Ricardo Tubbs: Die große Biografie


Christine

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82. HEISSES MIAMIDen Rest des Abends verbrachten Rico und Sonny an Bord der St. Vitus Dance. Sie tranken was zusammen und Rico dachte an Amber. Der Abend hätte so schön werden können!Nicht, dass er ungern mit Sonny zusammensaß, aber man konnte das nicht miteinander vergleichen. Am Himmel funkelten die Sterne, ein leichter, aber immer noch warmer Wind wehte vom Meer herüber. Elvis schlief auf seiner Lieblingsdecke. Aber vielleicht schlief er auch nicht, sondern beobachtete ihn und Sonny. Rico misstraute dem Reptil. Das hatte er von Anfang an getan und daran würde sich vermutlich nie etwas ändern. Elvis hatte zu wenig - eigentlich gar keine - Mimik und einfach zu viele Zähne. , entgegnete Rico. Er trank einen Schluck Bier aus der Flasche. Irgendwo heulten Martinshörner und er hörte, wie das Wasser gluckernd gegen den Bootsrumpf schwappte. . Eine Weile schwiegen sie, tranken und lauschten den Geräuschen ringsum. Dann fragte Sonny: Er hielt inne, lachte leise und fuhr dann fort: .Sonny hob sein Glas. . In den nächsten Tagen war Rico damit beschäftigt, sich durch die Akte von Sergio Clymente zu arbeiten. Auch die Akte von Garry Dobson landete erneut auf seinem Schreibtisch und als er nachfragte, was das Vice - Squad mit einem Vermisstenfall zu tun hätte hieß es, Dobson wäre mal wegen eines Drogendelikts verhaftet worden. Dieses Delikt lag schon etliche Jährchen zurück, war sozusagen eine Jugendsünde. Danach hatte er eine Ausbildung zum Juwelier gemacht, Papis Geschäft übernommen und war vor zwei Wochen verschwunden, nachdem er sich in Miami mit einem Diamantenhändler getroffen hatte. wir uns um diesen Dobson kümmern sollen>, meinte Rico. . Castillo kam aus seinem Büro. Er platzierte sich genau dort, wo Ricos und Sonnys Schreibtische aneinanderstießen. . Er nannte die Adresse eines Hotels, an dessen Pool - Bar sie auf weitere Informationen warten sollten. Er sagte ihnen sogar, an welchem Tisch sie sitzen sollten. "Es war eine mörderische Hitze," erinnert sich Rico. "Wir schwitzten schon, nur weil wir atmeten, und man konnte gar nicht so schnell trinken, wie man alles wieder ausschwitzte." (35 - Absolut Miami) "Sonny und ich saßen an unserem isch und ich hoffte, dieser Clymente würde nicht zu lange auf sich warten lassen. Sonny glaubte nicht, dss der Kerl überhaupt kam. Nach allem, was ich über Clymente gelesen hatte, war ich davon überzeugt, dass Mami der einzige sichere Ort für den Gangster war. Dann sah ich, wie Sonny seine Aufmerksamkeit auf den Pool richtete. Dort unten rekelte sich gerade eine tolle Frau auf einer Liege und sie wusste, dass Sonny sie beobachtete. Sie war schlank, besaß eine blonde Löwenmähne und sie spilete mit Sonny,der es sichtlich genoss, wie ich unschwer an seinem Blick erkannte. Sie warf ein Shirt in eine Schüssel, goss Eiswasser darauf und zog es dann an, wobei sie Sonny immer wieder Blicke zuwarf. Als sie das Bikini - Oberteil öffnete und unter dem nassen Shirt hervorzog lächelte sie Sonny erneut und ziemlich verheißungsvoll an. Dann nahm sie dem Kellner das Tablett mit unseren Getränken ab und am an den Tisch. Mann, sie zog eine faszinierende Show für Sonny ab, sagte, ihr Name wäre Calleigh und obwohl er später behauptete immun zu sein, glaubte ich ihm kein Wort." Da sie seit zwei Stunden hier draußen schmorten, beschloss Rico seinen Boss anzurufen in der Hoffnung, dass Castillo die Sache abblies und sie ins Büro zurück beorderte, bevor sie gar waren. heute auftaucht?>, fragte Rico.Ehe Castillo antworten konnte, bemerkte Rico den Mann an Sonnys Tisch. . Er ging zum Tisch, musterte den Mann. Schwarze Haare, Brille, schlank, vermutlich irgendwo aus Südamerika. Als der Mann ihn bemerkte, wurde er nervös und zückte plötzlich eine Waffe. Sonny trat sie ihm aus der Hand und obwohl Rico versuchte den Mann festzuhalten, fiel dieser in den Pool. Hektisch schwamm er zur anderen Seite. Rico und Sonny rannten um den Pool herum, aber der Kerl war flink wie ein Hase und entkam. , fluchte Sonny, als sie vor dem Hotel standen und dem feuerroten Cabrio nachsahen, in dem der Mann floh. Rico merkte sch das Kennzeichen. .Clymente kam also nicht und sie konnten ins klimatisierte Departement zurückkehren. , berichtete Sonny. .du könntest es mir sagen, wo du doch Clymentes Akte vorwärts und rückwärts gelesen hast, Tubbs>. . Rico seufzte. kühles Büro!> IM NÄCHSTEN KAPITEL: IMMUNITÄTSPROBLEME
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83. IMMUNITÄTSPROBLEME"Aus dem kühlen Büro wurde nichts," erzählt Rico. "Die Klimaanlage war wohl überlastet und hatte den Geist aufgegeben. Während ich losmarschierte, um einen Tischventilator zu besorgen, versuchte Trudy an Informationen über Maria Rochas zu gelangen. Trudy wurde dann tatsächlich fündig. Maria Rochas, die Witwe von Tony Rochas, hatte ein hübsches Konto im Polizeicomputer, war aber dennoch bisher weder verhaftet noch verurtelt worden. Dafür hatte man sie ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen, nachdem sie vor zwei Jahren in einem Prozess für die Anklage ausgesagt hatte. Castillo erklärte uns dann nur einen Moment später, dass ein Beamter aus Washington auf dem Weg war und dass das FBI seine Zeugin nun preisgeben wollte." Bei Dienstschluss fragte Rico Sonny, ob se was zusammen trinken gehen wollten, aber Sonny hatte keine Lust. Rico vermutete allerdings, dass Sonny nicht so immun war, wie er vorgab und vieleicht nach Calleigh suchen wollte. Rico beschloss daher zu Tom zu gehen, auch wenn er im Augenblick keine neue Verabredung mit Amber treffen konnte. Rico musste erst abwarten, wie sich der Fall Clymente entwickelte. Es war noch früh am Abend und die meisten Leute tummelten sch am Strand. In der Bar war deshalb kaum Betrieb. Amber spülte Gläser, als er hereinkam. Sie sah auf und lächelte. , sagte sie.Rico stellte sich ihr gegenüber und lächelte ebenfalls. ., meinte Rico. Amber schob ihm das gefüllte Glas hin und Rico sagte: ., entgegnete Amber, sah ihm tief in die Augen und fragte: , gestand Rico. <...viel zu tun>, beendete Amber den Satz. nie wirklich frei hast?> , antwortete Rico spontan. . Amber zuckte die Achseln. .Rico grinste. . Am nächsten Tag beschlossen Rico und Sonny dem Barkeeper, der am Tag zuvor an der Poolbar des Hotels gearbeitet hatte, einen Besuch abzustatten. Barkeeper sahen viel, hörten viel und waren deshalb häufig gute Informanten. Im Büro war es ohnehin fast unerträglich, weil die Klimaanlage immer noch defekt war. Wann der Monteur kam, schien ungewiss. Die Firma hatte im Augenblick anscheinend alle Hände voll zu tun. Der Barkeeper, ein großer, dunkelhaariger Man mit einem Bauch, arbeitete jetzt drinnen. Rico begann ein Gespräch mit ihm. Währenddessen schweifte sein Blick herum und er entdeckte Calleigh, die an einem Tisch auf der anderen Seite der Bar saß. Sonny hatte die Blondine auch gesehen und überließ es Rico allein mit dem Barkeeper zu reden. Der Mann wusste allerdings nichts. Den Kerl mit der Brille, dem Rico und Sonny um den Pool nachgejagt waren, kannte er nicht. Rico sah, dass Sonny und Calleigh fortgingen. Er fragte den Barkeeper nach Calleigh, aber auch dieses Mal konnte er die Frage nicht beantworten.Das Telefon klingelte. Der Barkeeper nahm ab, musterte dann Rico und fragte: , behauptete Rico., antwortet Castillo nr. "In Castillos Büro traf ich auf Joe Delwa aus Washington. Er war dort der stellvertretende Leiter der Sondereinheit gegen das organisierte Verbrechen - und ich konnte ihn vom ersten Moment an nicht leiden. Er war schwarz, neigt zur Korpulenz und kaute permanent auf einem Kaugummi herum, als glaubte er, so besonders cool auszusehen. All das hätte ich tolerieren können, aber dan nannte er mich Rick!", sagt Rico. "Das kostete Delwa einige seiner ohnehin spärlichen Sympathiepunkte. Als ich noch zur Schule ging war da ein Typ, der es dauernd auf mich abgesehen hatte. Er war der Einzige, der jemals Rick zu mir gesagt hat. Dieser Kerl nervte mich und drangsalierte mich, bis mir der Kragen platzte. Das dauerte ziemlich lange, weil meine Eltern absolut gegen Gewalt waren und das Raphael und mir gegenüber immer wieder betonten. Gewalt ist keine Lösung, sagten sie, aber genug war genug. Zur Strafe, weil ich dem Idioten ein blaues Auge und eine blutige Nase gehauen hatte, musste ich sämtliche Wege rund um die Kirche von Unkraut befreien. - Und um die Kirche gab es einige und sehr lange Wege. So etwas vergisst man nicht. Wer mich also Rick nennt, ist unten durch." Aber Delwa verlor nach und nach weitere Sympathiepunkte. Immer wieder behauptete er, die Angelegenheit wäre eine todsichere Sache. Sie müssten Clymente nur Maria Rochas zeigen, damit er seine Aussage machte und danach müssten sie ihm Immunität gewähren. Rico schwieg. Er verfolgte nur das Wortgefecht zwischen Delwa und Castillo. Letzterer war absolut im Recht. Man durfte unter keinen Umständen jemanden preisgeben, dem man Schutz versprochen hatte. Dann aber rückte Delwa mit einer Information heraus, die Rico überraschte. IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN SCHRECKLICHER KERL
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84. EIN SCHRECKLICHER KERLRico fuhr zum Hotel zurück. Bevor er ins Büro gefahren war, hatte er den Barkeeper gebeten seinem Kollegen Crockett mitzuteilen, er käme zurück, um ihn abzuholen. Sonny war aber nicht an der Bar. Rico ging zum Strand und entdeckte den Freund, der gedankenverloren aufs Meer hinausblickte. Rico ließ sich erzählen, was Sonny über Calleigh herausgefunden hatte. Sie hatte einen schlechten Ehemann und Sonny wollte ihr helfen von ihm wegzukommen. Er hatte sie in einem Strandhaus untergebracht, das Vice ab und zu als Schutzversteck nutzte. Dann war er auf der Suche nach Rico ins Hotel gegangen. Da Rico nicht dort war, der Barmann aber sagte, er käme bald zurück, ging Sonny erneut zu dem Haus. Calleigh war weg. Rico erzählte ihm von Delwa, der anscheinend glaubte nur mit Clymentes Aussage das ganze organisierte Verbrechen ausrotten zu können. Ocean Club. Ganz vornehm!>, meinte Rico. Auf dem Weg zum Auto erzählte Rico Sonny, was er von Delwa erfahren hatte. Maria Rochas war Sergio Clymentes jüngere Schwester. Sie hatte gegen den Bruder ausgesagt, weil dieser ihren Ehemann getötet hatte. "Dann trafen wir uns mit Delwa im Ocean Club. Der Mann war absolut schrecklich," erinnert sich Rico. "Er hörte sich gern selbst reden und glaubte, jeder wäre an seinem großartigen Werdegang interessiert. Sofort nach dem Essen schob er sich wieder einen Kaugummi zwischen die Zähne. Später machte er sich auf dem Rücksitz meines Wagens breit und wollte uns erzählen, was für ein leichtes Leben wir doch hätten und dass er sich sehr gut an das tropische Klima und die schöne Gegend gewöhnen könnte. Ein Kollege wie er hätte mich glatt nach New York zurücktreiben können! Wir fuhren zu einer Tiefgarage. Dort wollten wir uns mit Maria Rochas´ Anwalt Alfred Clark treffen. Delwa schien zu glauben, Maria wäre selbst da und als der Anwalt das bestritt rannte er zu Clarks Wagen, riss die Beifahrertür auf und machte Bekanntschaft mit Clarks abgerichtetem, deutschen Schäferhund Attila, der zum Glück angebunden war.Sonny und ich waren wirklich froh, als wir Delwa anschließend an seinem Hotel absetzen konnten." Rico ging erneut zu Tom, aber zu dieser späten Stunde konnte Amber sich nicht viel mit ihm unterhalten. Die Bar war brechend voll, aus den Lautsprechern dröhnte Bryan Adams´ "Summer Of 69". , sagte Amber und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.dich zu sehen>. Rico lächelte. , schrie ein langer, dürrer Typ und tippte sich auf die Wange. , entgegnete Amber lachend. Rico lachte ebenfalls. Zuerst grinste der Dürre leicht dümmlich, was vermutlich daran lag, dass er schon ziemlich viel getrunken hatte und deshalb nicht sofort verstand, was Amber gemeint hatte. Dann begriff er endlich. Das Grinsen verschwand. Ein böser Blick traf Rico, aber was er sagte, ging in "Walking On Sunshine" unter. Rico trank seinen Mojito sehr langsam. Sein Blick hing an Amber. Vielleicht wurde ja wirklich etwas ernstes daraus. Er war auf jeden Fall ziemlich gut gelaunt, als er am nächsten Morgen ins Büro kam...- und stutzte erst mal, als er Sonny sah. dir passiert, Crockett?>, fragte er überrascht. . Crockett sah ihn missmutig an. Seine Unterlippe war geschwollen, die Haut unterhalb der Lippe bläulich verfärbt. , sagte er nur. "Mittags warteten wir alle an einem vereinbarten Treffpunkt auf Clymente," erzählt Rico. "Castillo hatte eine falsche Maria besorgt, die nur kurz um die Ecke blicken sollte, wenn sich die Tür des Polizeitransporters öffnete. Delwa hielt nichts von diesem Plan und tobte, weil er die echte Maria haben wollte. Er glaubte, dass Clymente den Trick durchschaute, was er dann wirklich tat. Nur eine Stunde später rief Clymente im Departement an, aber egal, was ich versuchte, um ihm klarzumachen, warum wir seine Schwester nicht rausholen konnte, der Mann hörte nicht zu. Er wollte Maria sehen." Rico kehrte an seinen Schreibtisch zurück und fand eine neue Akte vor. Dan Robinson, ein recht bekannter Krimiautor, war vor drei Wochen verschwunden. Rio rief die Kollegin von der Vermisstenabteilung an.
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85. VIELE RÄTSELhatte mal was mit Drogen zu tun und er und Robinson wohnten in dem Hotel, in dem Sie und Crockett gerade ermitteln. Ist das nicht ein merkwürdiger Zufall?> Die Kollegin klang fast fröhlich. So, als wäre sie eine Vertreterin, die ihm unbedingt das neueste Staubsaugermodell verkaufen wollte. , knurrte Rico.auch im gleichen Hotel>. Rico wollte etwas sagen, aber da kam Castillo aus seinem Büro, gefolgt von einem zufrieden aussehenden, kauenden Delwa. , sagte Rico in den Hörer. Ihr Job, nicht meiner>. Dann legte er auf und hörte ungläubig zu, als Castillo erklärte, sie müssten Delwa ab jetzt in all seinen Bemühungen unterstützen. Rico sah zu Sonny hinüber, der nur eine Grimasse zog, ehe er erneut Calleighs Nummer wählte und schließlich fast fluchtartig das Büro verließ. "Ich hatte bei allen Dingen ein ungutes Gefühl. Es missfiel mir Maria Rochas aus ihrem Versteck zu holen und ich befürchtete, dass Sonnys Immunität gegen Calleighs Reize längst nicht mehr bestand. - Falls es sie je gab! - Und es gefiel mir nicht, dass die Kollegen anderer Abteilungen ihre Fälle auf meinem Schreibtisch parkten," sagt Rico. "Ich sah sie mir dennoch an, vielleicht, weil ich neugierig war. Drei Männer die im gleichen Hotel abgestiegen waren, verschwanden spurlos. Das war schon ziemlich seltsam. Die einzige Gemeinsamkeit, abgesehen von der Unterkunft, war, dass sie Geld hatten. Mehr fand ich nicht. Dann kam Sonny zurück. Er sagte, er hätte Calleigh in dem Strandhaus gefunden, in dem er sie schon mal vor ihrem Ehemann Charlie in Sicherheit hatte bringen wollen. Charlie hatte Calleigh verprügelt und sie hatte daraufhin behauptet, Sonny wollte die zwei Kilo Koks kaufen, die Charlie an den Mann bringen wollte. Der Deal sollte morgen Mittag um elf Uhr über die Bühne gehen. Ich war beruhigt, als Sonny Zito beauftragte, einen Aktenkoffer auf beiden Seiten mit sechs mm Stahl auszukleiden. Es zeigte mir, dass Sonny nicht seinen Verstand am Hotel - Pool verloren hatte." Abends besuchte Rico erst die Kirche, ehe er zu Tom ging. Es war noch früh und nur wenige Gäste hielten sich in der Bar auf. Sie alle waren Touristen. Rico meinte französisch, deutsch und schwedisch herauszuhören, aber es konnte auch eine andere nordische Sprache sein. So genau kannte er sich damit nicht aus. Zwei hübsche Frauen, die ihn neugierig beäugten, redeten auf französisch miteinander. Er glaubte zu hören, dass sie ihn "Schokoboy" genannt hatten. Er grinste. Dann kam Amber und flüsterte schelmisch grinsend in sein Ohr: , und fragte dann: trinken und nicht angucken>, entgegnete Rico und tat absichtlich, als verstünde er Amber falsch. Sie kicherte, schlug ihm spielerisch auf den rechten Oberarm und eilte hinter die Theke. Rico grinste noch breiter. Er hoffte wider besseren Wissens, dass heute Abend so wenig los war, dass die Bar früh schloss. Rico schielte zu den Französinnen hinüber, aber sie schenkten ihre Aufmerksamkeit zwei Männern, die gerade herein kamen. Amber schob ihm den Mojito über den Tresen. , gestand er. Amber beugte sich über den Tresen. , wisperte Rico ihr ins Ohr und zwinkerte ihr verschwörerisch zu.Amber nickte. , antwortete Rico. Amber lächelte und wandte sich einem anderen Gast zu, um dessen Bestellung entgegen zu nehmen. Auch Tom tauchte nun auf, denn die Bar füllte sich zusehends und Amber würde es allein nicht schaffen. Sie hatte keine Zeit mehr für Rico und deshalb verabschiedete er sich schließlich von ihr. Morgen lag auf jeden Fall ein sehr anstrengender Tag vor ihm, ein Tag mit "Mr. Chewing - gum" Joe Delwa. IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN SCHLECHTER TAG
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86. EIN SCHLECHTER TAGWie schon die vergangenen Tage versprach auch dieser Montag brütend heiß zu werden. Die Luft schien zu stehen, kein Windhauch rührte sich. Am Strand war das anders, denn vom Meer her wehte immer Wind herüber, aber Wind bedeutete nicht Abkühlung. Zwischen den Häusern aber war es wie in einem Backofen. , murmelte Rico, als er aus dem Haus trat. . Er fuhr zum Departement und obwohl der Dienst gerade erst anfing, herrschte reger Betrieb. Stan hing am Telefon und sagte ziemlich genervt: Rico entdeckte Joe Delwa, der neben dem Fenster an der Wand lehnte. Er hatte die Arme verschränkt, das rechte Bein leicht vor das linke geschlagen und grinste Kaugummi kauend vor sich hin. , ordnete Castillo an.., sagte Castillo. .Rico ging nach nebenan ins Besprechungszimmer, wo Sonny verkabelt wurde. "Es gefiel mir nicht, dass wir zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Aktionen arbeiteten," gesteht Rico. "Sonny ging es genauso. Wir waren ein eingespieltes Team, konnten uns blind aufeinander verlassen, aber Castillo war der Boss und er hatte es anders bestimmt." Dann rief Gina nach Rico. Sie hatte herausgefunden, wo sich der Mann aufhielt, der für Clymente den Boten gespielt hatte. Unterwegs erklärte Gina:. Rico dachte kurz nach, während er an einer roten Ampel anhielt. .Gina nickte. .., stimmte Gina zu. .Die Ampel sprang um. , sagte Rico und gab Gas. "Der Mann war tatsächlich ein Flüchtling aus Nicaragua, der vor Aufregung fürchterlich herumstotterte, als Gina und ich uns auswiesen und unsere Waffen auf ihn richteten. Er sagte, Clamente wollte Maria Rochas nur noch einmal tanzen sehen. da war uns klar, dass Clymente seine Schwester erschießen wollte," berichtet Rico. Während sie zurück ins Büro fuhren fragte Gina:vorsorgen und erpressten Geld wie Lieutenant Jones. Wieder andere kassierten bei Prostituierten ab oder drückten bei illegalen Glücksspielen die Augen zu, wenn nur genug grüne Scheine zwischen ihren Fingern knisterten. Die Liste war lang. , antwortete er deshalb. immer einen, der er nimmt und dafür die Drecksarbeit macht>. "Als wir den Treffpunkt erreichten, waren Clymente und Maria Rochas schon da und Delwa grinste zufrieden, als sich die Geschwister umarmten. Ich fragte mich gerade, ob mein Bauchgefühl mich dieses Mal getrogen hatte, als Maria ein Messer zog und auf den Bruder einstach. Das selbstzufriedene Grinsen verschwand aus Delwas Gesicht, während Clymente zusammenbrach. Im nächsten Augenblick fiel ein Schuss. Jeder brachte sich in Sicherheit," erinnert sich Rico. "Ich sah Maria am Boden liegen. Ihr gelbes Kleid färbte sich im Bustbereich rot und es war klar, dass sie tot war. Der Schütze war jedoch unauffindbar, obwohl sofort nach ihm gesucht wurde. Dann sah ich Delwa, von dessen Arroganz nicht mehr allzu viel übrig war. Da war der große Mann aus Washington angereist, um uns seine Spielregeln zu erklären, aber er hatte nicht begriffen, dass es in Miami anders lief. Als ich damals hierher kam, um Calderone zu schnappen und mit Sonny zusammenarbeiten wollte, da hatte er gesagt, dies wäre Miami. a wüsste man ohne Programmheft nicht mal, wer die Spieler sind. Man konnte sagen, dass Delwa wusste, wer die Spieler waren, aber er hatte keine Ahnung, dass statt der erwarteten Schnulze ein Drama gespielt wurde. Er war vollkommen niedergeschlagen. Er saß am Boden, starrte vor sich hin. All das wäre nciht nötig gewesen, aber das wusste Delwa inzwischen auch selbst." Als Rico und Gina ins Büro zurückkamen, war nur Larry dort. Er trank Kaffee und hatte etliche Papiere auf seinem Schreibtisch ausgebreitet. Zito stutzte. dir der Name Dan Robinson was?>, fragte Zito. Rico eilte zu seinem Schreibtisch und sah die Akten durch. . , meinte Zito trocken., bat Rico.<Ähm - ja, hier, Garry Dobson>, sagte Zito. , murmelte Rico. . Crockett stürmte ins Büro. Er wirkte äußerst missmutig, füllte seine Kaffeetasse und fragte kurz angebunden: meinem Schreibtisch liegen>, antwortete Rico. . Er sah Sonny an, der etwas verständnislos wirkte.Rico erzählte ihm von den verschwundenen Männern, die alle im gleichen Hotel gewohnt hatten und ein Opfer von Calleigh und Charlie wurden. Da kam Castillo herein, blieb kurz stehen und sagte: . Dann verschwand er in seinem Büro. Rico setzte sich an seinen Schreibtisch. Der Tag war alles andere als gut verlaufen, aber wenn kein neuer Auftrag dazwischen kam, dann konnte er sich abends mit Amber treffen. Ein Gedanke, der seine Laune beträchtlich verbesserte. IM NÄCHSTEN KAPITEL: AMBER
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87. AMBERFür den Abend bestellte Rico einen Tisch in einem Restaurant in Strandnähe. Dann rief er Amber an und sagte ihr, er würde sie um halb acht abholen. Er hoffte nur, dass Castillo ihm nicht um zwei Minuten vor fünf noch schnell irgendeinen Auftrag verpasste, bei dem er und Sonny die halbe Nacht im Auto herumsaßen. Aber nichts dergleichen geschah. Rico führte Amber zum Essen aus. Sie saßen auf der Hotelterrasse und die Kerzen flackerten in einem bauchigen Gefäß zum Schutz vor dem leichten Wind, der das Rauschen des Meeres herübertrug. , gestand Amber, nachdem der Kellner das Geschirr abgeräumt hatte. , antwortete Rico.Amber nickte. , antwortete Rico. Als er sich zu Hause fertig machte, hatte er gewusst, dass sie diese Frage stellen würde und er hatte darüber nachgedacht, was er antworten sollte. Dabei war ihm Angelina eingefallen. Er hatte sie geliebt, er hatte sie belogen und deshalb verloren. Er wollte nicht, dass so etwas wieder passierte. Rico wollte unbedingt mit Amber zusamen sein, aber genau aus diesem Grund war Ehrlichkeit sehr wichtig. Sie war nicht Teil eines Falles, aber er wünschte sich, dass sie Teil seines Lebens wurde. ., entgegnete Rico., überlegte Amber., gestand Rico., wiederholte Rico und lächelte in der Dunkelheit. Amber stupste ihn leicht an. , sagte Rico. <Manchmal ist mein Job sehr gefährlich und manchmal habe ich Angst, aber ich habe einen großartigen Partner und wir arbeiten in einem hervorragenden Team zusammen. Wir können uns immer aufeinander verlassen>. . Eine Weile gingen sie nebeneinander her. Rico legte den Arm um Ambers Schultern und sie legte ihren Arm wie selbstverständlich um seine Hüfte.. Bevor sie den Weg zurückgingen, den sie gekommen waren, nahm Rico Amber in die Arme und küsste sie. Dann fragte er: . Sie gingen zum Parkplatz, wo Ricos Wagen stand, und fuhren zu Ricos Appartement, denn Amber lebte mit drei anderen Studentinnen zusammen und die Vermieterin duldete keinen Herrenbesuch. Am Morgen brachte Rico Amber nach Hause, ehe er zum Departement fuhr. Er war beter Laune und das blieb auch in den kommenden Wochen so. Sie observierten kleinere Dealer und nahmen ein paar davon hoch. Ein paar Mal musste er Verabredungen mit Amber absagen, aber sie brachte Verständnis für ihn auf. Schließlich hatte sie zumindest geahnt, was sie erwartete. Zwei Mal rief Castillo Rico mitten in der Nacht an, um ihn zu einem bestimmten Ort zu beordern. Rico ließ Amber nur ungern allein, aber wenn sie mit ihm zusammenbleiben wollte, musste sie sich an solche Einsätze gewöhnen. Sie selbst brachte sich oft Bücher mit und nutzte Ricos Abwesenheit, um für ihr Studium zu pauken. Rico erzählte sogar seier Mutter von Amber und versprach sie mitzubringen, wenn er noch mal nach New York käme. . .Rico schüttelte eigensinnig den Kopf. . Als sie ins Büro zurückkamen sagte Trudy: ., antwortete Rico. Sonny witzelte. , sagte er mit einer Mischung aus Furcht und Staunen in der Stimme. . Rico wählte die Nummer. IM NÄCHSTEN KAPITEL: EINE SCHLIMME NACHRICHT
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88. EINE SCHLIMME NACHRICHTDer Rest des Tages rauschte an Rico vorbei wie ein schlechter Film. Den Namen der Frau am anderen Ende der Leitung vergaß er fast augenblicklich wieder. Sie sprach von Miss Sullivan und einem Unfall und er sollte bitte ins Biscayne General kommen, weil es sehr schlecht um Miss Sullivan stünde. Rico legte auf. Er rannte zu seinem Wagen, obwohl Sonny sofort anbot ihn zu fahren, sprang hinein und jagte durch die Stadt. Seine Gedanken kreisten nur um Amber und um die Frage, was passiert sein mochte. Er überfuhr eine rote Ampel, bremste den Gegenverkehr aus, aber er überhörte das wütende Hupen der Fahrer. Er sah Amber vor sich: lachend am Strand, herumalbernd in seinem Appartement, über den Büchern schwitzend und in seinen Armen liegend.Es war doch erst wenige Stunden her, dass er sie nach Hause brachte! Rico hielt auf dem Krankenhausparkplatz. Er rannte ins Gebäude zur Notaufnahme. Auf einer der Stühle im Wartebereich saß eine Frau mit langen, blonden Haaren. Sie weinte und schnäuzte sich in ihr Taschentuch. Dann sah sie auf und blickte ihn an. .Rico nickte. Jessica verstummte, weinte wieder heftiger, als sie sich an die schrecklichen Bilder erinnerte. Eine Tür öffnete sich und eine Ärztin kam heraus. Rico erkannte sie wieder. Es war die gleiche Ärztin, mit der er damals gesprochen hatte, nachdem der Argentinier Lou Rodriguez schwer verletzte. Rico rannte auf sie zu. Sie blickte ihn an, erkannte ihn aber anscheinend nicht. Bei der Vielzhl an Menschen, denen sie täglich begegnete, war das nicht verwunderlich.Sie fragte: . Die Ärztin hastete weiter, kam nach etwa zehn Minuten zurück und verschwand durch eine Tür. Die Erklärungen der Ärztin wirbelten in seinem Kopf herum und machten ihm Angst. Ab und zu fiel sein Blick auf Jessica Finnegan, die nicht aufhören konnte zu weinen. Rico hätte sie gern irgendwie getröstet, aber ihm wollten die richtigen Worte nicht einfallen. Stumm begann er zu beten, wanderte weiter herum und blickte hin und wieder auf die Uhr. Nach etlichen Stunden tauchte die Ärtzin erneut auf. Sie wirkte sehr müde. Im gleichen Moment kam ein Ehepaar durch eine andere Tür. Amber und die Frau sahen einander so ähnlich, dass Rico in ihr die Mutter erkannte. Die Ärztin sprach zu allen dreien. Dass es sehr ernst war, dass man noch nichts sagen konnte, sondern abwarten musste... - eben all die üblichen Floskeln. Als sie gegangen war, wandte Mr. Sullivan sich an Rico und reichte ihm die Hand. ., sagte Rico nur, denn Nett, Sie kennenzulernen erschien ihm unpassend. Sie gingen zu Ambers Zimmer. Auf dem Weg dorthin erzählte Rico, was er von Jessica über den Unfallhergang wusste. Dann saßen sie um das Bett herum und warteten. Die Geräte, an die Amber angeschlossen war, piepsten, blinkten und zischten leise. Mrs. Sullivan erzählte von Amber. Wie sie als Kind gewesen war, was sie angestellt hatte, was sie gemocht und verabscheut hatte. Rico hörte nur zu, aber vieles rauschte an ihm vorbei. Mehrmals kam eine Schwester, um die Geräte zu überprüfen und lautlos wieder zu verschwinden. Als die Nachtschicht anfing, kamen eine andere Schwester und eine neue Ärztin. Dr. Armstrong stand auf dem Schildchen, das an ihrem Kittel heftete. Sie kam mehrfach, um Amber in die Augen zu leuchten und den Monitor zu beobachten. Als der Morgen graute sagte sie: . Die Sullivans umarmten sich daraufhin überglücklich, aber Rico bezogen sie nicht mit ein in ihre Freude. Es machte ihm jedoch nichts aus. Er spürte die Erleichterung über die gute Nachricht, saß einfach nur da und hielt ihre Hand, bis es Zeit wurde nach Hause zu fahren, sich umzuziehen und ins Büro zu fahren. Es musste weitergehen. Er durfte seinen Job nicht vernachlässigen.Im Büro wartete dann die nächste schlechte Nachricht auf ihn. IM NÄCHSTEN KAPITEL: ABSCHIED
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89. ABSCHIEDSonny war schon im Büro und er sah ebenfalls übernächtigt aus . Er hob den Kopf, sah Rico an und fragte: . , sagte Sonny, sah Ricos erstaunten Blick und erklärte: war - Stewardess. Wir lernten uns vor ein paar Wochen kennen und waren zusammen. Gestern holte ich sie am Flughafen ab und brachte sie heim. Sie sagte, sie wäre müde, aber dann hörte ich sie drinnen entsetzlich schreien. Ich trat die Tür ein, brachte sie ins Krankenhaus, aber es war zu spät. Sie hatte Drogenpäckchen geschluckt, Rico. Eins war geplatzt>. (36 - Wer wagt, verliert) "Wir fuhren zu Sarahs Haus und dort stellte sich heraus, dass sie es für ein Auto getan hatte," erzählt Rico. "Am Schlimmsten war, dass ihr eigener Bruder, Tim Davis, in der Sache drin hing und dass es ihm mehr um die verlorenen Drogen leid zu tun schien, als um seine Schwester. Im Verhör spuckte er dann den Namen Charlie Glide aus, aber der Kerl hatte eine absolut blütenreine Weste. - Äußerlich!" Als Rico aus dem Computerraum kam, erkundigte er sich telefonisch nach Ambers Zustand. Er war zumindest stabil. Mittags fuhr er zu ihr. Ihre Eltern waren dort und Mr. Sullivan erklärte: ., gestand Rico. , antwortete Mrs. Sullivan. Rico war klar, dass die wundervolle Geschichte mit Amber zu Ende sein würde, wenn sie Miami verlassen hatte. Savannah war nicht aus der Welt, aber sein Job ließ ihm nur wenig Freizeit. Mrs. Sullivan gab ihm zwar ihre Telefonnummer, aber Rico wusste, sie würden kaum zu Hause sein und sie würden ihn mit Standardsätzen abspeisen, falls er sie erreichte. "Von Sonny erfuhr ich dann, dass Charlie Glide heute eine Party ab und er sich, als Burnett, mal dort umsehen wollte (Charlie kannte Burnett) und dass ich mal wieder einen Drogenkäufer spielen durfte," erzählt Rico. "Da Burnett allein zu Glides Party ging, machte ich mich auf den Weg zum Büro. Charlie Bassetts viertes Opfer war noch nicht identifiziert, weil Charlie ihm ins Gesicht geschossen hatte. Alles, was wir wussten, war, dass der Mann in einem Ferrari gefunden worden war, den man vor drei Monaten in Naples stahl. Als Sonny ins Büro kam erklärte er mir, ich sollte mal wieder den Jamaikaner spielen und mein Ansprechpartner wäre Glides Asistent Max Rogo. Mit einem Koffer voller Geld traf ich mich am nächsten Tag mit ihm und obwohl Rogo um Bedenkzeit bat, wusste ich, dass er angebissen hatte. Eine halbe Million in bar lässt niemanden kalt." Nachmittags erfuhr Rico, dass Amber am nächsten Tag nach Savannah gebracht wurde. Er saß an Ambers Bett, hielt ihre Hand und dachte an die schöne, viel zu kurze gemeinsame Zeit. . Sonny erzählte ihm, dass man Tim Davis´ Leiche aus dem Wasser gefischt hatte. Rico hörte jedoch kaum zu, was Sonny nicht entging., berichtete Rico., sagte Sonny. . will Glide!>, gestand Sonny. Rico blieb die ganze Ncht bei Amber und sah am Morgen zu, wie die Schwestern sie für den Hubschraubertransport vorbereiteten. Gegen zehn hob der Hubschrauber ab und Amber verschwand aus Ricos Leben. Rico lenkte sich mit Arbeit ab. Er traf sich zu einem weiteren Verhandlungsgespräch mit Max Rogo und verbrachte die Abende bei Sonny auf dem Boot. Zu Toms Bar konnte er im Moment nicht gehen. "Dann trafen wir uns mit Glide, der allerdings, wie er es immer tat, versuchte, sich aus dem Geschäft herauszuhalten. Deshalb hatte man ihn ja noch nicht erwischt. Er sagte Sonny auf den Kopf zu, dass er von Vice wäre und mich hielt er für einen bösen Jungen, der ihn zu einer Straftat verleiten wollte," erinnert sich Rico. "Erst, als wir ihm erklärten, unser Geld wäre Falschgeld und wenn er es auf die Bank getragen hätte, wäre das eine Straftat, gab er nach und spuckte schließlich den Namen Lydia Sugarman aus. Lydia Sugarman war 28, hatte gerade ihren geliebten Ehemann mit 86 verloren und wollte mit einem Drogengeschäft ihre 15 Millionen Abfindung verdreifachen." Bereits am nächsten Abend lernte Rico Mrs. Sugarman kennen und einen unghobelten, ekelhaften Kerl namens Savado. Lydia Sugarman war geziert, vornehm, kalt und berechnend, während Savado seine Tischmanieren vermutlich in einem peruanischen Schweinestall lernte. Rico war heilfroh, als er den verrosteten Kutter, offensichtlich Savados Eigentum, verlassen konnte. Er hatte in der Gesellschaft dieses Mannes jedenfalls nichts essen können. "Der nächste Abend wäre fast unser letzter geworden," erinnert sich Rico. "Wir fuhren zu Savados Kahn und stiegen dort von Sonnys Schnellboot in eins, das Savado bereit hielt. In Sonnys Boot war das Geld, mit Savados Boot wollten wir die Drogen abholen.Einer seiner Leute ging mit an Bord. Wir fuhren zu einem Bootshaus, wo sich herausstellte, dass Savados Mann die Fernbedienung für das Tor in der Hand hielt. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten war, dass sich am Tor ein Kontaktzünder für eine Bombe befand, der in dem Moment aktiviert wurde, in dem sich das Tor schloss. Sonny und ich schafften es im letzten Moment vom Boot zu springen und unter dem Tor wegzutauchen. Es war stockfinster im Wasser. Ich hatte keine Ahnung, ob ich schon weit genug weg war. Dann aber hörte ich die Explosion und in der Helligkeit des Feuers sah ich Sonny etwa fünf Meter von mir entfernt. Brennende Teile klatschten ins Wasser, wo sie zischend verlöschten, und irgendwas streifte meine Schulter, etwas anderes meinem rechten Unterschenkel. Schließlich wurde die Luft knapp und ich musste auftauchen. Uns war klar, dass Glide, Rogo oder auch beide dahintersteckten. Wir waren verdammt wütend!! Sie liehen sich Stans Wagen und fanden Rogo in seinem Lieblingsclub. Sie zerrten ihn nch draußen und gaben ihm drei Möglichkeiten: - Er konnte sich in den Fluss werfen lassen, was für einen Nichtschwimmer keine gute Idee gewesen wäre.- Er konnte auch die Variante Gefängnis wählen, wo es immer Typen gab, die auf Frischfleisch warteten.-Oder er konnte reden. Rog verriet den neuen Treffpunkt zwischen Glide, Sugarman und Savado und wieder wurde es ernst. "Die Sugarman erschoss Savado und bedrohte Glide," erzählt Rico. "Sonny gab sich als Polizist zu erkennen, aber Gangster geben selten auf. Sie werden in eine Ecke gedrängt und greifen an. - Wie Ratten! Glide versuchte es dann mit der "Was - bin - ich - froh - die - Polizei - zu - sehen - Nummer", aber sie nutzte ihm nichts. Castillo zeigte ihm die verpackte Waffe, die auf Glide zugelassen war und mit der Tim Davis erschossen wurde. Ob Glide den Mord begangen hatte? Ich weiß es nicht. Er bestritt es immer und schob die Schuld auf Max Rogo, der es auch nicht gewesen sein wollte. Ins Gefängnis wanderten jedenfalls beide." IM NÄCHSTEN KAPITEL: SCHRECK AM ABEND
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90. SCHRECK AM ABENDIn den nächsten Wochen versuchte Rico häufiger Ambers Eltern zu erreichen. Nur drei Mal ging Mr. Sullivan allerdings ans Telefon, Mrs. Sullivan nie. , sagte er beim ersten Mal. richtig auf den Beinen ist und ob sie jemals ihr Studium wieder aufnehmen kann, steht in den Sternen>. Wenige Tage später besuchten Rico und Sonny die Hochzeit von Staatsanwalt Langleys Tochter und wurden Zeugen, wie der Killer Philippe Sargot Robert Langley und zwei Brautjungfern tötete. ( 37 - Reise ohne Rückkehr) Der Fall hielt Rico eine Woche lang sehr in Atem und fast jeden Abend, wenn er an Amber dachte, war es zu spät, um in Savannah anzurufen. Beim zweiten Mal, als er Mr. Sullivan endlich erwischte, erklärte der Mann, es gäbe keine weitern Veränderungen. Man müsste eben Geduld haben und eim dritten Mal sagte er: . Rico hätte ihm widersprechen können, denn es ging nicht um Verpflichtungen, aber er tat es nicht. Er wusste allerdings, dass Amber nicht zurückrufen würde. Er war sich nciht einmal sicher, ob ihre Eltern ihr wirklich von den Anrufen erzählen würden. Wieder einmal lenkte ihn die Arbeit ab. Dealer machten anscheinend wirklich niemals Feierabend, aber im Moment war Rico sehr froh darüber. Dennoch konnte er Amber nicht einfach aus seinen Gedanken verbannen. Alles war so perfekt gewesen, hatte so gut zusammengepasst! Wahrscheinlich zu gut, dachte er, als er ausnahmsweise mal pünktlich auf dem Weg nach Hause war. Im Radio lief "All I Need Is A Miracle" von Mike And The Mechanics und Rico dachte, dass er ein kleines Wunder auch ab und zu gebrauchen könnte. Plötzlich sah er ein feuerwehrrotes Cabrio auf sich zurasen. Ihm war nicht klar, ob der Fahrer getrunken hatte, unter Drogen stand oder nur wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte. Rico trat auf die Bremse, riss gleichzeitig das Steuer nach rechts. Hinter ihm ertönte ein Hupkonzert, Bremsen kreischten und es gab einen lauten Knall. Im Rückspiegel sah er, dass jemand gegen einen Laternenmast gerauscht war. Rico schoss halb über den Gehweg und war froh, das auch die Fußgänger es schafften, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Er blickte zu dem roten Wagen, an dessen Steuer eine Frau saß, die ebenso erschrocken war wie Rico. Für den Bruchteil einer Sekunde sahen sie einander in die Augen. Ihr Entsetzen wuchs, dann gab sie Gas. Der Caddy kam zum Stehen. Rico drehte sich um und versuchte einen Blick auf das Nummernschild zu erhaschen. , schimpfte er. Das Cabrio entschwand. Rico fuhr an, wendete riskant auf der Straße, wodurch er ein weiteres Hupkonzert auslöste, aber das war ihm egal. Im Radio behauptete Howard Jones "Things Can Only Get Better". , knurrte Rico und suchte nach einem Weg durch das Chaos. Dieses Mal würde er sie erwischen! Sie hatte ihn wohl ebenfalls erkannt und verschwand deshalb so eilig., murmelte er und stieg in die Eisen, als von der Seite ein Pick - up auftauchte und die Straße blockierte. RIco hupte. Er hielt seine Polizeimarke bereits in der Hand. Der Fahrer des Pick - up sah zu ihm herüber, den Finger schon bezeichnend an der Schläfe, als er die Marke entdeckte. Er kratzte sich kurz, grinste entschuldigend und machte Platz. Das rote Cabrio hatte inzwischen eine Menge Vorsprung gewonnen, der sich zusehends vergrößerte, weil Rico ständig gezwungen war zu bremsen, um Fahrzeugen oder Fußgängern auszuweichen. Jeannie bog ab und als Rico endlich die Straße erreichte, an der sie abgebogen war, war sie verschwunden. Er kehrte zum Ausgangspunkt der Begegnung zurück. Dort tauchten inzwischen die ersten Polizisten auf, denen er sagte, was passiert war, ohne jedoch zu erwähnen, dass er die Fahrerin kannte. Wütend fuhr er danach nach Hause. Er hatte schon gar nicht mehr an Jeannie gedacht. Die Geschichte war lange her und da all seine Nachforschungen im Sande verlaufen waren, hatte er vermutet, sie wäre weitergezogen. Auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht von seiner Mutter. Nachdem er geduscht und sein Abendbrot gemacht hatte, rief er sie zurück. Er lauschte ihren kleinen Alltagsgeschichten von Mrs. Summer, die sich den Fuß gebrochen hatte, von Alice ("Du erinnerst dich bestimmt, Ricardo. Sie war immer so verliebt in dich!), die ihr fünftes Kind bekommen hatte, von Jamie Williams, dessen Familie neben den Tubbs´ wohnte, der wegen Trunkenheit am Steuer den Führerschein verloren hatte, und von Onkel Joseph, dem es erstaunlicherweise sehr gut ging. "Am nächsten Tag suchte ich erneut in den Akten nach Jeannie. Nachdem ich nun wusste, dass sie Miami offensichtlich nicht den Rücken gekehrt hatte, war ich wieder entschlossen sie zu stellen. Ich konnte einfach nciht glauben, dass sich in der Zwischenzeit niemand gefunden hatte, der Anzeige gegen sie erstattete. Genau so war es aber. Ich fand nichts, was auf Jeannie gepasst hätte," erzählt Rico. Als Rico den Computerraum verließ schnappte er ein Gespräch zwischen den Kollegen Dean Frazer und Adam Barnes auf., drängte Frazer, ein korpulenter Mann Mitte dreißig, der wahrschienlich nie Probleme mit grauen Haaren haben würde, weil sie ihm bis dahin alle ausgefallen waren. Süß, sage ich dir! Die hat Feuer! Wenn sie dich schon ansieht...!> , entgegnete Adam Barnes, der das genaue Gegenteil von Dean Frazer war. ., behauptete Dean.Als Frazer und Barnes abbogen, murmelte Rico: Dame äußerst schlau vorging, falls sie sich immer noch mit der gleichen Masche durchschlug. In einer typisch schwülen Nacht, als Rico mit Sonny unterwegs war, um auf Gina und Trudy aufzupassen, sagte Sonny: .. , sagte Rico. Sonny warf ihm einen schnellen Seitenblick zu. . Es knackte im Funkgerät, dann ertönte Castillos Stimme. . IM NÄCHSTEN KAPITEL: JACKIE
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91. JACKIE von Rico Tubbs"Die Sache mit Jackie war eine der Geschichten, die mich besonders berührt hat," gesteht Rico. "Vielleicht, weil sie noch so jung war, gerade achtzehn. Vielleicht auch, weil ich mir, im Gegensatz zu Jackie, sicher war, dass ihr Traum von der Hollywood - Karriere immer ein Traum bleiben würde, weil niemand vom SEX WORLD in Miami in den Olymp von Hollywood aufsteigt.Vielleicht aber auch, weil ich sie unbedingt retten wollte, es aber nicht konnte. Ich lernte sie bei einer Razzia kennen. Ein junger Seemann war nackt und erstochen in einem Zimmer des ANCHOR MOTELS gefunden worden. Die Kleidung des Mannes, die im Papierkorb brannte, und makabere, bizarre Bilder, die wir am Tatort fanden, deuteten auf einen Mörder hin, der bereits einmal getötet hatte. (38 - Kleine Miss Jackie) Wir vermuteten, dass eine Nutte ihre Freier tötete. Bei der Überprüfung der Damen lernte ich Jackie McSeidan kennen. Sie war am 21. Juni achtzehn geworden und, wie ich bereits erwähnte, Akteurin im SEX WORLD. Wahrscheinlich war sie die Kleine, die Dean Frazer so toll fand, aber ich habe ihn nie danach gefragt. Jackie wirkte fast wie ein schüchternes Schulmädchen, als sie mit mir sprach, aber nur eine halbe Stunde später schlenderte sie am Arm eines Freiers zum ANCHOR MOTEL. As ich ihr dorthin folgte und der Freier fluchtartig das Zimmer verließ, weil sie mich "Detective Tubbs" genannt hatte, wollte sie mich mit Sex bezahlen. Sie meinte, das ginge schneller, als eine Kaution zu stellen. Außerdem sagte sie so etwas wie, Sex würde sie nicht berühren, weil es ein physischer Vorgang war, an den sie ihr ganzes Leben lang gewöhnt wäre.Das ließ auf üble Erfahrungen in der Kindheit schließen, für die ich aber nie Beweise fand. Jackies Eltern starben, als sie sechs Jahre alt war. Seitdem lebte sie in staatlichen Waisenhäusern. Anscheinend gab es keine weiteren Verwandten oder aber sie wollten sich nicht um das Kind kümmern. Kein netter Gedanke! Ein Jahr zuvor war sie aus dem Waisenhaus weggelaufen und dann wahrscheinlich bald Cat begegnet. E war ihr Freund, er trat mit ihr in der Live - Show im SEX WORLD auf und er schickte sie auf den Strich.Zumindst sah ich das damals so. Jackie war der gefallene Engel und Cat der Teufel. Ich wollte sie unbedingt von ihm weg holen. Deswegen gab ich ihr den Schlüssel für das Sicherheitsversteck in der 95. Straße. Während sie dorthin ging, besuchten Sonny und ich das SEX WORLD, um Cats Alibi zu überprüfen. Das Alibi war wasserdicht. Cat trat alle 30 Minuten auf und während er vor unseren Augen mit Handschellen an ein Bett auf der Bühne gefesselt war, schlug der Mörder erneut zu. Er erstach einen Mann in seinem Wagen und zündete ihn an. Vielleicht hätten mich all diese Hinweise hellhörig werden lassen müssen. In den elf Jahren, die Jackie im Waisenhaus lebte, schickte man sie in fünf verschiedene Pflegefamilien, die sie nach ein paar Wochen oder Monaten zurückschickten. Gründe gaben sie nicht an und es schien, als hätte auch niemand genauer nachgefragt. Dann war da der unterschwellige Hinweis auf den Missbrauch und die Tatsache, dass Jackie kein Alibi für den Zeitpunkt hatte, an dem der Mann in seinem Auto starb. Um sie zu retten, telefonierte ich mit Julia Harris vom Jugendamt. Ich hatte schon mehrfach wegen irgendwelchen jugendlichen Prostituierten oder Ausreißerinnen mit ihr telefoniert, kannte sie aber nicht persönlich. Julia bot an, dass wir uns mal zusammensetzen und über Jackies Zukunft sprechen könnten, aber erst am nächsten Tag. Ich fand die Idee großartig, aber Jackie hatte mein Hilfsangebot vollkommen missverstanden. Jackie dachte, ich hätte sie von Cat weggeholt, weil ich in sie verliebt war und sie für mich haben wollte. Ich versuchte ihr klarzumachen, dass ich ihr helfen, aber nicht mit ihr zusammen sein wollte. Sie überredete mich dazu die Nacht bei ihr im Haus zu verbringen. Sie würde auf der Couch schlafen, ich im Bett. Als sie mir ein Glas Saft brachte, ahnte ich nicht, dass sie ein Schlafmittel darunter gemischt hatte. Ich erinnere mich allerdings daran, dass ich träumte, Jackie hätte mitten im Wohnzimmer ein Lagerfeuer angezündet. Ich fragte sie, was sie da machte. - Ein Lagerfeuer mitten in einem Wohnzimmer...! - Was für eine verrückte Idee! Dann aber wurde mir klar, dass es kein Traum war. Sie hatte tatsächlich ein Feuer angezündet, nachdem sie erst meine Hände mit Handschellen an das Kopfteil des Bettes fesselte und dann meine Waffe nahm. Ich hätte verrückt werden können! Sie sagte mir, dass sie mich liebte und mir nicht weh tun wollte, aber dass sie etwas gelernt hätte. Sie hob mit traurigem Blick meine Dienstwaffe an ihre Schläfe. Das Bild werde ich niemals vergessen. Ich versuchte das Holzteil zu zerreißen, an das ich gefesselt war, aber es hielt. Ich brüllte sie an, aber sie reagierte nicht. Mir blieb nur die Augen zu schließen, als sie abdrückte.Ich wollte sie retten, aber ich hatte es nicht geschafft." IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN NEUER FALL
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92. EIN NEUER FALLCastillo bestand darauf, dass Rico sich im Krankenhaus untersuchen ließ, und obwohl Rico protestierte, wurde er mit dem Rettungswagen weggebracht. Sonny wollte mit seinem Wagen hinterher fahren. Rico lag auf der Trage und die schrecklichen Bilder kreisten in seinem Kopf herum. Er machte sich Vorwürfe, weil er nicht erkannt hatte wie es um Jackie stand. Er hatte doch alle notwendigen Informationen gehabt. Eine Schwester zapfte ihm Blut ab, eine Ärztin überprüfte seine Vitalfunktionen. Da sie nichts auffälliges fand, bestand Rico darauf nach Hause zu gehen. Grübeln konnte er schließlich auch dort. , entgegnete Rico., sagte Sonny, als sie im Wagen saßen, und startete den Motor. unbedingt helfen. In so einem Moment sehen wir nur, was wir sehen wollen. Wir alle irren uns mal oder treffen eine falsche Entscheidung, aber wenn du jetzt ständig darüber nachdenkst, was du anders hättest machen können - sollen - müssen, machst du dich kaputt>. Rico antwortete nicht. Vor dem Appartement - Haus am Sunset Drive stieg er aus. Sein Auto stand auf dem Parkplatz. Stan hatte es dorthin gefahren., sagte er., entgegnete Sonny. Er konnte nicht schlafen. Er wanderte in der Wohnung herum, beobachtete vom Fenster aus den heraufziehenden Morgen und fuhr schließlich zum Strand, um zu joggen. Seine Gedanken kreisten weiter um Jackie. Nach dem Mittag fuhr er ins Büro. Er war lieber unter den Kollegen und lenkte sich mit Arbeit ab, als zu Hause herumzugrübeln. , antwortete Rico ehrlich.Ihre Waffe für den Selbstmord verwenden konnte>, sagte Castillo. Nach Dienstschluss besuchte er die Kirche, wo er Glenda traf. Sie lächelte ihn erfreut an. ., entgegnete Rico.Glenda musterte ihn. . "Es sprudelte einfach aus mir heraus," erinert sich Rico. "Ich erzählte ihr von Jackie und Glenda hörte zu. Sie war eine großartige Zuhörerin. Als ich geendet hatte sagte sie, dass man nicht alle Dinge ändern und beeinflussen konnte und ich zumindest versucht hatte Jackie zu helfen." Sie sah Rico an, schmunzelte und erklärte: .einmal erwähnt.Glenda schmunzelte. .. Glenda grinste breit. .Rico musste lachen. "Glenda hatte mir im Prinzip fast das gleiche gesagt wie zuvor schon Sonny, aber es war nicht wirklich tröstlich. Wenn du das Beste willst und das Schlechteste dabei herauskommt, kann dich nichts trösten," gesteht Rico. "Mir blieb allerdings keine Zeit, um lange nachzudenken. Wie heißt es so schön...? Nach dem Fall ist vor dem Fall... Sonny und mich verschlug es jedenfalls ins Rennfahrer - Milieu, denn nach einer aufregenden Verfolgungsjagd zwischen Sonny und mir im Daytona und einem Kerl in einem Porsche, warf der Porschefahrer ein totes Mädchen aus dem Wagen. (39 - 17 Jahre alt, tot) Sie hatte sich Florence Italy genannt, war eine 17 - Jährige Prostituierte gewesen, die auf unschuldiges Schulmädchen machte und sie war erschlagen worden.In den Porsche stieg sie, wie wir herausfanden, in der Nähe von Nicks Coffee - Shop. Auf der Suche nach Hinweisen rannten wir drei Mal um den Block, in dem sich auch der Coffee - Shop befand. Bei mehr als dreißig Grad machte es allerdings keinen Spaß herumzulaufen. Als ich genug hatte, sagte ich: (39a) 35:56 Aber wenn wir dauernd diese Straße überprüfen, müssen sie sie in Tubbs - und - Crockett - Boulevard umbenennen. Aber dann hatte ich die Idee uns Cappucchino zu besorgen. Ich entdeckte die Kamera im Coffee - Shop und auf dem Film, den Chloe, Nicks Mutter, uns aushändigte, sahen wir Frank Tapper, einen der Rennfahrer, wie er sich eine Zigarette anzündete, nachdem Florence eingestiegen war. Frank entzog sich, wie man so schön sagt, der Festnahme, in dem er mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand raste. Der Wagen wurde auseinandergrissen und ein Zivilist, der zufällig in der Nähe war, durch Trümmer verletzt." IM NÄCHSTEN KAPITEL: EINE NACHRICHT AUS NEW YORK
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93. EINE NACHRICHT AUS NEW YORK, murmelte Rico und versorgte sich erst mal mit Kaffee., sagte Trudy. Rico nickte. zufällig dort war oder ob er den Polizeifunk abgehört hat. Ein Trümmerteil traf ihn und er wurde ins Krankenhaus gebracht>. Als er abends nach Hause kam, blinkte die Lampe an seinem Anrufbeantworter. Er drückte auf den Knopf und hörte eine männliche Stimme: . Ryan war der direkte Nachbar seiner Mutter und der Vater von Jamie, der vor nicht allzu langer Zeit seinen Führerschein abgeben musste. Jetzt räusperte er sich, als wüsste er nicht was er sagen sollte. Oder wie er es sagen sollte. Ricos Magen krampfte sich zusammen. Dass Ryan Williams ihn anrief, konnte nichts Gutes bedeuten. Rico zückte schnell seinen Stift und schrieb die Nummer auf. Dann rief er Castillo an, um ihn um Urlaub zu bitten, ehe er telefonisch einen Platz in der nächsten Maschine nach New York buchte. Im Anschluss daran wählte er Ryan Williams´ Nummer. , schränkte Ryan ein. ., murmelte Rico. . Rico war geschockt darüber, dass sie ihm nichts davon erzählt hatte. Vielleicht war es ihr peinlich oder sie befürchtete, er könnte sich zu viele Sorgen machen. , sagte Rico., antwortete Ryan erleichtert. . Ryan wiederholte, wie gut es war, dass Rico kam und nannte ihm die Adresse des Krankenhauses, in dem Lilly Tubbs lag. Nach einer unruhigen Nacht fuhr Rico zum Flughafen und wartete nervös darauf, dass sein Flug aufgerufen wurde. Er war froh, als er in seinem Sitz saß, aber das freundliche Lächeln der hübschen Stewardess registrierte er kaum. Dann aber schlief er ein und erwachte, als die Stewardess ihm sanft die Hand auf die Schulter legte und sagte: . In New York geriet das Taxi, in dem Rico saß, natürlich in den üblichen Stau., sagte der Fahrer. .Rico hatte keine Zeit, aber das sagte er nicht, weil es an der Verkehrssituation sowieso nichts geändert hätte. Schließlich aber erreichte er das Krankenhaus und fragte nach Lilly Tubbs. Man schickte ihn zur Intensiv - Station, wo die Schwester ihn bat einen Augenblick zu warten. Sie wollte eben Dr. Linden holen. Dr. Linden reichte Rico nicht mal bis zur Schulter. Er war schwarz, weißhaarig und ziemlich rund. , erzählte er. . Obwohl Dr. Linden ihn vorgewarnt hatte, erschrak Rico, als er das verpflasterte, stark geschwollene Gesicht seiner Mutter sah, die, angeschlossen an diverse Schläuche, klein und zerbrechlich wirkte. So klein hatte er sie gar nicht in Erinnerung. Er setzte sich neben das Bett, hielt ihre Hand und erzählte ihr, er wäre da und alles würde gut. Aber nur zwei Stunden später gaben die Geräte Alarm. Die Schwestern und Ärzte der Intensiv - Station stürzten herein. Sie drängten iico fort. Er hörte sie Befehle rufen, nach Dingen verlangen, die im Eilschritt mit einem fahrbaren Wagen hereingeschafft wurden. Rico fühlte sich wie in einem Albtraum, der so plötzlich endete wie er begann. Dr. Linden sah ihn mitleidig an und sagte: .Lilly Tubbs war tot. In den nächsten Tagen gab es eine Menge Dinge zu regeln. Rico unterrichtete Castillo über den Tod seiner Mutter, traf die Vorbereitungen für die Beerdigung und musste sein Elternhaus auflösen. Das Haus gehörte der Kirche, die Lilly großzügigerweise erlaubt hatte auch nach dem Tod ihres Mannes George darin wohnen zu bleiben. Nun musste Rico alles ausräumen. Er behielt einige besondere Erinnerungsstücke, aber das meiste verkaufte er. Als er eine Woche später nach Miami zurückkehrte gab es, von einem Familiengrab abgesehen, nichts mehr, was ihn mit New York verband. In Miami holte ihn der Alltag sofort wieder ein. Es galt Berichte nachzureichen..."Und dann kam Cindy," erinnert sich Rico. IM NÄCHSTEN KAPITEL: SCHLIMMER ALS EIN SACK FLÖHE
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94. SCHLIMMER ALS EIN SACK FLÖHERico erinnert sich: "Wir wurden ursprünglich nur gerufen, weil der Fahrer einer Transportfirma, die Krankenhäuser, Praxen und Apotheken mit Arzneimitteln belieferte, schwer verletzt in seinem Van gefunden wurde. (40 - Französische Spiele) ImKrankenhaus erfuhren wir dann, dass aus dem Van eine Kiste mit 3 kg pharmazeutisch reinem Morphium fehlte, die nur als Arzneimittel deklariert gewesen war. Außerdem erlag der Fahrer seinen schweren Verletzungen und auf der Titeleite des Miami Standard war das Foto der 17 - Jährigen Zeugin Cindy, die den Mord beobachtet und fotografiert hatte. Man gab mir den Auftrag auf Cindy aufzupassen und ich dachte anfangs, das wäre ein leichter Job. Ich hatte keine Ahnung von Mädchen in diesem Alter, aber vielleicht war Cindy auch nur ganz besonders unbekümmert. Ich sagte ihr, es wäre leichtsinnig gewesen ihr Foto und ihren Namen in die Zeitung setzen zu lassen. Sie sah das anders, meinte, die Polizei könnte doch jetzt mit Hilfe des Fotos, das sie von dem Mord geschossen hatte, im Handumdrehen den Mörder finden und alles wäre gut. In ein Schutzversteck wollte sie eigentlich überhaupt nicht, aber ich ließ ihr keine Wahl. Sie erzählte mir, ihr Freund David läge im Krankenhaus. Er wäre verletzt worden, als so ein durchgeknallter Rennfahrer Selbstmord begangen hätte, indem er mit Vollgas gegen eine Hauswand raste. Cindy wollte zu David. Inzwischen wussten wir, dass der Morphiumdieb, Sirad Bendi, auch in anderen Ländern gesucht wurde und als sehr gefährlich galt. Cindy beeindruckte das überhaup nicht. Vom Schutzversteck aus telefonierte sie stundenlang mit ihren Freundinnen und quatschte auch mich zu. Nur in einem Punkt tat sie mir unwissentlich einen Gefallen. Als Sonny mit der Interpol - Agentin Danielle Year auftauchte, schoss sie ein Foto von Sonny und Danielle. Da mein Bauchgefühl mir sagte, dass mit Daniele irgendwas nicht stimmte, nahm ich in einem günstigen Moment den Film an mich. Dann legte ich mich hin und schlief ein. Ich hatte wirklich gelaubt, Cindy hätte begriffen, dass sie im Schutzversteck bleiben musste, bis Bendi geschnappt war, aber als ich schlief, machte sie sich aus dem Staub. Sie ließ sich von einer Freundin zu David ins Krankenhaus bringen. Ich wusste, dass sie dort war und Bendi hatte gewusst, dass sie kommen würde. Als ich vor Wut kochend mit Cindy das Krankenhaus verließ, schoss er auf sie. Er verletzte sie am rechten Oberschenkel und verschwand. Cindy musste im Krankenhaus bleiben und mein Babysitter - Job war beendet. Ich wendete mich danielle Year zu und bat Trudy um eine Überprüfung. Sie fand nichts auffälliges. Danielle hatte an verschiedenen Unversitäten studiert und etliche Belobigungen bekommen. rogen waren ihr Spezialgebiet. - Und Feindseligkeiten, behauptete Sonny, aber das machte mir klar, dass er die Dame sehr interessant fand. Mein schlechtes Gefühl blieb. Sie gab mit den Tipp, dass Bendi sich im heruntergekommenen BLUE WATERS einquartiert hatte. Ein Tipp, der Sonny, San und mich beinah das Leben kostete. Sie gab mir auch die Adresse eines Hotels, in dem er gesehen worden war, aber alles, was ich dort fand, war die Leiche eines jungen Hotelangestellten, der nur Minuten zuvor meinen Wagen geparkt hatte. Und dann kam ich, Dank Trudys Unterstützung, dahinter,dass Danielles hübsche, blütenreine Weste innen ganz dreckig war. es gab einen internationalen Haftbefehl egen sie aus Neeseeland, wo sie als Terroristin gesucht wurde. Ich wollte, dass sie Sonny in Ruhe lässt. Ich wollte, dass sie uns alle in Ruhe lässt. Ich wollte, dass sie aus Miami verschwindet. Deshalb fuhr ich zu ihr ins Hotel und machte ihr klar, was sie zu erwarten hatte, wenn sie blieb. Danielle hatte andere Pläne. Sie hatte irgendwie erfahren, dass wir Bendi bei einem Deal schnappen wollten und ihr muss klar gewesen sein, dass Bendi lieber davonrannte, als sich verhaften zu lassen. Sie erwartete ihn schon, erschoss ihn und spielte die Harmlose, als sie mir die Waffe brachte, mit der sie Bendi getötet hatte. In Wirklichkeit wollte sie mich ebenfalls erschießen und es dann so aussehen lassen, als hätten Bendi und ich uns gegenseitig umgebracht.Ohne Sonnys Eingreifen hätte ihr Plan wohl tatsächlich funktioniert." IM NÄCHSTEN KAPITEL: DAMALS IN NEW YORK
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95. DAMALS IN NEW YORK, antwortete Sonny und Rico fügte hinzu: ., erklärte Castillo, ehe er zu seinem Büro eilte. Rico sah ihm nach. ., meinte Sonny. dir der Name Ortega?>.Sonny grinste. . "Ortega war allerdings ein Albtraum," erinnert sich Rico. "Zwei Wochen lang rissen wir uns die Beine aus, um näher an Ortega heranzukommen und ein Geschäft einfädeln zu können. Zwei Minuten, nachdem Ortegas Leute auftauchten, war unser Mann tot. Nach vier Minuten fand Stan heraus, dass Ortega eine Frau war. Drei weitere Wochen lang sammelten wir Beweise, weil wir Isabella Ortega hinter Gittern verschwinden sehen wollten und nach zehn Minuten Gerichtsverhandlung war sie gegen eine lächerliche Kaution von 5000Dollar auf freiem Fuß. ( 41 - Verspieltes Leben) Wir kehrten ziemlich wütend ins Büro zurück und waren uns einig, dass es nur einen Grund für das schnelle und viel zu milde Urteil gab: Richter Berguson war bestechlich. Das passte nicht zu ihm. Er galt als harter Richter, der bei den Kriminellen gefürchtet war. Berguson war in den Slums aufgewachsen, in einem deser Ghettos, wo deine Zukunftsaussichten meistens Richtung Gefrierpunkt tendieren. Aber Berguson, der mher als zwei Meter groß war, war ein großartiger Basketballspieler. Er bekam ein Stipendium, spielte als Profi und studierte Jura.Das Basketball - Talent hatte sein Sohn übrigens von ihm geerbt." Über einen Kerl namens Hector Burlius versuchten Rico und Sonny dann an den Anwalt Benedict heranzukommen, der die Verbindung zu Richter Berguson war. Er gab Berguson eine Summe, für die der Richter seine lächerlichen Urteile fällte. Rico erzählt: "Nach und nach kamen wir dahinter, dass Berguson ein Spieler war, der auf alles setzte, worauf man nur wetten konnte, der abr ständig verlor. Er landete schließlich bei dem Kredithai CHarlie Pagoll. Da wir Bergusons Telefon abhörten war uns bald klar, dass da irgendwas wegen Bergusons Sohn Matt lief. Deshalb teilten Sonny und ich uns an dem Abend, an dem Matt und sein Team, die SUNBLAZERS, ein wichtiges Spiel hatten, auf. Ich fuhr in die Sporthalle, während Sonny Berguson im Auge behielt. Später erfuhr ich von Stan, dass Berguso zu Charlies Jacht gefahren war und dort zuerst den Kredithai tötete, ehe er sich vor Sonnys Augen eine Kugel in den Kopf jagte. Matt erzählte uns dann, dass sein Vater ihn ursprünglich gebeten hatte bei diesem, vielleicht wegweisenden, Spiel auszufallen. Es hätte das Ende von matts sportlicher Laufbahn bedeuten können. Dann aber entschied sein Vater, dass er lieber einen Mord und Selbstmord beging, als seinem Sohn die Zukunft zu verbauen." , entgegnete Stan. ., widersprach Rico, setzte sich in seinen Wagen und fuhr zum Jachthafen. Er fand Sonny angelnd vor. Neben ihm auf dem Boden stand eine noch erstaunlich volle Whiskyflasche. Rico setzte sich neben den Freund. , antwortete Rico ruhig.. Rico blickte in die Ferne und sagte: California Dreaming höre..., vielleicht, weil die Zeilen so gut passen...All the leaves are brownAnd the sky is grey...- Du weißt schon. Oder wenn ich ein Mädchen mit langen roten Haaren sehe..." Rico hielt inen Moment inne. Von irgendwoher drang das Jaulen einer Sirene herüber. , sagte Sonny und genehmigte sich einen Schluck aus der Flasche..Wütend sprang Rico auf. , fauchte Sonny.Rico machte sich auf den Heimweg, aber seine Gedanken schweiften zu jenem Tag im Herbst 1972... IM NÄCHSTEN KAPITEL: AN EINEM MORGEN IM OKTOBER 1972
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96. AN EINEM MORGEN IM OKTOBER 1972Rico war im Sommer frisch von der Akademie gekommen. Er war stolz darauf jetzt ein Polizist zu sein und voller Tatendrang. Er hatte einen Superabschluss gemacht und war davon überzeugt alles zu wissen und bestens vorbereitet zu sein. Er wurde dem erfahrenen Kollegen Graham Masterson zugeteilt. Graham war eins - fünfundachtzig groß, breitschultrig, schlank und besaß hellbraune Haare. Seine etwas zu eng stehenden Augen waren schokoladenbraun und wenn er lachte, bildeten sich Grübchen in seinen Wangen.Wenn Graham sich aus dem Wagen schälte, war er schon recht beeindruckend und wenn er zupackte, auch bei einem freundschaftlichen Händedruck, konnte es einem schon die Tränen in die Augen treiben. "Du hast Glück, Rico," sagte Graham am Anfang ihrer Partnerschaft. "Die Gegend, in der wir beide unterwegs sind, ist ziemlich ruhig." Er grinste und fügte hinzu: "Ich habe sie mir alle erzogen.""Hoffentlich wird es dann nicht langweilig," sagte Rico grinsend.Graham lachte. "Mach dir keine Sorgen, Rico. Es tauchen immer ein paar auf, bei denen man die Maßnahmen auffrischen muss." Vier Wochen später wirkte Graham plötzlich viel aufgedrehter. Rico stellte fest, dass sein Partner versuchte das Rauchen aufzugeben und stattdessen Kaugummi kaute. Ein anderes Rasierwasser benutzte er auch. "Was ist passiert?," fragte Rico und schnüffelte, als er in den Wagen stieg. Grahams Rasierwasser verbreitete normalerweise einen eher herben Duft, dieser war blumiger."Es heißt Adventure," verkündete Graham grinsend und fügte hinzu: "Carol mag es. Sie sagt, es riecht besser als das andere.""Carol, aha," antwortete Rico. Graham fuhr los. Es war Abend, die Dunkelheit längst hereingebrochen. Überall blinkten und blitzten nun die Leuchtreklamen der einzelnen Bars und Clubs auf. Etliche Leute eilten noch von der Arbeit nach Hause. Sie sahen meistens weder rechts, noch links. Doch auch die ersten Nachtschwärmer machten sich bereits auf den Weg. Rico sah sich um. Das war der Vorteil, wenn man nicht selbst fuhr. Man konnte sich ansehen, was da so alles die Straße entlang flanierte. Drei süße Mädchen in Miniröcken und Plateauschuhen gingen die Straße entlang, beobachtete von zwei Typen in Schlaghosen und grell orangen Hemden. Sie riefen den Mädchen etwas zu, was Rico nicht verstand. Eins der Mädchen drehte sich um und antwortete, worauf die beiden Typen lachten. "Du, Rico, ich hätte eine Bitte an dich," sagte Graham und lenkte Rico ab.Er wandte den Kopf, blickte den Kollegen an. "Was denn?""Es ist wegen Carol. Ich meine, du weißt, welche Arbeitszeiten wir beide haben und Carol... sie ist Kellnerin in der BAR 13. Die schließt erst morgens um vier.""Du hast dich verliebt," stellte Rico fest und Graham nickte. Graham hielt an einer roten Ampel. Eine Obdachlose schlurfte mit ihren Habseligkeiten, die sie auf einem kleinen Handkarren transportierte, über die Straße. Ihr Gang wirkte unsicher und ihre Lippen bewegten sich, als ob sie Selbstgespräche führte. "Was ist das für ein Gefallen, um den du mich bitten willst, Graham?," fragte Rico.Graham holte tief Luft. Die Ampel sprang um und er fuhr an, bog um eine Kurve. Weg von den grellen Reklameschildern. "Unsere letzte Tour ist doch immer sehr ruhig, nicht?," fragte er dann."Klar," antwortete Rico. "Da ist nie was los.""Würdest du mich gegen vier an der BAR 13 absetzen, die letzte Runde allein drehen und mich dann bei Carol wieder einsammeln?," erkundigte sich Graham. "Carol hat den Job noch nicht lange und ihre Arbeitszeiten sind im Moment nicht so berauschend: Mittags von eins bis fünf und von abends zehn bis zum Ende..." "Wir machen es so," warf Rico ein. "Was soll schon passieren? Wir arbeiten in einer ruhigen Gegend, oder nicht?"Graham lächelte. "Das tun wir. Ich gebe dir trotzdem Carols Telefonnummer. Nur für den Notfall. Ich meine, man weiß ja nie, oder?""Ich denke allerdings nicht, dass ich sie brauche," sagte Rico. Drei Wochen lang verlief alles wie geplan. Morgens um vier setzte Rico Graham an der BAR 13 ab und drehte allein die letzte Runde vor Dienstschluss. Dann nahm er einen kleinen Umweg in Kauf und sammelte Graham wieder ein. Sie kamen gemeinsam im Präsidium an und niemand merkte etwas. Dann kam der 31. Oktober.Rico hatte das Radio angestellt und sang mit. "All the leaves are brown... and the sky is grey... I´ve been for a walk.... on a winters day..."Da sah er im Scheinwerferlicht jemanden auf der kleinen Brücke stehen. Ein Mädchen. Sie kletterte gerade auf das Geländer und er sah ihr langes, rotes Haar im Wind flattern. Rico hielt an. Er stellte das Radio leise und nahm das Funkgerät, um seine Beobachtung durchzugeben. Dann stieg er aus. Der Wind war kalt, ein Vorbote des nahenden Winters. Rico zog den Reißverschluss seiner Jacke bis obenhin zu und ging langsam auf das Mädchen zu. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken ebenso herum wie der Wind die Dinge, die er überall fand: Bonbonpapier, Kaugummipapier, Zigrettenkippen und andere Dinge, die die Menschen achtlos wegwarfen. Das Mädchen war fünfzehn, höchstens sechzehn Jahre alt und spindeldürr. Sie trug einen kurzen, himmelblauen Rock und einen viel zu dünnen kanarienvogelgelben Pullover. Sie klammerte sich einem der Metallseile fest, die vom Geländer zu dem Eisenbogen hinaufführte, der in den Himmel ragte. "Bleiben Sie stehen, sonst springe ich!", drohte das Mädchen.Rico gehorchte. Was hatten sie in der Akademie gelernt? "Versuchen Sie mit der Person zu reden," hatte der Ausbilder gesagt. "Versuchen Sie das Vertrauen der Person zu gewinnen und ieten Sie Unterstützung an." "Wie heißt du?," fragte Rico."Emma. Emma Richardson," antwortete das Mädchen."Ich heiße Rico.Warum willst du da runter springen, Emma?""Das ist meine Sache", entgegnete Emma patzig."Warum redest du nicht mit mir?Ich kann gut zuhören",bot Rico an. Emma warf ihm einen schnellen Blick zu. Dann erklärte sie: "Ich will nicht reden.Schon gar nicht mit einem Mann! Lassen Sie mich einfach in Ruhe!""Ich könnte eine Kollegin holen,wenn du lieber mit einer Frau reden möchtest," bot Rico an."Ich will nicht reden!",rief Emma. "Kapieren Sie es doch endlich und hauen Sie ab!" Ricos Hirn arbeitete auf Hochtouren. Was, zum Teufel, sollte er nur machen? "Wirf nicht einfach alles weg," Emma," bat er. "Manchmal denkt man, dass irgendwas schlimm ist, aber...""Sparen Sie sich das," fiel Emma ihm ins Wort. Sie schwankt, als ein besonders heftiger Windstoß sie erfasste. Sie stieß einen kleinen Schrei aus und umklammerte das Metallseil fester. Gleichzeitig drohte sie: "Bleiben Sie stehen!" "Emma, du willst das gar nicht tun. Bitte, lass mich dir helfen," flehte Rico. In der Ferne erklangen Polizeisirenen, die sich rasch näherten. Emma schienzu ahnen, dass sie ihretwegen unterwegs waren. Sie sah Rico an. Der Wind zerrte und riss an ihren Haaren, als wollte er sie zu einer Entscheidung drängen. "Es tut mir leid, Rico,aber ich kann nicht anders",sagte Emma, dann ließ sie das Metallseil los. "Neeeeeiiiiiin!",schrie Rico und preschte mit ausgestreckten Händen nach vorne. Er sah sie für einen Moment fallen, ein Körper, der sich in der Luft drehte und dann in der unendlichen Schwärze verschwand.Als er die Stelle erreichte, an der Emma zuvor gestanden hatte, hörte er sie auf dem Wasser aufschlagen. Rico stand am Geländer, den Blick in die Dunkelheit gerichtet. Nur dort, wo das Licht einer Straßenlaterne oder das Licht des Mondes auf das Wasser auftrafen sah er die Bewegung des schwarzen,sich dahinschlängelnden Ungeheuers, das Emma verschlungen hatte. Ich habe versagt, dachte Rico entsetzt. Die erste schlimme Situation, die erste Möglichkeit zu beweisen, wie gut ich als Polizist bin, und ich habe versagt! Plötzlich fiel ihm Graham ein. Gleich kamen die Kollegen, die er selbst über Funk gerufen hatte. Sie würden herausfinden, dass Rico allein war, was er nicht sein durfte.Sie würden dahinterkommen, dass GRaham sich unerlaubt vom Dienst entfernt hatte, was Graham nicht durfte. Rico hatte darin kein Problem gesehen, zumal er sicher war, dass Graham für ihn das Gleiche getan hätte, wäre er verliebt gewesen. Ihr Boss würde das jedoch nicht so sehen. Es würde für Graham ungeheure Konsequenzen geben, was Rico dringend verhindern musste. Ihm fiel die Telefonzelle ein, an der er eben vorbeigekommen war.NOch waren die Kollegen nicht da. Wie viel Zeit blieb ihm, um bei Carol anzurufen und Graham zur Brücke zu beordern? Rico rannte los.Unterwegs versuchte er sich bereits zurecht zu legen, was er Graham sagen wollte.Er musste sich auf wenige, wichtige Worte beschränken. Immer wieder wandte er sich um, weil er sehen wollte, ob die Kollegen schon kamen. Dann erreichte er atemlos die Telefonzelle. Seine Finger zitterten, als er den Zettel aus dem Portmonnee fischte.Er fiel runter und Rico brauchte drei Anläufe, bis er ihn aufgehoben hatte. Genauso erging es ihm mit der Münze,die er einfach nicht in den verdammten Schlitz bekam. Dann wählte er endlich Carols Nummer. Graham ging selbst ran, als hätte er bereits geahnt, dass es nur Rico sein konnte. Rico nannte den Ort, zu dem Graham kommen sollte und fügte hinzu: Ein Mädchen, sie ist von der Brücke gesprungen!" Dann legte er auf und rannte zurück auf die Brücke. Die Kollegen kamen gerade von der anderen Seite, über das Wasser näherte sich ein Polizeiboot. Der erste Wagen hielt neben Rico, die Kollegen sprangen heraus. "Wo ist sie?," fragte ein älterer, korpulenter Beamter.Rico wies auf den Fluss. "Gesprungen," sagte er. "Ich... konnte sie nicht aufhalten. Sie ist einfach...gesprungen.""Und wo ist Ihr Kollege?," fragte der Mann, während sein Partner über Funk die Bootsbesatzung darüber informierte, dass das Mädchen irgendwo im Wasser war. Rico wies in die Richtung, aus der die Streifenwagen gekommen waren. "Irgendwo da," sagte er.Der ältere Kollege legte ihm die Hand auf die Schulter. "Die erste Selbstmörderin?",fragte er mitfühlend.Rico nickte nur, den Blick auf das Wasser gerichtet. Dort wurden jetzt die Scheinwerfer eingeschaltet, mit denen man nach Emmas Leiche suchen würde."Einfach ist es nie," meinte der Kollege. "Und man gewöhnt sich auch nicht daran. Machen Sie sich nur nicht zu viele Vorwürfe. Wenn sich jemand umbringen will, dann tut er es. Wenn nicht heute, dann morgen, nächste Woche oder nächsten Monat." Irgendwann kam Graham. Fast im gleichen Moment hieß es vom Boot her, man habe das Mädchen gefunden."Komm," sage Graham und legte den Arm um Ricos Schultern. "Fahren wir." "Ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast, Rico," sagte Graham, als sie nach Dienstschluss zusammen das Präsidium verließen. "Es tut mir wirklich leid, dass das passiert ist und wenn ich gewusst hätte...""Das konntest du nicht wissen," antwortete Rico."Ich weiß, du hätest das Gleiche für mich getan, oder nicht?""Ja, das hätte ich," erwiderte Graham. Ein halbes Jahr später gerieten sie nach einem Banküberfall in eine Schießerei mit den Gangstern. Sie hatten sie in eine Sackgasse getrieben, hinter einem Fabrikgebäude, wo sich Paletten stapelten und mehrere Baumaschinen standen.Rico wollte seinen Standort verändern,um den Beschuss aus einer besseren Position fortzusetzen. Er hatte jedoch einen der Kerle übersehen, der hinter einem Bagger Deckung gesucht hatte."Rico, pass auf!," brüllte Graham plötzlich.Rico schoss herum, ließ sich gleichzeitig fallen und sah, wie Graham vorpreschte und sich in die Schusslinie warf. Die Kugel, die für Rico bestimmt gewesen war, traf Graham in die Brust. Sie schleuderte ihn nach hinten, weiter auf Rico zu, während die Kugel, die Graham abgefeuert hatte, den Gangster traf. Rico sah ihn zusammenbrechen. "Einen Rettungswagen!," schrie Rico. Dann rannte er zu Graham und nahm ihn in die Arme. "Was, zum Teufel, hast du dir dabei gedacht, so etwas zu tun, Graham?," fragte er.Graham sah ihn an. Der rote Fleck auf seinem Hemd vergößerte sich zusehends, das Atmen fiel ihm schwer. "Du hättest... das Gleiche für mich... getan," ächzte er leise. "Oder nicht?"Rico nickte nur und hielt Graham fest, der nun kurz hustete und dann sagte: "Bitte, sag Carol, dass... ich sie liebe und...dass ich gern.... mehr Zeit mit ihr verbracht hätte...""Du wirst ihr das selbst sagen," erwiderte Rico. "Hörst du, Graham?"Graham versuchte zu lächeln. "Ich... denke nicht," hauchte er. Dann schloss er die Augen. Ein letzter Seufzer entrang sich seiner Brust, ehe sein Körper schlaff wurde. Rico hielt ihn fest, bis ein Kollege ihm die Hand auf die Schulter legte und ihm sagte, er müsste jetzt aufstehen, weil Graham abgeholt wurde.Graham Masterson war der erste ihm wirklich nahestehende Kollege gewesen, den Rico verloren hatte. IM NÄCHSTEN KAPITEL: CAREN
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97. CARENSonny wirkte missmutig, als er am nächsten Morgen zum Dienst kam. Trotz aller Bemühungen seinen schlechten Atem zu bekämpfen, verzog Gina, wie Rico deutlich sehen konnte, angewidert das Gesicht, als Sonny sie ansprach. , gestand sie.Sonny sah sie kurz an und brummte nur. Rico blickte Sonny prüfend an, aber der Freund ignorierte ihn. Deshalb nahm Rico die Akte zur Hand, die auf seinem Schreibtisch lag und schaltete das Radio ein. Er hatte einen neuen Sender entdeckt. "Captain Hook" sendete coole Musik. Gerade behauptete Tina Turner"We don´t need another hero". , motzte Sonny. .du Kopfschmerzen hast, müssen wir keine Beerdigungsstimmung haben>, entgegnete Rico.Sony beugte sich vor und zog wortlos den Stecker.Rico sah ihn, schüttelte den Kopf und widmete sich wieder der Akte. Es ging um einen Dealer namens Ruben Raydolpho, der Verbindungen zu dem großen, übervorsichtigen Drogenhändler Fuente haben sollte. Vice wollte beide hochnehmen. "Dieser Fuente war ein ganz harter Brocken, der den Kollegen von der Drogenfahndung bereits seit einer ganzen Weile fürchterliches Kopfzerbrechen bereitete," erinnert sich Rico. "Aber es gab kaum Material über den Kerl. Nicht mal ein aktuelles Foto von Mario Fuente war in den Akten. Über Raydolpho gab es mehr. Er zog vom Festland aus die Fäden, während Fuente auf einer gigantischen Jacht residierte, die er, Gerüchten zufolge, nie verließ." Als Rico eine kleine Pause einlegte und zum Waschraum ging, folgte Sonny ihm., sagte er, grinste schief und fügte hinzu:.Er warf eine Tablette ein, spülte sie mit Wasser, das er mit der hohlen Hand auffing, hinunter, und wusch sich anschließend das Gesicht. Ein Kollege aus einer anderen Abteilung kam zum Waschbecken, wusch sich die Hände und sah Sonny missbilligend an,ehe er wortlos hinausging. , meinte Rico. . Sonny richtete sich auf, nahm sich mehrere Papierhandtücher und trocknete sich das Gesicht ab. , antwortete Rico. ., meinte Sonny. Rico nickte. . Von Graham sagte Rico nichts. Über ihn und darüber, dass Graham nicht bei ihm gewsen war, als die Sache mit Emma passierte, hatte er nur damals mit Raphael gesprochen.Sonny legte Rico die Hand auf die Schulter. "Wir wandten uns dann dem neuen Fall zu, der ziemlich knifflig war, weil es überhaupt keine Möglichkeit zu geben schien an Fuente heranzukommen. Außerdem musste Sonny mitansehen, wie ein Kerl namens Jesus Merotto, den er ins Gefängnis brachte, sich vor seinen Augen im Besucherraum des Gefängnisses mit einem selbstgebauten Bolzenschussgerät eine Kugel in den Kopf jagte," erzählt Rico. ( 42 - Schuld um Schuld) "Im Büro lernten wir Kevin Cates, der bei Vice South Beach arbeitete, und Earl Hodges von der Drogenfahdung New Orleans kennen. Beide waren ebenfalls an dem Fall Fuente dran. Ich mochte Cates nicht. Er wirkte mir irgendwie zu glatt,wie ein Aal oder eine Schlange. Beides mochte ich ebenfalls nicht.Auch Sonny verspürte wenig Lust mit den beiden zusammenzuarbeiten, aber in solchen Dingen war Castillo unerbittlich. Wir nahmen Cates abends mit ins FRANKY´S AND JOHNNY´S, einem angesagten Club. Er war ziemlich neu, besaß verspiegelte Wände, rotierende Discokugeln an der Decke und sie spielten dort angeblich die heißesten Songs. Einer der beiden Besitzer, Frank Taylor, kannte viele Vice - Detectives, weil seine Schwester Amanda bei unseren Abhörspezialisten arbeitete. Cates war ein totaler Langweiler, der nur herumsaß und in sein Glas starrte. Bevor er sich jedoch zeitig verabschiedete erklärte er, er könnte uns zu Fuente bringen, der ihn als Dealer unter dem Namen Luke Harmon kannte." Cates machte sich auf den Heimweg, während der Club sich erst zu füllen begann. Aus den Lautsprechern drang Chaka Khans "Through the fire" und mischte sich mit den Stimmen der Gäste. Rico entdeckte Sonny, der sich nun intensiv mit einer Schwarzhaarigen beschäftigte, mit der er bereits flirtete, ehe Cates nach Hause gegangen war. Gerade flüsterte Sonny ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie lachte und ihren rechten Arm um seinen Hals legte. Ricos Blick schweifte weiter herum und blieb an einer schlanken, sonnengebräunten Brünetten hängen. Sie saß am anderen Ende der Theke und musterte ihn ebenfalls. Als sie seinen Blick bemerkte, lächelte sie ihn an. Rico lächelte ebenfalls. , erklärte Frank Taylor, der an diesem Abend selbst mit hinter der Theke stand, und grinste. ., meinte Rico, ohne den Blick von der Frau zu nehmen. ., bat Rico. Kate Bush sang "Running up that hill", als Rico mit zwei Long - Island - Eistee zu der Brünetten hinüber marschierte. Sonny kuschelte immer noch mit der Schwarzhaarigen und zwinkerte Rico zu, als dieser an ihm vorbei ging. Rico reichte der Frau ein Glas und sagte: .Sie nahm es, lächelte und fragte: , lachte Rico. Er prostete ihr zu und sie erwiderte die Geste.., meinte Rico. Caren trank einen Schluck und sah sich um. . Huey Lewis And The News besangen "The Power Of Love". Rico und Caren stellten ihre Gläser an und gingen zur Tanzfläche.Aus dem Augenwinkel bemerkte Rico, dass Sonny mit der Schwarzhaarigen den Club verließ. Ein leichter, etwas süßlicher Parfümduft stieg in Ricos Nase, als er Caren auf der Tanzfläche in seine Arme nahm und sie sich langsam zur Musik drehten. , entgegnete Caren. ., erwiderte Rico. , erzählte Caren. auch für eine Behörde>. Es wurde immer voller, die Luft immer schlechter, der Lautstärkepegel immer höher. Deshalb beschlossen Rico und Caren irgendwann zu gehen. Mit einem Taxi fuhren sie zu dem Motel, in dem Caren abgestiegen war. Die Dame an der Rezeption schenkte ihnen nur wenig Beachtung, als Caren ihren Schlüssel abholte. Sie vertiefte sich gleich wieder in den dicken Roman, der aufgeschlagen hinter dem Tresen lag. Das Buch schien sehr spannend zu sein. Ein weiteres Pärchen betrat die Lobby, holte seinen Schlüssel ab und gesellte sich zu Rico und Caren, die auf den Aufzug warteten., mokierte sich die Frau,eine aufgedonnerte Blondine in einem viel zu engen kiwigrünen Kleid. Der Aufzug kam und sie stiegen ein, während der Mann, ein schmächtiges Kerlchen in einem schlecht sitzenden, bleistiftgrauen Anzug, murmelte: , antwortete die Frau, musterte Rico, dann Caren und ließ ihren Blick zurück zu Rico schweifen, der nun auf die Drei drückte. Wenig später hatte das Pärchen den Aufzug verlassen, der Rico und Caren in die sechste Etage hinaufbrachte.Caren lächelte. , vermutete sie., entgegnete Rico. Der Aufzug hielt an und sie gingen den halbdunklen Flur entlang zu Carens Zimmer. Es war eines dieser typischen Motelzimmer mit einer plüschigen Sitzecke, einem französischen Bett mit einer geblümten Tagesdecke, einem eingebauten Schrank und einer Kommode aus hellem Holz. Rico zog Caren in seine Arme, aber sie murmelte: ., entgegnete Rico und küsste sie, ehe er sie gehen ließ.Caren verschwand im Bad, Rico griff nach der Handtasche, die Caren achtlos auf der Kommode abgelegt hatte, nachdem sie eingetreten waren. Nach der Geschichte mit Jeannie war er vorsichtig. So etwas wie damals würde ihm nie wieder passieren.Er nahm Carens Brieftasche heraus und warf einen Blick auf ihren Ausweis. Sie hieß Caren Barkley und kam tatsächlich aus Youngstown in Ohio. Dann entdeckte er noch etwas: Einen Dienstausweis. Caren war Polizistin. Erleichtert steckte er alles wieder an seinen Platz und legte die Tasche zurück auf die Kommode. Im gleichen Moment öffnete sich die Badezimmertür und Rico hielt den Atem an, als Caren in einem Hauch von Nichts herauskam. IM NÄCHSTEN KAPITEL: DIE SACHE MIT FUENTE
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98. DIE SACHE MIT FUENTEAm nächsten Morgen verließ Rico nach einem gemeinsamen Frühstück mit Caren gut gelaunt das Motel. Obwohl es noch früh war, war es schon ziemlich warm. Kein Windhauch wehte und nur die Wolken verhinderten, dass die Sonne noch heißer brannte. Caren hatte ihm erzählt, dass sie noch drei Tage blieb, ehe sie zurückkehrte nc Youngstown, wo sie als Polizistin im Droendezernat arbeitete. Rico hatte nicht zugegeben, dass er bereits über ihren Beruf Bescheid wusste, sondern erklärte ihr nur grinsend, er wäre ebenfalls Polizst. Ehe sie sich trennten, tauschten sie ihre Telefonnummern aus. Dann machte Rico sich auf den Weg zur St. Vitus Dance. Er betrat das Boot jedoch mit einer gewissen Vorsicht, denn wenn die Schwarzhaarige noch dort war - und vielleicht unbekleidet war - hätte es peinlich werden können. Rico wollte eigentlich gerade nach Sonny rufen, um sein Kommen anzukündigen, als ein nur allzu bekanntes Klicken ihn zurückweichen ließ. Nur, weil Sonny noch mit der Dame kuscheln wollte, musste er ihn nicht gleich erschießen! Ein schlichtes Rico, du störst! hätte gereicht.Stattdessen blickte er nun in die Mündung von Sonnys Pistole. "Dann erzählte mir Sonny, dass während seiner Abwesenheit jemand auf dem Boot gewesen war, alles durchsucht und auf die GLasplatte des Schreibtischs Wo ist das geld, Crockett? geschrieben hatte," erzählt Rico. "Sonny hatte keine Ahnung, von welchem Geld die Rede war, aber angesichts des heillosen Durcheinanders auf dem Boot war ihm die Lust aufs Kuscheln gründlich vergangen. Cates erklärte uns einen Moment später am Telefon, er hätte ein Teffen mit Raydolpho in einem Restaurant verabredet und plötzlich, als wir mittags dort beisammensaßen, war es kein Problem meh ein Treffen mit Fuente zu arrangieren. Ich war skeptisch, weil Fuente sich äußerst selten mit jemandem traf, und weil Raydolpho den "Dealer" Luke Harmon seinen Freund nannte." , sagte Larry, als Rico und Sonny nach dem Mittagessen mit Raydolpho ins Büro zurückkehrten. . Auf seinem Schreibtisch stand ein kleines Tablett mit Doughnuts, von denen er und Stan aßen., antwortete Stan. ., sagte Larry und stand auf, um sich einen weiteren Kaffee zu holen. , protestierte Stan und wischte sich die Finger an einem der Papiertücher ab, die er bereits in weiser Voraussicht aus dem Waschraum geholt hatte, ehe er und Larry sich über die mit Zuckerguß überzogenen Doughnuts hermachten. , erklärte Larry. ., sagte Rico. "Später telefonierte ich mit Caren, die ich abends gern treffen wollte. Wir waren für acht verabredet, aber ich hatte keine Ahnung wie das Treffen mit Fuente verlaufen würde," sagt Rico. "Sie meinte, ich könnte mich ja melden, sobald ich zurück wäre. Nachmittags fuhren wir zu Fuentes Jacht. Cates sollte eigentlich mit uns kommen, denn als alter Bekannter von Fuente hätte man ihn nicht nach einer Wanze duchsucht, aber Cates musste zum Zahnarzt. Fuentes Jacht war absolut beeindruckend. Weiß, riesig und absolut luxuriös, aber Fuente sah ganz anders aus, als ich gedacht hatte. Er war ein schwarzhaariger, hagerer Mann mit einer langen Nase und einer sehr ungesund wirkenden Haut. In Filmen stellte man Vampire so dar. Nach etwa drei Minuten wussten wir, dass es eine Falle war, dass Fuente über Crockett/Burnett Bescheid wusste und glaubte, Sonny hätte ihm drei Millionen stibitzt. Mein Gefühl hatte mal wieder Recht behalten und wir mussten schnell reagieren und improvisieren. Nach etwa acht Minuten waren einige von Fuentes Leuten tot und Sonny und ich mit Fuente als Pfand auf der Flucht. Wir ließen ihn dann nach Hause schwimmen, als wir so weit von der Jacht entfernt waren, dass seine Leute uns nichts mehr tun konnten. Gegen Fuente lag schließlich nichts vor, was eine Verhaftung gerechtfertigt hätte." Rico und Sonny waren jedenfalls sehr beunruhigt. Es musste irgendwo eine undichte Stelle geben, die ausgeplaudert hatte, dass es sich bei Crockett und Burnett um die gleiche Person handelte. Schließlich gab es nirgendwo "DAS GROSSE BUCH DER DECKNAMEN " zu kaufen. Sie fuhren ins Büro, wo Castillo Sonny sofort in sein Büro beorderte, wohin auch Cates und Hodges kurz vorher verschwunden waren. Rico ließ sich an seinem Schreibtisch nieder, während Gina einen Aktenstapel zu ihrem Schreibtisch balancierte und Trudy mit einer Kanne Wasser Richtung Kaffeemaschine marschierte. Dann begann Sonny zu brüllen. Rico sprang erschrocken auf, Ginas Aktenstapel schwankte und knallte auf den Boden und Trudy ließ fast die Kanne fallen. "Sonny erzählte mir später, dass Hodges nicht von der Drogenfahndung in New Orleans war, sondern von der Dienstaufsicht und wegen den drei Millionen auf ihn angesetzt war. Natürlich hatte Sonny das Geld nicht. Wir berieten uns und schließlich stand fest, dass Sonny Fuente sein Geld verkaufen sollte. Ich konnte bei dieser Aktion nichts tun. Desalb rief ich Caren an und verbrachte den Abend mit ihr." Am nächsten Tag um zwei wollte Sonny sich mit Fuente wegen des Geldes trefen. Cates würde ihn begleiten, aber Rico, der im Büro blieb, war beunruhigt. Irgendwie lief alles zu glatt, seit Cates aufgetaucht war. Gemocht hatte er ihn von Anfang an nicht, aber sein Misstrauen war von Minute zu Minute gewachsen. Deshalb durchforstete er die Akten, die es über Fuente gab. - Und plötzlich sah er, was er vorher übersehen hatte und da war ihm klar, wer die Verbindung zu war: Cates! Die Kollegen der Dienstaufsicht bestätigten, dass Cates schon länger an Fuente dran war. Er war dabei gewesen, als Merotto mit dem Geld durchbrannte und er war nicht, wie er Rico und Sonny gegenüber behauptet hatte, hinzugezogen worden, um Sonny als Dieb zu überführen. Cates hatte sich freiwillig gemeldet, sich sogar regelrecht vorgedrängt. "Ich setzte sofort alle Hebel in Bewegung, um Sonny, Raydolpho und Cates zu folgen. Ich wusste nicht, was Cates plante, aber mir war klar, dass es für Sonny tödlich enden sollte," erzählt Rico. "Und ich hatte damals keine Möglichkeit ihn zu erreichen. Da haben es die Kollegen im Handyzeitalter wesentlich besser. Gina fuhr mit mir. Sie hatte genau so viel Angst um Sonny wie ich. Deshalb sprachen wir unterwegs kein Wort, suchten nur mit zusammengekniffenen Augen das Meer ab. Würden wir zu spät kommen? Zuerst fanden wir Raydolphos Leiche im Wasser treibend. Es klingt gemein, aber nach dem anfänglichen Entsetzen, weil dort ein Toter trieb, waren wir erleichtert, dass es Raydolpho war. Dann sahen wir jede Menge Geldscheine und zum Schluss das Boot mit Sonny und Cates, der tot war. Gina sprang in das andere Boot, ehe ich auch nur Luft holen konnte, und umarmte Sonny stürmisch, aber Fuente gelang die Flucht. Ich weiß nicht, wer ihn warnte, aber als wir dorthin kamen, wo die Jacht seit Ewigkeiten geankert hatte, war sie verschwunden." IM NÄCHSTEN KAPIEL: EIN EIGENWILLIGER MANN
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99. EIN EIGENWILLIGER MANNRico und Sonny fuhren ins Büro und machten es sich an ihren Schreibtischen mit einem Kaffee bequem. Sonny hatte bereits unterwegs erzählt, dass Cates das geld genommen hatte, um seine Pension "aufzubessern". Weshalb auch sonst? , meinte Sonny., antwortete Rico. Castillo eilte mit langen Schritten herein. Er warf missbilligende Blicke auf die auf dem Schreibtisch geparkten Füße seiner Ermittler. , sagte er und verschwand in seinem Büro. Rico sah auf seine Armbanduhr. , murmelte er. , meinte Sonny., blickte über die Schulter zu Castilos Büro, ehe er fragte: du dir vorstellen, dass Castillo in eine Bar geht, eine Frau anbaggert und sie abschleppt?> Rico blickte ebenfalls zu Castillos Büro. Er sah den Schatten seines Bosses durch die Lamellenvorhänge, aber er war weit genug von der Tür entfernt. , entgegnete er, aber dann widmete er sich em Schreibkram. Wenn er Caren noch treffen wollte, musste er sich ranhalten. Samstags morgens brachte er Caren zum Flughafen., sagte Caren zum Abschied, als sie einander umarmten.du nochmal nach Miami kommst, hast du meine Nummer und meine Adresse>, erwiderte Rico, aber er glaubte nicht daran Caren wieder zu sehen. Abends besuchte Rico Larrys Grillparty. Sie tranken auf das nue Haus, das eine gute Anbindung hatte, aber dennoch etwas außerhalb lag. Es hatte einen kleinen Garten und Larry hatte das Goldfischglas so platziert, das Harriet hinaussehen konnte., flachste Sonny und Larry grinste. . , sagte Sonny zu Rico, als sie gemeinsam auf Larrys Terrasse standen und die Abendluft genossen. Falls die Drogenschmuggler uns nicht mal wieder dazwischen funken>., meinte Rico und trank einen Schluck Bier., brummte Sonny. "Und dann sah es so aus, als fiele Sonnys Überraschungsbesuch tatsächlich ins Wasser," erinnert sich Rico. "Der Dichter Hector Sandoval sollte nach Miami kommen, um seine Gedichte vorzutragen und einen Preis entgegen zu nehmen. ( 43 - Im Fadenkreuz) Seine Arbeit war verschiedenen kolumbianischen Organisationen ein Dorn im Auge, weil der Mann kein Blatt vor den Mund nahm. Sie versuchten ihn zu töten und jagten ihm eine Kugel in den Rücken. Seitdem saß er im Rollstuhl, aber mundtot war er nicht. Hector war knapp siebzig und sehr eigenwillig. Ursprünglich wollte er sogar die Unterbringung in einem Schutzversteck ablehnen, aber seine hübsche und temeramentvolle Tochter Blanca, die ebenso eigenwillig war wie ihr Vater, setzte sich durch." Rico war sehr gespannt auf Blanca Sandoval, die er noch nciht kennen gelernt hate, weil sie mit einem anderen Flugzeug gekommen war als ihr Vater und von Kollegen zum Schutzversteck gebracht wurde. Als er ihr gegenüberstand, stellte er fest, dass sie eine Frau genau nach seinem Geschmack war: 22 Jahre alt, schwarzhaarig, glutäugig und schlank. Ihre schönen Augen ließen ihn allerdings sofort an andere dunkelbraune Augen denken: Angelinas! Angelinas Augen hatten ebenso geblitzt, als sie einander das erste Mal begegneten. Rico blinzelte. Es wurde Zeit den Gedanken an Angelina endgültig zu begraben. Er hatte sie sehr enttäuscht, sie hatte ihn verlassen und würde nie wiederkommen. "Sandoval war ein Querkopf, ein uneinsichtiger Mann, der unbedingt zu seiner Fangemeinde reden und ihnen zeigen wollte, dass er sich nicht unterkriegen ließ. - Und er hielt uns gewaltig in Atem! Sein erster Auftritt in enem Museum wäre jedenfalls beinah sein Letzter geworden, denn eine Rechte Fanatikerin aus Kolumbien, die La Muerta genannt wurde, hatte sich eingeschleust und wollte Sandoval erschießen. Ich sah nur zufällig, wie sie die Waffe zog, die sie unter ihrem Kleid, mit einem Gurt um den Oberschenkel gebunden, bei sich trug. Im Grunde genommen war Sandoval egoistisch. Blanca hatte nur ihn und er setzte sich allen Gefahren aus für seinen Ruhm. Ich gebe zu, das ich, wenn ich Blanca sah, darüber nachdachte, ob es möglich wäre irgendwann einen Abend mit ihr zu verbringen, aber dann tauchte Manuel Guerrero auf. Von diesem Moment an hatte Blanca nur noch Augen für ihn. Hector war auch sehr begeistert seinen alten Schüler wiederzusehen, aber dann überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst wurde Manuel entführt. Wir vermuteten, dass die Gegner Sandovals herausfinden wollten, wo sich der Dichter versteckt hielt, aber als wir Manuel fanden und befreiten, behauptete er, niemand hätte ihn ausgefragt. Dann fand Gina heraus, dass Guerrero sich zwar das Vertrauen des Demokraten Sandovals und dessen Tochter erschlichen hatte, gleichzeitig aber mit seinem Vermögen die Linken Guerillas unterstützte. Mit Lyrik und Poesie hatte das Ganze gar nichts zu tun. Es ging im Prinzip nur um Politik. Wenige Stunden später war Sandoval aus dem Sicherheitsversteck getürmt. Zum Glück konnte uns ein Taxifahrer weiterhelfen. Er hatte Sandoval zu einem Club gefahren, in dessen Nähe wir Sandoval zum Glück fanden. Kaum hatten wir den alten Mann eigesammelt, bekamen wir die Mitteilung, Blanca wäre entführt worden. Sie wollten Sandoval gegen seine Tochter eintauschen. Wir wussten, sie hätten ihn getötet, aber das konnten wir natürlich auf keinen Fall zulassen. Wir ahnten allerdings nicht, dass der Feind in Sandovals eigenen Reihen saß und Manuel Guerrero hieß. Im letzten Moment konnten wir verhindern, dass er seinen alten Lehrer erschoss." IM NÄCHSTEN KAPITEL: PIRATEN RUND UM MIAMI?
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100. PIRATEN RUND UM MIAMI?Blanca warf sich geschockt und schluchzend in Ricos Arme und ließ sich zum Wagen führen, als Castillo anordnete, Rico möge sie und ihren Vater ins Strandhaus bringen., sagte Castillo. Während Sandoval sich sofort in sein Schlafzimmer zurückzog, lief Blanca ruhelos herum. Sie goss Saft in ein Glas, trug es zum Wohnzimmertisch - und vergaß es dort. Dann erhitzte sie Wasser, um Tee zuzubereiten, aber als es kochte, reagierte sie nicht. Stattdessen holte sie Kekse aus dem Schrank, stellte die Dose auf die Esstheke, aß aber nicht. , sagte Rico, der Blanca die ganze Zeit beobachtet hatte.Blanca nickte, übergoss die Teebeutel und stellte seufzend den Topf ab, aber dann vergaß sie den Tee. , gestand Blanca etwa eine Stunde nach der Rückkehr ins Strandhaus., wiederholte Blanca, setzte sich auf einen Barhocker, sprang aber einen Moment später herunter, um ihre Wanderung wieder aufzunehmen. , erklärte Rico. Blanca rannte weiter herum. Sie sagte nichts mehr, sondern blickte nur immer wieder hinaus auf den dunklen Ozean, als könnte er ihre Fragen beantworten. Schließlich sagte Blanca gute Nacht und verschwand in ihrem Zimmer. Sie hatte weder den Tee, noch den Saft getrunken und auch die Keksdose stand unberührt auf der Theke. Rico konnte noch nicht schlafen. Er war viel zu aufgedreht. Deshalb schaltete er den Fernseher ein. Er zappte durch die Programme und blieb an den ersten Morgennachrichten hängen. <...wurde gegen elf Uhr gestern Abend die BELLE EPOQUE gefunden>, sagte die Reporterin, eine schlanke Frau mit kurzen, wasserstoffblonden Haaren. Was genau auf der Jacht geschehn ist und wann die Morde verübt wurden, muss jetzt geklärt werden. Es wird gemunkelt, dass es sich um einen Piratenüberfall handeln könnte>. , murmelte Rico. . Zwei Tage später verließen die Sandovals Miami Richtung Washington. RIco atmet auf und vom Weg vom Flughafen zum Büro schaltete er das Radio ein. Prompt hörte er Captain Hooks Stimme. Rico hörte die raue Stimme des Sängers der Band Power Station und er merkte, wie sehr er den Piratensender in den vergangenen Tagen vermisst hatte. , bekannte Rico und steuerte die Kaffeemaschine an. Da es früher Morgen und die Kanne bis obenhin gefüllt war, ging er davon aus, dass der Kaffee frisch war. Er füllte seine Tasse. , entgegnete Trudy., flachste Rico, um dann zu fragen: . Trudy schüttelte bedauernd den Kopf. . Sie seufzte. ., meinte Rico und suchte bereits den Sender, während Sonny, der gerade hereinkam, stöhnte: "Nur zwei Wochen später entdeckt die Küstenwache die SANDRINE. Auch sie treib auf dem Meer und die drei junen Männer an Bord waren von kugeln durchsiebt. Drei Tage trieb die Jacht vermutlich auf dem Meer. bei etw 35° C nicht gerade ein erhebender Anblick für jene, die die Leichen fanden," erzählt Rico. "Der SANDRINE folgte nur zehn Tage später die CHALLENGE OF THE SEA, aber niemandem war klar, worum es genau ging, denn es wurde anscheinend nichts gestohlen. Deshalb vermuteten wir, dass es um Drogen ging. Wir fanden heraus, dass die CHALLENGE OF THE SEA zuvor in der kolumbianischen Hafenstadt Barranquila vor Anker gelegen hatte. Die SANDRINE wie auch die BELLE EPOQUE waren aus Santa Marta, einer nördlichen, kolumbianischen Hafenstadt, gekommen. Die Jachten waren gestohlen, aber da es keinen Beweis dafür gab, dass es um Drogen ging, war es nicht unser Fall." Dann aber rief Castillo Rico und Sonny in die Dunkelkammer. (44 - Piraten) Ein weiteres Boot, die MAS O MENOS war treibend auf dem Meer aufgefunden worden und Rico erlebte eine Überraschung. IM NÄCHSTEN KAPITEL: DAS ENDE EINER GESCHICHTE
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101. DAS ENDE EINER GESCHICHTE"Vier Leute hatten sich an Bord der MAS O MENOS befunden. Sie gehörte einem Mann namens Carlos Morales. Er war mit seinem Freund Antonio Bertolo und den Freundinnen der Beiden, Elena La Rosa und Gianna Martinez, unterwegs gewesen. Nun waren alle vier tot. Der Unterschied zu den anderen Überfällen war, dass das Boot Morales gehörte und einige teure Sonargeräte fehlten. Um die Zeit herum, als die MAS O MENOS überfallen wurde, hatte man ein Zollboot als gestohlen gemeldet, das inzwischen in den Sümpfen wiedergefunden wurde.Morales war außerdem schon mal wegen Rauschgiftbesitzes verhaftet worden und er hatte ein Zahlungsproblem. Er wäre nicht der Erste, der durch Drogen versucht hätte zu Geld zu kommen," erzählt Rico. Rico und Sonny sahen sich die Jacht an. Die Piraten hatten offensichtlich M 60 Maschinengewehre besessen und wild um sich gefeuert. Die Kugeln steckten so ziemlich überall und alles war voller Blut. Die aufgeschlitzte Deckenbespannung ließ darauf schließen, dass darunter die Drogen transportiert worden waren, um die es den Piraten ging. Damit wurden die Überfälle ein Fall für Vice. , sagte Rico nach der Jachtbesichtigung, als er und Sonny auf dem Weg ins Büro waren. wonach sie suchen müssen und wann>., entgegnete Sonny. . , überlegte Rico. ., meinte Sonny und drosselte kurz das Tempo, um einen längeren Blick auf zwei hübsche Frauen in knappen, weißen Bikinis werfen zu können.Rico seufzte. . Dann drehte er mal wieder am Radio herum. Sonn gab Gas. Er versuchte Hooks Stimme zu imitieren. <... blauer Himmel, heißer Sand und Liebe...- Was soll das sein? ´Ne Liebeserklärung an diesen... diesen Jackson, von dem er da redet?>, fragte Sonny und schaltete auf einen anderen Sender. Rico hatte sich gerade an seinem Schreibtisch niedergelassen, als Trudy hereinrauschte und ihre Wut zum Ausdruck brachte, indem sie die Akten, die sie in der Hand hielt, auf Ricos Schreibtisch knallte., schimpfte sie. , gestand Rico.. Trudy suchte in den Akten nach den Fotos, wobei sie weiter redete. Trudy fand die Fotos und die passenden Namen. <...Elena La Rosa, gerade 22 geworden und in Gianna Martinez fanden sie sogar noch sechs Kugeln mehr>. Sie legte Rico Giannas Fotos vor die Nase. Rico starrte sie an und konnte es nicht glauben. , antwortete Trudy. "Die Frau war Jeannie," erzählt Rico. "Daran gab es keinen Zweifel. Und nachdem ich einen Anhaltspunkt hatte, fand ich plötzlich eine Menge über sie heraus. Sie hieß natürlich auch nicht Gianna Martinez, sondern Sophie Jeannette Ballard. Sie war in New Orleans geboren und mit 24 auf dem Meer nahe Miami gestorben.Ihre Mutter erschoss ihren Ehemann, der nicht Sophies Vater war, als Sophie 16 war. Sie wanderte ins Gefängnis und Sophie sollte ins Heim, aber dort war sie nie. Sie lief schon vorher davon. Wo und wann sie die Masche entwickelte, auf die auch ich hereingefallen war, konnte ich ebenso wenig herausfinden wie die Anzahl der Männer, die sie reingelegt hatte." Über Larry und Stan fanden sie heraus, bei welchem Hehler die gestohlenen Sonargeräte gelandet waren. Über ihn, er nante sich Jumbo und lebte mit seiner Frau Fluffy auf einem Flugzeugfriedhof, kamen sie an Captain Hook. Hook, so hatte Jumbo erklärt, wäre ein guter Freund des Piloten Jackson, der den Stoff von der MAS O MENOS holen sollte, dort aber nur die Toten fand und deshalb die Geräte nahm. "Jackson war früher selbst nicht ganz sauber gewesen, behauptete uns gegenüber jedoch, dass jetzt alles anders wäre. Er hatte die Frau seines Lebens kennen gelernt," erinnert sich Rico. "Wir lernten Lenny auch kennen. Sie war fürchterlich. Ein eingebildetes, naives Dummchen, das laut verkündete, sie würde mit 22 einen Treuhand - Fond von etwa 13 Millionen erben und es machte Jackson gar nichts aus, dass sie dann so reich wäre. In Wirklichkeit war ihr Bruder der Anführer der Piraten und auch Lenny, die alles andere als naiv war, hing mit drin." Als Rico ins Büro zurückkehrte, um seinen Bericht zu schreiben, dachte er noch einmal an Jackson und Lenny. Lenny war selbst bei der Verhaftung hochnäsig gewesen und hatte erklärt: . Rico öffnete die oberste Schreibtischschublade, um einen Stift herauszuholen. Er griff hinein, ertastete die Ecke eines Fotos und zog es heraus. Er sah eine lächelnde Angelina am Strand von St. Andrews Island. Knapp vierzehn Monate war es her, seit sie nach dem Tod ihres Vaters aus seinem Leben verschwunden war. Wo mochte sie sein? Ob es ihr gut ging? Ob sie auch ab und zu an ihn dachte? Er wünschte, er wüsste es. Er wünschte, er könnte mit ihr über seine damaligen Beweggründe sprechen. Rico seufzte und schob das Foto zurück an seinen Platz, nicht ahnend, welche Überraschung ihm bald bevorstand. IM NÄCHSTEN KAPITEL: FRAGEN ÜBER FRAGEN
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102. FRAGEN ÜBER FRAGENWenig später schneiten Gina und Trudy in iren Nutten - Outfits herein und Gina erklärte Castillo: ., erzählte Sonny. . , entgegnete Trudy.., erzählte Trudy.Stan nickte. . Rico und Sonny grinsten sich an. , sagte Rico. Castillo gab sein OK, Gina beschrieb Emilia und Rico und Sonny fuhren getrennt los, um die Nutte zu suchen. Emilia Santos war ein hübsches, schwarzhaariges Mädchen. Sie war nur etwas über eins - fünfzig groß, sehr schlank und wirkte deshalb kleinmädchenhaft. Sie trug ein enges, rosafarbenes Shirt und einen kurzen, gleichfarbigen Rock. Die Haare hatte sie zu Zöpfen gebunden. Das ließ sie jünger wirken. Vermutlich war sie ohnehin gerade alt genug, um nicht mehr unter das Jugendschutzgesetz zu fallen. Rico hielt an, lächelte und schon wackelte sie herbei, streckte die Hand aus, um ihm über die Wange zu streicheln. , begann sie.Da hatte Rico ihre Hand abgefangen, einen Geldschein hineingedrückt und erklärte cool: nicht auf kleine Mädchen. Ich suche Giuseppe Vega und ich habe gehört, du könntest mir helfen>. Emilia schielte auf den 100 Dollar - Schein in ihrer Hand. Sehr leicht verdientes Geld. , behauptete Rico. "Sie sagte mir dann, wo Vega zu finden war. Er war etwa Mitte zwanzig, hager, mit kurzen, braunen Haaren und einer riesigen Nase, auf die Emilia in einem etwas anzüglichen Ton hingewiesen hatte," erzählt Rico. "Wir spulten unser übliches Programm ab und versprachen Vega eine hübsche Provision, wenn er für uns einen Kontakt zu Conti herstellte. Sonny gab Vega seine Telefonnummer und dann hieß es zu warten. Vega meldete sich zwei Tage später. Er sagte, Conti verlangte 27 pro Kilo und wollte nicht verhandeln. Wir sollten zwei Tage spätr morgens um sechs mit dem Geld zu einer Adresse, die er nannte, kommen. Das Haus, das dort stand, sollte bald abgerissen werden und stand leer. Die Kollegen sahen sich die Gegend an und Stan fand sogar einen Platz, wo sich ein Scharfschütze postieren konnte. Dann marschierten Sonny und ich mit einer Viertel Million in eiem Lederkoffer in diese Bruchbude. Wir waren sehr angespannt, denn es hieß, Conti hätte auch schon so manchen reingelegt. Die Wut eines solchen "Geleimten" war wohl Schuld, dass er damals verraten wurde.Wir hätten das Gebäude an jenem Morgen nicht lebend verlassen, wenn nicht plötzlich ein Laserpunkt über die Wand bis auf Fernando Mendez´ Brust getanzt wäre und dort ein hässliches Loch hinterlassen hätte." ( 45 - Calderones Fluch) Alessandro Conti entkam, Rico und Sonny waren wütend, weil er weg war, erleichtert darüber, dass sie noch lebten und verwundert, weil Max, der Scharfschütze, erklärte, er hätte nicht geschossen, weil er gar keinen Laser hatte. Vom Büro aus rief Rico Gina an, die auf dem Weg ins OCB war. Er bat sie, noch mal mit Emilia zu reden und äußerte den Verdacht, dass Vega möglicherweise gewusste hatte, dass sie Polizisten waren. Vielleicht hatte er ein hübsches Sümmchen extra kassiert, indem er Conti einen Tipp gab. Wenig später meldete sich Gina und sagte, sie hätte Vega auf der Royal Avenue in der Nähe eines schäbigen Motels gesehen. Rico und Sonny fuhren sofort und vor Wut kochend dorthin und quetschten ihn aus. Rico erzählt: "Vega behauptete, jemand hätte ein Kopfgeld von einer Million Dollar auf meinen Kopf ausgesetzt. Ein Einäugiger hatte ihm Geld für Informationen über mich gegeben. Der einzige Einäugige, den ich kannte, war Captain Hook. Ich wollte wissen, wer nach mir suchen ließ und Vega nannte einen Namen, von dem ich geglaubt hatte ihn nie wieder zu hören: Calderone!" Rico flippte fast aus. Er wusste, dass Calderone tot war! Er war dabei gewesen, als der Mann von Kugeln getroffen neben seinem Pool zusammenbrach und rückwärts zur Hälfte in den Pool stürzte. Er war dabei gewesen, als Calderone aus dem Pool gezogen wurde und er hatte gehört, wie der Pathologe den Tod des Mannes bestätigte. Vega schwor jedoch, dass dies genau der Name war, den Mendez und der Einäugige genannt hatten. Auf dem Weg zurück ins Büro war Rico total geschockt. , antwortete Sonny.diesen Namen? - Eine Million!> Rico schüttelte fassungslos den Kopf. Im Büro setzte er sich an seinen Scheibtisch, starrte vor sich hin und dachte an die Tage auf St. Andrews Island. Er hatte geglaubt, Angelina wäre Calderones Nutte und er war entschlossen gewesen sie zu benutzen, um an den verhassten Mann heranzukommen. Dann aber stand er ihr gegenüber und ihr Lächeln, der Blick ihrer sanften Augen und ihre Ausstrahlung zogen ihn in ihren Bann. Das allein hatte ihn bereits verwirrt, aber als er erfuhr, dass sie Calderones Tochter war, warf ihn das beinah um. Er dachte an den Abend des Jambaroo - Festivals, an Sonnys Entführung und den Streit, den er mit Angelina hatte, weil er ihren Vater verschiedener Verbrechen bezichtigte. Er sah die abweisende Maske auf ihrem Gesicht, als sie mit ihm zur Villa des Vaters fuhr. Er hörte den eisigen Ton ihrer Stimme, als sie Fragen stellte, die er zu beantworten versuchte. Und er hörte die Entsetzensschreie, die sie ausstieß, als ihr Vater starb. Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, war sie davongefahren und für immer aus seinem Leben verschwunden. Angelina steckte ganz bestimmt nicht hinter der Sache. Sie war sicher damals wütend auf ihn gewesen, aber das würde nicht erklären, warum sie ihn heute, ein Jahr später, töten lassen wollte.Doch so sehr Rico auch nachdachte, er kannte niemanden, dem sein Leben - oder sein Tod - eine Million Dollar wert war. , schlug Sonnys mittag vor. ., entgegnete Rico und sie machten sich auf den Weg. IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN GESTÄNDNIS
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103. EIN GESTÄNDNISRico war während der Fahrt sehr nachdenklich und als sie das FALCON RESTAURANT erreichten, bat er Sonny, ihm eine vegetarische Frikadelle mitzubringen. Er wollte Trudy telefonisch bitten noch mal mit Vega zu reden. Er wollte wissen, ob der Einäugige wirklich Captain Hook war. Er kam jedoch nicht dazu Trudy anzurufen. Ein Motorrad jagte heran, der Fahrer drückte ihm den Lauf einer Waffe in den Rücken, bis ein schwarzer Van neben Rico hielt und ein Mann ihn zwang einzusteigen. Rico saß auf der quer eingebauten Bank seinem bewaffneten Entführer gegenüber. Der Mann war nicht vermummt und wirkte sehr entspannt. Er war kleiner als Rico, aber sehr muskelbepackt. Er mochte Anfang bis Mitte dreißig sein, eindeutig ein Kolumbianer. , sagte Rico, aber der Kolumbianer sagte kein Wort. Der Van fuhr zu einer Strandvilla. Rico wurde ins Haus dirigiert. Weißer, italienischer Marmor bedeckte die Böden, eure Teppiche lagen darauf und die Werke lateinamerikanischer Künstler - jedes mehr wert, als Rico pro Jahr verdiente - hingen an den Wänden. Der Muskelmann führte Rico in ein Wohnzimmer mit cremefarenen Möbeln, Glastischen, türkisen Kissen, einem Marmorkamin und exotischen Pflanzen., grollte der Muskelmann. Rico trat ans Fenster. In seinem Magen kribbelte es und als er ein Geräusch an der Tür hörte, drehte er sich um. Sein Herzschlag beschleunigte sich und sein Atem stockte: In der Tür stand Angelina!Ehe er sich wirklich gefangen hatte, sagte sie, sie müsste ihm etwas zeigen. Sie stieg vor ihm eine Treppe hinauf in ein Schlafzimmer, wo ein Kinderbett stand. "Angelina sagte, dies wäre unser Sohn," erinnert sich Rico. "Ich konnte es kaum glauben. Ich hob ihn aus dem Bett und er sah mich mit großen Augen an. Ich hatte eine Familie! Ich hatte einen Sohn! Ich verstand nur nicht, warum Angelina erst jetzt kam und warum sie dieses Kopfgeld auf mich ausgesetzt hatte. Sie sagte nur, sie hätte das nicht getan. - Unser Baby war schon vier Monate alt! Wir kehrten ins Wohnzimmer zurück. Ich rief im Büro an, um die Suchaktion abzublasen, die Sonny inzwischen gestartet hatte. Dann fragte ich Angelina erneut, warum sie nicht früher zu mir gekommen war. Sie sagte, sie hätte mich nie wiedersehen wollen, weil ich ihr sehr weh getan hatte. Sie wollte jedoch auch jetzt keine Erklärung von mir hören. Sie wäre nur in Miami, weil jemand mich töten wollte und ich trotz allem der Vater ihres Kindes wäre." Angelina erzählte Rico von ihrem Halbbruder, der, wie sein Vater, Orlando hieß. Sie hatte Orlando nur einmal gesehen, vor etwa zehn Jahren. Damals gab Calderone seinen beiden Kindern identische Halsketten mit Delphinen daran. Sie zeigte Rico das Foto, das damals geschossen wurde. Sie wusste, dass Orlando die Verbindungen des Vaters übernommen hatte. Jetzt wollte er dessen Tod rächen. , gestand Angelina, ohne Rico anzusehen. wusstest, wer ich war...>, widersprach Rico. Du hast mir erst gesagt, dass er dein Vater ist>. Er legte seine Hände auf Angelinas Schultern und massierte sie sanft. Angelina protestierte nicht. , sagte Angelina nach einer Weile.Hallo, ich bin der Polizist, der deinen Vater verhaften will, weil er für den Tod meines Bruders verantwortlich ist. - Du hättest mir wahrscheinlich die Leinwand um die Ohren gehauen>. Angelina lächelte. .>An dem Nachmittag in deinem Haus>, überlegte Rico weiter.vor Sonnys Entführung?> Angelina seuzte, hob ihre Hände und legte sie auf seine Hände, die immer noch ihre Schultern massierten. mich Engelchen und war selbst ein Teufel>. Angelina stand unvermittelt auf, drehte sich zu Rico um und sah ihn an. Angelina lächelte plötzlich. , gestand sie dann.kein Versehen?> Rico war fast sprachlos.Angelina lachte leise. Du gabst mir dann zu verstehen, dass du mich wiedersehen wolltest und ich dachte, wenn es dir ernst ist, dann versuchtst du mich zu finden, um mir die Uhr zurückzugeben. Es war natürlich ein Risiko, aber du sahst ehrlich aus>., sagte Rico, aber Angelina hauchte ihm mit blitzenden Augen einen Kuss auf die Lippen.Rico zog sie in seine Arme und küsste sie. Wie auf Kommando begann das Baby zu weinen. IM NÄCHSTEN KAPITEL: DER ALBTRAUM
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104. DER ALBTRAUMDer Nachmittag und der Abend waren für Rico eine vollkommen neue Erfahrung. Er spielte mit seinem Sohn, fütterte ihn und begann insgeheim Pläne zu schmieden für die Zeit, wenn die Sache mit Calderone vorbei war. Er würde aus dem Appartement ausziehen, denn es war zu klein und gefiel Angelina bestimmt nicht. Sie würden sich ein Haus am Strand suchen, wo er mit seinem Sohn Sandburgen bauen und ihm im eigenen Pool das Schwimmen beibringen würde. Auf dem gepflasterten Weg vor dem Haus konnte er mit ihm Rad fahren üben. Als der Kleine müde wurde, trug Rico ihn ins Bett. , gestand Rico und zog Angelina in seine Arme., sagte Angelina. . "Es ist unglaublich, aber ich war viele Stunden mit Angelina zusammen, aber erst in der Nacht fragte ich sie nach seinem Namen," erzählt Rico. "Sie hatte ihn, wenig originell, Ricardo genannt. Dann erklärte sie mir, sie wollte mir 800.000 Dollar geben, damit ich fortgehen konnte, aber ich hatte nicht vor davonzulaufen. Früh am Morgen verließ ich sie, versprach ihr aber zwei Stunden später zurück zu kommen. Ich nahm den Schnappschuss von Angelina und Orlando mit und fuhr ins BÜro. Ich erzählte Castillo alles, bat ihn um Schutz für Angelina und Ricardo und um Entgegenkommen für Angelinas Leibwächter José, der mit dem Lasergewehr auf Fernando Mendez geschossen hatte. Dann rief Lieutenant Harrison von der Drogenfahndung an. Er sagte, er wüsste, dass Calderone in Miami wäre und sich auch dessen Schwester auf dem Weg hierher befände. Er schlug vor zusammenzuarbeiten, weil er Calderone ebenso aus dem Verkehr ziehen wollte wie ich. - Und ich Idiot nannte ihm Angelinas Adresse: 2401 Ocean." Castillo kam aus seinem Büro, sein unergründlicher Blick ruhte auf Rico. , sagte er und nannte die Adresse einer hübschen Strandvilla. ., begann Rico., erklärte Castillo. Sonny fuhr Rico zum Sunset Drive. Er packte ein paar Sachen, war aber unzufrieden. Calderone war seine Angelegenheit. Er wollte sich nicht verstecken und meckerte während der ganzen Fahrt zu Angelinas Haus. - Dort aber erwartete ihn der absolute Albtraum. Harrison war dort und sagte irgendwas von "...sind uns zuvorgekommen."Rico rannte zur Tür. Schüsse hatten das Schloss zerfetzt, Löcher in die Wände und in die Gemälde gerissen, Ein Blutlache bedeckte den Marmorboden dort, wo, Roberto, der Fahrer, erschossen wurde und nun blicklos zur Decke starrte. Blutspritzer klebten an den Wänden und dem Treppenaufgang.José, der Leibwächter, lag nah bei der Wand, wohin ihn die Gewehrsalven geschleudert hatten. Salvatore, der zweite Leibwächter, lag halb auf der Treppe. Rico rannte ins Wohnzimmer, wo kein Möbelstück mehr an seinem Platz stand. Dann raste er, immer zwei Stufen auf einmal nehmend und einen Bogen um Salvatore und das Blut auf den Stufen schlagend, nach oben. Das Kinderbett war umgestürzt, sein Sohn verschwunden und ihm war klar, dass auch Angelina entführt worden war. Wut auf Calderone und Angst um seine Familie kämpften in ihm. Hinter ihm tauchte Sonny in der Tür auf., versprach er. weiß, dass du Poliist bist und er will dich. Er wird sich melden>. Rico erzählt: "Ich machte mir Vorwürfe, weil ich Angelina allein gelassen hatte, statt alles von ihrem Haus aus zu regeln. Jetzt konnte ich nur warten und das machte mich fast wahnsinnig. Calderone hatte meine Familie!Ich wusste nicht, wie er sie gefunden hatte und ich wusste nicht, was er tun würde. Angelina war zwar seine Schwester, aber wie eng konnten die Bande zwischen Geschwistern sein, die sich nur einmal begegnet waren?" Er schnaubt, fährt fort: "Dann endlich rief er an und beorderte mich zur Leuchtturmbucht. Ich sollte in einer Stunde dort sein. Meine Familie würde ich in einem Wagen finden und natürlich sollte ich allein kommen. Alles, was danach passierte, rauschte an mir vorbei. Raymond Collins, Lieutenant des Scharfschützenkommandos, zeichnete eine Karte an die Tafel, Sam, unser Spengstoffexperte, gab ein paar Kommentare ab und alle klangen zuversichtlich. Aber Orlando war Calderones Sohn und je länger ich nachdachte, desto mehr üble Dinge traute ich dem Mann zu. Dann fuhren wir zur Leuchtturmbucht. Die Kollegen bezogen Posten, ich sah den Wagen, in dem jemand saß: Angelina! Sam hatte durch das Fernglas gesehen und mir einen ersten Bericht geliefert. Die Bombe besaß bewegungsgesteuerte Drähte und einen funkgesteuerten Sprengkörper, der, wie Zito mir erklärte, aus der Hütte kontrolliert wurde. Leider war das Signal kodiert und er konnte es nicht blockieren. Calderone hatte gut geplant. Ich fuhr zu dem Wagen, in dem Angelina saß, gefesselt, geknebelt und mit der Bombe verbunden. Neben ihr auf dem Beifahrersitz lag Ricardo, eingewickelt in seine weiße Babydecke. Zum Glück schlief er. Ich stand da und dachte, dass ich jetzt irgendetwas tröstendes, beruhigendes sagen müsste, aber mir wollte einfach nichs einfallen. Ich fühlte mich absolut hilflos, machtlos.Dann hörte ich Calderones Stimme durch ein Funkgrät, das auf der Motorhaube lag. Er wollte, dass ich zur Hütte kam, aber ich wollte, das mir jemand den Sender brachte. Ich wollte nichts für ihn tun, solange meine Familie nicht in Sicherheit war.Calderone beorderte mich zu dem Ruderboot, das auf der anderen Seite der hufeisenförmigen Bucht lag. Ich hatte keine Wahl. Ich musste sein Spiel spielen, um meine Familie zu retten. - Aber letztendlich konnte ich es nicht! Angelina hatte gewusst, dass er sie auf jeden Fall töten würde. Orlando hielt die Fernsteuerung für die Bombe in der Hand und ihr war klar, dass er auf den Knopf drücken würde, ganz gleich, zu was ich bereit war. Vermutlich wäre dann auch noch Sam beim Versuch der Entschärfung gestorben, weil Calderone Gefallen daran gefunden hätte einen weiteren BUllen zu töten. Ich hörte plötzlich jemanden rufen, dass sie sich bewegt. Ich stand am Ruderboot und starrte zu Angelina. Ich sah die Flammen hochschießen, als der Wagen mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte. Die Kollegen beschossen die Hütte und einen Moment später flog auch sie in die Luft. Calderone war darin gewesen und ich wünschte ihm wirklich, dass er für alle Ewigkeit in der Hölle schmorte. Ansonsen fühlte ich in diesem Moment nichts außer Entsetzen und eine unglaubliche Leere. Fassungslosigkeit wäre wohl auch ein passendes Wort.Wieder einmal hatte ein Calderone negativ in mein Leben eingegriffen. Ich dachte, es hätte ihn auch erwischt, zumal die Kollegen gegen Morgen zwei unkenntliche Tote fanden. Da hatten Sonny und ich die Bucht aber schon verlassen, denn Sonny hatte vorgeschlagen mich zum Boot zu bringen und ich war einverstanden." IM NÄCHSTEN KAPITEL: MEMORIES (mit einem Originalzitat von PMT)
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105. MEMORIES Some peole never live a day in a lifetime,I live a lifetime in a day. Philip Michael ThomasRico und Sonny fuhren wortlos zur St. Vitus Dance. Rico hätte kein Wort herausgebracht und Sonny schwieg, weil es nichts zu sagen gab. "Es wären nur Banalitäten dabei herausgekommen," gsteht Sonny. "Ich hätte ihm sagen können, dass es mir leid tat, aber das wusste Rico sowieso und ich fand es wichtiger für meinen Freund da zu sein, als große Worte zu schwingen.Oder ich hätte ihm sagen können, dass er nichts tun konnte, abr das wusste er auch. Es war Angelinas Entscheidung gewesen das Auto zur Explosion zu bringen. Damit rettete sie Ricos Leben. Aber auch das wusste er. Deshalb sagte ich nichts." Rico stieg am Jachthafen aus, denn Sonny würde zuerst ins Büro fahren und den Bericht schreiben. Rico ging zum Boot, aber in seinem Kopf kreiste nur ein Wort: WARUM?Er hätte so gern noch viele Gespräche mit Angelina geführt, gehört, wie sein Sohn sprechen lernte und irgendwann zum ersten Mal "Papa" sagte. Er hatte ihm so vieles zeigen und beibringen wollen. Aber nun war er tot.WARUM? Rico lief auf dem Boot hin und her. Er blieb stehen, blickte zur Stadt und setzte seine ruhelose Wanderung fort. Von einem Nachbarboot drang Captain Hooks Stimme herüber. Rico blieb stehen. Er spürte, wie sich die Trauer über Anglinas und Ricardos Tod mit der Wut auf Captain Hook, dem Einäugigen, vermischte.Dann drang Harry Nilssons Stimme zu ihm vor. Er lauschte dem Song, sank im Schutz der Dunkelheit zu Boden wie eine Marionette, deren Fäden jemand zerschnitten hat. Er begann zu schluchzen, während bei jeder Zeile die Erinnerungen über ihn wegströmten. No, I can´t forget this evening...(Angelina und er beim gemeinsamen Tanz)Or your face as you were leaving...( der Wagen it Angelina fährt nach Calderones Tod davon)But I guess that´s just the way the story goes...( Sie dreht sich am Strand um, sieht ihn an, steht in der offenen Tür, als sie sich wiedertreffen)You always smile, but in your eyes your sorrow shows...( Ihr Lächeln, als er ihr die Uhr zurückbringt, als sie beobachtet, wie er mit seinem Sohn spielt...und der Moment, wo sie auf St. Andrews Island in den Wagen steigt. Ihr verletzter Blick...)Yes, it shows... No, I can´t forget tomorrowWhen I think of all my sorrow...( Ihr Foto in seiner Schublade, die immer wiederkehrenden Fragen und Zweifel)When I had you there,but then I let you go...Hätte er sie nur damals festgehalten! Wäre er heute Morgen bei ihr geblieben!)And now it´s only fairthat I should let you knowwhat you should know..." Die Erinnerungen an damals, aber auch an ihr Wiedersehen strömten wieter auf ihn ein, auch als das Lied lange zu Ende war. Der neue Tag zog längst herauf. Auf einigen Booten wurde es still und auch Captin Hook verstummte. Auf anderen Booten wurde es lebendig. Kreischend drehten sie Möwen ihre Runden. Rico war erschöpft und ausgelaugt, aber der Schmerz war immer noch da. Und auch die Frage, auf die niemand eine Antwort hatte: WARUM? Dann schossen zwei Erkenntnisse durch seinen Kopf. das Lied war Hooks Abschiedsgeschenk für ihn gewesen. Der Mistkerl hatte Bescheid gewusst!Die andere Erkenntnis war:Es gab nur einen, der Angelinas Adresse gekannt hatte: Harrison!Er hatte sie ihm sogar selbst genannt! Rico ging nach unten in das sehr beengte Bad der St. Vitus Dance, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und verließ das Boot. Er nahm ein Txi ud ließ sich zum OCB fahren, wo sein Caddy auf dem Parkplatz stand. Stan hatte ihn dort abgestellt, weil Rico nach dem Erlebnis in der Leuchtturmbucht nicht selbst fahren sollte. Anordnung von Castillo! Er fühlte sich verzweifelt, voller Trauer, aber auch Wut, die rasend schnell wuchs. Die sich ausdehnte wie ein aufgehender Hefeteig. Der Schlüssel für den Caddy lag unter der Matte im Fußraum. Er fuhr los, hörte mit halbem Ohr Bryan Adams, der "Heaven" sang. Er würde sich Harrison schnappen. Er würde diesen verdammten Mistkerl windelweich prügeln. Rico fuhr zur Drogenfahndung, zeigte seinen Ausweis und sagte, er wollte zu Harrison., bedauerte der junge Polizist am Tor. , sagte Rico, knallte den Rückwärtsgang rein, fuhr, bis er drehen konnte, und machte sich auf den Weg. Wie konnte jemand, der für den Tod von zwei Menschen verantwortlich war, in aller Ruhe frühstücken gehen? Wie konnte er so tun, als wäre alles ganz normal? Zuerst dachte Rico darn in das Fastfood - Restaurant zu gehen und Harrison dort zur Rede zu stellen, aber dann entschied er sich dagegen. Harrison gab bestimmt nicht kampflos auf und das Letzte, was Rico wollte, war ein Blutbad anrichten. Er parkte vor dem Restaurant und wartete. Irgendwann musste Harrison sein Frühstück beenden und rauskommen. "Dann kam Sonny. Er erzählte mir, das in der Hütte, die nicht vollständig zerstört worden war, einige Dinge sichergestellt werden konnten. Dabei war auch ein Bericht der Drogenfahndung über mich, über den Harrison die Verbindung zu Angelina fand," erinnert sich Rico. Als Harrison und Denvers aus dem Restaurant kamen, zogen sie sofort ihre Waffen. Denvers starb im Kugelhagel, aber Harrison versuchte zu fliehen. Er sprang in seinen Wagen und raste los. Rico stand jedoch mitten auf der Straße. "Ich war entschlossen nicht zu weichen," gesteht Rico. "Harrison konnte anhalten, versuchen mir auszuweichen oder mich überfahen. Ich legte die Waffe auf ihn an, sah sein Gesicht durch die Frontscheibe. Er schien nicht damit zu rechnen, dass ich feuerte. Aber ich tat es. Ich war so wahnsinnig wütend auf ihn, dass es mir egal war, ob mir nach den Schüssen jemand meine Dienstmarke abnahm. Ich wusste, dass Harrison sich rausgeredet hätte. Er wäre davongekommen. Deshalb schoss ich." Als es vorbei war, ordnete Castillo an, dass Sonny Rico nach Hause fuhr, aber Rico wehrte ab. Entschieden sagte er: Castillo sah ihn an, dann nickte er. . IM NÄCHSTEN KAPITEL: ABSCHIED VON ANGELINA
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