Ricardo Tubbs: Die große Biografie


Christine

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176. ÜBERFALL IM CLUB 78Es war Freitagabend und Rico machte sich fertig für das Treffen mit Esteban Montoya. Es sollte um neun im Club 78 stattfinden, der, wie jeden Freitag, um zehn geöffnet wurde und erst um vier wieder schloss.Rico blickte auf seine Armbanduhr. Sonny wollte ihn um viertel vor neun abholen. Bis dahin blieben ihm noch zehn Minuten. Rico zog seine Krawatte zurecht und fuhr sich durch die Haare, als das Telefon klingelte. Der erste Gedanke war, dass Sonny eine Panne hatte und er ihn irgendwo abholen musste, aber als er sich meldete, hörte er erst mal nur ein Rauschen.Rico schüttelte den Hörer, was natürlich nicht wirklich etwas nutzte. , hörte er eine abgehackt klingende Stimme, die ihn tatsächlich entfernt an Ray erinnerte. Es rauschte stärker, dann war die Verbindung unterbrochen. Im gleichen Moment hupte Sonny vor dem Appartementhaus. Rico verließ sein Appartement und einen Moment später waren er und Sonny unterwegs. Im Radio lief pasenderweise "Cocaine" und der Koffer mit der Viertelmillion lag auf Ricos Beinen. "Zwei leicht bekleidete Mädchen hingen im Club 78 herum, als wir ankamen. (66 - Teufelskreis)Wahrscheinlich waren sie die Tänzerinnen, die später den Gästen einheizen sollten. Esteban Montoya erwartete uns bereits und er kam schnell zur Sache," erinnert sich Rico. "Der Stoff, den er uns anbot, war allerdings von schlechterer Qualität als angekündigt. Montoya behauptete natürlich, es wäre der beste Stoff, den wir in der Stadt bekommen könnten. Ich sagte (ZITAT: 1:00)Ich habe schon mit besserem Zeug Farbe abgebeizt, während Sonny die Situation nutzte, um die Anzahlungssumme zu drücken. Bis dahin wr alles normal, aber plötzlich stürmten Kollegen von der Drogenfahndung herein. Sie richteten ihre Waffen auf uns, brüllten uns an und knallten unsere Köpfe auf die Theke. Ich war völlig verdutzt und ein Blick zu Sonny machte mir klar, dass es ihm genauso ging. Niemand hatte uns gesagt, dass die Drogenfahndung an Esteban dran war und an diesem Abend zuschlagen würde. Aber irgendwie war das Verhalten der Kollegen auch beängstigend und seltsam. Sie fesselten uns mit Kabelbändern, lasen uns unsere Rechte vor und verschwanden dann mit dem Geld und den Drogen." Es dauerte eine Weile, ehe sie sich befreien und Vice informieren konnten. Rico verstand nicht, warum man ihnen nichts gesagt hatte. Sie waren so nah dran gewesen Esteban hochnehmen zu können und nun?Nachdem Castillo erklärte, sie würden sich am nächstenM orgen um acht zur Besprechung treffen, fuhr Sonny Rico nach Hause., entgegnete Sonny knapp. Am Appartementhaus sagte Rico: Dann schlug er die Tür zu und eilte ins Haus. Er war allerdings so aufgewühlt und wütend, dass er schlecht schlief, immer wieder aufwachte, und schließlich schon vor der vereinbarten Zeit im Büro erschien. Er kochte Kaffee und während die Maschine dampfend und röchelnd ihre Arbeit verrichtete, kam Sonny herein., antwortete Rico nur. "Dann kam Castillo und als wir ihm zuhörten, glaubten wir beide im falschen Film zu sein. Die DEA wollte nicht über die Aktion reden und das Geld wurde angeblich schon nach Washington weitergeleitet. Die Herrschaften bei der DEA diskutierten auch nur über gemeinsame Aktionen und diese gehörte nicht dazu. Sonny tickte fast aus. Immerhin waren mehrere Wochen Arbeit umsonst gewesen, aber als Castillo meinte, wirsollten uns mit einem Phantombildzeichner in Verbindung setzen war mir klar, dass er der Sache misstraute. Darin hatte er stets einen guten Riecher." Sylvia Mason war 27, ein Mischling mit schwarzen Locken, hellbraunen Augn und einer sanft gebräunten Haut. Sie war neu, gefiel Rico und trug, wie er mit einem schnellen Blick festsellte, keinen Ring., sagte Sylvia geschäftsmäßig., gestand Rico. .Sylvia blickte Rico an. , entgegnete er schlagfertig.Sonny grinste, während Sylvia antwortete: , meinte Rico, als er wenig später mit Sonny Richtung Büro eilte. Auf dem Flur begegneten sie Gina. .Rico sah Sonny an und meinte: IM NÄCHSTEN KAPITEL: ANSCHULDIGUNGEN
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177. ANSCHULDIGUNGEN"Es machte mich jedes Mal wütend, wenn ich sah wie sich so ein Mistkerl, der durch krumme Geschäfte rech geworden war, arrogant auf dem Stuhl im Verhörraum herumlümmelte," gesteht Rico. "Esteban Montoya war da nicht anders als andere. Er machte sich über Castillo und die ganze Befragung lustig und Castillo musste ruhig bleiben. Er hatte letztendlich keine andere Wahl, als Montya gehen zu lassen, weil er keine Handhabe hatte und den Staatsanwalt nicht länger hinhalten konnte. Dann kam ein Beamter und fragte nach mir. Jemand von der Dienstaufsicht wollte mich im Verhörraum B sprechen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht die geringste Ahnung, was die von mir wollten." Der Kerl hieß Stow und wirkte kalt wie eine Hundeschnauze. Er wies auf einen Stuhl, auf dem Rico sich niederließ. Er selbst blieb stehen, um seine Macht zu demonstrieren, einschüchternd zu wirken., sagte er.Rico schlug lässig das rechte Bein über, ohne den Mann aus den Augen zu lassen. , antwortete Rico.Stow starrte ihn an. ohne Anzahlung zu liefern. Ist das auch üblich?> Rico sprang auf und begann herumzulaufen. Stow blieb vollkommen unbeeindruckt. angeblich an diesem Abend gestohlen wird>.Rico blieb wie vom Donner gerührt stehen. In seinem Magen begann es zu brodeln. Sie können seltsamerweise niemanden beschreiben>. "Ich wäre dem Kerl am liebsten ins Gesicht gesprungen," gesteht Rico. "Als Sonny nach seiner Befragung wutentbrannt die Türen knallend ins Büro zurückkehrte wusste ich, dass es ihm ebenso erging. Gemeinsam suchten wir Castillo auf, um ihm zu erklären, dass wir fest entschlossen wäen herauszufinden, wer uns da etwas anhängen wollte. Castillo hatte genau das von uns erwartet, wie er sagte." Sonny fuhr Rico nach Hause, grummelte: , und fuhr davon. Rico durchforstete den Kühlschrank nach etwas zu essen und fand ein Gericht für den Backofen. Während er darauf wartete, dass es fertig wurde, schaltete er den Fernseher ein, um sich ein Basketballspiel anzusehen.Er machte es sich gemütlich, legte die Füße auf den Tisch und sah sich das Spektakel an, das dem Siel vorausging. Kurz bevor das Spiel begann, war das Essen fertig.Rico saß am Tisch, den Blick fast städig auf den Bildschirm gerichtet, denn das Spiel war spannend und schnell... - und dann klingelte das Telefon... IM NÄCHSTEN KAPITEL: BESUCH BEI EINEM ALTEN FREUND
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178. BESUCH BEI EINEM ALTEN FREUND"Am anderen Ende war Sonny," erzählt Rico. "Castillo hatte ihn gerade darüber informiert, dass an der Werft ein paar Dealer überfallen worden waren. Er wollte mich in 15 Minuten abholen. Damit war das spannende Basketballspiel für mich gelaufen. An der Werft war ´ne Menge los. Ein Rettungswagen, ein Leichenwagen und mehrere Einsatzfahrzeuge standen dort. Drei Typen saßen gefesselt auf dem Boden. Einer von ihnen, Balcara, war schließlich bereit mit uns zu reden, aber er konnte nicht glauben, dass wir keine Ahnung von der Aktion unserer "Kollegen" hatten. Er war sicher, dass es Polizisten gewesen waren, auch wenn ihre Ausweise nicht aus Dienstmarken, sondern aus M16 bestanden hatten." , meinte Rico auf dem Weg zurück nach Hause. Eigentlich hatten sie ins Büro fahren wollen, aber Castillo hatte angerufen und auf seine knappe Art erklärt, sie sähen sich am nächsten Morgen um neun., stimmte Sonny zu. .Rico blickte aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Leuchtreklamen und die erleuchteten Fenster der Restaurants. Immer wieder stolperten sie über Korruption und Bestechung und Leute, die all das bekämpfen sollten, hüpften mal schnell über die Grenze zu den bösen Jungs hinüber, um ein bisschen "Taschengeld" für den Lebensabend zu verdienen, den sie zu erreichen hofften. Rico erinnert sich: "Castillo erwartete uns bereits, als wir am nächsten Morgen ins Büro kamen. Als wir ihm von unserer Vermutung erzählten erklärte er, dass es etwa 30 Drogenfahnder in Miami gab. Das war eigentlich eine überschaubare Zahl, aber Sonny meinte, er würde sechs davon kennen und wüsste, dass keiner von denen redete. Ich dachte, dass es sich um eine geheime Operation der DEA handeln könnte, aber Castillo teilte meine Meinung nicht. Er tippte auf eine abtrünnige Truppe.Sonny und ich verbrachten den ganzen Tag damit vielleicht irgendwas herauszufinden und weil mir dann doch noch etwas einfiel, was ich im CLUB 78 gesehen hatte, stattete ich Sylvia Mason einen weiteren Besuch ab." , sagte Sonny, als Rico zurückkam. ., meinte Sonny. "Unterwgs erzählte er mir, dass Chuck Colby, kurz bevor ich zu Vice kam, in eine Schießerei gerate war. Eine Kugel hatte ihn im Rücken getroffen. Er überlebte zwar, saß aber seitdem im Rollstuhl," erzählt Rico. , gestand Sonny.Du doch nicht!>, wehrte Rico ab. Sie verließen gerade die Schnellstraße und Rico blickte den Feund erstaunt an.Rico wartete ab. Er spürte, dass es seinem Freund nicht leicht fiel darüber zu reden, aber dass es Sonny ein Bedürfnis war.einmal besucht, Rico!> Sonny schnaubte. Rco holte tief Luft. ., sagte Sonny, sich in einen ironische Ton flüchtend., antwortete Rico, als er vor dem Haus der Colbys ausstieg. . "CHuck Colby freute sich Sonny wiederzusehen und mich kennen zu lernen," erinnert sich Rico. "Er alberte herum und bot uns etwas zu trinken an. Ich sah Sonny an, dass er nicht so genau wusste, wie er auf das Thema kommen sollte wegen dem wir hier waren.Chuck erzählte uns von seiner tollen Frau Linda, die immer zu ihm gehalten hatte, obwohl er nach der Diagnose Querschnittlähmung unausstehlich gewesen war. Auch von Brian, seinem Sohn, erzählte er, der mit einer Nierenerkrankung im Krankenhaus lag.Wenig später kam seine Frau Linda von ihrem Besuch bei brian und von da an ging alles recht schnell. Chuck alberte herum und meinte scherzhaft Linda dürfte sogar über ihre Arbeit reden, wenn sie sich jetzt frei nähme, um uns Gesellschaft zu leisten, statt noch zu arbeiten und er erwähnte, wie selten sie Besuch hatten. Sonny meinte, daraufhin, sie dürfte sicher nicht mit Vice - Leuten reden. Nur zwei Minuten später hatte Chuck verstanden, dass wir nciht seinetwegen gekommen waren und warf uns enttäuscht raus." , gestand Sonny, als er und Rico wenig später zusammen auf der St. Vitus Dance saßen, die angenehme Brise genossen und ein Bier tranken. .Rico sagte nichts, sondern blickte auf das Wasser hinaus, das im Licht des Mondes funkelte wie schwarze Tinte. Das Boot schaukelte sanft gegen den Anleger, und von irgendwoher drangen Fetzen von Joe Cockers "Don´t you love me anymore" herüber.
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179. DIE SACHE MIT LITORico erzählt:"Die Abteilung, in der ich damals arbeitet, beschäftigte sich vor allem mit häuslicher Gewalt und Gewalt gegen Kinder in all den grauenhaften Facetten, die Menschen einfielen. Die wenigsten Kollegen hielten es in dieser Abteilung länger als ein paar Jahre aus. Sie behaupteten, dass man durchdrehte, wenn man nicht früh genug den Absprung schaffte. Einer, der trotzdem schon zehn Jahre dabei war, war Manolito Vargas, 49 Jahre alt, den jeder nur Lito nannte, und dessen neuer Partner ich wurde. Das erste, was er mir sagte war: Nimm nichts von dem, was du hier erlebst, mit nach Hause. Ich weiß, das ist schwer, abr du musst es lernen, weil der ständge Gedanke an das, was Menschen einander antun können, dich sonst zerfrisst wie Säure. Jeder mochte Lito. Er hatte scheinbar immer gute Laune und half jedem. Wenn einer umzog, packte Lito mit an, wenn jemand sein Haus streichen wollte, war Lito der erste, der morgens parat stand, und wenn jemand eine Übernachtungsmöglichkeit brauchte, stellte Lito ihm sein Gästezimmer zur Verfügung." Rico legte eine Pause ein, trank einen Schluck aus der Flasche und ließ den Blick über die hellerleuchteten Fenster der Stadt schweifen. "Jemand hatte dem jugendamt den Tipp gegeben, das in einem Mehrfamilienhaus Kindr für Pornofilme missbraucht würden. Zu dem Zeitpunkt arbeiten Lito und ich über ein Jahr zusammen und trafen uns auch privat oft. Ich würde schon sagen, dass wir so etwas wie Freunde waren. Wir fuhren also zu diesem Mehrfamilienhaus, das in einer der übelsten Ecken New Yorks stand. Die Leute, die dort wohnten, schwärzten normalerweise niemanden an, denn jedr hatte genug mit sch selbst zu tun und mehr Dreck vor der eigenen Tür, als er überblicken konnte. Wenn einer die Polizei rief, dann höchstens, um die Leichen zu beseitigen. Das hätte uns eigentlich stutzig machen müssen. Mr. Charles vom Jugendamt wartete bereits auf uns vor dem Haus, vor dem ein Umzugswagen mit offenen Türen stand. Er war, bis auf einige wenige Kartons, noch leer.Mr. Charles war ein kleiner, weißer, kahlköpfiger Mann mit einem Bierbauch über dem sich ein weißes Hemd spannte. Lito meinte, er und Mr. Charles würden den Aufzug nehmen, weil sie schon ältere Herrschaften wären, aber ich Jungspunt sollte das Treppenhaus sichern." Als Rico die Glastür zum Treppenhaus aufstieß, hörte er bereits Stimmen. Der Geruch nach den verschiedensten Essen unterschiedlichster Nationalitäten empfing ihn, vermischt mit dem Gestank nach verstopften Abflüssen und anderen Dingen, über die er lieber nicht nachdenken wollte., hörte er eine Frau kreischen. , ächzte ein Mann. Es rumpelte, als wäre er irgendwo angestoßen und die Frau schrie wütend auf.Rico hatte die erste Treppe hinter sich, kam um die Ecke und stellte fest, dass es hier erst mal nicht weiterging, weil zwei finster aussehende Möbelpacker mit Armen wie Baumstämmen, die mit Tätowierungen übersät waren, eine Glasvitrine die Treppe hinunterschleppten. Er hatte keine Ahnung, warum sie nicht den Aufzug benutzten. Sinn machte es jedenfalls keinen. Sich gegen die Wand quetschend suchte er nach einer Lücke, um vorbeizukommen, aber es gab keine. Er konnte nur durch die Glastür auf den Flur der ersten Etage ausweichen und darauf warten, dass die Treppe zum nächsten Geschoss frei wurde. Plötzlich gab es einen ohrebetäubenden Knall! Die Frau kreischte erneut, Rico riss automatisch schützend die Hände an die Ohren und sah, wie die Frau von der Druckwelle nach vorn katapultiert wurde und gegen die Wand knallte. Den beiden Möbelpackern rutschte die Vitrine aus den Händen. Das Glas der Türen zrsplitterte, Holzteile brachen ab, und eine Staubwolke hng in der Luft. Rico zögerte nur einen Moment, ehe er, über Schrankteile springend oder um sie (und die verstörten Möbelpacker) herumsprintend nach oben eilte.Auf der nächsten Etage fand er Lito. Er saß in einer Ecke und umklammerte das rechte Bein, von dem, ab einer Handbreit über dem Knie, nur noch Matsch übrig war. Dass auch sein rechter Arm schwerstverletzt war, hatte er in seinem Schock noch gar nicht bemerkt. Rico entdeckte Mr. Charles und er wusste sofort, dass der Mann tot war. Um ihn herum war alles voller Blut und Rico erkannte den gesichtslosen mann nur, weil er sich an den schlammbraunen Anzug erinnerte, den Mr. Charles getragen hatte. Die Bombe, die das Chaos anrichtete, hatte die Tür zerrissen und die Einzelteile quer über den Flur geschleudert. "Ich habe sein Bein mit meinem Gürtel abgebunden und mit meinem Jackett seinen Arm," erzählt Rico. "Dann hämmerte ich gegen etliche Türen, bis jemand öffnete, den ich um Hilfe bitten konnte. Sie mussten Litos Bein amputieren und seinen rechten Arm konnte er nie mehr so gebrauchen wie vorher. Er konnte nicht mehr als Polizist arbeiten. Dann hörte ich, dass seine Frau ihn verlassen hatte, weil er angeblich unausstehlich geworden war. Ich habe ihn nicht besucht, weil ich Angst hatte in sein Gesicht zu sehen und nicht zu wissen, was ich sagen oder was ich tun sollte. Ich war genauso feige wie alle anderen auch." Sonny trank einen Schluck Bier, stellte die Flasche auf seinem rechten Oberschenkel ab und meinte: .Rico dachte nach und dann fiel ihm etwas ein.
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180. EIN VERDACHT"Stan hatte mir mal erzählt, dass er einen Feund beim Bundesverwaltungsgericht hatte. Deshalb bat ich ihn am nächsten Morgen diesen Freund nach den ausgestellten Haftbefehlen für die DEA zu fragen," erzählt Rico. "Trudy bot an, dass sie und Gina nachforschen könnten, ob es bei der DEA vielleicht Neueinstellungen oder Versetzungen gegeben hatte. Es hätte ja sein können, dass die DEA noch keine Ahnung von dem faulen Ei in ihrer Mitte hatte. Aber weder Stan, noch Trudy und Gina waren erfolgreich. Es hatte keine Versetzunen oder Neueinstellungen gegeben und Stans Freund hatte erklärt, dass seit zwei Wochen keine Haftbefehle ausgestellt worden waren. Sonny hatte daraufhin die Idee, dass eigentlich ein DEA - Beamter ausreichte, der die Informationen beschaffen konnte, die für die Überfälle nötig waren. Der Gedanke war alles andere als abwegig. Ein DEA - Beamter, der Geldprobleme hatte oder sich was fürs Alter dazuverdienen wollte, reichte die passenden Infos weiter, blieb aber selbst im Hintergrund und machte sich nciht die Hände schmutzig.Das brachte uns auf den Gedanken einen Köder auszuwerfen, um den Drahtzieher zu erwischen, denn wenn wir auf die Untersuchungsergebnisse der DEA hätten warten wollen, wären mindestens sechs Monate Geduld nötig gewesen. Ich dachte an Linda. Das Haus, in dem sie und ihre Familie lebte, war sicherlich noch nicht schuldenfrei, Chuck saß im Rollstuhl und konnte nicht arbeiten, aber seine Behandlung war bestimmt teuer, und der Sohn lag mit einer Nierenerkrankung im Krankenhaus. Ich hatte keine Ahnung, was er genau hatte und wie hoch die Behandlungskosten waren, aber selbst, wenn die Familie eine Krankenversicherung hatte bedeutete das nicht, dass alle Kosten abgedeckt waren. Da kamen schnell Summen zusammen, die auch das Jahresgehalt einer gut verdienenden Person weit überschritten. Ich hatte das Glück, nie in eine solche Situation geraten zu sein, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man sich, wenn die Schulden und die Verzweiflung im gleichen Maß steigen, leicht überreden lässt auf andere Weise Geld zu verdienen. Linda hatte Zugang zu allen wichtigen Unterlagen über irgendwelche Aktionen und es gab genug Kriinelle, die es sich leisten konnten für gute Informationen Summen springen zu lassen, bei denen auch ein ehrlicher Polizist in finanzieller Bedrängnis ins Schwanken geraten konnte.Alles passte zusammen und dennoch fiel es mir schwer zu glauben, dass ene Kolegin gegen uns agieren könnte. Aber so erging es mir in diesen Situationen eigentlich immer." Rico lehnte sich in seinem Scheibtischstuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und fragte an Sonny gewandt: .Sonny grinste. Rico sprang auf. Rico klopfte gegen Izzys Tür, aber niemand öffnete. , sagte er zu Sonny.angeblich als lebendes Kunstwerk in dieser neuen Ausstellung...- wo war das denn noch gleich? Wissen, Sie, ich habe mit solchen Sachen nichts am Hut. Ich weiß nur dass Moreno mir noch Geld für die Wäsche schuldet, die ich ihm fertig gemcht habe...> Sie hob die Tasche an, in der demnach saubere Wäsche von Izzy sein musste., fiel Rico ihr ins Wort. Er befürchtete, dass die Frau ihnen einen ellenlangen Vortrag hielt, für den sie keine Zeit hatten. , schnaubte Sonny auf dem Weg zur Ausstellung. stück, wenn er für länger als zwei Minuten den Mund hält und keinen hochtrabend klingenden Müll von sich gibt>, entgegnete Rico. "Izzy sah ziemlich merkwürdig aus mit seiner lilafarbenen Tina - Turner - Perücke, der Sonnenbrille und dem rosa - weiß gebatikten, hautengen Anzug," erinnert sich Rico. "Anfangs wollte er nicht so recht mit uns reden... - also, er redete schon, aber es war dieses übliche Izzy - Moreno - Plapperzeug, aber irgendwann rückte er damit heraus, dass er keine Infos hätte. Die Aktionen der Drogenfahndung hatten alle erschreckt und den Informationsfluss eingedämmt.Als Sonny Izzy allerdings Geld anbot, konnte ich förmlich sehen, wie es hinter Izzys Stirn arbeitet. Izzy war immer geldgeil gewesen und die alte Frau war sicher nicht die Einzige, der er Geld schuldete. Sonny bat ihn das Gerücht zu verbreiten, dass Burnett an diesem Abend eine Ladung Koks umsetzte. Mehr sollte er nicht tun." Auf dem Weg zurück ins Büro dachte Rico darüber nach, ob er Sonny seinen Verdacht wegen Linda mitteilen sollte. Sie waren immer offen zueinander gewesen. Er gab sich deshalb einen Ruck und fasste in wenige Worte, was er vermutete.Sonny nickte und gestand, dass er ebenfalls daran gedacht hatte., stimmte Sonny zu. "Linda kam tatsächlich und erklärte uns als erstes, dass sie suspendiert werden konnte, wenn jemand sie mit uns zusammen sah," erinnert sich Rico. "Anfangs zögerte sie, aber dann gestand sie, dass die DEA auf Zeit spielen wollte. Das hieß, wenn sie die Untersuchung nur lange genug hinauszögerten, würde sich die Angelegenheit von selbst erledigen. Linda fragte, was Vice wusste. Sie versuchte beiläufig zu klingen, aber wenn du jemanden im Verdacht hast beobachtest du ihn, hörst anders hin, wenn er Fragen stellt, und auch kleine Untertöne entgehen dir nicht.Ich sagte, dass wir eine interne Sache dahinter vermuteten, aber sie wehrte ab. Viel zu schnell, wie ich fand. Außerdem spielte sie unter der Theke nervös mit dem Saum ihrer Jacke und sie verabschiedete sich unheimlich schnell. Sonny und ich trennten uns, nachdem er mich zu meinem Wagen gebracht hatte. Wir wollten unabhängig voneinander durch die Bars ziehen und hören, was so über die Razzen geredet wurde.Direkt in der ersten Bar, die ich aufsuchte, erlebteich eine Überraschung!" IM NÄCHSTEN KAPILTEL: FREDDY
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181. FREDDYDas "4EVER" war in einer alten, umgeauten Lagerhalle untergebracht. Die Decken waren hoch, der Sound genial und die hufeinsenförmige Theke aus dunklem Holz angeblich die längste in ganz Miami. Rico hatte allerdings keine Ahnung, ob das jemals überprüft worden war und von wem.Die Tanzfläche war groß, erstrahlte in permanent wechselndem Licht, und sie war eigentlich wegen Überfüllung geschlossen. Wer sich darauf aufhielt, konnte höchstens im Takt der Musik zucken, aber keinesfalls tanzen. Rico bahnte sich einen Weg zur Theke und bestellte bei einer sehr hübschen jungen Brünetten in einer pinkfarbnene Korsage und einem schwarzen Minirock einen Long Island Ice - Tea. Dan drehte er sich um, lehnte den Rücken gegen die Theke und ließ den Blick schweifen. Whitney Houston sang "I Wanna Dance With Somebody"und die Farben des Lichts wechselten so oft, dass es Rico fast in den Augen schmerzte. Er blickte einen Mann an, der etliche Meter von ihm entfernt stand und ihn ebenfalls ansah. Ricos Blick wanderte weiter... er stutzte und sah erneut den Mann an, der nun grinste. Dann hob er sein Glas und prostete Rico zu. Die blonde Frau neben dem Mann drehte sich um und blickte in Ricos Richtung. Dann wandte sie sich ihrem Begleiter zu. Rico nahm sein Glas und drängte sich durch die Menge der Leute zu dem Mann hinüber. Er hätte nicht gedacht, dass er seinen alten Freund und Kollegen Freddy Johnson jemals wiedersah. "Freddy und ich hatten uns auf der Polizei - Akademie kennen gelernt und sofort gut verstanden," erzählt Rico. "Nach unserem Abschluss arbeiteten wir anfangs an verschiedenen Enden New Yorks, trafen uns aber so oft es ging, bis es sich ergab, dass wir doch für das gleiche Departement arbeiten konnten. Acht Monate später wurde Raphael ermordet und es war Freddy, der mir riet lieber nicht nach New York zurückzukehren.Nachdem ich nach Miami zog telefonierten Freddy und ich ein paar Mal miteinander, aber dann schlief der Kontakt leider ein. Wir waren eben beide sehr beschäftigt." Dann standen Rico und Freddy einander gegenüber. Freddy war ein Mann, dem man seine indianischen Wurzeln ansah. Sein Gesicht wirkte leicht eckig, die Wangenknochen waren hoch angesetzt und das Haar war pechschwarz. Seine Nase wirkte wie gemeißelt und die Lippen waren schmal., sagte Rico, stellte sein Glas ab und umarmte den alten Freund. , entgegnete Freddy. Seine Stimme klang so dunkel wie das Brummes eines Bären. .Rico und Betty schüttelten einander die Hand und Freddy erklärte: Rico gratulierte. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er wirklich mit Freddy an der Theke des "4EVER" stand und plauderte. Er erkundigte sich nach anderen Kollegen und erfuhr, dass sein alter Lieutent Alexander Jones inzwischen pensioniert worde war. Dann beschlossen sie, das "4EVER" zu verlassen, um sich an einem ruhigeren Ort, einem Strandcafé, zu unterhalten. Dort erzählte Freddy, dass zwei Kollegen von damals bei einer Schießerei ums Leben gekommen waren, und mehrere nach schlimmen Einsätzen den Dienst quittiert hatten. Rico fragte nach Valerie, aber Freddy wusste nicht für welche Abteilung sie jetzt arbeitete. , erzählte Freddy, während sie auf der Terrasse des Strandcafés saßen. Er hatte seinen rechten Arm besitzergreifend um Bettys Schultern gelegt, währed ihr linker Arm locker um seine Taille lag.Für einen Moment verspürte Rico so etwas wie Neid, denn manchmal fände er es schon schön nach Hause zu kommen und dort jemanden zu haben, mit dem er über die wichtigen Dinge, aber auch über belangloses Zeug reden konnte. , fuhr Freddy fort. Er zuckte mit den Achseln. .Rico nickte nur. Diese Dinge waren überall gleich. Wurde ein Polizist angegriffen, war das zehn Zeilen wert, aber schlug der Polizist zurück, füllte der Bericht samt Foto und Schlagzeile in maulwurffreundlicher Größe eine ganze Seite. Bis in die Nacht hinein zogen sie durch Bars und Kneipen. Erst um halb drei fiel Rico endlich für einen kurzen Schlaf in sein Bett. Viele Informationen hatte er nicht erhalten, aber einen erholsamen Abend mit seinem alten Freund Freddy verbracht. M NÄCHSEN KAPITEL: DER KREIS SCHLIESST SICH
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182. DER KREIS SCHLIESST SICHObwohl er nur wenige Stunden geschlafen hatte, fühlte sich Rico nicht müde, als er am nächsten Tag im Büro eintrudelte. Die lauwarme Dusche und der starke kubanische Kaffee, den er sich bei Nick geholt hatte, hatten alle seine Lebensgeister geweckt. Rico erzählt: "Gina und Trudy kamen kurz nach mir ins Büro, waren aber vorher bereits mit dem Fantombild unterwegs gewesen, das Sylvia Mason letztendlich hatte anfertigen können, weil ich mich an die Spiegelung eines Gangsters im CLUB 78 erinnert hatte. Der mann hieß Portifi Avila. er war Kolumbianer, hatte eine hübsche Vorgeschichte, in der Waffen und Drogen die Hauptrolle spielten und vor allem hatte er seit vier Jahren einen Arbeitgeber, der uns brennend interessierte: Esteban Montoya. Das erklärte natürlich den Überfall auf uns im CLUB 78 und es lenkte unseren Verdacht auf Montoya als Drahtzieher der Geschichte. Da Linda noch immer in unserm Fokus war, beschloss Sonny, sie noch einmal um ein Treffen zu bitten.Als er zum Treffpunkt fuhr blieb ich im Büro und versuchte herauszufinden, wer sonst noch offiziell auf Montoyas Gehaltsliste stand. Sonny kehrte fast zwei Stunden später zurück und erzählte, er hätte Linda gegenüber absichtlich den Verdacht geäußert, dass jemand von der DEA dahintersteckte, der Infos weitergab und das große Geld machte. Er machte ihr klar, dass es in diesem Fall um Ankaufsgelder von Vice gegangen war, die Sonny beantragt hatte und für die er verantwortlich war. Er sagte, Linda wollte nichts davon hören, dass es bei der DEA ein faules Ei gab, obwohl Sonny sie darauf hinwies, dass die Gangster DEA - Klamotten getragen hatten, die man schließlich nicht an jeder Straßenecke kaufen konnte. Sonny hatte dann erwähnt, dass wir den Verräter über Montoya schnappen würden. Das war eine deutliche Warnung für Linda und ein Hinweis darauf, dass wir über Montoyas Beteiligung Bescheid wussten." Es war kurz vor Feierabend, als Rico aus dem Waschraum kam und Sonny erklärt: Sonny nickte. .., entgegnete Rico. Das Cayo Ocho war eine große Open - Air - Veranstaltung im Spanischen Viertel, das ein wenig an den Karneval erinnerte. Überall liefen Leute mit Masken herum, lachten und tanzten ausgelassen zu der Musik der Live - Band. Rico erinnerte es aber auch an das Jambaroo - Festival damals auf St. Andrews Island und für einen kurzen Moment dachte er an Angelina. Rico und Sonny bahnten sich einen Weg zwischen den Leuten durch zur Bühne, wohl wissend, dass Stan den Eingang bewachte und Gina versuchte die Umgebung im Auge zu behalten für den Fall, dass Montoyas Leute sich aufteilten. "Ich war ziemlich nervös," geseht Rico. "Genau wie Sonny. Wir befürchteten, dass Monoyas Leute zu den Waffen greifen würden, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlten. Auf so einer Riesenveranstaltung konnte das schnell eine Katastrophe geben.Ich sah mich laufend um, erwartete ständig Montoya irgendwo zu entdecke. Plötzlich schrie eine Frau auf. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich Linda, die mit ihrer Waffe auf Montoya zielte, der von der anderen Seite kam. Rechts neben mir stand eine Frau. Sie war wie erstarrt, richtete den Blick nur auf Lindas Waffe. ich packte sie und warf sie zu Boden, während Sonny brüllte, dass alle sich auf den Boden legen sollten. Dann fielen Schüsse.Die Frau, die ich zu Boden geworfen hatte, stand unter Schock und wollte immer wieder aufspringen. Ich hatte alle Hände voll damit zu tun sie daran zu hindern. Ich sah allerdings, dass Montoya flüchtete und Sonny ihm in ein Gebäude folgte. Schließlich gelang es mir die Frau zu beruhigen. Ich sagte, es könnte ihr nichts passieren, wenn sie ruhig liegen blieb. Dann rannte ich zu Linda, die verletzt am Boden lag, aber immer wieder sah ich mich besorgt nach Sonny um und ich konnte im ersten Moment weder Gina noch Stan entdecken." Linda fasste Rico am Arm und blickte ihn flehentlich an. Gina gesellte sich zu ihnen. .Linda krallte sich in Ricos Arm. ,antwortete Rico nur. Er erhob sich, hörte bereits die jaulenden Siren der Rettungswagen in der Ferne und sah zu seiner Erleichterung Sonny mit Montoya aus dem Gebäude kommen. Nachdem die Verletzten und Montoya, der einzige übrlebende Gangster, abtransportiert worden waren fuhren Rico, Sonny, Gina und Stan zur St. Vitus Dance. Sie saßen an Deck und tranken was zusammen., gestand Stan., wandte Gina ein und lehnte sich zurück, um den sanften Nachtwind zu genießen. .Sonny schmunzelte. , konterte Gina. Rico trank einen Schluck und dachte nach. Wie weit wäre er gegangen, wenn sein Sohn RIcardo noch lebte und lebensbedrohlich krank wäre? Er wusste es nicht. Er missbilligte Lindas Entscheidung für den kriminellen Weg der Geldbeschaffung, aber wirklich beurteilen konnte das wohl nur jemand, der in einer ähnlichen finanziellen und emotionalen Situation war. Schließlich erhob sich Gina.
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183. WYERS TOD, sagte Freddy am Telefon.Es war Vormittag und Rico saß am Schreibtisch, um seinen Abschlussbericht zu schreiben, aber es fiel ihm schwer, weil er immer wieder Lindas um Verständnis flehenden Blick vor sich sah. Er fragte sich, welche Strafe sie erwarten mochte und wie Chuck und Brian die schlimme Nachricht aufgenommen hatten... falls man Brian überhaupt etwas gesagt hatte. Er vermutete allerdings, dass man Brian nur erzählte, seine Mutter wäre bei einem Einsatz verletzt worden. Immerhin war er ein kleiner, sehr kranker Junge.Dann rief Freddy an, um ihn für den Abend einzuladen und Rico sagte ja., erklärte Freddy. "Es war ein netter Abend," erinnert sich Rico. "Betty erzählte begeistert von dem Trip durch die Everglades, den sie tags zuvor gemacht hatten, und Freddy sagte, dass sie am nächsten Tag nach Orlando fahren würden. Wir aßen gut, lachten viel und es war nach Mitternacht, als ich endlich nach Hause kam. Es hatte wirklich gut getan einen alten Freund wiederzusehen. Vier Tage später beorderte Castillo uns zu einem Schrottplatz. Dort hatte man den Besitzer Trevor James gefunden, paniert in Kokain und erschossen. Wir konnten nur vermuten, dass er den Stoff kaufen wollte, nicht genug Geld hatte, und das Päckchen hochriss, als sein Mörder auf ihn feuerte." Rico saß bereits an seinem Schreibtisch und rührte in seiner Tasse Kaffee, als Gina am nächsten Morgen hereinkam. Sie legte ihm einen Bericht vor die Nase, aber ehe Rico ihn lesen konnte sagte sie: Gina holte ihre Tasse, wünschte Sonny, der gerade hereinkam, einen guten Morgen und redete weiter, während sie ihre Tasse mit Kaffee füllte. . Gina kam zu Ricos Schreibtisch und setzte sich halb darauf. Sie pustete über den Kaffee und fuhr fort: er hätte mit Wyers Waffe geschossen und Wyer wäre gar nicht am Tatort gewesen. Wir konnten das Gegenteil nicht beweisen. Der Typ, auf den er gefeuert hatte, überlebte. Deshalb bekam Gustavson nur ein paar Jahre und nicht lebenslänglich>. Rico trank einen Schluck Kaffee und dachte nach. . Sonny legte die Füße auf den Schreibtisch. .<... und seine Waffe auch>, fügte Rico hinzu. Sonny grinste. . "Sonny gelang es tatsächlich Kontakt zu Wyer aufzunehmen, auch wenn es fast zwei Wochen dauerte," erzählt Rico. "Wyer war extrem vorsichtig und selbst die Aussicht, 100 kg Koks verkaufen zu können, ließ ihn nicht seine Vorsicht vergessen. Dann aber biss er doch an und verabredete sich mit uns morgens um sechs an einer Straßenecke. Es war zu dieser frühen Stunde bereits ziemlich heiß und es wehte kein Wind. Die Hitze war wie eine Glocke und es ließ sich erahnen, dass es später am Tag noch schlimmer werden würde.Cstillo hatte uns gefragt, ob wir Unterstützung brauchten, aber wir hatten abgelehnt. Wir wollten uns nur mit Wyer treffen, um 30 kg zur Probe zu erhalten. Den Rest sollten wir zwei Tage später bekommen. Es schien alles ganz einfach zu werden, aber die Erfahrung hätte uns eigentlich zeigen müssen, dass Dinge, die leicht erschienen, meistens mit Komplikationen endeten." Die Straße war menschenleer. Rico und Sonny warteten im Wagen sitzend am Straßenrand auf Wyer, der, wie nicht anders erwartet, zu spät kam. Er rauschte auf seinem Motorrad heran, parkte lässig seine Maschine und musterte Rico und Sonny, die aus dem Testarossa gestegen waren. Rico bemerkte das abfällige Zucken in den Mundwinkeln des Mannes., antwortete Sonny. Wyer ging zur linken Packtasche. Er öffnete sie, doch statt der Drogen zog er plötzlich eine Waffe heraus. Im gleichen Moment verließen zwei Ewachsene und ein Teenager ein Haus auf der rechten Seite., maulte das Mädchen., sagte die Frau., brüllte Wyer in diesem Augenblick. Das Mädchen und die Frau kreichten, der Mann brüllte: , und Sonny schrie: , fluchte Sonny mit Blick auf den toten Wyer. ., meinte Rico. kein Dealer bist?>
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184. NACH DER BEERDIGUNGAls Rico den Briefkasten öffnete, flatterte ihm, neben drei Rechnungen und ebenso vielen Reklamebriefen, eine Postkarte entgegen. Die aufgedruckten Bilder von New York machten ihm klar von wem die Karte kam, noch ehe er sie herumdrehte.toll dich wieder...zu...sehen... - Mann, hat der Kerl eine Sauklaue! Wir würden uns... mmh... muss wohl freuen heißen... wenn du... uns auch... mmh... das heißt besuchst... auch mal besuchst>, murmelte er auf dem Weg zum Aufzug. Grinsend drückte er auf den Knopf, die Türen öffneten sich und er fuhr nach oben. "Wir gingen zu Wyers Beerdigung, die drei Tge später stattfand, und ich war wirklich erstaunt, wie viele Leute dem Kerl die letzte Ehre erwiesen ( 66 - Ein Mann geht seinen Weg)," erinnert sich Rico. "Stan und Gina schossen draußen Fotos von der Ankunft der Trauergäste, die zum Haupteingang der Kirche fuhren, Trudy fotografierte drinnen jene Leute, die durch die Seitentür hineingingen. Ich fragte mich weiterhin, woher Wyer gewusst hatte, dass Sonny kein Dealer war, aber bis zu jenem Tag hatten wir es nicht herausfinden können. Wir vermuteten lediglich, dass Wyer mit jemandem Geschäfte gemacht hatte, der zufällig wusste, dass Sonny Polizist war. Bei der Menge an Dealern, die wir schon hochgenommen hatten, mussten wir mit sowas rechnen. Ich sah mir die anderen Trauergäste an, aber auf Anhieb fiel mir niemand auf, der mir bekannt vorkam, aber da ich erst wenige Jahre in Miami lebte konnte ich nicht jeden kennen. Als wir nach der Beerdigung auf dem Weg ins Büro waren, rief Castillo an und schickte uns zu einer Art Autofriedhof vor den Toren der Stadt. Als Schrottplatz würde ich den Ort allerdings nicht bezeichnen. Es sah viel mehr so aus, als würden die Leute ihre kaputten Karren einfach dort abstellen, weil sie sie sonst nicht loswurden. Es gab allerdings auch eine Menge Zeichen dafür, dass dort immer wieder irgendwelche Versammlungen stattfanden. In mehreren Metallbehältern befand sich kalte Asche und es lagen angekokelte Plastikverpackungen in einem anderen Behälter. Als wir an jenem Tag dorthin kamen lag dort eine Leiche. Er hieß Charlie Raven, war 23 und der Kleidung nach ein Rocker. Jemand hatte ihm ein Riesenloch in den Schädel gepustet und es sah ziemlich übel aus.Ein junger Kollege, Dennis Molino, der undercover in der Rockerszene arbeitete, sagte uns, dass Charlie Rven seit einigen Monaten Mitglied bei Wyers Truppe gewesen war." , sagte Dennis. ob es stimmt, und wenn ja, wann er rauskommt>., antwortete Rico. Rico fuhr mit Sonny ins Büro und bat telefonisch den Kollegen im Archiv um die Information in welchem Gefängnis Carl Gustavson seine Strafe absitzen musste.Noch bevor der Rückruf kam, tauchten Gina, Trudy und Stan schon mit den Fotos von der Beerdigung auf. Rico erzählt: "Wir sollten sie alle überprüfen. Die Kollegen entdeckten natürlich das eine oder andere bekannte Gesicht, aber auf einem Foto war eine Frau, die niemand kannte. Sie fuhr in der Limousine, die sie beim CLEVELAND CAR SERVICE gemietet hatte, direkt hinter dem Leichenwagen her. Das ließ darauf schließen, dass sie entweder eine Familienangehörige oder Wyers Freundin gewesen war. Sonny und ich kannten den Kerl, der beim CLEVELAND CAR SERVICE das Sagen hatte. Er hatte wegen kleinerer Vergehen vor Gericht gestanden, und hatte noch Bewährung. Deshalb konnten wir ihn letztendlich auch dazu überreden, uns einen Blick in sein Terminbuch werfen zu lassen. Die Dame, die den Wagen gemietet hatte, hieß Victoria Elisabeth Constantin und war Wyers Schwester. Wir statteten ihr einen Besuch ab. Victoria war eine Art Künstlerin, die in einem fast leeren, heruntergekommenen Atelier hauste. Die Sachen, die sie trug, sahen aus, als häte sie sie aus einem Lumpensack gezogen. Sie war sehr erstaunt, dass die Polizei sie besuchte. Vor allem erwähnte sie, dass sie zuvor Besuch von irgendwelchen Motorradrockern gehabt hatte. Ich vermutete, dass es Wyers Freunde gewesen waren, aber Victoria wollte nicht über die Kerle reden. Sie war auch sonst nicht gerade gesprächig und meinte nur, ihr Bruder wäre gut zu ihr gewesen und hätte für sie gesorgt. Mit seinem anderen Leben hätte sie nie etwas zu tun haben wollen.Wir gaben ihr unsere Karte und gingen.Als wir gerade wieder in Sonnys Wagen gestiegen waren, klingelte das Telefon."
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185. EINE BLUTIGE SPUR, sagte Rico, nachdem er aufgelegt hatte. ., meinte er, während Sonny sich in den fließenden Verkehr einfädelte. er wäre tot! Sie hätten ihn umgebracht! Es dauerte dann eine ganze Weile, ehe die Frau den Namen Salazar und dessen Adresse nannte>. "Salazar lag mit dem Gesicht nach unten im Whirlpool, die beiden Frauen, mit denen er sich vergnügt hatte, saßen, sich umarmend und schluchzend in Salazars feudalem Wohnzimmer auf der lachsfarbenen Couch. Sie waren völlig fertig," erzählt Rico. Gina saß bei ihnen und versuchte herauszufinden, was sich in der Villa abgespielt hatte. Rico fing ein paar Satzfetzen auf, als er mit Sonny das Wohnzimmer durchquerte.<...nur amüsiert...>, sagte die eine., heulte die andere. Dann waren sie draußen.Rico sah mit ernstem Gesicht zu, wie Salazar aus dem Whirlpool gezogen wurde. Salazars Gesicht sah ziemlich übel aus und er vermutete, dass der Mörder ihn mehrfach gegen die geflieste Wand geknallt hatte. Als sie später mit Gina zusammen das Haus verließen erfuhren sie, dass drei Motorradtypen hereingestürmt waren. . Gina seufzte. .ihn getötet hat>. Gina seufzte erneut. "Die Autopsie ergab, dass Salazar keinen heilen Knochen mehr im Gesicht hatte," erinnert sich Rico. "Der Blonde hatte sich wirklich eine Menge Mühe gegeben. Inzwischen kam auch das Fax vom Raiford - Gefängnis. Carl Gustavson war am Tag vor Wyers Beerdigung entlassen worden und er war blond. Dadurch wussten wir dann zumindest, dass er Salazars Mörder war, aber Salazar war erst der Anfang. Sonny und ich hatten abends noch was auf der St. Vitus Dance zusammen getrunken, ein bisschen gequatscht und den Feierabend genossen als sein Telefon klingelte. In einem neuen Appartementhaus der gehobenen Klasse, in dem Pinas, ein weiterer Geschäftspartner von Wyer wohnte, hatte jemand grauenhafte Schreie aus einem Nobelappartement in der 12. Etage gehört. Als wir dort ankamen erfuhren wir, dass die Schreie tatsächlich aus 1201, Pinas Appartement, gekommen waren.Sonny und ich fuhren nach oben und durchsuchten unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen die Räume, bis wir Pinas fanden. Seine Mörder hatten ihm einen weißen Sack übergezogen, ihn an einen Pfeiler gefesselt und erschossen. Das was das, was wir auf den ersten Blick sahen. Als der Sack abgenommen wurde, offenbarte sich uns das ganze Ausmaß der Misshandlungen. Sein Gesicht war zerschlagen und nicht mehr als eine blutige Masse, und die Handgelenke und Finger waren grotesk verdreht. Gustavson empfand anscheinend Vergnügen bei solchen Quälereien. Er hatte, wie sich später herausstellte, dem bedauernswerten Pinas beide Handgelenke und jeden einzelnen Finger gebrochen.Ich spürte, dass dies noch nicht das Ende war!" Sonny fiel später im Büro ein, dass er einen Rocker kannte, dem sie vielleicht ein paar Informationen entlocken konnten. Der Kerl hieß Jack Cragan und Sonny gab ihm - ironisch - etliche Attribute, die man einem sehr netten Menschen zuordnen würde.Rico war neugierig auf Cragan, den sie in eienr Rockerkneipe fanden. Er war ein schmieriger Typ mit fettigen Haaren und großer Zähigkeit, denn Sonny musste ihn ziemlich hart bearbeiten, während Rico die anderen Rocker mit seinem doppelläufigen Liebling in Schach hielt. Schließlich gestand Cragan, dass Gustavson alle Kunden von Wyer aus den letzten beiden Wochen töten wollte, weil er einen davon für Wyers Mörder hielt. "Womit er ja Recht hatte," sagt Rico. "Es bedeutete aber, dass Sonny in gefahr schwebte und eigentlich von der Straße hätte wegbleiben müssen. Aber wir kannten Sonny gut genug, um zu wissen, dass man ihn schon in eienr Zelle hätte anketten und den Schlüssel hätte wegwerfen müssen, um ihn aus dem Fall zu bekommen." Rico und Sonny kamen am nächsten Tag gerade vom Mittagessen, als Castillo ihnen entgegeneilte und erklärte, man habe Louis Darnier in seinem Garten erschossen.Sie fuhren hin und fanden heraus, dass Darnier an diesem Tag mit seinen Freunden seinen Geburtstag gefeiert hatte. Gerade, als er die Torte anschneiden wollte, wäre er plötzlich vornüber gefallen. Niemand hatte einen Schuss gehört, aber in Darniers Rücken klaffte ein großes Loch. Rico erinnert sich: "Darnier war ebenfalls Kunde von Wyer gewesen und Gustavson war sein Mörder. Wir beschlossen deshalb, dem Psycho - Onkel, der Gustavson im Knast betreut hatte, einen Besuch abzustatten. Der Mann verglich Gustavson mit Dschingis Khan. Er sagte Gustavsn wäre unfähig zu Emotionen oder zur Achtung des menschlichen Lebens. Er wollte alles zerstören und neben ihm wäre Manson ein Pfadfinder. Nur zu Wyer hatte er eine besondere Beziehung und deshalb glaubte er dessen Tod rächen zu müssen." Sie teilten sich auf, um jene zu überwachen, die noch auf Gustavsons Liste standen. Rico saß in seinem Wagen und weil es in dem Haus, das er beobachtete, ruhig blieb, telefonierte er mit Sonny. Wider besseren Wissens hoffte er den Freund überreden zu können aus dem Fall auszusteigen. Gustavson war brandgefährlich und das Letzte, was Rico erleben wollte, war, dass er zur St. Vitus Dance gerufen wurde und Sonny dort so vorfand, wie sie Salazar und Pinas vorgefunden hatten. Er verbarg seine Besorgnis jedoch hinter ein paar Späßen. Sie flachsten herum und irgendwann meinte Sonny, dass Rico bald solo wäre, wenn Gustavson und seine Kumpel so weitermachten wie bisher.Rico lachte. ZITAT: (30:04) "Vielleicht kriege ich dann mal einen Partner, der richtig gut aussieht. Lange Beine, Seidenstrümpfe, ´ne akzeptable Oberweite..." "Plötzlich verließen Gustavson und seine Freunde das Haus. Ich hatte keine Ahnung, wann sie angekommen und wie sie ins Haus gekommen waren," erinnert sich Rico. "Hinter diesen Kerlen explodierte ein Sprengsatz in dem Haus. Ich schrie Gustavson an, er solle stehen bleiben, aber stattdessen zog er seine Knarre. Ich feuerte zwei Mal auf ihn, aber Gustavson zeigte keine Reaktion. Stattdessen feuerte er auf mich. Eine Kugel streifte meinen Kopf und als ich mich auf den Beifahrersitz warf, um mich zu schützen, knallte ich blöderweise mit der Schläfe auf meine Waffe und meine Lichter gingen aus... - aber das erste Erwachen war die Kopfschmerzen wert!"
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186. IM KRANKENHAUSAls Rico erwachte, beugte sich gerade eine junge, hübsche Krankenschwester über ihn, hob vorsichtig seinen Kopf an und zog ihm das Kissen weg. Leider sah er sie nur verschwommen, als sie sich nun aufrichtete, um das Kissen aufzuschütteln. Dennoch erkannte er, dass sie dem Typ entsprach, den er Sonny beschrieben hatte: Schlanke Taille, akzeptable Oberweite und mokkafarbene Haut.Wieder hob sie seinen Kopf an, um das Kissen an seinen Platz zurückzuschieben. Sie duftete nach Jasmin und als er abwärts schielte, konnte er in ihren Ausschnitt sehen. Warum nur war ausgerechnet jetzt alles so verschwommen? Sie richtete sich auf, bemerkte Ricos flatternde Lider und lächelte. ., murmelte Rico, verzog dann aber schmerzvoll das Gesicht, weil seine eigenen, leise gesprochenen Worte sich wie das Rattern eines Presslufthammers in seinem Kopf anfühlten.Die Schwester lachte. , machte Rico. .Rico wünschte, Rhena würde sich zu ihm setzen und seine Kopfschmerzen lindern, indem sie ihm ihre kühle Hand oder vielleicht ein feuchtes Tuch auf die Stirn legte und nicht, indem sie der Infusion ein Schmerzmittel beifügte., riet Rhena, ehe sie hinauseilte.Rico dämmerte wieder weg. Zwischendurch wachte er immer mal auf, ließ sich von Rhena twas zu trinken anreichen oder erneut das Kissen aufschütteln. Als sich irgendwann ein anderes gesicht über ihn beugte war ihm klar, dass Rhenas Schicht zu Ende war. Dann entdeckte er Sonny, der auf einem Stuhl saß und darauf wartete, dass Rico aufwachte. .Di Schwester, auf ihrem Namensschild stand Maya, lächelte. .Grinsend meinte Rico: . Als sie allein waren fragte er: ., meinte Rico und versuchte sich aufzusetzen, aber promt warf der kleine Fiesling in seinem Kopf wieder den Presslufthammer an.Sonny nickte. . Dann stand er auf. .Rico dachte an Rhena, die sicher morgen wieder Dienst hatte. Sie würde sich erneut über ihn beugen und ihren Jasminduft verbreitend sein Kissen aufschütteln. Sonny lachte, während er zur Tür ging. Am nächsten Morgen war die Infusion entfernt worden. Der Kerl in seinem Kopf war vom Presslufthammer auf irgendein Stechwerkzeug umgestiegen, das er gemeinerweise immer dann einsetzte, wenn Rico am wenigsten damit rechnete. Aber Rhena war wieder da. Sie wünschte ihm einen guten Morgen, half ihm aufzustehen (was Rico sehr gefiel), und machte sein Bett, während er im Bad war (was ihm weniger gefiel). Aber sie war noch da, als er aus dem Bad kam. , entgegnete Rhena, als Rico sich wieder ins Bett legte, ausweichend. Dann ging sie hinaus. Rico blickte aus dem Fenster auf die vorüberziehenden Wolken. So schnell gab er nicht auf!
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187. RHENA"Zwei Tage später fand Stan den Unterschlupf der Rocker," erinnert sch Rico. "Sonny erzählte mir im Krankenhaus das Wichtigste. Stan war demnach Gustavson gefolgt und hatte das Departement informiert, nachdem er wusste, wo die Gangster sich aufhielten. Dass Sonny die Adresse nur erfuhr, weil Gina ihm selten widerstehen konnte, wenn er sie um etwas bat, sagte mir Gina später selbst. Am Unterschlupf gab es einen massiven Schusswechsel, bei dem zwei der Rocker, aber auch drei Kollegen starben. Vier von uns wurden schwer verletzt.Sonny sagte, Gustavson wäre geflohen und er folgte ihm zum alten Teil des Verladehafens. Was sich dort genau abspielte, erzählte er mir nicht, aber am Ende war Gustavson tot und Sonny plagte sich eine Woche lang mit Kopfschmerzen herum." Rico musste eine Woche lang im Krankenhaus bleiben und freute sich jeden Tag darauf, dass Rhena zum Dienst kam. Er plänkelte mit ihr herum und sie ging durchaus auf seine Scherze ein, wenn auch mit der Distanz, wie sie zwischen Krankenschwester und Patient bestehen sollte. Rhena hatte an dem Mittwochmorgen Dienst, als Rico entlassen wurde. Deshalb wusste er, dass sie um zwei Feierabend hatte. Pünktlich stand er, lässig an seinen Caddy gelehnt, vor dem Eingang und wartete auf sie. Sie zögerte, als sie hinauskam und ihn sah.Rico stieß sich vom Wagen ab und ging auf sie zu, sein umwerfendes und unwiderstehliches Lächeln im Gesicht. , sagte er und fügte hinzu: kein Patient mehr!>Rhena zögerte immer noch und Rico drängte:< Kommen Sie, es ist nur ein Kaffee! Eine halbe Stunde Plauderei ohne Verpflichtung>.Rhena seufzte. . Rhena eilte zurück ins Krankenhaus, um die Telefonzelle in der Eingangshalle zu benutzen. Rico wartete. Er vermutete, dass sie noch zu Hause wohnte oder vielleicht regelmäßig nach dem Fühdienst bei ihren Eltern vorbeischaute. Wenige Minuten später tauchte sie auf, erklärte aber sofort, sie würde mit dem eigenen Wagen fahren, damit Rico später nicht noch mal zurückfahren musste. Vor der Tür von Nick´s Coffee - Shop trafen sie sich wieder, setzten sich in eine Ecke und Rico bestellte Kaffee für sich und Cappucchino für Rhena.nie Angst, wenn Sie da draußen auf der Jagd sind?>, fragte Rhna, während sie Zucker in ihre Tasse rieseln ließ.Rico dachte an all die gefährlichen Situationen in Miami wie auch in New York, die durchaus sein Leben hätten kosten können. , gestand er. .Rio nickte. . Er sagte nicht, dass in seinen Träumen ab und zu immer noch Raphael starb oder Graham Masterson, und das Papa Legba auftauchte oder er erlebte, dass der Wagen mit Angelina darin explodierte. Es geschah seltener als früher, aber gerade deshalb erschreckte es ihn um so mehr. Sie tranken ihren Kaffee und Rhenas Blick schweifte immer wieder herum, während Ricos Augen nur an Rhena hingen. Er musste sie unbedingt dazu überreden sich wieder mit ihm zu treffen. , erwiderte sie dann und blickte Rico an.Mit einem umwerfenden Lächeln fragte er: Rico stand ebenfalls auf. . Dann eilte sie hinaus.Rico zahlte den Kaffee an der Theke und ging gut gelaunt zu seinem Wagen. Schon vo weitem hörte er das Telefon klingeln. IM NÄCHSTEN KAPITEL: TOD IN DER SCHULE
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188. TOD IN DER SCHULE"Am anderen Ende der Leitung war Gina," erinnert sich Rico. "Sie fragte natürlich zuerst, ob ich mich wieder gut fühle, ehe sie mit mitteilte, ich solle zur Eleanore - Roosevelt - Schule fahren und zur Mädchenumkleidekabine an der Sporthalle gehen. Sonny war bereits auf dem Weg und auch sie und Trudy wären dorthin unterwegs. Vor der Eleanore - Roosevelt - Schule standen ein Rettungswagen und zwei Streifenwagen mit rotierenden Blinklichtern. Schülerinnen und Schüler bevölkerten die Flure und starrten Rico neugierig, aber auch geschockt wegen dem, was passiert war, an. Vor einer Glastür standen zwei uniformierte Beamte als Wachen. Rico zeigte ihnen seine Marke, die ihm die Türen öffnete. Mit langen Schritten eilte er den Flur entlang. Seine Schuhe quietschten auf dem Linoleumboden, der von den Schuhen der unzähligen Schüler, die ihn im Laufe vieler Jahre benutzt hatten, ganz stumpf und zerkratzt war. Von irgendwo rechts hörte er Stimmen, die lauter wurden, als er an eine Flurkreuzung gelangte. Als er dem rechten Gang folgte, erreichte er die Umkleideräume. Zuerst kamen die für die Jungen, hinter einer nun offenstehenden Glastür waren die Räume für die Mädchen. Sonny war schon dort und er sah sehr ernst aus. hier passiert?>Sonny seufzte. Während er redete, wies er auf Ms. Robins, eine schlanke, weiße Frau, die vermutlich nicht mal eins -sechzig groß war, und auf Paula St. John, ein bildhübsches Mädchen mit schwarzen Locken, das hellblaue Sport - Shorts und ein rosafarbenes Top trug. Eine Sanitäterin führte das Mädchen, das heulend an ihrem Arm ging, an Rico und Sonny vorbei hinaus. , fuhr Sonny fort. .Rico ging zu der offenen Tür des Umkleideraumes. Julie lag nicht mehr auf dem Boden, sondern unter einem weißen Tuch verborgen. Weiße Linien zeigten an, wo man sie gefunden hatte, auf der rechten Seite, fast in fötaler Stellung, als hätte sie vor ihrem Tod unter Krämpfen gelitten.Rico drehte sich zu Sonny um. . "Mr. Hill war in unserem Alter, ein, wie es schien, sehr engagierter Lehrer," erzählt Rico. "Er bestätigte Ms. Robins Aussage. Julie hatte auch andere Schulstunden geschwänzt, ihre Noten waren in den letzten Wochen rapide in den Keller gerutscht, und ihre Launen beschrieb er als schlimmer als eine Achterbahnfahrt. Wir besuchten Julies Eltern, erhielten die Erlaubnis, uns in ihrem Zimmer umzusehen, und fanden unter dem herausnehmbaren Innenteil ihrer Schmuckschatulle ein Beutelchen mit weißem Pulver. Die Analyse im Labor ergab, dass es sich um Crack handelte. Die Mischung war allerdings ungewöhnlich aggressiv und für Julies Tod veranwortlich." Den Abend verbachte damit gemeinsam mit Sonny in der Szene herumzuschnüffeln, Informanten zu befragen und ein paar Kleindealer zu erschrecken, abr ohne Ergebnis., meinte Rico, als sie auf der Suche nach Moreno durch die Straßen kurvten. , sagte Sonny und hieb wütend auf das Lenkrad. Izzy zögerte, aber er wusste, wenn er nicht reinsprang, sprang Rico raus. Lustiger war das nicht. Also eilte er über die Straße, hüpfte auf den Beifahrersitz, und bot Rico pflichtschuldig ein frisch gebackenes Croissant an.. Izzy knabberte an einem Croissant herum, krümelte Rico den Wagen voll und zuckte gleichmütig die Achseln. ., gruummelte Rico, um fast aggressiv hinzuzufügen: Izzy versenkte das angebissene Croissant in der Tüte und meinte: Deine Laune kenne ich nicht! - Hör zu, Moreno, finde raus, wo dieses Crack herkommt, OK? Und zwar pronto!> Ricos Telefon klingelte. Am anderen Ende war Trudy. "Komm zum Hauptbahnhof. Ich erwarte dich am Haupteingang. Dises Mal sind es zwei!,"seufzte sie. IM NÄCHSTEN KAPITEL: WEITERE INFORMATIONEN
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189. WEITERE INFORMATIONEN"Die beiden Jungs Justin und Lee waren dreizehn. Man hatte sie in der Toilette gefunden in einer ähnlichen Stellung wie Julies Leiche. Es stellte sich schnell heraus, dsssie das gleiche Crack genommen hatten, an dem auch Julie Calacchio gestorben war," berichtet Rico. "Noch schneller fanden wir heraus, dass Justin das Crack von seinem älteren Bruder genommen oder bekommen hatte. Fragen konnten wir Robbie nicht mehr, denn er lag tot in seinem Bett. Wir fanden nur zwei weitere Tütchen Crack in einer Schublade, verborgen unter mehreren Playboy - Magazinen. Das Zeug brachte die Kinder reihenweise um und wir hatten imer noch nicht die geringste Ahnung, woher es kam." , meinte Rico, als sie das Mehrfamilienhaus verließen, in dem Robbie und Justin mit ihrer Mutter und zwei Schwestern gelebt hatten., sagte Sonny.ich bin heute das erste Mal mit Rhena verabredet>, murmelte Rico, als sie den Testarossa erreichten..Sonny schlug ihm auf die Schulter. .. "Rhena war pünktlich und sie sah umwerfend aus. Sie trug ein enges, mandarinenfarbenes Kleid und eine schwarze Perlenkette lag um ihren Hals," erinnert sich Rico. "Wir aßen im BELVEDERE, das im 12. Stockwerk eines Hochhauses lag und die schöne Aussicht bot, die der Name versprach.Wir plauderten, aber eigentlich nur über mich. Immer, wenn ich mehr über Rhena wissen wollte, wechselte sie das Thema. Ich fragte mich, aus welchem Grund sie nichts über sich preisgeben wollte, aber es war natürlich zu früh, um sie danach zu fragen." Als Rico und Rhena das Restaurant verließen, lehnte Izzy am Caddy, lässig das rechte Bein vor das linke gelegt, die Arme vor der mageren Brust verschränkt., sagte er., raunte Rico, aber das beeindruckte Moreno nicht im geringsten., sagte er, nahm seine Brille ab und putzte sie mit einem Zipfel seines Hemdes.Rico verdrehte die Augen und dachte einen Moment lang darüber nach, ob er mit mildernden Umständen rechnen konnte, wenn er Izzy jetzt den Hals umdrehte. Rhena legte ihm die Hand auf die Schulter. .Rhena ging davon, Rico folgte ihr. Sie blieb stehen und drehte sich um.., wiederholte sie und stieg in ihren alten, klapprigen Wagen. Rico kehrte zu Izzy zurück, der nach wie vor am Wagen lehnte. , sagte er, als er Rhenas Wagen nachblickte., entgegete Rico. ., meine Izzy und grinste, was eher aussah wie der Fletschversuch eines altersschwachen Hundes. Sein Blick hing immer noch an den Rücklichtern von Rhenas Wagen.Izzy wandte sich Rico zu. , erwiderte er. . Izzy grinste erneut. Rico machte eine wegwerfende Handbewegung. Immer noch grinsend zog Izzy ein Blanko - Kärtchen aus der Brusttasche, auf dem er selbst eine Nummer notiert hatte. nicht von mir!>Rico nickte und nahm das Kärtchen, um es in der Brusttasche seines Hemdes verschwinden zu lassen. . Dann stieg er in den Caddy und wählte Sonnys Autotelefon an. Er lehnte sich lässig zurück, lächelte in die Dunkelheit, und als Sonny ranging sagte er: ich habe seine Telefonnummer>. IM NÄCHSTEN KAPITEL: JEDE MENGE THEATER
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190. JEDE MENGE THEATER"Ich brauchte nur weinge Tage, bis Don Gallego sich für ein Geschäft mit mir interessierte," erinnert sich Rico. "Bisher hatte sich seine Kontakte vorzugsweise auf den Westen konzentriert und die Aussicht, sie durch Ricardo Cooper auf die Ostküste auszuweiten, gefiel ihm sehr gut. - Man konnte fast sagen, er biss schneller an, als ich überhaupt die Angel auswerfen konnte. Von Rhena hörte ich in dieser Zeit nichts. Sie hatte meine Telefonnummer, die in der Krankenakte stand, während ich lediglich wusste, wo sie arbeitete, aber sie meldete sich nicht, und Don Gallego wollte sich unbedingt so schnell wie möglich zu einem Vorgespräch mit mir treffen. Mir bleib deshalb keine Zeit, um zum Biscayne General zu fahren und zu versuchen sie abzufangen. Ich war verkabelt, als Don Gallego mich am Hilton, in dem ich angeblich wohnte, abholte. Wir fuhren in seiner Limousine herum und redeten unterwegs. ( 68 - SHOW BUSINESS) Allerdings kam das Thema Geschäft erst mal nur ansatzweise zur Sprache. Gallego wollte nur wissen, an welche Menge ich gedacht hatte und als ich 100 kg nannte, wechselte er das Thema. Ich vermute, dass Gallego mich erst beschnuppern wollte. Also spilete ich den fröhlichen Jungen von der Ostküste, der nach dem Motto lebt: Egal, was die Welt kostet, ich nehmealles! Ich fand schnell heraus, dass er sehr pingelig war. Meine Wünsche fürs Dinner missfielen ihm zum Beispel wegen den Krümeln, die zurückbleiben würden.Er wies seinen Chauffeur Paco an, am Straßenrand zu halten und demonstrierte mir die Saugkraft seines Akkusaugers. Gleichzeitig sagte mir diese Demonstration, dass er mit jedem seiner Feinde ebenso umgehen würde. Sie würden gnadenlos fortgewischt werden. Aber dann wandelte sich alles. Ich weiß nicht, wo die beiden maskierten Typen herkamen und ob sie nur auf eine günstige Gelegenheit für einen Überfall gewartet hatten oder ob es sich um einen spontanen Überfall handelte. Jedenfalls stiegen sie plötzlich ein und verlangten Bargeld und Gallegos Koffer. Gallego rückte freiwillig um die 20 Riesen raus, aber den Koffer wollte er nicht hergeben. Ich starrte die Kerle an. Ihre Gesichter sah ich natürlich nicht, aber mir fiel auf, dass einer der beiden eine auffällige Zahnlücke zwischen den Schneidezähne hatte." Gallego kochte vor Wut. Er entschuldigte sich bei Rico, bat ihn ein Taxi zu benutzen und brauste in seiner Limousine dvon. Kaum war er um die Ecke verschwunden, tauchte Sonny neben Rico auf., brummte Sonny. Sie fuhren ins Büro. Rico erwähnte die Zahnlücke und die spezielle Theaterschminke. Trudy kam deshalb auf die Idee alle Läden für Theaterzubehör aufzusuchen und nach der speziellen Schminke zu fragen. , seufzte sie und Gina fügte hinzu: . Obwohl es ein Umweg war, fuhr Rico am Biscayne General vorbei. Der Spätdienst war in 20 Minuten zu Ende und wenn er Glück hatte, dann hatte auch Rhena Spätdienst gehabt. Ihr Wagen stand jedoch nicht auf dem Parkplatz. Deshalb fuhr er nach Hause, hielt unterwegs an einem China - Restaurant an und besorgt sich vegetarische Frühlingsrollen. Rico erzählt: " Als ich Sonny am nächsten Morgen im Büro traf sagte er mir, dass ihm plötzlich Mikey eingefallen war. Mikey war Schauspieler, hatte seine Karriere aber wegen einiger krimineller Aktivitäten den Bach runtergehen lassen. Sonny hatte Mikey ein paar Mal hochgenommen und er wusste, dass Mikey ein Theater für Ex - Knackis gegründet hatte, das MI VIDA LOCA hieß. Außerdem hatte Mikey genauso eine Zahnlücke wie der Gangster am Vorabend.Da Sonny von Mikeys Beteiligung überzeugt war, bat er mich bei Gericht einen Durchsuchungsbefehl zu besorgen, während er schon mal zum Theater fuhr." Unterwegs klingelte Ricos Autotelefon. Stan war am anderen Ende. auch an dem Crack krepiert>, sagte er., erwiderte Rico. bevor Gallego den Dieb findet>. "Mikey war eine besondere Marke, aber vor allem war ich wirklich davon überzeugt, dass er mit einem Kumpel Gallegos Limousine überfallen hatte. Mikey stritt jedoch alles ab und behauptete in keiner Limousine gewesen zu sein. Da Sonny aber nicht erwähnt hatte, wo der Überfall stattgefunden hatte, stand fest, dass Mikey log," erzählt Rico. "Wir nahmen ihn fest und als er dabei versuchte ein Stück aus der Innenverkleidung des Testarossa zu beißen, kettete Sonny ihn kurzerhand an eine der Säulen, die das Vordach des Theaters stützten. Er konnte froh sein, dass Sonny ihm nicht die Ohren abriss, denn wenn es um den Wagen ging, hörte Sonnys Freundlichkeit auf. Mikey wohnte auch im Theater. Seine Räumlichkeiten waren spärlich möbliert, abgesehen von den Regalen, die sich an den Wänden entlang bis unter die Decke zogen und die mit Papieren vollgestopft waren. Mikey hatte nämlich einen Tick: Er kopierte alles!In einer Schublade fand Sonny eine Statue. Darauf eingraviert stand: Theaterpreis des Südens 1984.Den Koffer fanden wir nicht, aber wir nahmen Mikey trotzdem mit. Mann, der Kerl war irgendwie durchgeknallt. Er hatte nur wenige Jahre zuvor bis zu 20.000 Dollar pro Monat verdient und behauptete, er würde heute so viel an einem Abend verdienen. Dabei war sein Theater total heruntergekommen. Über den Koffer wollte er jedoch immer noch nicht reden." Castillo entschied, Stan ins Theater einzuschleusen, denn wenn Vice Mikey gefunden hatte, gelang es Gallego auch. Rico konnte dem nur zustimmen. Er und Sonny behielten das MI VIDA LOCA im Auge, während Stan hineinmarschierte. Nur zehn Minuten später tauchte Gallego mit zwei Gorillas auf., meinte Sonny, den Eingang des Theaters nicht aus den Augen lassend. , erwiderte Rico, als Gallego und seine Jungs das Theater verließen.Sonnys Telefon klingelte. Er ging ran und teilte Rico dann frustriert mit, dass Mikey von seinem Agent gegen Kaution rausgeholt worden war. "Ich rief Gallego an und drängte ihn zu einem Treffen am Abend, aber es verlief nicht wie ich erhofft hatte. Ohne seinen Koffer wollte Gallego kein Geschäft abschließen, aber er ließ durchblicken, dass er dem Dieb auf der Spur war. Deshalb fuhren Sonny und ich gleich nach dem Gespärch ins Theater, wo Mikey nach seiner besonderen Elvis - Parodie zusammenbrach. Doch selbst als er wieder zu sich kam, schwieg er sich über das Versteck des Koffers aus, und als sein Freund Camecho bat mit ihm allein reden zu dürfen, nutzte er den Moment, um sich mit dem Koffer aus dem Staub zu machen. Wir gaben sofort eine Fahndung raus und suchten selbst nach Mikey, aber erfolglos. Dann wurden wir ins Büro zurückbeordert, denn Stan hatte die Kopien der Schriftstücke aus Gallegos Koffer in Mikeys Regalen gefunden. Den Rest der Nacht verbrachten wir damit alles zu sortieren. Dabei stießen wir auf mehrere Rechungen des Higher Lighter Bestattungsinstituts. Jede belief sich auf 75000 Dollar. Das brachte Sonny auf die Idee, dass das Beerdigungsinstitut die Tarnung für das Crack - Labor war. Es war ein idealer Ort. Im Einbalsamierungsraum, den nur die Angestellten etraten, wurde der Stoff hergestellt, in den Kühlräumen gelagert und bei Gefahr schob man alles in den Ofen." Castillo schickte Rico und Sonny zu dem noblen Appartementhaus, in dem Gallego residierte. Dort sollten sie auf den Durchsuchungs - und Haftbefehl warten.Rico dachte an Rhena. Sie hatte gesagt, sie würde sich melden... oder nicht? Nein, sie hatte so etwas gesagt wie, "... vielleicht bis nächste Woche." Aber die "nächste Woche" war vorbei. Jeden Abend hatte er seinen Anrufbeantworter abgehört, aber Rhena hatte nicht angerufen. Wahrscheinlich war es also besser sie zu vergessen.Plötzlich schrie eine Frau und riss ihn aus seinen Gedanken! IM NÄCHSTEN KAPIEL: DER VORHANG FÄLLT!
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191. DER VORHANG FÄLLT"Ich hörte sie etwas rufen wie, da wäre eine Leiche, aber da war Sonny schon losgelaufen und als ich am Wasser ankam, kniete er bereits neben dem schwer verletzten Mikey, der auf einem Boot lag. Seine durchnässte Kleidung ließ darauf schließen, dass man ihn für tot gehalten und ins Wasser geworfen hatte," erzäht Rico. "Sonny blieb bei Mikey, während ich zum Wagen lief und einen Rettungswagen rief. Kurz nachdem er ankam meldete sich Gina, um uns mitzuteilen, dass Don Gallego am Higher Lighter Beerdigungsinstitut aufgetaucht war. Da Mikey gut versorgt war fuhren wir hin." , knurrte Sonny unterwegs.seine Weise. Ihm fiel alles zu, der Erfolg, die Frauen... und als er abrutschte, glaubte er immer noch daran alles erreichen zu können>.Endlich wandte Rico den Blick von der vorbeiziehenden Landschaft ab. . "Am Higher Lighter Beerdigungsinstitut warteten wir anfangs auf Verstärkung, aber dann meinte Stan, Gallego hätte gerade einen Schuh aus seinem Kofferraum geholt. Gleichzeitig meldete Gina dass einer der Schrórnsteine anfing zu rauchen. Deshalb beschlossen wir zuzuschlagen," erinnert sich Rico. "Ich rannte los und näherte mich, immer wieder Deckung suchend, dem Gebäude. Die eisernen Geländer waren die Hauptgefahr. Von ihnen prallten die Kugeln ab und sausten in unvorhersehbaren Bahnen herum. Weißt du, wenn jemand eine Kanone auf dich richtet, dann kannst du Deckung suchen, weil du weißt, aus welcher Richtung die Kugel kommt, aber diese Eisengeländer änderten die Flugbahn des Geschosses. Man nennt das . Um mich herum spritzten Steine und Betonteile aus den Wänden und Kugeln schlugen mit hohem Ton gegen die Eisenstangen, als ich geduckt auf einen von Gallegos Männern zulief. Er war so damit beschäftigt Sonny unter Beschuss zu halten, dass er mich nicht bemerkte und ich ihn überwältigen konnte. Drinnen erwischten wir dann zwei Kerle dabei wie sie den Ofen anfeuerten. Eine Kiste hatten sie auch bereits entsorgt, aber eine weitere Kiste wartete noch auf ihre Vernichtung. Sonny rannte los, um Gallego zu erwischen, während ich die beiden Gangster in Schach hielt. Ein Blick in die Kiste zeigte mir, dass sie Camecho getötet hatten und ein Blick in den Ofen machte deutlich, dass da gerade eine Menge Crack durch den Schornstein ging." Nachdem die Gangster verhaftet worden waren fuhren Rico und Sonny zu Mikey ins Krankenhaus. Auf dem Flur kam ihnen Rhena entgegen. Sie war auf dem Weg zu einem Krankenzimmer, um dem Patienten dort die Infusion anzuhängen, die sie in den Händen trug., sagte Rico zu Sonny.Sonny sah Rhena an, dann Rico und nickte, ehe er weitereilte.Irgendwo begann ein Gerät zu piepen. Rhena entschuldigte sich erneut und eilte davon. Rico sah ihr nach, ehe er zu Mikeys Zimmer ging. "Der Bursche war tatsächlich noch am Leben," staunt Rico. "Es ging ihm jedoch wirklich schlecht. Gerade, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte erklärte er, er wäre blutig und pleite auf die Welt gekommen und hätte sich schon damals geschworen, mit Geld in der Tasche zu sterben. Deshalb bat er Sonny, wenigstens ein paar Geldscheine in der Hand halten zu dürfen, bis er tot war. Sonny war jedoch selber dauernd pleite, weil er immer wieder Sachen für seinen Sohn kaufte, die er zu Caroline nach Atlanta schickte. Er bat mich um Geld. In meinem Portmonnee befanden sich 200 Dollar, die ich ihm gab, aber ich bat die Schwester dafür zu sorgen, dass ich mein Geld zurück bekam." , meinte Sonny, als sie durch die Nacht fuhren. verdammten Drogen waren Schuld!>Rico schnaubte. "Plötzlich war uns klar, dass Mikey uns was vorgemacht hatte. Ich meine, er war schwer verletzt, daran bestand kein Zweifel, aber er war auch Schauspieler und er hatte ganz bestimmt keine Lust wegen des Raubüberfalls erneut ins Gefngnis zu wandern, falls er überlebte, woran er sicher ebenfalls glaubte. Schon auf dem Weg zum Krankenhaus ehielten wir einen Anruf, dass Mikey abgehauen war. Im Krankenhaus erfuhren wir dann, dass Mikey sogar noch in die Krankenhausapotheke eingebrochen war und 50 mg Dolantin gestohlen hatte. Der Arzt meinte zwar, Mikey käme auf Grund seiner Verletzungen und ohne Geld nicht weit, aber er hatte meine 200 Dollar und der Kerl war verdammt zäh!" du zahlst>, entgegnete Rico. <Ich bin nämlich pleite, falls du das schon vergessen hast>.Sonny lachte, schlug Rico auf die Schulter und meinte: Ebenfalls lachend stieg Rico in den Testarossa. so pleite bin, dass ich dieses Angebot annehmen muss!> IM NÄCHSTEN KAPITEL: RHENAS GEHEIMNIS
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192. RHENAS GEHEIMNISRico hörte das Telefon klingeln, bevor er die Wohnungstür erreichte. Er hatte bis in die Nacht mit Sonny zusammengesessen und darüber geredet, wohin ein verletzter Mann mit 200 Dollar in der Tasche gehen konnte, aber es war ihnen nichts eingefallen.Jetzt war Rico müde und wollte eigentlich so schnell wie möglich ins Bett, denn in vier Stunden klingelte schon wieder sein Wecker.Schnell schloss er die Tür auf, darauf hoffend, dass nicht Castillo am anderen Ende der Leitung war, um ihn zu irgendeinem Tatort zu schicken. , hörte er Rays fröhliche Stimme. Rico wurde hellhörig. Lieferungen aus Thailand, Laos oder Burma waren für ihn immer verdächtig. Das lag vermutlich nur an seinem Job, denn natürlich exportierten die asiatischen Länder Gewürze, Stoffe und eine Menge anderes, harmloses Zeug, an dem Vice nicht interessiert war., plauderte Ray. .Rico versuchte vergeblich ein Gähnen zu unterdrücken. , meinte Sonny auf dem Weg ins Büro., gab Rico zu bedenken. ., sagte Castillo,nachdem Sonny ihm alles erzählt hatte. "Wir beobachteten Petrosa drei Tage lang. (69 - HELDEN DER REVOLUTION). Der Mann residierte in einer zehn - Zimmer VIlla, ließ sich in einer Limousine herumkurven und war ständig mit einer anderen Frau unterwegs, wobei jede gut und gerne seine Tochter hätte sein können," erinnert sich Rico. "Am dritten Tag der Observation rief Castillo an und beorderte mich zu einem Haus in einer Gegend, in der vorzugsweise Sozialwohnungen waren. Zwei Streifenwagen waren bereits dorthin unterwegs." Die Siedlung war trostlos und grau und hatte nichts mit dem Milieu gemeinsam, in dem Rico sich normalerweise bewegte. Alles wirkte vernachlässigt, am Straßenrand stapelte sich der Müll. Etliche Säcke waren aufgerissen und der Gestank des Inhalts hatte unzählige Fliegen angelockt. Drch ein offenes Fenster im ersten Stock des Hauses, zu dem er geschickt worden war, donnerten Bässe zu ihm heraus. Es klang nach Heavy Metal, eine Richtung,mit der Rico sch nciht auskannte. Das einzige bunte hier in der Straße waren die rotierenden Blaulichter der Streifenwagen. Die uniformierten Kollegen erwarteten ihn bereits. , erklärte ein bulliger Polizist. . Sie gingen ins Haus und rannten den Flur entlang zur Tür von Appartement 1d, das zum Hinterhof hinausführte. Rico hörte einen Kerl brüllen: Die Antwort der FRau ging unter in den massiven Schlägen,mit denen der Mann versuchte in das Zimmer der Frau, seiner Schwester, einzudringen.Rico platzierte sich neben der TÜr, ämmerte mit der Faust hehen das Holz und rief: Die Antwort bestand aus einer Aneinanderreihung von Ausdrücken aus dem Fäkalienbereich und sollte Rico deutlich sagen, was der Typ hinter der Tür von der Polizei hielt. In der Wohnung splitterte Holz. Rico zögerte nicht länger. Er rammte seine Schulter gegen die Wohnungstür, die nachgab und krachend gegen die Wand schlug. eine Schulter schmerzte leicht, aber er ignorierte es. Eine Frau kreischte entsetzt, eine andere begann laut zu weinen.Rico sah sich schnell um. Er stand in einem Flur, von dem vier Türen abzweigten. In der Tür, die eindeutig ins Wohnzimmer führte, stand eine Frau in Jeans und einer grün - blau gestreiften Bluse. Ihr schwarzes Haar war spinnennetzartig von grauen Fäden durchzogen und ihre faltige Haut ließ sie älter aussehen, als sie vermutlich war. Sie hatte die Hände vor Mund und Nase geschlagen und weinte. Die Tür, die der Haustür gegenüber war, hing halb zersplittert in den Angeln. Rico gewahrte einen ausgemergelten Schwarzen, der gerade die Faust gegen jemanden erhob, den Rico nicht sehen konnte.Rico stürzte sich auf ihn, packte die erhobene Faust, drehte sie dem Kerl auf den Rücken, riss ihn herum und donnerte ihn gegen einen Schrank, der dort stand.
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193. DIE STECKNADEL IM HEUHAUFENAm nächsten Morgen lauschte Rico, während Trudy erzählte, was sie über Orrest Petrosa zusammengetragen hatte. Er war Kubaner mit venezolanischem Ausweis, war am 23. Februar 1980 nach Miami gekommen und hatte hier die Import- Exportfirma AQUINA TRANSFER gegründet. Es gab keine Polizeiakte, aber, wie Stan erklärte, eine weitere Person, die an ihm interesiert war. Wer der Mann war, wussten sie nicht. Rico erzählt: "Stan erhielt dann den Anruf, dass ein Diplomat namens Garvey, der viel Zeit mit Petrosa verbrachte, einen Hin - und Rückflug nach Kuba gebucht hatte. Sonny und ich rasten zum Flughafen, denn bis zum Abflug blieben uns zwanzig Minuten, aber am Flughafen stellten wir fest, dass der Mann das Flugzeug nicht bestiegen hatte. Stattdessen sahen wir ihn in ein Taxi steigen. Uns blieb keine andere Wahl, als ebenfalls ein Taxi zu nehmen, wenn wir Garvey nicht aus den Augen verlieren wollten. Unser Taxifahrer hieß Iwan und erklärte uns stolz, er hätte unsere Sprache nur durch das Fernsehen gelernt. Ich erinnerte mich sofort an einen anderen, sehr miesen Kerl, der das ebenfalls behauptet hatte: Triny De Soto. Aber Iwan sah nicht so aus, als wäre er ein Killer, der uns das Lebenslicht auspusten wollte. Im Gegenteil! Als Garvey vor einem uns unbekannten Gebäude aus dem Taxi sprang, begann Iwan herumzujammern. Offensichtlich hielt er uns für Leute vom KGB. Wär´s nicht so ernst gewesen, hätte ich lachen müssen. Wer hätte schon je einen schwarzen Russen gesehen?Bei dem Gebäude aber handelte es sich um die Kubanische Mission der Vereinten Nationen. Wir sagten Iwan, er solle auf uns warten und folgten Garvey ins Gebäude, wo er zwei Gepäckstücke abholte, die aus Kuba eingetroffen waren. Das fanden wir natürlich zemlich merkwürdig. Wer schickt schon an einem Tag nur seine Koffer auf die Reise, um sie am nächsten Morgen wieder in Empfang zu nehmen? Wir beschlossen, Garvey ein bisschen auf den Zahn zu fühlen, aber als wir uns als Polizisten zu erkennen gaben, biss der Mann plötzlich auf eine Zyankalikapsel, die an seinem Schlüsselbund befestigt gewesen war. Er starb schneller, als ich , rufen konnte. In seinem Gepäck fanden wir zehn Kilo Kokain, aber kein einziges Kleidungsstück und nichts, was auf eine Verbindung zwischen Garvey und Petrosa schließen ließ." , meinte Stan im Büro auf dem Weg zum Besprechungsraum. falls Izzy Recht hat. Wir haben bisher nichts gefunden, was ihn mit dem bösen, weißen Pulver in Verbindung bringt>., sagte Rico und wies auf das Foto des Unbekannten im Gebüsch, das Stan geschossen hatte., seufzte Gina. "Bei dem Unbekannten handelte es sich um den sehr gefährlichen DDR - Spionage - Spezialisten Klaus Herzog, wie Castillo uns sage," erinnert sich Rico. "Wir sollten ihn suchen und einkassieren." Den Rest des Tags fuhren Rico und Sonny auf der Suche nach Klaus Herzog herum. Sie klapperten alle möglichen Motels ab, zeigten Herzogs Foto an der Rezeption und hofften, dass jemand den Mann erkannte, aber sie ernteten nur Kopfschütteln.Sie klapperten die Bars und Kneipen ab und telefonierten zwischendurch mit Stan und Trudy, die, zusammen mit Gina, in Petrosas Nähe waren, aber Hezog blieb verschwunden. , seufzte Rico am Abend. , meinte Sonny. will, dann finden wir ihn auch nicht>.nicht>, meinte Rico frustriert. "Was uns allen entging war, dass Gina immer stiller wurde," gestand Rico. "Wir waren so sehr damit beschäftigt Petrosas Schwachstelle und den DDR - Spion zu finden, dass wir nicht auf Gina achteten. Dabei war das eigentlich nicht unsere Art. Da wir sehr eng zusammenarbeiteten, nahmen wir immer regen Anteil am Leben der anderen. Gina hatte erzählt, dass sie um Urlaub gebeten hatte, weil sie zu einem Vorsingen ins BLUE NOTE wollte. Normalerweise hätten wir sie anschließend gefragt, wie es denn gelaufen war, aber wir hatten es nicht getan. Dann bekamen wir endlich Zugriff auf Petrosa. Stan hatte beobachtet, dass Petrosas Chauffeur etliche Koffer ausgeladen hatte, obwohl Ptrosa nicht verreist gewesen war.Sonny und ich besorgten bei der wenig begeisterten Richterin, die wir beim Abendessen störten, einen Durchsuchungsbeschluss und rasten zu Petrosas Villa. Das Vögelchen war jedoch ausgeflogen, um, wie wir herausfanden, die Nachtigall im BLUE NOTE singen zu hören. Als wir dort ankamen, war schon alles vorbei. Petrosa lag tot am Boden, erschossen mit einer Kugel aus Ginas Waffe, und Herzog machte sich gerade durch die Hintertür aus dem Staub. Gina folgte ihm, aber als Sonny und ich ebenfalls die Hintertür erreichten, hielt Gina uns auf." , bat Gina eindringlich.Rico legte ihr die Hand auf die Schulter. Gina drehte sich halb um, obwohl Herzog längst verschwunden war. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Rico und Sonny zu, holte tief Luft und entgegnete: < Für mich ist er mein Vater, der Mann, der meine Mutter geliebt und nach ihrer Ermordung geschworen hat ihren Mörder, Petrosa, zu töten>., meinte Sonny und legte den Arm um Ginas Schultern. Er sah Rico an. .Rico nickte. . Stan brachte Rico nach Hause. .Stan grinste. .Rico zuckte die Achseln. . Dann stieg er aus, aber als er auf seiner Etage aus dem Aufzug stieg wurde ihm sofort klar, dass er jetzt keine Ruhe finden würde. IM NÄCHSTEN KAPITEL: ELEANOR
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194. ELEANORRico erzählt: "Seit zwei Wochen war in dem Appartement nebenan renoviert worden. Ich hatte oft morgens, wenn ich ins Büro fuhr, schon Stimmen und Geräusche aus der seit drei Monaten leerstehenden Wohnung gehört. Wenn ich irgendwann spätabends zurückkehrte, war natürlich niemand mehr dort. Tags zuvor hatte morgens ein Möbelwagen vor dem Haus gestanden und zwei Männer schleppten Möbel und Kisten ins Haus. Als Rico an jenem Abend nach Hause kam, war die Einweihungspaty in vollem Gang. Der neue Mieter hatte anscheinend alle Bewohner der Appartements auf diesem Flur eingladen. Die Tür stand offen und er hörte Tina Turner singen "Break every rule". Stimmengewirr, Gelächter und Gläserklirren drang zu ihm heraus. Gerade, als Rico seufzend an der offenen Tür vorbeiging, tanzte eine junge Frau aus dem Appartement, die ihm spontan ihre Arme um den Hals legte und ihn anlächelte. , antwortete Rico und blickte in die haselnussbraunen Augen der sonnengebräunten Frau mit den honigblonden Haaren. Sie war sehr hübsch, schlank, mit einem ovalen Gesicht und einer etwas zu langen, leicht spitz zulaufenden Nase. Gerade dieser winzige Makel verlieh ihr jedoch Attraktivität., stellte er sich vor.Eleanor West>, entgegnete sie lächelnd. . Sie bot ihm einen Drink an und Rico sagte ja. Aus dem Lautsprecher dröhnte "We are family" von Sister Sledge. In der Wohnung tummelten sich jede Menge Leute, die Rico nicht kannte. Ob sie in diesem Haus wohnten oder Freunde von Eleanor waren konnte er nicht sagen. Auf dem Schrank in der Küche hatte Eleanor ein kleines, einfaches Buffet aufgebaut: Belegte Brötchen, Frikadellen, Würstchen, mehrere Salate und eine Käseplatte. Getränke gab es ebenfalls in der Küche. In einer Ecke standen drei Männer, die sich über das Baseballspiel vom vergangenen Abend unterhielten, zwei Frauen redeten auf dem Balkon über irgendeinen Film, der gerade angelaufen war. Einige Paare tanzten eng zu "You don´t love me anymore", und andere hingen herumknutschend auf dem Sofa oder den Sesseln. Rico kam mit den Männern ins Gespräch, die zuvor schon über Baseball geredet hatten und sich nun einem Boxkampf zuwandten, der am nächsten Sonntag ausgetragen wurde. Bobby Sykes kämpfte gegen einen Newcomer aus Puerto Rico.Rico dachte an Larry. Er hatte mit Bobby trainiert, bis Guzman ihn ermorden ließ. Larry hatte an Bobby geglaubt, der inzwischen richtig gut und schon recht bekannt war. Larry wäre sicher stolz auf Bobby gewesen. Ab und zu tanzte Eleanor herbei, um ihn zu fragen, ob sie sein Glas auffüllen sollte oder auch, um ihn einfach dorthin zu ziehen, wo getanzt wurde., verriet sie, während sie mit Rico zu "Manic Monday" tanzte. immer still hier, wenn ich zum renovieren hergekommen bin>.Sie etwa nicht?>, fragte Rico amüsiert., bekannte Rico.Eleanor lachte. , erwiderte er gedehnt.unbedingt ausprobieren. Ich wette, Sie sehen damit absolut sexy und unwiderstehlich aus>. Sie schmunzelte. <Mir würde es gefallen!> "Ich ging erst gegen drei Uhr morgens nach Hause," erzählt Rico schmunzelnd. "Ich stand vor dem Spiegel im Bad und fragte mich allen Ernstes, ob Eleanor Recht hatte. Rico Tubbs mit Bart? Ich beschloss, es tatsächlich auszuprobieren. Als Fotografin hatte Eleanor sicher ein gutes Auge für solche Dinge und...- welcher Mann will nicht absolut sexy und unwiderstehlich sein?" IM NÄCHSTEN KAPITEL: DER DE PALMA MORD!
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195. DER DE PALMA - MORDAm nächsten Tag, als Rico müde ins Büro kam, sah Stan ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, meinte aber nur: . Zwei Tage später fragte Stan morgens: Er ginste Stan an. Stan fasst sich erneut ans Kinn. . "Eine Woche später sah ich bereits ziemlich struppig aus," erzählt Rico. "Ich hatte schon immer einen starken Bartwuchs und musste ich zwei Mal am Tag rasieren. Eleanor war total begeistert von mir und wollte mich zu einem Fotoshooting überreden, aber ich glaube, Castillo wäre nicht begeistert gewesen einen seiner Detectives auf irgendeinem Magazin zu sehen." Zehn Tage nach Eleanors Einweihungsparty meinte Stan kopfschüttelnd: .Ehe Rico antworten konnte kam Castillo aus seinem Büro und erklärte: . "Die Kollegen waren schon dort, das Tor zum Anwesen stand offen. Vier Streifenwagen standen vor dem Haus, dazu Leichenwagen und ein Van der Spurensicherung," erinnert sich Rico. "Salvatore De Palma war ein Geschäftsmann, der nichts mit dem Drogenmilieu zu tun hatte. - Zumindest nicht, soweit uns bekannt war. Jetzt lag die ganze Familie regelrecht hingerichtet im ganzen Haus verteilt.Salvatore De Palma hatte es allerdings noch selber geschafft den Notruf zu wählen und er hatte gesagt." Rico sah sich in dem riesigen, fast ganz in weiß gehaltenen Wohnzimmer um, das von viel Geld erzählte. In der Nähe der Glaswand zu Garten stand ein Steinway - Flügel, italienischer Marmor bedeckte den Boden und er vermutete, dass die beiden Gemälde - eins stammte von Visconti, das andere von Segall - echt waren. - So echt, wie das Blut, das eine Spur von der Eingangshalle zum Wohnzimmer zog. Rico vermutete, dass es De Palma wahrscheinlich nahe der Haustür erwischte. Sein Mörder hatte ihn für tot gehalten und liegen gelassen. Er war nach oben gerannt und hatte Ms. De Palma in ihrem Ankleidezimmer erschossen. Die beiden Kinder und deren Nanny lagen in dem großen Kinderzimmer auf der anderen Seie des Hauses. De Palma hatte gewartet, bis der Mörder das Haus verlassen hatte, ehe er sich zum Telefon im Wohnzimmer schleppte und den Notruf tätigte. Er verblutete jedoch, bevor die Sanitäter eintrafen. , grummelte Sonny missmutig. ., entgegnete Rico. .Sonny nickte. IM NÄCHSTEN kAPITEL: DAS RICO - GESETZ
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196. DAS RICO - GESETZ"Die Mosca - Familie war lange im Geschäft, sehr einflussreich, und sie kannten alle Tricks und Kniffe," erinnert sich Rico. "Sie schickten immer Leute aus ihrer "Familie" auf die teuersten Universitäten, um sie zu Anwälten ausbilden zu lassen und sie zahlten mit Sicherheit genug Geld an irgendwelchen dubiosen Typen, die dann die Drecksarbeit erledigten. In Miami leitete Frank Mosca die Geschäfte der Familie, die sich offiziell mit Im - und Exporten beschäftigte. Das war die Verbindung zu De Palma, der aus der gleichen Branche kam, dessen Geschäfte aber, wie wir herausfanden, wesentlich schlechter liefen. Drei Wochen arbeiteten wir an dem Fall und taten alles, um Mosca den Mord an De Palma und dessen Familie nachzuweisen. In dieser Zeit traf ich mich mehrmals mit Eleanor.Einmal kam ich abends nach Hause und sie hatte etwas selbst gekocht, ein anderes Mal hatte sie etwas bestellt oder sie hatte einen Tisch in einem Restaurant reservieren lassen. Unsere Beziehung war locker, aber genauso gefiel es mir. Es gab keine Zwänge und keine Verpflichtungen." Rico saß bereits an seinem Schreibtisch, als Sonny eines Morgens hereinstürmte, ein Grinsen auf dem Gesicht, als hätte er gerade den Jackpot geknackt. , verkündete er, goss sich einen Kaffee ein, knallte sich auf seinen Schreibtischstuhl und parkte die Füße auf dem Schreibtisch. Rico hatte den Freund beoachtet und wartete jetzt darauf, dass Sonny ihm alles erklärte., erzählte Sonny.. Sonny nahm Rcoi mit zu Jack Rivers, der mit seinem 17 - Jährigen Sohn Terry allein lebte., raunte Jack, als er die Haustür öffnete. .Sonny nickte. .Sie saßen zusammen, redeten über den Sturm, der zum Glück an Miami vorbeigezogen war, und darüber, dass Terry, der ein Football - Talent war, sehr wahrscheinlich ein Sportstipendium erhielt. "Nach drei Wochen konnten wir Mosca verhaften," erzählt Rico. "Dank Jack Rivers erfuhren wir, dass Mosca, zum Beispiel, jeden Freitag Geld von einem Mr. Shawcross erhielt. Deshalb platzierten wir uns am 4. August mit einem Richtmikrofon ausgerüstet in der 19. Straße und konnten tatsächlich ein deutliches Gespräch zwischen Mosca und Shawcross einfangen. Dieses Gespräch gab den Ausschlag. Es bewies, dass Mosca ein Kredithai war. Wir besorgten einen Haftbefehl und nahmen Mosca während einer Besprechung in seiner Firma fest. (70 - CROCKETT HINTER GITTERN) Er gab sich jedoch unheimlich cool und meinte, er wäre zu seinem Racketballspiel am Nachmittag wieder draußen.Das war natürlich nicht der Fall, aber während der Kautionsverhandlung, der ich auch beiwohnte, gab er sich locker und lustig und reichte Konfekt herum, während Alicia Carson, die Anwältin der Anklage, veruchte eine Freilassung gegen Kaution zu verhindern. Sie hatte die Anklage auf dem RICO - Gesetz aufgebaut.RICO steht für Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act. Dieses Bundesgesetz -18 U.S.C §§1961- 1968 wurde am 15. Oktober 1970 erlassen und wendete sich ursprünglich gegen das Racketeering der amrikanischen Mafia (La Cosa Norstra), und gegen die Vorgänge innerhalb der Gewerkschaften, besonders der Teamsters, der Transportgewerkschaft.Das RICO - Gesetz ist ein mächtiges, rechtliches Hilfsmittel, um kriminelle Aktivitäten und die Vereinigungen des organisierten Verbrechens zu bekämpfen.Außerdem ermöglicht der RICO - Akt den Bundesanwälten Klage zu erheben, wenn eine Person im Verdacht steht einer kriminellen Organisation anzugehören. Auf Mosca traf das eindeutig zu. Für eine solche Anklage genügt es, wenn der Angeklagte innerhalb von 10 Jahren 2 von 35 definierten Straftaten mit demselben Ziel oder Resultat begangen hat. Und es bietet die Möglichkeit auch durch zivilrechtliche Klagemöglichkeiten und umfangreiche Schadenersatzansprüche für geschädigte Dritte die Kriminalität zu verfolgen." Rico saß in einer Bank und beobachtete Mosca, der gegen eine Kaution von einer halben Million freigelassen wurde und arrogant zu ihm und Sonny sagte, sie sollten beim nächsten Mal vorher einen Termin vereinbaren., schwor Sonny, als er mit quietschenden Reifen, die eindeutig seine Wut widerspiegelten, vom Parkplatz auf die Staße bog. muss irgendwas stehen, womit wir ihn festnageln können!> Rico erzählt: "Dieser Mosca hatte sich wohl schon bei früheren Verfahren an die Zeugen herangemacht, um sie einzuschüchtern, oder er hatte versucht Geschworene zu bestechen oder einzuschüchtern. Seine Anwälte hatten eine Menge Geld damit verdient nach Verfahrensfehlern zu suchen. Sie hatten es immer geschafft ihn rauszuholen und bis man Mosca das nächste Mal verhaften konnte waren wieder ein paar wichtige Zeugen verschwunden. Das machte es natürlich nicht leichter überhaupt Zeugen zu finden. Deshalb wollten wir erreichen, dass die Geschworenen abgeschirmt wurden, aber Crawford von der Justizbehörde meinte, dass sich das Verfahren gegen Mosca zu lange hinziehen würde. Sonny und ich bekamen aus diesem Grund die Anweisung uns um die Zeugen zu kümmern, aber das war gar nicht so einfach." IM NÄCHSTEN KAPITEL: MOSCAS LANGER ARM
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197. MOSCAS LANGER ARMAchselzuckend kehrte Rico zum Wagen zurück und stieg ein. Fünf Mal hatte er am Haus von John Tomkins, einem der Zeugen, geläutet, aber drinnen war alles still geblieben. Ein Blick in die Fenster des Bungalows verdeutlichte, dass niemand zu Hause war.Auf der Rückseite des Hauses hatte er die sehr attraktive Nachbarin der Tomkins getroffen, die in Hotpants und Bikinioberteil im gGarten herumwerkelte. Von ihr erfuhr er, dass die Tomkins bereits am Tag zuvor sehr eilig mit etlichen Koffern aus dem Haus gekommen und weggefahren waren. Bei zwei weiteren Zeugen geschah das gleiche. Obwohl man ihnen gesagt hatte, sie sollten sich zur Verfügung halten, nahmen sie lieber eine Strafe wegen Missachtung in Kauf, als sich mit Moscas Leuten anzulegen. Sonnys Autotelefon klingelte und Rico nahm das Gespräch an. , sagte er, legte auf und erklärte: .Sonny schnaubte. .Rico nickte. . "Manchmal gibt es merkwürdige Zufälle," erzählt Rico. "Padino wäre vermutlich noch längst nicht entdeckt worden, aber seine Nachbarin hatte Eleanor West für ein Fotoshooting engagiert. Die Fotos sollten eine Überraschung für den Ehemann werden. Warum die Dame bei ihrem Nachbarn durchs Wohnzimmerfenster blickte, konnten wir nicht herausfinden. Jedenfalls lag Jimmy mitsamt dem Sessel, auf dem er gesessen hatte, auf dem Rücken und war tot. Eleanor kam zum Fotoshooting und fand eine vollkommen geschockte Kundin vor, die nur etwas von , sagte. Deshalb rief Eleanor bei mir im Büro an, aber ich war ja unterwegs. Die Kollegen waren bereits vor Ort, ebenfalls ein Krankenwagen, der Jimmys geschockte Nachbarin ins Krankenhaus bringen sollte. Eleanor wollte lieber nach Hause und ich bot mich an, sie dorthin zu bringen." , sagte Sonny. . Sein Blick hing an Eleanor, aber Rico war schon klar, warum er Moscas Namen nicht erwähnen wollte. .Rico nickte. Er ging mit Eleanor zu deren Wagen, öffnete ihr glant die Beifahrertür und schloss sie, nachdem Eleanor eingestiegen war. Einige Minuten lang fuhren sie schweigend. Dann fragte Eleanor: , erwiderte Rico. .Im Radio sang Gloria Loring "Friends And Lovers", während Rico den Wagen übr den Expressway steuerte.Dann fragte Eleanor: .Eleanor legte ihre Hand auf Ricos Hand, die lässig auf dem Schaltknüppel lag. .Rico lächelte sie von der Seite an. . Rico erzählt: "Es dauerte fast zwei Stunden, bis Sonny kam, um mich abzuholen. Er wirkte nicht zufrieden. Er sagte, Mosacas Anwälte würden, laut Alice, herausfinden, dass Sonny einen Informanten hatte und auf die Nennung des Namens bestehen. Sonny würde Jack aber auf keinen Fall verraten, sondern lieber ins Gefängnis gehen. Allerdings wollte er zuerst versuchen Jack zu überreden sich ins Zeugenschutzprogramm aufnehmen zu lassen. Deshalb fuhren wir zu ihm, aber Jack lehnte Sonnys Angebot ab. Uns blieb nur zu hoffen, dass Moscas Anwälte nichts von dem Informanten erfuhren, aber miese, reiche Individuen kennen immer noch miesere, arme Typen, die bereit sind selbst ihre Mutter gegen Bares an den Teufel zu verhökern." IM NÄCHSTEN KAPITEL: VORBEREITUNEN FÜR DIE VERHANDLUNG
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198. VORBEREITUNGEN FÜR DIE VERHANDUNGRico wartete auf Sonny und er wurde allmählich ungeduldig. Die Gerichtsverhandlung begann um neun. Jetzt war es viertel vor neun. Rico hasste es nach wie vor zu spät zu kommen. Es hieß zwar immer, man würde sich seiner Umgebung anpassen - und Sonny war kein Pünktlichkeitsfanatiker - , aber in diesem Punkt hatte Rico sich nicht verändert. Schließlich raste Sonny heran, hielt mit quietschenden Reifen und Rico stieg ein., knurrte Rico., entschuldigte sich Sonny und schoss los.mir, Tubbs> "Wir kamen gerade noch pünktlich im Gerichtssaal an," berichtet Rico. "Alice hatte beantragt, dass die Geschworenen anonym bleiben sollten und Richter DeLa Port gab dem statt. Da er auch ihre Argumente, die sie wegen Mosca zu dem De Palma Mord überzeugend fand, wurde Moscas Freilassung auf Kaution zurückgezogen. Das war natürlich mehr als erfreulich, auch wenn Mr. Schenker, Moscas Anwalt, protestierte. Aber nun kam der schwierigste Teil. Wir mussten dafür sorgen, das die Geschworenen täglivh zum Gericht kamen, ohne dass Moscas Leute herausfanden wer sie waren und woher sie kamen. Das System war im Grunde genommen ganz einfach. Wir hatten am ersten Tag drei identische Kleinbusse. In zwei davon saßen Polizisten, in dem dritten die Geschworenen. Am nächsten Verhandlungstag sollten die Geschworenen in einem anderen Kleinbus sitzen. Es war geplant sie in einem Schulbus zu transportieren und sie auf sechs Limousinen zu verteilen. Außerdem sollten sie niemals zwei Mal hintereinander am gleichen Ort abgeholt werden. Ich verbrachte einige unruhige Nächte und es hatte nichts damit zu tun, dass ich sie mit Eleanor verbrachte. Die Beziehung zwischen uns war etwas besonderes. Ncht, weil wir geglaubt hätten, sie würde ewig dauern, sondern weil wir beide genau wussten, dass es nicht so war. Eleanor war kein Typ für eine dauerhafte Beziehung. Sie war gerade 30 geworden, aber schon neun Mal umgezogen, seit sie ihr Elternhaus verlassen hatte. Wenn sie ein tolles berufliches Angebot bekam oder plötzlich eine Idee hatte, würde sie ihre Sachen packen. Was ich zu dem Zeitpunkt natürlich nicht wusste war, dass unsere Beziehung auf ganz andere Weise enden würde. Um auf den Fall zurückzukommen: Die Zeugen sprangen nacheinander aus Angst ab, litten plötzlich unter einem Erinnerungsverlust oder behaupteten, wir hätten da was falsch verstanden.Im Gerichtssaal ließ Mosca seinen muskelbepacktenn Bodyguard aufmarschieren, der aussah wie das Aushängeschild für die Benutzung von Anabolika. Alice ließ sich jedoch nciht beeindrucken. Sie zeigte dem Zeugen, Mr. Shawcross, einen Umschlag und fragte ihn, ob er das Geld immer in so einen Umschlag hatte schieben müssen, aber Mr. Shawcross erklärte, dass af dem Umschlag immer ein Logo von Mosca Enterprises gewesen wäre. So einen hatte Alice in der Hand. Schenker wollte ihn sehen, Mosca nahm ihn und ließ ihn fallen. Im ersten Moment dachte ich, es wäre ein Versehen gewesen, aber dann wurde mir klar, dass es Absicht gewesen war. Schenker und Mosca hatten natürlich gewusst, dass ein Umschlag als Beweisstück vorgelegt werden sollte und hielten unter dem Tisch ein präpariertes Exeplar parat, das explodierte." , sagte Sonny, als er und Rico abends auf dem Boot saßen. ., entgegnete Rico. "Am nächsten Tag, als Sonny gerade bei mir zu Hause angehalten hatte, um mich mit ins Gericht zu nehmen, klingelte sein Autotelefon. Am anderen Ende war Terry, der total panisch klang. Sonny beruhigte ihn und sagte ihm, dass ich vorbei käme, weil er einen Termin am Gericht hatte. Deshalb nahm ich meinen Wagen und bekam nichts von der Show mit, die Schenker vor Gericht abzog," erzählt Rico. IM NÄCHSTEN KAPITEL: UNGEREIMTHEITEN
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199. UNGEREIMTHEITEN"Ich rief Trudy an und bat sie herauszufinden, was mit Jack Rivers passiert war. Dann fuhr ich zu Terry, der immer noch sehr aufgeregt war, als ich dort ankam. Die Nachbarin hatte wohl beobachtet, wie zwei Männer Jack aus dem Haus geschleppt hatten. Deshalb hatte sie die Polizei gerufen, die wenige Minuten nach Terry das Haus erreichte. Terry war nicht dabei gewesen, als sein Vater abgeholt wurde. Er war gerade vom Ausscheidungsspiel in Lauderdale zurückgekehrt. Terry war besorgt. Er hatte Angst um seinen Vater und verstand nicht, was genau vor sich ging. Ich vermutete, dass die Sache mit Mosca zusammenhing, und ich fürchtete, Moscas Leute könnten sich auch Terry schnappen, um ein besseres Druckmittel gegen Jack zu haben. Ich fragte Terry, ob er für eine Weile woanders wohnen konnte, und er antwortete er könnte sicher bei einem Kameraden aus seiner Football - Mannschaft unterkommen. Ich bat eine Polizistin ih dorthin zu bringen. Dann rief Trudy an, um mir zu sagen, dass Jack wegen des Verdachts auf Drogenbesitzes verhaftet und ins Metro Dade efängnis gebracht worden war. Da wusste ich, dass ich mich beeilen musste, denn dort saß Mosca und, wie Trudy mir knapp mitteilte, auch Sonny. Ich sagte ihr, sie solle Alice anrufen, ich führe schon mal zum Haus des Richters, wo ich Alice treffen wollte." Rico raste zum Haus des Richters DeLa Port, der mit seiner Familie einen gemütlichen Tag im Garten verbrachte. Dort erwartete Alice Carson ihn bereits. Nachdem sie dem Richter klargemacht hatte, dass er sofort Jack Rivers´ Freilassung unterschreiben musste (den Redepart überließ Rico ihr gern), rasten sie zum Gefängnis. Es schien, als kämn sie noch rechtzeitig dort an, aber Rico gesteht: "Ich hatte ein verdammt ungutes Gefühl und ich wusste, dass es mir erst besser gehen würde, wenn Jack in Sicherheit war. Außerdem musste ich automatisch an den Fall denken, bei dem ich selber undercover im Gefängnis in Bolton gewesen war. Dort hatte man niemandem trauen können und genau so erging es mir hier. - Und dann tauchte ein Vollzugsbeamter auf. Er bemühte sich geschockt zu wirken, aber eine oskarreife Darbietung war es nicht. Der Mann behauptete, Rivers wäre zu dicht an einer Zelle vorbeigegangen, obwohl er ihn extra angewiesen hätte in der Mitte des Ganges zu bleiben. Der Kerl, der in der Zelle saß, hätte blitzschnell durch die Gitter gegriffen und Rivers erwürgt. Geglaubt haben Alice und ich das keinen Augenblick lang, aber das Gegenteil beweisen konnten wir auch nicht." Rico fuhr zu Terry, um ihm die schlimme Nachricht zu überbringen, während Alice sich bei Richter DeLa Port für Sonnys Freilassung einsetzte.Während der ganzen Fahrt dachte Rico darüber nach, was er Terry sagen sollte, aber als er dem Jungen gegenüberstand, sah Terry ihm bereits an, dass etwas furchtbares passiert sein musste. Er schüttelte permanent den Kopf, als könnte er das, was geschehen war, allein dadurch ungeschehen machen., sagte Rico..Einen Moment lang erstarrte Terry komplett. Dann warf er Rico schreiend hinaus. Rico ging. Er wusste, Terry wollte nicht, dass er ihn weinen sah. Am nächsten Morgen klingelte Ricos Autotelefon, kaum dass er hinter dem Steuer saß. Am anderen Ende war Sonny. ., erwiderte Rico. Eine halbe Stunde später stieg Sonny ein, und bat ihn, ihn zu Terry zu fahren. , knurte Rico. Eine Weile fuhren sie schweigend dahin. , gestand Sonny sclhießlich. .Rico antwortete nicht. Er hatte dem nichts hinzuzufügen. Terry war nicht mehr bei seinem Freund, sondern zu Hause. Rico kaufte sich an einem Kiosk einen Herald, fuhr Sonny zum Strandhaus der Rivers, und wartete Zeitung lesend im Wagen. Als Sonny zurückkehrte, trug er einen Karton unter dem Arm. Rico erinnert sich: "Wir saßen den Rest des Tages und die ganze Nacht in Alice Carsons Büro. Wir schütteten so viel Kaffee in uns rein, dass ich befürchtete, mir würden Kaffeebohnen aus den Ohren wachsen und ich könnte bis Weihnachten kein Auge mehr zukriegen. Wir sichteten und sortierten jeden Schnipsel in diesem verdammten Karton, ließen uns abends Essen vom Chinesen bringen, und arbeiteten weiter. Um zehn am nächsten Morgen würde die Gerichtsverhandlung fortgesetzt werden. Bis dahin musste auch der Richter das Material gesichtet und es als Beweismaterial anerkannt haben. Um es kurz zu machen. DeLa Port erkannte es an, Schenker erhob Einspruch. Mir schmerzte der Magen von dem vielen Kaffee und ich war angespannt wie eine Stahlfeder. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass Mosca noch einen Trumpf im Ärmel hatte, und ich sah Sonnys Gesicht an, dass er ähnlich dachte. Dann erhielt Alice eine Mitteilung, die sie veranlasste den Richter zu bitten die Geschworenen hinauszubitten. Danach erklärte sie, dass der Geschworene Nummer 7 eine erhebliche Geldsumme empfangen hatte. Da wussten wir, dass Moscas Leute einen Geschworenen entdeckt hatten. Mir war klar, dass wir das Geld an der angegebenen Stelle finden würden und es spielte keine Rolle, dass der Mann fassungslos beteuerte diesen Koffer nicht zu kennen. Der Richter musste das Verfahren für fehlerhaft erklären und die Geschworenen entlassen, um Mosca anschließend auf Kaution freizlassen. Für uns bedeutete es, dass wir neue Beweise suchen mussten für ein neues Verfahren. Das ist oft das Frustrierendste an unserem Job. Über Wochen und Monate sammelst du Beweise, schlägst dir mit Überwachungen die Nächte um die Ohren, oder treibst dich in verräucherten Bars und Kneipen herum, um am Ende den Gangster in seiner glänzenden Limousine oder ein Flugzeug steigen zu sehen. Trotzdem machst du weiter, denn die Gangster gewinnen nicht immer. Terry wusste nichts von solchen Dingen. Er war nur ein Junge, der miterleben musste, dass der Kerl, der für den Tod seines Vaters verantwortlich war, lächelnd aus dem Gerichtsgebäude spaziere. Anscheinend hatte er aber mit so etwas gerechnet. Er bedrohte Mosca mit einer Waffe und Sonny und ich hatten keine andere Wahl, als Mosca zu retten. Wir hätten dem Mistkerl liebend gern das provozierende Grinsen aus dem Gesicht geprügelt, aber wir waren Polizisten. Wir mussten Terry stoppen und dann zusehen, wie Mosca in seine blankpolierte Limousine stieg." IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN NERVIGER ROTSCHOPF
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200. EIN NERVIGER ROTSCHOPF, erwiderte Rico., sagte Sonny. Er drehte sich halb um und blickte zwischen den Nackenstützen durch. . "Als ich abends zu Eleanor kam lief der Fernseher," erinnert sich Rico. "Irgendso ein Prediger quatschte den Leuten einen Blumenkohl ans Ohr, um ihnen Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich hatte nie viel übrig für diese Prediger, weil es den meisten nur um ihre persönliche Bereicherung geht. Ich hätte nie gedacht, dss ausgerechnet dieser schwergewichtige Kerl, der die Zuschauer mit durchdringendem Blick zum spenden aufforderte, eine Rolle in dem miesen Stück spielen würde, das mich beinah meine Existenz kostete." - Sie machte Gänsefüßchen in die Luft- <... Bürokratie alles Geld aufgefressen hat, sondern er gesteht, dass er es selber braucht>., entgegnete Rico. <Mich beeindruckt er jedenfalls nicht mit seinem Gesülze>.Elanor zuckte die Achseln. andere fröhlich machen sollte. (71 - DAS GOLDENE KALB) Vier Nächte schlugen wir uns um die Ohren, dann tauchte der Wagen auf. Am Steuer saß ein Rotschopf mit einem Kopftuch und einer Sonnenbrille in der Größe von Wagenrädern. Ich kam mit ihr ins Geschäft und zeigte ihr einen Beutel voller bunter Muntermacher, für die sie bereit war 3500 Dollar zu bezahlen. Als ich ihr allerdings meine Dienstmarke unter die Nase hielt wollte sie flüchten.Sonny brachte sie mit einem Warnschuss aus der Bahn und sie landete im Schaufenster eines Elektrofachgeschäftes. Tja, und als wir sie verhaften wollten, fiel unser Blick auf die eingeschalteten Fernseher im Schaufenster. Dort sang gerade Reverend Bill Bob Proverbs Frau Leona... - die gleiche Frau, die wir gerade festnahmen. So fing sie an, die Sache, die mich beinah meine Existenz gekostet hätte." , brummte Sonny auf dem Weg ins OCB. mir schon das Theater, das Ms. Proverb bei der Verhaftung veranstaltet hat>, meinte Rico. .Sonny nickte nur. Im OCB heulte und jammerte leona herum, aber Rico fiel durchaus auf, dass sie ihre Stimme sofort auf "Cool" umschalten konnte, als sie ihren Anwalt anrief, um danach sofort wieder zur Heulsuse zu werden, die dem Teufel die Schuld für alles gab. Mehr als einmal sah Rico zu Sonny hinüber und sein Blick sagte deutlich: Die geht mir auf die Nerven!MIndestens ebenso nervig war der quasselnde Anwalt der Proverbs."Ich weiß nicht mehr, wer mir mehr auf den Nerven herumtrampelte," bekennt Rico. "Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, dass alle Kriminellen gleich behandelt werden sollten. Nur, weil jemand prominent ist, sollte er keine Sonderbehandlung eralten. Der Staatsanwalt meinte jedoch, das Video, das Stan gemacht hätte, wäre vielleicht nicht gut genug, um wirklich als Beweismittel zugelassen zu werden, weil es voller Störungen war. Ausschlaggebend würde letztendlich wohl meine Aussage sein. Ich würde sagen, wie es gewesen war und dann würde Leona Proverb, deren Anwalt drei Anklagen abwenden konnte, endlich ihre gerechte Strafe erhalten." IM NÄCHSTN KAPITEL: REINGELEGT!
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