Ricardo Tubbs: Die große Biografie


Christine

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125. EIN EINBRECHER, GENANNT "DER SCHATTEN""Ein paar Tage später beorderte Castillo Sonny und mich zu einem Tatort in eienr noblen Wohngegend," erinnert sich Rico. "Am Telefon hatte er gesagt, die Zentrale wollte, dass wir eingreifen, um den SCHATTEN dingfest zu machen. Aus den Medien wussten wir ja bereits etliche Dinge, aber Sonny meinte unterwegs auf seine oftmals ironische Art, dass man das Zeug, mit dem der Kerl herumspielte, nicht Kokain, sondern Mehl nannte. Er sagte: Am Tatort erwartete uns eine beeindruckende Polizeipräsens, eine große Schar äußerst aufgebrachter Anwohner und Lieutenant Ray Gilmore. Er hatte den Fall bisher bearbeitet und war alles andere als erfreut über unser Einmischen. (51 - SCHATTEN IN DER NACHT) Gilmore war ein drahtiger Typ, dem ein Friseurbesuch ziemlich gut getan hätte. Er wirkte unberechenbar. Auf der einen Seite wirkte er aggressiv und zeigte uns deutlich, dass er uns nciht dabei haben wollte, aber im nächsten Moment führte er uns zum Tatort, um uns alles zu erzählen, was er wusste. Der SCHATTEN ging immer zuerst in die Küche, aß und richtete eine Riesensauerei an. Danach ging er zum Schlafzimmer der Hausbewohner, stahl eine Hose, besorgte sich einen Lippenstift und malte das schlafende Paar und sich selbst mit erhobenem Messer daneben an eine Wand. Der Kerl war echt krank! Ich traute aber auch Gilmore nicht. Sein Verhalten erschien mir ebenalls nicht ganz gesund. Irgendwie... schizophren!" Rico und Sonny besorgten sich im Archiv alle Einbruchsakten der vergangenen drei Jahre, die in irgendeiner Weise Ähnlichkeit mit diesem Fall hatten. Dann kauften sie Doughnuts und fuhren ins Büro. Bis zum Abend hatten sie drei Kannen Kaffee konsummiert und etliche Unterlagen studiert. Einen brauchbaren Hinweis auf den SCHATTEN fanden sie an diesem Tag jedoch ebenso wenig wie an den folgenden Tagen. Rico blieb keine Zeit über Laura nachzudenken oder über die Ereignisse in Bolton. Wenn er endlich nach Hause kam, nach einem langen, ermüdenden Tag, verlangte es ihn nur nach einer Dusche und seinem Bett. Mehr als drei oder vier Stunden Schlaf bekam er jedoch nicht, denn Gilmore drängte. "Nach fünf Tagen konnten wir kaum noch klar denken," erinnert sich Rico. "Alles drehte sich nur noch um diesen SCHATTEN und Gilmore schien unbedingt beweisen zu wollen, dass wir "Superstars von Vice", wie er uns nannte, nicht kompetent genug waren, um an diesem Fall zu arbeiten.Da hatte Sonny beim Frühstückskaffee bei Nick die Idee einen Kerl namens George T. Wyatt aufzusuchen. Wyatt war ein Fassadenkletterer gewesen. Sony hatte ihn nach dem 22. Einbruch dingfest gemacht. Bei diesem Einbruch war wohl irgendwas schief gelaufen. Wyatt stürzte ab, Sonny sammelte ihn ein. Wyatt saß seitdem im Rollstuhl. Wir nahmen Gilmore mit, den mal wieder eine Aura unglaublicher Wut umgab. Es kam mir so vor, als betrachtete Gilmore den SCHATTEN als etwas persönliches. Er wollte den Fall lösen, aber er hatte dennoch nichts dagegen mit uns zu Wyatt zu fahren, der in einer Pflegeeinrichtung lebte. Ihn mitzunehmen, war jedoch keine so gute Idee, denn während Wyatt uns von einem Kerl erzählte, den er im Krankenhaus kennen gelernt hatte, rastete Gilmore erneut aus. Er schrie, der Kerl wäre wegen Mordes an einer Frau und ihrem Kind hingerichtet worden und dann stürzte er sich auf Wyatt. Er warf ihn aus dem Rollstuhl und ich musste ihn festhalten, damit er nicht auf den hilflos am Boden liegenden Mann einprügelte." Gilmore wurde verhaftet, Rico fuhr sehr nachdenklich mit Sonny ins Büro. Er stellte die wenigen Informationen zusammen, die sie über den SCHATTEN hatten: Er arbeitete am Tag, war kein Vegetarier und weil er Handschuhe trug, hinterließ er keine Fingerabdrücke. Er liebte die Hosen anderer Leute und besaß ein auf gefährliche Weise kindliches Gemüt, wie die Schweinerei mit dem Mehl und die Zeichnungen zeigten. Abends eilte Stan ins Büro und erklärte, da wäre ein Anruf aus Dade County eingegangen. Der Anrufer behauptete an der 13. North - East und Baydrive wäre ein Eindringling. "Wir rasten mit meinem Wagen hin," erzählt Rico. "Die Kollegen waren bereits dort, die Hausbewohnerin stand draußen und sagte, er wäre in der Küche. Dann fielen jedoch Schüsse im Haus. Sie passten überhaupt nicht zum SCHATTEN. Er besaß, den Zeichnungen nach zu urteilen, ein Messer, aber keine Schusswaffe. - Allerdings weiß man bei so einem Verrückten nie, was er als nächsts tun wird. Die Haustür stand offen. In der Küche war niemand, aber in der Waschküche hockte Gilmore wie eine irre Riesenspinne auf der Tiefkühltruhe. Er behauptete, darin läge der SCHATTEN, aber als ich die Truhe öffnete, lag dort die von Schüssen regelrecht zerfetzte Leiche eines älteren Mannes in einem dunklen Bademantel. Es stellte sich heraus, dass es sich bei der Leiche um den Hausbesitzer handelte. Er war auf Geschäftsreise gewesen, anscheinend vorzeitig zurückgekehrt und war, nachdem er sich lesie umgezogen hatte, in die Küche gegangen. Dort erwartete ihn Gilmore, der geglaubt hatte, der SCHATTEN würde in dieser Nacht dieses Haus aufsuchen." Zurück im Büro wurde Rico allerdings klar, dass er sich nicht nur Sorgen wegen des SCHATTENS, sondern auch um Sonny machen musste. Er merkte, dass der Freund anfing sich ebenso in den Fall zu verbeißen wie Gilmore es getan hatte. Obwohl Castillo Sonnys Arbeitseifer bremste und sie nach Hause schickte, wusste Rico, dass Sonny seine Gedanken nicht einfach ausblenden konnte. Alles, was er tun konnte, war ein Auge auf Sonny zu haben, in der Hoffnung, dass er nicht als Gilmores Zimmergenosse endete. "Sonnys Besessenheit wuchs stündlich," erinnert sich Rico. "Wir fuhren zu den zehn Häusern , in die der SCHATTEN eingebrochen war, und redeten mit den Leuten. Sonny machte sich Notizen zu den Häusern, der Lage der Fenster, durch die er eingestiegen war und alle möglichen anderen Dinge. Etwa zehn Tage, nachdem wir den Fall übernahmen, klingelte er mich aus dem Bett. Ich hatte zwei Stunden geschlafen und wusste im ersten Moment gar nicht, was er wollte. Er gab mir die Namen einer Straßenkreuzung, wohin ich kommen sollte. Er hatte, wie ich dann herausfand, auch unsere Kollegen geweckt und behauptet, er hätte es im Traum gesehen. Der SCHATTEN würde in dieser Nacht wieder zuschlagen. Zwei Stunden lang suchte wir alles ab, ohne fündig zu werden. Er fragte mich, ob ich ihn für verrückt hielt. Ich sagte vorsichtig: (51a) 24:10 Na ja, die Grenze zwischen harte Arbeit und Besessenheit ist dünn.iIch wollte ihm nicht offen sagen, dass ich es schon ein bisschen verrückt fand auf Grund eines Traums nachts stundenlang die Gegend zu durchsuchen.Im Nachhinein muss ich zugeben, dass die Nacht für Susan Cunningham anders verlaufen wäre, hätten wir Sonnys Traum ernster genommen." Susan Cunningham war 24 und lebte allein in Jefferson. Der SCHATTEN hatte sie überfallen und versucht sie zu vergewaltigen, aber es hatte nicht funktioniert. Er hatte sie sogar mit Lippenstift bemalt und mit Mehl eingerieben, aber selbst diese Stimulation, sofern es eine war, hatte versagt." Rico bemerkte jedoch besorgt, dass Sonny sich immer weiter in die Sache hineinsteigerte. Er versuchte an der Seite des Freundes zu bleiben und für Gspräche zur Verfügung zu stehen, aber Sonny redete nicht, er experimentierte. Versuchte, sich in den Kerl hinein zu vesetzen. "Und er schaffte es wirklich die nächste Tat des Verrückten zu verhindern. Ich denke, dieses Mal hätte es sicher eine Leiche gegeben," gesteht Rico. "Sonny htte alle infrage kommenden Häuser fotografiert, was ich, ehrlich gestanden, ziemlich verrückt fand. Aus diesen Fotos wählte Sonny das Haus aus, das der SCHATTEN seiner Meinung nach als nächstes aufsuchte. Dann fuhren wir zu Gilmore. Eigentlich hatte ich das nicht tun wollen, denn Sonny war, meiner Meinung nach, gefährlich nahe an der Grenze zum durchdrehen. Ich wollte den Fall lieber abgeben, aber Sony meinte, wenn Gilmore ein anderes Foto wählte, dann gäbe er auf.Mit dem Kompromiss konnte ich leben. Schließlich würde es vielleicht eine halbe Stunde oder so dauern und dann durfte sich jemand anders mit dem SCHATTEN herumschlagen. Gilmore entschied sich jedoch für das gleiche Foto und in dem Haus fanden wir den Kerl tatsächlich und zum Glück früh genug für die Frau, die dort wohnte, und für Sonny.Danach schckte Castillo uns nach Hause. Wir sollten uns erholen, aber daraus wurde für mich nichts." IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN ANRUF AUS JAMAIKA
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126. EIN ANRUF AUS JAMAIKARico fuhr Sonny zur St. Vitus Dance. Immer wieder sah er zu dem Freund hinüber, der still neben ihm saß und aus dem Fenster starrte. Sonny wirkte vollkommen erschöpft und die Ringe unter seinen Augen waren ungefähr so groß wie die berühmten Schwarzen Löcher. Als sie den Jachthafen fast erreicht hatten sagte Sonny ehrlich: er als nächstes tun, wo er zuschlagen würde und nach welchen Kriterien er die Häuser auswählte. Ich konnte an keinem Haus mehr vorbeifahren, ohne es mit seinem Blick zu betrachten>., stimmte Rico zu. Er parkte den Wagen und sie gingen Richtung Boot. Auf einigen Booten fanden offensichtlich Partys statt. Alle Fenster waren hell erleuchtet. Laura Brannigans "I Found Someone" vermischte sich nach wenigen Schritten mit "Invisible Touch" von Genesis, um kurz vor der St. Vitus Dance von Madonnas "Papa Don´t Preach" abgelöst zu werden. , gestand Rico., sagte Sonny.Rico seufzte. . Sonny holte Bier hoch und sie saßen zusammen an Deck. Sonny seufzte, während sein Blick zu den Lichtern der Stadt schweifte. wirklich zu alt für diesen Job>., antwortete Rico und genehmigte sich einen Schluck aus der Flasche. ich wollte nie etwas anderes werden als Polizist. Etwas Gutes tun. Die Bösen von der Straße holen>. Sonny betrahtete sich die Sterne. Musikfetzen wehten herüber, das Boot dümpelte sanft gegen den Anleger und das Wasser gluckerte leise. Sonny nahm einen weiteren Schluck, Rico hörte zu. Sonny fuhr fort: .Du sagst es>. Es war schon spät, als Rico nach Hause kam. Als erstes fiel ihm der blinkende Anrufbeantworter auf. Er drückte auf den Knopf und hörte die Stimme seines Cousins Ray. . Ray nannte Rico eine Telefonnummer, die dieser nicht kannte. Ray redete jdoch sehr schnell und Rico hatte gerade keinen Stift zur Hand. Den Stift, der eigentlich immer in der Innentasche seines Jacketts steckte, hatte er an dem Haus, wo sie den SCHATTEN verhafteten, einem Kollegen geliehen, der wohl vergessen hatte ihn zurückzugeben. Nachdem er sich einen anderen Stift besorgte, hörte er den Anrufbeantworter erneut ab, schrieb die Nummer auf und wählte sie. Ray nahm nach dem ersten Klingeln ab, als hätte er die ganze Zeit neben dem Telefon gesessen. , stotterte Ray. , sagte Rico,als er einsah, dass er am Telefon keine vernünftige Auskunft bekommen würde. . Rico beendete das Gespräch. Er war sehr beunruhigt, denn Ray geriet selten derartig aus der Fassung. Es musste wirklich eine Katastrophe passiert sein.Aber was? IM NÄCHSTEN KAPITEL: WAS IM PARADISE VIEW GESCHAH
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127. WAS IM PARADISE VIEW GESCHAHRico erreichte Castillo gleich am nächsten Morgen im Büro. Da er davon ausging, dass sein Boss seinem Urlaub zustimmte (immerhin ging es um einen familiären Notfall), hatte er den Flug bereits gebucht und sogar schon eine Tasche gepackt, denn der Flieger hob um 11:50h ab. - Wenn er pünktlich war. Castillo war einverstanden. Rico wählte die Nummer auf Jamaika, nannte Ray eine vermutliche Ankunftszeit, und machte sich früh genug auf den Weg.Die ganze Zeit kreisten seine Gedanken nur um die Frage, was passiert sein mochte. Als er Ray wegen der Ankunftszeit anrief, hatte er nach Onkel Joseph und Tante Catherine gefragt, aber Ray meinte nur: Rico nahm deshalb an, dass die Katastrophe seinen Onkel und seine Tante betraf. Hatten sie einen Unfall gehabt? War einer plötzlich schwer erkrankt?Onkel Joseph war es nach seinem Schlaganfall eigentlich wieder recht gut gegangen. Hatte er einen weiteren Schlaganfall erlitten? Als Rico im Flugzeug den Sicherheitsgurt anlegte war er davon überzeugt, dass etwas anderes geschehen sein musste. Ray hatte ihn nicht von Zuhause aus angerufen, denn die Nummern des PARADISE VIEW - die privaten, wie die des Büros und der Rezeption - kannte er auswendig. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in senem Bauch aus: Keine Information über Onkel und Tante und Ray, der völlig durch den Wind war, war nur unter einer fremden Telefonnummer erreichbar. Das deutete auf ein Verbrechen hin. Wenn das PARADISE VIEW ein Tatort war, wurde dieser gesperrt. Rays Worte geistrten durch seinen Kopf: Es gab keine Anzeichen...wenn ich irgendwas gemerkt hätte...Es ergab alles keinen Sinn! Ray erwartete Rico am Flughafen. Er sah übernächtigt aus und wirkte fahrig, als er Rico umarmte., gestand er erleichtert.Rico nickte. ..Rico seufzte. Ray redete schon immer gern lange um den heißen Brei herum. Rico erinnerte sich an etliche Momente, in denen er und Ray Tante Catherine zu irgendeiner Unternehmung überreden wollten und Ray eine halbe Stunde brauchte,um auf den Punkt zu kommen. Am Ende hatte Tante Catherine meistens gelächelt und gesagt: .Aber so war Ray. Jetzt ging ihm das Drumherumgerede allerdings ziemlich auf die Nerven. <Wovon, Ray?> Ray überholte einen Kleinlaster, dessen Fahrer alle Zeit der Welt zu haben schien und mit dreißig die Straße entlang tuckerte., gstand er dann. . Sie fuhren zuerst zu Andy Gibbons, bei dem Ray im Moment wohnte. Andy hatte sofort erklärt, dass Rico natürlich auch bei ihm wohnen könnte, so lange er auf Jamaika weilte. Der kleine, schmächtige Junge von damals hatte sich sehr verändert. Er war zwar zwar kein Riese geworden, aber fast so groß wie Rico und ungefähr doppelt so breit. Seine Haut war fast schwarz, seine Augen schokoladenbraun und seine Haare waren verschwunden.Er war geschieden und hatte das Haus behalten, weshalb er nun Zimmer für Rico und Ray zur Verfügung stellen konnte. Rico stellte nur seine Tasche ab, ehe er mit Ray zum PARADISE VIEW fuhr. - Zu dem, was davon übrig war. Die Polizei hatte alles weiträumig mit Flatterband abgesperrt, auch wegen der Einsturzgefahr, aber Rico und Ray stiegen darüber weg. Sie gingen die gepflasterte Auffahrt hinauf, vorbei an Hibiscusbäumen und Rhododendren. Schon von weitem sah Rico den Trümmerberg. Die Explosion hatte einen großen Teil des Dachs abgehoben, das nun, zusammen mit Teilen der Mauern, überall verstreut lag. Die Fenster waren leere Höhlen, schwarz eingerahmt wie mit Trauerband. Durch die zusammengebrochene Außenmauer konnte Rico einen Blick ins vollkommen zerstörte Innere werfen. Das Mobiliar, die Lampen, Teppiche, Bilder und Pflanzen waren zerfetzt, zerissen und zertrampelt worden.Etliche Polizisten sicherten auch jetzt noch Spuren, um so eventuell alle ausstehenden Fragen klären zu können. "Zwei Tage später fand die Beerdigung statt. Da wurde mir richtig bewusst, dass Ray nun mein einziger Verwandter war," sagt Rico. . Rico nahm sein Glas mit dem funkelnden Rotwein und betrachtete sich die Flüssigkeit. . Er dachte an Angelina, an Amber, die schwer verletzt überlebte, aber dennoch aus seinem Leben verschwand, an Laura und auch an seine Mutter. , sagte Rico., antwortete Ray. Zwei Tage später kehrte Rco nach Miami zurück, wo ihn Sonnys Anruf erreichte, noch ehe er seine Tasche abgestellt hatte. IM NÄCHSTEN KAPITEL: BLUT AN BORD!
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128. BLUT AN BORD!, meinte Rico und bemühte sich mit dem Telefon am Ohr sein Jackett auszuziehen. ., entgegnete Sonny. .Rico hatte es endlich geschafft das Jackett auszuziehen. Er hing es über einen Stuhl und ging zum Kühlschrank. , antwortete Sonny. Alles, außer dem Saft, landete im Müll. Er würde sich dringend etwas zu essen besorgen müssen. , entgegnete Sonny. Rico bat ihn um eine halbe Stunde, damit er sich umziehen und frisch machen konnte.Sonny kam relativ pünktlich und erklärte unterwegs, dass er vermutlich demnächst taub sein würde, weil er sich die Nächte im Club EXPLOSION um die Ohren schlug. Da dröhnte nicht nur die Musik, sondern auch die Motoren verschiedener Motorräder, die zur Show gehörten. Am Schlimmsten war, dass er bisher vergeblich dort herumgehangen hatte. Dann kamen sie auf die heutige Verabredung zu sprechen., sagte Rico.Sonny nickte. . Dann erkundigte Sonny sich wie es kam, dass Rico so plötzlich nach Jamaika geflogen war und Rico erzählte ihm von der Gasexplosion im PARADISE VIEW. "Pablo Hernandez tauchte nicht auf, obwohl wir über eine Stunde warteten," erzählt Rico. "Vermutlich hatte Izzy mal wieder übertrieben und Pablos Kontakte waren gar nicht so gut. Wir waren jedenfalls ziemlich sauer. Ich fragte Sonny, woher Izzy die Information überhaupt hatte und er erzählte mir etwas vom Mann der Cousine vom Freund eines Freundes... Wir beschlossen das Gerücht in die Welt zu setzen, dass Cooper und Burnett viele grüne Scheinchen in hübsches, weißes Pulver investieren wollten. Trotzdem schien es fast unmöglich an den Bolivianer heranzukommen. Er war absolut übervorsichtig. Wenige Tage nach meiner Rückkehr von Jamaika fanden die Kollegen einen verlassenen 359 Longhorn Pete Sattelschlepper und auf einem Bootssteg in der Nähe waren Blutspritzer.Stan erzählte uns daraufhin von einem Drogenfahnder namens Vince Wilson, der um Unterstützung im Fall des Drogenhändlers Mendez gebeten hatte. Wilson war als Spediteur getarnt und der Sattelschlepper war seiner gewesen.Zwei Tage später fand man Wilsons Leiche. Er hatte sich im Geäst am Ufer des Miami River verfangen. Es dauerte weitere sechs Wochen, ehe ein Mann namens Ben Rickles uns ansprach. Er behauptete den Bolivianer zu kennnen und ein Treffen vermitteln zu können. Unser Lockmittel sollten 50 kg Kokain sein. Der Treffpunkt war ebands um elf am Museum." Gerade, als Rico sich fertig machte, rief Ray an, um ihm mitzuteilen, dass er sich entschlossen hatte, sich erst mal die Welt anzusehen. Er wollte Rico aus jeder Stadt, die er besuchte, eine Karte schicken, um ihm die Nase langzumachen. Rico wünschte ihm viel Spaß, erklärte dann jedoch, er müsste sich beeilen. Er und Sonny waren für neun Uhr verabredet, um noch mal alles durchzugehen und sich am Museum umzusehen. Rico fuhr zum Jachthafen. Er parkte den Wagen und ging Richtung St. Vitus Dance. Von einem Boot drang "Self Control" zu ihm herüber, zwei hübsche Fauen in engen, kurzen Kleidern kamen ihm entgegen. Er musterte sie rasch, kam zu der Einsicht, dass die Entscheidung für eine von ihnen schwer wäre, und lächelte deshalb beide unverbindlich an.Sie musterten ihn ebenfalls, erwiderten das Lächeln und gingen an ihm vorbei. Parfümduft wehte zu ihm herüber. , rief Rico, als er an Bord kam.Niemand antwortete, aber auf dem Boden entdeckte er Blut. Frisches Blut! Es glänzte feucht in der Abendsonne.zu schwer verletzt worden war.Das Wasser wurde abgedreht. Dann fiel sein Blick auf etwas, das am Boden lag. Rico konnte es nicht sehen, weil Elvis davor lag. Mit zwei Schritten war Sonny neben dem Alligator. Er hob etwas auf, das Rico entfernt an eine zerquetschte Bierdose erinnerte. Im gleichen Moment rülpste Elvis laut.Sonny begann herumzubrüllen. Er fand zwei weitere Dosen und Blut. Elvis rülpste erneut und jetzt sah Rico, dass das Blut aus dem Maul des Alligators kam., brüllte Sonny und zeigte Rico die Dose. mein Bier!>, stellte Rico fest und steckte endlich die Waffe weg. dir eins übergebraten, aber es ist Elvis>. "Wir mussten Elvis natürlich zum Tierarzt bringen, denn er blutete ziemlich stark aus dem Maul," erzählt Rico. "Aber einfach war es nicht. Elvis verspürte nicht die geringste Lust sich von uns zum Wagen tragen zu lassen. Er wehrte sich, knurrte und rülpste die ganze Zeit. Sonny fluchte und einige Leuten auf den Booten kamen an Deck, um zu sehen, was los war.Der Tierarzt war auch nicht begeistert, denn Elvis hatte sich mit einem Plastikring den Gaumen aufgeschnitten und er wusste nicht, wie ein sturzbetrunkener Alligator auf die Narkose reagierte. Als Elvis endlich schlief, rasten wir zum Museum, aber wir waren spät dran... - und das war erst der Anfang des Katastrophenabends." IM NÄCHSTEN KAPITEL: EIN BESONDERER ALTER MANN
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129. EIN BESONDERER ALTER MANNRico erinnert sich: "Am Museum erklärte uns Rickles, nur einer dürfte hineingehen. Das war bereits gegen die Abmachung. Das Treffen sollte am Museum sein, nicht darin.(52 - EL VIEJO, DER ALTE)Sonny ging mit, ich blieb, mit dem Knopf im Ohr, im Wagen. Ich war beunruhigt, weil der Bolivianer vom ursprünglichen Plan abwich. Dann tauchte auch noch ein Wachmann auf, der dort um diese Zeit nichts zu suchen hatte, und zuguterletzt trieb sich ein alter Mann am Museum herum. Plötzlich fielen Schüsse. Ich rannte ins Museum und befürchtete, es hätte Sonny erwischt. Ihm ging es jedoch gut. Der Wachmann, den Sonny als Geisel nahm, um ihn zu retten - auch wenn das seltsam klingt - war allerdings schwer verletzt und der Bolivianr verschwunden.. Kurz nachdem der Wachmann abtransportiert worden war, rief der Tierarzt an und wir holten Elvis ab. Er war noch narkotisiert und brummte nur ab und zu. Wir saßen die ganze Nacht auf dem Boot, passten auf Elvis auf und warteten auf Rickles´ Anruf. Als es morgens um sieben klingelte, war jedoch der Bolivianer am anderen Ende. Mendez wollte seinen Lederkoffer wiederhaben, den wir seiner Meinung nach gestohlen hatten. Wir hatten ihn aber nicht und keiner von uns hatte die geringste Ahnung, wo der Koffer aus Schlangen - oder Eidechsenleder geblieben war. Castillo ließ sich den Koffer von Sonny beschreiben, weil er hoffte einen ähnlichen auftreiben zu können. Allerdings war es fraglich, ob unser "Geschäft" überhaupt zustande kam. Mendez war stinksauer und lehnte vermutlich jede weitere Geschäftsbeziehung ab, und Rickles würde uns nicht mehr helfen, weil er die Rache des Bolivianers fürchtete." Rico und Sonny kehrten zum Boot zurück. Elvis war schlecht gelaunt und knurrte ungehalten, sobald ihm jemand zu nahe kam, aber zumindest schmeckte der Fisch wieder. Dann tauchte Rickles auf, um ihnen ein Angebot als Vermittler zu unterbreiten und noch während er redete, rief Gina an. Sofort nach dem recht kurzen Telefonat warf Sonny Rickles vom Boot und erklärte Rico, der recht erstaunt war, sie würden zum EXCELSIOR fahren. "Rickles Angebot war in meinen Augen eine Möglichkeit wieder an Mendez heranzukommen, aber nachdem Sonny Rickles vom Boot geworfen hatte, erklärte er mir, dass Juan Martinez, ebenfalls ein Bolivianer, wahrscheinlich einer von Mendez´s Mitarbeitern, und Ginas und Trudys Observierungsobjekt, am Pool von einem alten Mann angesprochen wurde. Er bot Martinez einen Koffer an, den er aber wieder mitnahm, als er ging," erzählt Rico. "Der Alte wohnte in der 4. Etage des EXCELSIOR in Zimmer 415. Als wir dort ankamen, fielen Schüsse, dann stürzte Martinez an uns vorbei und als ich um die Ecke bog, sah ich den Alten zusammenbrechen. Ich fand ein Döschen Nitroglycerin und gab ihm eine. Es konnte nur sein Herz sein, weswegen er umgefallen war, denn eine Schussverletzung hatte er nicht. Er wollte uns aber später weder seinen Namen, noch das Versteck des Koffers verraten.Ich hatte jedoch die Waffe an mich genommen, mit der er im Flur herumgeballert hatte. Die ließ ich auf Fingerabdrücke untersuchen in der Hoffnung, dass der Polizei Computer etwas ausspuckte. Der Alte war schon eine besondere Marke. Hartnäckig. Misstrauisch. Als wir in Sonnys Wagen zu einem Treffen mit Rickles fuhren, folgte er uns in meinem Wagen. Na ja, es war unser Glück, denn er griff beherzt ein, als ein paar Typen in einem schwarzen Van auf uns schossen. - Und dann verriet uns Gina den Namen, den der Polizei Computer ausgespuckt hatte. Er hieß Jake Pierson und wohnte eigentlich in einem der Altenghettos in South Beach, dem ROYAL HOTEL. Sein Zimmer glich fast einem Museum. Wir fanden alte Fotos und Zeitungsausschnitte und ich entdeckte ein Abzeichen: EIN AUFSTAND, EIN RANGER.Ich gestehe, dass diese ganzen Wildwestsachen nie mein Ding waren. Ich hatte nie davon geträumt Cowboy zu werden. Eine Zeitlang wollte ich mit den WILD BOYS berühmt werden und durch die Welt reisen, dann dachte ich darüber wie mein Vater Prediger zu werden, aber eigentlich war es immer mein Wunsch gewesen Polizist zu werden.Da ich den ganzen Cowboy - Geschichten nichts abgewinnen konnte, hatte ich natürlich auch die entsprechenden Bücher nie gelesen und deshalb keine Ahnung von der Bedeutung dieses Abzeichens.Sonny wusste alles über den Wilden Westen und erklärte begeistert, Jake Pierson wäre ein Texas - Ranger gewesen. Pierson hate es sogar bis zum Captain dieser besonderen Truppe gebracht, die, wie Sonny meinte, nur mit einem Eimer Wasser bewaffnet in die Hölle gegangen wären." Im Büro wandte Rico sich wegen seines Wagens an Castillo. Der Caddy hatte einiges abbekommen, als Pierson ihn benutzte, um den Van aus der Spur zu bringen. Rico schilderte seinen Boss welche Schäden der Wagen davongetragen hatte: Der linke, vordere Kotflügel und die Lampe waren hinüber, die Motorhaube war verzogen und der Lack an etlichen Stellen mehr oder weniger stark beschädigt.Castillo sah kurz von den Papieren auf seinem Schreibtisch auf. , sagte er in seiner üblichen Art. Rico brachte den Wagen zu Tommy, die oft missmutig wirkte, aber eine hervorragende Mechanikerin war. Sie versprach zu tun, was sie konnte., fügte sie mit einem demonstrativen Blick auf einen feuerroten Porsche mit Heckschaden hinzu. .Dann reichte sie Rico den Schlüssel zu einem Leihwagen, mit dem er zum Jachthafen fuhr. Er kam gerade zur rechten Zeit, um zu sehen wie Pierson Sonny niederschlug, und sich mit dem Scaarab aus dem Staub machte. Rico erzählt: "Es hatte Sonny zum Glück nicht allzu schlimm erwischt. Ich rief Stan an und er und Larry fuhren zum ROYAL HOTEL. Wir dachten, Pierson packt und verschwindet. Sie kamen jedoch zu spät. Pierson hatte nicht gepackt, sondern lediglich seine Ranger - Uniform angezogen und war, ohne seine Nitro - Pillen, verschwunden. Allerdings hatte er beim Manager einen Brief mit einem Abzeichen darin hinterlassen. Ich las: (52a)37:06 Dieses Abzeichen gehörte Vince Wilsons Vater. Bitte beerdige Sie ihn damit. Wir zählten dann zwei und zwei zusammen. Pierson hatte Sonny, ehe er ihn niederschlug, erzählt, er habe sich lange um die Familie seines im Dienst umgekommenen Partners gekümmert. Wir vermuteten deshalb, dass Wilson, der ermordete Drogenfahnder aus San Antonio, der Sohn von Piersons Partner gewesen war. Jetzt war Pierson hinter Vince´s Mörder, dem Bolivianer, her. Dank Gina, die sich mit Pierson unterhalten hatte, kamen wir darauf, dass Pierson den Bolivianer auf dem Friedhof treffen wollte, auf dem Wilson begraben lag.Der Alte war wirklich dort und wie in alten Zeiten nahm er den Kampf auf, auch wenn er selbst ihn am Ende velor. Er starb jedoch in seiner Ranger - Uniform nach einem erfolgreichen Kampf. Ich glaube, das war ihm wichtig." Castillo wartete am Eingang des Friedhofs auf Rico und Sonny. Er sandte beide nach Hause mit dem Hinweis, er wollte sie um zwei Uhr wiedersehen, denn der nächste Fall - der Fall Mack - wartete bereits. IM NÄCHSTEN KAPITEL: ABENDS IM EXPLOSION
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130. ABENDS IM EXPLOSIONRico rauschte pünktlich ins Büro. Er fühlte sich ausgeruht und voller Tatendrang, im Gegensatz zu Sonny, der missmutig und unausgeschlafen wirkte. Er nahm sich einen Kaffee, knallte sich auf seinen Schreibtischstuhl und rieb sich stöhnend über das Gesicht, beobachtet von Rico, der vorsichtig an seinem heißen Kaffee nippte. .Sonny nahm seine Kaffeetasse in beide Hände, lehnte sich zurück und parkte die Füße auf der Schreibtischkante. . Cstillo beorderte sie in sein Büro und wollte wissen, wie weit Sonny in dem Fall des synthetischen Kokains wäre, an dem er gearbeitet hatte, ehe der Bolivianer aufkreuzte.Sonny erzählte ihm, dass er als Burnett eine Menge Abende im Club Explosion verbracht und das das Vertrauen des Clubbesitzers Wango Mack gewonnen hätte., berichtete Sonny. "Es sollte wieder auf die übliche Tour laufen," erzählt Rico. "Sonny wollte den Kontakt zu Mack, den er vor zwei Wochen wegen des Bolivianers auf Eis gelegt hatte, wieder auffrischen und mich als Käufer einführen. Sonny gab mir die Nummer von einem Typ namens Mike Evans. Er war ein Mittelklasse - Dealer und Sonny meinte, dass Evans bestimmt nichts dagegen hätte mich, gegen Provision versteht sich, mit Mack bekannt zu machen. Ich rief ihn also an und leierte meinen Spruch vom Freund eines Freundes herunter. Die Masche funktionierte immer. Als ich Evans dann erklärte, dass ich unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hätte und ihm eine saftige Provision anbot, hatte ich den Mann für mich gewonnen. Dennoch verging eine ganze Woche, ehe er mich anrief und erklärte, ich solle abends ins Explosion kommen." Rico war nie zuvor im Explosion gewesen. Der Club existierte noch nicht so lange, aber in der Werbung in den Zeitungen hieß es, der Club wäre etwas vollkommen Neues, nie dagewesenes und der heißeste Club der ganzen Stadt. Sonnys Meinung nach war es vor allem der lauteste Club in der Stadt. Heiß war es auf jeden Fall, was nicht nur daran lag, dass es brechend voll war und eine Menge Scheinwerfer brannten, sondern auch an den sehr leicht bekleideten Mädchen, die auf chromblitzenden Motorrädern bei laut dröhnender Musik ihre Show abzogen. Um die Bühne herum hingen jedenfalls etliche Typen, die nichts dagegen gehabt hätten die Mädels auf ihrem "Highway To Hell" zu begleiten. Mike Evans, ein Schwarzer, der sich bemühte auszusehen wie Michael Jackson, schlängelte sich grinsend und swingend durch die Menge zu dem Tisch, an dem Sonny, Wango Mack und dessen Gorillas saßen. Rico folgte ihm. Er verstand nun, warum Sonny in der letzten Zeit oft genervt gewirkt und erklärt hatte bald taub zu sein. Der Geräuschpegel war wirklich unbeschreiblich. "Ich war verkabelt und die Pflasterstreifen ziepten ein bisschen. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob man draußen überhaupt etwas hörte. Die Menge johlte und grölte, die Motoren dröhnten und aus den Lautsprechern drang "Born To Be Wild"," erinnert sich Rico. "Am Tisch tauschten wir ein paar Höflichkeiten aus, ehe ich Mack erklärte, ich könnte so viel Ware abnehmen wie vorhanden war. Mack hatte sogar eine Probe des Zeugs da. Gerade, als ich sie mir ansah, fiel plötzlich der Spot eines Scheinwerfers auf mich. Ich hörte eine Stimme, die ich in Miami niemals zu hören erwartet hätte. Sie gehörte meinem alten Partner Clarence Batiste, der wohl nicht wusste, dass ich New York verlassen hate. Er nannte übers Mikrofon laut und deutlich meinen Namen und erklärte, ich wäre einer der Spitzenkräfte der New Yorker Polizei. PLötzlich waren fünf Kanonen auf mich gerichtet!" ( 53 - Goldmacher) IM NÄCHSTEN KAPITEL: ERINNERUNGEN AN EINEN FRAGWÜRDIGEN FALL
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131. ERINNERUNGEN AN EINEN FRAGWÜRDIGEN FALL"Macks Gorillas rissen mich hoch, während Evans hektisch beteuerte, er hätte nicht gewusst, dass ich ein Bulle bin," sagt Rico. Im Explosion war es mit einem Mal schrecklich still. Der Spot war nach wie vor auf mich gerichtet und deshalb starrten mich alle an. Menschen sind nun mal sensationsgierig und es war ja eindeutig etwas los. Ich blickte zu Clarence, der hier als DJ arbeitete, hinüber. Er wirkte zufrieden.Mack gab ihm ein Zeichen weiterzumachen, um die Gäste abzulenken. Also nahm er den Spot von mir und schaltete die Musik ein. Der Beat hämmerte wieder aus den Lautsprechern und die Motoren dröhnten auf. Einer der Gorillas stieß mir seine Waffe in den Rücken, zwi umklammerten mit knallhartem Griff meine Arme, als sie mich zum Hinterausgang brachten.Sonny musste natürlich zurückbleiben, um nicht selbst aufzufliegen. Von ihm konnte ich also keine direkte Hilfe erwarten, aber meine Hoffnungen ruhten auf Stan und Larry." , begann Rico., knurrte der Kerl, der hinter ihm ging undd drückte ihm die Waffe fester gegen die Wirbelsäule., fing Rico erneut an, aber dieser Satz war eigentlich nur für Stan und Larry bestimmt., bellte der Kerl rechts neben ihm und knallte Rico den Ellbogen in die Seite, dass die Rippen knacken. Dann waren sie draußen. Rico hörte, wie hinter ihm die Waffe entsichert wurde und er fragte sich verzweifelt, wo die Verstärkung blieb. Er konnte jedenfalls nicht länger darauf warten gerettet zu werden. Er knallte dem Kerl rechts die Faust ins Gesicht und entaffnete den überraschten Gorilla hinter sich mit einem gezielten Tritt. Von links traf ihn allerdings eine Faust an der Schläfe und es war, als explodierte etwas in seinem Kopf. In diesem Moment flammte plötzlich Licht auf. Rico war sich nicht sicher, ob das mit dem Schlag gegen seinen Kopf zusammenhing oder Realität war, bis er Larry brüllen hörte: Rico ließ sich fallen. Er bemerkte aus dem Augenwinkel eine Faust, die über ihm ins Leere rauschte, und er sah, dass der Kerl, der rechts neben ihm gewesen war, nun ebenfalls eine Waffe zog.Als er herumrollte, entdeckte er die Waffe, die er dem einen Kerl aus der Hand getreten hatte. Er blinzelte, weil er ab und zu alles doppelt sah, aber dann hechtete er zu der Waffe. Er schnappte sie sich und suchte Deckung hinter einem Container. Es war nicht die wohlriechendste, aber weit und breit die einzige Deckung. Etwas durchnässte seine Hose und ein saurer Gestank stieg in seine Nase.Kaum war er dahinter verschwunden, prallte mit hohem Ton eine Kugel an dem Metallbehälter ab, surrte davon und riss ein Stück Putz aus einer Wand.Schüsse peitschten. Rico feuerte ebenfalls, auch wenn er kaum etwas sehen konnte. Die drei Gorillas brache zusammen und es wurde still. Stan schnüffelte und verzog das Gesicht. Rico grinste. . Rico fuhr nach Hause, duschte, zog sich um, machte sich etwas zu essen und dachte an damals. Er sah die Bilder so deutlich vor sich, als läge die Sache nicht acht Jahre zurück, sondern wäre gestern erst passiert. Clarence und er waren Partner gewesen und sie bearbeiteten einen Fall, indem es um illegales Glücksspiel ging, um Geldwäsche und um Leute, die man halb zu Tode geprügelt hatte, weil sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten. Die Buchmacher, um die es ging, hießen Lucas Benson und Steve Clark. Es ging aber auch um den Tag, an dem sie Benson und Clark verhaften wollten. , sagte Rico und Clarence nickte.Rico lief um das Gebäude herum. Dann hörte er Schüsse. Fluchend rannte er weiter, erreichte den Hinterhof und wünschte sich, sie hätten auf die Verstärkung gewartet, die unterwegs war. Er sprintete über den Hof, der drei Gebäude miteinander verband.Er sah Lucas Benson hinter dem Mülltonnenschacht hervorkommen. Der Mann wirkte, natürlich, verängstigt, aber Rico beachtete ihn kaum. Seine Sorge galt Clarence.Rico rannte ins Gebäude. Er suchte Deckung, gab sich als Polizist zu erkennen und hörte Clarence rufen:. Rico rannte in den Raum mit den zwei Türen, in dem sich ein Schreibtisch, ein runder Tisch mit vier Stühlen und mehrere Aktenschränke befanden. Zwei große Pfeiler stützen die Decke.Clark lag hinter seinem Schreibtisch, Clarence stand hinter dem umgeworfenen Tisch.musste schießen, sonst hätte er mich getötet>, sagte Clarence. Rico durchsuchte alles nach einer Waffe, die Kollegen, die später dazu kamen, suchten ebenfalls, aber es gab im ganzen Gebäude keine Waffe. Genau das hatte Rico später auch ausgesagt. "Ich verbrachte eine sehr unruhige Nacht," gesteht Rico. "Und es hatte nicht nur mit den leichten Kopfschmerzen zu tun, unter denen ich nach dem Hieb gegen die Schläfe litt. Wieder und wieder ging ich den Fall von damals in Gedanken durch. Clarence war ein guter, ehrlicher Polizist gewesen, der einmal die Nerven verloren hatte. Hätte er gesagt, Clark habe in die Schublade gegriffen und er hätte deshalb angenommen, dass der Buchmacher darin eine Waffe aufbewahrte, wäre es gut gewesen. Clarence beharrte aber darauf, dass Clark die Waffe auf ihn gerichtet hatte. Bei der Besprechung am nächsten Tag verteidigte ich Clarence, obwohl sein Verhalten mich mein Leben hätte kosten können. Ich wusste, ich musste mit ihm reden.Ich fuhr zu Clarence´ Adresse, die in einer netten, ruhigen Gegend direkt am Strand lag. Er wohnte dort mit einer hübschen, weißen Frau zusammen, die mich in einem knappen Outfit empfing und erklärte, Clarence würde mich bereits erwarten." Auf den ersten Blick erkannte Rico die ungeheure Wut, die nach wie vor in Clarence brodelte. Clarence erklärte Rico, dass ihm die Rache zustünde, denn Rico hatte schließlich sein Leben zerstört. "Das Problem war damals gewesen, dass Clarence bei Clark mit 2000 Dollar in der Kreide stand. Für die Dienstaufsicht ließ das den Schluss zu, dass Clarence den Mann aus persönlichen Motiven tötete," sagt Rico. Rico und Clarence gingn in den Garten, wo Clarence ihm von den Konsequenzen erzählte, die die Schüsse und Ricos Aussage wirklich nach sich gezogen hatten. Clarence musste nicht nur den Polizeidienst quittieren, er verlor auch seine Freunde. Die Freunde seiner Frau Emeretta wandten sich ebenfalls von ihm ab und die Kinder bekamen es in der Schule zu spüren. Emeretta verließ ihn schließlich und beging zwei Jahre später Selbstmord. Ihre Mutter erhielt daraufhin das Sorgerecht für die Kinder, die Clarence seit nunmehr fünf Jahren nicht mehr hatte sehen dürfen. "All das machte mich sehr betroffen," gesteht Rico. "Clarence hatte ein gutes Leben gehabt, eine tolle Frau, hübsche Kinder... Meine Aussage hatte alles zerstört. Als ich das Haus verließ, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich damals alles richtig gemacht hatte. Ich ging erneut in Gedanken alles durch und fragte mich, ob es wirklich so furchtbar gewesen wäre zu lügen, aber in meinem Elternhaus stand Ehrlichkeit stets an oberster Stelle. Wir hatten es quasi mit der Muttermilch eingesogen und niemand kann aus seiner Haut." Rico fuhr ins Labor, wo ihm eine Laborantin erklärte, dieser Chemiker wäre nicht nur nahe dran synthetisches Kokain herzustellen, sondern könnte, unter Berücksichtigung gewisser Dinge, sogar eine legale Droge daraus machen, die günstig in der Herstellung war, und die sich deshalb jeder leisten könnte. Das waren keine guten Nachrichten. Im Büro erfuhr Rico dann, dass der Dealer Evans tot war. Sonny erzählte, er hätte sich abends mit Mack, Lunar, Evans und zwei von Macks Gorillas getroffen, weil Evans immer noch an der Droge interessiert war. Mack hatte ihm angeboten sie zu probieren, Evans hatte ja gesagt und war etwa fünf Sekunden nach der Einnahme der Droge tot zusammengebrochen. Ricos Gedanken kreisten permanent um Clarence. Er fragte sich, ob er etwas übersehen hatte oder vielleicht nicht gründlich genug gesucht hatte. Dann hörte er von der Schießerei im Explosion mit 12 Toten und 23 Verletzten. Seltsamerweise verschwanden Clarence, Izzy und Lunar kurz vorher und blieben unauffindbar. Zu Hause war Clarence jedenfalls nicht, wie Rico herausfand, als er dort anrief. Sonny warf ihm vor aus alten Schuldgefühlen heraus zu handeln, aber Castillo verstand, dass Rico erst zur Ruhe kommen würde, wenn er Antworten auf alle Fragen erhalten hatte. Deshalb beschafte er ihm die Akte der Dienstaufsicht, in die Rico damals keine Einsicht hatte nehmen dürfen. Danach stand für Rico fest, dass er dringend nach New York fliegen musste... IM NÄCHSTEN KAPITEL: WAS LUCAS RICO VERRIET
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132. WAS LUCAS RICO VERRIETRico hatte das Glück am gleichen Tag einen Platz in einer Maschine nach New York bekommen zu können. Immer wieder dachte er an den Bericht, den er gelesen hatte. Daraus ging klar hervor, dass Benson gelogen hatte, aber warum? Rico hatte ein Zimmer in einem Mittelklasse - Motel in Flughafennähe gebucht. Er nahm sich nach der Ankunft nicht mal die Zeit seine Tasche auszupacken, sondern rief als erstes im Gefängnis an, was auch damit zu tun hatte, dass er nur 24 Stunden zur Verfügung hatte und nicht wusste, wie lange es dauern würde, bis er zu Benson durfte. Er erklärte dem Beamten eindringlich, er müsste Lucas Benson sprechen und atmete erleichtert auf, als man ihm erklärte, er könne jederzeit vorbeikommen. Rico erzählt: "Nur eine Stunde bspäter erreichte ich das Gefängnis. Bis dahin hatte ich-zig Mal über den Moment nachgedacht, als ich Benson auf dem Hinterhof begegnet war, aber ich war mir nicht sicher, wie gut meine Erinnerung war. Kurz zuvor waren schließlich Schüsse gefallen und ich hatte Angst, mein Partner könnte schwer verletzt oder tot sein. Deshalb hatte ich Benson nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. In meiner Erinnerung hatte er nur wenig verängstigt gewirkt, sondern eher ruhig. Ich hatte es dem Schock zugeschrieben. Im Verhör der Dinstaufsichtsbehörde hatte er jedoch ausgesagt, er wäre über den Hof geflüchtet und hätte sich hinter einem Van versteckt, weil er Angst hatte, der Polizist hätte auch ihn kaltblütig erschossen. Dass er mir begegnet war, hatte er anscheinend vollkommen vergessen und auch, dass er hinter dem Mülltonnenschacht hervorgekommen war. Unterschrieben worden war der Bericht von Robert Cremer, der damals eine leitende Position bei der Dienstaufsichtsbehörde inne hatte. Deshalb hatte vermutlich niemand nachgeprüft, wieso Bensons und meine Aussage sich so gravierend unterschieden." Benson war nicht erstaunt Rico zu sehen. Er fragte nach Clarence und Rico sagte nur, er wäre ausgeschieden. Benson versuchte zu verhandeln, weil er hoffte, Rico könnte sein Strafmaß beeinflussen, aber Rico blieb vage in seinen Versprechungen. Dennoch erzählte Benson ihm, wie es wirklich gewesen war. tatsächlich eine Waffe in der Hand hielt, aber er hat Steve Clark nicht getötet>, behauptete Benson. Er saß lässig auf dem Stuhl am anderen Ende des Tisches, hatte das rechte Bein übergeschlagen und die Arme vor der Brust verschränkt., gestand er dann. Rico nickte. .Lucas fuhr fort: , warf Rico ein. . Einen Moment lang war es still. Rico starrte Benson an, Benson blickte auf den Tisch. Dann sagte er: . Rico versuchte den Ablauf in seinem Kopf abzuspulen. Es gelang ihm aber nicht. . Erneut dachte Rico an damals. Robert Cremer war dort gewesen, das stimmte, aber Rico hatte dem Mann keine besondere Beachtung geschenkt, weil er sich um Clarence gekümmert hatte.. Lucas beugte sich vor und sein Gesicht nahm eine angeekelte Miene an. , antwortete Rico, der es plötzlich sehr eilig hatte nach Miami zurückzukehren. Er wartete, bis das Schriftstück aufgesetzt war und war froh, dass er am späten Abend noch einen Platz in einer Maschine nach Miami bekommen konnte. Am Flughafen aber erlebte er eine Überraschung.
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134. DIE SACHE MIT CLARENCE, sagte er und umarmte die Frau herzlich. du in New York?>du in New York?>, fragte Caren.. Dann grinste Rico. . Da der Flug nicht ausgebucht war,ließ es sich regeln, dass sie nebeneinander saßen. Sie plauderten die ganze Zeit und der Flug verging schnell. , entgegnete Caren..Sonny stutzte. <Wie lange bist du wieder in Miami?>Rico blickte schmunzelnd auf seine Armbanduhr. .Sonny lachte und klopfte dem Freund auf die linke Schulter. . Rico machte sich auf den Heimweg, aber als er an einer Telefonzelle vorbeikam beschloss er spontan Clarence anzurufen. Vielleicht war er ja inzwischen nach Hause gekommen und wollte nun doch mit ihm reden. Rico stellte den Cadillac etwa 100 Meter von der Telefonzelle entfernt ab, ging zurück und wählte Clarence´ Nummer. Er erreichte jedoch nur Mandy, die ihm mitteilte, dass Clarence nicht zu Hause war. Er wäre wohl kurz da gewesen, aber nun wieder weg. Sie hatte keine Ahnung, wann er zurückkam.Enttäuscht kehrte Rico zu seinem Wagen zurück, abr als er ihn fast erreicht hatte, tauchte plötzlich Clarence auf. "Ich fragte nicht, wie er mich gefunden hatte, ich freute mich nur ihn zu sehen. Als Clarence gestand, er wäre nicht ehrlich zu mir gewesen, nahm ich irrtümlicherweise an, dass er sich entschuldigte, weil er mit Mandy gesprochen hatte," sagt Rico. "Clarence gestand mir, er hätte Sangris, der für die Schießerei im EXPLOSION verantwortlich war, geholfen, den Chemiker Lunar zu entführen, aber nun wäre Sangris in Panik. Er befürchtete, es könnte einen Bandenkrieg geben, aber ich könnte helfen das zu vermeiden und gleichzeitig Mack schnappen.Sangris wollte mich morgen früh um sechs allein im alten Jachthafen treffen. Clarence wollte als Gegenleistung für seine Hilfe natürlich in Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden.Das Abendessen mit Caren hatte sich auf diese Weise allerdings erledigt. Ich misstraute Sangris. Deshalb fuhr ich ins Büro und unterrichtete Castillo." Castillo hatte auch eine Neuigkeit für Rico. Die New Yorker Kollegen hatten sehr schnell reagiert, nachdem die neue Aussage von Lucas Benson vorlag. Der Fall von damals würde wieder aufgenommen werden. Castillo wollte aber auch wissen, ob Rico den Fall ohne Clarence´ Hilfe hätte lösen können und ob er Rückendeckung für den nächsten Morgen haben wollte. Rico verneinte beides. Rico fuhr an dem Motel vorbei, in dem Caren abgestiegen war, und erklärte ihr die Situation., meinte Caren. . "Ich schlief nur bis etw vier Uhr. Dann tank ich einen Kaffee und dachte nach. Clarence hing in Mack´s Dogengeschichte mit drin und auch in der Entführung des Chemikers. Wegen diesen Dingen würde er sich natürlich verantworten müssen, abr im Fall des BUchmachers Clark würde er rehabilitert werden und es war sogar die Rede davon, dass seine Bezüge nachgezahlt werden sollten. Ich fuhr pünktlich zum Jachthafen. Obwohl ich zu Castillo gesagt hatte, dass ich keine Rückendeckung wollte, entdeckte ich den Van, in dem Stan und Larry manchmal unterwegs waren. Clarence kam allein, worüber ich mich wunderte. Dann sagte er, er sollte mich in Macks Auftrag töten, was er aber nicht tun wollte. Er würde jetzt seine Waffe ziehen, nah an mich herankommen und dann sollte ich in den Wagen steigen. Aber alles kam ganz anders. Sonny wusste von Mack selbst von dem Mordauftrag. Deshalb war die Rückendeckung da und natürlich auch Sonny, der sich nun als Polizist zu erkennen gab. Von einer Sekunde zur anderen verwandelte sich der alte Jachthafen in einen Schießstand, denn Mack und seine Leute waren natürlich ebenfalls dort. Mich erwischte es nur nicht, weil Clarence mich zu Boden warf.Als es vorbei war und Sonny kam, um Clarence festzunehmen, efuhr ich, dass Lunar tot war. Seine Leiche hatte man in einem alten Lagerhaus gefunden. Mir sagte Clarence, er hätte mich wahnsinnig gehasst und nur noch an Rache gedacht, bis Mandy ihm erzählte, was ich für ihn getan hatte...- Ich habe später mehrfach darüber nachgedacht, was ich anders hätte machen können, aber mir fiel nichts ein. Ich wünschte nur, ich hätte die Dinge früher klären können," gesteht Rico. IM NÄCHSTEN KAPITEL: SCHOCK IN DEN EVERGLADES
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135. SCHOCK IN DEN EVERGLADESRico fuhr Clarence selbst ins OCB und er verzichtete darauf seinem alten Partner Handschellen anzulegen. Clarence wollte alles über Ricos Gespräch mit Lucas Benson wissen und Rico gab ihm bereitwillig Auskunft. Dann erzählte Clarence ihm, er habe ihn abends nur gefunden, weil Rico seinen Wagen unweit des Lagerhauses geparkt hatte, in dem Clarence und Izzy den Chemiker gefangen hielten. Zu dem Zeitpunkt lebte Lunar jedoch bereits nicht mehr. Er starb, als er das synthetische Kokain testete, das er hergestellt hatte. Izzy hätt es ebenfalls erwischt, wenn er auf Drogen gestanden hätte, aber er hatte nur so getan, als hätte er das Zeug geschnupft. "Izzy hat immer ´ne Menge krummer Dinger gedreht, aber von Drogen ließ er die Finger," sagt Rico. MIttags versuchte Rico Caren anzurufen, aber sie ging nicht an Telefon. Vermutlich hielt sie sich noch bei Gericht auf. Rico wusste selbst, dass es manchmal zu großen Verzögerungen kam, weil z. B. ein Zeuge nicht pünktlich erschien.Als er auflegte, kehrte Sonny gerade ins Büro zurück, ließ eine Akte auf Ricos Schreibtisch fallen und erklärte: . Rico schlug die Akte auf und vertiefte sich in die Informationen über Fernando Ramos. Zwischendurch wählte er die Nummer von Carens Motelzimmer und hatte am frühen Nachmittag endlich Glück. Er lud sie zum Essen ein und wollte anschließend für halb acht einen Tisch in WOLFIE COHEN´S RASCAL HOUSE, einem Restaurant am nördlichen Ende von Miami Beach, reservieren lassen. Er hatte gehört, das Essen dort wäre großartig und die Auswahl an vegetarischen Gerichten riesig. Die freundliche Dame am Telefon erklärte ihm jedoch, dass eine Reservierung nicht nötig wäre. Rico holte Caren pünktlich ab und sie fuhren nach Sunny Isles Beach zu WOLFIE COHEN´S RASCAL HOUSE. Sie aßen auf der Terrasse, genossen die angenehme Abendluft und tranken ein Gas Wein. Anschließend fuhren sie zum Tanzen ins AQUARIUM und landeten anschließend in Carens Motelzimmer. , sagte Rico, als er mit Caren im Arm untr der dünnen Decke lag. Die Klimaanlage summte leise, irgendwo knallte, trotz der späten Stunde, eine TÜr zu.Caren streichelte über Ricos linken Oberarm. muss zurück nach New York, aber vielleicht besuchst du mich ja irgendwann mal>. Morgens schrieb sie Rico ihre Adresse und ihre Telefonnummer auf, ehe Rico sie zum Flughafen brachte. Danach fuhr er ins Büro, um sich mit Fernando Ramos zu beschäftigen. "Eine Woche lang traten wir auf der Stelle," erinnert sich Rico. "Egal, wen wir fragten, es hieß immer nur: Fernando...wer? Dann aber bekam Sonny den Tipp, dass eine große Ladung aus Südamerika hereinkäme. Das Flugzeug sollte irgendwann frühmorgens auf einem Rollfeld mitten in den Everglades landen, aber eine genaue Uhrzeit wusste Sonnys Informant nicht. Deshalb fuhren wir morgens um drei raus in die Everglades, verteilten uns dort und warteten. ( 54 - DIE BABY - CONNECTION) Für mich waren solche Aktionen immer der reinste Horror. Die "Moskito - Mail" funtionierte hervorragend und all die kleinen Biester versammelten sich und schärften ihre Essbestecke: Hmmh! Tubbs ist im Anmarsch!Nach zwei Stunden war ich total zerstochen und Zito klang genervt, als er übers Funkgerät fragte, wie lange wir noch warten sollten.In diesem Moment hörten wir jedoch ein Flugzeug kommen.Wenn du vorher noch müde warst -in dem Moment bist du plötzlich wach.Wenn du durstig oder hungrig warst - es ist vergessen und all deine Nerven und Sinne richten sich nur noch auf das, was vor dir liegt. Naürlich ergaben die Kerle, die aus dem Flugzeug kletterten, sich nicht, aber das Feuergefecht war nur kurz. Als wir zu der Maschine rannten, um die Drogen sicherzustellen, stürzte eine halbtote Frau, eindeutig ein blinder Passagier, aus einer Klappe... und im Flugzeug fanden Gina und Trudy 15 Babys, von denen drei den Transport nicht überlebt hatten." nicht Ramos´ Lieferung>, sagte Sonny, als sie alles durchsucht, aber keine Drogen gefunden hatten. Die Frau und die überlebenden Babys wurden inzwischen ins Krankenhaus gebracht.Rico blickte traurig auf die toten Babys hinunter. Zwei waren ungefähr so alt gewesen wie sein Sohn Ricardo, als er starb, das dritte Kind war wohl etwas älter gewesen. hat Babys geschmuggelt, Sonny!>Sonny nickte. Auch sein Blick hing an den toten Kindern. Rico legte ihm die Hand auf die Schulter. . Rico erzählt: "Die Frau hieß Maria Escobar und sie verriet Gina und Trudy, dass ein Amerikaner vor 16 Monaten ihren Sohn entführt hatte. Maria hatte seitdem von Bestechung bis Prostitution alles ausprobiert, um herauszufinden, was mit ihrem Baby passiert war, aber niemand wollte ihr helfen. Den Papierkram mit seiner oft komplizierten Behördensprache verstand diese arme, einfache Frau nicht. Deshalb hatte sie beschlossen, als blinder Passagier nach Amerika zu kommen. Sie wollte selbst nach ihrem Kind suchen, das sie an dem großen, roten Fleck auf dem Schulterblatt erkennen wollte. Der Arzt erklärte uns dann, dass sich ein solches Angiom oder Feuermal meistens bis zum fünften Lebensjahr zurückbildet. Wir hatten also noch eine Chance den Jungen durch dieses Zeichen zu identifizieren und wir wollten Maria unbedingt helfen..." IM NÄCHSTEN KAPITEL: DIE SUCHE NACH MARIAS BABY
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136. DIE SUCHE NACH MARIAS BABYDie Babys gingen Rico nicht aus dem Kopf. Auf Grund von Marias Schilderung wusste er nun, dass man den Müttern die Kinder aus dem Arm gerissen hatte. Die "Americanos" kamen in einem protzigen Auto, stoppten früh am Morgen den Bus, der in die Stadt fuhr und gingen auf der Suche nach "passenden" Babys an den Sitzen entlang. Eine Freundin von Maria hatte Glück gehabt. Sie durfte ihr Baby behalten, weil es den "Americanos" zu hässlich war. , sagte Trudy zu Rico, als sie auf dem Weg zum Krankenhausparkplatz waren., antwortete Trudy. das wäre die erste Schmuggelaktion gewesen, was es sicher nicht war, und angenommen sie hätten nur zehn Babys pro Monat entführt, wären das 160 Kinder, Rico! Davor kann Castillo nicht die Augen verschließen>. "Das tat er auch nicht," sagt Rico. "Er schickte Switek und Zito zur Sozialbehörde, Gina und Trudy zu Maria ins Krankenhaus und Sonny und mich zum Kolumbianischen Konsulat." Er hält kurz inne, um sich zu erinnern. "Man ließ uns zu Wes Cresta, einem engen Mitarbeiter des Konsuls. Er war ein aalglatter, irgendwie unangenehmer Kerl. Über die Babys, die das Konsulat vermittelt hatte, seiner Aussage nach waren es 20 - 25, redete er, als wäre es eine Ware. Er sagte, es gäbe viele Babys und viele arme Mütter in Kolumbien. Manchmal ließen sich diese Frauen überreden ihre Babys wegzugeben. In Amerika ginge es den Kindern schließlich viel besser, aber dann fiel ihnen plötzlich ein, dass sie ihre Kinder unbedingt zurückhaben wollten. Sonny und ich konnten ihn nicht leiden." Ricos Schreibtisch brach beinah unter der Last der darauf abgelegten Akten zusammen, als er ins Büro zurückkam. Stan erklärte ihm, dass Miss Fisk von der Sozialbehörde so freundlich gewesen war, ihnen die gesamten Unterlagen von aus Koolumbien adoptierten Kindern zu kopieren. Er und Larry hatten jeder zwei Mal laufen müssen, um alles zum Wagen zu schleppen. Versorgt mit Kaffee und Doughnuts saßen Rico, Sonny, Stan und Larry den ganzen Tag und den ganzen Abend über den Unterlagen. Auf Ricos Schreibtisch schrumpfte der Stapel "Adoptionsunterlagen", während der Stapel "Nicht passend" wuchs und der Platz für "passend" leer blieb. Es war schon spät, als Rico nach Hause fuhr, aber seine Gedanken kreisten nur um die gestohlenen Kinder. Er aß etwas, trank ein Glas Saft und dachte an die Frauen, denen geldgierige Leute einfach ihre Kinder gestohlen hatten. Wahrscheinlich redeten sie sich ein Gutes für beide Seiten zu tun, denn die Geburtenraten in den armen Gegenden waren hoch.Er schlief schlecht und als er früh am Morgen ins Büro kam stellte er fest, dass es Stan und Larry ebenso ergangen war., sagte Larry.Stan nickte und fügte hinzu: Preis der Liebe und ließ gleichzeitig Babys in Holzkisten herankarren. Wenn eins den Transport nicht überlebte...? Was machte das schon? Es gab genug Frauen in Südamerika, denen man ihre Babys wegnehmen konnte." Im Büro erfuhr Rico, dass Gina und Trudy Marias Jungen gefunden hatten. Er hieß nun Alex und war der Sohn einer Familie Capplin, die natürlich nicht an einer Zusammenarbeit interessiert war. "Stan und Larry hatten Famiglias Telefon abgehört, denn der Mann war eindeutig dreckig. Sie fanden heraus, dass er sich mit Anela Mitchell von der Sozialbehörde am Strand treffen wollte. Deshalb beschlossen sie die Beiden mit neuer Technik zu belauschen, aber ... wie das oft so ist mit neuen Dingen, sie funktionierennicht immer sofort einwandfre. Dennoch stand fest, dass Angela Mitchell in der Sach drin hing. Immerhin hatte sie sich mit unserem Hauptverdächtigen Famiglia getroffen," sagt Rico. "Castillo sah das ebenso und hatte schnell eine Vorladung für die Dame besorgt. Als wir sie ihr überbrachten, ging sie gleich in eine Abwehrhaltung und alles, was fehlte, war die rote Leuchtanzeige auf ihrer Stirn: SCHULDIG! Eigentlich hatten Sonny und ich nach einem gemeinsamen Abendessen geplant den Tag bei einem Bier auf der St. Vitus Dance ausklingen zu lassen, abr wir hatten nicht mal den ersten Schluck getrunken, als Castillo Sonny anrief. Man hatte im WALDORF TOWER zwei Tote gefunden, die im Zusammenhang mit unserem Fall standen: Angela Mitchell und Wes Cresta vom kolumbianischen Konsulat. Es gab keine Kampfspuren in dem von der Mitchell gemieteten Appartement, aber auf Wes´ Schoß lag der Herald mit der Schlagzeile:POLIZEI UNTERSUCHT BABYSCHMUGGELRING.Offensichtlich sollten wir an einen Selbstmord des Paares glauben. Patterson von der Mordkommission wollte den Köder nur zu gern schlucken. Mir war die Sache allerdings zu glatt und Sonny sah es genauso. Wir wollten, dass alles auf Fingerabdrücke untersucht wird und das war gut so. Die gefundenen Abdrücke gehörten einem Kerl namens Hector Borgeous, den man drei Mal wegen Drogenschmuggels festgenommen hatte. 1985 entzog man ihm die Aufenthaltsgenehmigung, erteilte sie ihm aber ein Jahr später wieder. Ich fand heraus, dass er für Kravitz, Leyland und Famiglia als Chauffeur arbeitete." Am nächsten Tag fuhren Rico ud Sonny zu Hectors Appartement, aber ganz offensichtlich war ihnen jemand zuvorgekommen. Die Tür war offen, Hector lag ermordet in einem Schrank.Plötzlich stieß Sonny einen Warnschrei aus! IM NÄCHSTEN KAPITEL: KNAPP ENTKOMMEN!
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137. KNAPP ENTKOMMEN!"Mein Blick fiel auf das, was Sonny einen Wimpernschlag zuvor entdeckte: Zu Hectors Füßen lag ein Sprengsatz, der aktiviert wurde, sobald jemand die Tür öffnete. Das hatte ich gerade getan," erinnert sich Rico. "Eigentlich war ich an dem Morgen recht müde gewesen. Der Arbeitstag war lang und die Nacht kurz gewesen. Ich hatte ständig an die Babys in dem Flugzeug denken müssen und außerdem war es heiß. Als ich jedoch die Bombe sah, weckte ein Adrenalinstoß alle meine Lebensgeister. Ich rannte hinter Sonny her zum Fenster, legte den Kopf auf die Brust und schloss die Augen, als ich durch die Glasscheibe sprang. Ich war noch in der Luft, als ich den Knall der Detonation hörte. Die Druckwelle wirkte wie ein Katapult und schob mich vorwärts. Dennoch spürte ich die Hitze des Feuers an meinen Beinen, irgendwelche Dinge streiften mich, rissen meine Hosenbeine und die Haut auf. Ich knallte hart auf den Boden, überschlug mich und blieb dann einen Moment lang liegen, um zu Atem zu kommen.Ich hörte Sonny nach mir rufen. Ich hob den Kopf, sah ihn, schmutzig, blutend und mit zerrissenen Sachen ein paar Meter neben mir liegen. Zumindest war er OK." Rico betrachtete sich seine aufgeschürften Hände und Beine, zupfte ein paar Glassplitter aus seinen Waden und stellte fest, das seine Schuhe keine Sohlen mehr hatten.Stan und Larry kamen um das Gebäude herum gerannt und Larry meinte, erleichtert seufzend: , gestand Rico. Eine Stunde später hatte Rico die zerfetzten, nach Rauch stinkenden Sachen entsorgt und war nach einer ausgiebigen Dusche, immer noch vor Wut kochend, ins OCB zurückgekehrt. Er war fest entschlossen Famiglia zur Strecke zu bringen. Niemand versuchte ungestraft Ricardo Tubbs zu grillen!Als Castillo erklärte, Famiglia würde wohl davonkommen, wei man ihm nichts nachweisen konnte, schürte das nur Ricos Wut und Entschlossenheit. "Dann erinnerte Sonny sich plötzlich an Trudys Freundin Isabella Caestro, eine Fernsehreporterin. Er schlug vor Famiglia mit Marias und Isabellas Hilfe eine Falle zu stellen," erzählt Rico. "Ich mag es nicht Menschen zu benutzen. Das war schon immer so und daran hat sich bis heute nichts geändert, aber manchmal hat man keine andere Wahl. Trudy brachte Isabella dazu mitzumachen und Maria war auf jeden Fall einverstanden. Sie wollte, dass Famiglia bestraft wird, damit nicht weitere Mütter durchmachen müssen, was sie durchgemacht hatte. Deshalb gab Maria Isabella im Krankenhaus ein Interview, in dem sie behaupete Augenzeugin für Famiglias Beteiligung am Babydiebstahl zu sein und dass sie dies auch vor Gericht aussagen würde.Ich hatte befürchtete, sie könnte unsicher und unglaubwürdig wirken, aber dem war nicht so. Sie machte ihre Sache wirklich gut." Vice bereitete sich auf Famiglias Ankunft vor. Jeder bekam eine Aufgabe zugeteilt. Maria war in Sicherheit gebracht worden, in ihrem Bett lag Gina. Sonny ließ sich auf einem Stuhl in einer dunklen Ecke nieder, Rico bezog Posten im Bad. Seine Nerven vibrierten und er lauschte auf jedes kleine Geräusch. "Wenn du da stehst und weißt, dass er kommen wird, wagst du kaum zu atmen und Geräusche, die dir normalerweise kaum auffallen, weil sie absolut alltäglich sind, erscheinen dir überlaut. Dann hörte ich etwas im Belüftungsrohr der Klimaanlage, ein leises Kratzen und Schaben und das Atmen einer Person, die sich dem Zimmer näherte. Das Geräusch verstummte - im nächsten Moment fiel ein Schuss! Famiglia hatte die Klappe des Belüftungsrohres aufgestoßen und seine Waffe auf die Frau im Bett, die er ja für Maria hielt, gerichtet. Gina hatte keine andere Wahl, als zu schießen," sagt Rico und gesteht: "Eigentlich hätte ich danach zufrieden sein müssen, aber ich wusste, dass es immer wieder einen neuen Famiglia geben würde, solange es Menschen gab, die für ein Baby viel Geld bezahlen." Am nächsten Tag sollte Maria ihren Jungen zurückbekommen. Auch das war eigentlich ein Erfolg, aber dennoch raubte der Gedanke Rico den Schlaf. Alex kam zu den Capplins, als er acht Monate alt war. Er nannte sie Mom und Dad und sprach kein Wort spanisch. Nun sollte er mit einer vollkommen fremden Frau für immer in ein ihm unbekanntes Land reisen. Weil der Gedanke an Alex ihn wachhielt, stand Rico früh am Morgen auf und fuhr zum joggen an den Strand, aber Alex ging ihm nicht aus dem Kopf. "Gina und Trudy fuhren schließlich mit Maria zu den Capplins, Sonny und ich folgten im Ferrari," erinnert sich Rico. "Sonny war wortkarg und sah aus, als hätte er ebenso schlecht geschlafen wie ich.Ich beobachtete Maria, als sie mit ernster Miene zum Haus ging. Dort warteten die Capplins mit Alex, Concha, dem Kindermädchen, und Alex´ Gepäck.Ich konnte nicht hören, was gesprochen wurde, aber Alex und Mrs. Capplin weinten und ich spürte die bedrückende Atmosphäre.Man steht da und ist hilflos, denn egal, wie die Entscheidung ausfällt, einen schmerzt es immer. Dann sah ich die Ungläubigkeit auf den Gesichtern der Capplins, die sich in Freude verwandelte, während Maria mit tränenüberströmtem Gesicht herumwirbelte und zum Auto stürzte. Sie sprang in den Wagen und schlug die Tür zu. Die Capplins umarmten Alex, aber sie blickten auch unsicher zu uns herüber.Gina sprach mit Maria, kam herüber und bestätigte, was wir bereits vermuteten. Alex sollte bei den Capplins bleiben, weil es für ihn so am besten war. - Eine absolut salomonische Entscheidung." , knurrte Sonny, gerade, als sein Telefon klingelte. Als er auflegte sah Rico, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. So blass hatte er Sonny noch nie gesehen! IM NÄCHSTEN KAPITEL: ESTELLA
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138. ESTELLA Sonny sprang in seinen Wagen und Rico schaffte es so gerade ebenfalls einzusteigen. Als er die Tür zuzog, hatte Sonny bereits aufs Gaspedal getreten und die Beifahrertür hätte um ein Haar eine Frau erwischt, die am Straßenrand stand.. Ein eiskalter Schauer lief über Ricos Rücken, weil ihm nur eine Person einfiel, auf die diese Beschreibung passte. Natürlich rede ich von meinem Alligator oder kanntest du den King persönlich?>Rico gab ein gekünzeltes Lachen von sich. Oder was gefällt mir gut. - In Ihrer Akte stehen ein paar wenig hübsche Dinge. Allein für das Rauschgift kriegen Sie fünfzehn Jahre, für Beischlafdiebstahl kommen noch ein paar Jährchen dazu. Sie werden also etwa vierzig sein, wenn Sie wieder rauskommen>. Estellas Blick wurde unruhig. Dann erklärte sie, dass die Drogen ihr nicht gehörten und sie sich keiner Schuld bewusst wäre.Rico beugte sich etwas vor, sah sie ernst an und erklärte: kein Koks," erzählt Rico. "Sie beschrieb Charlie als sehr dicken Weißen, aber mehr als den Vornamen wusste sie nicht. Abends begannen Sonny und ich mit der Überwachung des Motels. Elvis hatte beim Tierarzt bleiben müssen, der Sonny jedoch anrufen wollte, sobald es eine Veränderung gab. Am dritten Tag nach den Schüssen auf Elvis erhielt Sonny einen Anruf von der Wildschutzbehörde. Der argentinische Genralkonsul hatte eine offizielle Beschwerde eingelegt und eine Verfügung erwirkt. Sonny durfte Elvis nicht mehr behalten, weil er ihm auf der St. Vitus Dance keine artgerechte Haltung bieten konnte. Sonny war völlig fertig. Er versuchte natürlich gegen die Verfügung vorzugehen, aber im Laufe der Zeit hatte sich einfach zu viele Beschwerden angehäuft. Eine Woche nach den Schüssen teilte der Tierarzt Sonny mit, dass Evis abgeholt worden war. Man hatte Sonny nicht mal die Chance gegeben sich zu verabschieden." IM NÄCHSTEN KAPITEL: RICOS ERINNERUNGEN AN ELVIS
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139. RICOS ERINNERUNGEN AN ELVISAbends saß Rico mit Sonny auf dem Boot. Elvis´ Lieblingsdecke, die Sonny vom Tierarzt zurückbekommen hatte, lag über dem Abgang ins Innere des Bootes, als kröche der Alligtor jeden Moment aus irgendeiner dunklen Ecke, um sich häuslich darauf niederzulassen. Die Sterne funkelten, die Lichter der Stadt glitzerten. Das Boot schaukelte sanft und von irgendeinem Boot wehte "Broken Wings" von Mr. Mister herüber.Rico dachte an Evis und an seine verschiedenen Erlebnisse mit dem Alligator. Er war als Raphael Tubbs nach Miami gekommen und hatte nach einem missglückten Deal Sonny Crockett kennen gelernt. Als er ihm ein Foto des Mannes zeigte, wegen dem er hier war, stellte sich heraus, dass sie den glichen Mann jagten. Sonny wollte einen Abzug des Fotos haben, den Rico ihm bringen sollte. Rico war bester Laune gewesen, weil er geglaubt hatte Sonny wollte mit ihm zusammenarbeiten. Die Beute jagte sich leichter mit einem Führer, der das Revier kannte. Aber als er Sonny auf dem Boot sein Angebot unterbreitete, gab dieser sich zynisch, irgendwie aufmüpfig und rebellisch. Rico provozierte ihn und kassierte einen nicht zu verachtenden Kinnhaken, den er zurückgab.Ricos Kinn hatte sich angefühlt, als hätte es jemand aus den Gelenken gehebelt. "Du hast nicht zufällig Eis auf diesem Kahn?,"hatte er gefragt.Sonny, dessen Kinn ebenfalls schmerzte, hate kurz gestutzt, ehe er antwortete: "Doch, unten. Hol´s dir am besten selbst." Also war Rico vollkommen ahnungslos die Treppe hinuntergestiegen. Als erstes fiel ihm der sehr seltsame, etwas strenge Geruch auf, den er nicht definieren konnte. Vielleicht sollte Sonny mal öfter lüften, hatte er gedacht, als er unten ankam und gerade zwei Schritte nach links gegangen war, weil er dort den Kühlschrank vermutete. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Er entdeckte eine Kette aus dicken, massiven Eisengliedern und hörte ein leises, tiefes, warnendes Knurren. Im nächsten Moment flitzte bereits Elvis mit einer Geschwindigkeit auf ihn zu, die er, ahnungsloser Großstädter aus dem Norden, einem Alligator niemals zugetraut hätte.Ihm blieb nur in heilloser Panik schnellstmöglich den Rückzug anzutreten, während Sonny sich vor Lachen fast einen Zwerchfellbruch holte. Obwohl Sonny stets behauptet hatte, dass Elvis friedlich war und Freund und Feind voneinander unterscheiden konnte, misstraute Rico dem Reptil. Es besaß keine Mimik, kein Fell, dass sich sträuben konnte und keine Ohren, die es aufstellen oder anlegen konnte, aber an seinem vorderen Ende wuchsen eine Menge rasiermesserscharfer Zähne. Nachdem Sonny herausfand, dass er nicht Raphael sondrn Ricardo hieß, sollte er auf dem Boot bleiben und dort weitere Anweisungen abwarten. Begeistert war Rico nicht, aber es war besser, als aus dem Fall rauszufliegen und auf direktem Weg nach New York zurückgeschickt zu werden. Mit Elvis allein zu sein, war ihm allerdings ein wenig unheimlich.Er beschloss sich Sonnys Musiksammlung anzusehen und er erinnerte sich, dass er laut gesungen hatte, um das mulmige Gefühl in seinem Bauch loszuwerden. Elvis blieb unbeeindruckt, behielt Rico aber im Auge. Vielleicht misstraute er diesem singenden Menschen ebenfalls. Erst, als Rico sich über Sonnys Musikgeschmack lustig machte, schoss er plötzlich wütend brüllend herum. Rico erinnert sich: "Wenn dich so ein Alligator anbrüllt, seine Augen wütend funkeln und du in ein Maul voller Zähne blickst, rutscht dein Herz bis zum Erdkern und du wirst zur Salzsäule. Ich schielte nur zu Elvis hinüber und hoffte, dass er nicht hungrig war." Oft hatte Elvis sich gelangweilt und dann irgendwelche Dummheiten gemacht. Rico vermochte nicht zu zählen, wie oft Ernie Sonny in de Jachthafen gerufen atte, weil Elvis Lust auf einen Ausflug bekommen hatte. Meistens besuchte er irgendwelche Leute, denen er überhaupt nicht willkommen war, dekorierte deren Einrichtung um, was sie nicht lustig fanden, und hinterließ "Geschenke", die sie nicht zu würdigen wussten. Als er mit all diesen hübschen "Beschäftigungen" den panamesischen Vize - Konsul beglückte, hatte Rico lachend gfragt: "Hast du mal erwogen ihn einzutauschen? Gegen einen netten, französischen Pudel?"Sonny hatte nicht darübr gelacht und er flippte wenige Tage später fast aus, als er entdeckte, dass Elvis Geschmack an der Musik von Buddy Holly gefunden hatte. - Zumindest waren die LP´s wohl lecker gewesen. Fast regelmäßig - etwa zwei Mal pro Monat - hielt Sonny an einem Geschäft an, um sich ein neues Kopfkissen zu kaufen, weil Elvis - verbotenerweise - in Sonnys Bett geklettert war, und das Kissen zum kuscheln benutzt hatte.Mit dem Telefonladen hatte Sonny vermutlich Sonderkonditionen für neue Telefone ausgehandelt, weil Elvis sie ständig auffraß. - Genau wie Sonnys Wecker. Vor kurzem erst kam Rico abends aufs Boot,um mit Sonny zu einer Verabredung zu fahren. Er war zu früh dran gewesen, aber als er das Boot erreichte, bemerkt er die Blutstropfen an Deck. Er hatte befürchtet, dass jemand Sonny überfallen hatte. Das war schon einmal geschehen, als ein Freund von Sonny, Ira Stone, mit einer höchst brisanten Videokassette aufgetaucht war. Damals hatte Elvis als Wachalligator komplett versagt und Rico glaubte nun, das gleiche wäre wieder passiert. Rico zog seine Waffe, ging, vorsichtig den Blutspuren folgend, nach unten, wo sich herausstellte, dass Elvis Sonnys Six - Pack Bier gefressen hatte. Er war sturzbetrunken und hatte sich an einem Plastikring den Gumen aufgeschnitten. Sie hatten ihn zum Ferrari getagen, was nicht so einfach war, denn der Alligator litt nicht nur unter starken Schmerzen, er schien auch zu spüren, dass es zum Tierarzt ging. "Er kann den Tierarzt nicht leiden," hatte Sonny erklärt. Danach hatte Elvis sich wieder gut erholt, ein paar Wecker gefressen und ein oder zwei Telefone. Er hatte ein paar Ausflüge unternommen und einige Leute erschreckt, bis er vor einer Woche angeschossen wurde. Rico fiel ein, dass er sich nicht gewehrt hatte, als sie ihn zum Wagen trugen. Es gab sicher Leute, die nun behauptet hätten, Elvis hätte gewusst, dass es ein Abschied für immer war und sich gut benommen, um zu sagen: Behaltet mich in guter Erinnerung.Nun war er fort und Rico wusste, dass er den guten, alten Elvis vermissen würde. IM NÄCHSTEN KAPITEL: BEGEGNUNG MIT ANNE
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140. BEGEGNUNG MIT ANNERico trank langsam sein Bier. Sonny redete über Estella, die, wie viele andere Nutten, zu jung war, um ihr Leben wegzuwerfen. Dann kam er auf das RAMROD - Motel zu sprechen, das als Absteige bekannt war. Er sprach über das schwüle Wetter, die supergut aussehende neue Eroberung des Bootnachbarn links und die grässliche Musik der Jungs auf dem Boot rechts. Er redete über alles mögliche, nur nicht über Elvis.Als das Telefon klingelte und Switek sie zur Razzia zum RAMROD - Motel beorderte, schien er fast ereleichtert zu sein. Rico erzählt: "Als wir an dem Motel ankamen warteten dort schon etliche Polizeifahrzeuge. Die meisten Kollegen waren ziemlich jung, sammelten bei solchen Razzien Berufserfahrung und waren heiß darauf die Zimmer zu stürmen. ( 55 - Für die Straße geboren)Ich blieb draußen und das war gut so, denn Charlie, der Manager, versuchte zu türmen. Er kam aber nicht weit, weil ihm bei seiner Fülle die Kondition fehlte. Die Kassette, die er an sich drückte, sah ich erst, als ich ihn gestoppt hatte. In der Kassette waren etliche Tütchen mit bunten Pillen.Sonny packte noch ein Röhrchen mit Rauschgift dazu, das er einer Nutte, Carla Cappaletti, abgenommen hatte. Prekärerweise hatt er sie mit dem Polizisten Vic Romanow erwischt." Rico fuhr ins Labor. Die Laborantin, auf dem Namensschild stand Anne Greenwood, war neu und sehr hübsch. Ihre Haut war milchkaffeebraun, die Augen in dem ovalen Gesicht fast schwarz. Sie besaß eine kleine Nase, volle Lippen und eine tolle Figur - soweit er das durch den weißen, nicht gerade auf Figur geschnittenen Laborkittel erkennen konnte. , sagte Rico und reichte ihr das Röhrchen, das Sonny Carla abgenommen hatte., antwortete Anne.Rico strahlte sie an, blickte dann auf seine Armbanduhr - es war drei Minuten nach MItternacht - und erwiderte: das hinbekämen, wären Sie eine Zauberin>. Dann lehnte er sich gegen die Wand, die Hände in den Taschen vergraben, und vefolgte jede von Annes Bewegungen. Anne sah ihn an. , unterbrach er sie.Sie fangen ein paar Dealer, ich analysiere das Zeug und Sie bekommen im Laufe des Tages Bescheid. Wie klingt das?>Rico dachte nach. Dass sie die Anrede umging und etwas genervt klang machte ihm nicht gerade Hoffnung, aber er war nicht der Typ, der sofort aufgab. damit ich die bösen Jungs jagen kann>.Anne seufzte, blickte ihn kurz an und gab nach. ..Anne verschloss das Reagenzglas, schüttete es und stellte es in einen Apparat. Sie drückte auf einen Knopf und ein heller, leiser Ton zeigte an, dass die Maschine arbeitete.nur einKaffee>, lockte Rico. .Endlich sah Anne ihn an. Sie lächelte. . Bester Laune kehrte Rico mit dem Ergebnis ins Büro zurück, wo Sonny ihn ziemlich genervt erwartete. Carla hatte behauptet, Vic wäre ihr fester Freund und sie weigerte sich seit drei Stunden über den Stoff zu reden. "Sonny bat mich Erkundigungen über Romanow einzuziehen. Also rief ich seinen Boss, Lieutenant Brodman, an, der Vic mit Lob überschüttete. Vic war drei Jahre lang Streife gefahren und arbeitete seit zehn Monaten für Vice in Overtown. Die Drogen konnten also durchaus Teil seines Auftrags sein. Seine Informantin, so erfuhr ich, hieß Roxanne Young," erzählt Rico. "Vic hatte sich anscheinend Hals über Kopf in Carla verliebt. Manchmal passsiert das in unserem Job und meistens vergessen die Jungs, worum es eigentlich geht. Vic war da keine Ausnahme. Sonny glaubte, er könnte Vic wieder "auf Bulle" umprogrammieren, aber ich war nicht davon überzeugt. Ich hatte so etwas einmal in New York erlebt. Der Kollege, der auch mein Freund war, war verrückt nach der Nutte. Er wollte sie unbedingt aus dem Milieu rausholen und ihrem Zuhälter abkaufen. Ich verbrachte manchen Abend und halbe Nächte damit auf ihn einzureden, aber ich war damals jung und unerfahren. Im Grunde genommen war es mir nicht anders ergangen als Sonny damals mit Mike Orgall. Du willst helfen, aber du weißt nciht wie. Oder du traust dich nicht, weil du befürchtest, dass die Gemeinschaft dich ausgrenzt. Mein Freund erschoss sich mit seiner Dienstwaffe, als er keinen Ausweg mehr sah. - Und Vic war auf einer ähnlichen Schiene unterwegs. Er hätte alles getan, um Carla zu schützen. Das fing schon damit an, dass er behauptete, dieser 100%ige Pharmakoks (das hatte Anne nachgewiesen) würde ihm gehören." Bis zum Morgen ergab sich nichts Neues. Rico holte Anne um sieben ab und sie fuhren zu Nicks Coffee - Shop. Drinnen empfing sie der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee, frisch gebackenen Croissants und das Klappern von Geschirr. Chloe, Nicks Mutter, nahm die Bestellung auf: Cappucchino für Anne, Kaffee schwarz für Rico.. Sie sah ihn an und lächelte. Das Zuckertütchen, das auf ihrer Untertasse lag, blieb unberührt.<... und die bösen, dunklen Gestalten bringen noch böseres, weißes Pulver in die Stadt>, fügte Anne hinzu. Sie unterhielten sich und Rico fand heraus, dass sie aus Boston stammte, aber er spürte, dass sie nicht mit enem Mann, den sie nicht kannte, über ihr früheres Leben in Boston reden wollte. "Dann rief Chloe mich ans Telefon," erinnert sich Rico. "Ich hatte Trudy erzählt, dass ich zu Nick wollte. Sie rief mich an, um mir zu sagen, dass man Roxanne Young im MAYFLOWER MOTEL an ein Bett gefesselt und mit durchschnittener Kehle gefunden hatte. Sonny würde zum Tatort fahren und ich sollte versuchen mehr über den Pharmakoks herauszufinden.Mein Date mit Anne fand auf diese Weise ein jähes Ende. Ich kehrte ins Büro zurück und kontaktierte alle Stellen, von denen ich hoffte, dass sie mir irgendwie weiterhelfen konnten, aber niemand wusste etwas über das Zeug. Mittags stand fest, dass Carla und Vic unsere einzige Chance waren, um mehr in Erfahrung zu bringen. Bis zum Abend hatte ich dann sogar einen Plan." IM NÄCHSTEN KAPITEL: BUTCH, DER ZUHÄLTER
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141. BUTCH, DER ZUHÄLTERRico "heuerte" Gina und Trudy als Pferdchen an und schlüpfte in die Rolle des Zuhälters Butch, der fest entschlossen war, alle lukrativen Bezirke an sich zu reißen. "Dieser Teil der Geschichte machte mir Spaß," gesteht er. "Ich saß in meinem Wagen und hörte, wie Trudy Sugarbaers Paradepferdchen aufmischte. Das konnte sie wirklich gut.Ich hatte mir gedacht, dass Sugarbaer irgendwann aufkreuzt, um bei seinen Nutten abzukassieren und sie zu kontrollieren. In dem Moment sollte Stan seinen Aufritt haben. Er ging richtig auf in der Rolle des strengen Gesetzeshüter, der gleichzeitig mit Trudy herumschäkerte.Ich wartete nur auf einen günstigen Moment, um in meinem Caddy um die Ecke zu brausen. Dann beobachtete ich, wie Trudy mit Stan plauderte, um den Nutten und ihrem Zuckerbärchen zu zeigen, was für einen guten Kontakt Butch und seine Mädchen zu den Behörden hatten. Trudy sah an dem Tag echt zum anbeißen aus in ihrem engen, schwarzen, tiefausgeschnittenen Lackkleid. Als sie lässig zum Wagen geschlendert kam fragte ich mich, warum ich nicht längst mal mit ihr ausgegangen war. Gelegenheiten hätte es mehr als genug gegeben. Ehe ich jedoch dazu kam mich näher mit der Frage zu beschäftigen, rief Gina an, die im Untersuchungsgefängnis in der gleichen Zelle wie Carla saß und dafür sorgen sollte, dass Carla sich von mir rausholen ließ. Von da an wurde es ein bisschen ungemütlicher. Ich fuhr mit Carla zum CHECKER CLUB, in dem viele Zuhälter, unter anderem auch Carlas bisheriger Boss Silk, verkehrten. Er tauchte prompt auf und forderte Carla zurück, aber eigentlich ging es ihm wohl um den Schließfachschlüssel mit der Nummer 6122, den wir in Carlas Tasche gefunden hatten. Silk fackelte nicht lange. Das ist in diesen Kreisen nicht so üblich. Deshalb hatte ich mit einer Atacke gerechnet. Wir flogen raus und draußen ließ ich meiner Wut auf diese Typen im Allgemeinen freien Lauf. Silk zu zeigen, wo der Hammer hängt, machte mir nichts aus. Das machte auch Spaß. Danach fuhr ich mit Carla ein paar neue Klamotten kaufen. Schließlich musste ich mich erst mal großzügig zeigen, bevor ich mein wahres Gesicht zum Vorschein kommen ließ. Anschließend nahm ich sie mit ins EXCELSIOR, wo ich die Suite 2601 gemietet hatte. Ich sagte ihr, sie solle sich für mich hübsch machen und als sie im Bad verschwunden war, klopfte Gina. Das Timing war wirklich perfekt gewesen. Gina und Trudy hatten das Schließfach mit dem Stoff darin gefunden und sie sagte mir, dass Trudy mit einem Richter gesprochen hatte. Schließlich ging es nicht nur um den Stoff. Wir wollten unbedingt Silk dingfest machen. Der Richter hatte zugestimmt, dass wir Silk eine Falle stellen, indem wir ihm den Schlüssel zukommen lassen. Das Problem war, Carla dazu zu überreden diesen Job zu übernehmen. Butch musste sie überreden, aber sie wollte nicht, weil sie Silk fürchtete. Ich war gezwungen auf mieser, egoistischer, brutaler Zuhälter umzuschalten, was mir sehr schwer fiel. Ich brüllte sie an und fegte wütend die Sachen vom Tisch, aber als ich dachte, ich hätte sie klein bekommen, sah sie mich plötzlich mit funkelnden Augen an und erklärte, dass ihr Freund Polizist und ich bei ihr an der falschen Adresse wäre. Ich musse regelrecht mit ihr kämpfen, aber als sie endlich am Boden war, ein kleines, weinendes Häufchen, da konnte ich nicht anders, als ihr zu sagen, dass ich von der Polizei war. Damit hatte ich allerdings unsere ganzen Pläne zunichte gemacht." Rico rief Castillo an, um ihm zu sagen, dass er seine Tarnung hatte aufgeben müssen und Castillo erklärte Rico, er solle mit Carla im Hotel auf Sonny warten. Jetzt, wo Carla wusste, dass Rico kein Zuhälter war, kehrte ihre Selbstsicherheit zurück. , antwortete Rico. , widersprach Carla, ehe sie sich die Erdbeere in den Mund steckte. Sonny brachte Vic mit, der mit Carla im Schlafzimmer verschwand, um ihr ins Gewissen zu reden und er hatte Erfolg. Doch Carlas Selbstsicherheit löste sich nach und nach in Wohlgefallen auf, als Rico mit ihr zum CHECKER CLUB fuhr, wo sie Silk treffen wollten. Wieder und wieder ging er mit ihr unterwegs die einzelnen Schritte durch, aber als sie im Club ankamen, wuchs ihre Nervosität, bis sie ihn bat sich frisch machen zu dürfen. Rico erzählt: "Ich hatte nicht bedacht, dass der Notausgang sich meistens in der Nähe der Toiletten befindet und ich hatte vor allem keine Ahnung, dass Vic Carla gesagt hatte, er würde dorthin kommen. Silk kam auch dorthin. Ich hörte die Schüsse, bevor ich die Tür aufstoßen konnte. Ich sah Vics Wagen nahe am Notausgang stehen, er selbst lag schwer verletzt am Boden. Carla stand wie eine Zielscheibe da und ich warf sie nieder, damit sie nicht ebenfalls getroffen wurde. Dann rannte ich, immer wieder Deckung suchend, über das Dach, um Silk und seine Leute zu erwischen, während Sonny und die Kollegen von der anderen Seite kamen. Silk überlebte schwer verletzt, aber Vic starb leider. Carla war - psychisch - schwer getroffen. - Zumindest schien es so. Wir besorgten ihr über eine Jugendamtsmitarbeiterin einen Heimplatz, brachten sie dorthin und schlugen uns den Rest der Nacht und den nächsten Tag mit unseren Berichten um die Ohren. Wir wollten erreichen, dass Vics Suspendierung noch vor der Beerdigung aufgehoben wurde, damit er als Polizist mit allen Ehren begraben werden konnte." Es war bereits wieder dunkel, als Sonny Rico nach Hause brachte. Rico war hundemüde. Er dachte an Anne, die er morgen anrufen und zum Essen einladen wollte. Vielleicht konnte er sie öfter treffen und irgendwann würde sie ihm dann hoffentlich ein bisschen mehr von sich erzählen. Rico spürte, dass da etwas nicht in Ordnung war. Sie hatte sich zu oft umgesehen, während sie in Nicks Coffee - Shop saßen, war zu sehr zusammengezuckt, wenn eine Tür zuschlug, Geschirr laut klapperte oder jemand die Stimme erhob. Im Radio lief "Living On A Prayer" von Bon Jovi. Die Stimme lullte Rico beinah ein, aber mit einem Mal schoss er kerzengerade in die Höhe. , entgegnete Sonny. .Rico drehte sich um, aber Sonny war inzwischen abgebogen. wenn sie es war, können wir nichts tun, Rico. Wir haben unseren Teil geleistet>, meinte Sonny. .Rico seufzte und lehnte sich zurück. . IM NÄCHSTEN KAPITEL: JULIA
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142. JULIAIn den nächsten Tagen versuchte Rico mehrfach Anne anzurufen, aber sie war nie im Labor anzutreffen und irgendwie wollte niemand so recht mit der Sprache herausrücken.Erst am fünften Tag hatte eine der Laborantinnen ein Einsehen und erklärte ihm, Anne hätte Miami Hals über Kopf verlassen. Anne hatte sie von unterwegs aus einer Telefonzelle angerufen und erklärt, sie müsse verschwinden, weil ihr gewalttätiger Exmann aufgetaucht wäre. Wohin Anne gegangen war, wusste die Laborantin nicht. Mehrere Tage lang widmete Rico sich seiner üblichen Arbeit. Den Gedanken an Anne schob er weg. Er bedauerte, dass sie sang - und klanglos verschwunden war und nicht um Hilfe gebeten hatte. Er war sicher, dass sie bestimmt nicht zurückkam. Nach weiteren vier Tagen rief Julia Harris vom Jugendamt an. Rico hatte schon häufiger mit ihr telefoniert, wenn es mal wieder um eine minderjährige Nutte ging. Julia war auch für Carla zuständig gewesen und hatte ihr den Heimplatz besorgt. , sagte sie. Ihre Stimme klang angenehm warm. .Rico seufzte. wirklich auf der Straße gesehen>., erklärte Julia.Rico bedankte sich, legte auf und erzählte Sonny, der sich gerade mit einer dampfenden Tasse Kaffee an seinem Schreibtisch niederließ, dass er tatsächlich Carla gesehen hatte., meinte Sonny. Castillo kam herein und drückte Rico, der ihm am nächsten stand, eine Akte in die Hand. , bat er. Rico und Sonny machten sich auf den Weg und Rico dachte daran, dass er keine Ahnung hatte wie Julia Harris aussah. Dabei hatte er sicherlich zehn Mal mit ihr telefoniert. Das erste Gespräch drehte sich damals um Jackie McSeidan. Rico sah Jackie wieder vor sich: Süße achtzehn, ein hübsches Mädchen mit tollen Haaren. Er kniff die Augen zusammen, als automatisch die grauenhafte Szene ihres Selbstmordes vor seinen Augen entstand. Er spürte wieder seine Hilflosigkeit, weil sie ihn mit seinen eigenen Handschellen ans Bett gefesselt hatte und er ohnmächtig zusehen musste, wie sie seine Dienstwaffe an ihre Schläfe hob. Die entsetzlichen Bilder hatten ihn monatelang in seinen Träumen verfolgt. Rico versuchte die Gedanken abzuschütteln, indem er sich auf die Frage konzentrierte wie Julia aussehen mochte. Allerdings kannte er nur ihre Stimme und eine angenehme Stimme sagte nichts über das Äußere eines Menschen aus. , sagte Sonny, als sie das Gebäude ereichten, in dem das Jugendamt untergebracht war.Rico eilte zum Pförtner, fragte nach Julia Harris und wurde in die dritte Etage geschickt. Julia Harris war Ende zwanzig, schwarz, sehr schlank und sehr hübsch. Sie trug das Haar kurz und ihre topasfarbenen Augen, die Rico an einen Jaguar denken ließen, musterten ihn freundlich. Sie war genau sein Typ. Deshalb wanderte sein Blick rasch zu ihren Händen, aber sie trug keinen Ehering.Julia lächelte ebenfalls. . Sie nahm die Akte entgegen. Rico strahlte sie an und erwiderte: .Julia legte die Akte auf ihren Schreibtisch, die schmalen Hände gefaltet obendrauf. .Manchmal kann ich auch brav sein!" IM NÄCHSTEN KAPITEL: GEDANKEN ZUR TODESSTRAFE
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143. GEDANKEN ZUR TODESSTRAFERico traf Sonny während den kommenden beiden Wochen nur während der Dienstzeit, denn während er sich mit Julia traf, hatte Sonny sich in eine Frau namens Donny verliebt, die Rico aber noch nicht kennen gelernt hatte.Als sie sich nach etwa zwei Wochen beim Frühsück in der Kantine trafen, wirkte Sonny ausgesprochen missmutig. ( 56 - UND VERGIB UNS UNSERE SCHULD) Rico erzählt:"Ich vermutete, dass er Streit mit Donna gehabt hatte, aber Sonny erklärte, der Grund für seine schlechte Laune hieße Frank Hackman. 1980 verfolgten Sonny und sein damaliger Partner Frankle das Trio Hackman, Albiero und Barkley. Alles lief gut, die Haftbefehle waren ausgestellt. - Zumindest für Albiero und Hackman. Barkley hatte sich abgesetzt.Nachdem Sonny seinen Partner nach Hause gefahren hatte, läutete jemand an Frankles Haustür und erschoss ihn vor den Augen seiner Familie. Hackman wurde für die Tat verurteilt und sollte nun hingerichtet werden.In der Fernsehdiskussion, die Sonny an diesem Morgen gesehen hatte, ging es darum, ob man die Hinrichtung im Fernsehen zeigen sollte oder nicht. Auch Hackman wurde gezeigt und es hatte Sonny wütend gemacht, dass der Mann sich hinter dem Kreuz versteckte.Dann kam Castillo und sagte zu Sonny, dass ein Pater Lafrano von der Kirche St. Yves mit ihm sprechen wollte. Allein! Es ging um Hackman." Rico ging ins Büro, um seinen Schreibkram zu erledigen und sich mittags mit Julia zum Essen zu treffen. Als er Sonny später im Büro wieder traf erklärte Sonny ihm, dass er der Sache Hackman noch mal nachgehen wollte. Rico ließ sich von Sonny weitere Einzelheiten des Falles von damals erzählen, denn er sagt: "Ich war nicht erstaunt, dass Sonny die Sache noch mal untersuchen wollte. Ich erfuhr, dass Hackman und seine Kumpane einen Geldtransporter überfallen hatten. Frankle hatte sich später als Hehler getarnt an das Trio herangemacht, aber offensichtlich hatte ihn jemand enttarnt. Hackmans spätere Verurteilung hatte sich allerdings nur auf Indizien gestützt, aber Pater Lafrano hatte ihm nun erklärt, eins seiner Schäfchen hätte behauptet mit Hackman zum Zeitpunkt von Frankles Ermordung in Daytona gewesen zu sein. Den Namen des Mannes wollte der Pater aber natürlich nicht nennen." Die Zeit drängte, denn bis zur Hinrichtung blieben zwei Tage und die Wellen kochten sehr hoch. Im Fernsehen und in den Zeitungen wurde über das Für und Wider der Todesstrafe diskutiert. "TOdesstrafe ja oder nein ist eine sehr schwierige Frage, über die mn in unserem job häufiger nachdenkt," gesteht Rico. "Ich bin sehr christlich erzogen worden und mein Vater, der ja Prediger gewesen war, war sein Leben lang ein Gegner der TOdesstrafe. er hatte stets behauptet, dass kein Mensch das Recht hatte über Leben und Tod eines anderen Menschen zu ebstimmen. Von meiner Erziehung her hätte ich also 100% ig dagegen sein müssen, was ich aber nicht war und bin. Wichtig finde ich, dass die Schuld eindeutig feststehen muss, aber im Fall Hackman war sie nun infrage gestellt. Deshal unterstützte ich Sonny bei einen Bemühungen die Wahrheit herauszufinden. Ich fuhr mit ihm zu dem zuständigen Staatsanwalt. Er hieß Waldman und war damals maßgeblich an Hackmans Verurteilung beteiligt gewesen. Er war für dieTodesstrafe und mitten im Wahlkampf. Ihn interessierte nicht, ob Hackman schuldig war oder nicht. Hackmans Verurteilung war die wichtigste Verurteilung seiner bisherigen Laufbahn und er war nicht bereit uns bei der Aufhebung zu helfen, denn Hackmans Hinrichtung passte hervorragend in seinen Wahlkampf." Hackman geisterte in Ricos Kopf herum. Deshalb las er die alten Akten. Er fand es merkwürdig, dass Hackmans Freund erst jetzt auftauchte, aber wenn dessen Aussage stimmte, durfte Hackman nicht hingerichtet werden. Mit Hilfe der Kollegen fanden sie Gus Albiero, Hackmans ehemaligen Kumpan und damals, durch seine Ausage mit Schuld an Hackmans Verurteilung."Er erklärte uns, er hätte Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium und wollte vor seinem Tod sein Gewissen erleichtern," erzählt Rico. "Hackman hatte damals ein Verhältnis mit Albieros erster Frau, Felicia, gehabt und Gus wollte ihm eins auswischen. Er behauptete erneut, er wäre zum Zeitpunkt von Frankles Ermordung mit Hackman in Daytona gewesen, zusammen mit dem dritten im Bunde, Tommy Barkley." Rico und Sonny kehrten ins Büro zurück, um Tommy Barkley ausfindig zu machen. Er hatte im Gefängnis gesessen und deshalb musste seine Adresse in den Unterlagen stehen. Wenn Barkley Albieros Aussage bestätigte, kam Hackman frei, denn um das zu erreichen, benötigten sie zwei Zeugen. "Trudy fand dann heraus, dass Barkley vor drei Jahren bei einer Gefängnisrevolte in Pensacola erschossen worden war," erinnert sich Rico. "Uns blieben 48 Stunden bis zur Vollstreckung des Urteils gegen Hackman. So was macht mich immer total kribbelig. Schließlich muss man von dieser Zeit ein paar stunden Schlaf abzweigen, damit man nicht umfällt, ehe die 48 Stunden um sind." Es war schon spät als Rico Julia anrief. Eigentlich zu spät, aber er wollte unbedingt ihre Stimme hören. er hatte es sich auf seinem aquamarinblauen Sofa bequem gemacht, die Beine hochgelegt und ein Glas mit Rotwin stand auf dem Tisch. Im Fernsehen lief eine Talkshow, aber Rico hatte den Ton leise gedreht., gestand er. ., meinte Julia., antwortete Rico.Im Fernsehen war un Frank Hackman zu sehen. Er machte ein mitleidvolles Gesicht und hielt ein Kreuz so in die Kamera, dass jeder es sehen konnte. Der Talkmaster hatte einen Befürworter und einen Gegener der Todesstrafe, einen Vertreter der Kirche und Waldman eingeladen, um über das Thema TOdesstrafe zu diskutieren., übrlegte Julia. ., versprach Rico.Julia lachte. . IM NÄCHSTEN KAPITEL: RETTUNG FÜR HACKMAN
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144. RETTUNG FÜR HACKMANRico hatte am nächsten Morgen gerade das Frühstück für sich und Julia vorbereitet, als das Telefon läutete. Am anderen Ende war Castillo, der ohne Umschweife sagte: . Rico packte sein Frühstück ein, um es später zu essen. Julia lehnte in einem himbeerfarbenen Morgenmantel an der Spüle und sah ihm zu. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt. Ihr Gesicht drückte Missbilligung aus. , antwortete Rico, sah auf die Uhr und fügte hinzu: .Sonny hupte. Rico gab Julia einen Kuss. , sagte er und ging. "In der Werkstatt sah es übel aus," erinnert sich Rico. "Ich war froh, dass ich nichts gegessen hatte. Wir vermuteten, dass ein Killer angheuert worden war und Albiero hinrichtete. Er kniete und der Mörder hatte ihm drei Mal in die Stirn geschossen. Das gibt immer eine Riesenschweinerei. Teile seines Hirns klebten an den Wänden und den Werkzeugen im Regal. Ganz zu schweigen von dem Gestank und den Fliegen, die stets sofort zur Stelle sind.Albieros Ehefrau war nicht da. Der Nachbar, der auch die Leiche fand und immer noch unter Schock stand, sagte, Gus und seine Frau Carmen hätten abends eine sehr lautstarke Auseinandersetzung gehabt, ehe Mrs. Albiero mit den Kindern davongefahren war. Angeblich zu ihrer Mutter. Als Sonny in Gus´ Büro ein zerrissenes Foto von einer Frau - nicht von Carmen - fand, vermuteten wir, sie könnte der Streitpunkt zwischen den Albieros gewesen sein. Wir fuhren zu Carmen Albieros Mutter. Carmen war wirklich dort. Sie erzählte uns, dass die Frau auf dem Foto, einer Postkarte, Gus erste Frau Felicia war." Die Postkarte war in Stuart, Florida, abgestempelt worden und sie zeigte Felicia vor einem Imbiss, der ROLLENDEN VENUSMUSCHELFALLE.Fast begeistert erzählte Stan im Büro, er wäre in Stuart ausgebildet worden und würde den Imbiss kennen, der am Stadion steht. "Ich rief Julia an, denn aus dem gemeinsamen Mittagessen wurde nichts. Sie reagierte einsilbig und schnaubte, als ich ihr versprach, wir würden abends ausgehen. Dann fuhren Sonny und ich nach Stuart und beobachteten den Imbiss, aber Felicia roch Lunte und rief die Polizei. Während wir uns wie Schwerverbrecher behandeln lassen mussten, bis die Kollegen wussten, dass wir Cops waren, wurde Felicia von einem sehr gesund aussehenden Thomas Barkley abgeholt," erzählt Rico. "Mann, war ich sauer! Ich kam mir verdammt verschaukelt vor. Sonny erging es nicht anders, aber Felicia war verschwunden und uns blieb nur ins Büro zurückzukehren.Sonny schimpfte unterwegs und im Büro herum. Da erklärte Castillo, dass Barkley der kostbarste Singvogel des FBI wäre und unter das Zeugenschutzprogramm fiele. Das hieß, wir hatten immer noch nichts in der Hand und die verbleibende Zeit war auf 14 Stunden zusammengeschrumpft." Castillo beschaffte bis zum nächsten Morgen Barkleys Adresse und Rico fuhr mit Sonny zum Jachthafen, wei sie mit dem Boot dorthin fahren wollten. Als sie an einer Telefonzelle vorbeikamen bat Rico Sonny anzuhalten. Er wählte die Nummer von Julias Appartement, denn sie hatte es gestern vorgezogen in ihren eigenen vier Wänden zu übernachten, aber sie nahm den Hörer nicht ab. Barkley bewohnte eine nette Villa am Wasser. Rico und Sonny planten sich anzuschleichen. Die Sensoren in den Sträuchern bemerkten sie nicht, aber Barkley war gewarnt. "Er war natürlich bewaffnet. Felicia, die bei ihm war, hatte ebenfalls eine Kanone in den Händen und wir bedrohten uns gegenseitig. Wir sagten Barkley weshalb wir gekommen waren, aber er erklärte, er müsse uns gar nichts sagen. Er berief sich auf seine absolute Immunität. Sonny ging dann ein bisschen mit Barkley spazieren, während Felicia und ich im Haus blieben," erinnert sich Rico. , wollte Rico wissen. Er war stehen geblieben, weil er Felicia misstraute. Sie saß lässig auf dem Sofa. Achselzuckend meinte sie: .Rico behielt sie im Auge. .Felicia war nicht erstaunt und sie fragte auch nicht, was passiert war. Rico vermutete deshalb, dass sie mehr wusste, wahrscheinlich in dem Mord drin hing, aber beweisen konnte er das nicht.., gestand Rico Sonny ud Barkley kamen zurück. Tropfnass. Rico stellte keine Fragen, weil er wusste, dass Sonny manchmal seine eigenen Überredungsmethoden hatte. Barkley erklärte, dass ein bezahlter Killer aus Buffalo, de Santis, Frankle getötet hatte. Er selbst war mit Albiero und Hackman in Daytona, als der Mord passierte. Zu Hackmans Prozess war er wegen Felicia nicht gekommen. "Meine Achtung vor Felicia sank immer weiter. Sie hate Albiero mit Hackman betrogen und beide Männer mit Barkley. Ich war davon überzeugt, dass sie auch Barkley betrügen würde, wenn es ihr Vorteile brachte," sagt Rico. "Wir machten uns eilig mit der eidesstattlichen Erklärung auf den Weg zum Gouverneur. Uns blieben zwei Stunden, um die Vollstreckung zu stoppen. Deshalb besuchten wir den Gouverneur zu Hause, wo er eine Gesellschaft gab, an der auch Waldman teilnahm. Der Staatsanwalt wollte natürlich alles über den Dinestweg abwickeln, aber bis dahin wäre Hackman tot gewesen. Der Gouverneur sah das genau wie wir. Hackman war unschuldig und musste gerettet werden." Rico fuhr mit Sonny zum Gefängnis. Unterwegs rief er von einer Telefonzelle in JUlias Büro an, aber sie sagte, sie hätte zu tun und sie könnten abends über alles reden. Obwohl Rico die Spannungen zwischen ihm und Julia belastend fand, fühlte er sich gut, weil der Tod eines unschuldigen Mannes verhindert werden konnte. Sonny meinte, es wäre ungewöhnlich auf beiden Seiten des Spielfeles zu spielen und Rico antwortete: (55a) 39: 36 "Wir fangen sie nur, wir kochen sie nicht. Das ist Waldmans Aufgabe." Hackman war erstaunt Rico und Sonny am Gefängnistor zu sehen. Rico blieb etwas abseits stehen, denn Hackman war Sonnys Fall gewesen. Er hörte, dass Hackman sich bedankte und Sonny großzügig antwortete, das wäre nur sein Job gewesen. "Was dann folgte, konnte ich lange nicht glauben," gesteht Rico. "Ich meine, Hackman hatte aufrichtig geklungen, als er im Fernsehen in mehreren Sendungen erklärte, auch wenn er den Mord, für den er jetzt sterben sollte, nicht begangen hätte, verdiente er den Tod, weil er andere Verbrechen begangen hatte. Wir hatten ihm geglaubt, auch, dass er im Gefängnis zum Glauben gefunden hatte. Dann standen wir vor diesem Gefängnis, Barkley und Felicia tauchten auf, um Hackman abzuholen, und Hackman erklärte, Albiero hätte Geld für seine falsche Aussage bekommen. Mit diesem Geld hatte er seine Familie absichern wollen, weil er wusste, dass er bald starb. Dann grinste Hackman Sonny an, gestand den Mord an Frankle und riss das Kreuz von seinem Hals, weil er das nicht mehr brauchte.Ich kam mir vor, als wäre ich im falschen Film gelandet. Ich sah Hackman nach, als er zu Barkleys Wagen rannte, hineinsprang und mit Felicia herumzuknutschen begann." Rico sah dem davonbrausenden Wagen nach. Neben ihm fluchte Sonny. nie ehrlich, Sonny. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir ihn wieder erwischen>, sagte Rico, legte Sonny die Hand auf die Schulter und fügte hinzu: IM NÄCHSTEN KAPITEL: KÄMPFE
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145. KÄMPFE, sagte Larry in dem Moment, in dem Rico das Büro betrat. Schmunzelnd blieb er stehen und beobachtete wie Larry, die Fäuste schwingend, herumwirbelte., riet Rico belustigt. .Larry blieb stehen und blickte Rico an. . Sonny füllte gerade seine Kaffeetase. Er hielt inne, sah Larry über die rechte Schulter an. Grinsend meinte Sonny: , erklärte er Julia wenig später am Telefon. .Julia schnaubte. nie aufhören, oder?>Ricos Augen huschten herum. Das Großraumbüro war nicht gerade der ideale Ort, um über private Probleme zu diskutieren. , sagte Rico leise. . Julia klang schnippisch. Dann legte sie einfach auf. "Der Kampf fing um sieben Uhr an," erinnert sich Rico. "Als wir die Sporthalle erreichten, waren Larry und Stan bereits da. ( 57 - AM BODEN)Larry war so begeistert und aufgedreht, wie ich ihn selten erlebt hatte. Er besorgte die Karten und wir gingen in die Halle. Drinnen tobte der Bär. Die Lautstärke war unbeschreiblich. Es war heiß und wir wurden von der Vielzahl an Gerüchen, die sich vermischten, beinah erschlagen.Bobby Sykes, ein junger Afro - Amerikaner, kämpfte gegen den Puertoricaner Victor Batista. Bobby war wirklich gut, aber dann sah ich dass Sonny abgelenkt war. Er starrte einen Kolumbianer an, der mit langbeinigen, blondmähnigen Zwillingen unterwegs war. Er sagte, der Name des Mannes wäre Oswaldo Guzman.Ich kannte Guzman nicht und sah mir lieber den Boxkampf an. Ich fand, Zito hatte Recht. Bobby würde es weit bringen." Es war schon Mitternacht, als Rico nach Hause kam. Er hatte gehofft, Julia wäre da, aber sie war zu ihrem eigenen Appartement gefahren. Während er duschte, dachte er darüber nach, dass ihre Beziehung keine Zukunft haben konnte, wenn Julia kein Verständnis aufbrache. Er wollte sie nicht verlieren, aber könnte er für sie seinen Job aufgeben? Sich versetzen lassen? Drüer musste er ernsthaft nachdenken! Noch bevor er morgens ins Büro fuhr wählte er Julias Nummer, aber sie ging nicht ran. Er machte sich auf den Weg, aber die ganze Zeit kreisten seine Gedanken um Julia, um die Frage, ob er bereit war Vice zu verlassen, um frustrierende Fälle wie den von Hackman, und um Guzman, von dem Sonny abends behauptet hatte, dass er nie zum Vergnügen irgendwohin fuhr, wo man Geld verdienen konnte. Rico erzählt: "Den Vormittag verbrachten wir damit Informationen über Oswaldo Guzman einzuholen. Ich las in den Akten, dass Guzman einer der Hauptimporteure in Südflorida gewesen war und plötzlich aufgehört hatte. Sonst fanden wir nichts über ihn. Er wurde nicht gesucht. Zito meinte, er wäre vor ein paar Jahren beim Boxen eingestiegen und würde mit Geld um sich werfen, aber solange es das eigene ist, ist das nicht illegal. Trudy, die Interpol gecheckt hatte, meinte, der Kerl wäre sauberer als sie. Daraufhin behauptete Sonny (57a) 6:38 Der könnte nicht mal sauber sein, wenn er unter einer Dusche leben würde. Da Sonny von Guzmans schmutziger Weste überzeugt war und ihn unbedingt schnappen wollte, fuhren wir zu einem Mann, von dem Sonny sich ein paar gute Tipps erhoffte.Er hieß Cash, war schwarz, groß, massig, Schnurrbart - und Brillenträger, und er sah aus, als ob er mit dem Finger in der Steckdose schlief, denn seine grau - melierten Haare standen in alle Richtungen. Von ihm stammte die Idee Guzman einen Vertrag mit einem angeblichen Satellitensender anzubieten, der ihn über die Grenzen der USA hinaus bekannt machen würde." Auf dem Weg zurück ins Büro bat Rico Sonny wieder einmal an einer Telefonzelle anzuhalten. Sonny schüttelte den Kopf. , antwortete Rico, ehe er zur Telefonzelle lief und Julias Büronummer wählte., erklärte eine freundliche Frauenstimme. . Rico bedankte sich und kehrte zum Testarossa zurück.Eine Weile fuhren sie schweigend über den Expressway. Dann mente Sonny: ., entgegnete Rico nur und dachte: Könnte ich das hier für die richtige Frau aufgeben? Für Julia? "Wir entwarfen einen Plan, den wir den anderen im Büro unterbreiteten. Das lenkte mih von meinen Gedanken ab, aber, ganz ehrlich, ich dachte, wenn ich Zeit hatte, schon sehr intensiv darüber nach bei Vice auszusteigen. Unser Plan sah folgendermaßen aus: Burnett und Cooper waren von Sunbel Satelites Sports Network und wollten Guzman einen Vertrag anbieten, falls dieser, sozusagen als Gegenleistung, ein Talent wie Muhammed Ali bieten könnte. Dabei dachten wir natürlich an Bobby Sykes. Wir hofften Zito würde mitspielen, denn er kannte Bobbys Trainer, Moon, sehr gut, aber Larry war skeptisch. Moon würde nicht sein größtes Talent als Köder einsetzen und Gefahr laufen, dass Bobby etwas zustieß. Dshalb kam Sonny die, letztendlich, fatale Idee Zito vorzuschlagen, er solle bei Moon, der wusste, dass Larry ein Cop war, als Co - Trainer anheuern." IM NÄCHSTEN KAPITEL: CHANCEN UND NIEDERLAGEN
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146. CHANCEN UND NIEDERLAGENRico und Sonny fuhren zu Guzman, nachdem sie sich telefonisch als Burnett und Cooper von Sunbel Satelites Sports Network angekündigt hatten. Sie Strategie war klar: Klotzen, nicht kleckern!Mit einer geradezu überschwänglichen Begeisterung und Übertreibung schilderte Rico dem Kolumbianer ihren Plan, ihn bis ins Universum hinauf bekannt zu machen. Sonny tutete in das gleiche Horn und beschrieb - als wäre es ihm gerade erst in den Sinn gekommen - wie das Talent, das Guzman fördern sollte, beschaffen sein müsste. Schon waren sie bei Bobby Sykes angekommen. Guzman versprach, sich um den Jungen zu kümmern. , staunte Rico, als sie davonfuhren., sagte Sonny abfällig. . Zito erwartete sie bereits im Büro. Er war nach wie vor sehr skeptisch und hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Trotzdem machte er mit. Er und Stan fuhren zur Sporthalle., meinte Rico, als er sich mit einer Tasse Kaffee an seinem Schreibtisch niederließ. Er musste noch seinen Bericht im Fall Hackman schreiben und einige andere Akten bearbeiten.Auch Sonny sank auf seinen Schreibtischstuhl. . Rico griff zum Telefon und wählte Julias Büronummer. Er blickte schnell auf die Uhr. Gleich war Mittagszeit. Vielleicht konnten er und Julia gemeinsam etwas essen. Wieder meldete sich jedoch nur die freundliche Kollegin, die ihm bedauernd mitteilte, dass Mrs Harris immer noch in der Besprechung war, sie ihr aber eine Nachricht auf den Schreibtisch gelegt hatte. Am Nachmittag kehrten Stan und Larry ins Büro zurück. Larrys rechtes Auge war leicht geschwollen und blau, die Lippe aufgeplatzt und ein dickes Hmatom verunzierte sein Kinn. Ab und zu schüttelte er leicht den Kopf..Larry grinste. . Er setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und drehte ihn etwas. . Ricos Telefon klingelte. Da der Anruf nicht intern war, sondern von draußen kam, meldete er sich nur mit >Hallo!>, hörte er Julias Stimme.Rico grinste. .. Julia klang, als wäre dies die erste Verabredung. Dabei besaß jeder bereits den Schlüssel zum Appartement des anderen. , versprach Rico. Das ROSES GARDEN machte seinem Namen alle Ehre. Die Besitzerin war eine Rosenliebhaberin, die zudem ein Händchen für die hübschen, stacheligen Blumen hatte. Sie wuchsen in allen Farben und Größen in Beeten, Töpfen und Kübeln aus Keramik oder Holz. Ihr Duft erfüllte die Luft.Auf dem Tisch, zu dem der Kellner sie führte, stand ein kleiner, kiwigrüner Topf mit einem blutroten Moosröschen darin. In einem bauchigen Glasgefäß flackerte eine Kerze. Ihr Licht wurde von dem glänzenden, silbernen Besteck reflektiert. Sie bestellten Getränke und bekamen die Speisekarte. Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten sagte Rico: . Julia trank einen Schluck von dem golden funkelnden Weißwein. Sie beobachtete das flackernde Licht der Kerze in dem bauchigen Gefäß und dachte nach. Am Nebentisch begann ein Mann herumzumeckern. Seine Stimme wurde immer lauter, ebenso die Stimme seiner Begleiterin, die plötzlich aufsprang, ihm das Glas Rotwein ins gesicht schüttete und hinausrauschte.Julia holte tief Luft. . Nach dem Essen fuhren sie zu Ricos Appartement. Julias Sachen waren nach wie vor dort und Rico hoffte, dass es so blieb. Rico schaltete die Musik ein und Kenny Loggins "Forever" klang wie ein Versprechen. Zwei Tage später saß Rico gut gelaunt an seinem Schreibtisch, obwohl sich etliche Akten darauf türmten, die auf ihre Bearbeitung warteten. Während er sich daran machte den Berg zu verkleinern, klingelte das Telefon. Rico erinnert sich: "Zito war am anderen Ende. Er war fassungslos, wütend, entsetzt und sagte, Sonny und ich sollten sofort zu Moons Haus kommen. Sonny kam gerade erst ins Büro, machte aber sofort kehrt. Er wollte genauere Informationen haben, während wir zu Moons Haus fuhren, aber die hatte ich nicht. Larry war viel zu aufgebracht gewesen, um mir wirklich etwas zu sagen. Moons Tür war nicht aufgebrochen worden, aber Larry sagte, er würde nie abschließen. Moon selbst lag auf seinem Bett, das Gesicht blutig geschlagen und mit einem Riesenloch in der Brust.Zito war vollkommen wütend. Er sagte, Moon wäre normalerweise morgens immer der Erste an der Sporthalle, aber an diesem Morgen kam er nicht und er ging auch nicht ans Telefon. Deshalb war Larry besorgt zu ihm gefahren und hatte ihn ermordet aufgefunden.Larry machte sich - und unterschwellig auch uns - Vorwürfe. Er hatte Moon nicht mit in die Sache reinziehen wollem, aber er hatte sich entgegen seiner Überzeugung von uns überreden lassen. Ich wusste nicht, was ich ihm hätte sagen, wie ich ihn hätte trösten können. Er hatte einen guten Freund verloren und trotz intensiver Suche fanden wr in Moons Haus keinen Beweis für Guzmans Beteiligng an dem Mord." Aends fuhr Rico nur kurz nach hause, um sich umzuziehen, weil er und Sonny mit Larry an der Sporthalle verabredet waren., erklärte Julia und beobachtete, wie Rico sein Hemd zuknöpfte. Sie trug ein apfelsinenfarbenes, enges Kleid und eine Kette aus dicken, schwarzen Perlen., antwortete Rico.Eine Weile sah Julia zu, wie er sich fertig machte, die Uhr anzog, das Medaillon anlegte und im Bad Rasierwasser auf seinem Gesicht verteilte.. Sie hob abwehrend beide Hände. . Rico schraubte die Rasierwasserflasche zu. Er wusch seine Hände, trocknete sie an einem taubenblauen Handtuch ab und trat auf Julia zu, die in der Badezimmertür stand. Durch die mörderisch hohen Absätze ihrer Pumps war sie fast so groß wie er. . "Wir fuhren zur Sporthalle, um uns Bobbys Kampf anzusehen, aber auch, um herauszufinden, was der Junge vorhatte, wen er als Trainer anheuern wollte und solche Sachen. Schließlich glaubte auch er, dass wr von Sunbel Satelites Sports Network waren," erzählt Rico. "Bobby sagte, Guzman würde ihm 1500 Dollar monatlich anbieten, plus ein Auto und ein Apparement.Nachdem Bobby erklärt hatte, er würde Zito gern als Trainer haben, weil er ein guter Freund war, boten wir ihm 15000 Dollar pro Begegnung an... - und Bobby biss an." , verkündete Julia mehrere Tage später.Rico seufzte. .Julia wandte sich an. Sie verlor kein Wort mehr über den Samstagabend, aber bereits am Samstagvormittag verließ sie Ricos Appartement.Als Rico kurz vor Mitternacht nach Hause kam - Bobby hatte den Weißen Clark K.O. geschlagen - war sie nicht da und sie kam auch in dieser Nacht nicht, sondern erst am Sonntagmitag. Nachdem sie sich am Sonntag wie das personifizierte schlechte Gewissen um ihn bemüht hatte, war nun wieder Normalität eingekehrt, aber es war wie verhext. Im Augenblick schien an jedem Wochenende irgendetwas stattzufinden, wohin Julia ihn dringend schleppen wollte, aber samstags kämpfte Bobby Sykes. Rico konnte sich für die Wochenendes nichts anderes vornehmen, solange sie sich um Bobby kümmern mussten und hinter Sykes her waren., seufzte Rico.Julia schnaubte. wir Guzman Bobbys Vertrag gaben, aber Zito sollte den Preis dafür noch etwas hochtreiben und einen Anteil an den Wetteinnahmen für sich fordern.Larry war skeptisch. Die Sache gefiel ihm nicht. Guzman hatte immerhin Moon auf dem Gewissen, der nur gestorben war, weil er Bobby nicht hergeben wollten. - Ich wünschte, wir hätten uns auf Larrys Gefühl verlassen, aber das kann man im Nachhinein gut sagen." Julia war schon da, als Rico am Freitagabend nach Hause kam. Sie packte. Rico blickte zwischen ihr und dem Koffer, den sie gerade füllte, hin und her. , sagte Julia, ohne ihre Tätigkeit zu unterbrechen. . Endlich hielt sie inne und sah ihn an. .Zehn Minuten später wünschte sie Rico alles Gute, drückte ihm seinen Appartementschlüssel in die Hand, nahm den Schlüssel für ihr Appartement entgegen und ging. Rico erinnert sich: "Am nächsten Abend fand Bobbys Kampf gegen Hector Bazooka, einen Boxer aus Miami, statt. Ich hatte nicht besonders gut geschlafen, weil 1000 Dinge durch meinen Kopf gingen. es tat mir sehr leid um meine Beziehung mit Julia, aber ich verstand sie auch.In der Sporthalle schaltete ich dann aber jeden Gedanken an Julia ab, denn Bazooka war ein sehr ernstzunehmender Gegner. Er hatte neunzehn Siege, davon siebzehn durch K.O. errungen. Wir ermuteten außerdem, dass Guzman seinen Anwalt Sordony vor dem Kampf zu Zito schickte, um ihm ein Angebot zu unterbreiten. Sordony hatte auch Moon aufgesucht, etwa 36 Stunden vor dessen Ermordung. Deshalb war es wichtig, dass ich mich auf den Fall konzentrierte und nicht ständig an Julia dachte. Sordony war in der Halle und Sonny und ich behielten ihn im Auge. Er ging tatsächlich or dem kampf zu Zito, der sich für Sonntagmorgen um zehn über den Anwalt mit Guzman in der Sporthalle verabredete. Bobby lieferte einen großartigen Kampf. Mann, der Junge hatte es echt drauf, während Bazooka ständig mit Tricks arbeitete. Erst i der 10. Runde schlug Bobby ihn K.O." Nach dem Kampf fuhren Rico und Sonny noch ins Büro, um ein paar Vorbereitungen für den nächsten Morgen zu treffen. Zwischendurch schweiften Ricos Gedanken jedoch immer wieder zu Julia, aber sie hatte schon Recht: Sein job war ihm sehr wichtig. Ricos Telefon klingelte. Der Anruf am von außerhalb. Vielleicht ist es Julia!, dachte er verrückterweise. ,sagte Stan. er klang vollkommen fertig ud legte einfach auf.Rico saß da, hielt den Hörer in der Hand und starrte Sonny an., antwortete Rico, aber obwohl er die unbegreiflichen Worte ausgesprochen hatte, konnte er sie nicht glauben. IM NÄCHSTEN KAPITEL: LARRYS BEERDIGUNG
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147. LARRYS BEERDIGUNG"Wir rasten durch die Stadt zur Sporthalle," erinnert sich Rico. "Ich glaube, ich musste mindestens drei oder vier Mal wiederholen, was Stan gesagt hatte, weil Sonny auch nicht glauben konnte, dass es wahr war.Vor allem hatten wir ja nicht die geringste Ahnung, was genau passiert war. Uns war lediglich klar, dass es kein Unfall gewesen sein konnte. Ich sah ihn vor mir, wie er im Büro erklärte, die Sache gefiele ihm nicht, wie er uns sagte, dass Moon nicht sein größtes Talent opfern würde und wie wütend er in Moons Haus gewesen war, nachdem der Freund ermordet wurde.Larry hatte die ganze Zeit ein ungutes Gefühl gehabt und Sonny und ich wünschtes uns beide, wir hätten darauf gehört." Larry saß noch auf dem Toilettendeckel im Waschraum, eine Jacke mit dem Namen SYKES darauf um den linken Arm geschlungen und eine Spritze in der Vene. Er lehnte mit geschlossenen Augen an der Wand.Stan stand, vollkommen hilflos wirkend, mit tränenüberströmtem Gesicht im Raum. Seine Klamotten waren durchnässt, Wasserdampf hing in der Luft. Rico hatte Stan nie zuvor in so einer Verfassung gesehen., brachte er mühsam hervor. . Die Tränen liefen wieder, während er auf seinen toten Freund hinunterblickte. Mit jaulenden Srenen hielten mehrere Polizeiwagen vor der Sporthalle. Rico legte Stan die Hand auf die Schulter. . Sie verließen die Sporthalle. Sonny gab den Kollegen den Hinweis, dass Larry im Waschraum lag, während Rico und Stan zu Stans Wagen gingen. Als Rico die Tür öffnete, schlug ihm der Geruch der Pizzas entgegen. Er nahm die beiden Pizzaverpackungen, legte sie auf den Rücksitz und schob Stan in den Wagen. Er ließ sich widerstandslos auf den Beifahrersitz verfrachten und starrte aus dem Fenster, ohne wirklich etwas von der Umgebung wahrzunehmen. Er merkte nicht mal, dass sie seine Wohnung erreichten und Rico den Motor ausschaltete., sagte Rico und legte seinem Freund die Hand auf den Arm.Stan sah ihn an, dann nickte er. , versprach Rico. Rico erinnert sich: "Stan nahm alle wichtigen Dinge in die Hand. Wir boten ihm unsere Hilfe an, aber er lehnte ab. Er informierte Larrys Familie, die immer noch in Staten Island lebte. Er besorgte den Geschwistern und deren Familien Motelzimmer. Larry hatte immerhin fünf Geschwister nebst Anhang. Sein jüngster Bruder war vor etlichen Jahren an einer Überdosis gestorben.Stan führte das erste Gespräch mit dem Pfarrer und er schlug den Eltern den Platz vor, an dem Larry begraben werden sollte. Der Tag der Beerdigung war für uns alle bedrückend. Da wir sehr eng zusammenarbeiteten, waren wir mehr eine Familie als Kollegen und nun hatten wir ein Familienmitglied verloren. Ich fragte mich immer wieder, ob man Larrys Tod hätte verhindern können und wie wir Guzman überführen konnten. Ich stand am offenen Sarg und sah Larry vor mir wie er, seine Fäuste schwinged, im Büro herumgetanzt war, wie er, bei irgendeiner Gelegenheit mit Stan herumalberte oder mal wieder versuchte die Riesenfliege auf dem Überwachungswagen zu reparieren. Dann stand ich unter all den Trauergästen und sah mich um. (58-AM BODEN TEIL 2)DasaßenLarrysElternmitverquollenenAugen. Ich sah seinen Bruder, der ihm sehr ähnlich war, und seine vier Schwestern.Stan war sehr ruhig und ernst und das nicht nur an diesem Tag. Als der Pfarrer ihn bat einige Worte zu sagn, versagte ihm schnell die Stimme und er ging einen Moment an die Luft, um sich zu fangen. Ich wünschte, wr hätten auf Larrys Gefühl gehört und der Tatsache , dass Moon bereits gestorben war, weil er Bobby nicht hergeben wollte, mehr Beachtung geschenkt. Nicht Bobby war der, auf den wir hätten aufpassen müssen - er war für Guzman der Goldesel - sondern Larry." Rico fuhr nach der Beerdigung zu Hause vorbei, um sich umzuziehen. Im Radio lief "When Your Heart Is Weak" und er musste mehr als einmal schlucken. Kurz wünschte er sich Julia wäre da, damit er mit ihr reden konnte, aber er schob den Gedanken an sie schnell weg. Er hatte jetzt wirklich andere Sorgen als seine zerbrochene Beziehung zu Julia. Im Besprechungsraum herrschte erwartungsgemäß eine gedrückte Stimmung, als Rico und Sonny hereinkamen und sich niederließen. Es hing mit Larrys Platz zusammen, der für immer leer bleiben würde, mit den unausgesprochenen Vorwürfen der Kollegen, und mit Castillos Information, dass es keinen Hinweis darauf gab, dass Larry ermordet wurde. Nur seine Abdrücke waren auf der Spritze gefunden worden. "Wir waren fest entschlossen Guzman zu überführen, auch wenn wir alle anderen Fälle dafür vernachlässigen mussten," gesteht Rico. "Wir wussten, dass er sich die Drogen nicht freiwillig gespritzt hatte, denn Larry fürchtete sich vor Spritzen und war beim Blut spenden beinah ohnmächtig geworden.Wir mussten die Wahrheit ans Licht bringen, denn sonst hätte in seinen Unterlagen nur Tod durch Überdosis gestanden, was ihn, einen großartigen Polizisten, zum Junkie abgestempelt hätte. Sonny und ich fuhren deshalb zu Larrys Wohnung, die nicht ausgeräumt werden durfte, bis die Ermittlungen abgeschlossen waren. Wir hofften auf irgendetwas, das Guzman mit Larrys Tod in Verbindung brachte.Seine Nachbarin, eine punkige Frau mit Haaren im Tina - Turner - Look, hatte sich um die Post gekümmert. Dabei war, wie ich herausfand, ein Einschreiben, das Larry noch nicht abgeholt hatte. Sonny und ich fuhren zum Postamt. Er holte den Umschlag ab und zeigte mir ein Buch aus Krokodillederimitat. Er sagte allerdings (58a) 9:14 Ein Krokodil mit Selbstachtung würde sich weigern so was anzuziehen.Anbei lag die Mitteilung, dass das Buch Guzman gehörte und man ihn überführen könnte, wenn man die Codes entschlüsselte. Wer Larry das Buch geschickt hatte, konnten wir nie herausfinden, obwohl Bobby später meinte, es könnte Moons Handschrift sein. Wir fuhren ins Büro. Während Sonny mit Gina und Trudy über das Buch sprach, versuchte ich Bobby zu erreichen. Er war nicht zur Beerdigung erschienen und ich machte mir Sorgen um ihn. Ich konnte ihn aber nicht erreichen. - Und Gina und Trudy konnten die Codes nicht knacken. Sonny erinnerte sich dann an einen genialen Kerl, der in einem ausrangierten Flugzeug lebte. Während sie ihn aufsuchten, fuhren wir nach einem Anruf des Anwalts Sordony zu Guzman." Rico hörte mit gemischten Gefühlen zu, als Guzman stolz erklärte, Bobby hätte bei ihm unterschrieben. Dennoch heuchelten er und Sonny Begeisterung. Doch Rico war besorgt, weil sie Guzman Dinge versprochen hatten, die sie nicht halten konnten.Andererseits wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass ein Auftrag sie in eine brenzlige Situation brachte und sie es schafften, sie heil zu überstehen. Es war schon spät, als Sonny Rico an diesem Abend nach Hause brachte. Beide waren nachdenklich. Plötzlich erklärte Sonny, dass jemand ihnen folgte."...und dann gab´s noch mal ´ne ordentliche Adrenalindröhnung," meint Rico.
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148. GERECHTIGKEIT FÜR LARRYDer Wagen hing ihnen auf der Stoßstange und ließ sich auch nicht abschütteln als Sonny Gas gab. Der Testarossa schoss die leere Sraße entlang. Rico drehte sich immer wieder ungläubig um. Er fragte sich, was die Verfolger von ihnen wollten. Rico meinte, vielleicht sollten sie anhalten und fragen und Sonny antwortete sarkastisch, dass sie bestimmt nur Kekse verkaufen wollten. Plötzlich tauchte ein zweiter Wagen auf. Rico sah, dass Sonny grinste und dann wusste er auch warum. Nicht weit von ihnen entfernt parkte ein Schrottplatz - Transporter. Sonny bremste, ließ die Verfolger fast neben sich kommen und stieg in die Eisen. Der Verfolger rechts konnte nicht mehr bremsen, raste in den Transporter und überschlug sich., meinte Sonny zufrieden, als er um den Schrotthaufen herumkurvte, die Straße entlang raste und um eine Straßenecke fuhr. Rio erinnert sich: "Ich sah plötzlich das Schild, dass die Straße hier zu Ende war. Ich war angespannt wie eine Stahlfeder und stieß automatisch einen Schrei aus. Sonny riss das Steuer herum. Der Wagen drehte sich, kam in Fahrtrichtung zum Stehen und dann warteten wir. Als die Typen auftauchten fuhr Sonny in gerader Linie auf sie zu. Ich hielt den Atem an, denn das, was Sonny da veranstaltete, war fast wie Russisches Roulett. Dann aber riss er im letzten Moment das Steuer herum und wir entkamen. Als ich nach einer unruhigen Nacht ins Büro kam, fragte Castillo Sonny gerade, ob er Probleme hätte. Ein FBI - Agent war nämlich auf dem Weg ins OCB. Es stellte sich dann heraus, dass das FBI in Las Vegas einen Mann namens Alfredo Giulini observierte, der mit jemandem wegen Guzmans Ermordung in Miami telefoniert hatte. Dabei waren auch die Namen Cooper und Burnett gefallen und die FBI - Laute fanden schnell heraus dass sich dahinter zwei Vice - Polizisten verbargen. Mittags kehrten Gina und Trudy mit Guzmans Buch zurück. Die Codes waren entschlüsselt und eigentlich war es ganz einfach: Guzman baute einen Boxer auf, der alles abräumte, was da war. Guzman wettetet immer höher auf ihn, bis er ein neues Talent entdeckte. Dieser Boxer schlug dann Guzmans bisherigen Champion K .O. und wurde zum neuen Aufsteiger. In diesem Fall hieß das, dass Bobby Guzmans bisherigen Favoriten Walker auf die Matte schicken würde." Mittags ging Rico allein in ein Bistro, um etwas zu essen. Sonny war mit einer Frau namens Jenny zum Essen verabredet und Stan hatte keinen Hunger. Rico ließ sich auf der Terrasse vor dem Bistro nieder und bestellte bei der müde und gelangweilt aussehenden, dunkelhäutigen Kellnerin zwei vegetarische Frikadellen und einen gemischten Salat. Während er auf sein Essen wartete, ließ er den Blick herumschweifen... - und entdeckte Julia, die mit einem anderen, hellhäutigen Mann die Straße entlang kam.Julia stutzte kurz, als sie ihn sah, ehe sie ihm zunickte , lächelte und sich bei ihrem Begleiter einhing. So schnell hatte sie sich also getröstet! "Als Sonny und ich abends durch die Stadt fuhren redeten wir über Giulini," erzählt Rico. "Wir beschlossen ihm ebenfalls unsere Dienste anzubieten. Schließlich glaubte er, wie Guzman, dass wir von Sunbel Satelites Sports Network waren. Der Plan war, Giulini die Nase lang zu machen und ihm das gleiche Angebot zu unterbreiten wie Guzman, dem wir dann natürlich mitteilen würden, dass wir lieber mit Giulini Geschäfte machen wollten. Wir fuhren zu Stan, der im Ü - Wagen saß und Guzman abhörte. Stan sagte, Guzman würde die ganze Zeit verzweifelt und erfolglos herumtelefonieren, um Boxer für seine Kämpfe zu bekommen. Bobby, den wir als nächstes aufsuchten, war wütend und enttäuscht. Er sagte uns auf den Kopf zu, dass wir Polizisten waren und ihn auch nur benutzen wollten. Da wusste ich, warum er nicht zu Larrys Beerdigung gekommen war.Ich fragte ihn wieso er bei Guzman unterschrieben hatte und schließlich gestand er, dass er Guzman umbringen wollte. Wir konnten es ihm nicht verdenken." , meinte Sonny, als er Rico nach Hause fuhr. .Rico grinste. du Zeit?>, antwortete Rico ernst. Vor dem Appartementhaus, in dem er wohnte, stieg Rico aus, wünschte Sonny einen schönen Abend, und betrat das Gebäude. Er fuhr hinauf in die 8. Etage. Aus der Nachbarwohnung drang leise Musik und er hörte Gelächter. In seiner Wohnung war es still.Rico inspizierte den Kühlschrank, aber es war nicht viel darin. Er aß eine Banane und einen Apfel und trank ein Glas Saft. Seine Gedanken kreisten jedoch nur um Larry, bis er beschloss zu Tom zu gehen und einen Mojito oder zwei zu trinken. "Heaven Is A Place On Earth" von Belinda Carlysle empfig ihn, als er die Tür zu Tom´s Bar öffnete. Zigarettenqualm hing in der Luft. Es war so volll wie in der New Yorker U - Bahn zur Rush - Hour. Nur mühsam konnte er sich einen Weg zur Theke bahnen, wo Tom und Helen gemeinsam arbeiteten. Helen hatte einen unübersehbaren Babybauch.Tom eilte herüber. "Mo - ji - to?," formten seine Lippen.Ric nickte. Als Tom den Drink brachte, zeigte Rico auf Helen, deutete einen Bauch an und brüllte: "Gratulation!"Tom erwiderte: "Danke! Es werden Zwillinge!" Und für den Fall, dass Rico ihn wegen der lauten Musik nicht verstanden hatte, hob er zusätzlich zwei Finger.Rico blieb etwa eine Stunde, aber er hatte weder Lust auf laute, fröhliche Musik noch darauf jemanden aufzureißen und die Gedanken an Larry konnte er auch nicht abschalten. "Am nächsten Morgen fuhren wir zu Giulini, der eine hübsche Suite in einem großen Nobelhotel bewohnte. Meine Mutter hatte öfter mal in bestimmten Situationen gesagt (58 a - 31:06) Steck nie deinen Kopf ins Maul des Löwen. Im Moment kam ich mir vor, als würde ich mehr als nur meinen Kopf hineinstecken," erzählt Rico. Er fährt fort: "Giulini war ein schleimiges A******** und es fiel mir schwer gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Genau wie Guzman hörte er schnell die Kasse klingeln und erklärte, er würde Guzmans Boxer unter Vertrag nehmen, weil Guzman bald keine mehr brauchten." , gestand Rico auf dem Weg zurück ins Büro., meinte Sonny. Eine Weile sagte Rico nichts, sondern blickte aus dem Fenster. Der Himmel zwischen den Häusern war blau, aber der Wind fuhr ungehalten wirkend durch die Palmen. Für Miami war es zurzeit recht kühl und viele Leute trugen Jacken.Rico dachte plötzlich an New York. Dort lag jetzt, im Januar, Schnee, die Straßen waren vereist und die Leute beschwerten sich über die Kälte. "Als wir ins Büro zurückkehrten, erzählten Gina und Trudy sie hätten sich mal intensiv mit Guzmans Wetten beschäftigt. Es war unglaublich! Durch sein hinterhältiges System hatte Guzman innerhalb von sechs Monaten bei 300 Kämpfen 1,2 Millionen Dollar verdient. Den Hauptteil davon musste Giulini blechen. Kein Wunder, dass er sauer auf Guzman war! Wir fuhren sofort zu Guzman, um ihm zu sagen, dass unser Geschäft wegen Giulini geplatzt war. Wir machten ihm klar, dass wir mit niemandem Geschäfte machen wollten, der ein Problem in der Größe Giulinis am Hals hatte. Guzman war beinah sprachlos, als wir gingen," erinnert sich Rico. Auf dem Rückweg ins Büro klingelte Sonnys Autotelefon. Er gng ran, sagte dann: ihm erzählen>. Er rechte Rico mit einem genervten Seitenblick den Hörer. Rico nahm das Telefon. , antwortete Izzy. , entgegnete Izzy sofort. .Rico bedankte sich und legte schnell auf, als Sonny den Wagen parkte. Izzy war manchmal hilfreich, aber Rico hörte seinem Geschwafel nur ungern zu.., meinte Rico und stieg aus. "Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten, war, dass Sordony von Giulini unter Druck gesetzt wurde. Er musste ihm Informationen über Guzman liefern, wenn er nicht wollte, dass seiner Familie etwas zustieß. Stan belauschte den Anwalt, als er Giulini anrief, um ihm zu erzählen, dass Guzman ihn ermorden lassen wollte. Eigentlich wollte Stan niemandem von dem Gespräch erzählen, aber er war ein zu guter Polizist, um einen Mord zuassen zu können," erzählt Rico. Er fährt fort: "Guzman besaß ein hochexklusives Juweliergeschäft im Bayfront - Einkaufszentrum. Dort sollte er von Giulinis Leuten umgelegt werden. Uns blieben 14 Minuten. Wir nahmen den Caddy und ich trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch.Eine Menge Leute waren im Einkaufszentrum unterwegs. Giulinis Leute waren auch dort. Wir gaben uns als Polizisten zu erkennen, aber das hatte überhaupt keine Wirkung. Diese Typen sind wie Roboter. Der Boss programmiert einen Befehl ein und der wird ausgeführt. Wir waren nur froh, dass die Passanten sich alle in Sicherheit bringen konnten. Giulini wurde verhaftet, ebenso Sordony. Dessen Angst vor dem Gefängnis war so groß, dass er redete wie ein Buch. Dank ihm fanden wir genug Material, um Larrys Ruf wieder herzustellen und uns dann dem nächsten Fall zuzuwenden..." IM NÄCHSTEN KAPITEL: TREFFEN MIT FELIPE ROJAS

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149. TREFFEN MIT FELIPE ROJASRico besorgte sich die Akten von Felipe Rojas. Izzy redete zwar viel, wenn der Tag lang war, aber wenn er Namen ins Spiel brachte, war an dem Gerede irgendwas dran.., forderte Castillo.Rico blätterte hin und her. .Castillo nickte. . "Sonny erinnerte sich daran, dass Rojas mit einem Mann Geschäfte gemacht hatte, der auch mir nicht unbekannt gewesen war: Juan Carlos Silva. Praktischerweise hatte Silva bereits das Zeitliche gesegnet und konnte nicht protestieren, als wir seinen Namen benutzten, um an Rojas heranzukommen," erzählt Rico. "Sonny setzte sich mit Rojas in Verbindung und behaupetet, wir wären Silvas Geschäftspartner gewesen und hätten seinen Teil übernommen, nachdem der arme Juan von seiner Tochter erschossen worden war. Von der Ermordung Silvas hatte er gehört und deshalb waren wir glaubwürdig. Wir gelangten nur selten leichter an einen vermeintlichen Dealer heran." , erklärte Sonny zwei Wochen nachdem Izzy den Namen Rojas erwähnte., lobte Rico.Sonny grinste. . Rojas war ein Mann, der sehr von sich überzeugt, aber ein angenehmer Gesprächspartner war. Er war witzig und unterhaltsam, wollte aber auch einiges über Silva und seinen bedauerlichen Tod wissen, über Ricos und Sonnys Geschäfte und darüber, wie die Beiden sich die zukünftigen Geschäftsbeziehungen vorstellten., gestand Rico, als er sich nach einem guten Essen bei einem Espresso zurücklehnte. . Rojas dachte nach. Er trank einen Schluck kalifornischen Wein, ließ seinen Blick herumschweifen und meinte dann: -Sein Blick hing an einer hübschen, gut gebauten Blondine, die am Tisch vorbei ging und ihm ein Lächeln zuwarf - <... plaudern und vielleicht können wir dann übers Geschäft reden>.Sonny beugte sich vor und sah Rojas fest an. <Vielleicht ist ein Wort, das mir missfällt, Senor Rojas. Ich möchte nicht fast eine weitere Woche warten, um dann von Ihnen zu hören, dass Sie keine Lust haben mit uns Geschäfte zu machen. Unsere Verbindungsleute warten auf das Startzeichen. Wir können sofort loslegen, aber wenn Sie zu lange zögern, suchen wir uns einen anderen Geschäftspartner>.Rojas verstand und erklärte schließlich, er würde seine Leute kontaktieren und dann konnten sie einen Probelauf starten. Darüber würden sie jedoch erst am Samstag reden können. Um drei kehrten sie ins Büro zurück, um Castillo über das Gespräch mit Rojas zu informieren."Rojas ar so schnell auf unser Angebot angesprungen, dass es beinah unheimlich war. Entweder waren wir unglaublich überzeugend oder aber Rojas war im Laufe der Jahre leichtsinniger geworden, was ich mir allerdings nicht vorstellen konnte," erzählt Rico. "Aber so, wie es zu dem Zeitpunkt aussah, war es möglich, dass Rojas bereits nach drei oder vier Wochen Arbeit hinter Gittern verschwand." Abends beschloss Rico Tom einen Besuch abzustatten. Ihm war nach weiblicher Gesellschaft und Spaß. Den Weg zur Bar wollte er, wie meistens, zu Fuß zurücklegen. Er schlenderte die Straße entlang und ließ den Blick herumschweifen. Man konnte deutlich zwischen Einwohner und Urlauber unterscheiden: Die Einwohner trugen Jacken, die Urlauber nicht.Plötzlich aber schnüffelte Rico. Er blieb stehen, hob den Blick und sah, weiterhin schnüffelnd, an den Häusern entlang. Dann entdeckte er den zuckenden Lichtschein hinter einem Fenster in der zweiten Etage eines Wohnhauses. Es roch nach Rauch und Qualm quoll aus allen Ritzen. Rico dachte nicht lange nach... IM NÄCHSTEN KAPITEL: FEUER!
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150. FEUER!Er bat den erstbesten Passanten die Feuerwehr anzurufen, wobei er auf die brennende Wohnung wies. Der Mann nickte und rannte zu einer Telefonzelle, während Rico zu dem Wohnhaus stürmte. Immer wieder hob er den Blick. Deshalb entdeckte er die Gestalt hinter dem Fenster des Zimmers neben dem brennenden Raum. Kurz fragte er sich, warum die Person nicht versuchte das Appartement zu verlassen.Dann erreichte er die geschlossene Eingangstür. Er drückte hektisch auf alle Klingelknöpfe und hatte Glück, dass jemand fast augenblicklich den Türöffner betätigte. Rico sprang die Treppen hinauf. Etliche Leute kamen ihm, panisch schreiend, im verqualmten Treppenhaus entgegen. Ein Mann stieß hart und schmerzhaft gegen Ricos linke Schulter, aber er verschwendete offensichtlich keinen Gedanken daran der Person zu helfen, deren Appartement in Flammen stand. Aber vielleicht wusste er nicht, dass jemand zu Hause war oder er kannte die Person nicht. In diesen riesigen Appartementhäusern war das keine Seltenheit. Der Qualm wurde dicker. Rico verbarg seine Nase und seinen Mund hinter der Jacke, die er an diesem Abend trug. Seine Augen tränten und er wischte mit der linken Hand darüber.Dann erreichte er die Tür. Er trat sie mit einem gezielten Tritt ein und brachte sich an der Wand neben der Tür in Sicherheit, fest mit einem Flash - over rechnend, der aber ausblieb. Sich mit der linken Hand weiterhin die Jacke vor Mund und Nase haltend lief er in das Appartement. Er stand im Wohnraum, in dem das Feuer ausgebrochen war. Es hatte teilweise den Teppichboden, das Sofa und die Gardinen in Brand gesetzt. Darüber war es zur Decke gesprungen. Die Platten, mit denen die Decke getäfelt war, glommen und stürzten nach und nach zu Boden, wo sie weitere Teile des Teppichs in Brand setzten. Eine Glühlampe explodierte. Rico zuckte erschrocken zusammen, in dem anderen Zimmer schrie eine Frau. Die Tür zu disem Raum befand sich unmittelbar neben dem brennenden Sofa. Ein schokoladenbrauner Vorhang hing brennend vor der Tür, wehte hin und her und fiel zu Boden. Rico suchte, hin und her springend, einen Weg zur Tür. Seine Augen tränten und trotz des Schutzes vor Mund und Nase kratzte es in seinem Hals.Er entdeckte einen Regenschirm und benutzte ihn, um den Vorhang wegzuschieben. Sofort ging auch der Schirm in Flammen auf und er warf ihn weg.Die Türklinke war heiß und leuchtete rötlich. Wahrscheinlich war das der Grund, warum die Frau den Raum nicht verlassen konnte. Rico trat die Tür ein. Luft strömte ihm entgegen, aber sie fachte das Feuer, das wütend auffauchte, nur weiter an. In der Ferne erklangen die Sirenen der Feuerwehr. Durch den dichten Rauch gewahrte Rico die Frau. Sie war keuchend und hustend am offenen Fenster zusammengebrochen und presste die Hände gegen die Brust.Rico rannte zu ihr. Als sie den Kopf hob, erkannte er sie: Glenda! Ihr Blick drückte pure Panik aus. Rico nahm die Jacke herunter. Glenda erkannte ihn und lächelte schwach."Brandon," brachte sie mühsam hervor. "Ich wusste...dass du kommst!"Rico wusste, dass Glendas Sohn, der mit nur 20 Jahren in Vietnam gefallen war, Brandon geheißen hatte. Ihm fehlte jetzt aber die Zeit den Irrtum aufzuklären. Sollte Glenda ruhig glauben, dass ihr Sohn gekommen war, um sie zu retten. Er zog sie hoch. Glenda war ein Fliegengewicht und es bereitete ihm keine Mühe sie auf den Arm zu nehmen. Mit ihr auf dem Arm einen Weg durch das brennende Wohnzimmer zu finden, gestaltete sich schwieriger. Weitere Holzplatten waren von der Decke gefallen und wo der Teppichboden noch nicht Feuer gefangen hatte, glomm er. Glenda hatte inzwischen das Bewusstsein verloren und lag wie eine Stoffpuppe in Ricos Armen. Vor lauter Tränen sah er alles verschwommen und das Kratzen in seinem Hals wurde so schlimm, dass er einen Hustenanfall bekam.Noch ein paar Schritte, dann hatte er die Eingangstür erreicht. Rico hörte die Feuerwehr herannahen. Das Jaulen der Sirenen wurde lauter und erstarb vor dem Haus. Hinter Rico zerplatzte mit einem lauten Knall ein Fenster. Ein Windstoß fuhr ins Zimmer und das Feuer fauchte wütend und loderte hoch auf. Rico spürte die Hitze im Rücken. Hustend stolperte er vorwärts, bis er tatsächlich den Flur erreichte. Schwere Schritte polterten die Treppe hinauf, er hörte Stimmen - und dann nahm ihm jemand Glenda aus den Armen. Irgendwie gelangte Rico ins Freie. Jemand schob ihn zu einem Rettungswagen und nötigte ihn sich auf die Trage zu legen. Sauerstoff strömte in seine Lungen, nachdem ihm jemand eine Maske auf das Gesicht drückte. Es wackelte, als die Trage in den Rettungswagen geschoben wurde. Die Türen wurden geschlossen. Er hörte Stimmen, aber er verstand nicht, was sie sagten. Eine Blutdruckmanschette quetschte ihm den linken Oberarm zusammen, während ihn etwas rechts in die Hand stach. Dann setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. IM NÄCHSTEN KAPITEL: DIE PARTY
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