: (13a) 00:47RICO: Harter Job! Dass die Überwachung von Passagieren ein so schwieriger Auftrag ist, war mir gar nicht klar. Ich meine, wenn man nicht aufpasst, überanstrengt man sich die Augen. Er sank auf den Stuhl neben Sonny, aber die Erholung währte nur kurz. Die hübsche Schwarze, die am Ticketschalter arbeitete, gab Sonny Zeichen, erklärte ihnen, als sie zu ihr gingen, dass der Junge Eddie Rivers gerade ein Ticket nach Bogota gekauft hatte. Die Beschreibung, die Rico und Sonny hatten, passte allerdings auf den Jungen, der mit Eddie zusamen unterwegs war.Rico atmete auf. Er war aus der Hitze raus, sie konnten sich die Jungen schnappen, ehe Eddie nach Bogota flog und das Kokain kaufte und deshalb konnte alles nur besser werden. - Was für ein Irrtum! Zuerst warf Eddies Freund - er hieß Louis Martinez - den Tisch um und verpasste Rico eine Milchshake - Dusche und danach gelang es den Jungen zu entkommen. Rico und Sonny kehrten wütend ins Department zurück. Rico ging in den Computerraum, um nach Informationen über Jeannie zu suchen. So kurz vor Feierabend war selten jemand im Computerraum, sodass er nicht befürchten musste ein Kollege könnte ihm versehentlich über die Schulter blicken. Er fand aber nichts, was auf Jeannie passte. Als er jedoch den Computerraum verließ, lief er Castillo in die Arme. , sagte der Lieutenant. . "Das war wirklich nicht mein Tag", erinnert sich Rico. "Sonny war natürlich auch nicht begeistert, als ich ihm erzählte, er würde die Nacht im Auto vor einem vermeintlichen Kokslabor verbringen, statt ein Bier schlürfend an Bord der St. Vitus Dance, aber so war unser Job eben".Sonny beschloss noch schnell was zu essen. ZITAT: (13b) 6:50SONNY: Willst du auch was? - Auf meine Rechnung!RICO: Nein, Mann.SONNY: Bist du sicher? Wird vielleicht ´ne lange Nacht.RICO: Ja, aber ich bin Vegetarier. Die Nacht schien ruhig zu werden. In der Gegend, in der das angebliche Kokslabor lag, war nach elf niemand mehr unterwegs. Nur dann und wann kam ein Auto vorbei. Die Anwohner hatten die Fenster geschlossen und nach und nach verlöschten die Lichter. Rico schlief ein und erwachte erst, als Sonny ihn anstieß. Nur einen Moment später war er allerdings hellwach, denn das Gebäude, in dem gerade mehrere Männer verschwunden waren, flog mit lautem Knall in die Luft. Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte und die Männer geborgen worden waren, fanden sie im Inneren eine mit Koks gefüllte Statue. Rico erklärte, dies wäre Chang - go, Gott der Santeria, einem in Kolumbien weit verbreiteten Kult. Castillo schickte Rico und Sonny für ein paar Stunden nach Hause. Rico widersprach nicht. Er war einfach nur erledigt und wollte ins Bett.Als er sein Jackett auf einen Bügel hing, fiel das, das er abends getragen hatte, herunter. Als er es aufhob , knisterte etwas. Am Morgen hatte er nur nachgesehen, ob seine Geldbörse noch da war. Den anderen Taschen hatte er keine Beachtung geschenkt. Jetzt zog er aus der rechten Tasche einen Zettel. WAR WIRKLICH NETT MIT DIR, RICARDO. ICH HOFFE, DU BIST MIR NICHT BÖSE. J.Wütend knüllte er den Zettel zusammen, warf ihn in die Toilette. , knurrte er, als der Zettel weggespült wurde. "Die Sache mit Eddie und Louis war eine von den Geschichten, die man nie vergisst", sagt Rico. "Sie waren seit einer Ewigkeit Freunde und träumten von einem tollen Club in New York. Sie dachten, das nötige Kleingeld ließe sich am schnellsten mit Kokain verdienen. Aber das geht meistens schief. Wir glauben, die Jungs kämen wenigstens mit heiler Haut aus der Sache heraus. Weil wir da waren. Weil wir uns auskannten. Wei wir ihnen Rückendeckung gaben, aber der Deal verlief schon anders als erhofft, denn wir mussten den einen Kerl - er hieß Diego Moya - erschießen. Sein Bruder Pepe hatte, von uns unbemerkt, in einem Wagen gesessen und wusste Bescheid. Wir ahnten nicht, dass er Rache wollte. Als Sonny und ich die Jungen zum Flughafen brachten, damit sie nach New York zurückkehren sollten, alberten wir herum. Wir waren so froh, dass für die Jungs alles so glimpflich abgelaufen war. Pepe Moya war uns jedoch gefolgt und er tötete Eddie. Das ist das Schlimmste an unserem Job. Du denkst, alles ist bstens gelaufen und dann passiert sowas". Die kommenden Wochen waren anstrengend, brachten aber leider nichts Neues über Jeannie, aber Überraschendes über Castillo. Martin Castillo hatte drei Jahre lang im Untergrund zwischen Thailand und Burma gearbeitet, wie er Rico in einem thailändischen Restaurant anvertraute, nachdem ein Mann namens Lao Li - General Lao Li - in Miami auftauchte. Castillo kannte den Drogenhändler Lao Li aus der Zeit in Thailand, denn Castillo gehörte zu denen, die Lao Li bekämpft hatte.Castillo sprach fließend Thai, beherrschte, wie Rico mit ungläubigem Staunen selbst erlebte, Selbstverteidigung und besaß eine Ehefrau, die er eigentlich tot glaubte. (14 - Goldenes Dreieck) "Es war schon beeindruckend zu sehen, wie Castillo erst Thai sprach und später gegen den Thai kämpfte. Auch dass er verheiratet gewesen war fand ich sehr erstaunlich. Auf mich hatte er immer wie ein einsamer Wolf gewirkt, wie der Kämpfer, der allein seinen Weg gehen will", gsteht Rico. "Aber Castillo war, wenn ich so auf unsere gemeinsame Zeit zurückblicke, immer für eine Überraschung gut". Kaum aber hatte Rico die Neuigkeiten im Bezug auf seinen Boss verdaut, wartete eine Herausforderung der besonderen Art auf ihn. Zusammen mit Sonny überwachte er einen Schmuggler, der angeblich besonders reines Kokain ins Land brachte. Rico und Sonny folgten dem Mann zur South Beach Bridge. Sie beobachteten, wie er eine Tasche aus einem Wagen entgegennahm, um sie einen Moment später in ein Cigaretteboat zu werfen. (15 - Abenteuer in Kolumbien) ZITAT: ( 15a) 1:43RICO: Das ist das erste Mal, dass ich erlebe, wie ein Schmuggler seine Ware hergibt, ohne was dafür zu kriegen. Sie folgten dem Mann zu einem Hausboot. "Wir sahen deutlich, dass da noch jemand auf dem Boot war, aber schon im nächsten Moment flog das Boot in die Luft", erzählt Rico. "Der Mann überlebte, war aber natürlich nicht in der Lage uns irgendwas zu sagen. Am nächsten Morgen bekamen Sonny und ich einen Sonderauftrag. Getarnt als Schuggler sollten wir nach Cartagena fliegen. Wir bekamen ausreichend Geld, aber keine Rückendeckung. Trudy sollte als meine Frau in Miami den Familienköder spielen, denn angeblich ging es bei der ganzen Drogengschichte um Erpressung. Ich war noch nie in Kolumbien gewesen und ich hatte zum Glück nicht die geringste Ahnung, was mich dort erwartete". IM NÄCHSTEN KAPITEL: RICOS ERINNERUNGEN AN CARTAGENA
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20. RICO ERINNERT SICH:"Unser Pilot hieß Jimmy und war, von seinem recht cool klingenden Gitarrensolo abgesehen, nicht gerade eine Partykanone. Von seinem Flugzeug hatte er allerdings eine ziemlich hohe Meinung. ZITAT: (15a) 13:17JIMMY: Der sie mir verkauft hat sagt, sie sei ´ne Zitrone. Sie sieht vielleicht aus wie ´ne Kuh, aber sie läuft wie ein Rennpferd. Der Flug verlief ruhig, aber ich sah Sonny an wie froh er war als wir landeten. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er Jimmys Fähigkeiten als Pilot nicht besonders vertraute. Cartagena war ein absolutes Dreckloch, in dem Menschen und Tiere gemeinsam im stinkenden Müll auf den Straßen herumwühlten. Unsere Unterkunft passte haargenau dazu und dieser Senor Grocero, mit dem ich verhandeln musste, war ein schmieriger Typ, der ganz offensichtlich auf kleine Jungen stand. Wenn ich einen solchen Widerling vor mir habe, fällt es mir immer besonders schwer ruhig zu bleiben. Ich hätte ihn lieber verhaftet, als mit ihm zu verhandeln, aber verhaftet wurde nur ich. Es war absolut beängstigend. Sie prügelten mich in den Polizeiwagen und wieder hinaus. Sie gaben mir nicht mal die Chance allein ein - oder auszusteigen. Dann stießen sie mich durch den Gang der Polizeistation, vorbei an Zellen mit Männern darin, denen man nur ihre Unterhose gelassen hatte. Sie waren wie Tiere zusammengepfercht. Der Gestank war unbeschreiblich, ebenso die Geräuschkulisse. Ich dachte voller Entsetzen daran, dass man mich ebenfalls hier einsperren könnte.Sonny war machtlos. Was sollte er auch tun? Er war ganz allein. Und mein fingierter Lebenslauf war ziemlich hübsch. - Für einen Verbrecher. Sie nahmen mir natrlich meine Waffe weg und ich musste mein Hemd und die Schuhe ausziehen. Vielleicht dachten sie, dass ich dann nicht weglaufe. Sie stießen mich auf einen Stuhl und fragten mich aus. Immer wieder die gleichen Fragen, auf die ich die gleichen Antworten gab und immer wieder gab es Prügel. Ich wünschte, ich hätte nur einmal zurückschlagen dürfen, aber ich musste stillhalten. - Die ganze Nacht lang. Das machte mich wahnsinnig! Mir tat jeder Muskel weh, ich spürte jede Unebenheit auf dem harten Stuhl und ich hatte unbändigen Durst, aber sie gaben mir nichts. Und dann kam Lieutenant Torro. Ich rechnete fest damit, dass er mich zu den anderen Gefangenen sperren ließ. Der Gedanke allein war schon der blanke Horror und ich fragte mich, ob die amerikanische Regierung auch nur einen Finger krümmen würde, um mich hier herauszuholen und wenn ja, wie lange es wohl dauerte. Im Gunde gnommen war aber jeder Tag hier drinnen einer zuviel. Dann sprach Lieutenant Torro. Er zählte meine Vergehen auf: Dass ich in Rykers Island inhaftiert gewesen war, zwei Mal versucht hatte jemanden umzubringen und dass ich zwei Mal in New York wegen Körperverletzung verurteilt worden war. Er hielt mich für einen Menschen übelster Sorte - und deshalb fand er mich okay. Ich dachte, ich hätte mich verhört.Ich erhielt meine Sachen zurück, durfte den Waschraum benutzen, mich rasieren und wurde sogar von Lieutenant Torro zum Frühstück eingeladen. Ich hätte es gern abgelehnt, weil Sonny auf mich wartete und ich keine Lust darauf hatte mit dem Kerl an einem Tisch zu sitzen und höfliche Konversation zu betreiben. Ich wusste aber nicht, wie er auf eine Ablehnung reagieren würde. Danach verlief alles - fast alles - reibungslos. Ein paar Typen, garantiert von Senor Grocero geschickt, versuchten uns die Drogen wieder abzuknöpfen, ehe wir ins Flugzeug stiegen,aber es gelang ihnen nicht. Auf dem Rückflug schlief ich ein. Ich war nicht nur erledigt, sondern auch ruhig. Wir hatten damit gerechnet, dass die Kidnapper, die von unserer Seite zu kommen schienen - falls es sie überhaupt gab - aus dem Versteck krochen, aber nichts war geschehen. Ich ahnte ja nicht, das sie Trudy, unseren Köder, längst entführt hatten. Ansonsten hätte ich sicher nicht so ruhig schlafen können. In Miami erfuhren wir von der Entführung. Eine halbe Million sollte ich in ein Boot werfen, wenn ich nicht wollte, dass Trudy in die Luft flog.Dann stand ich auf der South Beach Bridge, mit Castillo per Funk in meinem Ohr, die Verstärkung um mich herum und die Tasche mit dem Geld in der Hand. Ich wusste, das ich mich entscheiden musste, dass es aber eigentlich keine richtige Entscheidung gab. Mir war klar, dass er die Bombe auf jeden Fall zündete. Ich hoffte auf Sonny und den Sprengstoffexperten Sam, die versuchten Trudy zu befreien. Meine Nerven waren zum zerreißen gespannt, ich war verzweifelt. ZITAT: (15b) 41:05RICO: Was zum Teufel soll ich machen?CASTILLO: Wenn Sie ihm das Geld nicht geben, lässt er die Bude hochgehen.RICO: Wenn ich ihm das Geld gebe, lässt er die Bude auch hochgehen! Was zum Teufel soll ich machen? Die Zeit ist um!CASTILLO: Ich bin hier, Sie sind dort. Sie müssen entscheiden! Ich entschied mich spontan dafür der Tasche zu folgen. Ich hoffte, zumindest noch etwas Zeit für Sonny und Sam herauszuholen, damit sie Trudy befreien konnten. Der Kerl hatte den Zünder in der Hand und den Finger auf dem Kontaktknopf. Ließ er ihn los, explodierte die Bombe und genau das tat er, als er sah, dass er von Polizisten umringt war und keine Chance mehr hatte. Ich sah die riesige, pechscharze Rauchwolke, die in den Himmel stieg, und ich hätte schreien können. Es war alles umsonst gewesen! Dann aber hörte ich Sonnys Stimme in meinem Ohr. Er sagte mir, dass alles okay war und dass es ihnen gut ging. Spontan dankte ich Gott dafür, dass alles gut gegangen war. Die Taucher fischten dann die Leiche von Lieutenant Jones aus dem Wasser. Ed Waters von der Drogenfahndung, der uns den Auftrag, nach Kolumbien zu fliegen, erteilt hatte, verstand nicht, warum Jones zum Erpresser geworden war, aber ich schon. Das heißt nicht, dass ich sein Handeln gut hieß! Das tat ich absolut nicht, aber wir hielten ständig unsere Köpfe hin, spielten mit unserem Leben und das für eine Bezahlung, die nicht umwerfend war. Von der Pension nicht zu reden. - Falls wir das Alter überhaupt erreichten. In Cartagena gab es für mich jedenfalls eine Menge Momente, in denen ich nicht glaubte überhaupt je die Sonne wieder zu sehen". IM NÄCHSTEN KAPITEL: WAS STAN ÜBER RICO SAGT
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21. WAS SAGT STAN ÜBER RICO:"Rico war ein Kollege, der dir sein letztes Hemd gab. Du konntest ihn zu den unmöglichsten Zeiten um Hilfe bitten und er sagte ja. Er und Sonny begaben sich oft in sehr gefährliche Situationen... - Na ja, das taten wir anderen auf andere Weise ebenfalls, aber Rico und Sonny schlugen sich durch den richtigen Dschungel, während wir im Großstadtdschungel blieben. Nachdem Rico und Sonny aus Kolumbien zurückkehrten, tat Rico mir richtig leid. Er sah übermüdet aus, hatte Schwellungen am Kinn, als hätte er Schläge einstecken müssen und wirkte absolut erholungsbedürftig, aber dafür blieb keine Zeit. Rico sollte das Lösegeld für Trudy übergeben. Ich erinnere mich gut daran und ich glaube, dass niemand in diesem Moment auf der South Beach Bridge mit ihm tauschen wollte. Er rannte hin und her, war verzweifelt. Von seiner Entscheidung hing alles ab und niemand konnte ihm einen Rat erteilen. Ich hörte, dass er immer wieder nachhakte, ob Trudy frei wäre, ob Sam und Sonny es geschafft hatten, aber dem war nicht so. Ich sah es an seinen Reaktionen und hörte es aus seinen Worten heraus. Überall rund um die Brücke waren Polizisten verteilt und wir alle warteten auf sein Kommando und seine Entscheidung. Eins muss man ihm lassen: Er behielt seine Nerven immer so weit, dass er im richtigen Moment die richtige Entscheidung traf. In diesem Fall wussten wir es allerdings nicht sofort. Rico sprang in das Boot des Erpressers. Ich stand da und dachte: Was macht er denn da? Kann das gut gehen?- Und als die Explosion erfolgte und die pechschwarze Rauchwolke in den Himmel stieg, waren wir alle entsetzt.Ich dachte entsetzt: Alles umsonst! Sie sind tot! Dann sah ich die Erleichterung , die sich schlagartig auf Ricos Gesicht ausbreitete und wie er sich bekreuzigte. Rico ist ein sehr gläubiger Mensch. Er hatte immer die Bibel in seinem Schreibtisch ud manchmal las er auch darin. Ich denke, dass er sehr viel Kraft aus seinem starken Glauben schöpfte, denn im Laufe unserer Zusammenarbeit sind viele sehr belastende Dinge passiert. Aber er war von Natur aus ein fröhlicher, optimistischer Mensch, der sich nicht so leicht unterkriegen ließ. Er wusste auch über eine Menge Dinge Bescheid, egal, ob Kunst, Musik oder auch kulturelle Sachen aus anderen Ländern. Du konntest ihn alles fragen und er musste selten lange über eine Antwort nachdenken. Ein paar Wochen nach seinem Umzug nach Miami traf er allerdings eine Fehlentscheidung, denn er hatte Larry gefragt, ob er einige Kisten mit Bücher in dessen Garage deponieren könnte, bis er eine richtige Wohnung gefunden hatte. Die Bücher hatte ihm seine Mutter aus New York geschickt. Es waren acht große Kisten und ich wette, er hatte jedes Buch, das darin war, auch gelesen. Mir tat es leid, dass unsere Zusammenarbeit nach fünf Jahren endete, aber wir hielten Kontakt und ein paar Mal trafen wir uns auch in New York. Da fragte ich ihn, ob er unsere gemeinsame Zeit nicht vermissen würde, was er natürlich tat, aber alle Dinge ändern sich irgendwann". IM NÄCHSTEN KAPITEL: VALERIE
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So, jetzt habe ich mal ein wenig nachgeholt beim Lesen. Schon Kapitel 21 und wir sind erst bei "Smugglers Blues" ... Na, das entwickelt sich ja zum "Krieg und Frieden" unter den Fanfics. ;)

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Wäre schon möglich. Ich hab halt ´ne Menge Ideen, was zwischen den einzelnen Fällen passiert sein könnte.

So' date=' jetzt habe ich mal ein wenig nachgeholt beim Lesen. Schon Kapitel 21 und wir sind erst bei "Smugglers Blues" ... Na, das entwickelt sich ja zum "Krieg und Frieden" unter den Fanfics. ;)[/quote']
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22. VALERIECastillo verordnete Rico und Sonny zwei freie Tage, die sie nach ihrem anstrengenden Trip nach Kolumbien gut gebrauchen konnten. Rico kam endlich noch mal dazu Tom einen Besuch abzustatten und zu hören, was es Neues gab. Tom fragte ihn natürlich, ob er gehört hatte, was da heute bei der South Beach Bridge passiert war. Ein anderer Mann mischte sich prompt in das Gespräch ein und Rico hörte zu wie Tom und der Mann fachsimpelten. "Es ist interessant den Leuten zuzuhören, wenn sie darüber reden, was andere falsch gemacht haben und was man besser hätte machen können", sagt Rico. "Aber manchmal macht es mich auch wütend. Keiner von denen kann sich vorstellen wie es ist eine Entscheidung treffen zu müssen, von der das Leben anderer abhängt". "Rico war ein Bulle?" Tom, der nach wie vor die kleine Bar besitzt, war erstaunt. "Er kam manchmal her, plauderte, war witzig. Ich mochte ihn und er tat mir sehr leid, als das mit Amber passierte. - Viel getrunken hat er nicht. Also, ich hab nie erlebt, dass er betrunken war, aber das hing vielleicht damit zusammen, dass er immer auf Abruf war. Deshalb dachte ich mir schon, dass er einen wichtigen Job hat, denn etliche Mal rief so ein Typ an - ich weiß nicht mehr wie der hieß - fragte nach Rico und dann muste er los. Aber ein Bulle? - Nee, das hätte ich nicht gedacht." Als Rico Valerie nach den beiden freien Tagen in Castillos Büro sah glaubte er, sie wäre seinetwegen hier. (16- Trip ins Jenseits) Schließlich kannte sie seine Adresse nicht, konnte aber durchaus über den Ex - Kollegen Freddy Johnson, den er vor etlichen Wochen in New York getroffen hatte, wissen, wo er arbeitete.Rico freute sich unbändig darüber sie wiederzusehen. Sie war zu ihm gekommen! Das bedeutete, sie hatte ihn auch vermisst! Dass die Begrüßung ihrerseits zurückhaltend ausfiel - was machte das schon? Vielleicht war es ihr nur peinlich im Büro seines Lieutenants zuviel Begeisterung zu zeigen, aber seine Freude bekam schnell einen Dämpfer.ZITAT: (16a) 11:08RICO: Wieso hast du mich nicht angerufen?VALERIE: Ich war ein wenig beschäftigt.RICO: Ich hätte dir helfen können.VALERIE: Ich wollte dich nicht belästigen.RICO: Also komm, Val, du kennst mich doch besser!VALERIE: Nein, das tue ich nicht. Wir haben uns nicht gerade im besten Einvernehmen getrennt. Sie war nicht seinetwegen hier, wie er jetzt verstand. Sie erzählte ihm, dass sie seit sechs Monaten nach ihrer kleinen Schwester Diane suchte und kreuz und quer herumgereist war. Jetzt war ihm auch klar, warum sie an jenem Abend in New York, als er vor ihrem Haus stand, nicht heimgekommen war. Obwohl sie ihm deutlich zu verstehen gab, dass sie ihm sein damaliges Verhalten nicht verziehen hatte, schien sie nun trotzdem froh über Ricos Gesellschaft zu sein. Rico lud sie zum Essen ein und sie sagte ja. Er fühlte sich so beschwingt wie schon seit langem nicht mehr, auch wenn der Grund für Valeries Erscheinen nichts mit ihm zu tun hatte. Sie war da und er würde ihr helfen so gut er konnte. Sie gingen aus, aber Valerie sprach nur von Diane und wo sie schon überall gesucht hatte. Rico hörte zu oder stellte Fragen und er hoffte, sie bliebe die Nacht bei ihm, aber Valerie wollte allein ins Hotel und am nächsten Tag nach New York zurückkehren. Rico verstand den Hinweis. Jeder hatte sein eigenes Leben: Rico in Miami, Valerie in New York. Rico akzeptierte ihre Entscheidung, auch wenn es ihn gefreut hätte, wenn sie geblieben wäre.Valerie aber flog nicht nach New York. "Diane als Nutte in Stans und Larrys kleinem Film zu sehen, der eigentlich zu den illegalen Beweismitteln zählte, war erschreckend, aber die mit Drogen vollgepumpte Furie zu erleben, die ich aus dem Haus des Zuhälters Traynor trug, war absolut grauenhaft", erinnert sich Rico. "Ich hatte Diane ein paar Mal in New York gesehen. Sie war ein nettes, lustiges Mädchen mit Zukunftsplänen. Das, was ich da strampelnd und kreischend hinausschleppte, war nicht mehr dieses Mädchen aus New York. Ich holte sie da raus, weil ich dachte, ich könnte sie retten und um Val zu zeigen, dass sie sich nach wie vor auf mich verlassen konnte". Rico blieb im Krankenhaus bei Valerie, die während der ganzen Faht vergeblich versucht hatte Zugang zu Diane zu finden. Auf der Fahrt blieb Diane trotzig stumm, aber im Krankenhaus verwandelte sie sich wieder in die Furie, die verlangte, dass man Val hinauswarf. Die Vernunft sagte Rico, dass es vermutlich wirklich besser war, wenn er Valerie fortbrachte. Wieder wünschte er sich sie würde bei ihm bleiben, aber sie bat ihn erneut sie ins Hotel zu bringen. Rico fragte sie, ob sie es wirklich für eine gute Idee hielt jetzt allein zu sein, aber Val bestand darauf nachdenken zu müssen und Zeit für sich zu brauchen. Rico kehrte allein in sein Motelzimmer zurück. Er dachte ebenfalls nach. Vielleicht blieben ja beide Schwestern hier. Mit Diane würde es schwierig werden, aber gemeinsam könnten sie es schaffen.Er unterstützte Valerie am nächsten Tag im Departement bei dem Versuch Diane zu beschützen. Castillo und Crockett wolten an Traynor herankommen und der beste Weg führte über Diane. Valerie wehrte sich dagegen, dass Diane weiter ausgenutzt wurde und Rico, der Vals Meinung teilte, bemühte sich den ganzen Tag darum einen anderen Weg zu finden, um Traynor zu belasten. Abends traf er sich mit Valerie, die ihm beim Abendessen glücklich berichtete, dass Diane zur Vernunft gekommen war. Nach dem Essen landeten sie in Ricos Bett und später redeten sie über damals, aber auch über die Zukunft. Es schien, als hätte Valerie ihre Meinung geändert und als könnte es eine gemeinsame Zukunft geben. Rico fühlte sich so glücklich wie schon lange nicht mehr. In diesem Moment konnte er sich nicht vorstellen, das irgendetwas dieses Glück trüben könnte, doch nur etwa 24 Stunden später war alles ganz anders. Diane war tot - ermordet mit einer Überdosis - und die Frau, die Rico liebte würde sich wegen der Tötung von Dianes Mörder verantworten müssen. IM NÄCHSTEN KAPITEL: WAS SAGT RICO ÜBER VAL´S TAT?
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23. WAS SAGT RICO ÜBER VAL´S TAT?"Da Valerie Polizistin war, bisher eine lupenreine Akte besaß, unter großem Stress gestanden hatte und in Miami jemanden kannte - mich -, der sich um sie kümmerte, blieb ihr das Untersuchungsgefängnis erspart. Sie wohnte bei mir, während Sonny sich um den ganzen behördlichen Kram kümmerte. Das war mir wiederum untersagt, weil ich sie kannte. Ich war froh, dass sie bei mir war, wünschte mir aber, sie hätte vor der Tat offen mit mir geredet. Ich hätte natürlich versucht sie davon abzubringen. - Gerade ich! - Im Grunde genommen konnte ich ihr ihre Reaktion nicht verdenken. Sie hatte Traynor erschossen, weil sie nicht davon überzeugt war, dass er die Strafe erhielt, die er verdiente. Traynor besaß Geld und zu seinen Kunden zählten etliche einflussreiche Männer, die ihre Beziehungen hätten spielen lassen, wenn dafür ihr Name aus Traynors Unterlagen entfernt wurde, ehe sie der Polizei in die Hände gerieten. Da ging es wieder nur um Geld. Wer war da schon Diane Gordon aus Brooklyn? Ich sage trotz des Verständnisses für das Warum, dass es falsch war. Valerie wusste das. In den drei Tagen, die sie noch in Miami blieb, redeten wir viel über ihre Beweggründe, darüber, wie man es anders hätte machen können - und auch darüber, dass sie nicht in Miami bleiben wollte. Ihr Zuhause, sagte sie, wäre New York. Dann brachte ich sie erneut zum Flughafen. Ich versprach ihr sie zu besuchen und wartete, bis das Flugzeug vom Boden abhob. Danach fuhr ich zu Tom, setzte mich eine Weile an die Theke, um zu plaudern. Harmloses Zeug über die anhaltende Hitze und die steigende Kriminalität unter den Jugendlichen". Als Rico die Tür zu seinem Appartment öffnete, klingelte das Telefon. Sonny wollte ihn ablenken und forderte ihn auf mitzukommen, wenn er am Abend mit den Kollegen Tim und Dickie um die Häuser zog. Rico willigte ein, obwohl Tim nicht ganz seine Kragenweite war. Er spielte zu gern den Rambo und redete auch so. Aber Rico brauchte die Ablenkung, denn das Appartment erschien ihm viel zu leer und zu still und er befürchtete vor lauter Nachdenken ohnehin keinen Schlaf zu finden. Er ahnte zum Glück nicht wie der Abend endete. IM NÄCHSTEN KAPITEL: DAS BUCH SEINES LEBENS(inkl. ein Originalztat von PMT)
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Look deep into the mirror of your soul and discover a wonderful truth, the greatest book you´ll ever know is written and lived by you. ( Originalzitat von Philip Michael Thomas) 24. DAS BUCH SEINES LEBENSSonny holte ihn ab und sie fuhren zu einem Club, wo Dickie und Tim sie breits erwarteten. Die beiden waren Partner, genau wie Rico und Sonny, aber so verschieden wie Tag und Nacht. Dickie war kleiner als sein Partner, drahtig und besaß glattes, schwarzes Haar, das immer ordentlich gekämmt war. Er war ein absoluter Spaßvogel, dem nie die passenden Sprüche auszugehen schienen. Wo Dickie auftauchte, gab es immer was zu lachen. Tim war groß und muskulös. Seine Locken sahen immer aus, als brauchten sie dringend einen Kamm und seine Miene wirkte grimmig. Er redete gern wie Rambo, bewegte sich wie einer dieser harten Cowboys aus einem alten Western und war häufig ein zynischer Hitzkopf. Rico wusste, dass Tim deswegen schon einige Male Schwierigkeiten bekommen hatte. Auch an diesem Abend konnte er es nicht lassen immer wieder eine seiner Bemerkungen zu machen, aber Rico bemühte sich sie zu ignorieren. Er hatte eine Menge Spaß, dachte nicht ständig an Valerie, und als sie zu später Stunde den Abend beendeten war er sicher müde genug zu sein, um Schlaf zu finden. Von einer Sekunde zur anderen aber änderte sich alles. Gerade eben noch hatten Rico und Sonny damit angegeben wie ruhig diese - ihre - Gegend geworden war, als Scheiben klirrten und Geschrei die Stille durchbrach. Sie rannten los. Rico hörte, dass Dickie seinen neben ihm laufenden Partner warnte und rief sie wären bewaffnet. Aber Tim ließ jegliche Vorsicht und Vorschrift außer Acht und zog seine Waffe. Schüsse peitschten. Rico brachte sich in Sicherheit. Er sah Dickie zu Boden stürzen. Die Kerle, die den Ladenbesitzer überfallen hatten, flohen, aber Dickie war tot. ( 17 - Die Festung) Rico erinnert sich: "Sonny und ich waren unheimlich wütend auf Tim. Er hatte sich nicht als Polizist zu erkennen gegeben, sondern in Wildwest - manier einfach seine Waffe gezogen. Die Täter waren, wie sich schnell herausstellte, die Escobars, drei halbstarke Brüder, die noch nicht ganz trocken hinter den Ohren waren, aber jetzt stand auf der Liste ihrer bisher eher harmlosen Vergehen Polizistenmord". Die Escobars hatten sich in einem alten, abbruchreifen Hotel, dem BLUE WATERS, in der San Domingo 7212 eingenistet. Ricos Optimismus im Bezug auf eine schnelle Verhaftung bekam einen Riss, als er den riesigen, verwinkelten Bau sah. Während er das Gebäude beobachtete, bemerkte er außerdem Leute, die dort anscheinend Unterschlupf gefunden hatten. Es handelte sich vermutlich um illegale Einwanderer. Aber dass sie dort waren, erschwerte die Sache für Vice natürlich. Rico kehrte ins Büro zurück, um an der Besprechung teilzunehmen, die Castillo anberaumt hatte. Direkt bei der Ankunft klärte er seinen Boss über die Leute auf, die er gesehen hatte. Wie viele es waren konnte er aber nicht sagen. Castillo fragte, ob jemand einen Vorschlag für ihre Vorgehensweise hatte und Tim machte eine seiner ironischen, rambomäßigen Bmerkungen. Dauafhin fauchte Sonny:(17a) " Meine Damen und Herren, der diesjährige Friedensnobelpreis geht an Tim Duriae".Castillo überging den Einwand und sagte, jemand, der deren Sprache spräche, müsste hineingehen. Die Wahl fiel auf Rico, den "Jamaikaner", der im Unterhemd und mit einer Gitarre auf dem Rücken mit federnden Schritten auf das Gebäude zumarschierte. "Ich sang", erinnert sich Rico. "Einmal, um meine Ankunft anzukündigen, damit sie mich, den harmlosen Jamaika - Boy, nicht versehentlich sofort erschossen, aber auch, um meine Nerven zu beruhigen. - (17b)Different pages, different stages living the book of my life...- Es war ein nervenaufreibender Tag. Die Escobars hatten - mich eingerechnet - neun Leute in ihrer Gewalt. Noch ehe ich bei den Escobars ankam, stürmte Tim, dieser Obertrottel, ungeduldig los. Deshalb wussten die Escobars, dass die Polizei da war. Sie waren ohnehin schon total überfordert. Die kolumbianische Familie hatte ein Baby, das unaufhörlich schrie, meine Kollegen forderten die Escobars immer wieder auf mit ihnen zu reden und das Mädchen, das selbstvergessen tanzte, machte Jaime, den jüngsten Escobar, ganz verrückt. Mir war klar, dass das nicht gut gehen würde. Und so war es dann auch. Der mittlere Escobar - ich bin mir nicht mehr sicher wie er hieß - wollte sie vergewaltigen. Georges, der Bruder des Mädchens, ging dazwischen und wurde erschossen. Ich, der ich ebenfalls eingreifen wollte, landete auf einen Stuhl gefesselt auf dem Rücken. Die Jungs waren hypernervös, aber mir fiel auf, dass Jaime noch nicht so abgebrüht war wie seine Brüder. Die hatten einen Hubschrauber und 100.000 $ gefordert und als der Hubschrauber kam, trieben sie die Geiseln aufs Dach. Zum Glück hatten sie die Kinder zuvor gehen lassen. Außer dem Baby hatte die kolumbianische Familie nämlich noch einen etwa vier Jahre alten Jungen und ein sieben Jahre altes Mädchen. Nur mich ließen sie mit Jaime zurück. Ich musste mir was einfallen lassen. An meiner rechten Wade hatte ich eine 38er befestigt, an die ich mit etwas Mühe gelangen konnte, aber ich musste Jaime heranlocken, damit er meine Fesseln löste. Ich rief: (17c)Es juckt mich so schrecklich am rechten Knie, Jaime! - Ich will nicht sterben, während es juckt!Jaime kam wirklich zu mir und er löste meine Fesseln, als ich ihm meine Waffe vor die Nase hielt und ihm sagte, dass ich Polizist war. Seinen älteren Bruder musste ich erschießen und Jaime und ich wären dann um ein Haar von Tim, diesem schießwütigen Rambo, umgelegt worden. - Was für ein Tag!" IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN HILFERUF AUS NEW YORK
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25. EIN ANRUF AUS NEW YORKNach einer ausgiebigen Dusche fuhr Rico ins Department, um seinen Bericht zu schreiben. "Darin war Castillo ziemlich pingelig", erklärt er. "Aber, ehrlich gesagt, war ich auch immer froh, wenn ich die Akten eines abgeschlossenen Falles endgültig von meinem Schreibtisch räumen konnte. Es war ja nicht so, als hätte da sonst nichts herumgelegen". Mehrere Tage verlief alles in ruhigen Bahnen und Rico erledigte Schreibtischarbeiten, die denn doch zu kurz gekommen waren. Er suchte in den Akten sogar erneut nach Jeannie, aber erstaunlicherweise fand er nichts über eine Betrügerin, auf die ihre Beschreibung passte. Knapp zwei Wochen später legte Castillo ihm einen 100$ Schein auf den Schreibtisch. Es lag Rico auf der Zunge zu sagen, dass das nicht nötig wäre - bei einem anderen Kollegen hätte er das auch gesagt -, aber bei seinem Boss ließ er es., entgegnete Castillo. . Er legte eine Telefonnummer dazu und wenig später hatten Rico und Sonny ein Treffen mit dem Fälscher für den nächsten Tag vereinbart. (18 - Ein ideales Paar) In der Lagerhalle stapelte sich das Geld. Sonny prüfte die Ware mit gekonnem Blick, lobte die hervorragende Qualität der Blüten, der Druckplatten und des Papiers.ZITAT: (18a) 1:17ARTIE, DER FÄLSCHER: Spektroskopie, mein Freund.SONNY: Spek - was?RICO (schmunzelnd): Die Molekularanalyse der Materie durch Laserstrahlen. Lies doch mal ein Buch!"Auch wenn er mein beser Freund war und ist, ging´s mir manchmal auf die Nerven, dass er immer auf alles eine Antwort hatte", gesteht Sonny. "Dann wurde es gefährlich", erinnert sich Rico. "Die Kollegen hatten das Gebäude umstellt und unser Freund Artie drehte die mit Benzin gefüllte Sprinkleranlage auf und zündete ein Feuerzeug an, während seine Helfer begannen herumzuballern. Ein Wunder, dass wir heil rauskamen. Nur Larry, verbrannte sich bei der Beweissicherung die Finger". Als Rico mittags ins Büro zurückkam, lag dort ein Schreiben, in dem er aufgefordert wurde, noch einmal genau zu schildern, wie Georges ums Leben gekommen war., wies Castillo ihn an. . Rico dachte an den großen Schwarzen, den er während der Geiselnahme im BLUE WATERS kennenlernte. Ein Mann, der von der Insel herübergekommen war, weil er auf ein besseres Leben gehofft hatte. Stattdessen durfte er nicht arbeiten, weil er keine Genehmigung besaß und war gestorben, weil kleine Jungs - die Escobars - mit Waffen herumspielten. Inzwischen wusste er auch, dass Georges´ kleine Schwester Lilianne hieß. Wie es ihr wohl ging? Er hatte keine Ahnung, ob sie noch in Miami war., wandte er sich an seine Kollegin. .Kind!>, fiel Rico ihr ins Wort, aber Trudy rauschte bereits davon, um ihm kurz vor Feierabend einen Zettel auf den Tisch zu knallen. Ricardo?>, bat Rico.Trudy schnaubte. In diesem Moment klingelte Ricos Telefon. Er schüttelte verständnislos den Kopf, wandte sich ab und nahm das Gespräch an.Rico runzelte die Stirn. Die weibliche Stimme klang vollkommen hektisch, überschlug sich manchmal und er hatte auf Anhieb nicht die geringste Ahnung mit wem er sprach. .Rico begann zu strahlen, Trudy wandte sich schmollend ab...Rico legte auf, schnappte sich sein Jackett und stürmte hinaus. Was mochte geschehen sein? IM NÄCHSTEN KAPITEL: ERSTE INFORMATIONEN
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26. ERSTE INFORMATIONENRico fuhr nach Hause. Valerie hatte tatsächlich wie jemand geklungen, der nicht wusste, wo ihm der Kopf steht. Das war völlig untypisch für sie. Es musste also etwas gravierendes passiert sein. Rico kam allerdings nicht darauf, was es sein könnte. Was versetzte Valerie in eine derartige Aufregung? Hatte sie ihren Job verloren? - Nein, wegen so etwas würde sie ihn nicht anrufen. Hatte sie einen schweren Unfall gehabt? War sie vielleicht überfallen worden? Er wusste es nicht, aber jedenfalls brauchte sie ihn und er würde alles tun, um ihr zu helfen. Er riss den Hörer hoch und wählte ihre Nummer, noch ehe er sein Jackett ausgezogen hatte. Valerie ging sofort ran. Offensichtlich hatte sie schon ungeduldig neben dem Telefon gewartet., sagte Rico, schüttelte den rechten Ärmel herunter und klemmte dann das Telefon zwischen Ohr und Schulter en, während er das Jackett auszog. . Valerie verfiel augenblicklich wieder in Panik. Sie sprach schnell und zusammenhanglos. , bat Rico, ging ins Wohnzimmer und machte es sich auf dem aquamarinblauen Ledersofa bequem. , entgegnete Valerie mit einem tiefen Seufzer. , gestand Rico. <Wer ist weiter westlich?>Valerie holte tief Luft. Valerie klang völlig verzweifelt., bat Rico. . Erleichterung kam in ihr auf.. Rico legte auf und rief seinen Boss an. Martin Castillo hielt sich oft sehr lange im Büro auf. Auch jetzt hatte Rico Glück. Er schilderte was geschehen war und bat um unbezahlten Urlaub, weil er nicht genau sagen konnte, wie lange er weg sein würde. Er bekam den Urlaub und einen Platz in dem Flieger, der am nächsten Morgen um halb sechs nach New York flog. Er rief Valerie an, um ihr Bescheid zu sagen und packte dann einige Sachen ein, während er nachdachte. Diane hatte also unbezahlte Motelrechungen hinterlassen - und sprach Valerie nicht auch von Anzeigen? Valerie hatte sechs Monate gesucht... ZITAT: (16b) 10:58VALERIE: Seit sechs Monaten habe ich mit allen Möglichkeiten, die einer brooklyner Polizistin zur Verfügung stehen, versucht sie wiederzufinden. ...eine Zeit, in der Diane natürlich irgendwo gewesen war. Sie hatte igendwo gewohnt und von irgendwas gelebt, aber er musste zugeben, dass er nicht wirklich darüber nachgedacht hatte. Als Diane als eine von Traynors Edelnutten in Miami auftauchte und dann ermordet wurde, hatte er weiß Gott anderes im Kopf gehabt als sich Gedanken darüber zu machen, wo sie vorher gewesen war. Rico verbrachte eine unruhige Nacht. Auch während des Fluges drehten sich seine Gedanken laufend im Kreis. Sie hatte Anzeigen bekommen! - Weswegen? Was hatte Diane Gordon gemacht, bis sie in Miami in der Organisation von Dick Traynor aufgetaucht war? Wo war sie gewesen? Und wieso kamen die Anzeigen jetzt erst? Rico wünschte sich, er hätte Valerie mehr erzählen lassen, aber sie war so durch den Wind gewesen, dass das Telefonat vermutlich die ganze Nacht gedauert hätte, ohne ihm die nötigen Informationen zu liefern. Als er in New York aus dem Flugzeug stieg, empfing ihn der Winter mit aller Macht. Schneeflocken wirbelten, ein eisiger Wind wehte ihm um die Nase. Er holte sein Gepäck ab und winkte eine der gelben Taxen heran. Dann ließ er sich nach Brooklyn fahren. IM NÄCHSTEN KAPITEL: DIANES WEG NACH SÜDEN
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27. DIANES WEG NACH SÜDENValerie sah übernächtigt aus. Dicke Ringe lagen unter ihren Augen, die Haare hatte sie nachlässig mit einem lindgrünen Band zusammengefasst. Sie trug einen knallbunten Morgenmantel aus Seide. Sie umarmte und küsste Rico erleichtert, ging dann voran ins Wohnzimmer. . Rico stellte seine Tasche neben dem Sofa ab. Auf dem Tisch lagen die Rechnungen und Anzeigen, von denen Valerie gesprochen hatte. Er sah eine benutzte Kaffeetasse und eine türkisfarbene Thermoskanne, passend zum Muster des cremefarbenen Sofas. Valerie war in der offenen Küche verschwunden. Sie kehrte mit einer Tasse und einer rosafarbenen Zuckerdose zurück., erklärte Valerie, während sie die Kaffeetasse füllte. . Sie seuzte und setzte sich in den Sesselrechts neben dem Sofa. .Rico setzte sich auf das Sofa. Er nahm den kleinen Rechnungsstapel und sah ihn durch, wobei er murmelte: ., seufzte Valerie und reichte ihm die Schriftstücke, die auf dem zweiten Stapel lagen. , zählte Valerie auf. Wieder stieß Valerie einen Seufzer aus. musste und auf die ich aufgepasst habe. Die ganze Zeit frage ich mich, wann es anfing in die falsche Richtung und damit aus dem Ruder zu laufen. Sie hatte doch Pläne, Rico. Hat wie verrückt für den Schulabschluss gebüffelt. Sie war immer umgänglich, fröhlich...> Rico griff nach ihrer Hand die auf dem Tisch lag und sah sie fest an. dir die Schuld geben, Val. Wir können nicht alle Dinge steuern und beeinflussen. Diane war neunzehn und damit nach dem Gesetz volljährig. Du hast dich oft gefragt, was sie gemacht hat, nachdem sie ihre Freunde in Chicago verließ, jetzt können wir es nachvollziehen. Was weißt du bisher über Dianes einzelne Stationen?>wirklich wissen will>, gestand Valerie. Sie seufzte zum x- ten Mal. ., meinte Rico mit einem Blick auf die oberste Rechnung. . Er betrachtete sich die nächste Rechnung und stutzte. Valerie sah es anscheinend nicht. Se starrte auf den Tisch, als könnte die blankpolierte Glasplatte all ihre FRagen beantworten. , sagte sie leise. Sie hatte die Reaktion also doch bemerkt. meine Adresse. Ich wollte einfach wissen... - Der Kollege war sehr net. Ich sagte ihm, dass Diane tot wäre und ich mir über einiges Klarheit verschaffen müsste. Er sagte, sie war mit einer Moira Parker zusammen. Beide waren ziemlich bekifft und mit einem Kerl in dessen Van. Diese Moira, so sagte er, wäre schon im Computer. Er konnte mir auf Anhieb etliche Städte aufzählen, in denen sie wegen kleineren Diebstählen, Prostitution oder dem Besitz kleinerer Mengen an Drogen auffällig geworden ist>., sagte Rico, trank einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht, weil er noch keinen Zucker hineingegeben hatte., schnaubte Valerie. Dann wurde sie ruhig. freundlichen Worten durch den Dreck gezogen wrd>., sagte Rico und klopfte einladend auf den freien Platz neben sich. Valerie setzte sich zu ihm und er nahm sie in den Arm. . In der folgenden Woche verfolgten sie per Telefon Dianes Route bis nach Miami. Da der Weg, den die Gruppe von New York nachChicago genommen hatte, nach einem Telefonat mit Dianes alter Freundin Peggy klar war, setzten sie in Chicago an. Von dort aus fuhren Diane und Moira - vermutlich per Anhalter - nach Lafayette. Rico und Valerie fanden durch etliche Telefonate und ziemlich viel Glück heraus, wo die beiden gewoht hatten. Die Motelbesitzerin Mrs. Ryan sagte nur Nettes. Gearbeitet hatte Diane auch. Moira allerdings nicht, aber über sie wollte Mrs. Ryan nicht weiter reden. Mrs. Ryan hatte Diane einen Job als ZImmermädchen im Hampton Inn an der State Road 26 East besorgen können. Die Telefonnummer hatte sie auch.Acht Wochen später reisten Diane und Moira weiter nach Louisville, von dort über Nashille, Salem und Charlotte nach Atlanta. Zwölf Tage später ging es über Savannah und Orlando nach Miami. Valerie hatte Recht. Die Kollegen, mit denen Rico telefonierte, benutzten zwar freundliche Worte - immerhin sprachen sie mit trauernden Angehörigen -, aber im Grunde genommen war Diane für sie nichts anderes als eine drogenabhängige Nutte gewesen, die nach dem Aufgreifen und den Formalitäten auf dem Revier zum Glück weitergezogen war.Rico war ganz sicher, dass Diane nicht abhängig gewesen war, bis sie nach Miami kam, aber es wäre unsinnig gewesen sich mit den Kollegen in Nashville, Salem und Atlanta herumzustreiten. Die Motelrechnungen aus Louisville, Charlotte, Savannah und Orlando würde Valerie allerdings zur Hälfte bezahlen müssen. Auf Grund von Videoaufzeichnungen aus den Eingngshallen und den Fingerabdrücken aus den Zimmers, die mit denen, die in Salem genommen worden waren, übereinstimmten, ließ sich Dianes und Moiras Schuld nachweisen. Für Moira aber war Valerie nicht verantwortlich. Um Valerie abzulenken ging Rico mit ihr aus. Sie aßen nobel im "21", nahmen ein paar Drinks im DELIRIOUS und im LIMELIGHT. Es war fast ein bischen wie damals, als Raphael noch lebte und sie manchmal gemeinsam ausgegangen waren. Rico begann wieder zu hoffen. Vielleicht konnte aus ihm und Valerie doch wieder ein Paar werden. Sie bedeutete ihm immer noch sehr viel und er ihr anscheinend auch. Aus welchem Grund hätte sie sich sonst an ihn wenden sollen? Sie vertraute ihm und sie brauchte ihn. Nach einer Woche war Rico von der Couch ins Schlafzimmer umgezogen und seine Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft stiegen, aber nach zwei Wochen im kalten New York packte Rico seine Tasche, um nach Miami zurückzukehren.., bat Valerie. . Dann fuhr sie Rico zum Flughafen.IM NÄCHSTEN KAPITEL: WIEDER IN MIAMI
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28. WIEDER IN MIAMISie sprachen nur wenig. Rico hing seinen Gedanken nach. Auch er hatte fast sein ganzes Leben in New York verbracht und im Gegensatz zu Valerie besaß er noch eine Mutter, die in dieser Stadt lebte. - Vielleicht hinkte der Vergleich ein wenig, denn Rico hatte damals nicht zurückkehren können.Er hatte in Miami niemanden gekannt, aber Valerie hätte ihn. In der vergangenen Woche sagte er ihr immer wieder, dass er sie liebte und sie antwortete sie liebte ihn auch. Wershalb also wollte sie nicht mit ihm kommen? Als der Zeitpunkt des Abschieds kam nahm er sie fest in die Arme..immer ein Platz für dich ist. Ich könnte mit meinem Boss reden. Castillo würde bestimmt dafür sorgen, dass du bei Vice arbeiten kannst>., stoppte Valerie seine fast begeistert klingenden Ausführungen. .dankbar...? Du weiß es zu schätzen...? Verdammt, Valerie...>Das klang, als wäre er ein Versicherungsagent, den sie wegen eines Wasserschadens zur Begutachtung bestellt hatte und der herbeigeeilt war, um die Interesse der Kundin zu vertreten.Valerie legte ihm die Hand auf den Mund. . Sie zog die Hand weg, gab ihm einen Kuss und wand sich aus seiner Umarmung. Rico sah ihr nach, als sie davonging. Er hörte, dass sein Flug letztmalig aufgerufen wurde. Er wandte sich ab, stieg ins Flugzeug und machte sich auf den Heimweg. Auf dem Platz neben ihm saß eine hübsche Frau Anfang dreißig. Sie hatte nugatfarbenes Haar und haselnussbraune Augen. Von ihrer Figur sah Rico nichts, denn wegen der Kälte trug sie einen fliederfarbenen Mantel. Sie msuterte Rico und lächelte. ., antwortete Rico und schloss demonstrativ die Augen. Der Unterschied zu New York hätte krasser nicht sein können. Waren es dort minus zehn Grad gewesen,waren es in Miami vierundzwanzig., murmelte Rico. Er zog die acke aus, rief sich ein Taxi und fuhr nach Hause. Von dort aus rief er Sonny an, um zu hören, was es Neues gab. Sonny gab sich ironisch wie immer. , meinte Rico., beschwerte sich Sonny.Rico lachte. ., sagte Sony und es klang, als hätte Rico den Hauptpreis in der Lotterie gezogen.Ricos Grinsen verschwand.. Jetzt war auch Sonny wieder ernst. , sagte sie. .Rico grinste. . Die Wahrheit ging Glenda nichts an, aber es tat ihm gut, dass sich jemand um ihn sorgte. Allerdings schlug nun auch sein schlechtes Gewissen an, denn in den zwei Wochen in New York hatte er nicht einmal seine Mutter besucht. Als nächstes ging er zu Toms Bar, aber dort war nur wenig los. Er plauderte mit Tom, der sich über die miesen Kerle ausließ, die ahnungslose Familien überfallen, gefoltert und beraubt hatten., sagte Tom. , lobte Rico, während er langsam seinen Mojito trank. , behauptete Tom.Rico sagte nichts dazu, aber insgeheim stimmte er Tom zu. Schließlich machte er sich auf den heimweg. Eine HOrde knapp bekleideter Mädchen kam kichernd, miteinander flüsternd und ihn mehr oder weniger unverhohlen musternd an ihm vorbei, aber Rico schenkte ihnen kaum Beachtung. Er dachte an Valerie. Wie viel Zeit benötigte sie, um eine Entscheidung zu treffen? Und würde sie sich für oder gegen ihn entscheiden?Zu Hause angekommen wählte er sofort ihre Nummer, aber sie war nicht da. Am nächsten Morgen hatte der Alltag ihn wieder. Sonny war ausgesprochen gut gelaunt, was wahrscheinlich an Brenda lag. Gina streichelte Rico lächelnd über den Arm und sagte: , behauptete Rico., meinte Rico und holte sich einen Kaffee. , sagte Larry.Rico setzte sich an seinen Schreibtisch, legte die Füße hoch und pustete über den dampfenden Kaffee. , erwiderte Stan knapp und Rico fragte nicht weiter.Auch Castillo verzog tatsächlich die Mundwinkel zu einem seiner seltenen Lächeln, aber Trudy sagte lediglich: . Dann knallte sie ihm einigekten auf den Schreibtisch., entgegnete Trudy leicht schnippisch. Dann ging sie hinaus. Rico sah ihr nach. , murmelte er und schüttelte den Kopf. IM NÄCHSTEN KAPITEL: PANIK IN DER DISCO
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29. PANIK IN DER DISCORico schlug die erste Akte auf. Zito, der gerade vorbeikam, blickt ihm über die Schulter und sagte:Rico fragte: keine Ahnung habe, warum Vice sich darum kümmern soll. Diese drei Typen klauen Autos, die sie stehen lassen, sobald der Tank leer ist, und sie erschrecken Leute mit einer Gewehrattrappe...> Er hob abwehrend beide Hände. .Rico klapptedie Akte wieder zu. , antwortete Larry., meinte Rico. In den nächsten beiden Wochen gab es eine Menge zu tun. Rico hatte einiges an Schreibtischarbeiten zu erledigen, die durch seinen überstürzten Aufbruch nach New York liegengelieben waren, und er und Sonny kümmerten sich darum einige kleine Dealer von der Straße zu holen. Sonny sah er in dieser Zeit nur bei der Arbeit, denn Sonny verbrachte seine ganze Freizeit mit Brenda. Rico verstand ihn nur zu gut, auch wenn er Brenda nicht kannte. Er verspürte allerdings auch Neid, denn Valerie war nach wie vor in New York. Drei Mal telefonierte er mit ihr - fünf Mal war sie nicht erreichbar - und versuchte herauszufinden, ob sie sich entschieden hatte. Sie blockte ab, erklärte, sie hätte momentan wahnsinnig viel zu tun, weil sie auf einen neuen Fall angesetzt worden wäre. Sie bat ihn um mehr Geduld. "Ich wollte geduldig sein, darauf warten, dass sie selbst darauf kam, was ihr wichtig war", sagt Rico. "Sie war mir sehr wichtig, aber ich wollte nicht, dass sie nur nach Miami kam, weil ich es unbedingt wollte. Ich denke, man kann nur an einem Ort glücklich sein, wenn man selbst wirklich dort leben will". Rico wartete auf Valeries Entscheidung. Abends ging er joggen und nach einer ausgiebigen Dusche besuchte er verschiedene Bars, wenn er und Sonny nicht gerade mit irgendeiner Observierung beschäftigt waren. Manchmal hatten sie auch ein Auge auf Gina und Trudy, wenn sie als Prostituierte verkleidet auf dem Straßenstrich herumhingen. Aber Sonny wirkte stets sehr abwesend, war mit seinen Gedanken nur bei Brenda. Dennoch fragte Rico ihn immer mal wieder, ob er Lust hätte etwas mit ihm zu unternehmen, wie zum Beispiel angeln gehen. Rco vermisste ihre gemeinsamen Unternehmungen sehr. Ein Anruf von Switek enthob Sonny bei der letzten diesbezüglichen Frage abr erst mal einer Antwort., sagte Switek zu Rico, der das Gespräch am Autotelefon angenommen hatte., sagte Stan.Rico erinnerte sich. Er lauschte Stans Erklärung, nachdem er Sonny schon mal den Ort nannte zu dem sie fahren sollten. Nachdem er auflegte, erklärte er: Zeugen haben das behauptet, aber sie ist echt. Der Kerl hat auf Trevor Soundso geschossen und der lenkte den Wagen vor Schreck ins Wasser>.(20a) 4:17 "Montagabend - Essen mit Brenda. Mittwoch - Cocktails in Biscayne mit Brenda. Donnerstag hat Brenda Logenplätze für ein Konzert bestellt. Sonny Crockett in einem Konzert! - Samstag segeln Sonny und Brenda nach Kay West".Sonny lachte darüber. "Für Gina war Sonnys Beziehung zu Brenda nicht so leicht zu verkraften", erzählt Rico. "Wir wussten, dass sie sehr in Sonny verliebt war, aber ich glaube, seine Gefühle für sie gingen nicht so tief. - Sonst hätte er sich wohl kaum in Brenda verliebt. Gina fragte natürlich mich nach der Beziehung zwischen Sonny und Brenda, aber was hätte ich sagen sollen? Gina sah doch selbst, was mit Crockett los war. Seine Laune war fast überschwänglich. War er im Büro, sah er andauernd auf die Uhr, weil er es kaum erwarten konnte, dass die Bürozeit endete. Früher stellte es nie ein Problem dar länger zu arbeiten, aber plötzlich hatte er es eilig wegzukommen. Brenda hatte Sonny sehr verändert". Eines Abends waren sie unterwegs, um eine Discothek zu inspizieren. Es hieß, die drei Typen hätten sich dort bereits am Vorabend herumgetrieben. Sonny missfiel der Auftrag, bedeutete es doch, dass er sich nicht mit Brenda treffen konnte. Rico war auch nicht besonders glücklich. Er hatte versucht Valerie anzurufen, aber sie war mal wieder nicht zu Hause. Sonny parkte n der Nähe der Discothek, aber als sie zu Fuß an einer Telefonzelle vorbeikamen lieh er sich Geld von Rico, um Brenda anzurufen. Rico ging allein in die Discothek. Es war voll dort. In fast ohrenbetäubender Lautstärke besang Madonna das "Material Girl". Lichtblitze zuckten und Rico wurde vorangeschoben. Er versuchte etwas zu sehen, aber das war fast unmöglich. Qualm, der in der Luft lag, erschwerte die Sicht zusätzlich zu der ständig wechselnden Helligkeit.Plötzlich schrien etliche Mädchen entsetzt auf. Andere stimmten in das Kreischen mit ein. Mehrre Schüsse fielen. Sie zerfetzten die Discokugeln und die bunten Glühlampen der Lichtorgel. Leute drängten nach draußen. Rico wurde gegen die Wand gepresst. Er brüllte: , aber seine Stimme ging im Kreischen der in Panik geatenen Leute unter. Er hatte keine andere Wahl, als einen Schuss in die Luft abzugeben, wenn er nicht an der Wand zerquetscht werden wollte.Dan sah er die Kerle! Sie kamen genau an ihm vorbei durch die Gasse, die man ihnen freimachte.Rico versetzte dem Mädchen, das mit dem Rücken zu ihm tand, einen Stoß. Er bedauerte grob sein zu müssen, aber er musste hier raus. Wieder brüllte er: Dieses Mal klappte es. Er rannte hinaus. Die Richtung zu finden war nicht besonders schwer. Er musste ur den Schüssen und Schreien folgen. Dann heulte ein Motor auf und der Wagen, den das Trio morgens gestohlen hatte, jagte mit quietschenden Reifen davon. Rico sah Sonny, der hinter dem Daytona hervorkam. Er rannte hin. . Er sah zur Telefonzelle. Rico folgte dem Blick und sah den herabbaumelnden Hörer., bat Sonny., antwortete Rico und griff bereits nach dem Funkgerät in Sonnys Wagen. Castillo beorderte beide zurück ins Büro und wies sie an, zusammen mit einer Zeichnerin Phantombilder anzufertigen. Sonny alberte ein wenig herum, aber es kam Rico so vor, als versuchte er damit sein schlechtes Gewissen zu überdecken. Sie hätten gemeinsam in die Discothek gehen müssen. So war es Vorschrift und so war es nicht gewesen, aber das hätte Rico niemals offen gesagt. Sonny war sein Freund und Partner, jemand, auf den er sich blind verlassen konnte. Er war im Moment nur einfach schrecklich verliebt. Niemand hatte ahnen können, dass der heutige Abend so laufen würde. Die Nacht war beinah zu Ende, als Rico und Sonny beschlossen für ein paar Stunden nach Hause zu fahren und etwas zu schlafen, ehe sie sich auf die Suche nach Izzy Moreno machen wollten. Izzy wusste immer, was in der Stadt los war und er kannte genug Leute aus der Szene, von denen garantiert einer wusste, wo sie das Trio finden konnten. Rico betrat sein Appartement. Er fühlte sich ziemlich erledigt, war aber zugleich sehr erleichter, dass es in der Discothek kein Blutbad gegeben hatte. Zum Glück feuerten die drei Kerle nur in die Luft. Einige Gäste erlitten leichte Verletzungen durch herabfallende Glassplitter, aber das war nichts ernsts.Er sah, dass sein Anrufbeantworter blinkte. Als er auf den Knopf drückte, hörte er Valeries Stimme... IM NÄCHSTEN KAPTEL: ENTTÄUSCHUNGEN
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30. ENTTÄUSCHUNGENso. Du hast sehr viel für mich getan und warst da, als ich dich brauchte. Das vergesse ich dir ganz sicher nicht, aber ich habe mich trotzdem dafür entschieden in New York zu bleiben. Hier ist mein Zuhause, hier sind meine Freunde. Ich weiß, du hattest gehofft, ich würde zu dir kommen und ich habe mir die Entscheidung auch alles andere als leicht gemacht, aber ich weiß, dass es so am besten ist. Es tut mir leid. Ich wünsche dir alles Gute>. Es wurde still. Ohne nachzudenken wählte Rico Valeries Nummer. Er musste mit ihr reden, sie fragen, ob denn alle Schwüre nur eine Lüge gewesen waren, aber sie ging nicht ran. Als der Anrufbeantworter ansprang, legte er auf. Er war enttäuscht und er war wütend, dass Valerie die Beziehung au diese Weise beendete. Das hatte er nicht verdient. Vier Stunden später traf er sich mit Sonny. Gut geschlafen hatte er nicht und sein erneuter Anrufversuch war erfolglos gewesen. Entsprechend übel war seine Laune.Wenig später erwischten sie Izzy, der genau wusste, was sie von ihm wollten.ZITAT: (20d) 14:36IZZY: Was gibt es da zu sagen? Da fahren Drei durch die Gegend und machen Löcher in Menschen und Sachen.RICO: Was soll das sein? Eine der berühmten Kurzgeschichten von Izzy Moreno?Als Sonny Rico nur wenig später erklärte, er würde den Fall am liebsten abgeben, wurde Rico ziemlich ungehalten. "Ich wusste, dass Sonny mit seinen Gedanke nur noch bei Brenda war. Anfangs nahm ich die Sache mit Humor und suchte Entschuldigungen für Sonnys Verhalten, aber allmählich hatte ich genug. Sonny war nicht mehr bei der Sache und ich war mir nicht mehr sicher, inwieweit ich mich noch auf meinen Partner verlassen konnte. Als ich mich in meinem Bett herumwälzte dachte ich nicht nur über Valerie, sondern über die gesamte derzeitige Situation nach. Natürlich war ich auch neidisch. Wer wäre das nicht, wenn der eigene Traum gerade wie eine Seifenblase zerplatzt ist? Aber hier ging es um mehr. In der Disco hatte ich Glück gehabt, aber es hätte auch anders enden können und ich hatte keine Lust mir wegen meines Partners, der mit den Gedanken woanders war, meinen Hintern wegschießen zu lassen. Ich empfahl Sonny sich ein paar Tage frei zu nehmen und über die Sache wegzukommen". Sonny nahm den Rat an und deshalb arbeitete Rico am Wochenende mit Stan und Larry. Sie streiften durch die Bars und Discotheken. Hin und wieder dachte Rico an Valerie, schob den Gedanken aber immer schnell weg. Er schäkerte ein bisschen mit irgendwelchen Mädels herum, tanzte hier und da. Sogar Stan und Larry versuchten zu tanzen, was witzig aussah.Die Drei ließen sich erst am Sonntag Abend blicken, um im "JJ´s" zwei Leute des Imbisswagenbetreibers Morgan zu erschießen. Izzy, der ebenfalls im "JJ´s" war, hatte die Drei erkannt. Er erzählte Rico und Sonny, der wieder zurück war, er hätte Morgan angerufen, weil dieser jedem, der ihm Hinweise auf das Trio lieferte, 1000$ zahlen wollte. Rico fragte Sonny, wie es gewesen war, aber Sonny lud ihn einfach nur ein am nächsten Morge zu Brenda zum Frühstück zu kommen. Dnn könnte er sich selbst ein Bild von ihr machen. Und Sonny glaubte fest daran, dass Rico ihn dann besser verstand. Rico glaubte das nicht und als er Brenda kennen lernte wusste er gleich, dass sie nicht zu Sonny passte. Ihr ganzer Stil, ihre Art sich auszudrücken und zu geben unterschied sich zu sehr von Sonnys Art zu leben.ZITAT: (20e) 25:00RICO: Stellen Sie sich mal vor ein Haufen Polizisten mit ihren Frauen und Kindern ist auf Ihrer Terrasse. An wie vielen Grillpartys und Federballspielen der Abteilung werden Sie teilnehmen?Brenda antwortete nicht, aber ihr Blick sagte deutlich, dass sie ihn verstanden hatte.Sonny sagte er nichts davon. Als Sonny ihn nach seiner Meinung über Brenda fragte meinte Rico nur, sie wäre nicht Sonnys Typ.Sie übernahmen die Überwachung von Morgans Imbisswagen, denn Izzy hatte behauptet, die Drei hätten es auf Morgan abgesehen.Während Rico neben Sonny im Wagen saß, dachte er an Valerie. Sie hätte es ihm persönlich sagen müssen, nicht so, wie sie es getan hatte. Das war nicht fair gewesen, aber er würde ihr nicht nachlaufen. In Miami gab es schließlich ebenfalls hübsche Mädchen. Jeannie fiel ihm ein, aber den Gedanken schob er ganz schnell fort. Es gab auch ehrliche Mädchen.Der Tag blieb ruhig. Abends schlug Sonny Ricos Einladung zum Essen ab und meinte, sie würden sich am nächsten Morgen um sechs wieder an der gleichen Stelle treffen. Rico fuhr nach Hause. Er hörte sich den Anruf aus New York noch einmal an und löschte ihn dann. Er aß etwas, zog sich um und machte sich auf den Weg zum Strand, um zu joggen. Nach einem ganzen Tag im Auto tat ihm die Bewegung besondes gut. Er lief, bis er völlig ausgepumpt war und als er sich ins Bett legte, schlief er fast augenblicklich ein.Am nächsten Morgen war er, wie immer, überpünktlich, aber Sonny tauchte nicht auf. Normalerweise kam es Sonny nicht auf ein paar Minuten an, aber dann wurden es 15, schließlich 30 Minuten. Plötzlich sah Rico die Bewegung neben dem Wagen! "Ich kam nicht mal dazu mich auszuweisen", erinnert er sich. "Der Eine schlug sofort mit einer Stange zu und alles, was mir blieb, war meine Arme hochzureißen, um meinen Kopf zu schützen. Ich schrie, ich wäre Polizist, aber ich weiß nicht, ob sie mich hörten. Jedenfalls ließen sie erst nach einer Weile von mir ab, die mir unendlich lang erschien. Ich hatte wahnsinnige Angst um mein Leben.Als sie endlich abhauten, lag ich erst mal einfach da. Alles schmerzte, mein Schädel schien zu explodieren und ich spürte das Blut, das warm über mein Gesicht lief. Aber dann kam auch die Wut. Sonny war immer noch nicht da. Mein bester Freund und Partner vergnügte sich vermutlich mit seiner Brenda, während ich beinah erschlagen worden wäre.Ich riss mich zusammen, wischte notdürftig das Blut weg und fuhr zu Brendas Haus. Ich war unglaublich wütend und enttäuscht und Sonnys entetztes Gesicht, als er meins sah, reichte als Entschädigung nicht aus." Rico wandte sich wortlos ab, ging zu seinem Wagen und fuhr ins Büro. Trudy bot ihm an ihn zu verarzten und er nahm das Angbot gerne an. Castillo wollte wissen, wie das passieren konnte und wo Sonny gewesen war. Rico sah Sonny nicht an, als dieser gestand, er hätte verschlafen. Auch im Besprechungsraum drehte Rico Sonny demonstrativ den Rücken zu. Das Vertrauen zwischen Rico und Sonny bekam einen Riss. Castillo sah sehr wohl die Feindseligkeit zwischen Rico und Sonny und er teilte Rico zusammen mit Zito und Switek ein, um dem Trio am Strand eine Falle zu stellen, was zwei Tage dauerte, in denen er Sonny kaum zu sehen bekam. "Sonny machte es schließlich wieder gut, indem er mich am Strand rettete", erzählt Rico. "Wir hatten zwei der Kerle erschossen, aber der dritte setzte sich in den Wagen und raste über den Strand hinter mir her. Als es vorbei war und Sonny mich fragte, ob wir zusammen angeln gehen wollten, da wusste ich, dass er zur Vernunft gekommen war." Den Abend verbrachten sie gemeinsam auf der St. Vitus Dance. Sie tranken ein Bier und Sonny ließ sich genauer erzählen, was in New York geschehen war., sagte Sonny. ., stimmte Rico zu. Er blickte hinüber zu den funkelnden Lichtern der Stadt und fragte sich für einen Moment, was er getan hätte, wenn Val ihn gebeten hätte zurück nach New York zu kommen. - Er wäre vermutlich nicht gegangen, denn sein Platz war hier. Es war sehr spät, als er sich auf den Heimweg machte. Im Radio lief der neueste Song von Tina Turner: "Private Dancer" und er summte mit. Und dann sah er sie... IM NÄCHSTEN KAPITEL: FAST ERWISCHT!
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31. FAST ERWISCHT!Sie stand an einem Coffee - Shop, über dem in großen Buchstaben "CROISSANTS" stand und scherzte mit dem jungen Verkäufer, der lächelnd darauf einging. Rico, der an einer roten Ampel stand, war sich absolut sicher, dass sie es war, obwohl er sie nur im Profil sah. Das Licht war auch nicht berauschend. Es warf Schatten. Aber sie war es!Hinter ihm hupte jemand. Rico blinzelte und sah, dass die Ampel umgesprungen war. Spontan setzte er den rechten Blinker, fest entschlossen, sie zu erwischen und ihr einige unangenehme Fragen zu stellen. Rico fand etwa fünfzig Meter vom Coffee - Shop entfernt einen Parkplatz. Sein Gesicht spannte, piekste und pochte jetzt wieder mehr, weil die Wirkung der Schmerztabletten, die er am Nachmittag genommen hatte, nun endgültig nachließ.Rico sprang aus dem Wagen. Er ignorierte den Schmerz und eilte mit langen Schritten den Weg zurück. Sie war nicht mehr da! Der Platz an der Fenstertheke war leer. Er rannte bis zur Ecke, blickte in beide Richtungen und kehrte zum Coffee - Shop zurück., begann er.Der junge Mann kam herüber. .., murmelte Rico, wandte sich ab und fügte hinzu: . In den nächsten beden Tagen fühlte er sich alles andere als gut, aber die Sonnenbrille verdeckte seine bunt schillernden Blutergüsse. Castillo verdonnerte ihn dazu im Büro zu bleiben, weil er draußen nur alle Leute erschrecken würde. Wieder durchforstete Rico die Akten nach einer Betrügerin, auf die Jeannies Beschreibung passte. Doch auch jetzt fand er nichts. War es tatsächlich möglich, dass sie ständig mit ihrer Masche durchkam? Dass alle Männer die sie auf´s Kreuz legte, den Mund hielten? Es sah fast so aus. Am dritten Tag wurden seine Hämatome blasser und nach einer Woche war nichts mehr zu sehen. Castillo erteilte Rico und Sonny den Auftrag, sich um die Observierung eines Lagerhauses zu kümmern, in dem ein kleines Waffengeschäft abgewickelt werden sollte. Die Verstärkung wartete zwei Blocks entfernt und raste heran, nachdem Rico und Sonny das Stichwort zum zuschlagen gegeben hatten. Kaum hörten die Ganoven, dass die Polizei da war, verwandelte sich der Platz vor dem Lagerhaus in ein regelrechtes Schlachtfeld. (21 - Am Rande der Hölle)Wenig später identifizierte Stan auf einem Foto den Waffenhändler Guzman, zu dem Sonny schnell einen Kontakt aufbauen konnte. Drei Tage später saßen Rico und Sonny abends in Guzmans Haus und verhandelten. "Und dann sprang dieser Kerl die Treppe hinunter. Dass er Evan hieß erfuhr ich erst etwas später. Er motzte sofort Sonny an und von der ersten Sekunde an herrschte zwischen den beiden eine spürbare Feindseligkeit", erinnert sich Rico.. "Als wir das Haus schließlich verlassen hatten sagte ich Sonny, ich würde mich darauf freuen diesen Evan hochzunehmen und er antwortete, den würden wir nicht hochnehmen, er wäre ein Polizist. Castillo rief auf dem Autotelefon an und beorderte uns ins Büro, wo er uns Wilson vom ATF vorstellte, der wissen wollte, wer Freeds alter Spielkamerad wäre..." Rico war enttäuscht. Er fand, Sonny hätte ihm mehr von Freed erzählen müssen. Schließlich waren sie nicht nur Partner, sondern Freunde und er hatte gehofft, dass die letzten Ereignisse Sonny genau das verdeutlicht hatten. So ganz schien der Riss im Vertrauen jedoch noch nicht verschwunden zu sein. Als Sonny Castillo um eine Unterredung unter vier Augen bat, ging Rico wortlos hinaus. So war das also!Er saß an seinem Schreibtisch und blickte zu Castillos Büro hinüber. Was war nur los mit Sonny? Warum redete er nicht mit ihm darüber?Aber Sonny stürzte nur wütend aus Castillos Büro und als Rico ihn fragte was das zwischen ihm und Freed wäre, erhielt er keine richtige Antwort. Rico bat Gina wegen Freed um Hilfe. Vielleicht gelang es ihr ja etwas über diesen Mann herauszufinden. Dann fuhr er nach Hause. Stand am Fenster seiner Wohnung und blickte auf die Stadt hinaus. Er hatte gedacht zwischen ihm und Sonny wäre alles wieder beim alten. Sie hatten nicht über den Vorfall bei Morgan geredet, aber auch nicht über Sonnys Entscheidung wegen Brenda. Rico wollte die Angelegenheit am liebsten einfach vergessen. Jeder machte mal einen Fehler und jeder konnte mal verschlafen. - Auch wenn ihm das in diesem Fall ziemlich weh getan hatte. Das hier war jedoch etwas anderes.Rico dachte kurz darüber nach zu Tom zu gehen, entschied sich dann jedoch dagegen. Stattdessen joggte er eine halbe Stunde später am Strand entlang, powerte sich aus - und schlief trotzdem schlecht. Am nächsten Morgen machte er sich auf die Suche nach Gina, mit der er schließlich fast zusammenstieß, als sie mit Unterlagen bewfafnet aus dem Kopierraum kam. Gemeinsam gingen sie Richtung Büro und Gina erzählte ihm, was sie herausgefunden hatte. Sonny arbeitete früher mit Evan Freed und einem Mike Orgall zusammen, der im Dienst erschossen wurde. Freed ließ sich danach versetzen und meldete sich für jedes Selbstmordkommando. Rico war Gina sehr dankbar für die Information, auch wenn sie nicht die Feindseligkeit zwischen Sonny und Evan erklärte.ZITAT: (21a) 18:29RICO: Ich schulde dir einen Gefallen.GINA: Du schuldet mir mehr als einen. "Rico und Sonny kamen andauernd und wollten, dass man ihnen irgendeinen Gefallen tat. Einen Dollar für jeden Gefalen und ich hätte einen hübschen Nebenverdienst gehabt", sagt Gina. Rico hätte Sonny gern nach Mike gefragt, bekam aber keine Gelegenheit. Sonny hatte, als er ins Büro kam, nur gemurmelt: . Dann vergrub er sich hinter seiner Arbeit.Abends, als sie im Daytona zum Treffpunkt fuhren, konnte Rico seine Frage wegen Mike endlich anbringen. Er fand, er hatte ein Recht auf die Wahrheit, aber Sonny rastete aus und brüllte Rico an, er wäre nur sein Partner, nicht sein Beichtvater. Diese Aussage traf Rico schwer, aber er schluckte seinen Zorn und seine Enttäuschung hinunter. Dies war der falsche Augenblick für einen heftigen Streit. Nach dem Treffen mit Guzman und Evan, bei dem Evan Sonny heimlich verschwörerisch zuzwinkerte, war Rico erst recht davon überzeugt, dass zwischen Sonny und Evan irgendwas lief. Sonny aber schwieg während der Rückfahrt zum Department eisern.Dort angekommen stieg Rico aus, knallte wütend die Tür zu und fuhr mit seinem Wagen heim. Er verspürte allerdings auch keine Lust grübelnd in seiner Wohnung herumzuhängen. Deshalb machte er sich zu Fuß auf den Weg zu Tom.Hinter der Theke arbeitete an diesem Abend Toms Frau Helen, der er freundlich lächelnd zunickte. Dann entdeckte er Michelle. Sie war mit einigen Freunden hier, die Rico auch kannte, weil sie häufiger in diese Bar kamen. Michelle gefiel ihm, aber die letzten Male war sie stets in Begleitung gekommen. Jetzt nutzte er seine Chance. Er tanzte mit ihr, beeindruckte sie mit seinen Französisch - Kenntnissen und bestellte eine Flasche Champagner. Schließlich war sie einverstanden, dass Rico sie nach Hause brachte, aber gerade, als sie fort war, um ihren Freunden zu sagen, sie müssten nicht auf sie warten, kam Sonny. Ricos Stimmung sank."Sein Timing war absolut lausig", lacht Rico. "Es war ja nicht das erste Mal, dass er mir ein Date vermieste".Sonny bat Rico um ein Gespräch, aber so einfach wollte Rico es ihm nicht machen.ZITAT: (21b) 21:53RICO: Du weißt ja, wo mein Schreibtisch steht. Die Bürostunden sind von neun bis fünf.Dann aber gab er doch nach. Für ihn war Sonny nicht nur ein Partner. Er entschuldigte sich bei Michelle und fuhr dann mit Sonny zu der Tankstelle, an der Mike Orgall erschossen worden war. Sonny erzählte Rico, dass er, Evan und Mike alles gemeinsam gemacht hatten, bis herauskam, dass Mike schwul war. Danach verhöhnte Evan den einstigen Freund nur noch, die Dienststelle wollte Mike loswerden und Sonny hatte nichts getan, um dem Freund zu helfen. Mike hatte sich dann einem bewaffneten Kerl in den Weg gestellt, der mit Drogen vollgepumpt gewesen war, und Mike erschoss. Sonny machte sich Vorwürfe, Rico sagte: ZITAT: (21c) 27:10RICO: Was konntest du tun, Mann? Du warst ratlos. So was lernt man nicht auf der Polizeischule. Das lernen wir auf der Straße, in der Welt, in unseren Herzen und das sitzt bei dir auf dem richtigen Fleck.SONNY: Ich weiß nicht.RICO: Das solltest du aber, weil ich so schöne Mädchen wie Michelle für weniger nicht sausen lasse. Am nächsten Morgen war Rico gut gelaunt. Seine Laune hob sich sogar noch, als er in der Zeitung eine Annonce für ein Appartement in der Wohnanlage unweit seines Motels entdeckte. Es klang sehr verlockend.Da wankte Evan betrunken herein und verlangte Sonny allein zu sprechen. Rico erklärte, er wollte sowieso mit seinem Hausmakler reden und eilte zu einem Telefon. Er hatte allerdings Pech. Das Appartement war bereits vergeben. Evan beorderte sie zur Schiffswerft. Sie informierten Castillo, der am Nachmittag das Team zur Besprechung zusammenrief und alle einteilte. Später wollte Rico ihn fragen, ob die 120.000$ für den Waffenkauf bereitlagen. Castillo telefonierte, bedeutete ihm aber zu warten.persönlich an Lombard übergeben wird. Finden Sie heraus, ob er wirklich hier ist, dann erledigen wir den Rest>.Castillo beendete das Gespräch, blickte Rico auf seine typische, unergründliche Weise an und sagte: . Dabei hatte Rico seine Frage noch gar nicht gestellt. Schließlich wurde es Zeit zur Werft zu fahren. Rico versuchte Sonny klarzumachen, dass er die Sache mit Evan bereinigen musste. Sonny redete von anderen Dingen, um vom Thema abzulenken, aber dann gestand er, dass er nichts bereinigen konnte. Nachdem Guzman und Evan ankamen und das Geld und die Waffen vor ihnen standen, schlugen Switek, Zito, Gina und Trudy zu und konfiszierten beides. Sie ließen Rico und Sonny mit einem vor Wut schnaubenden Guzman zurück, der nach seiner Waffe griff, als Rico und Sonny davongingen.Rico hörte Sonny Evans Namen brüllen. Er wirbelte herum, griff gleichzeitig nach seiner 38er, aber da fielen schon die ersten Schüsse. Evan brach zusammen. Die nächste Kugeln, sie stammten aus Sonnys Waffe, trafen Guzman. Sonny rannte zu seinem alten Freund, Rico hielt sich im Hintergrund. Es war die einzige Chance die Dinge doch noch zu bereinigen. Erst als Rico sah, dass Evan tot war, ging er zu Sonny und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie blieben, bis Evan abgeholt wurde., entgegnete Sonny. , meinte Rico, als sie in den Daytona stiegen.du etwas, was ich auch wissen sollte?.IM NÄCHSTEN KAPITEL: EINIGE DINGE RUND UM LOMBARD
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32. EINIGE DINGE RUND UM LOMBARDSie saßen an Deck und hielten die gefüllten Gläser in den Händen., meinte Sonny. , antwortete Rico. Er wiederholte, was er gehört hatte, als er in Castillos Büro gewesen war., knurrte Sonny. .Sonny leerte sein Glas, füllte es dann erneut. persönlich überbracht werden. Ich habe das Gefühl, das wird unser Job. Wenigstens wird es nicht anstrengend. Sobald feststeht, dass er wirklich in Miami ist, fahren wir mit einem Gerichtsbeamten hin, drücken ihm die Vorladung in die Hand und dann... - fahren wir angeln>.Sonny antwortete nicht. Er schwenkte leicht sein Glas und blickte zu den Lichtern der Stadt hinüber.Rico wusste nur zu gut, dass Lombard ein Name war, der Sonny Magenschmerzen verursachte. Er fragte sich, ob er seine Neuigkeit besser für sich behalten hätte, aber nun war es zu spät.Außerdem hätte Sonny es früher oder später sowieso erfahren. Schließlich fuhr Rico mit einem Taxi nach Hause. Das Lämpchen an seinem Anrufbeantworter blinkte und Rico drückte auf den Knopf., hörte er die Stimme seiner Mutter. . Sie klang enttäuscht, aber nicht vorwurfsvoll. Dann erzählte sie kurz, was es Neues gab, wer aus dem Viertel geheiratet hatte und wer gestorben war, ehe sie erklärte, er könne sich ja mal melden., murmelte Rico. Am nächsten Morgen schickte Castillo Rico und Sonny zu einer Überwachung eines Mittelklassedealers. Sie folgten dem Kerl den ganzen Tag, ohne dass er etwas wirklich auffälliges getan hätte. Abends kehrte Rico stets spät nach Hause zurück. Zu spät, um in New York anzurufen.Rico hatte nicht mal Lust zu Tom zu gehen. Er fiel einfach nur ins Bett.Dann bekamen er und Sonny den Auftrag dafür zu sorgen, dass Lombard die Vorladung erhielt. (22 - Der Pate)Er sollte gegen einen Mann namens Frederico Lebrizzi aussagen. "Was uns alle besonders freute, war, dass er aus der Nummer nicht so einfach aussteigen konnte", erzählt Rico. "Sagte er aus, machten Lebrizzis Leute Hackfleisch aus ihm, sagte er nicht aus, ging er wegen Missachtung des Gerichts ins Gefängnis. Sonny wünschte sich natürlich ersteres wegen des Mordes an seiner alten Freundin Barbara Carrow, für den Lombard nie zur Rechenschaft gezogen werden konnte, weil es zu wenig Beweise gab." Rico und Sonny wechselten sich mit Stan und Larry bei der Beschattung ab. Zum einen, damit Lombard nicht auf die Idee kam abzuhauen, aber auch, um ihn vor Lebrizzis Leuten zu beschützen, die natürlich unbedingt die Aussage verhindern wollten.Rico und Sonny hatten die Nachtschicht, aber alles blieb ruhig, obwohl sie damit rechneten, dass Lebrizzis Leute die Dunkelheit nutzen wollten, um Lombard auf dessen Jacht zu überfallen.Morgens übernahmen Stan und Larry. Drei Tage - und Nächte - geschah nichts. Rico kam endlich dazu sein schlechtes Gewissen einigermaßen zu beruhigen und in New York anzurufen. Am dritten Tag weckte ihn mittags das Läuten des Telefons. Schlaftrunken meldete er sich, um im nächsten Moment senkrecht zu sitzen. Gerade eben hatte Castillo ihm gesagt, dass Lombard nach einem Restaurantbesuch angeschossen worden war und sich nun zur Behandlung im Biscayne General Hospital befand. Er bat Rio dorthin zu fahren. Rico quälte sich aus dem Bett, sprang unter die Dusche und rasierte sich. Er dachte nach. Castillo hatte nicht gesagt wie schwer Al Lombards Verletzungen waren, aber vielleicht wusste er noch nichts darüber. Rico fuhr zum Coffee - Shop und besorgte sich einen Kaffee bei Nick. Wenig später erreichte er das Krankenhaus. Er nahm die Treppen, wies sich dann auf der Station aus. Lombard wurde aber noch behandelt. Rico setzte sich in den Wartebereich. Er trank seinen Kaffee, bis eine Schwester, die hinter dem Empfangstresen saß, fragte: , sagte er., erklärte die Schwester nur und wedelte mit dem Hörer. Am anderen Ende war Castillo, der ihm die Adresse eines Lagerhauses nannte, wo er Sonny treffen sollte, sobald er wusste, was mit Lombard los war. In dem Lagerhaus hätte es gebrannt, sagte Castillo. Rico muste nicht lange warten, bis ein Arzt kam, um ihn über Al Lombards Gesundheitszustand zu informieren.Beruhigt fuhr Rico quer durch die Stadt zum Lagerhaus, in dem es durch die Brand - und Löschwassrschäden ziemlich schlimm aussah.Von Sonny erfuhr er, dass es Lebrizzi gehörte. Er erzählte Sonny seinerseits, Lombard hätte eine kugelsichere Weste getragen und wäre deshalb nur leicht verletzt worden.Beide waren sich einig, dass ein Krieg zwischen Lombard und Lebrizzi das Letzte war, was Miami jetzt brauchte, aber genau darauf lief es vermutlich hinaus, wenn ihnen nicht etwas einfiel. , schlug Rico vor, als sie zu ihren Wagen gingen., lobte Sonny. .Sie fuhren erst zum Departement, wo Rico seinen Cadillac parkte. Auf dem Weg dorthin fragte sich Rico, was Lombard jetzt tun würde. Er hatte den Mann nur kurz kennen gelernt, als er versuchte Lombard des Mordes an Barbara Carrow zu überführen und Sonnys Namen vom Vorwurf der Bestechlichkeit reinzuwaschen. , entgegnete Sonny ehrlich. . Agy war tatsächlich auf der Hunderennbahn. Er erklärte, Lombard wäre ein ehrlicher Kerl, was Rico und Sonny ganz anders sahen, aber er hätte die Stadt längst verlassen sollen. Aber Lombard wollte, wie sie eine halbe Stunde herausfanden, weder die Stadt verlassen, noch Schutz von der Polizei. Rico und Sonny informierten Castillo darüber, ehe sie beschlossen eine Kleinigkeit essen zu gehen. , meinte Sonny. Rico hörte ihm nicht zu. Er starrte aus dem Fenster zu zwei Frauen hinüber, die schräg gegenüber an der Straße standen und diskutierten. Immer wieder verdeckten vorbeifahrende Fahrzeuge den Blick. Sonny blickte hinaus. Er sah eine Menge Leute, aber niemand besonders aufregendes. zu peinlich. , behauptete er deshalb grinsend. Insgeheim aber fragte er sich, wieso er Jeannie laufend irgendwo sah, sie aber nie erwischte und was er tun würde, falls er sie eines Tages doch zu fassen bekam. Gegen Abend fuhr Rico mit Sonny in Richtung des Liegeplatzes von Lombards Jacht. Jetzt, wo Al das Krankenhaus verlassen hatte, wollten sie ihren Überwachungsdienst wieder aufnehmen. Der Anruf aus dem Departement erreichte sie deshalb, als sie ihr Ziel fast erreicht hatten. ZITAT:(22a) 19:23RICO: Möchte wissen, wo der so eilig hin will.SONNY: Spätvorstellung?RICO: Crockett, du weißt soch, man geht nie mit mehr als einem Koffer ins Kino. "Zuerst dachten wir natürlich, dass er zum Flughafen will," berichtet Rico, "aber dann bog die Limousine ab, fuhr in Richtung einer großen Baustelle, wo die Straße endete. Da war uns klar, dass Lombard in eine Falle getappt war, die seine eigenen Leute ihm gestellt hatten. Wir holten ihn da raus und versteckten ihn in einer unbewohnten Siedlung, die sich FLORIDA VILLAS nannte." Abends kochte Lombard Fermicelli, etwas, dass ihm niemand zugetraut hätte, und erzählte Geschichten aus seiner Vergangenheit. Rico mochte das italienische Gericht und hätte er nicht gewusst, wer Lombard war, er hätte auch ihn gemocht.Die Nacht war unbequem. Es gab nur ein Bett, das zwar breit genug war für zwei, aber neben Lombard zu liegen war keine Feude. Der Mann schlief sehr unruhig und schnarchte ab und zu. Rico wachte immer wieder auf. Dann hörte er auch Sonny, der es sich auf der Bank in der Essecke gemütlich gemacht hatte, herumrumoren. Morgens fühlte sich Rico wie erschlagen. Um den Kreislauf in Schwung zu bringen machte er einige Turnübungen. Irgendwie musste er sich schließlich fit halten, denn er ging davon aus, das sie bis zum Gerichtstermin hier blieben. Aber alles kam ganz anders. Lombard bat um einen Spaziergang, kurz bevor Lebrizzis Leute mit einem Truck die Absperrung durchbrachen. Rico zog seine doppelläufige Flinte und unterstützte die Kollegen, aber als es vorbei war, war Lombard verschwunden.Sie brauchten einen ganzen Tag, um darauf zu kommen, dass Al zu seinem Sohn geeilt war. Dieses Mal brachten sie ihn auf die St. Vitus Dance und fuhren ein Stück hinaus, um sicher zu gehen, dass Lombard nicht wieder türmte.Zwei Tage blieben sie auf dem Boot, dann war der Gerichtstermin. "Zur Irreführung des Feindes trugen wir die gleichen Regenjacken mit Kapuzen und sahen total bescheuert aus," erinnert sich Rico. "Und wozu das Ganze? - Lombard verweigerte die Aussage. Später saß er völlig entspannt mit mir vor der Tür des Verhandlungsraumes, wo wir auf die Festlegung der Kaution warteten. Der Kerl hatte wirklich Nerven!" Rico sah ihm nach, als er nach der Hinterlegung der Kaution von zwei Millionen davoneilte. Jetzt, wo es vorbei war, fühlte er die Anspannung und auch die Müdigkeit. Sonny legte ihm die Hand auf die Schulter.. Fünfzehn Minuten später schloss Rico seine Wohnungstür auf. Er sah seine Post durch, legte sie auf den Schrank. Weitere fünfzehn Minuten später schlief er tief und fest, bis ihn das Läuten des Telefons aus dem Schlaf riss. Ohne die Augen zu öffnen tastete er nach dem Apparat neben dem Bett und hob den Hörer ab. , sagte er., hörte er Sonnys Stimme. Besonders frisch klang er auch nicht. Er nannte Rico eine Adresse etwas außerhalb der Stadt und legte auf.Rico seufzte. Warum konnten die Dealer nicht wenigstens mal ein paar Stunden Ruhe geben?Aber das, was Sonny ihm zeigen wollte, war etwas ganz anderes. IM NÄCHSTEN KAPITEL (K) EINE HÜBSCHE ÜBERRASCHUNG
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33. (K) EINE HÜBSCHE ÜBERRASCHUNGRico verließ in großer Eile seine Wohnung und sprang in den Cadillac. An der Coffee - Bar hielt er an. Nick hatte Dienst und grinste freundlich. Rico orderte einen Kaffee schwarz - Zucker stand auf der Theke. Nick hätte gern ein par Worte mit Rico gewechselt, aber seine Mutter rief aus dem Hintergrund nach ihm, woraufhin er sich abwandte. Rico war das Recht, denn er war in Eile. Er bezahlte seinen Kaffee, gab jede Menge Zucker hinein und wünschte Nick einen schönen Tag. Dann fuhr er aus der Stadt hinaus zu einem abgelegenen Strand. Schon von weitem sah er die feine Rauchsäule, die dank der Windstille senkrecht in den Himmel stieg. Wenig später erreichte er eine Absperrung, die zur Seite gehoben wurde, nachdem er seinen Ausweis zückte. Er parkte seinen Wagen hinter dem Daytona. Castillos Wagen stand, wie er mit einem Blick feststellte, auf der anderen Seite. Mit dem Kaffeebecher, aus dem er immer wieder einen Schluck nahm, in der Hand stapfte er einen kleinen Hügel hinab und hatte zum ersten Mal Gelegenheit einen Blick auf den Grund zu werfen, weshalb Crockett ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Da stand ein Wagen - oder besser gesagt, das, was davon übrig war. Ein Feuer hatte das meiste zerstört, Löschschaum bedeckte den Rest des einstmals dunkelblauen Mercedes. Sonny sah Rico und kam herüber. , entgegnete Sonny. Er zeigte Rico ein verbeultes Autokennzeichen. .., meinte Rico.Sonny nickte. .Castillo gesellte sich zu ihnen. , ordnete er an., wandte Sonny ein. Sofort traf ihn dieser typische, durchdringliche Blick. <Sicher?> "Manchmal war Castillo mir fast unheimlich," gesteht Rico. "Aber er war der Boss. Also versorgten Sonny und ich uns mit frischem Kaffee und fuhren zur Jacht, aber dort war alles ruhig." , entgegnete Sonny. Auf der Jacht passierte bis zum Abend gar nichts. Dann kam Lombards Sohn, um einige Sachen zu holen.Nicht weit von Rico und Sonny entfernt erloschen die Scheinwerfer des Wagens, in dem Stan und Larry saßen. Ihre Aufgabe war es Lombards Sohn zu beschatten, denn Castillo glaubte, dass Lombard, falls er seinen Tod nur vorgetäuscht hatte, Kontakt zu seinem Jungen aufnahm. wirklich zu glauben, dass Lombard lebt>, staunte Rico.Sonny nickte. .Es klopfte an die Scheibe. , sagte Stan. hier irgendwas los?>, antwortete Rico. <Wenn Lombard lebt und hier ist, benutzt er vermutlich eine Tarnkappe>., meinte Stan, ehe er zu dem ausnahmsweise unauffälligen Wagen zurückrannte, in dem Larry wartete. Zwei Tage und Nächte beobachteten Rico und Sonny, abwechselnd mit zwei Kollegen, die Jacht, ehe sie abends um zehn die Anweisung erhielten die Observation abzubrechen.Sonny wollte Rico nach Hause fahren. Plötzlich raste ein Wagen mit quietschenden Reifen kurz vor ihnen aus einer Seitenstraße. Sonny riss den Wagen herum. Ein anderer Wagen verfolgte das fliehende Fahrzeug und zwang Sonny noch weiter auszuweichen. Schüsse fielen. Eine verirrte Kugel surrte heran und kratzte, hässliche Geräusche verursachend, an der Beifahrerseite entlang. , rief Rico und Sonny gab Gas, während Rico nach dem Funkgerät griff und Verstärkung anforderte. Andere Autofahrer hupten, Bremsen kreischten, Fahrzeuge schleuderten herum und Glas zerbrach splitternd. Immer wieder musste Sonny ausweichen und abbremsen. , rief Rico. Dann ertönte ohrenbetäubender Lärm und als sie an der nächsten Kreuzung anlangten, sahen sie etwa fünfzig Meter rechts einen Wagen in einem Schaufenster stehen. Quietschend kam der Daytona nahe der Unfallstelle zum stehen, Rico sprang heraus. Mit langen Schritten rannte er zu dem schwarzen Mercedes. Der Beifahrer war tot, aber der Fahrer lebte noch. , flüsterte er. Dann starb er. Rico wiederholte die letzten Worte des Mannes, aber auch Sonny konnte nichts damit anfangen und schlug vor: .IM NÄCHSTEN KAPITEL: VOR UND NACH DER ANKUNFT IN BOGOTA
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34. VOR UND NACH DER ANKUNFT IN BOGOTAAuf dem Weg ins Department wetterte Sonny wütend vor sich hin, weil der Daytona etliche Beulen und Kratzer abbekommen hatte und er nun tagelang darauf warten musste, dass die Mechanikerin Tommy alle Schäden behob.Dafür wusste Castillo einiges über Henry Drummond zu berichten., erklärte er, nachdem er mit dem Leiter dieser Abteilung telefoniert hatte. Er hatte ihn um halb zwölf nachts aus dem Bett geklingelt, was den Mann nicht gerade gefreut hatte. diese wenigen Worte?> Castillo sah Rico an, dieser nickte. ., murmelte Castillo. , ordnete Castillo an. .du schon mal einen Job, der wenig Aufmerksamkeit erforderte?>, fragte Rio, als ermit Sonny durch die Gänge des Departments eilte., entgegnete Sonny. Rico fuhr nach Hause. Es war Nacht in Miami, aber alles andere als ruhig. Eine Menge Leute waren unterwegs. Jeannie fiel ihm mal wieder ein, aber er entdeckte sie irgends. Vielleicht hatte sie die Stadt ja längst verlassen. Zu Hause aß er eine Kleinigkeit und schlief ein paar Stunden, aber um halb fünf, noch ehe die Sonne aufging, rief Castillo an.nie?>, murmelte Rico, als er den Hörer auflegte. Eine halbe Stunde später war er im Büro. Er wusste, dass er selbst recht verschlafen aussah und Sonny wirkte ebenfall reichlich zerknittert. Nur Castillo sah frisch wie der junge Morgen aus. Wie er das anstellte, war Rico schleierhaft. nie>, warf Rico ein und dachte an sein Erlebnis im Gefängnis von Cartagena.Castillo ging nicht darauf ein. . "Uns blieb nur wenig Zeit unsere Sachen zu packen," erinnert sich Rico. "Ehe wir uns versahen saßen wir im Flugzeug nach Kolumbien. Ich dachte erneut an Cartagena, aber auch an Trudy, die damals an eine Bombe gefesselt in einem Trailer auf ihre Rettung hofte. An Kolumbien hingen keine guten Erinerungen. Henry Drummond holte uns ab. Es war Mittag und es war heiß. Wie eine Glocke hing die Hitze über der Stadt.Henry sagte, er hätte für uns Zimmer im EL HOTEL LA PUESTA DEL SOL - also Hotel Sonnenuntergang - reserviert. Sonnenaufgang wäre mir persönlich lieber gewesen. Klingt optimistischer. Aber die Zimmer waren sauber und um ein vielfaches besser als der Raum damals in Cartagena. - Wobei das nicht schwer ist." Henry hatte aber auch schlechte Nachrichten für Rico und Sonny. Die Revilla - Brüder hatte Bogota am frühen Morgen Richtung Florida verlassen. Zumindest aber war es gelungen einen Kerl von der Revilla- Organisation gefangenzunehmen. Henry erklärte, er gäbe Rico und Sonny eine Stunde Zeit, um ihre Sachen auszupacken und etwas zu essen. , sagte er. ., erklärte Rico.Henry stutzte kurz. .IM NÄCHSTEN KAPITEL: IN DEN DSCHUNGEL... - Ricos persönlicher Reisebericht
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35. IN DEN DSCHUNGEL...(23 - Auf dem Kriegspfad) Ein Reisebericht von Rico Tubbs"Wir hatten keinen Hunger, packten nur unsere wenigen Sachen aus und verließen das Hotel.Weit entfernen wollten wir uns nicht, damit wir Henry nicht verpassten. Die Gegend um unser Hotel herum war annehmbar. Es gab Geschäfte und einen gepflasterten Platz mit einem Brunnen darauf. Wir redeten darüber, dass es Castillo nicht gefallen würde zu hören, dass wir die Revillas nicht angetroffen hatten, aber vermutlich gab es sowieso einen Plan B. Dann kam Henry mit seinem Jeep. Ich vermutete, dass es durchaus Verkehrsregeln in Bogota gab, aber niemand hielt sich daran. Henry raste wie ein Verrückter und baute mehrfach um ein Haar Unfälle. Die Leute rannten einfach über die Straße und überall wurde gehupt und lautstark gemeckert.Außerhalb der Stadt war es auch nicht besser. Es herrschte zwar kaum Betrieb, aber die Straßen waren so schlecht, dass es uns fürchterlich durchschüttelte. Ich fragte Henry wie er in diese Sache hineingeraten war und er erzählte uns, er wäre direkt nach dem Jurastudium eingestellt worden. Damals wäre ihm alles sehr abenteuerlich erschienen, die Menschen, die Exotik... ZITAT: (23a) 00:36DRUMMOND: Das einzig exotische sind aber die Parasiten in meinem Verdauungstrakt. Der Dschungel war dicht, dunkelgrün, heiß und voller Geräusche. Die befestigte Straße, die man teilweise kaum erkennen konnte, hatte vermutlich mehr Löcher als ein Schweizer Käse und Sonny und ich waren froh, dass wir auf das Essen verzichtet hatten. Plötzlich sprangen bewaffnete Männer aus dem Gebüsch, Schüsse fielen, die uns aber nicht verletzen, sondern nur einschüchtern sollten. Sie redeten in so schnellem spanisch, dass ich kein Wort verstand, obwohl mein Spanisch ziemlich gut ist. Als sie uns aus dem Wagen zerrten, bekam ich es schon mit der Angst zu tun. Hätten die uns abgeknallt und ins Gebüsch geworfen, man hätte uns wohl nie gefunden. Sie schubsten uns jedoch nur vor sich her. Ich versuchte ihnen zu sagen, dass wir auf ihrer Seite sind, aber entweder wollten sie es nicht verstehen oder sie konnten es tatsächlich nicht. Henry riet uns leise bloß nicht die Hände herunter zu nehmen, aber das hatte ich sowieso nicht vor. Überall waren Moskitos. Diese Biester stehen leider total auf mich. Als wir damals in den Everglades waren, um Joey Bramlett zrückzuholen, hatte ich anschließend mehr Moskitostiche als manche Leute Sommersprossen. Auch jetzt spürte ich ihre Stiche, aber ich wagte es nicht sie wegzuschlagen, aus Angst, jemand könnte die Bewegung missverstehen. Schließlich erreichten wir eine Art Dorf. Mann, das war einer der trostlosesten Orte, an die ich mich erinnere. Da knieten Leute auf dem Boden, die Hände auf den Rücken gefesselt. Eine Frau lag weinend über ihrem erschossenen Mann. Kinder, voller Schmutz, mit Trost - und Hoffnungslosigkeit im Blick standen wir erstarrt herum. Auch an anderen Stellen entdeckten wir Tote, über die sich bereits das Ungeziefer hermachte. Es stank nach Blut und Verwesung. Henry verlangte auf spanisch zum Kommandant gebracht zu werden. Sonny und ich mussten warten und unsere Bewacher wirkten absolut emotionslos. Ihnen war egal, ob wir lebten oder starben. Sie töteten, ohne darüber nachzudenken. Wie Roboter, die nur das tun, was man einprogrammiert hat. Zum Glück kam Henry schnell zurück. Er wiederholte, dass der Gefangene zur Revilla - Organisation gehörte und berichtete, dass die Revillas ein panamesisches Lastenflugzeug für den Transport benutzten, das im Morgengrauen in den Sümpfen landete. Mehr hatte der Mann bisher nicht verraten. Ich vermutete, dass er aus Angst vor den Revillas den Mund hielt, aber wir brauchten dringend genauere Informationen über den Ort in den Sümpfen, wo der Flieger landen sollte. Dann sah ich ihn und mir war schlagartig klar, dss niemand so furchteinflößend sein kann, dass man in einer solchen Situation den Mund hält.Er war auf einen Stuhl gefesselt,ein Seil um den Hals, eins um die Hände, die hinter dem Stuhl zusamengebunden waren. Zwischen dem Seil um seinen Hals und dem um seine Handgelenke gab es eine Verbindung, die zu einer Kurbel führte. Drehte der Bewacher daran, würgte es den Gefangenen, dessen Gesicht von den Schlägen angeschwollen und an vielen Stellen aufgeplatzt war. Auch die Lippen des Mannes waren total rissig. Er stand kurz vor der Dehydration.Über ihm baumelte ein Hahn mit dem Kopf nach unten. Man hatte dem Tier die Kehle aufgeschnitten und ich ging davon aus, dass ein Großteil des Blutes auf dem Mann von dem Tier stammte. Dessen Tötung hatte sicher mit Aberglauben zu tun, der gerade in den ländlichen Gegenden dieser Länder weit verbreitet ist. Im Dschungel war es heiß gewesen, hier war es stickig und es stank bestialisch nach Dingen, über die ich lieber nicht reden möchte.Der Gefangene hatte kaum noch Kraft und bat mich auf spanisch ihm zu helfen. Nachdem es mir gelungen war von einem der Bewacher eine Wasserflasche zu bekommen und dem Mann ein bisschen einzuflößen, verlangte ich nach Informationen. Der Gefangene reagierte aber wohl für den Geschmack seines Bewachers zu langsam oder aber er mochte es ihn zu quälen, denn er drehte an der Kurbel. In diesem Moment dachte ich überhaupt nicht darüber nach, dass das, was ich tat, gefährlich war. Mein Rechtsbewusstsein sagte mir, dass ich dem Mann helfen musste. Also ging ich auf den Kerl an der Kurbel los, Sonny schnappte sich den anderen, aber sofort war Henry da, um uns zu stoppen. Sie würden uns umlegen, wenn wir uns nicht an ihre Regeln hielten, sagte er. Ich versuchte ein letztes Mal den Mann zum reden zu bringen, denn ich merkte, dass wir nicht länger erwünscht waren. Der Gefangene murmelte etwas vom Kreuz Jesu. Dann drängten sie uns hinaus. Hinter uns fielen Schüsse und als wir uns entsetzt umsahen, blickten auch wir in Gewehrmündungen. Henry murmelte, wir sollten uns jetzt bloß vorsichtig bewegen und keinen Fehler machen. Wir marschierten los..." IM NÄCHSTEN KAPITEL: ...AUS DEM DSCHUNGEL (Fortsetzung des Reiseberichts)
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